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Dresdner Journal : 18.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186306185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-06
- Tag 1863-06-18
-
Monat
1863-06
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 18.06.1863
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1883 ^137 DmmnMg. Im 18 IM Dresdner Soul nal ----- Iw La»Uuut» tritt ?««t uwck 8t«wp»Im- diaru. Berantwortücher Redgctmr I. G. Hartmann ,.i .. . . laserateuanllahme auswän,: Latpalz: tu. Lonunissioujir ä«» Orvsckller Journal»; «denä»».: H. L. S»wdiiiH-Lltoa»: L V»0l.r«, »«rlioi 8»v>>in,'i«:ti« I'uck- k»o<ll., ltilrauir«»'» Vure»u; Lr«w«o: L. «cni-orv»; Lr»»1»a: r,ovl« tirixuii« i kr»i»Ilkurt »H.: Uucbd.; Isto: ^vol.r tttnrilr«; k«rt,: v. r.8«»«rn., (28, rue «t« doos eof»n»); kr>^: tliii«».»:»'» liurkk.; Vi«: 6owptoir<l. k. VVisovr 2eituux, 8te5»o»pl. 887. Herau»srb»r: Löoi^I. Lrpeäition äs» vro»äoer Journal», Orssäso, iäsrieustr«»»«, Ko. 7. AdannnnentsprAst: ättkrllcb: 5 '?lllr. 10 8xr. iu Üoo»tliol» io vr—äi». 1^ I Lioislo« Kummer»: 1 ^tsr- »»stnttrvPretsr: pilr äso N»nm einer xeepnlteaen Seils: 1 Kxr. lloler „Lio^s»»oär" äitz Seil«: 2 Kxr. Lrschrtneu: V» lick „it ^o»o»lilu« äsr 8ooo- uoä ksiert»^«, ' ^b«nä» Nir äsn kolxeoäeo T'»x. Amtlicher Theil. Drktde«, 17. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der Sroßherzog und dir Frau Großherzogin von Sachsen-Weimar nebst Prinzessin Tochter Marte sind gestern Abend 1s 6 Uhr von Weimar hier eingetrosfen und haben Eich in da» Königliche Sommerhoflager zu Pillnitz begeben. , Seine Königliche Hoheit der,Prinz Georg ist ge stern von Prag nach Marienbad gereist, Ihre Königliche Hoheit Frau Prinzessin Georg 3 Uhr Nachmit tags von Prag im Hoflager zu Pillnitz eingetroffrn. Dresden, 15. Juni. Ee. Königliche Majestät Ha den dem Chausseegeld- und Local-Schlachtsteuer-Einneb- mer Johann Gottlob Dietzschold in Weißbach die zum AlbrechtSorden gehörige silberne Medaille zu verleihen geruht. Dresden, 15. Juni. Se. Königliche Majestät haben allrrgnädigst geruht, dem Kommandanten der 1. Infan terie-Brigad«, Obersten vonWurmb, die erbetene Ent lassung auS allerhöchsten Kriegsdiensten mit der gesetz lichen Pension uud der Erlaubniß zum Tragen der Armee uniform zu bewilligen. Dresden, 16. Juni. Seine Königliche Majestät haben dem Director des Bezirksgerichts Mittweida, Georg Hermann Wirth gen, seitherigem Inhaber des Ehrcn- kreuzrS des Verdienstordens, das Ritterkreuz dieses Or den» zu verleihen huldreichst geruht. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. relegraphtsche Nachrichten. Zrttvngsschaa. (Presse. — Eeneralcorrrspondenz. — Pariser Blätter.) Tagesgeschichte. Dresden: Ankunft Sr. k. Hoheit des GroßherzogS von Sachsen-Weimar. — Wien: Der Kaiser und die Kaiserin nach Kissingen. Zur ReichS- rathSeröfsnung. — Berlin: Consrtlbcrathung. Von der Reise der Königin. Preßprocrsse. Vermischtes. — Breslau: Die Deputation aus Berlin zurück. — Hannover: Telegraphenconfcrrnz.