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Dresdner Journal : 20.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186310204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-10
- Tag 1863-10-20
-
Monat
1863-10
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 20.10.1863
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Dienstag 8V. October. DrrÄneMnrMl Verantwortlicher Reda: I. G. Hartmann. ----VS an di« Völker- k«»dm. in Privathäusern. StadthauptmannS. Iw Larlauck» tritt t-o»t uit<i 8«rwp,lru- »cdl»^ ki»m. mußte — wurden doch nur einzelne typische Repräsen tanten dcS Chore-, nicht individuelle Charaktere ge schaffen. Sie erscheinen mehr als Splitter des Ganzen, ohne im dramatischen Sinne zu dessen „organischen Be- standtheilen" zu werden, und Schiller'- ursprünglicher Zweck ward dadurch wesentlich verlassen. HerrWingcr sprach den ältern Chorführer Cajetan mit vorzüglicher Correctheit, innerer Wärme und mit ergreifendem, den Gedanken entsprechendem Colorit, doch erschien das Rede tempo bisweilen übermäßig tardirt. Herr Kramer (Bohrmund, der Chorführer von Cesar's Gefolge) ver fiel zu sehr dem materiellen KraftauSdrucke. Die Prä- cision in den Gesammtredrn des Chore-, die allerdings nur durch vielfache Proben erreicht werden kann, ließ öfter- zu wünschen übrig. C. Banck. Bei Gelegenheit eines Diners im preußischen Ge sandtschafts-Hotel, da- durch die Gegenwart eines vor nehmen Persers einen besondern Glanz erhielt, hatte der letztere seine bewundernden Augen auf ein Meisterstück des geschickten Kochs geworfen, einen wohlfarcirten und garnirten Puter, und das schmeichelhafte Lob gefällt, daß dieser Puter würdig sei, von dem „Mittelpunkte der Welt" gesehen zu werden. Eine so deutliche Mah nung durfte nicht unberückfichtigl bleiben, und so ge schah es denn, daß der Kock eines schönen TageS mit einem noch viel herrlicher» Puter in die Küche des Schahs wanderte, woselbst seine persischen Kunstgenossen mit lautem „beh, beh!" (gut) das Kunstwerk bewunder ten. Sr Majestät schien äußerst befriedigt von dem An blicke und befahl sofort, den besagten Kochkünstler nach persischer Sitte zu drcoriren, d. h. mit einem Ehrenshawl zu behängen und ihn zu veranlassen, so bekleidet durch die Hauptstraßen Teherans nach Hause zu gehen. Unter den Geschenken, welche die Gesandtschaft, der Brugsch angehörte, dem persischen Monarchen überbrachte, waren preußische Uniformen und Waffen. Von letzter» interessirtrn den Schah besonders die Zündnadelgewrhre. Die Säge am Pionnier-Seitengewehre schien ihm so zu gefallen, daß Allerhöchstste zuerst den Holzgriff eines preußischen LandwehrcavaleriesLbels und, al- dies nicht recht gelingen wollte, den neben ihm stehenden chinesischen Nipptisch ansägte. Inzwischen mußte sich sein Adjutant einen Eoldatrnmantel umhängrn und der Dragoman der Gesandtschaft die Ohrenklappen zur Probe anlrgen. Der Schah prüfte Alles sehr genau, und die größte Freude schien ihm der Inhalt eine- Infanterie-Tornister- zu machen, der vollständig au»- und ringepackt werden mußte. Er nahm jeden Gegenstand in dir Hand und besah sich lange Zeit in dem kleinen Soldatrnspiegel, nur dir ver (chirdenen Garnituren der Bürsten schien er zu meiden «vagen X, N°v.- - Gers» 2r 2S r.-Novbr. ai lüh; bhlr. G, ; All. buctene 7 t Sgr.i r.; Mck- .: Erbs" !« Rüb' . 80W1H ' - Vnseratrnannahme auswärts: b «. , t nmmiMionte «ben-ti»,.: N. Lioi.