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Dresdner Journal : 26.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186304266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-04
- Tag 1863-04-26
-
Monat
1863-04
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 26.04.1863
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.P S t 1863 Dres-mrÄmmal Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann Im Lullnuck» tritt kos» uuck 8t«wp«iru- »ebtng biuru. Soililtag, dea W. April —. <2 Ämtlicher Theil. Drrsde», 25. April. Ihre Kaiserlich Königlichen Hoheiten der Erzherzog Franz Carl und die Frau Erzherzogi» Sophie sind heute Nachmittag ^83 Uhr »ach Prag, Ihre Majestät die Königin Elisabeth ,»n Preußen X 4 Uhr nach Charlottenburg abgereist. und neuen Lieder zur Genehmigung und Stempelung vorgelegl werden. Turin, 22. April. (W. Bl.) In der Deputirtenkam- wer kündigt der Conseilspräsident an, der König habe die Demission di Negro's angenommen und den General Cugia zum Marineminister ernannt. — Angeblich ist in Turin eine französische Note eingetroffen, welche Italien auffordert, sich mit seiner diplomatischen Thäligkeit in Bezug auf Polen den drei Großmächten Frankreich, England und Oesterreich anzuschließen. — Nicotera wollte sich mit mehrern seiner Gesinnungsge nossen den Freischärlern anschließen, die nach Polen abzogen; ein Befehl Mazzini's hielt sie jedoch in Italien zurück. Lissabon. Wie dem „Moniteur" aus Lissabon vom 13. April geschrieben wird, beabsichtigte der König Fer dinand nächstens eine Reise nach Spanien, Frankreich, Belgien, Deutschland und Ungarn anzutreten. Es wird dies das erste Mal seil seiner im Jahre 1836 stattge- Hable» Lerheirathung sein, daß der König Deutschland wiedersieht. London, 22. April. (R. Pr. Z.) In der gestrigen Sitzung des Unterhauses fragte Mr. Denman den Premier, ob Ihrer Maj. Regierung eine Nachricht dar über habe, ob die rusiische Amnestie die Wirkung haben werde, die Hinrichtung der seit dem Beginn des polni schen Aufstandes gefangen genommenen Insurgenten zu suspendircn. Lord Palmerston sagt: Die Amnestie ist verschieden ausgelegt worden; ich kann nur die Hoffnung aussprechen, daß die umfassende Auelegung di« richtige sein möge. (Hört! hört!) Die russische Regierung kann unmöglich verkennen, daß ihre Truppen in Polen leider so viele Gräuelthaten begangen haben, daß sie einen großen Rückstand von Gnade und Nachsicht abzuzahlen hat, wenn sie sich in der Achtung Europas wieder heben will. (Hört! hört!) — Seit der Wegnahme des briti schen Schiffes „Adela" durch die nordamcrikanischen Unionskreuzer fürchte» die hiesigen Schiffe ein ähnliches Schicksal und erheben Schwierigkeiten, auszulaufen. Der Handelsdampfer „Sea-Queen", contractlich zur Mit nahme der Posten verbunden, liegt seit mehrern Tagen noch im Hafen, ohne seine bestimmte Reise nach Mata moros (an der Grenze von Mexico und Teras, aber schon mericanisch) anzutreten, und eine Deputation von Kaufleuten wandte sich, um eine größere Sicherheit für das Schiff gegen Belästigungen seitens amerikanischer Kreuzer zu erhalten, an Lord Russell mit der Bitte, der „Sea-Quern" einen Rrgierungsagenten an Bord zu geben, welcher gewissermaßen eine persönliche Garan tie für die Lrchlqzäjpgkeit, der Labung gegenüber den Unionisten sein würde. Lord