— Heidelberg: Nationalvrreinsprtition für Wiederherstellung deS preu ßischen VerfassnngsrechtS. — Eisenach: Kirchencon- ferenz. — Parts: Forey's Bericht über die Einnahme von Puebla. Schreiben deS Kaiser». Mexikanische Pro sit«. — . Brr »r, HandelSvmttrag und Savoyerfrage. — Kopenhagen: Graf Sponneck mit nach Athen. — Stockholm: Zusammenkunft der Könige von Schweden und Dänemark. — Helsingfors: Keine Ergebenheitsadresse. Rüstungen. — New-Bork: Vom Mississippi. Flottencommando. Repressalien. Aus Peru und Westindten. Der polnische Aufstand. (Abicht's und KonarSki's revolutionäre Thätigkeit. Die Beraubung der Genoral- staatSkasse. Russische Siege.) Urueuuungru und Lersetzvageu. Trrsdurr Nachrichten. Provinzialuachrtchteu. (Altchemnitz. Zwickau. Löbau. Zittau. Wurzen.) Telegraphische Nachrichten. Brüssel, Dienötag, 16. Juni. Die Königin von Prenstev ist heute Nachmittag um 4 Uhr 20 Minuten hier eingetrosfen. Ihre Majestät wurde ans dem «ahnhoie von Ihren königl. Hoheiten dem Herzoge und der Herzogin von Brabant und dem Grasen von -ländern empfangen. Heute Abend ist eia Galadtaer bei Hofe. Kopenhagen, Dienstag, 16. Juni, AbeudS „Dagdladet" enthält ein Telegramm auS Stock holm von gestern, wonach die von LapinSki ge führt« poluliche Expedition unter heftigem Sturme hei Polaugeu zu landen versuchte, wobei 24 Mann ertranken. Am Sonntag kehrte die Expedition nach der Insel Gothlaud zurück. Feuilleton. Literatur. „Mein Tagebuch in bewegter Zeit". Bon Gustav Kühne (Leipzig, Ludw. Denicke). Dir neueste Zeit hat uns eine ganze Reihe Memoiren au» jener Zeit gebracht, die G. Kühne mit vollstem Rechte als die „bewegte" bezeichnet. Wer dächte nicht an Varn- hagen's Tagebücher, an Corvin'S und Ruge'S Selbstbio- graphir, die letztere freilich zur Zeit erst Einleitung. Die Letztgenannten waren in hohem Grad« Mithandelnde. Bei ihrer vortretenden Stellung muß ihr Bericht unbe wußt zur Apologie werden. Zudem sind ihre Bücher viele Jahre nach den Ereignissen unter der Einwirkung langer Rrflerion niedrrgeschrirben. Varnhagrn, sagt man, häufte in heimlichem Groll auf, waS er in ge botener äußerlicher Zurückhaltung nicht von sich geben durfte. (Daß diese Zurückhaltung nicht allzu weit ging, beweist eine durch dir Zeitungen bekannt gewordene Er zählung Laube'S, ebenso die ganz ähnliche Scene mit G. Kühne, die dieser in seinem „Tagebuche" veröffent licht). Das vorliegende Buch unterscheidet sich, wie die Stellung de- Autor» in und zu jener Zeit, durch eine weit ruhigere und unbefangnere Auffassung-weise, einen weitern und durch keinen PartrifanatiSmu» beengten Ge sichtskreis, wobei dem nationalen Eifer leine natürlich« Grundlage nicht durch TeudenzpolKik abhanden kommt. Wichtig ist, daß diese gesammelten Tagrbvchnotizen und politischen Artikel ta ihrer äußerlichen Zusammenhang- iofigkrit ihr ursprüngliche» Gepräge behalten haben. Auch die im Ganzen nicht erhebliche Wandlung, welche die Rückwirkung d«S Sange» der Dinge aus die Ansichten zur Folge hatte, ist nicht zum Besten der endgiltiaen Meinung verwischt. Ein Kunstwerk ist so freilich nicht entstanden, auch nicht durch pikante Enthüllungen er- jetzt, wa» die Form V«S Ganzen an fesselnde« Eindruck Rew-Aork, 6. Juni. Die Belagerung von Bicksburg dauert uoch fort. Der UuumSgeueral Grant hat sich davor verschanzt. Der Soud/r- bundSgeueral Johnston beabsichtigt mit starker Macht Haines-Bluff auzugreifeu, um die Verbin dung der Unionisten mit dem Aazoofluffe abzu schneiden. — Der Angriff der Uuloustruppen aus Port Hudson unter General Bauks am 27. und 28. Mai wurde der „ New-Jork Tridune" zufolge mit großen Verlusten zurückgrworfen. Der Son- derbunbSgeneral Lee rückt gegen Gordousvtlle (Ei- senbahnknolenpunkt, 9 d. M. westsüdwestlich von