Suche löschen...
Dresdner Journal : 14.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186308144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-08
- Tag 1863-08-14
-
Monat
1863-08
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 14.08.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
äS18« äSbrlleb: 6 Iblr. — ttxr. io »—I« Laatanä» ^jlkkrl.: 1 „ IS „ ,, „ (tritt pv»t ooä Üoo»tiicd in VreeU««! 1b Kxr. t 8t»wp«I,u- Lio»«tn« kknwwnrn: 1 tixr. 1 »obtex bin»». »nseratenpreise: * kür -so Reum einer gv»p»It«u«o 1 Kxr. Unter „Lioxeeeoat" äis Xeile: 2 Kgn. Erscheine«: l'lxlick, wit Xaenadm« Ler 8ono- no6 feiert»-«, ^deoäs Llr ckev kvlssenäen Frettag, den 1ä. August. Vres-nerHoumal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18V3 »nseratenamlahme auewiirt«: LeiprlU: kn. Ustuverikrr,», Lommieeiootlr äe» Dreeäoer ^oorvel», «denäen.: tt.Lnor.-i,, L. Ir,r.<,»i«, Sewkorx-Liton»: tt^xi-ir-i- L Voor.--^ Leritiu Unorioe'eeiie vueü Neoäl., Uureeu; Lreinen: L. 8e«Lorr»; >r»»I»0! Looi» 8m-<i-«; xr-rUrNrrt ».H.: ftoodk.; L8U>! Xooor kerl»: v. Lö»---»»!., (28, rno äe bov» eokan») , kreß! k». L»»i.ir)u'i LoeUK.; Vien: Oomptoir ri. Ir. tVieoer Leitung, 8t«s»o»pi. 887. Herausgeber: Liinixl. Lrpsckitio» cie» vreeöner ^oornrU«, DreeUen, ^lerienitr»«»« Ke 7. Amtlicher Theil. vresde», 7. August. Se. Majestät der König ha ben allergnädigt geruht, dem Dtrector der Landesanstalt zu Großhennersdorf, Nicolai, das Ehrenkreuz vom Verdienstorden zu verleihen. Dresden, 12. August. Mit Allerhöchster Genehmi gung ist dem Soldaten Franz Ludwig Thüroff von der 2. Compagnie des lX. Jnfantrriebataillons für die am 22. März dieses Jahres mit Entschlossenheit und eigner Lebensgefahr bewirkte Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in dem Miseritzflusse die Lebens rettungsmedaille in Silber mit der Erlaubniß, dieselbe am weißen Bande zu tragen, verliehen worden. Bekanntmachung deS Ministeriums deS Innern. Nach Inhalt der auszugsweise -mb (-) anliegenden, zwischen Frankreich und Belgien unter d-m 12. Mai d. I. abgeschlossenen zusätzlichen Uebereinkunft zu dem Handelsverträge und der Schifffahrt»-Uebereinkunft vom 1. Mai 1861 hat Belgien gewissen Erzeugnissen Frank reichs mehrere Einfuhr-Erleichterungen zugestanden. Letztere finden auch auf die gleichartigen Erzeug nisse deS Zollvereins bei deren Einfuhr in Belgien An wendung, was hierdurch zur allgemeinen Kenntniß ge bracht wird. Dresden, den 31. Juli 1863. Ministerium des Innern. Für den Minister: Kohlschütter. Demuth. D Art. 2. Rohes Salz französischen Ursprungs soll in Belgien bei dem Eingänge auf Wasserstraßen eingangs abgabenfrei zugelassen werden. Die belgische Regierung behält sich vor, die Ein gangsämter zu bestimmen und die Zahl derselben zu be schränken. Die Revision erfolgt am Bestimmungsorte, wenn sich daselbst ein hierzu befugtes Erledigungs-Amt befindet, und eS bleibt die belgische Verwaltung befugt, die Fahrzeuge der Förmlichkeit der Verbleiung zu unter werfen, oder auch sie begleiten zu lassen. Art. 3. Di« aus Frankreich herstammenden, oder da selbst verfertigten Gegenstände, welche in der, der gegen wärtigen Uebereinkunft brigefügten Uebersicht v. aufge- ftlhch-find, sollen Irr Betgin, bet ihrer unmittelbaren Ein fuhr zu Lande oder zur See, unter Belgischer oder Fran zösischer Flagge zu den, in dem gedachten Tarif bestimm ten Abgaben, in welchen die Zusatz-Centimen begriffen sind, zugelassen werden. Art. 4. Bei der Einfuhr rein wollener oder mit Wolle gemischter Gewebe französischen Ursprungs mit Ausnahme der ächten indischen Cachrmir-ShawlS und Schärpen in Belgien, steht es dem Einbringer frei, an Stelle der in dem Vertrage vom 1. Mai 1861 vereinbarten Wertzölle, einen Zoll nach dem Gewicht von 260 Franken per 100 Kilvgram zu entrichten. Der Einbringer muß jedoch seine Wahl zwischen dem Werthzolle und dem specifischen Abgabensatze gleich bei der Zolldeklaration erklären. Uebersicht L. Beilage zu der zusätzlichen Uebereinkunft vom 12. Mai 1863 zwischen Belgien und Frankreich. Abgaben beim Eingänge in Belgien. Benennung der Gegenstände. Hohlglas GlaSflaschen u. andere Gegenstände von gewöhnlichem Flaschenglas Pergament Ordinaire Bilderbogen . . . . M-aMb.! Abgaben- v.Werthe 10°b lOOKil? I tres. - ! frei - ! desgl. Maaß stab. I lOOKil. v.Werthe lOOKil. lOOKil. v. Werthe lOOKil. Benennung der Gegenstände. Eingemachtes in Branntwein oder Zucker . . andere (l) Die belgische Regierung behält sich die Befugniß vor, das in dem Ein gemachten enthaltene Salz besonders zur Vrrabgabung zu ziehen, wenn dasselbe die Menge von 25H, des Ge sammtgewichtes übersteigt. Senf in Körnern Oelsaat aller Art Oelkuchen , . . Fett aller Art ...... Baumöl zum Fabrikgebrauch . . Speiseöl Lakritzensaft Saffran Fische, frische und Klippfisch . . Fische aller andern Art (mit Ausnahme der Hummern, Austern und anderer Schaalthiere) Die neuen Abgaben von Fischen kommen mit dem 1. Januar 1864 zur Anwendung. Buchdruckerlettern Hopfen . Wolle, gekämmte oder gefärbte . . Farben, mit Oel zubereitete . . Früchte, im Tarif nicht besonders auf geführte ! Ziegenselle, weißgahre ohne weitere Zu richtung Pelzwerk, zubereitetes Hefe Drogueriewaaren l) Diese Position umfaßt die in Essig, Latz oder Oel eingemachten Eßwaaren, ein schließlich der in Oel marinirten Sardinen. Abgaden tarif. 60 lrv». frei lOtro» ISA» 4 krcs. 1 — frei 10db 5 tros. 30 . frei Zu dieser Klasse gehören folgende Gegenstände: Lerchen- oder Feuerschwamm, Aloe, Ambra, Bernstein, Sternanis und grüner Anis, Wachholder- und Lorbee ren, medicinische Hölzer, Süßholz rc., Kampher, roher oder rassinirter, spanische Fliegen, Kaskarille, Röhren- Kassia, Biebergeil, Zibeth, Hausenblase, Tischlerleim, Koloquinten, Hirschhorn, Weinstein-Rahm und kristalli- sirter Weinstein, Mineralwasser, Citronen- und Pomme- ranzenschalen, nicht eingemachte, Schlämme aller Art^ China-Ertract, Fruchte zum Drstilliren, Ingwer, nicht eingemachter, Eis, Senegal-Gummi, Gummi aus der Berber« und anderes, Kräuter, Blumen, Blätter und Rinden zum Medicinalgebrauch, Jpecacuanha, Jalapa, Citronen- und Limonensaft, Mineral-Kermes, Kino und andere eingedickte vegetabilische Säfte, Magnesia, Manna, Weinträber, Moschus, Opium, abgepreßte Tabaksauce, Chinarinde, gelbe und andere, medicinische Wurzeln aller Art, Rhabarber, Sassaparille, Fleischleim, Senesblätter, Borar, Weinstein und alle andere den Drogueriewaaren gleichgestellte Erzeugnisse. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Wiener Abendpost.) Tage-geschichte. Dresden: Erwähnung des Fürsten - tages im Kirchengebete. Staatsminister v. Beust nach Frankfurt. — Wien: Antworten auf die Einladung zum Fürstentage. Die Kaiserin. Erzherzog Ferdinand Mar eingetroffen. — Hermannstadt: Vom Land tage. — Berlin: Zum Fürstencongreß. Austritt von Mitgliedern der Vorcommission des statistischen Kon gresses. — Danzig: Marineangelegenheiten. — Wetzlar: Redacteure verurtheilt. — Sondershau sen: Vom Landtage. — Frankfurt: Vorbereitun gen zum Fürstencongresse. — Hamburg: Bürger meister Haller nach Frankfurt. — Paris: Der Ausflug des Kaisers nach Le-Pin. Zum 15. August. Verwarnung. Turin: Gefecht mit Briganten. —London: Taufe. Die russische Panzerbatterie abgegangen. — Kopen hagen: Die EScadrc in der Ostsee. — Stockholm: Die kriegerischen Gerüchte verstummt. Nachrichten aus Finnland. — New-Nork: Der Sturmangriff auf Fort Wagner. Drr polnische Aufstand. Telegraphische Nachrichten. Wien, Donnerstag, 13. August. Auch der Äroßherzog von Mecklenburg - Schwerin hat die Einladung de- Kaiser- zu« Aürstentage ange nommen. Ebenso hat drr König der Niederlande nachträglich die Einladung noch angenommen, und wird sich derselbe durch den Prinzen Heinrich ver treten lassen, während der König selbst später den Kaiser in Aravkfurt zu begrüßen gedenkt. Hannover, Donnerstag, 13. August. Der König wird Sonnabend in Begleitung des Mi nisters deS Auswärtigen, Grafen Platen, nach Frankfurt abreisrn. Kopenhagen, Donnerstag, 13. August. „Brr liagSke Tidende" meldet, daß der König von Däne mark der Einladung zum Fnrstrntage in Frank furt nicht nachkommen werde. Paris, Mittwoch, 12. August, AbendS Am 1s. August wird kein Empfang de- diplomatischen CorpS stattfinden. Die zum 14 August ungeord nete große Revue ist der großen Hitze wegen ab bestellt worden. Die „France" versichert angeblich au« guter Quelle, daß Erzherzog Ferdinand Max die mexika nische Krone annebme. Wenn diese« geschehe, so würden die deSfallsigen Arrangement- folgende Ba sis haben: Dir Forderungen Frankreichs, welche die KriegSkosten und die, Privatpersonen schuldigen Summen in sich begreifen, werden von Mexico inner halb 10 Jahren bezahlt; Frankreich läßt während einer zu bestimmenden Zeit auf Kosten der Mexika ner eia OccupationScorps in Mexico. New-Uork, 1. August, Lbeudü. Die Bela gerung des Kort« Wagner (vor Charleston) ist von den Unionisten vorläufig aufgehoben worden. 10,000 Manu französische Truppen, für mexikanische Hä fen bestimmt, werden iu Acapulco erwartet Dresden, 13. August. Die offiriöse „Wiener Abendpost" äußert sich über die Zögerung Preußens und die Motive, welche für die Ablehnung von Seite Preußens geltend gemacht wer den, auf folgende Weise: „Die Beitrittserklärungen be züglich des deutschen Fürstentagcs mehren sich, und mit Bedauern erfüllt uns das Zögern Preußens, weil wir sonst wohl hoffen dürften, dir Versammlung der Souveräne und der Repräsentanten der freien Städte Deutschlands werde vielleicht mit Ausnahme Dänemarks und der Niederlande eine vollzählige sein. Was einst weilen die officiöse preußische Presse über die Motive dieser Zögerung beibringt, erscheint am allerwenigsten geeignet, wahrhaft zu überzeugen. Ein Spiel werde der Fürstentag sein oder eine gegen Preußen gerichtete De monstration, so hören wir eine dieser Stimmen sagen. Kein Spiel, erwidern wir, und auch keine Demonstra tion, sondern eine Kundgebung des die Fürsten Deutsch lands beseelenden patriotischen Geistes, somit eine Thal, die freilich überwältigend und ganz danach angethan wäre, das geeinigte Deutschland auf die höchste Stufe euro päischer Macht zu erheben, die aber auch ohne den so fortigen Beistand Preußens folgereich und segenbringend sein wird. Außerdem wird uns gesagt, die Fürstenver sammlung werde kein ersprießliches Resultat liefern, wenn nicht Ministerialconferenzen über die Reformangelcgen- heiten vorhergingen. Selbst an Anregungen in dieser Richtung ließ es Oesterreich niemals fehlen. Die That- Feuilleton. Literatur. „Gedichte von Melchior Meyr. Stuttgart, Verlag von Gebrüder Mäntler (A. Körner)." Der Zudrang von lyrischen Gedichtsammlungen hat sich augenscheinlich seit Jahr und Tag auf dem Büchermärkte etwas vermindert, und gewiß ist, daß viele „Waldfrevel im Musenhaine" nur dann noch bekannt werden, wenn die Herren Autoren ihre Werke auf eigne Kosten drucken lassen. Um so leichter wird es dem Echten und Werth vollen, sich Dahn zu brechen, wenn Mittelmäßigkeiten nicht den Weg versperren. Melchior Meyr hat seinen Gedichten, zu deren Veröffentlichung er sich ein Viertel jahrhundert Zeit genommen, ein Vorwort beigegeben, daS eine Vermittelung zwischen dem Leser und seinem Buche übernehmen will. Diese Vorrede enthält so treffende Wahrheiten, daß einige Stellen hier im Auszuge folgen mögen: „Die wahre Schönheit entsteht von innen nach außen, eS ist die schön gewordene Wahrheit, der schön sich ausdrückende Grundcharakter eines bestimmten Lebens. Insofern hat nicht nur jede poetische Gattung, sondern jede einzelne Dichtung ihre besondere Schönheit. Die HrrzenSergießung eines Manne» ist auf andere Weise schön, al- die eine- Jünglings, der GefühlSauSdruck einer gebildeten Persönlichkeit hat einen andern Reiz der Er scheinung, al- der eine» Naturmenschen. Die Leiden schaft und die Innigkeit, die sittliche Begeisterung, di« nhabene Betrachtung, der Humor und dir Munterkeit, die Herzlichkeit und die Naturfrische — alle diese Grund stimmungen fordern und geben sich ihre rigenthümliche Mische Gestalt. Dir Porste de- Geiste-, wir der Ver- stsser -ie Poesie nennt, zu der r- dir edlrrn Geister hin- drtagt, ist die freieste, dir reichste, die klarste, die liebe vollfü. Au- der Gerechtigkeit, dir sich genug gethan, aus der Macht, die Nichts mehr zu befahren hat, er blüht dem Geiste die Liebe auch zu Dem, was ihm Widerstand geleistet. Seinem innersten Wesen nach frei gegen den Haß, haßt er das Häßliche, so lange es dazu herausfordert, und tilgt es nach seiner Macht in dem Träger desselben; aber wo es räumlich und zeitlich endet, da endet auch sein Haß und macht der Anerkennung des Guten, dem Rettungs- und Erhaltungstriebe Platz. Mit drr höchsten Strenge paart er die höchste Milde; mit der Strenge der Gerechtigkeit, die das Ihre fordert, die Milde, die eben in der Strafe das Mittel des Heils erkennt — die Güte, welche dem Gestraften alle Gunst zuwendet, die seinem Wesen zukommt und zu Gute kommt. Die Poesie des Geistes verbindet mit dem er habenen Ernste des Kampfes die Heiterkeit des Siege-, mit dem Glücke des Besitze- daS Glück de- Wechsels, mit den Freuden des Sinnen- und GemüthSlebrns die Freuden des Denkens, mit der Lust der Mannichfaltig- keit die Wonne der Harmonie, mit der Seligkeit des Wirken» und Schaffens die Seligkeit des Bewußtseins und der Zweckerkenntniß. Sie ist im höchsten Verstände natur- und leben-freundlich, und im höchsten Verstände sittlich und religiös. Sie läßt jede Erscheinung in ihrer Eigentümlichkeit erstehen, aber zugleich an ihrem ewigen Ziele schauen. Sie ist zugleich die Poesie de» Lebens und deS Lichte», der Wirklichkeit und der Wahrheit." Solchem Ideale hat drr Verfasser mit Eifer nachge strebt. Wir lassen al- Probe auS der Sammlung das Gedicht „Dir zweite Jugend" folgen, da» wohl ge eignet sein dürfte, dem Dichter Freund« zu gewinnen. - Schön ist dir Jugend, wo die Wangen blüh'«, Der Holden Lugen glückverheißend winken, Wo Muth und Kraft in Brust und Adern glüh'n, Drr Zukunft Bilder zauberhelle blinken. Es ist des Morgens lichter Sonnenduft, Drr ersten Triebe lenzbeseligt Schwellen, Der Blüthe Regung in erwärmter Luft, Der frischen Säfte Drang und Ueberquellen. Doch sie vergeht! — Die Zeit hat sie gebracht, Die Zeit in ihrem Gange nimmt sie wieder ; Und ist zum Gipfel auf der Weg gemacht. So führt der weit're nur zu Thale nieder. Und noch ist Alles, ach, ein fernes Gut, WaS du gehofft in deinen schönen Tagen! — Da kehrt in Demuth sich der Uebermuth, Und mit der Selbsterkenntniß naht das Zagen. Verschwunden ist die Jugend wie ein Traum — In Nacht verschlungen ist ihr Heller Schimmer! Daß wirklich sie gewesen, glaubst du kaum; Nur Eins ist klar: sie ist dahin auf immer. Erwacht zum Alter, muth- und freudeleer, Wie kannst du noch geliebt und glücklich werden? — Der Zweifel wirkt und nimmt dir mehr und mehr Die Anmuth auS Empfindung und Geberden. Entzweit in dir fühlst du der Erde Streit, Zerrissen fühlst du tief den Riß der Tage, Du fühlst die Noth der Welt, der Seelen Leid, Und au» dem tiefsten Herzen quillt die Klage. Nicht aber schwand die ganze Lebenskraft! Don ferne blinkt dir noch ein HoffnungSftrrifen, Im tiefsten Innern blieben Trieb und Saft — Und fallen Blüthen, können Früchte reifen. Der Geist in dir erhebt sich, kämpft und ringt, Da- Glück ersetzend durch die Macht drr Tugend; Und wenn er stark den wahren Feind bezwingt, Führt er dich siegreich in die zweite Jugend. fache der zu Berlin überreichten identischen Noten beweist es, aber ihre Geschichte lehrt uns, daß die kleindeutsche Doctrin auf das darin enthaltene Princip einzugehen sich weigerte, so wie sie später dem Delegirtenprojectr wieder nur den Bundesstaat im Staatenbunde entgegen stellte, ungeachtet diese Idee, wenn sie überhaupt reali- sirbar wäre, doch nur die letzten noch gespannten Reifen des Bundes sprengen würde, und ungeachtet die Unzu länglichkeit des Delegirtenprojectes hauptsächlich der Ab sicht entsprang, die Emfindlichkeit Preußens zu schonen und seinen von vornherein befürchteten Widerspruch durch die thunlichste Berücksichtigung enggezogener Competenz- schranken zu entkräften. Es war in der That ein ver- hängnißvoll fehlerhafter Cirkel, in dem sich bisher alle deut schen Reformbestrebungen bewegten. Allgemein wurde die fernere Unhaltbarkeit der jetzigen Bundesverhältnisse an erkannt; so oft jedoch ein Versuch geschah, der die Bun- desrrform zum Zielpunkte hatte, wurden aus der Bun desorganisation selbst Mittel und Argumente herbtige holt, um ihn zu nichte zu machen. Wie wäre wohl dieser Schwierigkeit zu entkommen, wenn nicht auf dem Wege des Appells an die Initiative der Fürsten? Aus ihr ging der Deutsche Bund hervor und auf ihrem festen Grunde muß auch eine wahrhaft durchgreifende Reform desselben ruhen." Tagesgeschichte. Dresden, 13. August. Das k. Ministerium deS Kul tus und öffentlichen Unterrichts hat aus Anlaß der in Frankfurt a./M. bevorstehenden Zusammenkunft der deutschen Fürsten ungeordnet, daß nächsten Sonntag (16. August) im allgemeinen Kirchengebete folgend« Worte eingeschaltet werden: „Insonderheit aber bitten wir Dich, Du wollest mit Deinem Geist und Gaben im Rathe der gegen wärtig versammelten Fürsten unsers deutschen Vater landes sein und sie also leiten und regieren, daß ihr Vorhaben zu Ehren Deines heiligen Namens und zu immer festerer Einigung des gesummten Vaterlandes hinausgeführt werde." Dresden, 13 August. Se. Ercellenz der Herr Staats minister Freiherr v. Beust bezieht sich heute Abend nach Frankfurt. Wien, 12. August. (G. C.) So eben erfahren wir, daß eine positive Ablehnung auf die Einladung Sr. Majestät des Kaisers bis jetzt blos von Seite de» Königs der 'Niederlande (als Großherzogs von Luxemburg) erfolgt ist. (Vgl. dagegen oben unsre neuere telegraph. Meldung.) Außer den bereits bekannten Zustimmung«» flntz solche von Seite deS Kurfürsten von Hessen-Kassel, des Großherzogs von Hessen-Darmstadt und des Fürsten von Sckwarzburg-Rudolstadt eingegangen. Angenommen haben ferner: Lübeck (vertreten durch Senator Röck), Bremen (vertreten durch den Bürgermeister Duckwitz), Hamburg (vertreten durch den Senator Haller). Die Fürstin Karoline Amalie Elisabeth von Reuß-Greiz L. L., geb. Landgräfin von Hessen-Homburg, hat als Vormün derin ihres minderjährigen Sohnes, des Fürsten Hein rich XXII., zugestimmt und sich bereit erklärt, selbst dem Fürstencongresse zu Frankfurt beizuwohnen. Indessen dürfte die hohe Frau daselbst durch ihren Oheim, den Landgrafen von Hessen-Homburg, vertreten werden. Die Antworten von Seile der Großherzogthümer Oldenburg und Mecklen-Schwerin sind noch nichl hier angelangt. — (W. Bl) Ihre Majestät dir Kaiserin wird aus Anrathen der Aerzte durch längere Zeit eine Kaltwasser- cur gebrauchen, und wurde zu diesem Behufe daS Kai- ser-Ferdinand-Marienbad nächst der Taborlini« gewählt. Die Cur beginnt mit dem nächsten Donnerstag. — Erz herzog Ferdinand Marimilian ist gestern Nachmit tag 5 Uhr mittelst Südbahn hier eingetroffen und in Schönbrunn abgestiegen. Herwannstadt, 11. August. (W. Z.) In der heu tigen Landtagssitzung fand die Generaldebatte über den Adreßentwurf statt, v. Brennersberg aus Kronstadt verzichtete aufs Wort gegen die Adresse und zugleich auch auf sein Mandat. Alle Redner waren im Principe für den Adreßentwurf. Zwei Deputirtr, darunter Franz Was ist die Jugend? Glaube, Liebe, Glück, Des Denkens Muth und des Empfindens Frische, Des Herzens Fülle, der erfreute Blick DeS guten Kindes an des Vaters Tische. Das Alles kommt dir wieder aus dem Geist, Wenn er erkennt, daß eben Glück und Liebe Das höchste Ziel, worauf der Himmel weist, Der einig ist mit tiefstem Lebenstrirbe. Das Alles kommt dir wieder aus dem Geist, Wenn er es unternimmt, die reichen Gnaden, Die Gott dem Willen und der Kraft verheißt, Herbeizurufen selbst und einzuladen. Die Jugend schwindet aus den Sinnen nur, Um zu ersteh'n im Geist und im Gemüthe. Das hold gewährte Leben der Natur, Errungen sei's in freier Macht und Güte! Geschenktes Leben muß vergänglich sein, Damit es dich zum Kampf und Schaffen treibe, Geschenktes Glück vergeh'« in Noth und Pein, Damit erkämpftes dir auf ewig bleibe. Schwingt aber sich der Geist auf seinen Thron, Nachdem getragen er deS Leides Bürde, Dann wird die Gabe zum verdienten Lohn Und mit dem Glück verbindet sich die Würde! Und wenn erprobten Mannes Angesicht, Vom Kampfe mächtig ausgeprägt und bieder, Neu wieder glänzt in Heller Freude Licht, Dann lächeln hold ihm auch die Frauen wieder. Gewinnm kann er sich rin edle- Herz, Die höchste Wonne dem Verdienst erringen, In heil'gem Bund, in liebevollem Scherz Der süßen Sprossen liebend sich verjüngen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite