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Dresdner Journal : 22.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186311220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-11
- Tag 1863-11-22
-
Monat
1863-11
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 22.11.1863
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«giuut» ist der nächsten Jahr« erkern, die sich nen wollen, ist >«n zu rmpfeh- Gnverbtrri >r.) In diesm : und Hand- von kaufmän- at! 1-270. »MlinmtKprrtst : 6 Iblr. — «er. ü> ^s-be«.- 1 „ 1» „ „ .. Uo»»tllck io vr*^«o: Id «ssr- «umm«ru: 1 «er- j lw La»I»»S» I tritt ko«t ooä I ktoiupelru- ) ,«KI»e diuio. rnstr-ttvrris«: Kür L«° ».NW .i»«r x-P»It«°«° 2«ll«! 1 «er. vot.r „Lioe»'»°" 2«.-: 2 «er. «rschttne«: L«»»8w« ck.r Koon- ooä kei.rt.e*» ^d«oä» <iir ck«n koie«oä«o l'.e- Smntag, dnl S2. Novcmbrr Dres-nerIMmal. Verantwortlicher Redakteur: 3- G. Hartmann. »nseratenamuch«« auswärts: I^ixite- «». Oomioi»»ioolli> ä«, vroiäoor 3onro»I»; «k«oä»».: N. L. Ii.l.oL»ii »Lwbnre-itito... «usiK.r.ii, L Vooi.««; L.rlioi O.arir» i>?Kv IZol-k- k.lläl., Ii.ri.err»', Kurs»»; Lrmo«: L. 8^ni.orrir; Lr—I»o: T-ori, re»o>ckarr «Iickk.; »äiu: Lvvl.» ltti,«..»; k»rt«: V. I.»«««»..!.» (28, ro« äs doo» eok»os); kr»^: t «. Luui.lon'» liu^lik.; Visa: Lomptoir 6. lc. V^ivoer 2«ituox, 8tes«o»pl. 867. Herausgeber: Kvoigl. Lrpeäitio» äs» Vrviäoer ckooroal», Vrvsäeo, d1»r1so»tr»8,s «o. 7. —— »u chaft. a. Dir „E. Oe. ,rift brachte dn likel, in weichem »fischen Bank sm »rnninderte, mu indem EtMffr- dr» vorhandkum n in Pari» I.e ! Berlin 1: r.« zeigt also, sG chandenen orttonen als du sie bei demim- Abfluß de» Lü- s nicht nur em ,gt in empfind iSherige comcu Publicum seid» n Geldmarkt d« :r beinahe n»a in Europa, eim ehrt jede« Sin >er circnlirender mk ist natürliä n, «» kann nicht olchen Momenu oeiterer bilterer 'iov. -r-«t,pa». ze SK> 94 B.i :blr. 3gg 88^ 4gg lvt dez.; bez.; desgl. hem. s. - schlef. s. Landrtbs. gr. A bez.; k.preuß. tzb tOü dez; k. k. öst. N-l - Action, Leipzig' ». Löbau-Zittau Eredit-Act. «« jeipzigrr Bank- kvU dez.; bergt den, um die erstmalige Einhebung der nach den neuen -itastern zu entrichtenden Brandversicherungsbeiträge an Mn Orten in Gemäßheit §. 47 des Gesetzes vom 23. August 1862 und K. 60 der Ausführungsverordnung von dem selben Tage am Isten April kommenden Jahre- vorneh me zu können, macht sich mit Rücksicht hieraus sür dies mal eine veränderte Einrichtung nöthig. Da» Ministerium des Innern hat deshalb, wie hier mit zugleich verordnet wird, den nächsten, auf den 1. April 1864 fallenden Einhrbungstermin dergestalt bis zum 1. Juni 1864 verlängert, daß die Einhebung der Brand- vcrsicherungsbriträge des nächsten Termins in der Leit rom Isten April bis Isten Juni kommenden Jahres und zwar an jedem Orte sobald das von der Brandversicher- ungs-Eommission bestätigte Ortskatastcr an die Obrig keit zurückgelangt und von dieser das darauf anzufer- ligende Heberegister hinausgegeben worden ist, Statt zu finden hat. Die hierunter weiter nöthigen Anordnungen und etwa zu ertheilendrn näheren Anweisungen werden den betref fenden Obrigkeiten von der Brand-Versicherungs-Com mission zugehen. Hiernach haben sich Alle, die daran brtheiligt sind, achten. Dresden, am 17. November 1863. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Schmiedel, 8. Amtlicher Theil. Dresden, 21. November. Seine Königliche Hoheit ter Kronprinz ist heute Nachmittag A3 Uhr nach Leimar gereist. Dresden, 21. November. Se. Majestät der König Mn allergnädrgst geruht, dem Hauptmann Raabe des 4. Infanterie-Bataillons die wegen überkommener Jn- palidität erbetene Entlassung aus der Armee mit der ge setzlichen Pension zu bewilligen. Verordnung über den Eintritt der Wirksamkeit des Gesetzes vom 23. August 1862 das Immodiliar-Brand- versicherungSwesen betreffend. Nachdem die zur Ausführung der ersten allgemeinen Classification und zur Aufstellung neuer Brandverstchcr- ungskataster nöthigen Vorarbeiten soweit gediehen sind, daß sich die Leit ihrer vollständigen Beendigung mit aus reichender Sicherheit hat bestimmen lassen und es hier nach für thunlich befunden worden ist, nunmehr auch diejenigen Bestimmungen des Gesetze- über das Jmmo- »diliar-Brandversicherungswesen vom 23. August 1862 in , ^«.»».u.v«^!raf1 zu setzen, welche nach H. 108 der AuSführungsver- 1; Actien b. Sr» Wcrdnung zu den fünf ersten Abschnitten jenes Gesetze» 23. August 1862 bis zum Erlaß besonderer Be kanntmachung noch außer Anwendung geblieben sind, so sat das Ministerium deS Innern beschlossen und verord net hierdurch auf Grund von tz. 141 de» Gesetzes das Jm- mcbiliarbrandversichrrungSwesen betreffend, vom 23. August 1862, daß nurgedachtes Gesetz von und mit dem Isten Januar 1864 in seinem ganzen Umfange in Wirksamkeit zu treten hat und Laß dagegen von diesem Tage an die älteren, zeither noch gültig gebliebenen gesetzlichen undverordnungsmäßigen Bestimmungen über das Jmmobiliarbrandversicherungs- wesen außer Anwendung kommen, soweit eS sich nicht um frühere, noch nach der älteren Gesetzgebung zu be- urlheilende Fälle handelt. In Betracht jedoch, daß die neu aufzustellenden OrtS- do* 2.'Sern R kataster nur nach und nach und nicht allenthalben noch S G.; österr.1 z«tig genug zum vollständigen Abschluß gelangen wer- Amsterd.». 8.— - — — —- ) S.; Bremen a. M. k. 8. 24 G-; London . 8. 80H E., Mt. 79H S. SocietLij- Helsrnkcllcfäs . ix o>-; ö<u>' nor. 10t.' E.; ff. Dampfsch - Ehamp. - Aä. :eSdner Frue- kV G.; Th« dergl. Prior. 98^, 7 bez. idtliborse zu zen weiß loco Weizenmehl >.25, griesler !, Nr. 1 3.25, -Sitz, pr- nmehl pr.Ett. >. 1 3.14TchIr. >co 22—2ütz Kaps loco »S ht angedoien. , lOOLrt- - Witterung: nen: 9 Thlr. lr. lb N-r. IS L 5 M-- rancs-Stücke: aten: 3 Thlr. ZTHlr.öRjr. i«,». Nai.-Snl. ; Staatsanleher >; Münzt. 9. R»V. No- «der. 3proc. : 72,10; ilrl. panier 51 zg; sbahn-Aciien ; lomdard. !roducten> >—67 Sgr.; Lgr.; Gersik >ar.; Erbsen ohet Rüdöl -r. 8000 « oacb: r. 1, 2, 7. sv nnr d. li«. ll- X7,1td.l0. X7, tz7, X7, tztl. k: «w. 11». »«, Vrw. e»«irche »den sind ttttmU». esden. Fe «il^ton. Italienische Skizzen. (Bon ». q.) I. G a l e r a. Wenn sich der Fremd« in einer Landstadt deS Albaner oder GadinrrgrbirgeS über den Mangel an Eivilisation und Bequemlichkeit beschwert, pflegt ihm der Eingeborne zum Tröste und mit dem, den Italienern eigrnthümlichen Stolze auf dir Vorzüge seiner Vaterstadt zu entgegnen: l'm-i» « dm»»," (aber die Luft ist gut). In zweiter Linie fügt er vielleicht noch rin Lob deS Weines und de- Lasser» hinzu. Jndeß genügt Dem, welcher da» römische Svmmerklima kennt, schon der ersterwähnte Vorzug, und ltßt ihn da- Bewußtsein, in guter Luft zu leben, auf manchen Eomfort verzichten. Daß die Malaria und die bei derselben durch die geringste Unvorsichtigkeit herbrigeführten Fieber schon im Altrrthume eristirten, unterliegt keinem Lweifel. Bereit» der