Fre- dericksburg) vor. Man glaubt, er wolle den ober« Rappahauuock überschreiten. Hooker trifft Vor bereitungen dagegen. Drrsoeu, 17. Juni. Die Anwesenheit des Herzogs von Gotha in Wien hatte nicht nur den österreichischen Blättern, sondern auch norddeutschen Zeitungen vielfach Veranlassung zu Er örterungen gegeben, welche sich hauptsächlich mit den Sätzen beschäftigten, daß mit dem Besuche deS Herzogs am Wiener Hofe eine Annäherung von politischen Strebungen, welche bisher der von Oesterreich festgehaltenen BundeSreform- politik zuwider gewesen waren, stattfinden werde. Die Wiener „Presse" hatte dies Thema in ihrer Weise mit Witz und sichtlichem Behagen ausführlicher besprochen. Da hieß es denn, politische Zwecke ernster Natur hätten dey Herzog nach Wien geführt und er sei auch diesmal nicht mit leeren Händen gekommen, sondern bringe vrr- muthlich Etwas für daS ganze Oesterreich mit und zwar, wenn auch schwerlich die deutsche Kaiserkrone, so doch die Huldigung jener Großmacht, „die sich bescheiden der deutsche Nationalverein nennt." Dieser Artikel der „Presse" hat der officiösen „Generalcorrespondenz" sofort An laß zu folgender Erwiderung gegeben: „Die Anwesenheit Sr. Hoheit de« Herzogs Ernst von Sachscn-Koburg-Gotha in Wien dient der heutigen „Presse" als Thema eines Leitartikels. Wir vermögen nicht zu beurtheilen, ob über haupt oder bis zu welchem Grade die dort niedergelegte Auffassung von der politischen Bedeutung des hiesigen Aufenthalts des Herzogs Ernst eine thatsächliche Unter lage hat. Uns däucht, baß an der gewiß mit Geist durch geführten Glosse der „Presse" der Phantasie des Glossa- tors ein recht starker Antheil zukommt; dazu gehört jeden falls die Darstellung des Herzogs als Sendboten des Nationalvereins. Gleichwohl aber ist eS picht -» 'Er kennen, daß durch den interessanten Artikel ein richtiger und fruchtbarer Gedanke als rother Faden sich hinzieht; es ist dies die Hervorhebung der Nothwendigkeit, daß die politischen Gegensätze in Deutschland sich in Bezug auf das große Werk der Bundesreform auszugleichen suchen. Das Heil Deutschlands hängt davon ab, daß die Er- kenntniß dieser Nothwendigkeit siegreich durchdringe." In den Pariser Blättern giebt sich durchgängig eine unverhohlene, ausrichtige Freude über dir Einnahme von Puebla, zugleich aber, wenn auch nicht in direkten Worten, der lebhafte Wunsch kupd, daß, da nun die Waffenehre glänzend wiederhergestellt sei, dem Kriege in Mexico rin baldiges Ende gemacht werden möge. „Der Hauptzweck der Expedition — sagt sogar der „Si-cle" — ist jetzt erreicht, und es sind nur noch einige Punkte zu regeln, wozu es des bewaffneten Einschreitens von unsrer Seite nicht bedarf." Die „Gazette de France" bemerkt in dieser Beziehung: „Höhere Interessen rufen uns nach Europa zurück, vielleicht wird unsre Politik sich schon morgen aus alle unsre Kräfte stützen müssen. Suchen wir schleunigst unsre vollkommene Actionssreiheit wieder zu erlangen und rufen wir ins Vaterland die Streitmacht wieder zurück, welcher das letztere bald und mehr in der Nähe eine hochherzige, fruchtbringende Verwendung zu geben, haben dürfte." Tagesgeschichte. Dresden, 17. Juni. Gestern Abend nach ^6 Uhr traf im entgegen gesendeten königlichen Salonwagen Se. königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen vermissen läßt. Das Meiste ist Reflexion. Alte Leit artikel sind freilich nicht