Russell ist diesem Ersuchen aus dem Wege gegangen, indem er in seiner Antwort einfach erwiderte, daß der Generalpostmeister die Schifft, welche nach Matamoros segeln werden, einstweilen von der Verpflichtung, die Postfelleisen mitzunehmen, entbin den werde. Es ist daher der hiesige Hondelsstand gegen den Lord sehr erbittert und wirft ihm Feigheit gegenüber den nordamerikanischen Anmoßungen vor. — Mil dem in der gestrigen Depesche über die Untcrhaussitzung am 23. erwähnten Geleitschreiben des amerikanischen Ge sandten Mr. Adams verhält eS sich so: Englische Schiffe, die nach Merico gehen, haben das amerikanische Blokabe- geschwader zu passiren, dos, wie in dem „Trent" und „Peterhoff" der Fall, sür sich das Recht in Anspruch nimmt, jedes englische Schiff, das ihm verdächtig erscheint, also z. B. jedes Schiff mit Waffen und Munition, fort zunehmen und vor ein Prisengrricht zu stellen. Dieser Fall wiederholte sich so oft, daß, wie es scheint, einzelne Eilyfirmen oder einzelne Schiffscapitäne sich mit Mr. Adams in Verbindung setzten und von diesem sich eiu Ccrtificat erbaten, daß sie dir Kriegsgegensiänt« nach Merico, nicht aber als Contrebande nach der daran gren zenden Südunion brächten. Mr. Adams gab solch Cer tificat. Dies erregt nun einen Sturm des Unwillens; denn cs ruft für englische Schiffe, die mit neutralen Ländern Handel. treiben, den Schutz des amerikanischen Gesandten an. Konstantinopel, 18. April. (W. Bl.) Der hiesige - Arrseratenaimlchme auswänr: Laiprtx: k«. Kn-on-rirrrn«, <te« ckvornnt»; ebsoä»».: 8. Lsauri», L. - NIUui»: ttn-n-sreiir L Vooi.-.»; S«rtUl. liuo-iv-'-cUe Iweb k»oitl., liierüxkrrn'» liurenu; vrswsn: k. Kro«1»»: Torr- krantrtUrt ». L.: üuobb.; LSI»! Noor.« K-v-nm; k»rr»: v. TSn-rx-ri,, (28, ru« 6« Konz enf-oü); 1'«. Lnur-iou'» Uuvbb.; Vioo: Loiuptoi« ck. Ic. tVivu< r/> irunx, 8tesi»o»j,I. 8U7. Herausgeber: Lünl^l. Lrppältinn cke» vreiäoer ckournnli, ürescteu, st»riea»tr»»«« dio. 7. Tligesgeschichte. Wien, 23. April. Während in einigen Zeitungen darüber Klage geführt wird, daß die k. k. Regierung da» Landvolk in Galizien zur Handhabung der Polizei be nütze, ist die „G. C." in der Lage mittheilen zu kön- > nen, daß die Bauernpatrouillen, welche unter cnt- , sprechender Leitung und Aufsicht amtlicher Organe in , den Grenzgcgendrn verwendet werden, lediglich die Wah rung der localen Sicherheit in ihren Gemeinden zum . Zweck haben, und daß denselben die Verfolgung staatspo- . lizeilichrr Zwecke vollständig fremd ist. Wohl aber wird von verläßlicher Seite geschrieben, daß einzelne Gutsbe - , sitzer im Sandetzer Kreise auf eigne Faust Polizei machen. Ein den bessern Ständen angehöriger Privat mann, der sich durch eine den Polen unbequeme Aeuße- rung mißliebig gemacht hoben soll, wurde in einem Ho tel, wo er abgestiegen war, von drei Gutsbesitzern an gehalten und mit einer Revidirung seiner Papiere bedacht. Der auf so uncompetente Weise Gemaßregelte besaß voll kommen legale Ausweise und war auch sonst in jeder Beziehung unbedenklich. Journale der Südstaaten über de« Aaatpf bei Tbarlettou bekannt geworden. Sir melde«, daß die Panzerschiffe der Unionisten znrückgeschlaaea und daß »ivS, der „Keokvk", mrteraegauge« sei. Der Menschrnverlust in de« Gefecht srt groß. Auch zwischen den gelandeten Truppen und der Besatzung sei es zu einem