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Dresdner Journal : 24.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186310241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631024
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-10
- Tag 1863-10-24
-
Monat
1863-10
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 24.10.1863
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Ltzmnmnrrtt-prrtst: ILbrIicb! S l'klr. — dlxr. tu »—l Iw Lailauä» r^jUkki.: I „ 1b „ „ „ ltritt kv»t uuck Üouatlicd io vr—ckaa: 15 kt^r. l 8tewp,I»u- Liarokr« dlammvru: 1 ktgr. I sebtax diuru. -nseratenpreise: t'ür ä«v k»un> «wer uvspnltsusu Uvile: 1 klxr. Votvr ,.Lin,k«»«ll<it" sie 2 k^r. Srscheiarn: TTullck, nüt /nsnnkme <tvr 8ooo- uoä leiert»?», /rdeoä» für 6«o soljr«näen l'ax. Dres-nerZonmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. -«feratenannahmr auswärts: Laiprix: I-'«. üa»»o«rarrru, ttammisiinnitr <ie» b>re»<Incr 4ourn«ts; obeu6»i.: II. b: li.l.ut:x; ll»o>kurx-LIt00»: ttn^unsruln sr Voni-rn; Lsrlio: l<ucli. kaixil., Kar«»,:»«»', liuraan: Nrsmso: I.. i^< iis ^rri-; Srariaa: l.uai» 8rs»«»:>>; rravkkait » »l: «'s<>>>» Uavdk.; Lola: ^»»i.r Ii»i,Kir-«, ?«r>»: v. I. >«i:xrk:i.s (28, ru« <1« doos unl-ios); ?rax: I «. binni-icii's I!u«>ik.; Viva: ttomptoir <1. k. VVi, n»ir Xiituns-, 6tt-s»u-pl. 8Ü7. Herausgeber: tiönixl. k'rp^liition <lv» liresilner 3nuru»I«, Orssäeu, dluri^nstr»»,« Kn. 7. DtMUlh. Dresden als ihren Sitz im Königreich« Sachs«» gewählt hat. Dresden, den 17. Oktober 1863. Ministerium des Innern. Für de» Minister: ve Weiulig und unter allen Verhältnissen ein Unglück und, ohne Nothwendigkeit vvrgenommen, ein Verbrechen s«i", heißt «S dann weiter mit Bezug auf das auffallend abweichende Verhalten des Grafen Manderström in der deutsch-däni schen Sache: „Wir brechen jetzt das lange Schweigen in dieser Frage, das bisher seine Gründe hatte, und wir verlangen einige Aufmerksamkeit für unsre Worte; denn nicht wir sind es, die hier sprechen, sondern der aller größte Theil der ganzen denkenden Bevölkerung des Lan des ist es, der durch uns spricht. Mögen Diejenigen, die unsre Geschicke leiten, es sich bedenken, so lange es noch Zeit ist, möge man sich von dem Vorhandensein dieser Anschauung überzeugen, ehe man unser Land un widerruflich durch Verpflichtungen bindet, welche für das schwedische Volk wohl ruinirend wirken, aber in keinem Falle sein wohlverstandenes Interesse sonderlich fördern können. Wir haben nicht störend in die scheinbare Ein tracht eingreifen wollen, in welcher wir bisher dem Aus lande gegenüber ausgetreten sind. Denn es wäre uns lieb gewesen, wenn eine kriegerische Demonstration, die als auf die einhelligen Sympathien des Volkes basirt, vorausgesetzt wurde, die Kriegsgefahr, welche uns jetzt droht, hätte abwenden können." Aus dem weitern Ver laufe des Artikels erhellt, daß nach den Antworten, die das schwedische Cabinet in London und Paris bekommen, es als ausgemacht angesehen werden könne, daß die West mächte sich auf Noten und Erklärungen beschränken wollen und Schweden, im Falle dasselbe Dänemark that- sächlichen Beistand leisten sollte, vorerst wenigstens allein lassen würden. Darauf, meint „N. D. A.", dürfe Schwe den sich nicht einlassen. Die deutsch-dänische Frage sei eine europäische