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Dresdner Journal : 03.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186305033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-05
- Tag 1863-05-03
-
Monat
1863-05
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 03.05.1863
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t m »res- I . cho- n u »m- dr rüg :rthä >l«u- Hr r in Sid. inn, Frl. r H- »tz«n ev«r- «un- - Hr. >S«r, X 0 i»i,l. »o.v. ! 4^ >enb.- gr^. r G.; . B.; ^G. nstall , B.; >v G Sburg l. M. rndon k. 8. 10G. Nat.. Bank- R ondon li.rs llaal, ^G.; 'Z 'S.; »ll. 68 lrcdtt» poln. ttaun- städter Ncrger iniarcr do. >o. öst. !. 108 )«rlln- stbahn ; d,. '/» T; »rdistc S 1211, I Äiott- > öfter »lesisch« ö'kG.; 28 T.; ösierr. ! 3prce 72,15; . 50Ä>; Aclien ardischr Tür, sonsols Russe» beträj. tallvor- v Ballen )re«d<i >er loc» tr. Thlr. 0 4.1«, rtz-«, pr. ütr. ». LHIr. Erbsen l, rohe- Orl. - Bedeck« .) Wei- lhli. t.-Ocwr. >ri>M M zet. Sepbr.» otterie I 8. (bnl 1. (bei! i Stein R 74^36. I 10904 V 39258 I 54821.1 4213.1 14936. 2422V. 37729. 50886. 59427. --520I. b 9591 ^4062 46886 61776. 6S92S 78L2V. 1863 SouiltagMi 3. Mai .^100 Dlks-ilklZomnal Ls» 4- 4--^. r» tettt kv«t tutä !. u »oklug diruin. 'I-ft ni» »nseratemlunatzalt aumuarw: l^ipirg: ?». Lnixoorirr»», l'alluninijionitr <!«» Vrvscko«« ckoaro»!»; > H. Lxal.»», L. Ini-nr»; N»«baiU.»IW»L: tt^Liumueu L lerltu: 0»«»iv»'»cb« »ueb 1>»n<11., lixri-uirr»', klare»»; Sr«»»a: t!. ltc»i.oi-r«; »r»»1»a: l,ovi» ür^uoi»; «r»»Xrare «.U.; Ituetib.; LVIn: ^ooi.» tUv»««», «»»»: r. (S8, ru« Ue bou, kr^: 1«. dlnul-ic»'» tlacbb.; Vxa: Xuaiptoir ä. Ic rVjener Xeiluag, 8tok»n»i»I. 807. -/ rjer»n»Ord,r: ,, ^Ap-Uiei^o >Ie» ttreockovr ckouioak«, » ^-rv»Uea, kU»r»«a»tr»iu>a bi«. 7. ^Iltzef.- 4 10 „ . ^»»lliab iu Vr—4*»: 15 X^r ka««Ia« Hn»in«rn: 1 ki'xr. - i- - >»ser»t«Pr»isr: e- Gehklmett llkäktzkS zu!« VlUplU- Statthalterei i» Böhmen (unter Urbertta- pg der einstweiligen Leitung dieser Landesbehörde), der «mitatsvorstand in Disponibilität, Freiherr v.Pillers- krff, zum LandeLchef in Schlesien und der Statthal- tirath in der Dienstleistung als Kreisvorsteher in Prag, taf v. Taaffe, zum LandeSchef in Salzburg ernannt irden sind. Praß, 30. April. (Pr. Z.) In dem gegen das Jung- hrzlauer Blatt „Bvleslavan" im Zuge befindlichen ßcßprocesse wurde das obergerichtliche Urtheil ge- flt, und wurde mit Beschluß des Obrrlandesgerichts in Pg vom 27. April l. I. Fürst Rudolph Taris, als Lsasser der im genannten Blatte zum Abdrucke gclang- 1 incriminirtcn Rede, wegen des Dcrgchens nach tz. 305 d Strafgesetzbuchs zu einer 14tägigen Arrcststrafe ver- uheilt, der Redakteur Zwickel dagegen von dem Ber gen losgrsprochrn, wegen Uebertretung der Prehordnung joch zu einer Geldstrafe von 50 Fl. österr. W. ver- uhrilt. Lemberg, 29. April. (G- C.) Die kaiserlichen Be- hchen sind aus daS Eifrigste bestrebt, dem polnischen Afstande jeden Succurs von Seite des österreichischen Girtrs abzuschneidrn, um so die unparteiische Haltung de österreichischen Regierung auf das Strengste zu be- tchren. Es find diese Dorsichtsmaßnahmrn der Re glung in letzter Zeit auch nicht ohne Erfolg geblieben; sogelang es am 22. d. M., 18 Jnsurrectionszuzügler, mst aus Lemberg kommend, in Sielce-Bienkoff (Zloczo- m