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Dresdner Journal : 27.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186309277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-09
- Tag 1863-09-27
-
Monat
1863-09
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 27.09.1863
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1863 Sonntag den 27. September. zrsri Abiaarmnitspretst: 5LkrlicI»: S l'KIr. — »xr. io j la» Last—L« 1 ,, 1» ,. », 1*-» u»ck Üou»tU«d iu vr—<t.o: Id »^r. I 8r«wp«l»u- Sarower»: 1 Kxr. ) »oi»I»x l>ü»u. »»ftratenpretse: xür ä«ii R»uw einer L»ile: 1 dlxr. Unter „ILin^eeenät" äie Leite: 2 ki^r. Lrschetuei: -xy^Iied, rnit Lneaetiwe äer 8ouo- nnä k'eiert»^«, L.l>«nä» Ntr cken kolxenäen "rex. Dres-iiaÄouriml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. rnserateaaimahme auswärts: Letpet^! l'e. vntxoererren, Uomwi^elonilr ä«e 1>rv»6ner ^ournel»; «t>en<!»».: U. tixai.««, ic. L^ubur^-Niw»»: 11»a»»«»riii«i L Voa^L»; Vertin: kinoi-io»'»«:»» I!uvt> koogt., Nerrner««'» liurenu; Lromeo: U. 8o«l.urrl!; Lreeten: l.ovi» 8r^»ut:«: krenilknrt e. H : vucktl.; Löto: Xool.r litvxil»:«; keri«: v. «l.» (28, rne <t» boo» enten»); kr»^: t ». Uuui-icii'« tiucbii.; Vien: Comptoir <1. II. Wiener Leitung, 8tot»u»pl. 887. Herausgeber: Köni^I. DipelUtio» <Ie» Ore»6uer ^ournete, Oreeitvn, Xnrisnetrn^e« b>o 7. Abonnlements-Einladung. Auf das mit de« I. Oktober beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Journals" werden Bestellungen für auswärts bei allen Poftanstalten, für Dresden bei der unterzeichneten Expedition angenommen. Der Preis beträgt in ganz Sachsen vierteljährlich I Thlr. iS Rgr.; im Auslande tritt Postzuschlag und Skempelgebühr hinzu. Wir ersuchen unsre geehrten Abonnenten, namentlich die im AuSlande, ihre Bestellungen möglichst bald zu erneuern, damit keine Unterbrechung in der Zusendung des Blattes eintritt. Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die Jnsertionsgebühren werden im Jnseratentheile mit l Ngr., unter der Rubrik „Eingesandts-" mit S Ngr. für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet. Aönigl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Theil. Verordnung de- Ministeriums des Innern vom 17. September 1863, die Erlaubnißscheine zum Hausirhandel betreffend. Es ist für angemessen befunden worden, sowohl in Ansehung des Gebühren-Ansatzes für die den Gewerbs- polizeibehvrden erster Instanz nach ZK. 19 und 20 der Ausführungs-Verordnung zum Gewerbegesetz vom 15. Ok tober 1861 obliegende Ausstellung von Erlaubnißschri- nen zum Hausirhandel, als auch waS die Form dieser tzcheine anlangt, ein gleichförmiges Verfahren bei sämmt- lichen, mit diesem Geschäft beauftragten Behörden hrr- beizuführen. DaS Ministerium drS Innern hat daher im Einverständnis mit dem Justiz Ministerium und be- zirhendlich mit dem Finanz-Ministerium, für die Auf stellung gedruckter, mit dem vorschriftmäßigen Stempel von — 4 Ngr. — versehener Formulare Sorge getra gen und beschlossen, in Zukunft von den GerichtSämtern, ebenso wie von den städtischen untern Gewerbspolizei- behörden zu den Haustrerlaubnißscheinen lediglich diese Formulare, welchr bei den Jmposteinnahmrn nach Be darf und gegen Berichtigung des Stempelbetrages zu be ziehen sind, verwenden, an Gebühren für einen solchen Erlaubnißschein aber mit Einschluß des Stempels, der Kosten für daS Formular und bis zur Ausfertigung überhaupt — 15 Rar. — in Anrechnung bringen zu lassen, wogegen für den Fall einer etwaigen Zusendung des Scheins an den Empfän ger, oder bei sonst, nach Befinden wegen persönlicher Be denken eintrrtenden Weiterungen der Verlag so wie son stige Kosten tarmäßig zu ltquitziren sind. Hiernach haben sich von Bekanntmachung der gegen wärtigen Verordnung an gerechnet, sämmtliche Gewrrbe- pvllzewrtz-rtzmi zu achten. —- Dresden, am 17. September 1863. Ministerium de- Innern. Für den Minister: vr. Wrivlig. Drmuth. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Zeitun-sschau (Preußische Blätter. — Oesterreichische Generalcorrespondenz.) Tagrsgrschichkr. Dresden: Begnadigung. BundeS- inspection. — Leipzig: Manöver. — Wien: Ver handlungen des Abgeordnetenhauses. Aus den Aus schußsitzungen. — Prag: Brtheiligung an der Leip ziger Schlachtfeier abgelehnt. Vermischtes. — Aus Böhmen: Einweihung der evangelischen Kirche zu Görkau-Rotenhaus. — Berlin: Preßproceß. — München: Versammlung des großdeutschen Rrform- verrinS. — Hannover: Feier de» 18. October. Nicht bestätigung. Die Ständeversammlung rinberufen. — Hamburg: Einweihung der St. Nikolaikirche. — Pari-: Reise deS Prinzen Napoleon. Wechsel auf Gesandtschaft-Posten. — Londan: Herr Mason ab berufen. Meeting in der amerikanischen Angelegenheit. — Athen: Vermischtes. — Smyrna: Konflikt de» Militär- mit der Bevölkerung. — Tab r iS: Mr. Alison. — Ostindien u. China: Nachrichten der neuesten Ueberlandpost. Der polnisch« Aufstand. Telegraphische Nachrichten. Paris, Freitag, 25. September, Abends. Vie „Ration" versichert, dir französische Regierung habe die österreichische aufgrfordert, al« diejenige, welche die sechs Punkte formulirt habe, nunmehr die Ini tiative zu ergreifen, um von Rußland den förm lichen Beitritt zu den sechs Punkten zu fordern. — Der Prinz Napoleon geht nach London, wir man sagt, mit einer Mission. Deutschlands Politik nicht fremden Interessen dienstbar würde, als auch, daß Preußens Stellung selbst in der Vertretung rein deutscher Interessen den nöthigen Rück halt fände." An einer andern Stelle interpretirt dies Blatt freilich die „direkten" Wahlen dahin: dies Wort hei hier eben nur im Gegensatz gegen die Delegation aus den Kammern zu verstehen, nicht aber im Gegensatz z. B. gegen Wahlen durch gewählte Wahlmänner. Ueberhaupt aber will die „N. P. Z." das „Parlament" unter der beson der» Aufsicht Preußens und Oesterreichs haben. „Ohne das Warschau, Tonuabend, 26. September. Dru 1V. d. M. hat ein Detachement, da« au« 2 Com- papuieu Infanterie, 60 Mann Greuzjagern und 50 Kosaken zusammengesetzt war und unter dem Eommando de« Hauptmann« Rlkitrnko stand, im Leipuner Walde, bei dem Dorfe Ryngalyszki, Gou vernement Augustowo, eine Bande von 400 Mann, welche von Glrb und Oftrog befehligt wurden, ge schlagen und zerstreut. Der Verlust brr Insurgen ten rst beträchtlich. Rew Uork, 17. September General Gil more hat die Instruction erhalten, CharleStvn zn dombardiren, di« e« sich übergeben wird. Präsident Lincoln hat in allen Staaten der Union die HabeaScorpuSacte susprndirt. Am 16. September versuchten die Unionisten den Rappahannock zu überschreiten, wurden aber znrückgrschlagen. Au« Charleston vom 15 September wird be richtet, daß die Unionisten auf der Morrisiusel Batterien errichtet haben. Nachrichten au« Vera-Cruz vom 5. Septbr. zufolge bereiten die Franzosen einen vrnra Feld zug vor. Di« SpMüar und zerstört. sachliche Einverständniß Preußens und Oesterreichs vermöge eben selbst ein deutsches Parlament die Einigkeit Deutsch lands weder zu schaffen noch zu gewährleisten; und eS seien gefährliche Illusionen, wenn man hier und dort immer wieder in dem Gedanken schwärme, die preußische und die österreichische Armee mit ihren Traditionen und reellen MachtverhLltnisscn durch einen — wenn auch noch so deutschen und patriotischen — Redncrclub in Frank furt a. M. neutralisirrn zu können." — Daß die osfi- kiöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" gleich falls vom Parlamente nicht hoch denkt, beweist folgender Satz, den sie in der Nummer vor der, in welcher sie den Bericht des Ministeriums veröffentlichte, gegen die Par- lamentsforderung der preußischen Fortschrittspartei schleu derte. „Das „„deutsche Parlament"", sagte sie näm lich, „„aus freier Volkswahl"", macht als sechste For derung den Beschluß des Programmes aus. Es ist dies das künstliche Echauessen, welches man nun schon so lange Jahre hindurch auf die Tafel der deutschen Reform- oder der Revolutionsbankete aufsetzt und welches dazu dient, Appetit zu erregen. Man wird dasselbe aber auch wohl jetzt wieder abtragen, wie es aufgetragen worden ist." — Die liberalen preußischen Blätter schenken der Parla- mentSabsicht des Herrn v. Bismarck kein rechtes Ver trauen, auch sind sie sonst mit den „Vorbedingungen" Äm^ühtAwchtes »acht ganz einverstanden. So schreibt dir „Nationalzeitung": „WaS die Nationalvertrrtung Dresden, 26. September. Der Bericht des preußischen Ministeriums in der Bundesreformangelegenheit wird von den preußi schen Blättern verschiedenartig besprochen. Die „Neue Preußische Zeitung" ist erfreut darüber, versichern zu dürfen, daß sie mit der Ausführung des Staatsmini steriums und mit den dort ausgestellten Vorbedingungen angeht, so soll sie in den einzelnen Staaten „nach dem Maßstab der Bevölkerung" gewählt werden, wofür die gesummte liberale Partei sich stets erklärt hat. Uebrigens sind die Absichten der preußischen Regierung abzuwarten, und nur das Eine möchte gleich heute zu bemerken sein, daß eine „wahre'Nationalvertretung" allerdings nur aus „direkter Betheiligung der ganzen Nation", diese Worte ganz streng genommen, hervorgehen könnte. Zum deut- für daS Eintreten Preußens in weitere Verhandlungen im Wesentlichen durchaus einverstanden ist. „Denn nicht allein — sagt sie — daß wir für dir formelle wie sach liche Gleichberechtigung Preußens mit Oesterreich und für das in Anspruch genommene Veto der beiden deutschen Großmächte unbedingt eintrrten — wir nehmen auch keinen Anstand, für den Fall wirklicher Berufung einer deutschen Volksvertretung der von dem preußischen Ka- binrt befürworteten „direkten Wahl" vor der von Oester reich proponirten Drlegirtenversammlung den Vorzug zu geben. Das österreichische Delegirtenproject ist ja eben Nichts weiter, als der konstitutionell aufgcputzte Versuch, die österreichische Gesammtmonarchie durch eine Hinter- thüre in den Deutschen Bund einzuschmuggeln uud die selbe in einer sogenannten deutschen Volksvertretung in einer ihre deutschen Elemente weit überragenden Weise repräsentirt zu sehen. Dagegen würde eine rein deutsche Versammlung, eine Versammlung, die überdies aus einem auf die rechten Principien basirten Wahlgesetz hrrvorgrhen könnte, eine Gewähr^ dafür .bieten: ebensowohl, daß schen Parlament muß nicht nur das Volk unmittelbar wählen, und nicht die Kammern, sondern auch das ganze Volk, ohne Ausnahme und Unterschied, nach allgemeinem Wahlrecht. Irgend eine Beschränkung des Wahlrechts würde sogleich der neuen Einrichtung das Vertrauen ent ziehen und das Verlangen des Volkes nach Bundesreform nicht befriedigen. Die Parität der beiden Großmächte ist allerdings in dem Augenblick geboten, wo Oesterreich ein Vorrecht vor den übrigen Bundesgliedern erhält, das kein rein formelles ist; erhält es ein solches infolge der Errichtung eines Direktoriums, so muß Preußen mit eben demselben ausgestattet werden. Dagegen ein Veto der Großmächte bei beabsichtigten Kriegserklärungen, würde das auch ein Vorrecht sein, das man einzuführen und förmlich festzustellrn brauchte? Eines Betos gegen Kriegserklärungen bedürfen die beiden großen Mächte in der Lhat nicht. Wenn sie nur gewohnt und im Stande sind, sich in der Regel innerhalb der Bundesbehörden in gebührender Weise geltend zu machen und ein maßgeben des Wort zu sprechen, so sind sie wahrlich davor sicher, Feuilleton. Aus de« zoologischen Garte«. Die Frage nach der Abstammung unser- zahmen Rinde- hat seit dem Wiedererwachen der Wissenschaft zu Anfänge diese- Jahrhundert- die bedeutendsten Gelehrten auf dem Feld« der Zoologie beschäftigt, ohne daß bis heute deren Forschungen al- endgiltige und abgeschlossene, unzweifelhaft dastehende angesehen werden könnten. E» sind derglrichen Forschungen um so schwieriger, je weiter in das graue Altcrthum hinauf ein Thier dem Menschen unterthan erscheint und al» Gefährte desselben auftritt. ES gilt die» von allen HauSthieren, ganz besonder» aber von den Hau-Hunden und dem zahmen Rinde. Daß alle in Europa und außerhalb diese» ErdthrileS gezähmt vorkommenden Racen nicht von einer einzigen Art ab stammen und ebenso nicht auS dem einen Ländertheile in den andern «»gewandert sind, beweisen die Angaben der ältesten Schriften, z. B. der alttestamentliche Theil der Bibel, nach welchem schon früh« da- Rind al» HauS- thier auftritt, und da- Vorhandensein desselben in Europa zu ein« Zeit, die gewiß mit jener zusammenfällt, in den Pfahlbauten der Schweizerseen aufgefundene Knochen reste geben hierfür ein sprechendes Zeugniß. Unsre euro päischen Racen stammen jedenfalls von einem noch im Mittelalter in den dichten und sumpfigen Waldungen hausenden Ochsen, dem Urstier (ko, priwigvaio»), nicht zu verwechseln mit den damals gleichzeitig verbreitrten Auerochsen (Wisent), und nur der in den sumpfigen Niederungen im halbwilden Zustand« vorkommendr Büf» fcl «ag als vom Osten her ringewandert zu betrachten sein, indem noch jetzt zahlreich« Herrd«« desselben im ur sprünglich wilden Zustand« in Hindostan angrtroffen werdrn. Ueberhaupt birgt kein Erdtheil so verschiedene Urten de» wilden Rinde«, al» Asten, und gleichzeitig finden sich dort fast alle auch gezähmt im Dienste des Menschen. Eine dieser in neuerer Zeit besonders nach dem Abendlande gebrachten Arten ist der Grunzochs oder Vak (ko» grunnien»), von welcher unser Garten vor Kurzem einen Stier acguirirt hat. Die Naturgeschichte dieses Thiere» lag bis zu Aus gang deS vorigen Jahrhundert- noch sehr im Dunkeln, obschon Geschichtschreiber des AlterthumS und Seefahrer de» Mittelalters desselben in ihren Werken Erwähnung thun. So spricht Aelian 15, 14 von einem Ochsen, dessen reinweißer Schwanz zu Fliegenwedeln diene. An einer andern Stelle spricht er unter dem Namen?oepk» g°» von einem Thiere, „daS d«S WrrthrS seines Schwanzes wohlbewußt, denselben bei Verfolgungen der Jäger im Gesträuch verberge" — unter welchem nur der Grunz- ochS gemeint sein kann. Jenen Namen haben mehrere Zoologen auch in der Wissenschaft einzuführen versucht. Im Jahre 1253 gab der Capucinermönch Rubenqui», der im Auftrage Ludwig'- IX. die Tatarei und Mon golei bereiste, eine Beschreibung eine» Ochsen, welche den Pak errathen läßt. Der kühne Vcnetianrr Marco Polo sah während seine» zwanzigjährigen Aufenthalte- (127 l bi» 1292) unter den Chinesen, Mongolen und Tataren Grunzochsen und giebt von ihnen folgende, etwa« zu stark aufgetragrnr Skizze. „Im Reiche Tangut gegen Osten giebt e» Ochsen, die äußerst wild sind und an Größe den Elephantrn gleichkommrn; ihr Pelz ist weiß und schwarz, ihr Schweif drei Palmen lang und weißer und feiner denn Seide. Von diesen wird eine schöne und kräftige Race gezähmt gehalten." Au- dieser kurzen Notiz ist «sichtlich, daß neben dem wilden Hak auch schon damals gezähmte Vorkommen. Unser» Wissen» Haden später« Berichterstatter stet- nur gefangen gehaltene Thiere zu beobachten Gelegenheit und von der Größe de» wilden Ochsen kein Maß gehabt. Erst den Gebrüdern Schlag tntweit ist e» in neuester Zeit vergönnt gewesen, ur ¬ sprünglich wilde Thiere zu sehen. Wohl ist es möglich, daß den phantasiereichen Italiener die Größe jener Eremplare an Elephantrn erinnerte. — Nicolo de Conti, ein Landsmann Marco Polo's, traf in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Reiche Mangi zwischen Tibet und Ehina ebenfalls Grunzochsen, und bestätigte Aelian's Aussage über den Gebrauch des Schweifes zu Fliegen wedeln und Zierbüschen für Pferde und Reiter. Gleiches giebt der Engländer Witscn in seinem trefflichen Werke an und fügt neben einer ganz leidlichen Zeichnung des Ochsen noch hinzu, daß selbst die Kriegspaniere der Hauptsache nach aus Schweifen dieses ThiereS beständen und die reich mit Gold verbrämten Schabraken der Ele- phanten mit Quasten, aus den Haaren deS Schweifes verfertigt, verziert wären. Gmelin der ältere sah im Jahre 1760 bei dem sibirischen Gouverneur zu Tobolsk eine Hak-Kuh, deren Beschreibung ihm sehr schwer wurde, da da- Thier zu stößig war. Der rigrnthümlichr, an daS Grunzen des Schweines erinnernde Ton, den da» Thier im Zorne auSstößt, veranlaßten ihn zu der wissen schaftlichen, noch jetzt gebräuchlichen Bezeichnung. Zwölf Jahre später sah der verdiente Forscher Pallas zwei Hak stiere und eine Kuh bei dem Gouverneur v. Beil in Jr- kutzk. Letzterer ließ, um dem großen Forscher genauere Untersuchung der Thiere möglich zu machen, die Kuh schlachten, und so ward Pallas Gelegenheit, über den anatomischen Bau sich vollständig zu unterrichten Er fand auffällige Ähnlichkeit de» Hak mit dem Büffel, ja glaubt« sogar beide zu einem Stamme gehörig. Beide haben 14 Rippenpaar«, «den so virl« Echwanzwirbel, kein« Wamme, gewölbte Stirn, in rinrr Querreih« ge stellt« Zitzen und einen unverhältnißmäßig dicken Schädel, auf dessen Enden der Hinterhauptleiste die Hörner stän- d«n. Letzt«« Angabe de» großen Forscher« beruht aber jedenfalls auf einem Jrrthume. Die Hak», wrlche der- selb« zu sehen Gelegenheit hatte, gehörten der ungrhvrnten in einer KriegSfragc überstimmt zu werden." — Die „Kölnische Heilung" sagt: „Was den Wortlaut des ministeriellen Berichtes betrifft, so kann man mit dem selben fast ganz einverstanden sein; es fragt sich nur, ob das Ministerium Bismarck bei seinen Worten auch dasselbe denkt, wie das preußische Volk. Der preußische Landtag ist ja ohne Zweifel „eine wahre, aus direkter Betheiligung der ganzen Nation hervorgehendc National vertretung", welche das Ministerium für ganz Deutich land verlangt. Dennoch werden unsre feudalen Organe nicht müde, zu versichern, daß dieser Volksvertretung kein Einfluß zu gestatten sei, daß der Landtag ein bloser demokratischer Schwindel sei und die beste Volksrepräsentation gebildet werde durch die preußische Armee und namentlich durch die Garde. Auf eine eingehende Besprechung der inner» und äußern Lage Preußens können wir uns nicht cinlassen." — Die österreichische „General- Korrespondenz": macht folgende Bemerkungen: „Was die Parität anbe langt, so hat die in Frankfurt beschlossene Neformacte darauf Bedacht genommen, den beiden Großmächten nn Direktorium wie im Bundesrathe die völlig gleiche Stel lung einzuräumen; der Vorsitz, ein unanfechtbarer Besitz titel Oesterreichs, bleibt wie in der bestehenden Bundes verfassung nur formeller Natur und er gewährt Oester reich kein wesenhaftes Vorrecht; die neue Acte macht sogar in dieser Hinsicht an Preußen Zugeständnisse über die alte Bundesverfassung hinaus. Das in Ampruch ge nommene Veto in Bezug auf die auswärtige Politik würde geradezu zur Auflösung des Bundes führen, jedenfalls aber würde man durch dessen Einführung in die Bun desverfassung dieselbe nicht im freiheitlichen Geiste ver bessern, sondern vielmehr weit hinter das ulte Bundes recht zurücksühren. Oesterreich wäre durch seine Groß machtstellung und durch seine Beziehungen nach außen hin wert eher in der Lage gewesen, einen solchen Anip,uch geltend zu machen, als Preußen. Wenn nun aber Oester reich auf daS Beto verzichtet, so ist in der Thal nicht einzusehen, warum Preußen dies nicht gleichfalls thun könnte. Ohne Opferwilligkeit bei den großen, wie bei den kleinen Bundesgliedern ist von vornherein an eine Reform des Bundes nicht zu denken. Hinsichtlich der Anfechtung des Wahlmobus für die Bundesabgeordneten läßt sich noch nicht ermessen, was eigentlich von Preu ßen an dessen Stelle vorgeschlazen wird. Allgemeine Volks wahlen im strikten Sinne dieses Wortes wird Preußen nicht Vorschlägen ; es kann dies gar nicht im Ernste wol len, ohne die Grundlage rettungslos zu zerstören, aus welche die preußische Monarchie gestellt ist unv die zu ver stärken das zugestandene Ziel der gegenwärtigen preu ßischen Regierung »st, um dessentwillen sie einen großen Kampf unternahm. Beschränkte Volkswahlen dagegen, Wahlen mit einem hohen kensus u. dgl. sind ein Zwil- terding, das der Nation keinen Ersatz dielet für die kon stitutionellen Garantien, welche der in Frankfurt beschlos sene und innerhalb seiner Grenzen mannigfacher Ver besserung fähige Modus der Zusammen,otzuug des Bun- desadgcordnetenhauses unbestreitbar enthält." LlMSgejchlchte. Dresden, 2b. September. Ec. königliche Majestät haben auf ein von dem, wegen Thctlnahmc an den hoch- verräthcrischen Unternehmungen in den Maitagen 1819 flüchtig wordenen Literaten, gegenwärtigen Vr. mell. Gustav Erdmann Weisflog in Altstetten bei Zürich angebrach- Race an, und er mußte die Hornbildung nur aus den Abbildungen von dem oben angeführten Witscn entnehmen. Pallas nennt ihn den Ochsen mit dem Pferdcschweife (Kudalus c»u<l» equirw). Tie Heimath des Grunzochsen ist die kalte Region unterhalb der Schneegrenze. Er gleicht hierin gewissermaßen dem in den Eisgesilden Grönlands vorkommcnden Mojchusochscn, nur daß er sich in nicht so weiter Ferne vom Aequator befindet, wohl aber da zu bedeutender Höhe ansteigt. Der geo graphischen Breite nach ist der Hak ein Bewohner ter südlichen Hälfte, steigt aber hier nach den neueste» Ent deckungen der Gebrüder Schlagintwcit bis zu einer Höhe von 18,000' üb« den Meeresspiegel auf und wird am südlichen Abhänge des Himalaya auf den leicht mit Schnee bedeckten Hochwiesen fast niemals unter 10,000' angetroffen. Selbst die im indischen Alpenlandc Ka- maun 5000' hoch gelegene Stadt Almorah ist ihm zu warm, und er wird dort bald hinfällig. — U-berall in diesen Höhen ist der Hak ein brauchbares und werth volle- Hausthier. Mit der Kraft des besten Zugochsen verbindet er die Brauchbarkeit eines Saumlhicrcs; der Schweif bildet einen bedeutenden Handelsartikel und liefert den Indiern die unter dem Namen „TschaubiS" bekannten Fliegenwedel, den Persern und Türken die in der Regel carmestnroth gefärbten Roßschweife, den Ehinesen die langen Quast.n ihrer Sommerhüle. AuS den Haaren der schwarzgefärbten Race verfertigen die Tibetaner Stricke, au- den Fellen Zelte. — Man kennt eine Kreuzung-rare zwischen dem Hak und dem Zebu, die immer fruchtbar sein soll. Diese ist es auch jeden fall-, die in Tibet unter rin« Meereshöh« von nur 8000* angrtroffen wird, einer Höhe, in welcher der echte Hak wegrn allzu groß« Wärme nicht mehr au«daurrt. Die KreuzungSracr kennt man unter dem Namen Dr- hubu, und eS dürfte diese auch in unfern Gegenden weiterer Züchtung werth sein. —p—
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