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Dresdner Journal : 14.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186304145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630414
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-04
- Tag 1863-04-14
-
Monat
1863-04
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 14.04.1863
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83. Dienstag den 1L April. 1863. zlvnnnrmnllnprelft: ^itbeUcv 5 ^Ur. 10 k»gr. in »—v—»» Im La,l»oLa «zi»NrI.-1 .. 10 .... „ itrt.t .uul I«ooMli<-k lo Vr-San: IS btssr. I b»empcl-n- Ltnnnln« Vinomirv: 1 Kxr. » »cklnx tünim Lnftratrn preise: kSr 6«n K»nn> «>i»«r e<^p»lt«n«v x->n«: 1 kkxe. t.'»t«r „Ltnx«,,oar" äle ^«!I«: 2 ?sxe. rrschetnen: l'SZIek, mit Xnenabme 6«e ftonn- «n? k'<>ieetag», »d«v<i« Nir <t«o sol<e<,»<iea t'«x. DresdirerLmriml. >''l . Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. " Juferatemnmah« «l»»LN«: Latpatg! b'n. ünaxoirirrn», Dowmixlsvtl, >i»> t>r«»<t»«r ^oneniU«; ll. L. l,.i.«L>»; U«mdnr^.»Ie^». ttnennerain L Vc>k»t.l»; SarUn: Onr>eio»'«<ch, l'uob- kmmtt., LnrennrnL'» Vue«nn; Leomii: 1k 8<7iil.orrr; SexU»». 1,vv>» Sranon»; kemUcloie : ^e<r, ,'z^ke ÜuovU.; Lvta: »ovl^ KLornr«; ?»rii: v. I.örri'irrri., sW, r»« »« d»L.' <os«u,<; kr»p k». Lnxi.^c n'n Nirckk.; Hpt«a Lowpt»ir ri. ir. Eisner Leirnv^, .^re5»L,pt. <^>7. Herausgeber: NSuIpI. 8»p«äitiull 6»s Orei-ioer ^»uronl», vessäeo, >t»ri«o»tr»^>»s Ko 7. Amtlicher Theil. vrettznt, r. April. Sri« Königliche Majestät Haden geruht, den LandeSanstalttdirector Felix August Hrtnk auf dessen unterthänigsteS Ansuchen unter Varbehalt dem- , nächstiger aaderweiter Verwendung und unter Ertheilung de» Prädicat» al» RegierungSralh von der Directia» der Straf- und CorrectionSanstalt zu Waldheim zu entbinden, demnächst den denualigen Director der LorrrctionSaustall zu Hohnstein, Hugo Schilling, zum Director der Straf- und Eorraetivn-aastalt zu Waldheim, dagegen den bis herigen interimistischen Gendarmerie-Jnsprctor im Bezirke der KreiSdtrection Leipzig, Poljzeiactuar Gustav Mein- hold, zu« Director der CorrectiontanstaU zu Hohn- stein zu ernennen. Dresden, 7. April. Seine Königlich« Majestät ha be» allergnidigst geruht, den 83jährig«n Gottlieb Wag ner zu Eibenstock in Rückficht auf seine langjährigen treuen Dienste in einer und derselben Familie, die zum Albrrchtorde« gehörige silberne Medaille zu verleihen. Dresden, 7. April. S«. Königlich« Majestät haben allergaädigst geruht, de« herrschaftlichen Reviersörster Johann Christlieb Mehlhoru in Rems«, in Rücksicht auf sein« langjährig« treue Dienstleistung die zum Al- bxechtordr» gehörig« Medaille in Silber zu verleihen., Dresden, 7. April. Ee. Königliche Majestät Haden allergnädigst geruht, de« Direktor der königl. preußischen Normal-AichungS-Commiffloa, Gehtimen RegierungSralh« Brir zu Berlin, da» Comthurkreuz 2 ter Classe des AlbrechtordenS zu verleihe«. Nichtamtlicher THE llebersicht. Telegraphisch« Nachrichten Aettnv-sschan. (General-Correspondenz aus Oesterreich. — Constitutionrlle Oesterretchische Zeitung. — Times.) Dnars-efchlchte. Wien: Genugthuung für den k. k. Consul in Kalamata. — Triest: Podestawahl. — Berlin: Amazonen-Denkmal. Aus den Fraktions sitzungen der Fortschritt-Partei. — BreSlau: vr. Geiger geht als Rabbiner nach Frankfurt. — Ko- burg: Gemäldeausstellungen. Eisenbahnprojekte. — Paris: Vom gesetzgebenden Körper. Der Sultan erwartet. Dividend« des Credit - Mobilier. — Mailand: Borberritungen der ActionSpartei.