Kreis) auszugreifen und der weitern Behandlung zruführen. Am selben Tage wurde durch eine Strrif- RichLunttlicher Theil ' S-dersicht. relegrapdlschl Skachricht/u. kagesgrfchllbte. Wien: Die Antwortsnote RußluhD eingegangen. Veränderungen in der Besetzung 8tr Statthalterposten.Prag: Preßprvceß. — Lm» berg: Vorsichtsmaßregeln. — Berlin: Landgs» angrlegenheiten. — Ans Bayern: Der Aussatcher Wahlen. — Gotha: TageSberichl. — Altoa: Keine weitern Ruhestörungen. — Parias: Die 8t- wort Rußlands. Dupin erkrankt. Ingenieure uh Madagaskar. Nachrichten aus Merico. — Tu«; Die Hinrichtung der Dolchmänner in Palermo, er König zurück. Kammerverhandlungen. — Pale/r: Gemeindeschulden auf den Staat übernommen.— St. Petersburg: Depeschenwechjel mit Engid in Angelegenheiten Polens. Der polnische Aufstand Die KreScomalerki im südlichen Korridor de?. Museum« zu Dresden. * resdner N.chrichlen. Provinzialnachrichten. (Wurzen. Hohnstein.) - Beilage. Der polnische Aufstand. (Fortsetzung ans dem Hau blatte). ProviuziatNachrichten (Leipzig. Freiberg. Glaucha, Eingesaudte«. (Chemnitz Leipziger Eisenbahm) Statistik und Kolttwirttzschaft. ., . Anserate. »>i r. Patrouille zu Kije bei 'Nieftanice ein Transport vou drei Wagen mit Waffen und Ausrüstungsgegenständen ange halten und in den Jaslrzeditzaer Waldungen eine Abchel- lung von 22 Zuzüglern betreten und «„gebracht. Am 23. d. wurden iu Sientawa uud in Zarzycr je zwei Wagen mit Ausrüstung^ und AdjustirungsgegeaftändLn, in Iankowiee bei einem dortigen Grundbesitzer zwei sti sten mit Muuition ausgebracht. Berlin, 1. Mai. (B. Bl.) Di« Commission des Abgeordnetenhauses zur B«rathung des v. Rönne' schen Antrags in Betreff her Eartelconventeon mit Rußland hat heule unter v. Bonin's Vorsitz ihre Be ratung beendet und folgenden Antrag beschlossen: „Das Haus der Abgeordneten wolle erklären: 1) Dir mit Ruß land abgeschlossene Eartelconvention vom 8. August 1857 bedarf zu ihrer Giltigkeit der Zustimmung der Landes Vertretung, sie ist also ungiltig, da und so lange ihr diese Zustimmung fehlt. 2) Die königliche Staatsregie rung wird demgemäß aufgefordert, die besagte Sartrl- conveution der russischen Regierung gegenüber für nichtig zu erklären und die Abführung derselben bis zur ver fassungsmLßigcn Zustimmung beider Häuser des Land tages zu suspendiren " — Punkt 1 der Resolutton wurde einstimmig, Punkt 2 mit 8 gegen 5 Stimmen angenom men. Die Regierung blieb unvertreten. — (N.-Z.) In der Fraktion des linken Centrums . bat gestern Abg. v. Carlowitz eine Interpellation wegen der neuesten Afsaire von Inowratzlaff angekündigt und die Zustimmung der Fraktion zu dieser Interpella tion erlangt. — In der heutigen Sitzung der Budget kommission kam vor der Tagesordnung folgender An trag zur Verhandlung, den der Abg. Harkort als Refe rent über den Marineetat stellte: „Bevor aus die Be- rathung des Etats der Marineverwaltung ringegangen wird, möge die Commission erwägen, ob es nicht rath- sam sei, vorher die Vorlegung eines Organisationsplans zu fordern." Seiten der Staatsregierung wurde erklärt, der Orgaaisationsplan sei im Staatsministerium noch nicht sestgestellt. Die Commission hat die Schlußsrage des Abg. Harkort bejaht; cs wird also bei dem Marine rtat ebenso verfahren werden, wie beim Militärctat, d. h. der Etat von 1861 