««, k. lk.l.u««»Noa». llnsrnvi'Uin L Voorr» LvrUo: tiiloeinv'seUs I!ur«»u; Nrsmvir: lä. 8cnr.orr»; Lr«,1»u: 8rii«rr«; rrzaUkurl ». w : .tLLonn'scU-» tiucük.; Lülo: Avorr üxvLnr.ir, v. 1,ö«ri-rrl.s <28, rn« ä« bc>i>H ensoo»); krvxi k'r,. Luctrb.; Vi«»: Lomptoir <l. k. >Viener Xkiruu^, 8ts5»n»pl. 887. Herausgeber: ltünigt. k!r^sgitioii <1es Oreüitner .lauru»!», dio. 7. Amtlicher Theil. PrtSdea, 15. Oktober. Seine Majestät der König h^ea dem Königlichen Stallmeister Friedrich August Z a - charia- das Ritterkreuz des Albrechtorden- allergnädigst zu verleihen geruhet. dürfen, 250 Duc. Prschkesch, d. h. unterthänigstes Hul digungsgeschenk, zurück telcgraphirte. Da sich das Geld mit dem Drathe nicht mit gleicher Schnelligkeit als die Nachricht senden ließ, so mußte der mit anwesende Mi nister. Ferukh Khan sofort aus seiner Tasche diese Summ« zahlen. Als der „König der Könige", der mit theuern Kosten zwei europäische Photographen unterhält, sich von dem einen, Herrn Carlion, umgeben von zwölf Wesiren, photographiren ließ, sollten die letzter» einen besondern Abzug erhalten und auS Freude und Dankbarkeit ein Jeglicher dem genannten Photographen die Summe von 10 Ducaten zahlen. Bei diesem Anlaß sei bemerkt, daß die Kunst, zu photographrren, von dem Schah in aus gedehntester Weise au-gebeutct wird. Eines Tages ließ derselbe seinen Lribphotographrn zu sich bescheiden, um einen im Echloßhofe frei herumlaufenden Tiger zu photo- graphirrn. Mit schlotternden Beinen stand der Photo graph bei seinem Instrumente, richtete mit zitternder Hand sein Glas nach dem Tiger, welchen die stete Be wegung dcS Kasten- so unruhig machte, daß er nickt übel Lust zu haben schien, auf des Photographen Kasten lo-zuspringrn. Trotz aller Wendungen und Drehungen kam natürlich kein Bild zu Stande. Der Schah, un willig darüber, machte dem Photographen Vorwürfe, daß er seine Kunst so schlecht verstände, und ließ, als er kaum gehört hatte, daß dir wilde Bestie und ihre Be weglichkeit dem europäischen Schwarzkünstler alley Muth raube, sofort den Tiger bei Seite bringen und als min der furchtbaren Gegenstand zur Photographie eine — Henn« herbeiholen, um diese adcontrrfeien zu lasten. Al» auch da» Abbild eine- so ungefährlichen Ihirre« nicht recht gelingen wollte, war Se. Majestät ganz außer sich und schien nicht zu begreifen, wozu eigentlich dir Photo graphie nütze. eubayn u. - Hr Di» ommabst tlhelm ui a. Schwei mar Lind MLpke » crn Klcli keuntM Groß §r-i d-lb Kühn jl «illguü uchholz « ,me u. Fr!. .«. - Hr amacher in! Fr- Franz Ehr. verir ißenhain - emann in d get. Lucas S. Tchlr, m« Möckel > 0n. Leb- odMei, ein« 1 iMlich g,r, I Uetzer Perfirn. Der zweite Band des verdienstlichen Reisewerkes von H. Brugsch*), dessen erster Band b-rrit» hier eingehende Besprechung gefunden, ist soeben erschienen und bringt wiederum in lebendigen Schilderungen eine Fülle von Belehrung über da- persische Leben in allen seinen Be ziehungen. Unter Anderm läßt un- Brugsch in diesem Bande einen Blick in die persischen Regierung-kreise werfen, wo r- nach dem von ihm Erzählten überall» kindisch herzugehen scheint. So war der Schah hoch erfreut, al- dir erst« tele graphisch« Nachricht in seinem Beisein von Teheran nach Täbris gelangte. Er ließ an den Gouverneur von Täbri» einen Gruß telegraphirrn, worauf dieser ob der freudigen Erregung, sich mit dem „Mittelpunkte de» Weltall-" trotz der weiten Entfernung so schnell unterhalten zu *) Reist der k. preuh. Gesandtschaft nach Prusten 1880 und 1881, geschildert von vr Heinrich Brugsch. Zweiter Band. Leipzig, I. 8. Hinrich-'sche Buchhandlung. 