—Rom: Die Keierlichkettrn der heiligen Woche. — Athen: Nähere» über die Königswahl. Der polnisch« Aufstand. (Mitteilungen aus War ¬ schau und vom Kriegsschauplätze. Die Polen in Malmö.) Ernevnnnaea nnd Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten (Leipzig. Chemnitz. Löbau. Eibenstock.) Liugesaadtes. Telegraphische Nachrichten. Angsdurg, Sonntag, 12. April. Die „All- gemeine Zeitung" vom bevtigen Lage enthält eine ihr angeblich ans guter Hand zngegangene Tor respovdrvz aus Turin, nach welcher der Kaiser Napoleon bei Victor Emanuel habe anfragen lassen, ob derselbe bereit sei, ihm mit SV,WV Mann zur Soite zu stehe« (?). Die Correspoudeuz fügt hinzu: Veueral Eialdiui habe sich für die Mög- lichreit der Vemähruug ausgesprocheu. — Der „Astgemeiurn Zeitung" direkt ans St. Petersburg zugegaugeue Briefe »rldeu, beziehuugsweise be stätige«, da- Kronstadt uud St. Petersburg be festigt, Kiuulaud uud dir ganze Arme« aus den Kriegsfuß gefetzt »erde« sollen. — Die Kaiserin bo« Nußlaud »ir» nächsten Sommer nicht nach Deutschland, sonder» nach der Krim gehe«. Paris, Moatag, 13. April. Der hevtige „Mo niteur" sagt iu setue« Bülletiu: Die von Oester --- hat am 31 März et» Mautfest erlassen, i» »et- ^i» kan« cheul er »le MsßbrSuch« »er russische« Neglkruvg * verkennen — —, daß diese Situation ent- auch zunächst Rüstungen Rußlands wcrden von »««selben Blatte al» eine Thalsache bezeichnet; wenigstens sei gewiß, daß die russisch« Regierung verfügt hat, dir Armee auf den Kriegsfuß zu setzen und Kronstadt zu armiren. „Es läßt sich übrigens nicht schreibt die „General - Korrespondenz" russischerseit- ergriffenen Maßregeln der sprechen. Möglicherweise sind dieselben mit Bezug auf Schweden erfolgt, welches durch bekannte Vorgänge eine fast aggressiv zu nennende Stellung gegen Rußland eingenommen hat, so zwar, daß «S erklärlich erschiene, wenn der russische Gesandte in Stockholm an gewiesen würde, Erklärungen zu fordern." Eingehender spricht sich die „Constitutionelle Oesterrrichische Zeitung" hierüber aus: „Rußland — sagt sie — seht sich in Vertheidigungszuftand. Da hin sind eigentlich die Nachrichten zu reduciren, welche von den Rüstungen Rußlands sprechen. Man bringt diese Maßregel in Zusammenhang mit der Ernennung des General» Berg. Rußland hat in diesem Augenblicke mehrere Ausgaben zu lösen, die zum Theil rein militä risch, zum Th«il, aber nur zum Theil politischer Natur sind. Es muß vor Allem den Aufstand in Polen nirdrrwrr- fen, der seinem Prästigr noch mehr geschadet hat, als der Krimkrieg. Dieser Aufstand dauert schon allzulange, und je mehr man ihn zerfallen sieht, je mehr man die Ele mente in» Auge faßt, au» denen er besteht, um so »ehr muß man sich wundern, daß eine Militärmacht ersten Range» solange nicht Herr derselben zu werden vermochte. Trotz aller Niederlagen aber scheint man in der Erhebung Fl« Angriff der TonfSdrrirte« auf Williams- bürg (auf der Halbinsel zwischen Hork- und James River) ist abgeschlagen. Dasselbe wird aber von LVVV Keirideu bedroht Zn Kentucky ist ei« Earps Eonfsderirter mit ,i«e» Verluste vo« LVV Mann geschlagen »ordeu. Zn renvessee sind die Eoufsverirten in die Nähe vo» Morfreesborv vorgerückt Nach Berichte» aus »er Havana »ar am 1V März »och keiu Augrtss auf Puebla erfolgt Dresden, 1». April. s Dir Vorsichtsmaßregeln, welch« in einigen Punk ten Galizien» getroffen Word«« find, w«rd«n von d«r vsficiösen österreichischen „General-Correspondenz" folgendermaßen erörtert: „Die kaiserliche Regierung kann und darf nicht dulden, daß au» ihrem Territorium gleich sam ein Wafftnplatz zu Angriffen auf einen Nachbarstaat -««acht werde, da sie sonst den Standpunkt der Unpar teilichkeit verlassen uud den Weg der Cooperation betrr ten würde; die kaiserlich« Regierung darf innerhalb der Monarchie keine Gewalt, ob offene, ob geheime, neben sich bestehen lassen, die Befehle ertheilen und Strafen dictiren will, da» ist sie der Heiligkeit der Krone schul dig; Oesterreichs Regierung muß schließlich die gesamm- Hn Bürger de» Reiche» gegen den Terrorismus einer ge heimen, ungesetzlichen Macht ausreichend schützen, das ist sie ihren Unterthanen schuldig. Die hierauf abziclenden Maßnahmen find nicht allein Recht, sondern auch Pflicht »er Regierung, deren Erfüllung für die kaiserlich« Regie rung um so unerläßlicher ist, als sie schon wiederholt in »er unangenehmen Nothwendigkeit war, der kaiserlich rus sischen Regierung gegenüber Vorsorge gegen Verletzung de» eigenen Gebietes und Genugthuung wegen vorgrfal- btner Gewaltthätigkeiten zu verlangen, und sie dies mit dem nöthigrn Nachdrucke nur dann thun kann, wenn sie ihrerseits den internationalen Pflichten vollkommen gereckt worden ist. Es läßt sich übrigens aucb nicht verkennen, daß eS den Freunden Polens zunächst obliegen sollte, die kaiserliche Regierung in diesem Bestreben durch gewissen hafte Einhaltung der Pflichten der Unparteilichkeit nach haltigst zu unterstützen, um es Oesterreich in solcher Weise Möglich zu macken, seinen Einfluß auf die russisch« Re gierung zu Gunsten Polens auf jenem Wege zur Gel tung zu bringen, der allein für die Sache von Erfolg reich getrssseue« Dispvfitivneu seit« so »eit ro«> form, um barznlegev, daß t« »er polnische« Krane Uebereiussimmu«, z»iiche« den drei Höfe« (Paris, London, Wien) hergesteüt ist, »te »et dem Lubiuet zu St. Petersburg zu a-treu sei. Der Dumpfer „Klon»«" ist mit Nachricht«» ' aus Mexico tu St. Nazaire eiußetross«», es »trtz . aemrldet, da- der Angriff »er Kruuzose« auf Puebla am Iß. März be-i«»e» sollte. St. Peterstzura, Souutug, IS. April. Et» kuiserl. Mauifest verkündet eine Amnestie für die politische« Insurgenten uu» ei»«» Aufruf an alle Wohlgrfiu«te«, »ort» es heißt: Uns liegt »te Pflicht ob, das Lau» vor riuer Wiederkehr zer- rütteuder Agitationen zu bc»ahrru and eiue ue« Aera dem politische« Leben zu rrsffue», »elches zu seiu«u Kuudamente eiue rationelle Orgarnsa- riou der örtlichen Selbstregieruag (amv-umi« «ä- »imslroUv« loeoie) erfordert. Wir habru die Sruud- lageu »er Selbßregieruug gelegt i» Juflituttoue«, »je seit ihrer Verleihung uoch vicht Zett gehabt habe», die Probe zu bestehen. Air »olle«, »aß sie utivrrkürzt fortvestehru, Lude« »lr uns vor- bßhalteu, fie je »ach den Brdürfuiffe« »er Z«tt uu» »es Landes »eiter zu r«t»i«kel». — Ein kai serlicher Ukas dedut die Amnestie auf »te Insur gent«« i« den »e-iicheu Provinzen Nußlaads aus. St.Petrrsburg, Souutag lll.April,Abends. Die kaiserlich« Amnestie ««saßt alle Pole« ««» Russe«, die am Ausstande Lhril geuommev und vor de« 1. Mai sich «utermorse« haben. Krakau, Souutag, Ist. April. Der heutige „Ezas" enthält folgende Nachricht«»: Cz«cho»ski a« der Spitze vou ISstv Jnsargeutru brhauptet sich iu de« Berge« vo« S»ieuty-Kr»yj (zwischen Kielce und Opatofs) und eiue andere Tchaur vou IVVV Manu unter Geringer nicht »ett davon i« Brody(k). Der SrafBrauitzkt (der als diplomatischer Agrnt von Langiewicz in Prri» genannt wurde) uu» Ehojetzki habe« de» Warschauer Stadtpräfi deute« Sigismund Wielopolski (bekannt durch seinen Brief an ven Prinzen Napoleon) gefordert. von der polnischen Grenze, 12. April. Der Eomitö der revolsttionäre» Negierung in Wilna cheul er »te Mißbräuche »er rufsischeü Regierung »arleat, die Bevölkerung zum Aufstaude aufruft uu» Lithauen und Kleinrußlan» für uutreunbare Bkstaudtheile Polens erklärt. — Die Bauern, »er Adel uud dir Jngeud ergreifen die Waffen Breslaa, Montag, 13 April. Die „Bres lauer Zeitung" meldet in ihrer Mtttagsavsaab«: Z»ischrv Kolo nnd Konin ist eia Treffe» zv Gun sten der Polen ansgefalle». Die Insurgenten sol len »ort zu große« Massen ange»achsen sein. Die „Danziger Zeitung" bringt aus War- schau, 12. April, »te Nachricht, »aß Wielopolski nicht znrücktritt, vielmehr mit »em General Berg »en Plan einer Reform bearbeitet, die nach Besiegung »es Aufstandes verliehen »erden solle. London, Sonntag, 12. April. Der , Obser ver" will »iffen da- die nach St. Petersburg ge sandten Roten allerdings identisch seien, und zwar weniger kriegerisch als Kraukretch, weniger zahm als Oesterreich vorgeschlagen Die Großmächte be ständen auf Erfüllung der Bestimmungen der Wiener Eongreßacte; ob Polen das genügeu »erde, sei freilich fraglich. Rew-Aork, 2 April. Vie Unionisten habe« Pensaeola geräumt, um die Besatzung zu Banks' Armee flößen zu lassen. Dessen Bewegung gegen Fort Hudson ist mißglückt, vir Berichte vo» Mississippi lauten im Allgemeinen den Unionisten ungünstig. fortfahrrn zu wollen; man spricht sogar von einer Fort setzung des Kampfes mit vereinter Energie. Rußland wird, um den Guerrillakrieg, der im Sommer wohl leich ter al» im Winter zu führen ist, zu beenden, sehr viel Militär nach Polen senden müssen, und es scheint bis her an diesem Artikel keinen Uederfluß zu haben. ES hat überdies die vollwichtigen Anzeichen erhalten, daß der polnische Aufstand nicht ohne Zusammenhang mit Wüh lereien im Innern Rußlands ist. Der Umstand, daß Bakunin und Hrrtzen die Erpediticn begleiteten, welch« von England auSging und in Polangrn landen wollte, muhte dt«S bestätig«», und man muß daher über eine- b«deutr»d« Macht verfügen können, um bei dem großen Uaufemg« d«S Reiche» allenthalben Mittel bereit zu haben, Unruhen zu begegnen. Aber Rußland muß auch, um iu seinen diplomatischen Beziehungen ernster austrelcn zu können, in einem andern Lichte, als bisher erscheinen. Wenn es sich von Schweden eine offenbar feindselige Hand lung nicht verbieten kann, so muß es fürchten, daß ihm von anderer Seite noch heftiger zugesetzt wirb. Es kann Schweden ein vorgeschobener Posten sein, hinter brm ein mächtigerer Patron steht, und man kann sich nicht wun dern, w«nn Rußland sich vorsieht. Das Cabinet von St. Petersburg dürfte offenbar