wird zum gesetzlichen Anhalt genom men und die Behörden uud Beamten, welche nach der noch nicht Gesetz gewordenen Verordnung vom 19. Juni 1862 »eir geschaffen sind, werden im Etat gestriSK-m , tiven Grundsätze. Di« Partei der politisch - kirchlichen Ultras wird wenig oder gar nicht vertreten sein, aber auch di« „Rothen" werden nur einige wenige unverbesser liche Eremplare, beeux des Jahres 1848, in die Ständrkammer senden, die jedoch so ziemlich die Hörner abgelavfen haben dürften. Die Centren werden in im- ponirender Weise vertreten sein. Ob die systematische Op position, deren Programm im Nationalvrrein seinen Aus druck findet, mehr als ein Dutzend Namen zählen wird, steht trotz des Triumphgcschreis der gothaischen Presse sehr dahin. Sehr sachverständige Beurtheiler behaupten, daß kein halbes Dutzend der neuen Volksvertreter sich für den Bundesstaat mit preußischer Spitz«, kein Dutzend für dir unbedingte Annahme des Handelsvertrags aus sprechen wird, wenn es dazu überhaupt kommen sollte. Hannover, I.Mai. (W.-Z.)Nachdrrheutrerschienenen Verordnung soll die Vorsynode gebildet werden durch 24 von den Geistlichen zu wählend« geistlich« Mit glieder, 24 von den Kirchengemeinden zu wählend« welt liche u. 16 vom Könige zu rrnennendr Mitglieder, Geist lich« und Weltliche in gleicher Zahl. Z Totha, 30. April. Gestern ist hier der bekannte Sanitätsrath Arthur Luyc aus Köthen anwesend ge wesen und ^oll von unserm regierenden Herzog in einer Audienz empfangen worden sein. Man will bereit- wissen, daß Hr. Lutze damit umgeht, seine großen homöopathi schen Heilanstalten nach Gotha zu verlegen, und daß ihm höchsten Orts in Aussicht gestellt sei, daS seit dem Lode der verwitweten Herzogin Mari« leer stehende Schloß Frirdrichsthal für dieselben ringeräumt zu erhalten. Am «rschei«»: Vchplxeb, mit stu»o»bme Ser Aoiio ui»ä ^beuä» kUe <i«N kvlg^miei, ll'ug. Amtlicher Theil. Dretbeo, 22. April. Seine Majestät der König haben ällergnädigst geruht: den Snpernumerar-Rrgierungsrath tti per KreiSdirection zu Leipzig, ve. Platzmann/ ferner die HikfSarbcitrr bei dem Ministerium des Innern Com- missiotystath Wrigek und Supernumerar-Rtgierungsraltz Jäppekt zu RrgierungSräthrn, die Referendar«: Secre tair Gumprecht bei der KreiSdirtktion zu Zwickau; Fteiherr von Pohland in Verwendung bei dem Mi nifierium des Innern; Eerretair Meusel bei der Kreis dirkitiyu zu Leipzig; Grünler bei der KreiSdirertion za Bautzen; sämmtlich in der Eigenschaft als Hilfs arbeiter bei denjenigen Behörden, bei welchen dieselben dermalen fungirrn, zu RtgirrungS-Assessvren; end sich di« Grerrtaire Lehman bei dem Ministerium des JniFrn; Oerttl bei der KreiSdirection zu Bautzen; Martens bei der KreiSdirertion zu Leipzig; von Ehren stein bei der KreiSdirection zu Zwickau, zugleich zu Re ferendaren zu ernennen. Dretdeu, 30. April. Seine Königliche Majestät haben den Gericht-rath bri'm Bezirksgericht Freiberg Her mann S chwedler-zum GerichtSamtmann bei dafigem Ge richtSamte, terner den GerichtSamtmann Karl Thilo Meyer zu Waldheim zum ersten Gerichtsrathebei dem Bezirksgerichte Freiberg und den Assessor bri'm GrrichtSamte Königstein Karl Benno Helbig zum Gerichtsamtmann in Waldheim zu ernennen, hierüber auch die Versetzung de» GerichtSamt mann- 0r. Heinrich Julius Mannfeld zu Freiberg