Graf Manderström sei überall noch den Beweis schuldig geblieben, „daß die höchsten mora lischen oder materiellen Interessen Schwedens durch die selbe bedroht seien". Die schleswigsche Frage sei zudem gar nicht mit dem Schwerte zu lösen. Die Schwierig keiten, die eine Bevölkerung mit gemischter Nationalität Hervorrufe, würden dort immer bleiben, und bei aller Sympathie für Dänemark könne man sich doch nicht ver hehlen, daß die dänische Politik in Schleswig eine klein liche und unnöthig aufreizende sei. Jedenfalls dürfe Schweden sich nicht darauf einlassen, die Kastanien aus dem Feuer zu holen, an denen Andere sich die Finger nicht verbrennen wollen. — „Aftonbladet" beeilt sich, um den Eindruck dieses Artikels zu schwächen, heute bereits eine Polemik gegen denselben zu eröffnen, in der. die bekannte alberne dänische Lüge, daß Deutschland es auf die Eroberung Dänemarks abgesehen habe, der spä- die Hauptrolle Dresden, 23.^Oktober. Sensation macht ein Leitartikel, in welchem das Stock holmer Blatt „Nya Dagligt Allehanda" seinen Entschluß ankündigt, die beabsichtigte Defensivallianz mit Dänemark aufs Acußerste zu bekämpfen. Der Artikel, der fast drei Spalten im Format der „Times" einnimmt, führt die Uebcrschrift: „Die Stellung Schwe dens zur dänisch-deutschen Frage". Nach einem Rück blick auf die zurückhaltende Politik des Grafen Mandcr- ström in der polnischen Frage und auf die von ihm da mals gemachten Auslassungen, „daß ein Krieg immer Nichtamtlicher Theil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. AettrmgSschau (Schwedische Blätter.) TageSgeschichte. Wien: Aus dem Abgeordnetenhaus« und dem Finanzausschüsse. Die Nürnberger Conferenz. Orstrrreichische Kriegsschiffe zum Schutze der deutschen Häfen. — Hallstadt: Einweihung einer neuen pro testantischen Kirche im Salzkammergute. — Berlin: Ergebnisse der Urwahlen. Russische Generale. Con- fiscation. Propositionen zur Zollconferenz. DiS- ciplinaruntersuchung. Schriftstück eines RevolutionS- comitös an Herrn v. Bismarck. Verwarnungen. — Königsberg: Urwählerversammlung aufgelöst. — Posen: Au den Wahlen. — Schubin: Discipli- naruntersuchung. — Kyritz: Anfrage in Wahlange- legenheiten an den König. — Vom Siebenge birge: Zur Feier der Octobertage am Rhein. — Mainz: Ronge verurtheilt. — Frankfurt: Bun destagssitzung. Beitrag zum Denkmale für Stein. — Paris: Revue. Nachrichten aus Merico. Vermischtes. — Madrid: Kaiserin Eugenik. — London: Nach richten auS Japan. Denkmalenthüllung in Balmoral. — Kopenhagen: Der König abgereist. Rüstungen. — Stockholm: Erbrecht unehelicher Kinder. — Bukarest: Die Krage wegen Einziehung der Güter des griechischen Stern». Dtzew-Bork: Di« Siel lung der Wrstarmee bei Ehatanooga. AuS Charleston. Der polnische Aufstand. (Neue Erdolchungen in War schau. Stärke der russischen Militärmacht Jnsurgen- tenangriff auf eine österreichische Patrouille. Vermischtes.) Dresdner Nachrichten. Ärovtnzialrachrichteu (Leipzig. Eibenstock. Zittau.) vermischtet. Statistik u. Lolktwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSlalrndrr. Börsen nachrichten TugrsgeWchLe. Wien. 21. October. (O. P.) Das Haus der Ab geordneten hat heute seine Sitzungen als weiterer RcichSrath mit der Erörterung einer der wichtigsten Fra gen des konstitutionellen Staatslebcns — der