meinen, England und Oesterreich, deren Friedensliebe ihm bekannt sind, zu im- poniren, wenn cS waffnct. Das wäre jedoch eine ganz verfehlte Politik; denn fühlen diese beiden Mächte, daß sie bedroht wrrden könnten, und sähen sie sich einmal in der Lage, Mittel zllr Abwehr zu ergreifen, dann würde auch ihr Weg eruster und ihr Schritt minder sanft wer den. Die größere Wachsamkeit, welche die Behörden iu Galizien neulich gegen Fremde bekundeten, die Haus suchungen und Verhaftungen haben zu der Meinung Ver anlassung gegeben, daß Oesterreich seine Stellung ge genüber den Vorgängen im Königreiche Polen geändert habe. Das aber ist irrig. Es bleibt diesen Kämpfen gegenüber vollkommen neutral und ist entschlossen, mög lichst auf dem Standpunkte der Humanität zu verharren. Aber cs kann nicht dulden, daß das Land zu einem Waffcnplatze für die Kämpfer im Nachbarland« gemacht werde, noch weniger kann es zugeben, daß im eigenen Lande von geheimen Comit<-s Steuern und Re- cruten erhoben wrrden. DaS wäre Theiluahme am Auf stand« und hieße einen Eingriff in das EouveränelätS- recht erlauben. Solche geheime Action gehört zu den verbotenen Handlungen, und die Gesetze müssen geschützt wrrden. Deshalb ist den Behörden strenge Wachsamkeit movofotztr» wolle». Wruu wst sicht irre», ist ihnen iu leytet Arie eiue kleine AuSei nun Versitzung NeS Mksud« punkte» der Regierung mit Anempfehlung ftreugen Fest haltens an der Legalität abermals zugegangea." Die „Times" hat Korrespondenzen aus San Fran ciSco erhalten, welchen zufolge in Califvrnien gewaltig gerüstet wird, und zwar zu einem Kriege gegen Eng land. Die californische Presse, sagt das Cityblatt, wett eifere mit den Zeitungen Neu-Englands in rastloser Ver lästerung Großbritannien», und die Volksstimmung sei den Engländern fast durchweg feindlich. Die „Times" hebt dann hervor, daß keine Macht der Welt an einen Angriff auf Califvrnien denke, und warnt die Bereinig ten Staaten, der britischen Nation einen Krieg aufzu zwingen. LagesgcWchtr.-. Wien, 11. April. (W. Bl.) Bezüglich des von UN» erwähnten Conflictes, in den der kaiserl. Consul zu Kalamata mit den dortigen Localbehürben gcrathen war, ist nun zu melden, daß die provisorische griechisch^^, Regierung vollständig Genugthuung leistete, den Untersuchungsrichter, welcher sich des ungebührlichen Benehmens gegen den Eonsul schuldig machte, wurde eine Diseiplinarstrafe verhängt, während die provtsortsche Re gierung dem kaiserl. Gesandten in Athen ihr NefeS Be dauern über den Vorfall anSdrückte. Trieft, 11. April. (W Bl.) Bei der eben vorge- nommrnen Podestawahl erhielt von 50 anwesenden Feuilleton. K. Hoftßeatrr. Sonnabend den 11. April wurde neu eiastudirt Shakespeare'» Trauerspiel „Julius Cäsar" gegeben, welchrS «inen stets neu bewunderungS- werthe« Gipfelpunkt im Schaffen menschlichen Geiste» be zeichnet und wohl als da» Höchste erkannt werden darf, wa» i» modernen, einen antiken Stoff behandelnden Drama jemals dichterisch« Kraft geleistet hat. Mit Recht ist ausgesprochen, daß vorzugsweise „in der wunderbaren organische» Verbindung des specifisch Antiken mit dem Modernen, in dem Hervortreten des rein Menschlichen uud unbedingt Giltigen und Verständlichen innerhalb der geschichtlich gegebenen Daten und Verhältnisse da» Geheimniß der unvergltichlichea Wirkung diese» histori sche« Trauerspiel« beruhe". Die Wiederaufnahme des selben tu da« Repertoir könnte nur willkommen geheißen werden, wen» dafür di« nöthigrn Kräfte vorhanden wären. Schon früher bot di« Besetzung dies«» Werke», da» die höchsten Anforderungen iu den Männerrollen stellt, un überwindliche Schwierigkeiten; fie find größer geworden, da die künstlerische« Kräfte unsrer Bühne sich troh eine» höchst zahlreich« Personal» gemindert haben. Bei alle« Kletß« der Darfftller konnte di« Ausführung nur rin sehr unbefrtrdi-mde» Resultat bieten. Vorzüglich gelungen« Scene» wurden nur durch di« Leistungen des Herr« Dawison nnd der Frau Bayer «reicht; auch die LolkSseenen waren gut angeordnet und di« wechselnden Arußerungen d«S souveräne» ä^oc wurden höchst lebendig auSgeführt. Herr Dawtso», dem eigmtlich di« Partie d«S Laffiu» jukäum, gtebt bekannllich de» ge schmeidigen, sanguinisch «rmgbam» uud doch schlau dnrch- chauenden und ftlbstsüchtigen Anlonius mit »eillerbafter Brherrfchung der Rede, mit arglistig einschmeichelnder, in feinsten NÜancen deS Ausdruck» durchyshtldeter Be redsamkeit. Seine beiden glänzenden Hauptscenen find zugleich die dankbarsten de» DramaS, da sie die volle Sympathie des Publicums für sich haben. Doch erschien diesmal der Aufwand von Kunst dabei fast zu merklich geworden und der Gebrauch des weinerlichen ToneS von einer zu unmännlichen Art etwas überhäuft. Es bliebe übrigen» fraglich, ob für diesen, au» üppigem, leicht blütigem Leben-genuß durch wahren, tiefen Schmerz über Cäsar'» Ermordung zum Aufschwünge all' seiner männ lichen Thatkraft und Klugheit aufgeschrrcktrn Alcibiades allein das Verwiegen eine» intriganten und berechnenden GrundtoneS oder vielmehr rin idealere» Element der Darstellung der Intention d«S Dichter» entsprechender wäre. Eine sehr anziehend eingreifende episodische Wirkung verleiht Frau Bayer der Portia, dieser edlen Frau, von welcher GervinnS sehr schön sagt, daß sie vom Dich ter al» das schwächere Eeitenstück d«S BrutuS hingestellt sei, welches deffen innere Vorgänge durch Rester «ushellen muß; — und ihr verzweiflungsvoller Tod wirkt wieder auf BrutuS' innere Zerstörung zurück. Meisterhaft ge spielt war die zweite Scene, wo deS Weibe» schwaches Naturell siegt. Eine Hauptschwäche der Darstellung beruhte schon früher im BrutuS, diesem tiefen, idealen Charakter, dessen mächtige GefühlSbewegungen sich unter heroischer Willenskraft bergen, der im Kampfe sittlicher und poli tischer Pflichten auS seiner Natur herauSgetriebrn und, vom Strudel der Ereignisse erfaßt, wahrhaft tragisch untergeht. Herr Maximilian hat m dieser Partie nicht di« mindeste« Fortschritte gemacht. Ein Bild dieser echt anttke», giretfwn, edel« und starken Manuesgröß« vermag er nicht im Entferntesten zu geben. Sein« weich lich gezierte, gepreßte und manierirtr Behandlung der R^e hindert jede Annäherung daran, wenn auch eine verftändnißvollrre Auffassung der Aufgabe vorhanden wäre. Eine gleich wirksame Schwäche ergab sich durch den Cassius dos Herrn Koberstein, obwohl einzelne Züge richtige Intentionen für die Charakteristik dieses neidisch ehrgeizigen und entschlossen thatkräftigen Revo- lutionsmanneS verriethen. Aber dir künstlerische Gestal tung dieser Intentionen ist noch weitab vom Gelingen, schlägt unbeholfen und outrirt