1883. Dresden, 19. Oktober. Wir finden heute in vielen deutschen Zeitungen die Erinnerung an dir Leipziger Schlackt in thrils erzählenden, theils betrachtenden Artikeln gefeiert. Letz terer Art ist ein Aufsatz, in dem die „Ost-Deutsche Post" gewissen Parteien, welche sich jetzt die Zerreißung der deutschen Macht sehr angelegen sein lassen, zu Ge- müthe führt, welche Stellung Oesterreich in diesen Schlacht erinnerungen einnimmt. „Wodurch — sagt sie — ward jener herrliche Sieg der deutschen Waffen möglich gemacht^ als durch die Einigkeit der beiden deutschen Großmächte? Und wer kann mit gutem Gewissen läugnen, daß Oester reich sich bei diesem Aylajje für ,die I».' ,^--<me andere Macht? Man kennt die entscheidenden Unter redungen, welche Metternich in Dresden mit Napoleon hatte, nachdem dieser infolge der Schlachten von Groß görschen und Budissin mit Preußen und Rußland einen Waffenstillstand geschlossen. Man weiß, mit welcher un verbrüchlichen Festigkeit Oesterreich dann sein Wort hielt: ist auf dem Prager Congresse nicht am 10. August der Friede zu Stande gekommen, so tritt Oesterreich um Mitternacht der Coalition bei. Dies geschah, obwohl Napoleon noch in den letzten Tagen Caulincourt nach Prag geschickt, der hinter dem Rücken Narbonne's, des eigentlichen französischen Gesandten, mit Metternich ver handelte. Er bot in der 12. Stund« Illyrien, sogar , Triest: aber er weigerte sich entschieden, die Hansestädte herauszugeben, das Protektorat Frankreichs über den Rheinbund fahren zu lassen oder in die Herstellung ' Preußens in seinem alten Umfange zu willigen- Oester reich sollte Alles erhalten, was cs damals für sich be gehrte: dennoch griff cs zum Schwerte mehr um Ham burgs, Bremens, Lübecks, um Preußens, um der Süd deutschen, als um seiner selbst willen — das ist eine unläugbare Thatsache. So viel zur Jllustrirung der Stellung Oesterreichs zur Leipziger Schlacht." Das Blatt fragt schließlich: woher solchen Erinnerungen gegenüber nur der „Nationalverein" den Muth nähme, die Lehre von der preußischen Spitze um jeden Preis, mithin die fortdauernde Entzweiung Preußens mit Oesterreich und i den deutschen Regierungen als das einzige Heil Deutsch lands zu predigen? Feuilleton. K. Hoftheater. Sonntag den 18. Oktober wurde Schiller'- Trauerspiel „Dir Braut von Messina" gegeben, diese Gigantea poetischer Philosophen« und all gemeiner Wahrheiten, die zwar in unsrer Literatur als eine unvollendete Zwittergestalt des modernen Dramas und der antiken Tragödie dasteht, aber durch lyrischen Schwung, Gedankengewalt und hohen furchtbaren Ernst der Tragik eine» liefen, imponirenden Eindrucks stet gewiß bleibt. Höchst vollendet, mit künstlerischer Mäßi gung und edler Begeistigung des Vortrag- gestaltete Herr Emil Devrient den ältern, auch in der Beseligung seines Glücke- von ahnungsvoller Schwermuth erfaßten Bruder Don Manuel. Mit sehr löblicher Auffassung, künstlerischem Streben und warmer Empfindung gab Herr Deitmer den jugendlicher» Don Cesar; aber seiner ungezügelten Heftigkeit und Leidenschaft fehlte e- an kräftiger Steigerung und Energie. Die Erhebung d«S flssectS wird bet Herrn Dettmrr durch Ungleichheit und herabfinken de- Au-druck-, durch Mangel an flüssig ge- liWnem Tonfall beeinträchtigt. Zudem muß ihm dir Xeiaheit der Locale rin unablässiges Studium bleiben. Fräulein Berg wirkte al» Donna Isabella in vorzüg. licher Weise durch Berständniß und Klarheit ihrer Drcla- «»Äon und Würde der Darstellung. Ein viel bcfriedi- MnbereS Bild al- früher gab Fräulein Ulrich von der Eeekice voll poetischer und fein empfundener Auffassung; »der eine gewisse Künstelei und zu bewußte Au-malung de» Au-druck- und Colorit- — z. B gleich in ihrer ersten Scene — stört« noch di« Natürlichkeit und leben volle Wahrheit der Wirkung Die Chorsprecher sind «ine schwierige Aufgabe de» rhythmischen Vortrag». Denn durch dir Zersetzung de» Chor« in »«rschftdene Personen — welch, Schiller brhuf» der Aufführung vornehmen TagtSgtschichtl. Wien, 17. Oktober. Die ,,G.-E." schreibt zur pol nischen Frage: „In Wiener Korrespondenzen auswär tiger Blätter tritt mit einer gewissen Ueberemstimmung, welche auch in einem Theile der Wiener Presse ein Echo fin det, die mehr oder weniger bestimmt formulirte Behaup tung auf, daß von Seiten einer oder der andern der Znterventionsmächte eine selbst isolirte Action gegenüber Rußland bevorstehe. Was Oesterreich anbelangt, so liegt dessen Politik in dieser Frage hinlänglich klar gezeichnet vor Augen, um uns der Mühe zu überheben, näher zu entwickeln, daß jene Behauptung auf unsre Regierung nicht passen kann Aber auch überhaupt glauben wir die momentane Sachlage dahin charaklerisiren zu können, daß von keiner vereinzelten Action einer der drei Mächte in der polnischen Frage die Rede sei." — In dem Finanzausschuss« wurden heute zuerst für die Anlehensvorlagen des Finanzministers die Berichterstatter gewählt und Abg. Skene für das Nothstandsanlehen, Hofrath vr. Taschek für das Bedeckungsanlrhen zu Be richterstattern gewählt. Allgemein wurde der Wunsch aus gesprochen, daß der königlich ungarische Hofkanzler Graf Forgach im Ausschüsse zu Ertheilung der nöthigen Auf klärungen erscheinen möge. — Morgen, am 18. October, wird der Grundstein gelegt zu dem Schwarzenberg-Monument. Die in den Grundstein zu legende Urkunde enthält die Wort«: „Kommenden Geschlechtern soll dieses Blatt verkünden, daß heute, Sonntag, den 18. October 1863, als am 50. Jahrestage der Schlacht bei Leipzig, Franz Joseph 1., Kaiser von Oesterreich, durch die Hand Seines Oheims Erzherzog Albrecht diesen Grundstein in feierlicher Weise legen ließ Ueber ihm wird sich ein Denkmal erheben der Anerkennung und des Dankes für die unsterblichen Verdienste des Feldmarschalls Karl Fürsten v. Schwarzen berg, dessen Geist und Heldenmuth die verbündete Kriegs macht Europas heute vor einem halben Jahrhunderte zum Siege führte über Frankreichs Heere " Die „W. Z." macht aufmerksam, daß das Schwarzenberg Monument das erste in Wien ist, das von dem Monarchen einem Gliede eines erislircnden .Hauses an einem öffentlichen Platze errichtet wird. Das Monument Daun's ist ein Grabmonument in einer Kirche, das Loudon's steht im Familienpark in Hadersdorf, das Salmmonument ist nach Raitz in Mähren gewandert. Weiter sagt sodann das Wiener officielle Blatt: „Se. Majestät der Kaiser hat dem Bildhauer Prof. Hähnel in Dresden die Ehre Entwurfes und der Ausführung dcS großen Modell« ...... worden. Abgesehen von allen Costumefragen ist die stylgerechte plastische Behandlung des Fürsten Karl Schwarzenberg, dessen körperliche Erscheinung bekannt ist, keine leichte Sache; dazu kommt, daß die Thäligkeit des Fürsten bei nahe in viel höhcrm Grade eine diplomatische, als eine militärische gewesen ist, und daß es nicht wenige Ge schichtsschreiber giebt, die eben die diplomatische Tätig keit desselben noch höher stellen, als die militärische In der Toppelstcllung des Fürsten liegt eine bedeutende