Frage des Steuerbewilligungsrechts — eingeleitet. Veran lassung dazu gab die provisorische Feststellung des Finanz gesetzes für die Monate November und December 1863, beziehungsweise die vorläufige Genehmigung der Fort dauer der im Vorjahre bewilligten Steuererhöhungen und Gebühren bis Ende dieses Jahres, welche heute auf der Tagesordnung stand. Bekanntlich hatten schon in dem Finanzausschüsse lebhafte Debatten darüber stattgefunden, und es war schließlich der der Regierungsvorlage ent gegengestellte Antrag der Section mit einem erweiternden Amendement des Abg. vr. Giskra mit Stimmenmehrheit angenommen worden. Heule wiederholte sich derselbe Mei nungskampf im Plenum des Hauses und führte zu dem entgegengesetzten Resultate. Die Debatte drehte sich aus schließlich um die Interpretation des K. 10 des Staats grundgesetzes vom 26. Februar 1861. Im Wesentlichen machten sich drei verschiedene Ansichten geltend. Die der Regierungsvorlage, welche das Steuerbewilligungsrccht auf die vorjährigen Steuer - und Gebührenerhöhungen und die neu einzuführendcn Steuern beschränkt, den Fort bestand der übrigen öffentlichen Abgaben aber, sowohl _ Ge ¬ schäftsbetrieb ausländischer Versicherungsanstalten im Kö nigreich« Sachsen vom 16. September 1856 wird von dem Ministerium de» Innern andurch bekannt gemacht, daß die Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Sparbank in Schwerin den Vorschriften in tz. 2 bis tz. 4 dieser Verordnung Genüge geleistet und ins besondere Amtlicher Theil. Bekanntmachung deS Ministeriums de» Innern. In Gemäßheit tz. 6 der Verordnung über den Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 23 October. Dir heutige „Wiener Zeitung" meldet amtlich, daß durch kai serliche Entschließung vom 2t). Octbr. Graf Wicken- bürg auf sein Ansuchen seines Postens als Han- deltwinister enthoben und unter Anerkennung seiner Verdienste bleibend penfionirt, sowie zum leben»- länglichen Mitglied« d«S Herrenhauses ernannt worben ist. Triest, DounerStag, 22. October. (Tel. d. „C. Oe. Z ") Soeben hier eingrlangte Briefe melden, daß Ge. Majestät der König von Belgien einige Wochen am Comersrr znbringen, dann aber seinen erlauchten Schwiegersohn in Miramar mit einem Besuche erfreuen «erde Dir Rückreise nach Bel gien wird König Leopold über Wien nehmen. Dir Dauer deS hiesigen Aufenthaltes ist vorläufig noch nicht bestimmt Triest, Donnerstag, 22. October. Nachrichten auS Athen vom 17 October zufolge dürfen zum Empfange d«S neuen Königs von jedem Truppen körper nur wenige Mann nach Athen kommen. Auf daS Gerücht, die Soldaten würden ohne Er- laubniß nach Athen kommen, drohte der britische Gesandte mit Ausschiffung der auf den, im Pi- räuS liegrndeu englischen Kriegsschiffen befindlichen Truppen — Die Nationalversammlung beschloß am 17. October die Uebergabe der Gewalt an den König Letzterer hat die Beschlüsse der National versammlung zu sunctionirrn, wogegen Gesetzvor- schlüge von Vieser auSgehen. Später bat der Kö nig eine noch zu entwerfende Constitution zu un terzeichnen. AuS TifliS vom 1. October wird gemeldet, die Warschauer geheime Nationalregierung habe den in der russischen Armee in Cirkassien stehenden Polen befohlen, den Dienst zu verlassen und sich unter einem polnische» General für die Zwecke der Rationalregierung zu organifiren. Frankfurt a. M., Donnerstag, 22. Octbr., Nachmittags. In der heutigen BunvrStagSfitzung wurde über dir Depesche Lord Russell s vom 1. d. M in ablehnendem Sinne beschlossen, da die Ere- rutivu in Holstein eine innere deutsche Angelegen heit sei. Eine seitdem eingegangene neue englische Mitthrilung, die sich ebenfalls auf Holstein und Laueuburg bezieht, wurde den vereinigten holstei nischen Ausschüssen überwiesen. (Vgl. unter „Tages geschichte".) Paris, Donnerstag, 22. Oktober, Abends. Der Kaiser hat heute die mrricanische Deputation empfangen. Er beglückwünschte sie über das glück liche Resultat ihrer Mission und sprach seine Theil- nähme für die Regeneration MericoS ans. — Der König von Griechenland ist heute abgerrist Kopenhagen, Donnerstag, 22. Oktober, Nach mittags. Rach „Dagbladet" und „Kardrrlundet" bat der k. preußische Ministerpräsident v. BiS marck in einer Erwiderung an Bliren-Ameke die Beseitigung der Bekanntmachung vom 30. März d. I, uud ves dem RrichSrathe vorliegenden Ber fassuuaSentwurfrs nebst gewissen Concesfionen für Mittel LU ei»« Aut " ' itvrrhLWWWk* mit nicht 1. England hat keinen bestimmten LermitteluugSvorschlag gestellt. St. Petersburg, Freitag 23. October. Das heutige „Journal de St. PörerSbourg" erklärt, daS in der ausländischen Presse umlaufende Gr rächt bezüglich eines Gesprächs comwinatorischru Charakters zwischen dem russischen Geschäftsträ ger in Konstantinopel und Aalt Pascha über die polnische Frage sei absolut unbegründet. Weder die Haltung der Pforte, noch die beiderseitigen Be ziehungen berechtigten zu diesem bedrohlichen Ge rüchte. (Der russische Geschäftsträger sollte sich zu der Erklärung veranlaßt gesehen haben, die Anerkennung der Polen als kriegführende Macht durch die Pforte würde zu einem Bruche mit Rußland führen.) F e uille ton. 6. Dresden, 22. October. Gestern Abend begannen im naturwissenschaftlichen Cyklus die Vorträge des Herrn vr. Drechsler über Astronomie. Der überfüllte Saal gab Zeugniß dafür, daß das Unterneh men di« wohlverdiente Aufmerksamkeit deS Publikums erregt habe, wofür auch die Anwesenheit Sr. Ercrllenz des Herrn Eultusministers v. Falkrnstrin und mehrer höherer Beamten sprechen dürfte. Nach einigen Bemerkungen über die Himmelskörper im Allgemeinen besprach der Vortragende die Helligkeit der Fixsterne (nach welcher die Einthrilung derselben in Klassen erfolgt), ihre Farbenverschiedenheit, Veränderlich keit, Eigenbewegung und Entfernung. Bei der Be sprechung der Helligkeit wurden die Meffungsmrthoden erläutert, alS: Bedeckung des Objektivs durch concentrische Ringe, Absorption des Lichtes mittelst durchsichtiger Platten, Ausbreitung deS Lichtpunktes auf die falschen Scheiben, durch Einstellung des Rohres außer dem Brennpunkt« (nach Eteinheil) und Einstellung eine» Doppelprisma» (aus homogenem Glas« von gleicher Brechbarkeit, aber abnehmender Durchsichtigkeit längs der Achse) nächst dem Brennpunkte de» Rohre» (nach Kayser). Die Farbenverschirdenheit war schon im Alterthume be kannt, aber einen Katalog der farbigen Sterne stellte zu erst W. Herschel 178Z auf. Die Veränderlichkeit wurde in ihrer Größe, Epoche und Periode erörtert, und hier bei wurde erwähnt, daß bi» Ende de» 18. Jahrhunderts nur 11 veränderlich« Stern« bestimmt gewesen seien, im jetzigen Jahrhundert aber diese Zahl schon bedeutend sich erhöht hab«. Die periodische Veränderlichkeit werd« ent weder durch Umkreisung eine« dunkeln Körper», oder durch Rotation, oder durch Vorgänge auf der Oberfläche des Sterne« selbst (ähnlich der Sonnrnfleckrn Erzeugung) erklärt. Neue Sterne seien 21 beobachtet worden, von denen aber 20 wieder verschwunden und nur einer (64 Eygni 6 Gr.) noch vorhanden. Bei der Eigenbewegung wurde bemerkt, daß diese sehr schwierig zu ermitteln sei, indem von den Beobachtungsresultaten die Präcession (Ver änderung der Lage des Punktes, auf welchen die Mes sungen bezogen werden), Nutation (Schwankung der Erd achse) und Aberration (Abirrung des Lichtes) ausge schieden werden müssen. Nur erst Bradley habe 1750 einen hierzu brauchbaren Stcrnkatalog von 3222 Sternen geliefert, dann Tob. Maier 1756, Lalande 1790 und Piazzi 1800, in unsrer Zeit aber sei die Bestimmung der Firstcrnörter eine der Hauptbeschäftigungen der Astro nomie. Mäkler habe die Beobachtungen Bradley'- mit den auf 1850 rcducirten Beobachtungen unsrer Zeit ver glichen und hieraus die Eigcnbewegung abgeleitet. — E» wurde nun eine größere Anzahl transparenter Stern bilder, vom Herrn Maler E. Fischer gefertigt, vorgezeigt und dann zur Besprechung der Entfernungen der Fir- sterne übergegangen. Hierbei wurde die Parallare, aus welcher die Entfernung berechnet wird, durch Beispiele anschaulich gemacht. Die Parallaren - Größe sei von Eopernicu» bi» Bessel vergeblich gesucht worden, bis Letztgenannter dieselbe an 61 Cygni ermittelt habe. Bei der Entfernung der Sterne müsse man eine große Maß einheit annehmen, nämlich das Lichtjahr (l'b Billionen Meilen). Der un« bis jetzt nächste Stern sei am südlichen Himmel -> Crittauri; von ihm gelange da» Licht in 3 Jahren 199 Tagen zu uns Bei den mehrfachen Sternen, welch« dann besprochen wurden, theiltr der Vor tragende mit, daß Befiel schon 1844 au» der Bewegung de» Sirius auf einen dunkeln Centralkörprr, um welchen Siriu» seinen Weg nehme, «schloffen, Peter» 1851 die se» Svstem berechnet und Clarke 1860 diesen Central körper als einen sehr schwachen Lichtpunkt entdeckt habe. Tie Betrachtung der Stcrnnebel führte zu ungemein großen Zahlen. Unser ganzer Firsternhimmcl wurde als einer der unendlich vielen kleinen Stcrnnebel bezeichnet, von denen der nächste so weit von uns entfernt ist, daß das Licht erst in einer Million Jahren von ihm zu uns gelangt. Unser ganzer Sternhimmel ist eine Insel im Aethermeere, deren Mittelpunkt in Alkyonc der Plejaden angenommen wird. Um diesen Mittelpunkt bewegt sich die Sonne in 22^ Millionen Jahren und ist von dem selben 573 Lichtjahre entfernt. Die Milchstraße gehört zu unserm Firsternsystcme, und man kann den Durch messer unsrer Eterninsel auf 10,000 Lichtjahre ansctzen, da der Durchmesser des Milchstraßenringes schon 7768 Lichtjahre beträgt. Eine zweite Milchstraße wurde nam haft gemacht, welche nicht auS Firsternen, sondern aus Sternncbeln bestehe. Ter Vortragende schloß mit dem Gedanken, daß sich uns die Frage aufdränge, ob wir wohl jemals Kunde davon erhalten werden, wie das Sein und Leben in diesen fernen Regionen des Welten raume? sich gestalte? — Am Schluss« kündigte der Vor tragende an, daß von nun an die Vorträge im großen Hörsaale deS k. naturhistorischen