alte Eato schreibt von Orten, wo man im Sommer nicht wohnen dürfe. Properz klagt über die Sommer hitze, welche seine geliebte Eynthia auf da» Krankenbett geworfen hat. Horaz nennt den römischen Herbst di« Crwrrb-zett der Todesgöttin, der Libitina, und bittet den Mäcena», ihn während der August- und September- Hitze von dem Aufenthalte in Rom zu di-pensiren, der Zeit, während der jede, etwas über da» Gewöhnlich« hinau-grhend« geistige oder körperliche Anstrengung ein Fieber herbeiführen könne. Auch die heutigen Römer nehmen sich in dieser Beziehung wohl in Acht und schreiten, wenn sie im Sommer auch noch so wenige Schritte in der Sonne zu gehen haben, mit einer fast komischen Langsamkeit und Lengstltchkrit einher. Unter Kero starbpn in einem Herbste in Rom 30,000 Per- Uichtamtticher Theil. llebersicht. Lelegraphtsch« Nachrichten. Lk'tl»ngsschau (Deutsche Zeitungen über die schleswig- holsteinische Thronfolge.) Tagesgeschichte. Dresden: Besuch Sr. Maj. in der Turn- lehrerbildungSanstalt.—W i r n: Namensfrst der Kaiserin. Au» dem Abgeordnetenhause. Audienz der evangrl. De putation aus Ungarn. Einberufung kroatischer Ober gespane. — Berlin: Kammrrverhandlungen. Ver setzung eine- Abgeordneten. Urtheil im Proceß Epie gelthal. Parlamentarische Untersuchungscommission be antragt. — Stettin: Ein Schiss mit Pulver für Polen angehalten. — Hannover: CorpSverbindun- gen aufgelöst. Demonstrationen gegen die Vorsynode. — Wiesbaden: Verfügung bezüglich der Wahlen. — Sternberg: Landtagseröffnung. — Frankfurt: Vom Bunde. — Paris: Aus dem gesetzgebende» Körper. Dir Congreßfragc. — Bern: Ruhestörungen in Genf. — Madrid: Truppen nach San Domingo. Vermischtes. London: Protokoll wegen Abtretung der jonischen Inseln. — Kopenhagen: Adresse an König Christian lX. Näheres über die letzten Tage des Kö nigs Friedrich VII. — Stockholm: Srrrüstungen. — St. Petersburg: Gardetruppen auS Polen. Nachrichten aus dem Kaukasus. — Bukarest: Kam- meropposttion. — Beirut: Unruhen. — Athen: Vertagung der Nationalversammlung in Aussicht. Schleswig - Holstein. (Zusammenstellung der auf die schleswig - holsteinsche Thronfolge bezüglichen Nach richten.) Der polnische Aufstand. (Der Obersteuereinnehmer der Nationalregierung verhaftet. Vermischtes.) Ernennungen und Lersrtzvugrn. Dresdner Nachrichten. Provivzialnachrichtrn. (Stollberg. Unglücksfälle. Scha denfeuer.) Vermischtes. Beilage. Zwei politische Versammlungen ll. Vroviuztatvachrtchrru. (Lelpzig. Löbau.) Statistik v. Lolkswirthfchask. Aruilleton. Inserate. Telegraphische Uachrichten. Kopenhagen, Sonnabend, 21. November. Als der König gestern die Glückwünsche der Reichs- rathömitglirdrr beantwortete, sagte derselbe: Das Grundgeirh habe reife Ueberlrgung seinerseits er fordert; Urberleguag sei ja auch bei den NeichS- rathSmttglirdern nothwendig gewesen, die das Ge setz Tage und Wochen lang discutirt hätten. Er hoffe, brr Reichtrarh hege zu ihm dasselbe Ver trauen, wie er zum Reichsrathe. — Als der König mit der Königin und den Kindern am Krvster d«S Schlosses sich zeigte, wurde derselbe vom Volke enthusiastisch begrüßt. London, Freitag, 20. November, Nachmittags. Rach Berichten aut Shanghai vom 9. v. M. er wartete man, daß der Major Sordon nächsten- die Stadt Suchow angreifen «erde. Verstärkun gen waren aut Taihsang und Quinsan dorthin geschickt. Die Nachrichten aut Japan lauten un günstig; bewaffnete Tchaarrn zeigen sich in der Gegend von Nangasaki; Satsuma