in gleicher Dienststellung zum GrrichtSamte Königstein zu genehmigen gnädtgst geruht. vrrtden, 29 April. St. Königliche Majestät ha ben dem Direktor der 4. Bürgerschule allhier, Karl August Aehrfeld, das Ehrenkrruz des Verdienstordens zu verleihen geruht. tragt «erdrn. Pit^iA, Freitag, 7. Mai, Abend« Vie „Na tiv«" thrilt «it, daß die rvsfische Gesandtschaft die Anttvort de« Fürsten Gvrtfchakvff auf die Dtprsstre Drvtiyn de L'huy« erhalten habe. Mu« Aoußantinopel wird unter« Ai. v M. zemrldrt, daß eine neue Organisation von v Ar- s »eecvrp« aubefohleu sei, und da- die Pforte we- ze? des Snrzcanal« an Krankreich eine Rot, ge avdt habe. Verantwortlicher Redlenr: I. G. Hartmann. . Ul< >i i » Bekanulmttchmtg, die Präwiensätze für Werths- und Jnteresse-Decla- rationen bei der Veförderung auf Eisenbahnen betreffend, vom 28. April 186». l l - I« dem Brrnn« deutscher Eisrnbahnverwaltungen ist über bi« Annahnre gleichmäßiger Prämieusätzr bezieheut ttch Krachtzuschläg« bei der deelarirten Versicherung von -«Herrn Werthei» für Güter, Reisegepäck, Fahrzeuge und Thiere, sowie bet Versicherung de» Interests au recht- zeittzer Lieferung der vordem er tt«n Lraua»»«ttzr»«i»4»v» kM^verenibarung getrvffen worben, wonach folgende Krachtzuschläg« für jede angefangenrn 20 Meilen der TranSportstrecke und unter Abrundung der Beträge auf volle Groschen zur Berechnung kommen sollen, als 1. bei »erthsverficheruugen ». für Güter pro «lille des deelarirten Werth» mit einem Mini malbettage von '/„ Thaler — 1 Neugroschen. d. für Reisegepäck, 2 pro MN« des declarirten Werths mit einem Minimal- brtragc von '/>» Thaler — 2 Neugroschen, c. für Fahrzeuge und Thirre, 1 pro Hille des deelarirten Werths mit dem Minimal betrage von '/" Thaler — 1 Reuaroschen, bei der Lerficherung de« Jutereffes an recht zeitiger Ltrferuug, für alle vorbemerkte Transportgegenstände 2 pro älillv d«S declarirten Interesses mit einem Minimalbetrage von A Thaler — 10 Neugroschen. Dieser Vereinbarung ist zu Herbeiführung eines über einstimmenden Verfahrens auf sämmtlichen zum deutschen Eisenbahnvereine gehörigen Eisenbahnen auch da» Finanz- Ministerium für die königlich sächsischen Staat»- und die in Staatsverwaltung stehenden Privat - Eisenbahnen beigetreten, waS mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß die obigen Frachtzuschläge vom IS. Mai laufenden Jahres an, an die Stelle der in den zusätzlichen Bestimmungen 2. (erster Absatz) zu H. 23 und zu 3 zu §. 25 des allge meinen Güterbeförderungs-Reglement» für die königlich TtMLgrschjchtr. Wieu, 1. Mai. Die Antwort Rußlands ,uf dir Depeschen der drei Mächte in der polnischen Frage ist gestern Nachmittag durch den hiesigen russischen Botschafter, Herrn v. Balabin, dem Grafen Rechberg mitgethrilt worden, sind zu gleicher Zeit wird auch in Paris und London die russische Rückäußerung übergeben worden sein. Fürst Gortschakoff hat jede der von den drei Mächten erhaltenen Depeschen natürlich auch be sonders beantwortet, jeder der drei Negierungen mit der Antwort auf ihre eigene Depesche aber zugleich eine Ab schrift der von ihm an die andern beiden Mächte erlas senen Antwortsdepeschen zustcllen lassen. Damit nun nicht etwa die eine Regierung von der den beiden andern Regierungen gewordenen Antwort früher Kenntniß erhalte, als vou dem Inhalte der für sie selbst bestimmten De pesche, so hat Fürst Gortschakoff angrorduet, daß die Rück- " Sußerungen Rußlands den drei Mächten an gleichem Tage, wohl selbst zu gleicher Stunde, mitgethrilt werden. Der j specielle Inhalt der russischen Antworten ist selbstver- stäudljch noch nicht bekannt, doch wird versichert, daß der selbe die Vorschläge der drei Mächte nicht zurückweise. Wie«, 1. Mai. Die „W. Z." meldet heute amtlich, dag der Diceprästdent und interimistische Leiter der Statt- l^.haltarei in Böhmen, Freiherr v. KellerSpy;«, zum Statthalter in Triest und im Küstenland«, dey Landes- SrlrzrüP,yscht Mchkichtr«. ' vehmrtl nach bietet die auf die s-errrichische Rote der Statthalter in der polnischen Angelegenheit eiagegangeve Lat- »ortsaote Rußlands nach Inhalt uud Ton keinen Lala- zur Beunruhigung. Richt« scheint dazu zu berechtigen, darin em Symptom zur Verschlim merung der Situation zu erblicken. (Bgl. die Wiener Korrespondenz unter „Tagesgeschichte".) Wien, Sonnabend, S. Mai. Die heutige „Wien. Ztg." veröffentlicht eine Kundmachung we gen Hinausgabe der 40 Millionen Einuudsrchzi- aer öoose im Offertwege. Offerten sind vom 4 Mai beim Ainanzmivisterium eiuzureichru und müssen den ganzen Betrag umfasse«; Offerten über Lheilbeträge find nicht statthaft. Die HiuauSgabe erfolgt nicht unter einem bestimmten Minimal preise. Die Einzahlung hat in fieber» Raten bis zum LS. December 1863 zu erfolgen. — Mit der Levautepoft iu Triest eiugetroffrue Berichte auS Athen vom 25. April melden, daß der Ministerpräsident uud mehrere Minister zu- rückzutreteu brabfichtiaeu. Di« Regierung befürch tete einen Staatsstrerch, hatte inbrß ihre Maß regeln genommen. Durch geheime Agitation find Demonstrationen gegen die KöuigSwahl hrrvorgr- rufen worden. Dagegen fordern anonyme Placate ^ur ßewaltsameu Beseitigung der Anhänger König Berlin, Soauabeud, 2 Mai. In der gestern Abend stattgehabte« Kractiousfitzrmg der Abge- 1,1,, . .«'L <".l r-nun , !l:n ,/ - , sächsischen Staatseisenbahneu vvm 1. März- 1862 und ortznote» de« linken Eentruw« ist der Vorschlag der in ZK 29, 30k, 36, 36t» and 38k des provisorisch^ der Fortschrittspartei auf eine Adresse an Seine Nachtrag» zu den Vorschriften für Personrn-Rsisegepäck- Majestät den König über die äußere Lage de« Equipagen und Thierbesörderung von demselben Tage Landes abgelehnt worden. ES wirb daher im aufgeführten Pränriensätze treten, welch« von gedachtem Abgeordnetenhaus« vorläufig keine Adresse dean Zeitpunkte an außer Wirksamkeit kommen. Dresdeu, den 28. April 1863. F i ik a n z - M i n « st e r i n n>. -reihr. von -riesen. Schniner. Fe uilletou. -f Dresden. Durch den hiesigen Localcomitö der deutschen Kunstgenossenschaft kommt ein Cyklu» ita lienischer Landschaften von dem rühmlich bekann ten Münchner Maler Bernhard Frie» im Doubletten- saale auf der Brühl'schen Terrasse zur Ausstellung. Indem wir das kunstliebend« Publicum auf diese interessante Aus stellung aufmerksam machen, bemerken wir zugleich, baß dieselbe nur kurze Zeit, uud zwar vom 3. bi» 15. d. M., geöffnet ist. Wir behalten un» vor, in einem ausführ lichen Berichte auf die auSgesteÜtrn Landschaften zurück- -NRwinnm. . , - Literatur. Unter den neuern novellistischen Pro duktionen zeichnet sich Theodor Storm'» Novell« „Auf der Universität" au» (Münster bei E. C. Brunn). Mehrfach bereit» wurden in diesen Blättern die eigen« thümlichen und reizenden Eigenschaften von Storm'» Talent gewürdigt. Der poetische Hauch, die graziöse Detailmalrrei seiner novellistischen Bilder läßt sich mehr nur empfinden al» analhfiren. Ihr Stoff ist ungemein einfach, ihr Umfang Nein, aber die Wahrheit und An- muth ihrer Zeichnung, di« ungetrübte Harmonie ihre» Colortt», die lyrisch - rlegksche Macht ihrer Stimmung und die ungeschminkte Natürlichkeit der Sprache üben ein« ungemeine Anziehungskraft au». Storm arbeitet seine kleinen psychologischen Gemälde mit höchster Sauber keit und Feinheit, bi» zur Vollendung au»; sie find der Wirklichkeit abgelauscht, in jedem Auge und Uebergangr durchdacht, so daß der Genuß durch nicht» Unfertige» gestört wird. Spärlich in seinen Produktionen, ver wendet er mit rickligkm Erbennrn seine» individuellen und beschränkten Talent» gewissenhaft Art» und Fleiß zu ihrer künstlerischen Ausführung. Die Mehrzahl der neuern Schriftsteller in dieser Branche verfährt anders: sie überschätzt ihr Talent und verachtet in dilettantischer und saloper Vielschreibrrei Studien und Kunstfiriß. — In obengenannter Novelle ist Storm sowohl hinsichtlich deS Stoffes als der Behandlung in Etwa» über seine gewohnte kleine Form hinauSgegangrn und hat dabei zwar keineswegs an seinen eigenartigen, fesselnden Vor zügen, aber einigermaßen an Abrundung und Geschlossen heit seiner Darstellung eingebüßt. Zudem aber ist zu bemerken, daß ihn ein schwermüthiger, den trüben Lebens erscheinungen zugewandter Sinn mit zu großer Vorliebe zur Wahl von Stoffen verleitet, die nach ausgeübter Anziehungskraft eine zu traurige, quälerische Gefühls wirkung ohne mildernden und versöhnenden Eindruck hinterlassen. Dieser unbeschränkte Hang würde von der Kunftschönheit ab- und der Manierirthrit zuführrn. Im Gegensätze zu Storm hat der talentvolle No vellist Otto RuppiuS vielmehr dem jetzigen Litrratrn- brauch«, viel und rasch zu schreiben, gehuldigt. Richt blo» die Neuheit von Schilderungen nordamerikanischer Zustände und da» daraus geschöpfte stofflich« Interesse, sondern auch reiche Erfindungskraft, realistisch natürliche Darstellung und wirklich poetischer Fond unterstützten ihn dabei, und seine Romane und namentlich seine „Genrebilder au» dem deutsch-amerikanischen Leben" haben ihm schnell einen großen Leserkreis zugrwendet. Neuere Erzählungen find von ihm unter dem Titel: „Im Westen" (Berlin, Fr. Duncker) erschienen. Sein leichter, schmiegsamer Vortrag ist voll reger Beweglichkeil, GrfühlSwärme und Phantasie, seine Personen, intb« sondere auch die weiblichen, sind natürlich, ledrnSftisch und individuell gezeichnet, complieirte Verhältnisse charak teristisch und mit seiner Beobachtung der Wirklichkeit entwickelt. Völlig vertraut mit Sitte und Wesen der Nordamerikaner und mit der Natur de» Lande« versteht Nppiu» seinen Arbeiten ein eigenthümliches Colortt, ireressante Details und malerische Staffage zu geben. Ach sein Styl ist korrekter, al» bei der Mehrzahl usrer modernen Novellisten. Diese Vorzüge treten in smen kleinen Erzählungen am vorlheilhaftesten hervor, nihrend sich sein Talent für die größere, geschloffene Knstform des RomanS ungenügend erwieS. Im oben- gaannten Werk« ist die Erzählung „Vermißt" in land- schstlichrr Schilderung, psychologischer Entwickelung und LoenSwahrheit rin meisterlich gelungene» Genrebild. Aber ein zu schnelles Produciren kann nur sehr aus- naneswtise zur Vollendung künstlerischer Gestaltung füh ren Die zu betriebsame materielle Ausnutzung von reicher Erindung und Erfahrung kann sich dem Streben nach ethschem Werth« und menschlich edlem Gehalte nicht unerordne«; das Bemühen, die Leser durch spannende, übrserisch abenteuerliche Handlung und Karbenrcichthum mi sinnlichem Interesse zu fesseln, ist kein gefahrloses Füderungsmittel für die Wahrheit der Erfindung und Dcrstellung. Solche Consequenzen zeigen sich fühlbar gerug an den Arbeiten von RuppiuS. Auch die Cha- rackere und der »rissige und stofflich« Inhalt seiner Er zäslungen wiederholten sich bereits in feststehender Weise, «rd sein bedeutende» und liedenSwürdiges Talent wird alienthlich auch an dem rasch errungene» Berfallr des gwßen LesrpublicumS rinbüßen, wenn e» sich nicht durch den Schutz der Kunst vor den Abwegen dr- Naturalis mus bewahrt. Mit weit geringerer künstlerischer Durchbildung hat sich «4« anderer Weltwantzrrer, A. Graf v. Baudissin, in emsiger Thätigkrit noch dein ursprünglichen Walten seine« Talent» hingegeben. Dir» offenbart rin grsnndrs, kernige» Naturell, Originalität, Entschiedenheit und Schärft der Auffassung, warmen Patriotismus. Seine DarfirAungSweise von Ereignissen und Z»ständr» ist un ¬ gekünstelt, frhr lebendig und plastisch, seine Charakter zeichnung frappant und treffend; sein kecker Humor ver- räth eine besondere und sehr willkommene Kraft für den komischen Roman. Aber eine diesen Eigenschaften irgend entsprechende Vollendung zeigen Baudissin's Arbeiten nicht. Ruhiger Sammlung und Durchbildung seiner Produktionskraft, einer sorgfältigen, mit künstlerischer Kritik ringeübtrn Technik hat er sich bisher nicht hin gegeben. Mangel an Geschmack und feinem Tact ver letzen; feiner Fähigkeit für einen korrekten und ge schmackvollen Styl fehlen Neigung und Sian, ihn zu pflege«. Di« realistische Derbheit seine» Vortrag» geht oft in Rohheit über, der Ausdruck wird zu ungewählt und trivial, verbrauchte und forcirt verwendete Phrasen und Scherze thon der Originalität und dem Humor Abbruch. Ein großer Drang zur Uebertrttbung mindert den Glauben de» LeserS. Um freilich mit freier Ver wendung von Zett und Fleiß die guten Rathschläge der Arsthetik stet» zu befolgen, müßte ein Schriftsteller auch, wir dies«, nur vom guten Geschmack sich nähren können und nicht dazu de» sch« öden, kargen Marktpreise» seiner Produktionen bedürfen. Baudissin'» zuletzt erschienene zwei Bänd« find „Erzählungen und Skizzen" (Hannover, S. Rümpler) grvßrntheil» au« Amerika und Schleswig-Holstein. Fast durchgehend« drastisch lebendig, frisch und heiter erzählt, zeigen sie neben den Schwächen auch die gewinnenden Vorzüge deS ungewöhnliche» Natur talent- deS Verfassers. — * Die vorjährige Generalversammlung der deutsche» Kanstg»noss««sch,ft hat dekanrttlich beschlossen, ihre diesjährige Bersummlung in Weimar abzutzaitrn. Gegenwärtig sind nun di« Tage d«S 17., 18. ». 19. August zu der Versammlung und de« gleichzeitig zu stier»den Süuftlersesie bestimmt worden.
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