in eine Gegenwirkung über , ein unentschiedener Kampf mit den verschiedenen Tonlagen d«S Organ», undeutliche» Sprechen und Mangel an Gewandtheit in Haltung und Geberd« bieten einst weilen noch große technische Hindernisse für Uebernahme solcher Rollen. Den Cäsar, der den Cultus der egoistischen, aber genialen Kraft repräsentirt, gab Herr Winzer mit bür gerlicher Würde und sprach ihn vortrefflich, nur etwa» zu deklamatorisch. Ehakesprare'S Cäsar giedt sich nur fertig und nicht entwickelnd; er erhält da- Pirdrstal feiner Größe mehr durch die Vorstellungen und Bezeichnungen seiner Umgebung; durch sie wird seinem Erscheinen ein großer welthistorischer Hintergrund aufgebaut, während er persönlich die zunehmend« menschliche Schwäche der Größe, die vorahnend seinen Fall begleitet, enthüllt. Für diese Figur Natürlichkeit de» Redeten» mit gemessener Würde vereinigt zu treffen, und dazu die persönlich« Er scheinung, die unsrer idealen Vorstellung einigermaßen entspricht, gehört unstreitig zu den schwierigsten Aufgaben diese» DramaS. LobeaSwerth zeichnet Herr Kramer den derben, humoristischen CaSca, obwohl er dessen bittrrn SarkaSmen nicht die höchste Schärfe de» Au» druck» geben kann; ö^raktrristisch führt Herr Porth den Wahrsager vor. Dir übrigen Mit wirkenden bemüh ten sich mit Eifer, Beste» zu leiste« und Zn gute- En semble herzustelle«, oho« doch damit den Gesaumttrin- druck in diesem Männerkampfe, der die Welt erzittern machte, wesentlich erhöhen zu können; auch bleibt im Allgemeinen eine Minderung emphatischer Deklamation sehr wünschenSwrrth, wodurch un» das Spiegelbild der Wahrheit in der Dichtung von der Bühne herab stets um ein gut Theil näher gebracht wird. C. Banck. Verein für Erdkunde. E» ist ohne Zweifel ein ehrendes Aeugniß für die wissenschaftlichen Bestrebungen unserS Lande», daß sich in so kurzer Zeit zwei Vereine für Erdkunde (in Leipzig und jetzt in Dresden) gebildet haben. „Geographie und Völkerkunde haben (wie K. Andrer schon in seinen „geo graphischen Wanderungen" betont hat) für Fachgelehrte wie für die verständigen Leute im großen Publicum auf gehört, eine Art von Lurus zu sein, den man sich zu» Zeitvertreib gestattet; sie sind nothwendig gewoede» für da» verstLndniß einer Menge von Verhältnissen, welche man ohne fie gar nicht begriff«; und eS wird die Zeit gar nicht mehr fern sesn, da «an für dies« unent behrliche Wissenschaft einen Lehrstuhl auf jeder Hochschule so nothwendig erachtet, wie Katheder für Pandekten und Knochenlehre. DaS praktisch« Brdürfniß dafür wird sich immer mehr geltend machen, nicht blos für die eigent lichen GeschäftSmänner, sondern auch für die Facultäts- studien." — Wer sich ernstlich mit der Erd- und Völker kunde beschäftigt, für den ist e» unmöglich, einen engen, nur auf- Nächste beschränkte» Blick zu behalten; sein Horizont erweitert sich; er lernt durch dies« Wissenschaft die Thatsachen würdigen «nb in gehobener Stimmung, da- Nächstliegend« zwar nicht »erkennend, sondern wohl Würdigend, V»S ft'» Ange auf da» Große, Ganz« ge richtet halten. Eine varnrtheilsfrme Auffassung de» VblkerlebenS »tb feiner Bedingungen trägt wesentlich zu einer rationale«» Anschauung der Staat-mrhältaiss« bei Mit der Erb» uub Bölberkund« find Eiuseitigkeit un^
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