Museums (Zwinger) stattfinden werden. Literatur. „Germania, Kalender für deutsche Sänger auf daS Schaltjahr 1864, herausgcgrben von M. Herrmann. Leipzig, Verlag von Ernst Schäfer." — In gefälliger Form und geschmackvoller technischer Aus stattung bringt dieser zum ersten Male erscheinende Kalender da» wohlgetroffen« Bildniß Karl Friedrich Zöllner'», de» wackern Altmeisters d«S deutschen Männergesange», und dessen von Heinrich Stein mitge theilte Biographie. Dem Kalendarium, an welchen sich rin Verzrichniß der regierenden Fürsten und eine Brief portotarr der zum deutsch-österreichischen Postvereine ge- der directen Steuern als auch der indirecten Abgaben bis zu der betreffenden Steuergesetzabänderung im ver fassungsmäßigen Wege von jeder Bewilligung unabhängig erklärt. Sir wurde von den Ministern v. Schmerling und Plener und von den Abgg. Ritter v. Wascr, Prof. Herbst, Prof. Brinz und Konrad Schmidt vertreten. Ihr gegenüber stand die Auffassung der Majorität des Finanz ausschusses, welche in den Reden der Abgg. Giskra und Demel den weilest gehenden Ausdruck sand und darauf hinausläuft, die Einhcbung öffentlicher Abgaben über haupt von der von Jahr zu Jahr zu erfolgenden Zu stimmung des Parlamentes abhängig zu machen. Die Mitte zwischen diesen Gegensätzen hält die dritte Ansicht, welche von der Nothwendigkeit der jährlichen Bewilligung, die indirecten Ausgaben ausgenommen, wissen will. Diese Auffassung lag dem ursprünglichen Anträge der Section zu Grunde und würde ihren Dcrtheidiger in dem Herrn Berichterstatter gefunden haben, wenn dieser nickt durck sein Amt als solcher verhindert gewesen wäre, seine sub jectiven Ansichten vorzutragcn. Die Tiscussion nahm in der Generaldebatte einen etwas schwerfälligen Gang. Schwerwiegende, wohl vorbereitete Reden wurden mit rhc thorischem Pathos vorgetragen. Drei Juristen der Linken maßen ihre Kräfte in der schwierigen Kunst der Inter pretation eines Gesetzes: l)r. v. Waser, mehr auf dem historischen Boden fußend, während 0r. Giskra seine Beweise aus der Idee des Eonstitutionalismus schöpfte und Prof. Herbst sich mit schneidender Dialektik in die Einzelnheiten des concreten Falles vertiefte. Zutreffend war auch das Argument des Abg. Prof. Brinz, der aus dem im tz. 10 vorgesehenen Falle einer verfassnngsmä ßigen Abänderung die Natur und Kategorie der in Rebe stehenden Sleuergesetze (ob Finanzgesetz oder eigentliches Steuergesrh) bestimmte. Im weitern Verlause spitzte sick die Debatte jedoch immer mehr zu. Abg. Oe. Demel beschränkte sich auf die Hervorhebung weniger Momente, Eomes Konrad Schmidt erklärte nur seine Zustimmung zu der von Herbst und Brinz geltend gemachten Ansicht, und Staatsminister v. Schmerling forderte zur Fort setzung des bisherigen harmonischen Zusammenwirkens auf, das sich schon so scgensvoll für das Reich und die Vor fassung erwiesen habe. In der Spccraldebatte wurden blos Anträge gestellt und darüber abgcstimmt; das Re sultat war, daß der Ausschußantrag abgclehnt und die Regierungsvorlage in zweiter und dritter Lesung ange nommen wurde. Damit ist jedoch die eigentliche Frage nur verschoben, nicht erledigt. — Mit der Aufhebung der Differenzialsteuer für gebrannte geistige Flüssigkeiten machte das HauS wenig Aufhebens. Sie wurde ohire Debatte votirt und nur in Betreff der noch nicht erledigten Re stitutionen aus jenem Gesetze an die Regierung das Er suchen gestellt, die Austragung dieser Angelegenheiten wo möglich zu beschleunigen, was dieselbe auch bereitwilligst zusagte. — (G. C.) In der gestrigen Abendsitzung des Fi nanzausschusscs wurde über den Staatsvoranschlag. AbtheilungStaatsforsten, berathcn. Die Staatsforsten umfassen: ») Tie Cameralforsten mit einem Areale von ungefähr 2,739,560 österr. Joch; b) Banksorston mit einem Areale von 296,000 österr. Joch; c) Montanforsten mir 867,200 österr. Joch; <i) Salinensorsten mit 210,000 österr. Joch; zusammen also 4,145,760 Joch, davon 174,630 Joch unbestockt. Die Verhandlung bot keine bemerkens werthen Momente. Das Bruttocrträgniß dieser Forsten wird im Staatsvoranschlag für die 14monatliche Frnanz Periode mit 13,852,963 Fl. und nach Abzug der Ertrag nisse der seitdem verkauften Staatsforstcn von Pardubitz und Smiriz mit 13,123,424, das Gesammtersorderniß mit 10,027,182 Fl. veranschlagt. Es wurde der Wunsck ausgesprochen, daß die Holzzucht und Aufforstung der unbestockten Gründe mit Eifer betrieben und Alles be scitigt werde, was den Bestand der Waldungen und dessen Nachwuchs gefährdet. Es wird daher Beschränkung des Holzverbrauchcs in manchen Metall- und Saliiienwerken und Ersetzung durch andere Brennstoffe, dann die baldige Durchführung der Ablösung und Regelung der Holzbe zugs- und Diehtriebservituten gewünsckl. Außerdem wurde eine bei der Rubrik: „Finanzvcrwaltung" in suspenso hörigen Staaten schließt, folgt ein historischer Kalender, in welchem jeder Tag im Jahre den Geburtstag eincs Dichters oder Componisten und auch die Todestage der Verstorbenen angiebt, worauf werthvolle Originalbeiträge von Feodor Wehl, Eduard Gottwald, Ferdinand Stolle, Aug. Lansky, Heinrich Stein, M. Herrmann, H. Marg graff rc. folgen, und der Schluß die Satzungen des deutschen Sängerbundes enthält, wie solche beim ersten deutschen Sängertage am 21. September 1862 in Koburg angenommen wurden. — Wohl steht zu hoffen, daß dieser Kalender willkommene Aufnahme bei allen Sängern finden und der billige Preis desselben eine allgemeine Verbreitung erwirken wird; dem Herausgeber aber, wel cher keine Mühe gescheut, um das Praktische mit dem Angenehmen zu verbinden und auf beschränktem Raume des Belehrenden und Unterhaltenden so viel als möglick zu geben, wünschen wir, daß daS von ihm mit Sorg falt gepflegte Unternehmen den verdienten Anklang fin den möge. Einer kleinen Erzählung von Ed. Gottwald: „Eine Erinnerung aus dem Sängerleben" ent nehmen wir nachfolgendes Bruchstück, welches vielleicht geeignet ist, in weitern Kreisen auf diesen Sängerkaiendrr aufmerksam zu machen: „Aus jener Zeit, wo der Liederkranz reich an gut geschulten, trefflichen Sängern war und mehrere rühm lichst bekannte Componisten zu seinen Mitgliedern zählte*), will ich dem freundlichen Leser rin Ereigniß mitlheilen, welches in lebendiger Erinnerung noch in den Herzen aller Derer lebt, die dabei betheiligt waren. — Wohl manche der Sänger au» jener Zett, sie schlummern schon längst unter dem grünen Hügel, welcher deren Grab deckt, an dem der letzte Gruß der Freunde dem Todtrn *) Wir nennen von diesen Julius Otto, Ferdinand Adam und Wilhelm Fischer.
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