und andere Fürsten rüsten sich zum Kriege. Dresden, 21. November. Die schleSwig - holsteinsche Thronfolge wird von den deutschen Blättern im Süden wie im Norden in dewselben Sinne besprochen. Wenn schon die officiösen Stimmen au» »Oesterreich sich zurückhaltender zeigen, al» andere Blätter, so ist doch zu erkennen, daß auch für sie diese Angelegenheit von hoher Wichtigkeit erscheint. Di« „Äeneral-Correspondenz" z. B. tritt der Mei nung entgegen, als wenn ihr erster Artikel eine Einstel lung der Erecution in Aussicht gestellt habe. Eie sagt: „Selbstverständlich übrigens kommt es dem Bunde allein zu, die Tragweite des eingetretenen Zwischenfalles zu be- urtheilen, und der Anlaß hierzu ergiebt sich von selbst bei der bevorstehenden Beschlußfassung über die letzte Er klärung, welche der Bundrstagsgesandte sür Holstein und Lauenburg dem Bunde abgegeben hat. Daß jener Zwi schenfall an sich auf die Sachlage, welche den Bund nöthigte, zu Coercitivmaßregrln überzugehen, keinen Ein fluß auSzuüben vermag — braucht gar nicht erst gesagt zu werden." — Andere Wiener Blätter sprechen sich un umwunden au». So die „Presse": „Möge es sich im Verlaufe dieser Verwickelung, welche rasche Entschlüsse und Thaten erfordert, bewahrheiten, daß die Großmächte Oesterreich und Preußen gleiche Wege verfolgen. Keine Gewalt kann sie am Eiege hindern, wenn sie diesmal einig sind. In dieser Sache giebt es in der deutschen Presse keine Meinungsverschiedenheit. Die großbeutsche „Allg. Ztg." spricht dieselbe Gesinnung aus, welche die Organe des Nationalvereins kundgebcn." — Ferner der „Botschafter": „Bei der Wichtigkeit, welche diese ganze Angelegenheit im jetzigen Augenblicke hat, maßen wir un» nicht an zu beurtheilen, welche Beweggründe Oester reich in der allgemeinen Lage finden kann, diese oder jene Haltung anzunehmcn; nur können wir kaum Be weggründe voraussetzen, die ein Preisgeben des deutschen Interesses anrathen könnten."— Die „konstitutionelle Orsterreichische Zeitung" schreibt: „Welche Stel lung soll Oesterreich «nnehmen? Es ist wahr: es hat al» europäische Großmacht das Londoner Protokoll un terschrieben, aber gleichwohl kann und darf cs nach unsrer innigsten Ueberzeugung nichts Anderes thun, als was der Deutsche Bund nicht lassen kann. Es ist hier der ebenso seltene als glückliche Fall vorhanden, daß die Stand punkte des legitimen Rechtes der Dynastie, der nationalen Gerechtsame der Bevölkerung, der Interessen sowohl Schles wig-Holsteins, al» Gesammtdeutschlands, mit einer klu gen, kräftigen und volksthümlichen Politik zusammenfal len. Sind der Deutsche Bund, Oesterreich und Preußen «iyja,.so wird Niemand verhindern, daß die schleswig- holssemsche Frage In einer dem Rechte, den Interessen und der Ehre Deutschlands entsprechenden Weise gelöst werde." — Die „Ost-Deutsche Post" mahnt gleich falls: „Sollten die herannahenden Ereignisse keine Auf forderung sür die beiden deutschen Großmächte sein, sich näher aneinander zu schließen?" — Preußische mini sterielle Blätter sind weniger zurückhaltend, als die Wiener. So sagt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": „Was die beiden deutschen Großmächte betrifft, die das Protokoll mit unterzeichnet haben, so sind aucb sie ihrer dadurch eingegangenen Verpflichtung ledig, weil sie eine solche nur unter der Bedingung übernommen haben, daß Dänemark seine in den Jahren 1851 — 1852 übernom menen Pflichten gegen den Deutschen Bund