Jedermanns Liebhaberei, und doch kennzeichnen sie die Situation ost besser, als die vollständigsten Chroniken. UcbrigenS sind jene Reflerionen gerade über die wichtigsten Fragen nicht auf Berichte auS zweiter und dritter Hand, sondern auf selbsteigne Anschauung gegründet. Am Vorparlamente hat Kühne theilgenommen, da» Terrain de» südwestdeutschen Re« puhlikanismuS hat er in vollster Gährung besucht. Zur Zeit der Kaiserdeputation, als Wrangel die Republik „üe kaolo", der „Genius boei, der Witz", in der Person Rudolph Hahn'S sie „in der Idee" getödtet, beobachtete er in Berlin. DaS Erfurter Nachparlament zeichnet er unS mit dem Eindrücke hofinungsbarer Unmittelbarkeit. Zur Zeit der letzten Krise des deutschen DerfastungS- kampseL, kurz vor dem Tage von Olmütz, empfand er in Wien die Schärfe und Entschlossenheit brr österreichi schen Stimmung. Selbst die zahlreichen Bücher« und Broschürenkritiken haben ihren eigenthümlichen Werth durch die zeitgenössische Feder. Ohne bleibende Stätte in der Literatur haben die meisten jener Publikationen nur in der jeweiligen Gegenwart ihren Zweck, ihre Be deutung, ihr Fundament. Die nachgeborne Kritik mag sie mit der Sorgfalt deS historischen QuellenforfcherS au» dem Staube der Bibliotheken hervorziehen. Wa ste findet, ist immer nur die eine Hälfte de« Wesen-: die andere, der Zusammenhang (selbst der polemische) mit den TageSströmungrn, ist mit diesen entschwunden. Fasten wir unsre Ansicht in wenige Worte'zusammen, so müssen wir, ohne Rücksicht auf die Uebereinstimmung oder Nichtübereinstimmung de» Leser» mit den Ideen °de- Vkrsaster-, da» Kühnr'sche „Tagebuch", worin der Autor Nicht- minder als sich selbst in den Vordergrund stellt, und seine keineswegs überflüssig vertretene Beleuchtung der Vorgänge (die Mehrzahl der Historiographen von Wem ar nebst Frau Gemahlin und Prinzessin Tochter hierein und wurden Höchstdieselben auf dem Perron des Leidiger Bahnhofes allhier von Sr. Majestät dem Kö nig-und Ihren königlichen Hoheiten dem Kronprinzen uttdder Frau Kronprinzessin erwartet und auf das Herz lichst begrüßt, woselbst sich auch Se. Ereellenz Herr Ge- neraleutnant v. Nostitz-Drzrwiecki als stellvertretender Gowerncur der Residenz, sowie Hr. Polizeidirrctor Schwauß und mehrere andere Herren im Civil zu ehrerbietigster Be- grüjung eingefunden hatten. Se. königliche Hoheit der Grchherzog trug die Uniform der k. sächsischen Generalität. Naivem Höchstderselbe die Begrüßung der Anwesenden auf das Freundlichste rrwiedert hatte, geleiteten Se. Maxstät Ihre königliche Hoheit die Frau Großher- zogt, wieder in den Salonwagen, in welchem auch die übrsten hohen Herrschaften Platz nahmen, um zunächst gegri 6 Uhr per Bahn dis Niedersedlitz und von da per Ws?-n flach dem königlichen Schlöffe in Pillnitz, dem derzetigen königlichen Hoslager, zu fahren, woselbst die hohn Gäste einige Zeit verweilen werden. Zu dem heute Nachnittag daselbst stattfindendrn größern Diner waren auch die Herren Staat-Minister und der Minister des köulflichrn Hauses geladen Gien, 16. Juni. (W. A.) Se. Majestät der Kaiser ist Kit Ihrer Majestät der Kaiserin gestern, den 15. 