Schwierigkeit für den Künstler. Hätte es sich um ein einfaches Grabmonumcnt gehandelt, so würben allegori sche Figuren hingcreicht Haden, dem Feldherrn ebenso ge recht zu werden, als dem Diplomaten; bei einer R-iter- stalue kann dies aber nicht geschehen. Es muß ein Mo ment festgchaltcn, mit Entschiedenheit und Klarheit durch geführt werden. Die Wahl des Moments ist daher für - diesen Fall eine ganz besonders schwierige gewesen. Bild hauer Hähnel hat sich, so weit wir aus der Skizze er fahren, auch in diesem Falle als ein geistreicher und denkender Künstler bewährt. Er Hal den Fürsten in dem Momente dargestellt, wo er den Degen in die Scheide steckl; die Ruhe des Friedens liegt in der sinnvollen Ge staltung der Hand; die Bewegung derselben weist auf den Mann, der nicht blos Schlachten geschlagen, sondern nach gewonnener Schlacht den Frieden zu besiegeln ver standen hat. Außer dem Moment, welchen auch Peter Krafft in dem bekannten Schlachtgemälde von Leipzig fcstgrhalten, wo Fürst Schwarzenberg entblößten Haup- TcLcgraphische Nachrichten. Leipzig, Montag. IS. Oktober, Mittags. Rach dem Kestgottetdirnftr fand geßrrv ein festlicher Zug, an dem auch der KreiSdirector und die Spitzen der Behörden Lheil nahmen, nach dem Krankfurtrr Thore statt, wo die Enthüllung d«S vom Verein für die Feier de» IS. Oktober, errichteten Denk mals erfolgte. Einer Anrede deß Or. Naumann, als Vorsitzenden deS gedachten Verein», folgte durch Ttadtrath HrrmSdorf der Dank der Stadt; die Weihrcdt btelt Superintendent vr. Lechler. Um 3 Uhr fand im „Schützenhause' daS vom gedachten Vereine veranstaltete Festmahl statt, welchem auch Vertreter der königlichen Behörden beiwohnte«. — Der AbrndS stattgefundene allgemeine Kackrlzug, welcher gegen 10,000 Fackeln zahlte, war von höch ster Großartigkeit. An dcm heutigen Frstzuge, welcher sich vor etwa einer Stunde in Bewegung gesetzt hat, nehmen rirca 20,000 Personen Theil. Großer Enthusiasmus. (Vgl. auch umstehend.) Paris, Montag, IS Oktober. Der heutige Moniteur enthält die Ernennung der Minister Ronher znm StaatSminister und Rouland zum Präsidenten de» StaatsrathS. Die Zahl der Vice ¬ ri, wird von Seiten der englischen Presse übel ver- kt. Auch die „Times", die diesem Bündnisse mit e-wegs glrichgiltigem Auge zusieht, schreibt heute halb ig, halb bitter darüber: „Die Ähnlichkeiten zwischen vereinigten Staaten und dem russischen Reiche sind >1 nur von Jedermann, der über die Gegenwart und wahrscheinliche Zukunft nachgedacht hat, bemerkt wor- , sondern sie haben zwischen den beiden Mächten eine npathie geschaffen, die unter dem Druck des Mißge- ck», der getäuschten Ehrsucht und des Tadels der civi- ten Welt immer stärker wird. Sowohl in ihrer frühern naßung, wie in ihren jetzigen begrenztern Ansprüchen e« beide einen Einklang, der die Hinneigung zu einer Hnden Allianz verräth. In jenen Blüthentagen, als sv Nikolaus sich die Miene des Schiedsrichters der n Welt gab, und die amerikanischen Präsidenten in neuen Welt Provinzen eroberten, bestand das ewige ma gegenseitiger Beglückwünschungen zwischen der Re- lik und dem Despotismus darin, daß alle übrigen cht« im Verfall seien und daß sie mit Gewißheit alle ^gebenden Länder nach einander ihrer Herrschaft rrwerfen würden. Wie weit die Begeisterung für die « Allianz ein nordamcrikanisches Publicum hinzurei- s vermag, zeigt der Bericht über eine 'Nachtischrede des Arirals Lisorski. Man hatte die Gesundheit des Kai- s unter großem Beifall ausgebracht, und der Admiral stete dafür den schuldigen Bericht ab. „Kaiser Alcran- t ist gewiß nicht nur der Wohlthäter seiner Untertha- n", rief der beredte Seemann, „er ist der Freund der slnschheit. (Zuruf.) Vermöge Dessen, was er schon gc- tn hat, vermöge Dessen, was er täglich thut, hat er jpiß ein Recht auf denselben Beinamen, den einst ein Mischer Kaiser beanspruchte: „Das Entzücken des Men- sengeschlcchts." Wenn wir uns erinnern, daß Liese störte angchört und stürmisch beklatscht wurden von eiem Volke, daß der Welt seit 80 Jahren die Selbst- rzierung und das Freiheitsrechl der Menschen predigt, s, können wir sehen, wie schwach polnische Principien ii Vergleich mit den Aufwallungen »der eingebildeten Iteressen deS TageS sind. Daß die Sympathien der Ver- sanmlung ganz für die russische Regierung waren, geht nch deutlicher auS der.Art hervor, wie die Beredtsamkeit dcL Generals Wallbridge ausgenommen wurde. Dieser -^--/n.qkand » tz-ytana dte Amerikaner „vom Weltmeer yickwcggeiagl" sei, und sagte dann, was vollkommen wahr, aber selten so .'ffen von der amerikanischen Gesellschaft eingestanden wo drn ist: — „Während des Kampfes, den Rußland 18)4 gegen Frankreich und England zu bestehen hatte, stand unser Volk mit seinen Sympathien auf russischer Site." Diese Behauptung wurde mit Beifall und mit Rifen: „So ist es", ausgenommen. Darauf fuhr Ge neral Wallbridge fort: „Die Vorsehung hat bestimmt, daß es zwei große Erdhälften geben soll, eine östlich« urd eine westliche; die eine soll von Rußland, die andere vcn den Ver. Staaten vertreten sein." Aehnlich sprach der chcenw. Hendricks B. Wright, Congreßmitglied, der da sagte: ,,— es giebt in der Welt nur zwei Mächte ersten Ranges — Rußland und die Vereinigten Staaten — w:il sie die einzigen sind, die mit eigenen Mitteln einen Aufstand niederschlagen, wie einer Verbindung aller an dern Mächte der Welt Widerstand leisten können." (Bei fall.) Diesen Ausspruch benutzt die „Times", um ihrer v.'llen Erbitterung Luft zu macken, indem sie sagt: Daß bnde Reiche damit beschäftigt sind, „Rebellionen niedcr- zaschlagen", dieser Gedanke war allen Anwesenden fort während gegenwärtig. Nur dieses Band halte noch gc- f:hlt, um die Einigung vollkommen zu machen. Beide wollen der Well Trotz bieten, im Vertrauen aus ihr gu tes Recht, jede Bevölkerung auszurotten und jede Pro vinz zu verheeren, die ihre Hcrrschastspläne durch Worte wie „Freiheit" und „Unabhängigkeit" zu stören wagt. Ltzmnwvmtt-prrtst: 1-t.rU-b - a "N-Ir — iu l Ävu.tliH >--> Vr-Un - 15' kkxr. t Liu»«1i>» kiuwmoeu: 1 dtxr. ) Inseratenpreise: k°üe ä«o Kaum einer peepaltsoee 2«1i«: 1 Vater „Liaxesaaät" <U« Leite: 2 d>'xr. Erscheinen: Tlalieb «0 ^uevabm«- äer 8ono- naä k'elertaL», Xbeaäs für äea folxeuäea UnEk: unter 0. nter b. er 0. :er ü ^richten. >ct. K MH tz j t G: w.. do- o. IW st-tnW. G-; lw- s G. Ill-r S-; Leikjij- X) zer MM. cine -wischt runschvkiArr Äruna.'trl m U 1 nb.MZjI Ral.-l!ü. > taat-uiiiM I lctien d.Äi-1 mzd. b.-il,, tbr. «nl.72^v st.Mel.ti^ H öft-Ntll!,! obUg-'.Uc:: > istLdler» . Geran »rldiiau»» ,er »7H k; n: bergiil- haller l.vD N.; -o. -oh- sel-Oderdeiz 179 S.,- nz-Ludwlgs- -r.-Wilbclm .; do.Pols- rheinische B.; »iierr. : Amsterdam I Hamdun 8. 1SI S.; 2 Mt, 7V/„ ikfurl a. Li Hiaatrp« 1 Sgh M-, 10 2 H i>, i G.: dr^. em. s.-schl cl !andrtt>f I z.; k pnu,.! I0IHH -tjjl . k. m. r'eipstz-1 dbau-.'stinul cdil-Aci. >ziger 7 G.; -tizl.1 do. 2. Laiti dez; östtii.I ftkrdaink.>.l BrkMkuI M. h. -» I N.; rontcul '. 80h Xt. SocitlLli I Felsens. ec.I Fel-iE I r. . Damr"r -I p-.Ael. klierI G.; Lb- I cral. Pnci.I 97 G. r. Spre-. I IU..I micr —, I ahn Au- i I lonidai: I r. Lilttt I isolS 9Zs„ I Ruon I Hier D üsten II!: I :ise I -er M». D ,il l'i D 1 - fln! III D W l,c: I"i"" D llreiic Ist D Lechciu D W >aaen M LHIr. D er r?clod:i D lblr. c< I Präsidenten deS StaatSratbS ist nuf drei festgesetzt Die russisck-amerikanische.Freundsckaft, die worden; dieselben werden den Sitzungen des Staats. j«tzt täglich in New-Bork manifestirt und zu gegen- raths präfidiren und die Regierung in den Aaw iaen, Besuchen und Bankcten zwischen den Ncw-'Hor- mern vertreten. Die Namen dieser Vicrpräfibeu- Regierungsautoritäten und den russischen Offizieren ten find: Forcade, Cbair d'Estan«, und der Bank- gouverneur Luitry al» Ebrenvicepräfident. Madrid, Sonntag, 18. Oktober. Die Kaiserin Eugrvie ist heute Abend 8 Uhr hier eingrtroffen. Der Empfang war sehr sympathisch. Schangai,4. September. Die englische Flotte, vor Bagosima augelangt, zerstörte, nach vergeb lichen Verhandlung-Versuchen, dir Stadt und ver brannte drei dem Fürsten Satsuma gehörige Stea mer. Darauf kehrte sie nach Aokuhama zurück. BreSlau, Montag, iS. Oktober, Mittag» Die „BreSlauer Zeitung" meldet beute au» War schau: Sämmtliche Beamte polnischer Rationali tät an den Greuzkamm-rn sollen sofort entfernt werden; die an der Warschauer Kammer vom 1. Januar an. Das nachstehende, hier eingcgangene Telegramm wird uns mitgctheilt: Warschau, Montag, IS. Oktober, Morgen» 3 Uhr Gestern (Sonntag) früh brach gleichzeitig an drei Stellen de» Stadthause» Feuer auS und zwar im Innern der Archive, welche durch Höfe von einander getrennt waren. E» unterliegt kei nem Zweifel, vaß diese» Unglück da» Werk von Brandstiftern ist Alle Kassen, Werthpapiere, Rech- nungSbücher und sonstige «ertbvolle Gegenstände find gerettet worden Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZrttungSschau (Ostdeutsche Post. — Time- ) TageSgeschichte. Wien: Zur polnischen Frage. Grund steinlegung zum Echwarzenbergmonument. Eine Feier j.-in der israelitischen Gemeinde. — Prag: Differen zen zwischen dem Landesau-schuß und der Regierung. ^Helcelrt's Erklärung im Reichsrathe. Modenesische Truppen eingerriht. Erzherzogin Karl von Toscana entbunden. — Pesth: Dankadresse an die Kaiserin. — Proßnitz: Hinrichtung. — Berlin: Zur Feier des 18. Octobers Grburtsfest des Kronprinzen. Die truppen an der poln. Grenze. Erkenntniß deS Ober- tribunals in Betreff derjBeamten. Zu den Wahlen. Ver mischtes.—K ü l n :Königl. Spende den Dombauarbritern. München: Frier des 18. Octobers. — Hannover: Erlaß bezüglich des Fahnenschmuckes zum 18. October. — Kassel: Kurfürstliche Spend« zum Patriotendenk mal. — Frankfurt: Bundestagssttzung. Versamm lung von Zeitungsredacteuren angeregt. — Paris: Die Probefahrt der Panzerschiffe. Afrikanisch« Truppen nachMerico. Billault's Leichenbegängniß. Vermischtes. London: Zum Streite mit Brasilien. Die Königin erwartet. Graf Russell tritt nicht zurück. — Ko penhagen: Truppenzusammenziehung. — Au- Schleswig: Die südschleswigschen Schanzen. — Athen: Vermischtes. — New-Bork: Aus der neue sten Post. Der polnische Aufstand. (Personalverändcrungen in der Verwaltung. Einquartierung Ein Tagesbefehl des geheimen Gefecht.) Dir Leipziger ErinnerungSfeier schlacht. Srnnrnunaru und Versetzungen. LttSduer Nachrichten. cheown»ialu«chrtchte« tüttibera. DSb«ln.) Kruilletoa. Inserate. Lagesrattnbee Nachrichten
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