in Bezug auf die Herzogthümer erfüllen würde. Der Art. IN. des Protokolls bestimmt ausdrücklich, daß durch den Vertrag die gegenseitigen Verpflichtungen und Rechte Dänemarks und des Bundes nicht verändert werden sollen. Es ist aber bekannt, wie die Vereinbarungen von 1851—1852 von Dänemark beachtet und durch das Patent vom 30. März d. I. und durch die Abstimmung über das Reichsgrund- gesetz ganz aufgehoben worden sind. Vor der Entschei dung über die Thronfolge treten daher die andern schwe benden Differenzen zurück." — Die „Neue Preußische Leitung" bemerkt unter Anderm: „Mit der Unterzeich nung dieses neuen Staatsgrundzcsetzes, das die Inkor poration Schleswig» auSspricht, hat der König von Dä nemark alle Verträge und Zusagen gegen Deutschland ge brochen und sich Rechte angemaßt, die ihm niemals zu- sonen. Bedeutungsvoller jedoch, als diese vereinzelten Notizen, die sich leicht vermehren lassen, ist der Cultus der Febris, der Fiebrrgöttin, welche im alten Rom an mehrern Stellen und auf dem Platze der ältesten Nieder lassung, auf dem Palatin, einen Tempel hatte. Die Malaria war indeß im Altrrthume ungleich be schränkter und der Gesundheitszustand bedeutend besser, als heutzutage. Bei einigen Orten können wir einen gewissen Wechsel in dieser Beziehung sogar im Altrrthume verfolgen. Ardea, so lange eS der Vorort der kühnen und tapfern Rutuler war, kann unmöglich eine von Fieberluft verpestete Stadt gewesen sein. Bereits zu Strabo'S Zeit war es al» ungesunder Aufenthalt be rüchtigt. Heutzutage sieht man bei den Ardeaten bei nahe durchweg jene grlbgrünliche Gesichtsfarbe, jene Lang samkeit in den Bewegungen und jene» mürrisch« und verschlossene Wesen, welches die vou der Malaria herbei geführten Fieber Hervorrufen. Der Strich der Campagna um Ardea heißt Campo-morto, da» Todtenfeld. In der republikanischen Zeit galten gewisse Striche deS Esquilin, namentlich die, welche in dem Bezirke de» großen Be- gräbnißplatze» der Sclaven und der nieder« Pleb» lagen, al» ungesund. E» änderte sich die», al» Mäcena» an dieser Stelle seine großartigen Gartrnanlagen in da» Werk setzte. Horaz sagt, daß man jetzt ohne Gefahr für dir Gesundheit auf dem E»quilin wohnen könne. Heutzu tage wiederu« ist namentlich der höher gelegene Theil diese» Hügel», da» Quartirr um dir Kirch« Sta Maria- Maggiorr, sehr dem Fieber au«gesetzt. Die stolze «tru-kisch« Stadt Veji und das später auf ihren Trümmern erbaute Municipium Augustum Vejen« können i» Altrrthume unmöglich unter der Fiebrrgeißel gelitten haben, wir auch Dtonyfio» von Halikarnaß aus drücklich da» gesund« Klima dieser Gegend rühmt, ebenso wenig Cärr, einst rin« der mächtigsten und in jeder Ba- zwhung blühendsten Städte Etruriens, die auch nach Verlust der Selbstständigkeit großen Wohlstandes genoß, ebenso wenig dir blühende Handelsstadt Ostia. In dem heutigen Jsola-Farnese, welches im Gebiete deS alten Veji liegt, in Cervetri, dem alten Cärr, vor Allem in Ostia herrscht die Malaria in furchtbarer Weise, und verläßt von den Bewohnern, wer nur irgend kann, mit Beginn des Sommers diese Gegenden. AuS Ostia wer den um diese Zeit selbst die Sträflinge weggebracht. Ebenso beweist die Anlage von römischen Villen in jetzt positiv ungesunden Gegenden, wie bei Laurentum, an der Via-Flaminia und Clodia, daß das Klima im Altrr- thume ein anderes war. Aller Wahrscheinlichkeit war die Campagna im Allgemeinen ein gesunder Aufenthalt und machten nur wenige Striche hiervon eine Ausnahme, wie die Gegend um die pontinischen Sümpfe, gewisse Striche de» MeerufrrS, die Strabo ausdrücklich als ungesund bezeichnet, heruntergekommene und vernachlässigte Stadt gebiete, wie das von Ardea. Heutzutage ist die Cam pagna, mit Ausnahme der meisten höher gelegenen und einiger am Meere befindlicher Striche, wie Porto« d'Lnzo und Nrttuno, durchweg von der Malaria heim gesucht. Dir Betrachtung der angeführten Beispiele und di« Vergleichung der Zustände der Eivilisation in altrömi scher Zeit und im heutigen Kirchenstaate lehrt zugleich, daß e» die Cultur ist, welch« dem Nebel der Malaria abhelfen kann, und daß di« Malaria sich erzeugt oder steigt bei abnehmender und abnimmt oder ganz ver schwindet bet zunehmender Cultur. Ja e» scheint fast, als ob lediglich daS Zusammenleben vieler Menschen auf demselben Territorium selbst unter sonst ungünstigen Bedingungen dem Nebel steuert. Der schmuzig« Ghetto in Rom, wo die Juden dicht gedrängt zusammen woh nen, wird im Sommer von allen römischen Quartieren gestanden. Die Dänen wollen den Krieg, wie es scheint/' — Preußische liberale Blätter fordern ohne Umstände daS Einrücken preußischer Truppen in die Herzogthümer. — In den mittel- und süddeutschen Blättern sind vor Allem die officiellen Stimmen zu beachten. Der „Staats- anzeiger für Württemberg" sagt: „Es trete jetzt die Frage ein, welche schon lange erörtert wird, ob näm lich der sogenannte Protokollprinz, Prinz Christian, den Gesammtthron Dänemarks besteigt, oder ob das Reich in zwei Theile zerfällt, und die schleswig-holsteinsche Frage von selbst ihrer Erledigung zugesührt wird, da weder der Deutsche Bund die durch das Londoner Protokoll will kürlich veränderte Erbfolgeordnung genehmigt, noch die zur Nachfolge berechtigte Augustenburger Linie dieselbe anerkannt hat." — Die officielle „Karlsruher Lei tung" enthält einen nachdrücklichen Artikel für die Rechte des Herzogs, in welchem es heißt: „Die Lösung der Erb folgefrage kann nicht vertagt, nicht umgangen werden. Das Schicksal Schleswig-Holsteins wird in der nächsten Zukunft entschieden. Von Deutschlands Haltung, von dem festen Entschlüsse, in diesem Augenblicke ohne alle Rücksicht für das Recht der ihm angehörigen und ver wandten Herzogthümer einzutreten, wird es abhängen, wie sich die Zukunft Schleswig-Holsteins gestaltet". — Die „Weimarische Zeitung" sagt nach einer Er örterung des Sachverhältnisscs: „Das Erbrecht beruft auf den Thron von Schleswig und Holstein den Erb prinzen von Augustenburg, auf den von Lauenburg unter mehrern Prätendenten (Königreich Sachsen, Mecklenburg, Anhalt) auch das Ernestinische Haus Sachsen. Wir hören, daß von Koburg-Gotha der Erbprinz von Augusten burg als regierender Herzog von Schleswig-Holstein be reits anerkannt worden; wir hoffen, daß ein dänischer Gesandter des neuen Königs am Bundestage nickt mehr Sitz und Stimme haben, daß allseitig das Rechte ge schehen wird, und können dies sür Weimar in Aussicht stellen." — Die „Gothaische Zeitung" enthält eine längere Erörterung der Successionsrechte, welche schließt: „Die Stellung des Deutschen Bundes aber ist in dieser Sache frei von Zweifeln. Der Deutsche Bund kann nur LenbisherigenErbprinzenvonSchleswig Holstein-Augusten burg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkennen, und es darf nicht bezweifelt werden, daß er das Recht dieses legitimen Fürsten mit den erforderlichen Mitteln schützen und, da nöthig, in volle Wirksamkeit setzen werde. Wel ches deutschen Fürsten Recht wäre noch sicher, wenn dieses dem Auslande zum Opfer fiele!" Tagesgeschichte. Dresden, 21. November. Heute Nachmittag 2 Uhr beehrten Se. Majestät der König die aus der Carus- straße neben dem Johannisplatze neu erbaute Turn lehrerbildungsanstalt mit Ihrem Besuche. Se. Maje stät wurden daselbst von dem Director der Anstalt, vr. Kloß, empfangen und durch die neuen Anstalts räume geleitet, über welche Sc. Majestät Ihre besondere Befriedigung aussprachen. Beim Betreten de» Turn platzes wurden S«. Majestät von der dort ausgestellten Jugend mit einem Hoch empfangen, worauf im Freien ein improvisirtcs Turnen an den einzelnen Geräthen begann, welchem Se. Majestät mit sichtbarem Vergnügen zusahen. Es waren hier gegen 700 Zöglinge der Kreuzschule, des Friedrichstädter Seminars und der l. Bür gerschule zusammen. Bei der schon rauhen Herbstwitlerung wurde das Tur nen im Freien nicht lange ausgedehnt, dagegen im Turn saale nacheinander eine Gvmnastalklasse, eine Seminar klasse und eine Mädchenklasse im Turnen unterrichtet und damit die eigentliche Behandlung der einzelnen Schul klassen dargelegt. Zum Schluffe geruhten Se. Majestät eine Vorlesung anzuhören, welche Dir. Oe. Kloß über die physiologischen Wirkungen der Leibesübung für die ge genwärtig bei der Anstalt cursirenden Turnlehrer hielt, und verließen in Begleitung Sr. Ercellenz des Herrn Staatsministers v. Falkenstcin und des geh. KirchenralhS Oe. Gilbert die Anstalt unter Bezeugung Ihrer Zufrie denheit. > i « vcrhältnißmäßig am wenigsten von klimatischen Fiebern heimgesucht. Ueber die unmittelbare Ursache der Malaria ist viel, fach geforscht worden, doch bisher ohne durchschlagende- Resultat. Mit durchgehender Gewißheit kann man an nehmen, daß sic in der Campagna in morastigen Gegen den herrscht oder wo sich in sonst welcher Weise ftagni- rendes Wasser gesammelt hat. Hieraus läßt sich die Eristenz des Uebels in der Gegend der pontinischen Sümpfe und an der versumpften Tibcrmündung, bei Ostia, erklären. Doch giebt es Striche, wo man mit dieser Erklärung nicht ausrcicht. Cervetri zum Beispiel ist trocken und sandig. Ebensowenig kommt man mit dieser Erklärung aus bei dem furchtbarsten Denkmale, welches der Einfluß der Malaria in Latium zurückge lassen hat, bei der verlassenen Stadt Galera. Sie liegt, wenn man von Rom kommt, zwei Miglien link» ab von der Via Clodia, auf dem Bergrücken, welcher sicd am linken Ufer deS Arrone, deS natürlichen Abflusses deS Sees von Bracciano, des alten >acu» Sibetum», hin zieht, und liefert uns zugleich ein Beispiel, daß eine hohe Lage nicht durchgängig die Malaria ausschließt. Wann die Stadt gegründet wurde, ist nicht bekannt, auch nicht, ob an dieser Stelle im Altrrthume eine etruskisch« oder römische Stadt lag. Im 12. und 13. Jahrhundert treten die Grafen von Galera bedeutend hervor und herrschen (mehr oder minder von Bracciano au» beschränkt) bi- an die Ufer des SeeS und bis Baccano zu. Im 13. Jahrhundert kam die Stadt in den Besitz der Orsini, die e» bi» 1670 hielten. Bon da an bis Ende des vorigen Jahrhunderts ist in den heutzutage zugänglichen GeschichtSquellen über da» Schicksal der Stadt Nicht überliefert. Di« letzte Notiz datirt au» dem Ende de» vorigen Jahrhundert»: Wegen de» schrecklichen Ueber- handnehmen» der Malaria faßte dir Municipalität den
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