1. M., Abends von Schönbrunn nach Kissingen abgeuist. — Die feierliche Eröffnung der diesjährigen Retchsrathssession wird in Gegenwart der beide«, vereinigten Häuser Donnerstag, den 18. Juni, Vormit tag» 11 Uhr durch Se. kaiserliche Hoheit den durchlauch tigsten Erzherzog Karl Ludwig als allerhöchst ^benannten Stellvertreter Sr. k. k. apostolischen Majestät im Cere moniensaale der Hofburg stattfindrn. — Die erste Ver sammlung des Herren- und des Abgeordnetenhauses und die Einführung der Präsidien findet morgen — Mittwoch am 17. d. M. — um 12 Uhr statt. ll Berlin, 16. Juni. Die Erwartung, heute Abend bereits einen oder den andern der zu octroyirenden Er lasse im „Staatsanzeiger" zu finden, hat sich nicht be stätigen können, da die Conseilberathung heute ihren Abschluß noch nicht gefunden hat. Dieselbe begann um 1 Uhr, endete nach 4 Uhr und wird morgen fortgesetzt und vielleicht beendet werden. Der morgen abermals unter Vorsitz Sr. Majestät stattfindenden Berathung geht diesen Abend «in Ministerrath vorauf. Morgen will der HandelSmintstrr nach Karlsbad abreisen, Ministerialdi- ce^r Delbrück ist mit seiner Vertretung betraut. — Von Ihrer Mas. der Königin Augusts ist heute ein Telegramm eingcgangen, wonach die hohe Frau um 10 Uhr früh in Aachen eingetroffen war und nach zwei stündigem Aufenthalte nach VrrvierS weiter gereist war. Von dort wollte die Königin über Lüttich, Namur, Brüssel rc. die Reise nach Schloß Windsor fortsetzen. In der ersten Juliwoche wollte dir Königin in Baden- Baden rintreffcn. — Die Regierung hat vielfache An strengungen gemacht, die preußischen Interessenten zu einer möglichst zahlreichen Bethriligung bei der zu Ham burg im künftigen Monat stattfindenden internatio nalen Ausstellung zu veranlassen. Die Gebühren sür den Transport der Schaustücke sind wesentlich her abgesetzt ; auch in Bezug auf Eteuerausgleichung rc. sollen bedeutende Erleichterungen eintreten. — Am künftigen Sonntag finden hier auf sämmtlichen Turnplätzen Festlichkeiten zur Feier der Schlacht von Belle-Alli- ance statt. — (N.-Z.) Unter Ausschluß der Arffentlichkeit ver handelte die 6. Deputation des Eriminalgrrichts ge stern eine Anklage wegen Verletzung der Ehrfurcht gegen Se. Majestät den König gegen den Professor an der hiesigen Universität A., den Rcdacteur der „Vossischen Zei tung", vr. Lindner und den Redacteur und Verleger derselben Zeitung, E. E. Müller. Wie verlautet, han delte es sich dabei um rin Inserat in-Betreff der Feier deS 17. März o. Die Verhandlung währte über fünf Stunden und hat dem Vernehmen nach mit der Vrr- urt Heilung des Einsenders Professors A. zu 6 Mo naten Gesängniß, deS Rcdacteur- E. E. Müller zu 180 Thlr. Geldbuße geendet, vr. Lindner wurde frrizesprochen. — 1848/50 sind Männer der Linken oder Gothaner) in der That für einen.Gewinn halten, welcher der noch nicht abgeschlossenen Geschichtschreibung jener Zeit hinzuwächst. ^.Mllftk. Das in St. Petersburg unter A. Rubin- stein'S Direktion von der russischen Musikgesellschaft im September vorigen JahreS eröffnete Conservatorium zählt jetzt 175 Schüler beiderlei Geschlechts. Da- JahreS- honorar im Conservatorium ist 100 Silberrubrl; gelehrt wird Alles, was inS musikalische Fach reicht, doch wird Denen, die e- wünschen, auch Unterricht in verschiedenstem andern Wiste« gegeben, sogar auch in der Kalligraphie. Eine Filialgesellschaft besteht auch in Moskau mit meh rer» musikalischen Lehrklassen. Dir Errichtung anderer Filialgesellschasten in den wichtigsten Städten Rußlands muß noch ausgesetzt bleiben, bi- auS dem St. Peters burger Conservatorium Musiker hervorgehen, welche die Leitung von