Suche löschen...
Dresdner Journal : 20.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186311205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-11
- Tag 1863-11-20
-
Monat
1863-11
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 20.11.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I8«3 zrs«» Ares-nerIowMl Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. 9. » »' Feuilleton r«ll» Dresden. Im Kunstverrin-lokale ist seit Kurzem rin höchst anziehende» Kunstwerk ausgestellt, das ebenso erfreulich als solches, wie neu in seiner ganzen In tention ist. — Wir sehen einen Schrein, der an alte HauSaltäre erinnert, von außen bemalt und innen ein TranSparrntbild aus Seid« bergend, daS Abend« mit teu Tribünen einen donnernden, un Sirderhall fand. Iss«: », kia>. U cstr.ISu.U väinmLenj ampfbäd« 2« dazu gehörigen, auf der Rückwand geschickt angebrachten Lampen zu erleuchten ist, und auch dcS TageS, in ähn licher Art ausgestellt, wie cs jetzt sichtbar ist, die aller- wohlthuendste Wirkung hervorbringt. Auf den Außen flügeln, die daS Hauptbild deckend schützen, ist als Hauptgegenstand Mariä Verkündigung dargeflrllt, so schön, namentlich die Engel so außerordentlich fein und edel, wie wir diesen Gegenstand selten in unsern Tagen gemalt gesehen; außerdem sind noch mehrere geschickt componirte, Grau in Grau gemalte Medaillons, die Jugendgeschichte des Heilandes behandelnd, darauf an gebracht. Leffnet man die Flügel, so strahlt Einem überraschend lieblich ein gar wirkungsvolles Bild der heiligen Nacht entgegen — anbetend Hirten und Mächtige der Erd« vor dem göttlichen Kinde und seiner Mutter. So festlich und heiter-ernst, wie dir Jugend erinnerung an die Lichtchen d«s DeihnachtSbaumes, wenn wir beim Herannahen der Weihnachtszeit seiner gedenken, schaut unS das zarte Bild an. — Der Maler ist Herr I. ManeS in Prag, «in hochbegabter, leider hier zu wenig gekannter Künstler, der unS hoffentlich öfters von seinen Werken zusrnden wird. — Glücklich Der, welcher dieses anmuthige Kunstwerk erwerben kann, alS schönsten Schmuck der Weihnachtsstubr, wo man häufig, um den Kinder» die Bedeutung d«S Feste» zu veranschaulichen, meist unschöne, sogenannte,,Krippchrn" aufstellt. fahren in Gesindesachen und wegen Einführung des In stituts der Geschwornen; dieselben wurden der dritten De putation zur Berichterstattung überwiesen. Sodann er- thrilte die Kammer dem Gesetzentwürfe wegen Aufhebung der Zuschläge zur Stempelsteuer ihre Zustimmung und genehmigte schließlich den Gesetzentwurf, die provisorisch« Forterhebung der Steuern und Abgaben pro 1864 be treffend, allenthalben nach den Vorschlägen ihrer Finanz deputation und ohne jede Abänderung. * Wien, 17. Novbr. Im Abgeordnetenhaus« trug heute Abg. Kuranda den Bericht des Finanzaus schusses über da» Erforderniß des Polizeiministe riums vor. In der Generaldebatte nimmt das Wort Abg. Dietl, um (wie bereits gestern kurz gemeldet) auf dir bei Gelegenheit der Verhandlung über die DzirduS- zyzki'sche Angelegenheit vom Polizeiminister gethanrn Äu ßerungen zurückzukommen. Die Partei des Redners habe am 1. d. M. dem Staatsminister eine Denkschrift über reicht, um ihre Klagen über polizeiliche und militärische Uebergriffe, welche weder durch die Haltung der Bevöl kerung, noch durch die internationalen Beziehungen ge rechtfertigt erschienen, zu beweisen und nachzuweisen, daß die Maßregeln nur den Zweck haben könnten, den in Polen ausgebrochenen Aufstand