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Dresdner Journal : 04.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186310046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-10
- Tag 1863-10-04
-
Monat
1863-10
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 04.10.1863
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L8V3 230 Sonntag den 4. October 71« Drrs-nn ZourM ,d Elbe: Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. v. »7»«7 0. !mt. teber 1 her, daß wir einen solchen Ausgang haben. Unsre lebhaften Nachbarn dagegen scheinen die Sacke nicht so Sie sind ans andern, und zwar sehr lm ^uoliuw tritt t^oit Mick 8tempolru- oetil»x bl»ru. auf der Hand liegenden Gründen, dem Kaiser von Oester- reich gram, obwohl gegen die ehrenhafte Redlichkeit, mit der Oesterreich in den Unterhandlungen zu den westlichen Mächten gestanden hat, gar nichts zu sagen ist. Es bleibt nichtsdestoweniger ebenso wahr, daß Oesterreich ein einiges Deutschland zu schaffen gesucht hat, ohne ein Hehl daraus zu machen, daß der Hauptzweck, den es da b«S im Auge hatte, die Zügelung der gefährlichen Hcrrjck- srcht Frankreichs war. Es wäre jedoch, nicht anstands gemäß gewesen, Oesterreich wegen Dessen, was es als deutsche Macht in einer rein deutschen Frage that, offen zur Rechenschaft zu ziehen. Gegen eine scharfe Erörterung der polnischen Frage aber konnte man nichts einwenden. Oesterreich mußte streng abgekanzelt werden, und Eng- laud bekam seinen Theil der Svmmetrie wegen mit. So machten wir uns den, wir können nicht anders sagen atS höchst unschicklichen, Angriff auf England und Oester reich auslegcn, den die Spalten des „Memorial biplo- matique" bringen durften. Von Anfang an stellte Eng land den Punkt fest, bis zu welchem es gehen wollte, und den Punkt, bei welchem es still zu halten entschlos- sr>l war. Frankreich hat ein Recht zu wissen, was Eng land zu thnn beabsichtigt, und glücklicherweise kann man ihm leicht Bescheid geben und sagen, daß England nichts thun wird. Es ist bis zu dem Punkte gegangen, bis zu welchem es gehen wollte, und weiter wird es nicht gchcn. . . . Was jetzt geschehen soll, ist unschwer anzu- gSben, und daß die zuwartende Haltung, die sich Frank reich vornimmt, die rechte ist, läßt sich leicht zugestchen. Aber läßt fick dies Alles nicht ohne diesen Ton der Bit terkeit, diese Miene der Gcgenbeschuldigung sagen? Wel ches Versprechen hat die englische Regierung gegeben, das sie nicht zu erfüllen bereit wäre? Der Unterschied scheint der zu sein, daß Frankreich zur Kriegserklärung gegen Rußland bereit ist, wenn es die Unterstützung Oester reichs und Englands erhält, daß aber weder England noch Oesterreich zur Kriegserklärung bereit ist, selbst wenn die andern zwei ihre Hilfe gewähren wollten. Frankreich ist gewillt, Krieg zu führen, wenn es von einer über wältigenden Macht unterstützt wird; die andern wollen überhaupt keinen Krieg anfangen. Diese Standpunkte sind nicht so weit verschieden, daß der eine Theil ein Recht hätte, über seinen eigenen Hcldenmuth auf Unkosten des andern Thciles zu frohlocken. Wir sind zusammen abgeferligt worden; wir werden besser daran lhun, die moralische Ohrfeige, wenn es eine solche ist, ruhig cin- zustccken und uns nicht dadurch lächerlich zu machen, daß Wtr" aneinander den Zorn anSlafsrn, den wie über das Haupt des gemeinsamen Feindes auszusckütten nicht für gut finden." und verdienst schon dafür einen Lohn." Mit diesen Worten steckte sie ihm einen goldncn Reis an die Finger und fuhr fort: „Doch dies ist die dritte Aufgabe: Du mögst den Ring nie von diesem Finger lasten; es sei ein Gelübde für Dich — willst Du cs mir geloben?" — „Ich will cs beim allmächtigen Gott!" rief Save- doro. — „Es sei ein Gelübde für Dich, daß Du diese Hand, so lange der Ring sie schmückt, an keine Andere verschenkst, wenn ich auch meiner Bestimmung gemäß, Montcscalcki's Gattin werde. Halst Du dieses Gelübde, dann soll Dir einstmals ungetheilt mein Herz und meine Liebe werden." „Spottest Du meiner?!" rief Savedoro, „willst Du mich rasend machen?!" — „Nicht rasend, aber getreu und geduldig," antwortete mit lautem Lachen die cokette Schöne. Wie vernichtet stand der arme getäuschte Mickcle da und sah der leichtfertig Entschlüpfenden mit stummer Erstarrung nach. Das heiße spanische Blut fing an sich zu regen, und das Wort „Rache!" war einen Mo ment in den rollenden Augen zu lesen. Dock ein stum mes Dahinbrüten folgte bald der kurzen Aufwallung; er verachtete die Eokcttr und sich selber wegen seiner früher» Lerchtgläubigkeit; er wollte sie vergessen, doch der Ring und das daran geknüpfte Gelübde erinnerte ihn nur zu bald wieder an sie. Von solchen Gefühlen überwältigt, ging er in rin nahes WeinhauS, um seinen Unmuth zu vertrinken. Die lustigen Werber deS Condottiere Marc Antonio saßen da und zechten; der junge, eben eintretendr Mann gefiel ihnen, sie luden ihn rin, mit zu trinken, und hatten ihn bald in ihren Netzen gefangen. Savedoro trat als ge meiner Soldat der Erpedition des Colonna bei und focht die Seeschlacht bei Lepanto mit, wo er einen Arm der lor. Von diesem Arme aber trennte er den Kinger, an blos den Segen erhalten, sondern auch den Pantoffel geküßt habe. Ter heilige Vater, gerührt von so vieler Frömmigkeit, ließ den anscheinend alten Mann zu sich herauskommcn, ertheiltc ihm seinen Segen und reichte dem Knienden seinen rechten Fuß, der den mit einem Weißen silbernen Kreuze unten gestickten rothsammtnen Pantoffel trug, zum Kusse hin. Savedoro küßte ihn eine Minute lang mit Inbrunst und sprang dann, wie vom Parorysmus ergriffen, auf. „Heil mir," ries er jubelnd, „jetzt bin ich geheilt! Dank Dir, heiliger Vater!" — „Was hat Dir gefehlt, mein Sohn?" fragte ihn Dieser. — „Zu Coruüa, in meinem Vaterlande," antwortete der Spanier, „herrscht eine ge fährliche Gaumenkrankcit, von der auck ick ergriffen wor den bin, und die tödtlich wirkt auf Alles, was sie be rührt. Kein Arzt vermag den Ergriffenen zu retten; doch geht eine Sage, daß, wer den Pesthauch zu den Füßen des heiligen Vaters ausströmen lasse, auf immer geheilt werde. Heil mir, Heil, ich bin gerettet!" Der Papst fuhr auf, als er dies hörte, und warf mit Ekel den geküßten Pantoffel von sich. „Fort," rief er, „fort, du gistausströmcndes Ungethüm, fort aus meiner Nähe!" Der Pilger that erschrocken und hob ehrfürchtig den Pan toffel auf, um ihn dem gesegneten Fuße wieder anzu stecken; doch ergrimmt stieß ihn der Papst von sich und befahl, den Fremden auS dem Palastr zu werfen, was auch ohne Verzug geschah. Wohlweislich aber hatte Savedoro den Pantoffel unter der Kutte verborgen und legte ihn im Triumphe -Hu den Füßen seiner Donna nieder. Die Kunde von diesem Vorfälle hatte sich übrigens bald in Rom verbreitet, doch der Pilger war verschwun den und Beatrice wußte, daß sie im Besitze des rechten Pantoffels sei. „Du hast," sagte sie zu ihm, „Deine beiden ersten Aufgaben auf eine glänzende Weise gelöst rl. Louise Nenz in Dorothea e'Pjig. — -ipzig- - — Frau Hammer Karl G. «9. 47. Sb. 7». Wenigen, die bis jetzt der Zeit noch tapfer» Widerstand geleistet hatten und nun ebenfalls auf dem Spiele standen; denn damals hatte es die Zahnarzneikunst noch nicht so weit gebracht, als in unsern Tagen, wo das geschlagene Heer leicht wieder durch Ersatzmannschaft in Stand gc setzt werden kann. — „Gebt mir einen Rath," sagte der Graf, „wie dem abzuhelfen sei." — „O, den besten," rief Savedoro, „kommt nur auf mein Zimmer, ich besitze da ein Instrument, das ich aus Madrid mitgcbracht und dessen Vortrefflichkcit Sc. Eminenz bereits mehrere Male erprobt hat; das soll Euch bald von allem Uebel be freien." Der Graf ergriff den Vorschlag mit Freuden; die Operation fand noch an demselben Tage statt und rin ganz gesunder Zahn ward ausgczogen. Der arme Teufel hatte viel Schmerzen; die übermüthigc Beatrice aber lachte ins Fäustchen, als Savedoro mit dem alten Grafen triumphirend ins Zimmer trat und ihr den Zahn, als die Frucht seiner Bemühungen, wofür ihm Jener noch dazu sehr dankbar war, zu Füßen legt«. Die erste Aufgabe war also gelöst, und nun galt eS die zweite. Savedoro verschaffte sich um die Zeit der Weihnachten» wenn der Papst dem Volke seinen Segen zu crtheilen pflegt, ein ärmliche-, graues Pilgerklrid. Mit diesem angethan, einen Strick um den Leib, einen langen, grauen Bart am Kinn befestigt, das Gesicht durch Färbung entstellt, barhaupt und barfuß, mit Stab und Rosenkranz in der Hand, stellte er sich vor die Hauptpforte deS Vatikans. Es war gerade, wie selten in Rom, schneidend kalt, und die Menge hielt nicht lange auS auf dem Platze; doch Savedoro stand den ganzen Tag da, und auch am andern Morgen früh fand man ihn an derselben Stelle. Dem Papste wurde end lich von dem frommen Pilger da unten berichtet, er sei aus Cornna in Spanien hergcwandert und wolle die Stelle nickt verlassen, bis er von Er. Heiligkeit nicht tags durch absolute Stimmenmehrheit wähle. Sollte jedoch in einer oder mchrern dieser Abtheilungen nicht die im Sinne deS 33 der Geschäftsordnung zur Be schlußfähigkeit nothwendige Zahl von Mitgliedern an wesend sein, oder sollten aus irgendwelcher andern Ur sache durch eine oder die andere dieser Abtheilungen diese Wahl nicht vcrgenommen können oder wollen, so wird die Anzahl der sonst durch diese Abtheilungen zu wäh lenden Mitglieder sür das Haus der Abgeordneten des Reichöralhcs durch den Landtag selbst aus sämmtlicheu LandtagsmilgUedcrn mit absoluter Stimmenmehrheit der an dieser Wahl teilnehmenden Landtagsmitglieder zu wählen sein." — (G-C.) Die Herren, welche die mericairische Deputation bilden, haben sich gestern bei Sr. Ercellenz dem Herrn Minister deS kaiserlichen Dauses und der auswärtigen Angelegenheiten in üblicher Weise einsckreibcn lassen, jedoch keinen Versuch gemacht, den Herrn Minister zu sprechen. — (Pr.) Die erste Section des Wiener Gemeinde- rathes faßte heute nach langer bewegter Debatte mit überwiegender Majorität den Beschluß, in der morgenden Sitzung des Plenums folgenden, sofort in Verhandlung zu nehmenden Antrag zu stellen: Die Eommun Wien solle sich an der Leipziger Schlacht-Feier betheiligen. Zu diesem Behufe seren sofort zwei Mitglieder des Ge- meinderathes als Abgeordnete zu dem Leipziger Fest- comitö aus dem Plenum zu wählen, welche ihre Abreise derart cinzurichtcn hätten, daß sie längstens am 8. October in den Comite eintrelen könnten. Diese zwei und andere vier gleichfalls aus dem Plenum zu wählende Mitglieder, welche letztere aber erst am 16. October abreisen würden, hätten die Eommun bei dem Feste selbst zu vertreten. Tas Kriegsministerium sei zu ersuchen, es möge alle Veteranen der Schlacht bei Leipzig auffordern, an dem Feste theilzunehmen. Der Beschluß des Gemeindcrathes in dieser Sache wäre allen Städten Niederösterreichs zur Kenntnißnahme mitzutheilen. Innsbruck, 30. September. (Ostd. P.) Dem Lande Tirol war es beschieden, die 500jährige Vereinigung mit Oesterreich in einer Werse zu feiern, welche die kühnsten Erwartungen übertraf. Die freudige Nachricht von der Ankunft des Kaisers wurde bereits gestern bei der Soiree, die der Erzherzog Karl Ludwig den Schützen zu Ehren gab, durch denselben bekannt und verbreitete sich mit Blitzesscknelle. Um halb 10 Uhr wurde die Fcldmessc abgchalten. Se. Majestät der Kaiser, der Erzherzog Karl Ludwia, der Fürst, Statt Halter von Tiro), die Adjutanten, der Obersthofmelstcr, sämmtliche hier weilende Generale, Stabs- und Oberofsiziere, der ganze Comite des Landes festes, die Stadtrcpräscntanz, alle Schützen, die Gesang vereine wohnten derselben bei. Der Altar für diese Feier war am Balcone des ersten Stockes der Caserne ange bracht, für Se. Maj. den Kaiser und den Erzherzog wa ren Betschemcl hingestellt, welche jedock dieselben nickt benutzien, sondern gleich allen übrigen Anwesenden auf der bloscn feuchten Erde knieten Zur Rechten Sr. Maj. standen die Sckützenveteranen (unter ihnen Swet, Andreas Hofer's Adjutant), welche Sc. Majestät nach beendeter tzcldmcsse vom Obcrschützcnmeifter Ritter v. Strele sich verstellen ließ und an jeden derselben huldvolle Worte ricktctc. Nack der Abfahrt Sr. Majestät des Kaisers aus dem Easernenhofe ordnete sich daselbst der Schützen - festzug, wclcker sich gegen halb 12 Uhr in Bewegung setzte. Man hat in jüngster Zeit Auf- und Umzüge ver schiedener Art erlebt, doch das Bunte der Trachten, die stramme militärische Haltung, die Masse der Musikban- dcn, der Fahnen und Standarten machten einen unver- wisckbarcn Eindruck. Es war dies kein Festzug eitlen Sicksckauenlasscns, es war der Trlumphzug Tirols, der urgetrcuen Kraft Oesterreichs. Nach genommener Auf stellung auf der Schicßstälte erschienen auf Meldung fei ten des Oberschützen- und Bürgermeisters von Innsbruck Se. Majestät der Kaiser, der Erzherzog, der Fürst Statt Halter, die Adjutanten und eine große glänzende Suite. Kanonendonner begrüßte die hohen Gäste. Sämmtliche Musikbauden spielten die Bolkshymnc. Der Kaiser und seine Umgebung wurden von der Sckicßstandsvorstehung Dir drei Liebesproben des Cervantes. (Schluß auS Nr- 229.) Savedoro bat nun zuvörderst Beatrice, daß sie sich von heute an nicht mehr zu ihrem Bräutigam setze; daß sic ihm nach Tische den gewöhnlichen Kuß verweigere, sowie daß sie überhaupt seinem Munde so viel als mög lich ausweichc. Sie versprach es und führte es auch in einer dem Grafen ziemlich auffallenden Werse aus. Dem Cardinal vertraute Savedoro, er habe von dem Kammer diener des Grafen gehört, dieser leide an einem mißlichen Zahnübel, das er jedoch gern verborgen halten wollte, weil bei dem Ekel, den eS erregen würde, Jeder sonst seine Nähe vermeiden möchte. Nichts war nun natür licher, als daß auch der Cardinal sich beständig von dem Grafen scheu zurückzog. Ein Gleiches, und ziemlich deutlich, that der Haushofmeister, gegen den sich des Grafen Verwunderung zuerst Luft machte. „Welche Thorheit," rief er, „hat auch Dich ergriffen, daß, wie >ein Wettcrhahn vor dem Winde, Dein Kopf sich be ständig vor dem meinen dreht? Sprich, ich will es Iwissen!" — „Ihr macht mich verlegen," antwortete Savedoro; „doch, da Ihr darauf besteht, muß ich es Euch wohl sagen. Dir Signora hat eS zuerst bemerkt, daß Ihr seit Kurzem einen gar übelriechenden Athem habt, und das kommt von nicht- Anderm her» als von «urm bösen Zahn, den Ihr besitzt." Der Graf wurde stutzig und schwieg. „Ja, ich weiß," fuhr der schlaue Haushofmeister fort, „daß ein solches Uebel, wenn ihm nicht schnell abgrholsen wird, leicht um sich greift, und Ihr so alle Eure Zähne bald verlieren könnt." Erschrocken dacht« der Graf an das kleine, zu- sammengeschmslzenr Häuflein in seinem Mund«, die Ltlrgrupyische rluchluiitrn. Frankfurt, Sonnabend, 3 October. Der gesetzgebende Körper beschloß gestern mit 71 gegen ii Lummen, den Senat zu ersuchen, die Beschickung der Münchner Sondrrzollconkerrnz?zn unterlassen. Pari-, Sonnabend, 3. Oktober. Im gestri gen „Konstitution««!" erörtert Limryrac, weshalb Frankreich die Verträge von 1815 zur Basis der auf Polen bezüglichen Unterhandlungen nehme. England betrachte dieselben als Null, Rußland desgleichen, sofern sic zu Gunsten Polens laute ten. Ursprünglich eine Garantie für Freiheiten Polens, würden die Berträge nur eine Garantie der Rnssenberrschaft werden, eine Ungerechtigkeit, der Europa nicht die Hand bieten könne. sr.1. 744. 4sr. 177. M. «I 78 43. Lnseratenannahiur auswärts: Loipolx: l"u, Vommloolouilr <leic Droockner ckourlmlo; »benck»«.: H. bliiareii, >!. Il-l.»««; Sowkurx-Lltoiui: Il^nexoriii» L Vul>l.ü>i; Norlin: 6!nvi-,v»'oct>v Nuet>- IiLUill., Ituroau: Lromon: 1!. 8«Ul.c>rra; UrsilLii: l,ovi» 8rxnuex; krooitkurt s. U.: »ebe Nuekü.; Kola: ^l>ar.r NXoricrn; karr-: V. VHtVkMkno <28, ruo <I<> boni ouk»n»>, kr»x: 1'«. binxl.ion'x Nuelib.; Vis»: Comptoir ct. k. ZVleuer Z.-ituu^, 8tek»ii»pl. 867. Herausgeber: Aooißl. kxp«<iitiou cie» Vrvuiloer ckourilnl», Vreoüeu, Lluriomitr»»»« blo. -7. örse.) L Gerste r-2s. 7ovbr. Oct.- rt. :ten- Sgr.; Gerste nbsen itüböl 00 «X, Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Llkgraphische Nachrichten. ZellnngSfchau (Const. Oesterr. Ztg. — Times.) Tagetgeschichte. Wien: Kaiser!. Rcscript an den sic- benbürgischcn Landtag. Mexikanische Deputation. Ge meinderath und Leipziger Schlachtfeier. — Inns bruck: Jubelfest der Vereinigung mit Oesterreich. — Berlin: Anberaumung der Wahlen. Erlaß des Cul- tusministers. Zollconferenz. — Köln: Verurtheilung der „Köln. Ztg.". Stadtverordnete gegen Beiheiligung an der Leipziger Schlachtscier. — München: Ver tagung der Kammern. — Hannover: Verlobung der Prinzessin Friederike. — Altenburg: Strafrechts pflege. — Hamburg: Hafenanlagcn zu Helgoland. Paris: Friedenssymplome. Kammern. Messe sür Po len. Grandguillot. Neue Nachrichten aus Mexico. Rückkunft des Kaiserpaares.— Rom: Beatificationen und Ernennungen. — London: Neuer Attorney general. Handelsbericht. Europäische Landsknechte in China. — Kopenhagen: Circulardepcsche vom 3. September d. I. Budget. — Stockholm: Aus ländische Gewerbtreibende. — Konstantinopel: Verwarnungen. Ernennungen. Collectivnotc. Verbot. — Utben: Militärparteien. Union mit den Ioniern. König in einer Privatwohnung. — New-?)ork: Ge neral Rosenkranz geschlagen. Belagerungvon Charleston. Der polnische Aufstand. (Hinrichtungen. Polizei verordnung an die Hausbesitzer. Krisis in der Na- tionalregicrung. Tagesbefehl des Stadtchcfs. — Wilna: Reuige) Dresdner Nachrichten. 'i rovtttztaluacbr chtcn (Glauchau. Chemnitz. Zittau.) Vermischtes EiNkksaudteS. Statistik und Bolkswirthschust. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsen nachrichten. Amtlicher Theil. DreSden, 3. October. Ihre Majestäten der Kö nig und die Königin nebst Ihrer Königlichen Hoheit dzr Prinzessin Sophie und Ihrer Kaiserlich König lichen Hoheit der Erzherzogin Antoinette, Prin zessin von Toscana, haben heute Mittag das Sommer-- hoflager zu Pillnitz verlassen und Sich nach Schloß Leesrnstein, .Ihre Kaiserlich Königliche Hoheit die ver- irittwetc Frau Großherzogin von Toscana und 3hre Königliche Hoheit die Prinzessin Amalie aus die Villa Ihrer Majestät der Königin Marie bei Wach witz begeben. DreSten, 2. Oktober. Sc. Majestät der König ha ben allergnädigst genehmigt, daß der Hvfrath, Professor l>r. Stöckhardt zu Tharandt das von deS Königs von Schweden Majestät ihm verliehcnc Ritterkreuz deS Nord stern Ordens annehme und trage. Dresden, 3. Oktober. Die „Constitutionelle Oesterreichische Zei tung" sagt heute über den Stand der Verhandlun gen in der polnischen Frage: „Nach Alledem, was wir darüber hören, ist wohl Gemeinsamkeit der Anschau ungen vorhanden, aber eine Gemeinsamkeit des Vorge hens, eine gemeinsame Action wird schwerlich mehr er zielt werden. Alle drei Mächte stimmen darin überein, ; daß sie Rußlands Note mehr als unbefriedigend finden; alle drei einigen sich in dem gemeinsamen Tadel über das Vorgehen der russischen Regierung in Polen. War schau ist von den Russen occupirt, aber sie regieren dort nicht. Ihre Befehle und jene des revolutionären Cv- mites stehen neben- und gegeneinander. Die Russen müssen, um in Polen Herr zu werden, vor Allem ihr moralisches Gewicht, ihre Autorität Herstellen, und da darf man sich wohl kaum Wundern, wenn Franzosen und Engländer sich die Frage stellen, ob überhaupt die Russen dies vermögen, ob sie überhaupt noch in Warschau re gieren können; und auf diesem Punkte ist das englische und französische Cabinet angelangt. Das ist nun der Standpunkt der Westmächte, von dem aus Frankreich so weit gehen will, die polnische Insurrektion als kriegfüh rende Macht anzuerkenncn, während England sich da rauf beschränkt, den legalen Besitztitcl Rußlands auf Polen in Frage zu stellen. Die beiden Westmächte wol len in dieser Richtung Ultimata an Rußland richten. Oesterreich wird sich keiner der beiden Ansichten, keiner Vorstellung in dieser Richtung anschließcn. Für Oester reich würde Beides mit dem Kriege gleichbedeutend sein, und den will Oesterreich vermeiden, aber Oesterreich soll deshalb die Hände nicht in den Schooß legen. Oester reich darf und kann nochmals an Rußland das Wort richten, nicht um zu discutiren, sondern um demselben die Gefahr auscinandcrzusetzen, die Rußland bedroht, und die Stellung zu besinnen, welche die österreichische Ne gierung bei kriegerischen Eventualitäten cinzunehmen ver anlaßt sein würde. Im Krimkriegc wurde russischerseits darüber geklagt, daß Oesterreich nicht von Anfang an Rußland darüber aufgeklärt habe, «s könnte sich im Nothfalle den Weltmächten anschließen. Oesterreich könnte nun schon jetzt dem Cabincte von St. Petersburg be deuten, daß es moralisch auf Seite der Westmächte stehe, daß cs sich zu keiner Neutralität verpflichte, daß cs, wenn die Umstände es erheischen, aus dieser herauslreten und zum bewaffneten Vermittler werden müßte. Solche Aus sichten werde» ihre Wirkung aus da- russische Cabinet nicht verfehlen, ohne darum Oesterreich zu einer feind seligen Stellung zu veranlassen; sie können der Politik, welche die drei Mächte von Anfang verfolgen, Bahn zu brechen im Stande sein und den Frieden retten, der, ein mal gebrochen, von Rußland nur theuer wieder erkauft werden kann." Die Vorwürfe, die das „Mömorial diplomatique" der englischen und österreichischen Regierung wegen ihres Verhaltens in der polnischen Frage macht, veranlassen, wie es die österreichischen Blätter gcthan, so auch die englischen zu scharfen Antworten. „Times" kommt dabei mehrere Male zurück auf Earl Russcll's vielbespro chene Erklärung, sich wegen Polens um keinen Preis schlagen zu wollen, als einen Beweis, daß Frankreich über Englands Absichten klaren Wein erhalten und da her kein Recht habe, eine weitere Cooperation zu bean spruchen. „Wir haben — sagt die „Times" — nichts ausgerichtct, und die natürliche Folge eines so auffallen den und unglücklichen Fiascos ist, daß die (im diploma tischen Feldzüge) Geschlagenen miteinander zu streiten be ginnen. England hat bisher geschwiegen; cs ist halb ge neigt zu bedauern, daß es sich je in eine so undankbare Spcculation eingelassen hat, und halb geneigt über die lächerliche Rolle, die cs neben seinen zwei kaiserlichen Hel fern spielt, selbst zu lächeln. Vielleicht rührt unsre größere Ruhe nicht nur von unserm phlegmatischen Temperament, sondern auch davon längst vorherrschen jenseits des Canals leicht hinzunehmcn. - kchten. Aöi>i,l 90A G; » ; do. v. . v. 1852 chs. schief- Land- . »skM ; Leipz.- B.; Maa- l27H G. r deutsche ischweiger Weimarer 89H G. ; Augs- Frank- WH G-; .; Wien ?ouisd'or I. stat.-Anl. lct. 78«; 111,50; ; 1860er Staat,- -i'ck <k ÜH G.; uh. Art. österr. it. Loose r.Schatz- Braun- Darm- G.; do. G.; do. . Genfer Neining. tznacrien: auhaltcr 136 G .; o. Koscl- reiburg- Rindner I.; do. o. mcck- n Fried- reichisch chlesische 194 G.; lger 128 österr. 9 Thlr. ib Ngr. 5 Rbl.: -Stücke: 3 Thlr. 'S Ngr. 3proc. 5; ilal. r —; i-Slctien ardische Silber s 93>4; Russen - 88^. andpost en. : 7<w unver- rse zu n loco Mmedl zrietler pr! c. Etr. h Thlr. 2—r«. oco 8V rgebot. Lrl — Wit- Tngcslstschichte. Wien, 2. Oktober. Die heutige „Wiener Ztg." ver öffentlicht im amtlichen Thcile das kais. Rcscript an den Landtag in Hermannstadt, worin derselbe auf gefordert wird, „auch bis dahin, wo die endgiltige Fest stellung der Art und Weise, wie im Großfürstenthume Siebenbürgen die Wahl der Abgeordneten zum Reichs- rathc zu geschehen hat, im Vereine mit Euch im ver fassungsmäßigen Wege zu Stande gebracht sein wird, durch Entsendung von Abgeordneten bei der jetzt tagenden Reichsrathsvcrsammlung den Euch im Sinne des Grundgesetzes vom 26. Februar 1861 zu stehenden Einfluß in die Verhandlung jener Angelegen beiten gebührend zu wahren, welche Wir im Sinne des Artikels l und II Unscrs Diploms vom 20. Oct. 1860 nur mit Zustimmung Unscrs Reicksrathcs behandelt und entschieden wissen wollen." Zugleick wird „empfohlen, die von Siebenbürgen nach K. 6 des Grundgesetzes über die Neichsvertrctung zu entsendenden 26 Mitglieder des Landtags für diesmal in der Art zu wählen, daß von den acht Abtheilungen, in welche sich nach K. 27 der provisorischen Geichäftsordnung der Landtag zur leichtern Geschäftsbchandlung thcilt, die 1. und 2. Abtheilung je vier, die 3.» 4.» 5-, 6.» 7. und 8. Abtheilung aber je drei Mitglieder aus sämmtlichcn Mitgliedern des Land- 2llun«lemriitsprrisr: ILbrilrb: 6 Tblr. — blxr. iu > ,, IS „ „ „ f I4vu»tlicb m vroiäoa: 15 Xxr. Lüuet»« Kummeru: 1 Kxr. 1 Änseratrapreisr: Zsa «liier xeopsltsnen 2vile: 1 Kxr. Victor „Lloxosimckt" älo Lelio: 2 kixr. Erscheinen: Uslicli, mit ^uoosbme ckor 8onn- uiul koiertLss«, , ^bouck» kür -leit koixeucleu 7'»^.
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