Concrrten und die Lehrfächer in Musik schulen zu übernehmen fähig sein werden. — In Parts hat Gounod eine neue Oper: „Slireillv", geschrieben, und die Oper Iroxvoi" von Berlioz — mit 22 Rollen — wird im „lyrischen Theater" gegeben werden. * DaS neue Opernhaus in Paris wird, wie die Leipziger „Signale" melden, nicht nur dir üblichen Büffet», sondern auch einen Restaurant für Souper« und — waS bisher noch kein Opernhaus gehabt hat — ein Rauchzimmer haben. T>«r äußere Schauplatz bildet eine Rotunde mit einer Kuppel, und unter dem Parterre befindet sich ein runder Saal, eine Art elegante Gruft, welcher durch einen Kreis starker Säulen da» Parterre stützt, von diesem runden Saale au» gelangt man über Rampen mitten durch reichverziert« Arcaden zur monu- Die „Kolbrrgrr Zeitung" hat wegen zweier Leitartikel über die Preßverordnung eine von dem Regierungspräsiden ten Naumann in Köslin unterzeichnete Verwarnung erhalten, und die in Hagen erscheinende „Westfälische Vvlkkzeitung" ist auS Anlaß mehrer Artikel verwarnt worden; die Redaction des letztrrn Blattes erklärt in folge dessen, sich einer Kritik der innern Verhältnisse ent halten zu wollen. BreSlau, 16. Juni. (Brcsl. Z.) Die Deputation der Stadtverordnetenversammlung ist heute früh zurück gekehrt, nachdem sie weder von Sr. Majestät eine Audienz erhalten, noch von den Herren Ministern v. Bismarck und Graf Eulenburg empfangen worden war. Schließ lich, nachdem sie an den Letzter« noch geschrieben, daß sie keine Adresse, sondern auf Grund des Artikels 32 der Verfassung eine Petition überbringe und deshalb wieder holt um eine Audienz bei Er. Majestät bitte, zeigte sie — als sie auch darauf abschläglich beschicken worden — dem Herrn v. Bismarck an, daß sie die Petition an Se. Majestät zur Post geben werde und ihre Mission dadurch als beendet betrachte. Die Stadtverordneten Berlins hatten der Deputation zu Ehren ein Diner in Arnim's Hotel veranstaltet. Hannover. Die hier gehaltene siebente Conferenz deS deutsch-österreichischen Telegraphenvereins hat am 13. d. M. ihre Schlußsitzung gehalten, und tags da rauf sind die auswärtigen Abgeordneten in ihre Hcimath zurückgekehrt. Wie die „N. H. Z." hört, hat die Con serenz über eine sehr wesentliche Herabsetzung der Ge bühren für die telegraphische Korrespondenz innerhalb deS Vereins sich geeinigt, sowie denn auch über einen ander- weiten, den Interessen der Mittlern und kleinern Staaten mehr entsprechenden Vcrtheilungsmodus der Vcreinscin- nahmen nach längerer Verhandlung eine Vereinbarung schließlich erzielt sein soll. Wenn, wie zu hoffen steht, der unterzeichnete Nachtragsvertrag die Genehmigung sämmt- licher Vereinsregierungen findet, so wird die gedachte Ge bührenermäßigung mit dem 1. October d. I. ins Leben treten. Heidelberg, 14. Juni. (F. I.) Gestern fand hier eine Sitzung des Nationalvereins statt, iu welcher als Redner die Herren Prof. Wattenbach, Pagenstecher, v. Lang-dorff, Geh. Rath Welckcr u. Frhr. v. Rochau auf traten. Herr Prof. A. Pagenstechcr stellte den Antrag, „die Regierung aufzufordern, am Bundestag für Wieder herstellung des preußischen VersassungsrechtS zu wirken. Andere Regierungen würden sich dem Antrag, gleichviel au» »«lchen Intentionen, anschließen, und sollte es zur BundrSerecution kommen, so würden unsre Jnsantcrie- regimenter in den Rheinlanden sicher mit offenen Armen ausgenommen werden". Prof. v. Langsdorfs