in Gemeinschaft mit Rußland von Galizien aus zu unterdrücken, eine Ge meinschaft, welche in grellem Widerspruch mit der Hal tung der Regierung stehe. Die Denkschrift bitte um Abstellung der Mißbräuche und Wiederherstellung des gesetzlichen Zustandes. Er glaube, daß die größte Strenge mit Gesetzlichkeit zu vereinigen sei. Oeffentliche Blätter hätten neuerdings Galizien mit dem Belagerungszustände geschreckt; das Land befinde sich schon in einem ziemlich analogen Zustande, und wen man denn in Galizien be lagern wolle? Er glaube, daß diese Zustände die Auf merksamkeit auch im Interesse des Reiches verdienen. Der Staatsminister v. Schmerling bestätigt den Empfang der Denkschrift, welche er aufmerksam geprüft und zur Grundlage einer Verhandlung mit seinen College» ge macht habe. Die aufmerksame Prüfung habe ihm aber die Beruhigung gewährt, daß bei den Zuständen, wir sie seit einem Jahre in Galizien bestehen, die Haltung der Behörden eine durchaus anerkennenswerthe sei, da e» , trotz der theilweise nichts weniger als loyalen Parteibe- strebungen nur in vereinzelten Fällen zu vielleicht über triebenen Anstrengungen untergeordneter Organe gekom men sei. Redner wolle jetzt keine artenmäßigen That- sachen erwähnen. Dir Regierung habe keine andere Ab sicht, als in Galizien diejenige Partei zu bekämpfen, de ren Ziel die Losreißung des Kronlandcs von Oesterreich sei. (Bravo! Bravo!) — Zyblikiewicz: Er frage, ob es ein gesetzlicher Zustand sei, wenn all nächtlich Haussuchungen gehalten würden, wie zur Zeit der französischen Revolution, in die Schlafgemächer der Frauen eingedrungen, die Betten durchsucht würden, wenn man nicht ohne Legitimation drei Viertelstunden von Kra- kau sich entfernen könne, wenn Damen auf ihrem eige nen Grund und Boden vom Militär bedroht würden, wenn Polizriagenten unschuldige Menschen mißhandelten, weil dieselben jene nicht grüßten? u. s. w. Er wisse nicht, ob die Regierung an diesen Zuständen schuld sei, aber was die Behörden angeordnet hätten, bewirke daS Gegentheil der Absicht Redner kritisirt umständlich die Regicruugsmaßregcln seit Ausbruch d«S Aufstandes, und betont namentlich, daß die Ausführung zu oft in die Hände der untergeordneten Organe gelegt werde. Er wiederholt, daß die Stimmung in Galizien nie so gün stig für die österreichische Regierung gewesen sei, wie jetzt. Jeder habe seinen Groll abgeworsen; die Regierung möge sich nicht durch die Berichte übereifriger Landesbehördrn schrecken lasten. Nur officiöse Correspondrnten wüßten von den Plänen zur Losreißung Galiziens von der öster reichischen Monarchie, wenn er auch nicht läugnen wolle, daß unter dem Eindrücke der geschilderten Thatsachen die Stimmung jetzt nicht mehr ganz so sei, wie er sie be zeichnet habe. Die Berichte hätten nur den Erfolg, daß die Regierung in Galizien einen Dulcan argwöhne. WaS die Polen verlangen könnten, sei eine gründliche öffent liche Untersuchung der unaufhörlichen Verdächtigungen. trirt koit aoL 8tewp«l»n- »vdt«x bi»». : 21; gich Itt ( LUb, ». N» Nünt>- ;e bet egun- ng für caten >) die «er ! Sw ornen l über twnrs 1>Ui«k »Kon. st»« ;ade« missar v»! - Hr. Zoh. mtvenv aller irrbermeifter tz. — Frau irk in Hai- tarl Gußar >r. Gottheli tt und zu einer so unangenehmen Maske ist aber nicht ab zusehen. Auch dem Auaven Abdallah gab Herr Kramer ein zu starkes afrikanisches Colorit; die Zuaven sind vorerst alle Pariser Kinder. Die junge Benjamine ist nicht beschränkt, wie Fräulein