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Dresdner Journal : 17.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186310175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-10
- Tag 1863-10-17
-
Monat
1863-10
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 17.10.1863
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VS« ^Lkrlick. s "rklr. — Kxr. ilt » Iw L»»I»»äO hk^Lkri.: I ,, 15 „ „ „ Itritt kost uuä I?ou»tl>cl> >» 0r—L«: 15 Hxr. l 8tewp«Iru- LW»«K»« kiuMrovru: 1 Kgr. 1 ,ot>1»x diuia. »«ftratrspreist: k'ür äsu L«nm «>o«r gs^l-att^o^u 2«iler 1 Hgr. voter ,,Lioxe«»Lät" äi« Lvil«: 2 bigr- Erscheinen: 1'»-ll«l>, «it Kn,n»I>ms 6«r Sonn- uvä Keiert»-^ Xkvlld» kür ü«u kol^euüev I»8- Sonnabend, den 17. October 1863. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. h Hnseratenannahme au,«Sri,: Laipit»: t». ttuLnosrnrru», 0ommi«„anitr äv» Oresänor ^ourviel»; II. Lxoi.iiit, L. Ii.i.o«»i; - aikoa»! IInsixirLi» L VuvrL«; L«rUoi 0>«oril!i'»t:Il«, Uucv- txeoäl., kt-rexi!»««', llure»u; Srvw»QE L. 8<«i.ori->ii 8r«»I»n: Lovi» k>»ollkilrl ». N.: ^LLorii scd» ttuevl».; L8Ia: ^r>oi.r iitnüri!»; k»rt»: v. I,ii^ri«i,xl., <28, ru« ü« Iioo» «nkso«); kr»ß: t». Lmll.ic»'« üuetiü.; Vi«o: Oomptoir ü. ie. Wiener iieitnox, 8tek<tn„pl. 887. Herausgeber: Nöni^I. Lrpsäitio» üe» Dresdner ckoaru»!», vresäen, Llreoisurtr»»»« bio. 7. Amtlicher Theil. Dre<de«, 10. October. G«. Majestät der König -aber, allergnädigft geruht, dem Stadtwachtmeister Andreas Schlenker zu Zittau in Anerkennung seiner vieljährigrn treuen uudersprießlichenWirksamkeit im öffentlichen Dienste die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen. Dresden, 16. October. Se. Majestät der König haben allergnädigft geruht, die Portepeejunker der Ar tillerie: von Brück, vo «Engel, Kind, von Schrie ben, Friedrich, von Kreck er-Drost mar, vonWatz- dorf und vonRabenhorstzu Leutnants zu ernennen. Dresden, 16- October. Seine Majestät der König haben allergo Ldigst zu genehmigen geruht, daß der Ge heime Rath Ernst Adolph Körner den von Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland ihm verliehenen Orden vom heiligen Stanislaus zweiter Elaste mit dem Sterne annehme und trage. -SS-SS-— . I Nichtamtlicher T!M. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. rageSgeschichte. Dresden: Keine Differenzen mit Han nover in der holsteinischen Erecutionssache. — Wien: Verhandlungen des Herrenhauses. Vom Finanzaus schüsse. Neueste Circulardeprsche deS Grafen Rechberg in der Bundesreformfrage. Venedig: Aufhören des royalistischen RrvolutionscomitöS. Ein Act der Milde. — Berlin: Zur Feier des 18. Oktobers. Aufhüren der „Berl. Allg. Ztg." Eine Theaterauf führung wieder gestattet. Schulze-Delitzsch über sein „Nationalgeschenk". — Köln: Dombaufest. — Kre feld: Herr v. Beckerath. — Danzig: Waffenconfis- cation. — Stargard: Versetzung von einem Beamten abgelehnt. — Görlitz: Stadtrathswahlen nicht be stätigt. — Hannover: Vorbereitungen zum Ein marsch in Holstein. — Frankfurt: Das Gewerbegcsetz vom gesetzgebenden Körper angenommen. Frier deS 18. Oct. Paris: Der Personenwechsel in den Gesandtschafts posten. Kaiserliches Handschreiben an Baron Gros. Herzogin von Montebello -f. Die mericanische De putation. Der Tod Billault's. Vermischtes. — Bern: Der Große Rath in Genf wieder einderufe». -— Madrid: Zur Budgetvorlage. — London: Mi nisterkrisis. — Kopenhagen: Aus dem Reichsrathe. Der polnische Aufstand. (.Aus der geheimen officiellen Zeitung. Strenge des Gouverneurs v. Augustowo. Waffen an der Grenze angehalten. Langiewicz.) Ernennungen und Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Provinzialnackrtchten (Leipzig. Freiberg. Grimma. Elster. Döhlen. Penig. Hainichen.) Vermischtes. Statistik u. BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender Börsen- nachrichten Ttltlsraphischt Nachrichten. Wien, Donnerstag, 15. Oktober, AbendS. Im Haute der Abgeordneten hat heute der Finanz- Minister seine Vorlage betreffs eines neuen An- lehrnS eingebracht, welches beiläufig 88 Millionen Gulden betragen soll. Dasselbe soll verwendet werben wie folgt: 30 Millionen zur Hebung deS RothstaudeS in Ungarn, 12 Millionen zur Ernzir- huug von Münzscheinev, 20 Millonen zur Ein- zirhuug von Salinrnscheiuen und 33'^ Millionen zur Deckung de» DrficitS de- dem Hause vorlie gender» Budgets. Der Ainanznnuister empfiehlt F e uill et o n. Dresden, 16. Oktober. Gestern fand im Saale des „Hotel de Eare" daS Concrrt von Mary Krebs, der talentvollen jugendlichen Tochter des Herrn Hof- kaprllmeistrrS Karl Krebs, statt. Vor gefülltem Saale, unter der innigsten Theilnahme des Publikums betrat daS liebenswürdige Kind gestern eine Laufbahn, welche ihm, beharrt eS auf gleichem Wege, sicher der Künstler - freuden und Belohnungen viele bringen wird. Einer wahrhaften Künstlerfamilie angehörend; unter den glück lichsten Verhältnissen aufgewachsen; durch sorgsame Lei tung deS Vaters, der früher ja selbst ein ausgezeichneter und bekannter Elaviervirtuos war, gleichsam spielend in den Geheimnissen der edlen Musica unterrichtet; durch liebevolle Pfleg» einer besorgten Mutter treulich gehütet, hat da» allerdings außerordentlich begabte Kind eine für sein Alter bereit» ungewöhnliche musikalische und tech nische Ausbildung erlangt. In Stücken verschiedenster Art gab da» junge Mädchen Proben eine» merkwürdig sichern musikalischen Verständnisse- und einer vortreff lichen ernsten Schule. E» war erstaunlich, wie Mary da» lange Ott »ott-Eonc«?» von F. Rte» mit Orchestrr- degleitung ohne Notenblatt, rhythmisch sowie technisch sicher und fertig spielte, dabei eine löbliche Eigenschaft de- Tacthaltrn» entwickelnd, wie sie manchem erwachsenen Klavierspieler zu wünschen wäre. Nicht minder bewies Mary in den Stücken von Dach (Fuge X-moll), Schu mann („Warum"), Weber (?«rp«»uom mobil«), K. Kreb» (Pautafie über „Lucrrzia »ovgta'y, und Liszt (Walzer <m« „Margarethe") die bereit» wett vorgeschritten« tüch tige Klavierspielerin. Nicht allein Bravour, Kraft und Aplomb, wtt auch innige, naive Empfindung bewunderte «an dun jungen Mädchen; letzter« namentlich brach diese Vorlage als dringlichst zur baldigsten Be- rathung. Nächsten DienStag werden die Finanz- bebakten im Hause beginnen. Triest, Donnerstag, 15. October AuS Kon stantinopel hier eivgegangrnen Nachrichten vom 9. October zufolge hätte der dafige russische Ge schäftsträger erklärt, wenn die Türkei die Pole« als Kriegführende anerkenne, so werde dies zu einem Bruche mit Rußland führen. — OSwau Pascha begiebt sich zur Begrüßung des Kaisers Alexander nach Odessa — Der „Levant Herald" bestätigt, daß Rußland 12 Panzerkauoaeuboote für seine Flotte im schwarzen Meere baut. Tligesgeschichk-. Dresden, 16. Oktober. Die „Constitutionellk Zei tung" enthält in ihrer Nr. 237 einen aus der „K. Z." aufgenommenen Artikel, in welchem bei Besprechung der in der holsteinischen Angelegenheit gegen Däne mark in Aussicht stehenden Erecution unter Andern, mit angeführt wird, daß zwischen den Regierungen von Sachsen und Hannover wegen Uebernahme des Komman dos über die nach Holstein abzuordnenden vereinigten sächsischen und hannoverschen Truppen Differenzen be ständen. — Es entbehrt nun aber dieses Anführen eines jeden Grundes und wird daher hiermit als völlig unwahr bezeichnet. *Wien, 14. October. DaS Herrenhaus hat heute seine Sitzungen wieder ausgenommen. Die heutige Sitzung, welcher auch Se. kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ludwig Victor beiwohnte und in der die neuernannten Mitglie der des Hause-, Freiherr v. Mecsery und Graf Nadasdy, dos Gelöbniß ablegten, ergriff zunächst der Präsident, Fürst Karl Auersperg, das Wort und richtete folgende Ansprache an die Versammlung: „Ehe wir zur weitern Tagesordnung übergehen, fühle ich mich veranlaßt, ein Ereigniß in Erinnerung zu bringen, welchem die Mitglieder deS hohen Hauses unzweifelhaft mit lebhaftem In teresse gefolgt sind. Es ist dies der zu Franklurt abgehaltene Co re- greß deutscher Fürsten. Die Einladung zu diesem Fürsten tage hat die deutsche Frage in ebenso würdevoller al- sachgemäßer Weise zur Verhandlung gebracht. Die entsprechende Reform des Bunde- wurde seinen erlauchten Mitgliedern anheimgegeben un ter gleichzeiliger Anregung seiner politischen Ausbrldung mit Rücksicht aus die geistige Entwicklung und Befähigung seiner Be völkerung. „Und so war für eine, vielseitigen Interessen zusagende Lö- siura dir hohe» Ausgabe des Deutschen Bunde- vorgedacht. Lesier- rcichs Adler hat einen kühnen Flug gethan, und je höher er steigt, desto mehrer Länder Wohlfahrt saßt er schützend i»S Auge und erweitert den Umkreis aufrichtiger Anhänger seiner Macht, und wie freudig der Doppelaar in seinem Berufe, Freiheit und Brü derlichkeit zu schirmen, in Deutschlands Gauen begrüßt wurde, ebenso lebhaft hat cs im Kaiserstaate von Zurufen stolzer Befrie digung wiedergehallt. „Forschend nach der Urheberschaft dieser für Oesterreich und in Oesterreich mächtig gehobenen Stimmung finden wir dieselbe in der Person unsers erlauchten Monarchen. Das Vertrauen, mit dem Seiner hochherzigen, aufopferungsvollen Fürsorge für die Segnungen wahren Volkerglückes im Kaiserstaate gehuldigt wird, hat m den deutschen Landen eine zweite Hrimatk ausge- schlagen. „Dem edlen Sinne der kaiserlichen Politik, welche mit glei chem Bedacht die gewünschte Selbstständigkeit der einzelnen Theile, wie die einflußbcrechtigte Machtstellung des Ganzen zu pflegen gemeint ist, wurde von Fürsten und Volkern warme Anerkennung gezollt, und während der erhabenen Intentionen des mächtigen Bundesgenossen beipflichtend, die Bahn zur Erstarkung des Bun des und seiner politischen Bedeutung betreten wurde, bat sich das innige Band des Zutrauens und der Zuversicht für daS m ver jüngter Kraft erblühende Oesterreich ermattet. „Wer den Gedanken an diese, das Ansehen und die Geltung des Kaiserstaales kräftigenden Vorgänge mit Freude begrüßt, der wird mächtig ergriffen von dem Gefühle des Dankes für den er lauchten Herrscher. Lassen Sie uns daher Oesterreichs Ebrcn feiern mit dem Ausdrucke der Begeisterung für seinen erlauchten Regenten. Hoch lebe unser allergnädigster Herr und Kaiser! Hoch!" Die Mitglieder erhoben sich von ihren Sitzen und brachten Sr. k. k. apostolischen Majestät ein dreimaliges begeistertes Hoch aus. Zur Tagesordnung übergegangen, rcferirt Fürst Jablonowski als Berichterstatter über die Aufhebung des politischen Eheconsenses. In Ueber- einstimmung mit dem andern Hause erkennt die Com mission die Compctenz des cngern Reichsrathcs in dieser in dem reizenden Stücke von Schumann siegreich hervor. Möge daS talentvolle Kind einer glücklichen Zukunft entgegengehen, unberührt von der gefährlichen, treibhaus ähnlichen Entwickelung, welche bereits so manche der artige Blüthe vor der eigentlichen Reife vernichtet hat; ein gefährlicher Einfluß, dem Mary unter der Leitung sorglicher Aeltern bisher glücklich entgangen ist. Möge dem jungen Mädchen der gestrige Beifall als Anregung zu fernerm Fleißc erscheinen, nicht nur als Anerkennung bereits erlangter Ausbildung. Der Weg, den Mary zu wandeln hat, ist weit und führt nur bei wahrer Er- kenntniß und Demuth zum endlichen Ziele. Dies sind die aufrichtigen und herzlichen Wünsche, die so viele Freundesherzen gestern am Ehrentage des lieben Kindes beseelten. Die k. Kapelle eröffnete daS Concert durch die aus gezeichnete Ausführung der Lustspielouverture von Jul. Rietz, einem geistreich angelegten und durchgrführten Musikstücke, voll sprudelnder Laune und meisterlicher Beherrschung der Form und Instrumentation. Frau Jauner-Krall glänzte durch den Vortrag der Arie „Auf starken Fittigcn" auS der „Schöpfung" und der Üblichen Walzer-Arie (II 8«o«iu) von Ardtti; Herr B. Dawifon entzückte durch die meisterliche Vorlesung eine» Gedichte» (Schlachtfeld bei Hasting») von H. Heine und zweier Gedichte von I. Moser (Kreuzschnabel" und „Zuruf"). —— ü. Dresden, 15. Oktober. Am gestrigen Abend wurde der für bevorstehenden Winter angekündigte Eyklu» naturwissenschaftlicher Vorlesungen durch Herrn vr. Drechsler «tt einem Vortrag« über die Stellung der Philosophie zu der Naturwissenschaft er öffnet. Nach einer kurze« Darlegung der philosophischen Grundidee« und ihrer allmählichen Ausbildung im ver- Ungelegenhrit an und auch in meritorischer Beziehung dir Wichtigkeit der Gründe, welche in «bstreclv für die Aushebung sprechen, doch dürfe die faktische Verschieden heit der bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen in den ein zelnen Ländern nicht unberücksichtigt bleiben. Die Com mission beantragt daher: „Der von dem Hause der Ab geordneten mitgctheilte Gesetzentwurf sei dermalen abzulch- nen, jedoch die Regierung zu ersuchen, die Landtage der- j-nigrn Länder, in welchen die Abschließung von Ehen a» die Einhaltung eines politischen Eheconsenses gebun den ist, in ihrer nächsten Session um ihr Gutachten zu vernehmen, ob und welche Hindernisse der Aushebung dieser Beschränkung im Wege stehen oder welche Vor sichtsmaßregeln hierbei erforderlich seien, und sohin die wtttern geeigneten Einleitungen zu treffen." Dieser An trag der Commission wurde von dem Hause ohne De batte fast einstimmig angenommen. — Hierauf verliest Freiherr v. Lichtenfels als Berichterstatter des Ausschusses über die Abänderung der Notariats ordnung folgen den Commissionsantrag. „DaS hohe Haus wolle be schließen, der von dem Hause der Abgeordneten mitge- thcilte Gesetzentwurf in Betreff der Abänderung des §. 7 her Notariatsordnung vom 21. Mai 1855 sei anzuneh- «pen und hiervon die Regierung zur Erwirkung der aller- HSchsten Sanction in Kenntniß zu setzen." Die Com mission erblickt bei dem gegenwärtigen Stande der Gesetz gebung keinen Grund, zur Befähigung für das Notariat auf dem Erfordernisse des Bekenntnisses zur christlichen Religion zu bestehen. Die Bürgschaft für Rechtlichkeit, Unbescholtenheit und Ehrenhaftigkeit des Charakters sei nicht ausschließlich im Religionsbekenntnisse zu suchen. Graf Salm, Graf Thun, Cardinal Rauscher und Graf Hartig stimmen theils gegen den Ausschußantrag, thcils können sie sich nur bedingungsweise für denselben erklä ren. Der Justizminister betonte, daß der vorliegende Ge setzentwurf nicht aus der Initiative der Regierung her vorgegangen sei. Nichtsdestoweniger stimme die Regierung ganz mit den Motiven der Commission, welche alle gegen ihren Antrag vorgebrachten Bedenken im Vorhinein ge würdigt habe. — Der Commissionsantrag wurde schließ lich und in dritter Lesung zum Beschlüsse erhoben; für denselben stimmten auch die im Hause sitzenden Erzherzoge. — (W Z.) Heute hat der Finanzausschuß eine höchst wichtige Sitzung gehalten. An der Tagesordnung stand das Budget der Kriegsmarine. Der Berichterstat ter Frhr- v. Eisclsberg beantragte im Namen der Sec- tion in einem sorgfältig gearbeiteten Berichte im Ordi- Oarium deS Budgets, welches mit 7,608,578 Fl. präli- minirt ist, und zwar rn der Rubrik: „Schtffsbauwesen" einen Abstrich von 394,575 Fl., welche Summe die Bau kosten für eine dritte Panzerfregatte repräsentirt; weiter jn derselben Rubrik die Summe von 11,000 Fl., welcher Abstrich jedoch nur die Berichtigung eines Rechnungs fehlers ist. Im Ganzen wird also im Ordinarium ein Abstrich von 405,575 Fl. beantragt. Im Ertraordina- rium wird beantragt, folgende Summen zu streichen: Schiffsbauwesen 1,012,852 Fl., Maschinenwesen 100,800 Fl., Artilleriewesen 249,468 Fl., Arsenalerfordcrnisse 276,458 Fl., zusammen 1,639,578 Fl. Die Section war nämlich der Ansicht, daß weder die Beschleunigung des Ausbaues beider Panzerfregatten, noch der sogleiche Beginn einer dritten, zu welchem Brhufe eben die zur Streichung beantragten Summen verwendet werden sol len, als dringend geboten erscheine. Schließlich wurden die Scctionsanträge sowohl bezüglich des Ordinariums als des Ertraordinariums angenommen. — Die Frankfurter „Europe" enthält den Wortlaut der Circulardepesche an die österreichischen Gesandten an den deutschen Höfen, in welcher der Graf Rechberg sich über die preußische Circulardepesche vom 26. September ausspricht. Graf Rechberg giebt sein Be dauern darüber zu erkennen, in der preußischen Depesche seine Vorahnung bestätigt gefunden zu haben, daß Preu ßen durch Aufstellung unerfüllbarer Vorbedingungen die Entwickelung der Bundesverfassung hemmen wolle. Die drei Bedingungen (Parität Preußens und Oesterreichs, Veto, Volksvertretung aus direkten Wahlen) seien nickt nur mit dem Föderativprincip unvereinbar, sondern laufe der Menschcngeschichtc gab der Vortragende einen kurzen Ucberblick der gesammten Naturwissenschaften vom philosophischen Standpunkte aus. Der den Saal ge drängt füllende Zuhörerkreis (der für diesmal die Zu hörer aller einzelnen Course umfaßte) folgte mit ge spanntester Aufmerksamkeit dem inhaltrcichen Dortrage. Da derselbe im Druck erscheinen wird, so können wir uns hier eines weitern Eingehens auf den Inhalt des selben enthalten. Den Besuch der bevorstehenden Vor träge, deren Inhalt das gedruckte Programm aufzählt, möchten wir um so mehr empfehlen, da die Gelegenheit sich vielleicht nicht so bald wieder bieten dürfte, aus dem Munde so anerkannter Männer der Wissenschaft die wichtigsten Gegenstände der Naturforschung erörtern zu hören. Literatur. Das bekannte Brockhaus'sche „bon- versationSlerikon" erscheint soeben in elfter ver besserter und vermehrter Auflage. DaS unS vorliegende Heft 1, enthaltend Bogen 1—6 deS ersten Bandes, um faßt die Artikel X—Xd,ci»,e. Da daS in Rede stehende Werk sich schon in seinen früher« Auflagen einer seinem Werthe entsprechenden Verbreitung zu erfreuen hatte (laut Prospekt wurden mehr als A Million Eremplare ab gesetzt), so wird eS kaum erforderlich sein, da- Publi cum auf die nunmehr erschienene 11. Auflage eingehen der aufmerksam zu machen. DaS prospectmäßige Ver sprechen d«S Herausgeber», in der gegenwärtigen Auf lage auch dem so weiten Felde der Biographie sorgfäl tigere Berücksichtigung angedeihrn zu lassen, ist besten» zu accrvtiren. — Schließlich sei noch bemerkt, daß laut Ankündigung dio 11. Auflage de- „ConvrrsationSleri- kon»" 15 Bände, jeder Band 10 Hefte t 6 Bogen um fassen wird. Der SubscriptionSprei» ist auf 5 Sgr. für da» Heft gestellt. stellten den positiven Vorschlägen Oesterreichs allgemeine Prätrnsionen von unbestimmter, stückenbafter Form ge genüber. Befriedigend sei an ihnen nur, daß wenigstens nicht der früher ausgesprochene Vorwurf wiederholt werde, die österreichischen Vorschläge seren gegen Preußens Würde und Machtstellung gerichtet. Die erforderliche gründliche Widerlegung werde am geeignetsten durch identische No ten der intcressirten Negierungen erfolgen, worin die Hoff nung auszudrücken, Preußen werde, von den unannehm baren Vorbedingungen abstehend, in Verhandlungen auf Grund der Frankfurter Vorschläge willigen, und worin zu erklären, daß diese Vorschläge unmöglich ohne prak tisches Resultat bleiben dürften. Zum Schluß macht der Graf Rechberg den Vorschlag, die Regierungen von Meck lenburg Schwerin und Sachsen-Weimar zum Anschluß an diese letztere Erklärung einzuladen. Venedig, 9. October. (A. Z.) Wir hatten bereits Gelegenheit zu erwähnen, daß sich hier neben dem seit dem Jahre 1859 errichteten, für die Regierung Victor Emanuels agitirenden „Comitato Centrale Veneto", dessen Chef bekanntlich der ehemalige Kammerpräsident vr. Tecchio war, ein Mazzinischer Revolutions- comite gebildet hatte und daß diese beiden Comites sich energisch bekriegten. Nun aber scheinen die Mazzinisten auch hier einen Sieg über die royalistischen Agitatoren errungen zu haben, denn der royalistische Revolutions- comite kündigt das Aushören seiner Wirksamkeit an und nimmt in einer an die Venctianer gerichteten Proklama tion Abschied von denselben. Da er „die Zwistigkeiten im Schooße der nationalen Partei nicht hegen wolle und da in dem Wunsche, Venetien zu befreien, alle Parteien Italiens einig seien, so überlasse er dem „Comitato d'Azione" das Feld, in der vollen Ueberzeugung, daß nach gelungenem Werke alle Parteizwistigkeiten aufhören und Italien unter dem Scepter Victor Emanuel's ver einigt sein werde." Solche Phrasen vermögen jedoch die Thatsache nicht zu entkräften, daß der Comitö Victor Emanucl'S jenem Mazzini's weichen mußte, und daß da her in Italien der Name des Letztern mehr gilt, als jener des Re-Galantucmo. — Wir haben wieder einen Act der Milde der Negierung zu verzeichnen. Vor eini gen Tagen erkrankte hier ein berühmter Arzt lebensge fährlich und wollte vor seinem Tode noch seinen Sohn sehen. Dieser Sohn aber gehörte zu den schwerst com- promittirten Personen der venetianischcn Emigration und diente als Offizier in einem piemontesischrn Artillerie regiment. Nichtsdestoweniger wandte sich der Vater mit der Bitte an die Regierung: seinem Sohne die Bewilli gung z« freie« Aufenthalt in Leuedig während seinem Krankheit zu geben. Die Regierung gewährte sogleich die Bitte und telegraphirte augenblicklich selbst nach Turin, wo sich der Erwähnte in Garnison befand, daß er un gehindert seinen kranken Vater besuchen könne, so daß 14 Stunden später der Sohn am Bette des Vaters stand. Ob wohl die piemontesische Regierung in gleichem Falle gleich gehandelt hätte? Brrliu, 15. October. (B. Bl.) Der evangelische Oberkirchenrath hat bei Uebersendung der k. Ordre -wegen des Festgottesdienstes am 18. d. M. einen Erlaß an die Consistorien gerichtet, worin er sagt, „daß man sich der Erwartung hingebe, e» werden die Predi ger in ihren Kanzrlvorträgen Alles vermeiden, was einen gehässigen, eines Christen nicht würdigen Sinn gegen die damaligen Gegner unsers Vaterlandes und eine eigene fleischliche Ueberhcbung bekunden könnte". Die Prediger müßten „die Gemeinde ermahnen, den Dank für die Er rettung des Vaterlandes durch Uebung aller, auch der bürgerlichen Tugenden des Christen dem steigenden Ernste der Zeit gemäß zu bethätigen, in derselben festen Treue zu unserm von Gott uns gegebenen Könige und Herrn bei jeder Gelegenheit und unter allen Umständen zu ver harren, wie unsre Väter vor 50 Jahren auf der bluti gen Wahlstatt zu seinem königlichen Vater gestanden haben". — Das hiesige Organ der Gothaischen Partei, die „Berliner allgemeine Zeitung", zu deren Gründung die konstitutionelle Partei vor noch nicht zwei Jahren wohl an 100,000 Thlr. in Zeichnungen zusam- mcngebracht hat, wird, wie die „N. Pr. Ztg." berichtet, -f Herr Alfred de Caston, von dessen hervor ragend prestidigitatorischcm Talente wir bereits von aus wärts, zuletzt von Berlin her, viel Rühmliches gehört haben, beabsichtigt, in den nächsten Wocken in Dresden einige seiner unterhaltenden Vorstellungen zu geben. Vicomte Alfred de Caston ist für ein deutsches Publicum freilich ein sehr erclusivrs Talent, denn er spricht nur französisch, aber seine feine Tournure, sein Witz und seine Gewandtheit sollen ihn weit über die Taschen spieler im engern Sinne des Wortes erheben. s- Jn Paris ist ein anonyme» Werk erschienen, be titelt: „Die Geschichte des EchaffotS in Frank reich." DaS Buch enthält 50 Porträt- nach Originalen nebst Biographien und kostet 20 Fr. Der Verfasser hat die Opfer des Blutgerüstes in 11 Kategorien gebracht: „Räuber, Herenmeistrr und Heren, Giftmischerinnen, Verschwörer, Duellisten, Neuerer, Heldinnen, Opfer, Opfer der Revolution, Heldinnen und Sünderinnen, Märty rer." Jn letzter Kategorie befinden sich Ludwig XVI. und Marie Antoinette. -f Der Breslauer Börsen Actienverein beabsichtigt den Bau eine- Börsengrbäudes und hat zur Beschaffung von Bauplänen «ine allgemeine Concurrenz ausge schrieben. Der beste, zur Ausführung erwählte Plan wird mit 560 Thlr., der zweitbeste mit 300 Thlr. prämiirt. -f Im Canton Schwyz will man rin Staufsacher- Denkmal setzen. Jn einer zu Steinen von schwyzrr Bürgern abgehaltenrn Versammlung ist zu diesem Zwecke ein Comit« gewählt worden. j Di« „Franks. Postztg." meldet unter Garantie für dtt Richtigkeit, daß Renan für sein h,Leben Jesu" 100,000 Fr», vom Kaiser Napolron erhalten habe. -f Am 6. October gab die Düsseldorfer Künstlerschaft dem in sein zweite» Vaterland Amerika zurückkrhrrnden Maler E. Lrutze rin Abschiedsfest.
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