ist der An sicht, daß der Nationalverein nicht durch den Bundestag wirken dürfe, und Frhr. v. Rochau glaubt gleichfalls, die Mittel und Wege, wie die Kammer der Bille der Versammlung entsprechen wolle, seien durch diese selbst zu bestimmen. Zur Abfassung der Eingabe schlägt er Geh. Rath Weicker vor. Nachdem dieser erklärt hat, falls die Versammlung eine energische und deutsche Bitt schrift wolle, sei er berckt, dieselbe zu redigiren, wird zur Abstimmung geschritten. Mil Slimmencinhcit wird Geh. RathWelckcr durch die Versammlung beauftragt, eine Bitt schrift an die hohe Zweite Kammer zu entwerfen, durch die dieselbe aufgesordert werden soll, „mit allen ihren Mitteln auf Wiederherstellung eines verfassungsmäßigen Zustandes in Preußen hinzuwirken". Eisenach, 11. Juni. (N. Pr. Z.) Nachdem in der fünften Sitzung der evangelischen Kirchenconserenz am 9. Juni noch die Referate über das allgemeine Kir- chenblatt und den Stand der Conferenzkasse abgestattet und die Anträge der Referenten nach beiden Sellen an genommen worden waren, erfolgte in der gestrigen Sitz ung zunächst die Erstattung der Berichte über die von dem herzoglich braunschweigschen Kirchenregimente angeregte Frage wegen der sogenannten Pfarrcolloquien und deren Zweckmäßigkeit. Referent in der Frage war Obcrcon- sistorialpräsident vr. v. Harleß aus München, welcher sich entschieden gegen die Prüfungen mit angestelllen Geist lichen erklärte und drei darauf bezügliche Anträge stellte. mentalen Treppe. Im ersten Stocke befindet sich die durch die Colonnade gebildete Loggia, und hinter dieser breitet sich das Foyer aus mit Dimensionen, die in kei nem andern Theater ihres Gleichen haben, und mit einem Plafond, welcher in vergoldeten Einrahmungen breite Räume für Malereien bietet, gleich dem im großen Rathssaale des Dogenpalastes in Venedig. Die kaiser liche Loge nimmt das Proscenium links ein. In den Theatern von St. Petersburg, Moskau, Neapel und andern Städten ist die Loge des Souveräns gegenüber der Bühne, dadurch wird aber an Gala-Abenden die Com- munication zwischen einer Seite des Theaters und der andern abgeschnitten. Der Krystall-Lüster ist trotz aller mehr oder weniger glücklichen Neuerungen beibrhalten, nur wird er nicht tiefer hrruntcrgelastrn, als bi- zum CarnicS, welche- ebenfalls durch einen Kranz von Glas kugeln erleuchtet ist. Di« Bühne hat an jeder Seite ihrer Oeffnung Verlängerungen, welche die Aufstellung von acht di- zehn Stücken des Repertoir- möglich machen, wodurch da- viele, der Frisch« und Erhaltung der Deko rationen schädliche Hin- und Hertragen auS den Maga zinen und in dieselben erspart wird. f- Welche Verbreitung dir Brirfinarkensammelsucht gewonnen hat und wie bedeutend der geschäftliche Ver kehr in diesem Artikel ist, mag man darau- schließen, daß im Interesse desselben jetzt auch in Deutschland (nach dem Vorgänge England- und Belgien-) «in eigne- perio dische- Blatt erscheint dessen erste und zweite Nummer unS unter dem Titel: „Magazin für Briefmarken sammler. Ein Organ zur Vermittlung de» Brief- markenrrrlehr»' u. s. w., hrrau-zegrben von Zschiesch« und Köder in Leipzig", vorliegt. Bon besonder« Interesse ist der EingangSartikrl, welcher dem Briefmarksnsammeln eine ernste Seite abzuarwinnen und die Berechtigung und den Nutzen de« Sammeleifers nachzuweistn sucht,
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