Ouanter sie darstelltc, sondern nur naiv, sonst würde der geistreiche und witzige Doctor Tholosan kein Gefallen an ihr finden. Diese einzige sympathische und sehr dankbar behandelte Figur des Stücke- gab Herr Marimilian nicht ohne löb liches Gelingen, in welchem er sich leider sehr durch seine affectirtc Manier stört. Eine vorzügliche und ergötzliche Leistung war Herrn Raeder'S Mar-cat, zwar carikirt, aber dabei doch charakteristisch lebenswahr und sicher durchgeführt. Erheiternd wirkte auch Herr Seih als dessen Söhnchen. Don den übrigen Mitwirkenden seien noch Fräalein Allram, Herr Meister und Fräulein Conradi genannt, welche Letztere nicht im Mindesten das verschmitzte, rokette Kammermädchen giebt, durch daS sich Raphael belehren läßt. DaS Stück erweckte anfangs durch belebte, glänzende Bühnenwirkung eine günstige Stimmung de- Publikums, die aber bei seiner writern Entwickelung verloren ging und mit richtiger Erkenntniß seiner Hohlheit und seines ausschließlich Pariserischen Naturells schloß — und wohl auch mit dem Wunsche, daß bei der Wahl französischer Bühnrnproductr für unser Repertoir mit äußerster Vor sicht und künstlerisch einsichtsvoller Prüfung verfahren werd«. C. Banck. -7s 5 blos mit ihrem besonderm Talente für das moderne Conversationsstück, sondern auch mit ihrer eignen Beob achtung des heimischen socialen Lebens dem Schriftsteller mitarbeitend zu Hilfe; sie decken durch ihre Darstellung einen Theil seiner Schwächen, verstehen seine Figuren mit tactvollem Maße zu behandeln und durch indi viduelle Charakteristik der groben Caricatur auszuwrichen. Schon der deutsche Bearbeiter leitet gewöhnlich durch den Ton seines Fabrikat» auf einen entgegengesetzten Weg. Außerdem ist daS deutsche Lustspiel selbst so sehr in den derben und trivialen Possenton verfallen und hat die deutschen Schauspieler an denselben so gewöhnt, daß diese mit vorwaltender Steigung das Carikirte und Possenhafte erfassen und in Scene setzen, überhaupt durch einen starken Auftrag des Colorits zu wirken suchen. Die- zeigte sich auch in der Aufführung der „guten Freunde", di« übrigen» mit Fleiß studirt und inscenirt war, erfreulich rasch und mit präcisem Ensemble, auch mit anerkennenSwerthem, bestem Bemühen aller Mit wirkenden gespielt wurde. Fräulein Ulrich gab die Cäcilie mit Eleganz und in den letzten Scenen aufgeregter Empfindung mit Wärme und Wahrheit. Aber um die schlechte und zwei deutig« Zeichnung dieser Frau möglichst zu mildern, dürfte ihre Neigung zu Maurice, die vorerst nur da» Spiel einer gelangweilten, coketten Frau ist, nicht gleich anfangs so verletzend stark markirt werden. Der gut- müthige, grmißbrauchtr Caufsad« (Herr Hees«) muß nicht völlig al» Schwachkopf erscheinen, e» muß ihm rin respektabler Theil bo» ,«» unverkürzt bleiben. Maurice wurde von Herrn Dettmer zu burschenhaft, zu gewöhn lich und nachlässig im Redetone gehalten; der junge Taugenichts hat Tournure und weiß sich interessant zu machen. Herr v. Strantz (Bigneur) gab eine Caricatur aus der Provinz; der Grund zu so gröblicher Zeichnung -useratenannahme aurwärts: k». <!omml»»ionLr Le» OrerLoer Lourn»!,; «benL»».: kl. k>oi.««, 11. Iri-kirx, -tUloo»: ktm»»rLi>« L Vorn.«»; I«rtm: llüoi-ivi'ietis kucb- k»l»<il., Ijure»»; Lr«w«l»: tl. 8coi.<rrr«; l-oli» ; rr«ollkurt ». w.: Lxeor» »ck» tlovbb.; Nölu: ^vol.» liLnrur»; k»r»»: v. l-uvriirk:»., <28, rue 6« doa» enlnn,); k>r«G: k'». öurtit».; V»»: Comptoir L. k. wiener Xoituox, 8t«f»u»pl. 8Ü7. Herausgeber: Löaixl. krpsLitio» Le» VreiLoer ckouru«!», vrsiäeo, 51«rivo»tr»»,« tj». 7. Vrovinzialuachrichten. (Leipzig. Chemnitz.) Eingesaudtet. Statistik u. LolkSwirttzschaft. Feuilleton. Inserate. TagrSkalrnder. Börsen nachrichten. Dresden, 19. November. Der plötzliche Tod des Königs von Dänemark löst auch in den Betrachtungen der englischen Blätter die Congrcßfrage ab. AU« Londoner Blätter halten sich für verpflichtet, das Ereigniß wie einen die englische Kö nigsfamilie betreffenden Trauerfall mit allen Zeichen tiefen Kummers und Grams aufzunehmen. Die „Post" hat den originellen Einfall, anzudeuten, daß die Deut schen gewissermaßen den Tod Friedrich » VU. auf dem Gewissen haben. „DaS Leiden, an welchem der König starb, war, wie dies nicht selten der Fall ist, hauptsäch lich von Delirium begleitet; und es ist nicht unwahr scheinlich, daß der ewige Aerger, den ihm die Politik Deutschlands in letzter Zeit bereitete, sein Gehirn für die Einwirkungen dcS Uebels mehr als gewöhnlich empfäng lich machte." Wenn nun die Deutschen den Köniz durch moralische Mittel umgebracht haben, so scheint doch die „Post" zu glauben, daß Europa Grund haben werde, ihnen dafür dankbar zu sein. „Die Wirkung des Ereig nisses — fährt sie fort — wird vcrmuthlich die gütliche Beilegung des langwierigen Haders zwischen der däni schen Krone und den deutschen Staaten sein. König Christian, mit welchem der verblichene Souverän nur entfernt verwandt war, ist ein Prinz aus dem Hause Schleswig-Holstein und von deutscher Herkunft." Im weitern Verlaufe des Artikels wird das Deutschthum Christian's IX. stark betont; es wird sich gewiß für die nächste Zeit in der englischen Presse sehr gut brauchen lassen, um alles „Gerede über Bedrückung der Hrrzog- thümer" als lächerlich und abgeschmackt darzustellen. Tie „Post" sagt u. A.: „Der vorige König war durch und durch Däne und hatte nur geringe Sympathie mit den wirklichen oder eingebildeten Beschwerden seiner deutschen Unterthanen. Der jetzige König dagegen befindet sich in andern Umständen. Er kann nicht umhin, mit der Be völkerung der Herzogthümcr zu sympathisiren; und cS wäre fast unsinnig, anzunchmen, daß er den dänischen Theil seiner Unterthanen auf einen bessern Fuß stellen werde, als Diejenigen, die mit besscrm Grunde ihn als Landsmann zu den Ihren zählen können. Das dänische verun- en unt vr. P. vie dic 8 Ngr. > ober ¬ er s 15 Nar. 5 Rbl.: ,-Llück»! : Slhlr. lr.öNgr. rbörsr.) Roagk« z, Nov.- Gers« 21-21. lovemdil L Hk- !.,Nov.- uptet. ucten- I Sgr-i ; Gerstl Erbsen Rüdel 8000H Amtlicher Theil. Sretdru, 11. November. Seine Königliche Majestät haben dem Aufwärter bei der Kanzlei deS AppellationS- oe richt» zu Budissin, Christian Friedrich Melzer, au« Anlaß seine» fünfzigjährigen DienftjubiläumS in Aner kennung seiner langjährigen trrugeleisteten Dienste die zu« Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu ver leihen huldreichst geruht. Tagesgeschichte. Drrtden, 19. November. In ter heutigen Sitzung der Zweiten Kammer metivirte zunächst der Abg. Schreck die von ihm eingebrachten Anträge wegen Vor legung deS Entwurfs der Civilproceßordnung für das Königreich Sachsen an die Advocatenkammern zur Begut achtung, wegen Emanation eines Gesetzes über daS Der- I Freitag, dm 20. November nch'.ni. V br. W G; dc.v.D >o. v. IM I Lchs. lchlr.I B.; LanrI G. Ick»' I Lestsig-I ,G.; M-a-I er 124 ö.I ne beulst» I Mschwlign I Weimar« 82Z? E. G.; Auzift s.; Fran!-I 151 lS:I B.; Winl 1'ouisdV'I G. N-t.-Anl. rlsanlebe» nend.Erk- .nzd. 5,81; ptaaii- 0«x reuß. vr.tz B-; ösim. s edil. Loo« Ln.Schatz^ s : Braun- o. Darm- k B.; do. G-; do. >o. Genfer Meining. »hnactien r-anhaller 27H G.; do. Kosel- Freidurg- -Mindmr . G.; de.. to. Mö hn Fritt-I nreichisd-1 rschlesisb! 85 H ö. ; cslni. Tdlr. Abeudt. Dir gesetzgebende Körper hat in seiner hevtigen Sitzung einstimmig beschlossen, dir drin gende Aufforderung an den Senat zu richten, den bisherigen Erbprinzen von Augustenburg als nun- «rhrigeu Herzog von Schleswig Holstein-Lauen- bnrg anzuerkenneu und diese Anerkennung durch den Frankfurter Bundrstagsgesandten bei dem Bundestage ausS Dringendste zu beantragen und zu förderu. Tclrgraphischt Nachrichten. Berlin, Donnerst., IS. Nov. Die liberalen Frak tionen des Abgeordnetenhauses haben eine gemein same Eomwlsfion ernannt wegen eines Antrags in Betreff Schleswig-Holsteins — Der Ausschuß des Rationalveretu« wird am 22. November hier eine Sitzuug halten. Frankfurt a. M., Mittwoch, 18. November, Mittags. Dem Vernehmen nach habe» auch der Großherzog von Weimar und der Herzog von Mei ningru den Erbprinzen Friedrich von Schleswig- Holstein-Sonderburg-Auaustenburg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkannt. Frankfurt, Mittwoch, 18. November,Abends. (Ueber Berlin.) Der großherzoglich dadensche Bun- drstagsgrsandte hat die Vollmacht des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein (dessen Antrttis- proclamation wir umstehend unter „Tagesgeschichte" mit- theilen) für die holsteiufche Stimme am Bundestage mit Zustimmung seiner Negierung vorläufig über nommen. und Elbe: r 0. lter ü. r 0. r 0. ' Hamburg, Mittwoch, 1V. November, Nachts. Es heißt, die Versammlung holstrinscher Stände mitglieder in Kiel werde trotz des ergangenen Verbots dieser Versammlung stattfinden Dieselben beabsichtigen eine Deputation an den Bund abzu ordnen, die demselben die Aufforderung zu über bringen habe, sofortigeTchritte zu thun, um das öffent liche Eigrnthum gegen Unberechtigte zu schützen. Kopenhagen, Mittwoch, 18. November, Nach mittags S Uhr 30 Miu. Ju einer außrrordent- lichen Sitzung des Rrichsrathrs theilte der Con- srilpräfidevt Minister Hall die eben erfolgte kö nigliche Unterzeichnung des Grundgesetzes für Dä nemark und Schleswig mit. Der Präsident des Reichsrathes brachte darauf ein Hoch auf den Kö nig ans, das von den Mitgliedern, wie auf den dichtgedrä endliche» Ein fernerer Vorschlag des Präsidenten, der Nrichsrath wöge dem Könige morgen nach erhal tener allerhöchster Erlaubmß seinen Glückwunsch und Danksagung l» e»rp»r<- darbringen, wurde mit Acclamation angenommen. Nbttieb: « Ntlr. — ki?r. 1° l „ 15 „ ,» ZLooStLick m »aftraten-rrise: Kür ck«» «ü»«r votsr „Ll-v»*oac" Li« 2 Kxr. Erscheine»: wlt L«r Sono- k>i«rtt»?«, ' »d«»L» kür L«u kolxsoL«» 1«^. K. Hoftheater. Mittwoch den 18. November wurde zum ersten Male rin Lustspiel: „Die guten Freunde" gegeben, nach Eardou'S „öios intim«»" deutsch bearbeitet, tzardou hat seinen Pariser Bühnenerfolg zuerst nament lich durch „l-oi piks» L« mouolie," (auf deutschen Büh nen „Der letzte Brief") errungen und darin eine fran zösisch gewandte Bühnentechnik, eine geistreiche und feine Ausführung bewährt. Da» Stück ,,öio» intim«»" machte ebenfalls vor einigen Jahren auf dem Vaudeville-Theater große» Glück, ist auch auf deutschen Bühnen gegeben worden, aber bereit» wieder von ihrem Repertoir ver schwunden. E» werden darin die falschen, sogenannten „guten Freunde" theatralisch gegeißelt und moralisch be leuchtet. Geschickte Bühnenmacht, drastische und lebens volle Zeichnung im Einzelnen, witzigen, treffend und kapp gehaltenen Dialog und sichere Fertigkeit im sceni- schen Effect erweist Sardou auch in diesem Stücke; aber da geistigen Feinheit und Grazie und einer künstlerisch geschmackvollen Behandlung hat er vollkommen entsagt. ES handelt sich bet ihm jetzt lediglich um den Thrater- kfstct. Ihm zu Liebe malt er sein moderne» Sittenbild mit starken Farben, verbindet Wahrheit mit Unwahr heit, schwelst vom Lustspirltone mit Behagen in die Earicatur und in di« Poffe über, verschmäht auch voll Leichtfertigkeit nicht da» Spiel mit forcirter Tragik, mit sittlich verletzenden Situationen und Lösungen, und variirt sei« Charaktere je nach dem augenblicklichen theatrali schen Bedürfnisse. Sein Terrain ist eben Lebe» und Eite in Pari», sein Ziel da» Amüsement d«S Pariser Anbltcum». Für die deutsch« Bühne taugen solch« Stücke nicht »d fie können auch aus ihr kkinr genügende Dar stellung finden. Di« Pariser Schauspieler kommen nicht Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphisch« Nachrichten. Zrittmgsschau. (Englische und dänische Blätter über den Tod des König- von Dänemark.) Tagesgeschichte. Dresden: Kammerverhandlungen.— Wien: AuS dem Abgeordnetenhause und dem Finanz ausschüsse. Zur Congreßfrage. Denmtti. — Prag: Ein Hirtenbrief über Renan » „Leben Jesu" in Aus sicht. Der neue Obrrstlandmarschall. Agitation be züglich der Grmeindewahlen. — Krakau: Ver haftungen. — Berlin: Herrenhausverhandlungen über die Preßverordnung und Ausschußanträge für daS Abgeordnetenhaus bezüglich der Letzter». Erbprinz Friedrich von Holstein - Augustenburg. Zur Herzog- thümerangelegenheit. — Erfurt: Nachbrwilligung für Vertretung i« Hrrrenhause abgelehnt. — Frank furt: Erklärung der Vorstände deS Rrsormvereins. — Hamburg: Kieler Versammlung verboten. AntrittS- proclamatwn deS „Herzog» von Schleswig Holstein." — Pari-: Verwarnung der ZeitungSredacteure. — Genf: NationalrathSwahlen. — Turin: Der ge folterte taubstumme Recrut in Palermo. Rüstungen. Kammersitzungrn wieder begonnen. Nachrichten aus Neapel. — Lissabon: Congreßeinladung. — Lon don: vermischte». — Kopenhagen: Regierungsan tritt de» König» Christian IX. AuS dem Reichsrathe. — Stockholm: Anlehen. — Ostindien: Au» der neuesten Ueberlandpost. — New-Vork: Vom Kriegs schauplatz«. Der polnische Aufstand. (Nachrichten au» Warschau. Verhaftung in Myslowitz.) iandtagsverhaudlungru. srur»»»»«» »u» Bersetzuugen. 6 Leipzig, 18. November. War schon in den jüngst vergangenen Jahren dir Zahl der „Vorlesungen" eine ziemlich beträchtlich«, so hat un» die jetzige Saison die selben in Heuschreckenmrnge gebracht. Dir besuchten bi» jetzt nur eine litrrargeschichtliche Vorlesung de» l»r. Paul MöbiuS, die sich weit über da- Niveau der gewöhn lichen Vorträge erhob und ebenso von fleißigen Studien al» vom Geschick d«S Redners in der Behandlung literar- Frankfurt a. M., Mittwoch, 18. November, , Volk hingegen wird den Verlust des verewigt«,, Königs "" ...» . schwer empfinden. Seine Politik war die ihre; und seine Rechte zu schützen, erklärten sie sich bereit, zu den Waf fen zu stürzen. Wir unsrerseits fühlen, daß die Jnteres- ' s«n der dänischen Monarchie in König Christian's Hän den wohl geborgen sind. Er wird nicht vergessen, daß er jetzt rin dänischer König geworden ist." — Auch „Daily- News" erblickt in diesem Königstod einen mächtigen . Versöhner, aber in anderer, obgleich eben so originell " maiver Weise wie die „Post". „Eine Errcution in einem Haus« der Trauer — daS wäre ja schrecklich, grausam und abscheulich! Wären die Mächte — heißt es in die sem gemüthlichen Artikel — vor dem Tode des Königs zur Erecution geschritten, so hätten sich die Folgen un möglich Voraussagen lassen. Aber der in diesem Augen blick eingetretene Todesfall wird, wie man mit Gewiß heit annehmen kann, diese Gefahr abwenden. Eine Macht, die einen solchen Unglücksschlag benutzen wollte, um ihre eigenen selbstsüchtigen Pläne zu fördern, würde nicht nur dir gerechte Entrüstung, sondern die augenblickliche Inter vention der Großmächte herausfordern. Die Mächte, die -"den Londoner Vertrag unterzeichnet haben, sind in diesem ^Augenblicke die Vormünder der dänischen Monarchie, und beide, die Monarchie und die Thronfolge, sind somit ge nügend sicher gestellt." — Der „Herald" widmet dem verstorbenen König einen langen 'Nachruf und fällt im Wesentlichen folgendes Urtheil: „Er war vor Allem Däne. Er mag einzelne Sectioncn und Cliquen beleidigt, ar mag die Hofetikette einer eiteln Leidenschaft geopfert haben; aber alle Verirrungen hat er durch seine männ lich patriotische Politik gut gemacht. Er hat es erlebt, Haß man seine Vaterlandsliebe und seine Beweggründe würdigen und verstehen lernte; er hat es erlebt, daß seine Sache an fast allen europäischen Höfen einen Triumph feierte, und er ist mit dem Bewußtsein gestorben, daß dir Rechte, die Unabhängigkeit und Ehre Dänemarks auf , «iner fester» Grundlage ruhen, als jemals." — Dic »„Times" bemerkt: „Der Tod des Königs von Däne- -mark ist ein Ereigniß von politischer Wichtigkeit für j Europa. Wenn der Kongreß Zusammentritt, wird er an der Lösung der deutsch - dänischen Frage nicht die leich teste Aufgabe haben. Doch hat Dänemark im Laufe der Zeit einige Vortheile gewonnen. Im Gegensatz zu den unsäglichen Unbilden Polens, erscheinen die Beschwerden seiner deutschen Unterthanen als kindisch oder grundlos. Auch hat das Glück den Einfluß Dänemarks in bemer- Wei < (aänftich nach En-land und Griechen land) ausgebreitet." Der Nachruf, den die dänischen Blätter dem ver storbenen Könige widmen, ist je nach ihrer Partei stellung verschieden. Darin aber stimmen alle überein, daß der Verstorbene sich dadurch die große Liebe des Volkes erwarb, daß er sich Eins mit seinem Volke fühlte. Während nun „Dagb ladet" sich damit be gnügt, den Wunsch und die Hoffnung auszusprechen, daß sich auch fortan um Dänemarks Volk und König das Band der Liebe schlingen werde, kann „Faedrelandet" nicht umhin, dem neuen Könige seinen Rath zu erthei- len. Es kann den Zweifel nicht unterdrücken, ob die Ansichten Christian's IX. ganz mit denen seines Volkes übereinstimmen, und äußert namentlich eine ungünstige Meinung von seiner bisherigen Umgebung. Darum be trachtet cs als den sichersten Prüfstein für Christian's IX. Verhältniß zum dänischen Volke, daß er schleunigst den vom Reichsrathe angenommenen dänisch - schlcswigschen Grundgcsetzentwurs sanctionire und das Bündniß zwischen Dänemark und Schweden-Norwegen zum definitiven Ab schluß bringe. „Dänemark bis zur Eider" soll, nach „Faedrclandet's" Rath, des neuen König» Devise sein. oncii: r. ft. 2, 7. - K7. ; (6 our k. U». lt. r- K7.K7, , U7, XU. H-r. k? . ^7,XII.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite