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Dresdner Journal : 09.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186309094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-09
- Tag 1863-09-09
-
Monat
1863-09
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 09.09.1863
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»e4^vr Sprechftunöt »tember. n von Mozan. Uhr- »stspicl in I »ci check, al- l in l Lcl »,r er D„««kri«, > Legvuve. <Sn Heck, al» Gch Strantz, all ißen Garten ) Schauspul m» vis. Musil v»^ r. Ende 8 Utr. rv. erltnt. Edm.». f itz; Hrn. ztz in Oelsnh-, >ze in Zwickau m Leipzig. - Dresden. — nifeld. - Fr« e>. Walther 13" unter » rnchteu lbr. Aruiz. l^G.; dv.e v. 1852 41, ! 49b kleinn, iaiuichra «e Kron- 4. 240SS il. 7087Z. iber. Scat, 7,70; Bau ,50; Lond«j igio l 11,51 !br. Stabil 90^ «ck leihe 75s« G t. Metall. 7i^ österr.Crrdii h G.; k. pol' ien: Brauet Darmstädm S-Lotttlit 863. SO. 9811 6. 305«r 5. 41M 1. L5M 4. 66M 0. 79239 Sörse.) W-> >co 4l Lhlk 4, April-M« lr. G. Hain >., Sept.-Oe 110,000 gc, IL^, Apr.u r., I P l.blr.; Kar. sind so tt (Neu M (SV Handlung zu Dr«4»e« >, gelber lou ro Etr lhli! Nr. 0 r >co 42-4! nehl pr. 8li l SH M -2«. Erbst! s>. Oel, roh« Spirilu- t»> WiNerunz fisenb.-Aclin! größere 3^ >ahn 92lh B.; ittau 31'M, u nger 129 F I Lred.-Anfzll I >z. 137^«.;! oten 89A H I S.; AugsbucM rnkf. a. Ws (; London n ü. 8. 89E d'or 10'^ W do. Gera» 0. Weinlar.H 61 G.; dl th G.; do.isl l närk. 1091, ; do. Berlin >c Westbah: 16 G.; d- : 138sh G lombardisch« Phasen 13i ; do. Nord do. öfter - iberschlesisch eb. 198 S., er 12916 G.;t G.; östm WS08. Äbouueweut-preisr: zLbrii<l»:<; I I.;, In luelwun.» Iu> ^^»drl.: 1 , „ ,, „ itritt kost- auck jttiuutlich ii, 15 ktgr. I 8t«u»p«luu- Liurvln« klnwiuero: 1 ttgr. 1 »vdlax biuau. »uferatruprrise: Dllr <1«o Luuw «iuer uoipultou«».' 2»il«: 1 K^r. Oi»»«r „Liuxsouuckt" ckie 2«ild: 2 Kxr. «rschrinrn: H«lleli, mit Xaiuudwe ck«r Soun- uuä kelort»^«, Ad sock» tür ckso solgvllckell 1'»^. Mittwoch dell 9. Septenlber. AresdnerAMmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1863. - Jaseratrnannahme auswärts: lwixrtx: 1'». lintnosrnrruu, Oowmissiootir «le» l)re»«ln«r ckournul»; «bsoil»».: H. Lnou»», L. Ir.r.o«x; Suradarx-LItoua: Hnsnisruii« L Vo<il.u»« LsrUa: Onveiris'seks Nuvb- liulllil., Ii»llurenu; Lremsn: II. 8eni.orr8; Lroalau: Dori» Srinoen; ^rlmllkart ». >l: .Ixe.o.in'seUe Uuolib.; Kölo: Avorv I!xi,»:nnn; kart»; v. Diireüxvri.» <28, ins «Is boo» sns«ln»>; kr»^: 1». Dniti.1011'» tluobd.; Vi«ai Lomptoir «I. Ir. tVieiier Xeituux, 8tef»u^pl. 887. Herausgeber: ÜLuix-I. Lxpsckjtioa «le» Drescknsr ckouro»!», Orssckeo, Lturisnitrilü,« k>u. 7. NichtmMicher Theil. Uebersicht. Trlegraphisch« Rachrichteu. JeitNUGSscha» (Wiener Abendpost. — Presse. — Mag» drburger Zeitung.) Tagelgkschjchte. Dresden: Vom k. Hofe. Gtaats- minister v. Beust nach Gastein. — Wien: Vom Ab geordnetenhaus«. Großfürst Konstantin erwartet. — Tarnoff: Verhaftung. — Berlin: Vom statistischen Congrrß. DaS Schreiben der Fürstenverfammlung überreicht. Prcßangelcgenheiten. lsrinnrrungSseier. — München: Festlicher Empfang des Königs. — AuS Holstein: Eine neue Renitenz Dänemarks. — Frankfurt: Antwortsrede des Königs von Bayern auf die Schlußrede des Kaisers von Oesterreich. — Pari»: Veränderungen im Finanzministerium. Mexi kanisches. Zur Surzcanalangelegenheit. — Turin: Ministrrrath. — Madrid: Der Angriff der Mau- rtn bei Melilla. — St. Petersburg: Beantwor tung der Noten der Wrstmächte. Der polnische Lu^stand. (Großfürst Konstantin. Ge heime Presse. Gefechte.) Der in Aravkfurt fe-gestellte Entwurf der Re- formatte. Dresdner Rachrichteu. Vrovinzialuachrichten. (Schneeberg. Falkrnstein.) Statistik und Lolktwirthschaft. Keuilleto«. Inserate. Tagetkalender Börsen- mrchrichtea. Telegraphische Nachrichten. London, Montag, 7. September, Abends. Der Dampfer „Hibervian bringt Nachrichten aut Rew-Dork vom 29. v. M. Abends. Diesen zu folge »erficheru die Journale der Eonfödrrirten, Präsident Davit habe nach einer Eonferenz mit den Gouverneuren der Südstaaten den Beschluß zefa-t, 590,W» Regertruppen zu formireu, die die Freiheit und nach Beendigung drt Krieget SO Acker Land erhalte» sollten. Der amtliche Bericht des Bundetgrneralt Gil more bestätigt, baß Fort Snmter durch eine sieben- delt ist Die Flotte der Unionisten rüstet sich, in den Safen von Eharletton rivzudrivgea. — Die Conföderirtrv werden wahrschetascheinlich Chatta uooga und ganz Tennessee räumen. — Die „Rew- Uork-Timet" dringt darauf, daß die Regierung sich auf einen Krieg mit Frankreich rüste. Goldagio 2S, Baumwolle 65, Brodstoffe fallend. Kopenhagen, Dienstag, 8. September. Daü gestrig« Abendblatt der „Berl. Tid." meldet, daß zufolge einet über St Petersburg eingegangenrn Telegramms der dänische Gesandte Ratlöff am 28. Juni mit dem ersten Beamten des Kaisers von Cbina einen sehr vortheilhaften Handelsver trag abgeschlossen habe. Dänische Schiffe seien demgemäß sofort im Aangtsekiang (blauen Fluß) zugrlassrn worden. Dretbeu, 8. September. Ueber das Resultat des deutschen Fürsten kongresses spricht sich die officiöse „Wiener Abend post" heute folgendermaßen aus : „Während in den letzten Tagen ein gewisses Schwanken der öffentlichen Meinung in Bezug auf die Frage der Frankfurter Erfolge nicht zu verkennen war, ist es heute außer allem Zweifel, daß ein bedeutendes und in gewissem Sinne glänzendes Re sultat erzielt worden ist. Dir Schlußabstimmung in der DieaStagSsttzung, die formelle Erklärung der Fürsten, für da- Werk einzustehen, welches ihre gemeinsame Arbeit geschaffen hat, endlich das Eollertivschreibrn an Preußen vom 1. Septbr. sind genügende Beweise hierfür. Das letztere insbesondere giebt der Einigung der Fürsten und den Hoffnungen, welche sich an diese Einigung knüpfen, den lebendigsten Ausdruck. Auch heute wird Preußen die ihm gebührende Stelle offengehalten, aber es läßt sich nicht verkennen, daß die Fürsten auch ihrerseits eine feste Position gewonnen haben und diese Positiv» gegenüber bloßer Passivität und einfacher Negation nicht verlassen werden. Der feste Punkt, von welchem aus die Hebel an die Weiterbildung und Befestigung der Bundrsreform gelegt werden können, ist gefunden, und die Reformacte, wie sie heute beschlossen wurde, erhebt sich weit über die Höhe schätzbaren Material-, sie bildet die sichere Grund lage jeder weitern Vereinbarung. Dies Resultat wird sich nicht bestreiten und ebensowenig durch Phrasen, wie jene von der Ueberrumprlung der Fürsten, von der Le- bensunfähigkeit der Acte u. s. f., verdunkeln lassen. Zum ersten Male, seit an der Reform des öffentlichen Rechts in Deutschland gearbeitet wurde, ist etwas fertig gewor den, ein praktisches greifbares Ergebniß erzielt, und man wird sich besinnen, ehe man es einfach fallen lassen oder beliebigen Händen preisgeben wird, um daran herumzu stümpern. Der größere Theil des deutschen Volkes, das wenigstens können wir versichern, nennt es schon heute sein, und wird sich die Hoffnungen, welche es daran knüpft, nicht willig verkümmern lassen." — Die „Presse" sagt: „Können auch die Ergebnisse des Fürstentags, in soweit sie den Inhalt der Reformacte selbst betreffen, nicht als befriedigend betrachtet werden, so hat doch der Fürstentag, das ist unläugbar, den Anlaß zu einer Be wegung gegeben, von der wir nicht besorgen, daß sie im Sande verlaufen wird. Zwei Momente müssen hierbei stets im Auge behalten werden. Die Reformacte prä- sentirt sich als Entwurf, wodurch der Vereinbarung mit Preußen das Thor geöffnet bleibt, und wie das öster reichische Promemoria vom 21. v. M. hervorhebt, bleibt den Kammern der Einzelstaaten das verfassungsmäßige Zustimmungsrecht Vorbehalten. Die Reformacte, so man gelhaft sie ist, bildet eine feste Basis für eine Agitation, die nicht ruhen wird, bis sie zu einem praktischen Re sultate gelangt sein wird." — Diese Ansicht beginnt auch im Norden Deutschlands, wo man sich zu der österrei chischen Initiative bisher sehr kühl verhielt, festern Fuß zu fassen. So schreibt die„Magdeburger Zeitung": „Es muß wohl beachtet werden, daß die jetzt geschloffe nen Fürstenconferenzen nur den Anfang der Rcformbe- we-ung überhaupt 6ild«,, und geht auch L<st»c«ich ihnen mit dem Geständnisse hervor, daß nicht so viel er reicht sei, als erreicht werden sollte, so dürften, wie uns bedünken will, die österreichischen Staatsmänner trotz Alledem und Alledem doch nickt so niedergeschlagen über den Verlauf und Ausgang der Confercnzen sein, daß sie das empfangene Werk für ein verfehltes erachten und es aufzugeben willens wären. Das bestimmt nicht. Die Wiener Politik schickt sick in die Zeit. Sie hat noch allemal große Zähigkeit in der Verfolgung ihrer Ziele an den Tag gelegt, die sie in keinem Falle jetzt aufgeben wird, wo sie unter dem Beisalle eines großen Theil- der Nation zu agiren glaubt." Tagtsgeschichte. Dresden, 8. September. Zu Ehren des hohen Na- mensfestes Ihrer Majestät der Königin Marie fand heute früh große Rcveillc der Militärmusik statt. Dresden, 8. September. Se. Erc. der Herr Staats minister v. Beust ist in voriger Nacht nach Wien ge reist und begiebt sich von dort nach Gastein. Wien, 7. September. (W. Bl.) Aus Anlaß der Ver haftung des galizischen Reichsrathsabgeordncten Rogowski (s. unter Tarnoff) findet am Dienstag eine Sitzung des Abgeordnetenhauses statt. — Nach einem St. Pe tersburger Briefe in der „Generalcorrespondenz" wird der Großfürst Konstantin auf seiner Reise nach dem Lustschloß Orianda in der Krim Wien berühren, etwa am 10. d. M. cintreffen und dem Kaiser seine Aufwar tung machen. Feuilleton. s DaS Künstlerhaut in Dresden. Seit längerer Zeit schon werden in Dresden Bestrebungen zur Grün dung eines Künstlerhauses gemacht. Dieselben sind be reit- so weit gediehen, daß man dasselbe wohl als be gründet betrachten kann. Se. Majestät der König haben auf ein vom Künstler - Unterstützungsverein eingebrachter und von den k. Ministerien deS Innern und der Finanzen befürwortetes Gesuch den zwischen dem „Hotel Bellevue" und dem Packhofe an der Elbe überaus günstig gelegenen Promenadentheil als Bauplatz zu dem angegebenen Zwecke huldreichst unentgeltlich überlassen, wodurch das Unter nehmen wesentlich gefördert worden ist. Zur Ausfüh rung de» Unternehmens einigten sich die drei hier in Dresden bestehenden Vereine bildender Künstler, nämlich der Künstler-Unterstützungsverein, der Verein der selbst ständigen bildenden Künstler und der Dresdner Künstler verein. Als Grundzüge deS Unternehmens wurden festgestellt: daß die dazu nöthigen Geldmittel durch eine Lotterie von Kunstwerken zu beschaffen seien und daß der Künstler- Unterstützungsverein zur Hebung und För derung bei seinen wohlthätigen Zwecken al» Eigenthümer des gemeinschaftlich zu errichtenden Baue- einzutreten habe; zugleich mit dem ausgesprochenen Wunsche, durch anr neue Organisation de» Verein-Wesen» eine allseitige innigere Vereinigung derselben zu erzielen. Wiewohl ein Programm zu einer später» Concurrrnz für einen Bau plan noch nicht festgestellt ist, so dürfte doch daS Gr- blad, neben einer öffentlichen Restauration genügende Lokalitäten für alle Verein-zwecke, dabei einen, auch zu kleinern Ausstellungen zu benutzenden Saal und eine Anzahl Atelier- in sich schließen; ebenso will man auch andern, den Künstlern nahestehenden Vereinigungen Mittel ¬ punkt und gelegentlichen Verkehr in dem zu bauenden Künstlerhause bieten. Der Comite hat sich durch Zu ziehung von Nichtkünstlern förderlich verstärkt und be steht gegenwärtig als „Baucommission für das Künstler haus" aus folgenden Herren: Kunsthändler E. Arnold, Prof. Arnold, Prof. Bürckner, d. Z. Vorsitzender, Parti kulier Calberla, Maler Choulant, Prof. Ehrhardt, Archi tekt Giese, Prof. Hübner, Prof. Kummer, Maler Lichten berger, Bürgermeister Neubert, vr. Slübel, Regierungsrath Wießner und Maler Zumpe. Was die Lotterie von Kunst werken betrifft, mittelst welcher der Bau zur Ausführung gebracht werden soll, so ist eine solche vom k. Ministerium des Innern bereitwilligst gestattet und der k. Polizei- direction die Ueberwachung derselben zugewiescn. In nächster Zeit schon dürfte, wenigstens für Sachsen, die Ausgabe der Loose zu erwarten sein. Der Vertrieb der Loose in andern Staaten ist noch von Ertheiluny der nachgesuchtrn Erlaubniß abhängig. Die hiesige Künstler schaft hat selbstverständlich die regste Theilnahmc gezeigt, und während von etwa 180 hiesigen Künstlern Beiträge von Kunstwerken im Grsammtwerthc von 17,000 Thlr. zugesagt und zum Theil schon abgcliefrrt wurden, haben auch ungefähr 150 auswärtige Genossen, namentlich in Frankfurt a. M., Hamburg, Düsseldorf, Berlin, Karls ruhe, Stuttgart u. s. w., ihre brüderliche Beihilfe durch Zusendungen und Zusagen von Kunstwerken brthätigt, so daß, da die Zahl der auszugebenden Loose, « 1 Thlr., im Lotterirplanr an die Summe des Gcsammlwerthes der osficiell abgeschätzten Lotteriegewinne geknüpft ist, die br rrchtigte Hoffnung vorhanden ist, wenigsten- einige 20,000 Loose zum Absatz bringen zu können. Wie eine große Anzahl renommirtrster Künstlernamen in der später aus- zugebrnden Gewinnliste zu finden sein wird, so dürfte auch schon jetzt rin günstige- VerhLltniß der Zahl der Gewinne zu der der Loose verbürgt erscheinen. Möge Tarvoss, 6. September. (Pr.) Gestern wurde der RiichSrathsabgeordnete Karl Rogowski durch einen Kreis- commissar unter Assistenz der Gendarmerie in Olpiny verhaftet. Berlin, 7. September. Auch die heutige Sitzung de< statistischen Congresses war in der Hauptsache Farmalien gewidmet. Um 11 Uhr wurde dieselbe mit einer Rede des Ministers Grasen v. Eulenburg eröffnet, worin derselbe auf die zunehmende Wichtigschätzung der Statistik im Allgemeinen, die frühzeitige Erkenntniß ihres Werthes in Preußen und die Bedeutung der einzelnen Programmpunkte hinwies, von dieser Besprechung je doch den für die Statistik und diese Congreffc eventuell fcklgereichstcn, die Organisationsfrage ausschloß, vermuth- lich weil dieselbe einer unmittelbaren Beziehung aus das ph-klische Leben entbehrte. Dieser Gesichtspunkt mochte auch den Wunsch eingegeben haben, es möge das Resul tat der (hier übrigens nicht vorzunehmenden, sondern nur zu regulirenden) Untersuchungen über die sociale Frage sein: daß dem fleißigen und intelligenten Arbeiter di« Gelegenheit nicht fehle, sich emporzuschwingen. Eine de« Programm, welches auch die in England angeregte Vergleichung der Mortalität und Morbilität der Mili tär- und Civilbevölkerung umfaßt, beigegebcne Uebersicht vi«ljähriger Erfahrungen des preußischen Militärsanitäts- »velens gab zu der ferner«, für eine praktisch viel venti- line Frage belangreichen Hinweisung Anlaß, daß sich hiernach in Preußen (und im Allgemeinen sei hierin die Differenz unter den verschiedenen Ländern nicht so groß als vielleicht vermuthet werde) die Sterblichkeit der Mi litärbevölkerung nicht höher, sondern niedriger stelle, als die der gleichaltrigen Civilbevölkerung. Nachdem die Eröffnungsrede des Hrn. Ministers vom Staatsrath v. Hermann aus München mit einigen anerkennenden Wor ten für die Sorgfalt, welche Preußen der Statistik ge widmet, beantwortet worden war, gedachte man der durch den Tod abgerufenen verdienstvollen Mitglieder früherer Congresse, seines vorigen Präsidenten, des Prinzen Albert, des verstorbenen englischen Kriegsministers Sidney Herbert und des Prof. Ackersdyck, denen außer Hr. geh. Reg.-Rath Engel die Herren Farr, Que'telet und Visscher in kur zen Nekrologen die Versammlung durch Zustimmcn und bez. Erheben eine ehrende Erinnerung weihte. Nachdem die Besetzung der Bureaus in den Sektionen mitgetheilt worden war, wurde wegen des bevorstehenden Empfangs beiir Könige die Sitzung geschlossen. Berlin, 7. September. Der „St.-Anz." meldet: Maj. der König hat am 4. September 'Nachmit tag 3 Uhr den Flügeladjutanten Sr. Maj. des Kaiser- von Oesterreich, Major v. Latour, zu empfangen und aus seinen Händen ein Schreiben entgegcnzunehmen ge ruht, welches von Sr. Maj. dem Kaiser von Oester reich und andern deutschen Fürsten, so wie den Bürgermeistern der freien Städte an Allerhöchstdenselbrn gerichtet worden ist. — (N.-Z.) Der italienische Gesandte am hiesigen Hofe, Marquis de Lau nah, hat sich heute früh zu einem vierwöchentlichen Aufenthalt nach Aachen begeben. — Die 50jährige Erinnerungsfeier an den Sieg bei Den- new itz wurde den 6. d. M. an dem Denkmale auf dem Schlachtfelde festlich begangen. Die Theilnahmc an der selben war eine ungemein lebhafte. Die Stadt Jüter bog! prangte im festlichen Schmuck von Fahnen, Guir- landen und Ehrenpforten; auf dem Platze am Sieges denkmal erhob sich aus einer Gewehrpyramide die sinnig geschmückte Kanzel. Nach der kirchlichen Feier empfingen über 200 alle Krieger, die bei Dennewitz gefochten, durch Herrn Landrath Hoffmann ein Geschenk von 2 bis 3 Thlr. jeder. — Die „Zeidler'sche feudale Correspondenz" läßt ge- heimnißvolle Andeutungen fallen, als ob in kürzester Frist gegen einige der Zeitungen, welche sich im Wir kungsbereiche einer zweiten Verwarnung befänden, nunmehr auf Grund des K 4 der Preßverordnung (Ein leitung eines Untersuchungsverfahrcns mit Suspension oder Verbot im Gefolge!) vorgegangen werden würde. Die zweimonatliche Wirkungssrisl der zweiten Verwarnung haben hinter sich: die „Berliner Reform" seit dem 8. dem schönen Unternehmen die warme Theilnahmc des Publikums werden. 's Musik. Reißmann, von dem bereits eine Monographie des deutschen Liedes eristirt, hat jetzt eine „Geschichte des Clavierspiels und der Clavierliteratur" geschrieben, die im Cotta'schen Verlage erscheint. — Der Claviervirtuosc Mortier de Fontaine hat in einer Hand schrift Joh. Chr. Smith's eine bisher unbekannte Clavier- composition Händcl's aufgefunden. Es ist dies eine Suite aus ^-ckur, welche vier Sähe enthält: Alemandc, Courante, Sarabande und Gigue. — In Paris starb am 19. August einer der fruchtbarsten und beliebtesten französischen Liederdichter, I. Masini. j- Thraker. Adeline Patti hat in Prag als Rosine im „Barbier" bei gedrängt vollem Hause und bedeutend erhöhten Preisen gastirt, ohne jedoch Publicum oder Kritik zu rnthusiasmiren. Thome, der dortige Director, hat sich veranlaßt gesehen, einige in theatralischen Kreisen Aufsehen machende Verordnungen zu erlassen. Unter Anderm werden die Damen vom Theater durch einen Maueranschlag erinnert, sich in der Thcaterloge ruhig zu verhalten und sich weniger auffallend zu benehmen. * Aus Windsor schreibt man: Der gebrochene Stamm der Herne-Eiche ist am 31. August Morgens vom Sturme endlich umgcweht worden. Ein Theil dieses be rühmten Baumes war vor mehr als 20 Jahren vom Stamme gefallen und ist in der königlichen LorrathS- kammer im Windsor Schlosse sorgfältig ausbewahrt wor den. Seitdem ist die berühmte Eiche mit einem Zaun umgeben und mit einer Metallplatte bezeichnet worden, auf welcher sich der bekannte Passus aus Ehakesprarr's „Lustigen Weibern von Windsor" befindet. Al- Shakrs- August und die „Pommersche Zeitung" seit dem 28. Aug. Alle übrigen doppeltverwarnten Blätter sind noch den Folgen des 8 4 ausgesetzt; am ehesten tritt aus densel ben die „Westfälische Zeitung" am 11. Sept, heraus; darauf die Memeler „Bürgerzeitung" am 13. Septbr., die Königsberger „Montagszeitung" und die „Preußisch- lithauischc Zeitung" zu Gumbinnen am 15. September; der viermal verwarnte Culmcr „Nadwislanin" am 16. September, obgleich es aus der Prrßverordnung selbst nicht recht ersichtlich ist, ob auch bei dritter, vierter rc. Verwarnung die Wirkung der letzten Verwarnung nach zwei Monaten erlischt. München, 5. September. (A. Z.) Ick habe zur Er gänzung des Berichts über Len gestrigen Empfang Sr. Maj. des Königs noch Folgendes mitzulheiten. Bei der Ankunft im Bahnhose wurde Se. Majestät im Na men der Bewohner der Residenz von unscrm ersten Bür germeister, Herrn v. Steinsdorf, mit folgender An rede begrüßt: „Die Rückkehr Ew. MajcM vom .Hirüentage giedl uns er sreulichen Anlaß zum Ausdruck der OrM^nd"! Dankes, verpflichtet uns, Zeuamß zu gcdcn von der allgemeinen Freude über die ernstlichen Bestrebungen und über die hochwichtigen Er folge der Fürstenverfammlung nie die Einigung und KlatUgung Deutschlands. Mögen die gefaßten Beschlüsse recht bald zur Durchführung gelangen, den deutschen Fürsten und Staaten zum Ruhme und zur Wohlfahrt, möge recht bald das ganze Deutsch land geeinigt sein! Jehl aber bitten wir, cs möge Ew. tönigl. Majestät gefallen, die Huldigung der Stadt un schwachen Aus druck eines festlichen Empfanges gnadigsl und nachsichtig aufzu nehmen." Se. Majestät erwiderte dieselbe dankend und äußerte hierbei ungefähr Folgendes: „Ick hoffe, der Fürstentag werde gute Früchte tragen, cs ist dies Mein sehnlichster Wunsch. Die deutschen Fürsten haben treu und gewis senhaft zusammengehalten, und Ich bin der Hoffnung, daß das Werk gelingen werde, wenn auch nicht gleich, doch in nächster Zeit." — Ein dreimaliges begeistertes Hoch folgte den Worten den Königs. Im Salon des Bahnhofes angclangt, hielt der erste Präsident der Kam mer der Reichsräthe, Freiherr v. Struffenberg, eine kurze Anrede, die mit einem dreimaligen Hoch auf Sc. Majestät schloß, in welches alle Anwesenken freudigst einstimmten. In Erwiderung dieser Anrede sprach Sc. Majestät nochmals die Erwartung und die Hoffnung aus, daß das vom Fürstentage begonnene Werk zu dem gewünschten Ziele führen, und daß bald alle deutschen Fürsten demselben beistimmen werden. Unter dem fort währenden Jubel des in großer Masse versammelten Volke- erfolgte nun der Einzug in die festlich geschmückte Stadt. Brt der großartigen esereuadc am Abend richtete Herr Bürgermeister v. Steinsdorf die folgende An rede an den Monarchen: „Allerdurchlauchkigster König und Herr! Die Segenswünsche der Stadt haben Ew. Majestät zum Fürstentagc begleitet, der Dank der Stadt spricht sich beute durch festlichen .fubcl aus. Großes ist für Deutschlands Gegenwart und Zukunft zu Staube gekommen. Ew. Majestät haben in hochherziger Weise lhalkräf tig dazu beigetragen, und werden, wie immer, zu Deutschland stehen mit Jbrem bayrischen Bolte! Gott segne darob c^w. Ma sestät so wie bisher, so fort und fort! Golt erhalle Ow. Maie stäl zu Bayerns Glück, zu Bayerns Stolz und Ehre. Se. Ma jestät der König von Bayern er lebe hoch!" Nach dem Vortrage des Arndt'schcn Liedes vom deut schen Vaterland folgte ein „Hoch" auf die deutschen Für sten und das deutsche Vaterland! Noch habe ich zu er wähnen, daß vor dem Schluß der Serenade unser Herr Bürgermeister in die k. Residenz berufen wurde und Sc. Maj. der König demselben wiederholt seinen Dank für den herrlichen Fackclzug, dir Dekoration der Sladt und die so ungemein herzliche Aufnahme feiten der Einwoh nerschaft ausdrückte und den Wunsch beifügte: daß doch jeder einzelne Bürger und Einwohner dies aus dem kö niglichen Munde selbst vernehmen könnte! Frankfurt. (B. Z.) Tie Antwortsrede des Kö nigs von Bayern auf die Schlußrede des Kaisers von Oesterreich am 1. d. M. in Frankfurt lautet: „Unsre Verhandlungen sind beendigt, und cs beseelt Uns die erhebende Hoffnung, daß durch dieselben der Grund ge legt sei zu einem für das gemeinsame Vaterland segens reichen Werke. Es durchdringt Uns aber auch wohl Alle das Gefühl des lebhaftesten Tankes gegen Se. Majestät . > » » peare dieses Lustspiel schrieb, soll er in der heutigen „Hope Inn" in Frogmore, welche Schenke damals als „The Bottle on the Moore" bekannt war, gewohnt haben; und das Haus stand ungefähr 200 Ellen vom Baume. Herne soll in der ersten Zeit von Königin Elisa beth's Regierung einer der Heger und Förster gewesen sein und infolge eines Vergehens, das ihm seine Stelle gekostet haben würde, sich an dem Eichbaume erhängt haben. Die Identität der Eiche ist von vielen Schrift stellern bestritten worden, aber auf einem 1742 in Eton erschienenen Plane deS Schlosses und der Stadt Windsor ist die Stellung der Eiche, die als Falftaff's Eicke be zeichnet ist, genau angegeben. Tie Feenschlucht ist theil- weise ausgefüllt, aber der verstorbene Prinz-Gemahl ließ viel Erdreich wcgräumen, und da fand man große auf reckt stehende Eicken auf dem Grunde dieser Schlucht, die man jetzt gewiß in ihrem ursprünglichen Stande wieder Herstellen wird, um den Schauplatz zu erhalten, wo Falstaff in die Klemme kam und die lustigen Weiber von Windsor ihre Streiche spielten. 1 Am 2. September starb in Wien der Maler T. Sckmits on im Alter von 33 Jahren. Er war einer der begabtesten Naturalisten der deutschen Malerei. Seine überaus lebendigen Thiergestalten fanden überall großen Beifall; auch das T'csdner Publicum hat auf hiesigen Ausstellungen Gelegenheit gehabt, des Künstlers eigrnthümlichc Richtung kennen zu lernen. Sckmitson war in den letzten Jahren mit Aufträgen überhäuft. j- Dir in Stuttgart erscheinende illustrirte Zeitung „Ueber Land und Meer" bringt in ihren letzten Nummern interessante Beiträge zur Geschickte der rheini schen Poesie von Wolsgang Müller v. Königswinker. Der selbe schildert sein Begegnen und Zusammenleben mit Arndt, Simrock, Frriligrath, Kinkel u. s. w. und beleuch tet deren Leben und Dichten.
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