sehr heftigen Kampfe gekommen, der noch fortdauerr. Man glaube, daß die Flotte den Angriff erneuern werde Es sind wieder einige englische Schiffe aufgebracht worden. Der Wechselcours auf London «ar in New- Aork am H. Abends 166, das Goldagio LLX. London, Souvabknd, 25. April Die „Preß" behauptet, Earl Ruffell habe ein Ultimatum nuch Washington gesandt, tn Betreff der Covfitcatione« (vgl. unter „Tagesgeschichte"). Der Gesaudte solle so fort abb,rufen werden, wofern die Forderung des Ultimatums abgelehut würde. Kopenhagen, Freitag, 24. April. Di« Reichs- rathsmtt,lieber Baron Blirru-Fineke, Balthasar, Christensen, Hausen, Krüger beantragen eiur Adresse an deu König, worin auf Grund der Lerfaffuuas- bestiwmungen gegen dir Bekanntmachung vom SO März, besonders gegen die Artikel 5 und 6 der selben, Beschwerde geführt wird. Telegraphische Nachrichten. Wie«, Freitag, 24. April. Das „Vaterland" vernimmt, da- die österreichische Regierung aller dings bei der russische« Schritte zu Sunsteu der politischeu Katholiken gethan habe und zwar in einer besonder« Rote, die schon einige Zeit vor de» Rote« der drei Mächte nach St. Petersbnrg abgeaauaeu sei. Di« Abendausgabe der „Wiener Zeitung" ent hält folgendes Telegramm: Warschau, 28. April. Podlewskt, der gegen die preußische Greuze zu« Zusammeutreffeu mit eitler Baude gezogen »ar, die eben das Königreich betreten hatte, Ist bei Rypine gefanaeu nmrden; di« erwähnte Baude wurde i» di« Flucht gescdla- ge». — stlo> 2V. April hat General Meller-Zaka- MUskl die von Somyovski geführten Insurgenten MWrzWha jeufett« Gtlitza, am 21 «4ne »»» Ra- dowsk u«ter »e« Befehle des Hauptmanns Obu- khoff aufgebrvcheue russische Colonne eine 400 M. starke Insurgeutenbande in der Nähe von Przed- bosz geschlagen. Bern, Freitag, 24. April, Nachmittags. Der Bundestag hat iu seiner heutigen Sitzung be schlossen, der italienischen und österreichischen Re gierung aazuzeigen, daß laut amtlichen Erhebun gen iu den Greuzcaotonen ein Einfall in Tirol vou schweizerischkw Gebieteaau« nicht zu besorgen ltud daher für die italienische Regierung kein Grund für außerordentliche Truppevauhäufungev im Lrlt- liu vorhanden fei. Tur tu, Freitag, 24 April. Nach der heuti- geu „Opiuiooe" ist dir Antwort der italieuischeu Negierung auf die französische Rote bezüglich Po le«« «ach Paris abgegangen. Die „Opinioue" glaubt, daß die Antwort, obwohl sie den Wunsch ausdrüekt, es möge durch den Beistand Italiens für die Schritte Frankreichs eia günstiges R,sul- tat erzielt werden, nichtsdestoweniger die Freiheit der Action, welche durch die besondere politische Lage Italiens gefordert wird, aufrecht erhält. London, Freitag, 24 April. Der kanadische Postdaulpfrr „Nova Scotiaa' hat in Lonbonderrv feiue Nr»-Aorker Nachrichten abgegeben, die bis jma» N. d. M. Abeuds reichen. Zm Laufe de« Tages »areu die telegraphischen Depeschen der Krakau, 22. April. Gestern wurden, wie der „CzaS" dach a schreibt, zwei Franzosen hier verhaftet; «nn vkt- ßWW selben, Herr Roland, ist Redakteur des „Progrss de» Lyon". Zugleich wurden alle ihre Bücher, Schriften und sonstige Requisiten mitgenommen. Sie hatten einen regel mäßigen Paß und waren bei der Polizei gemeldet. Man vermuthet, daß Beide ausgewiejen werden dürften. Hermannstadt, 23. April. (W. Bl.) Die vom Ru- mänencongreß ernannte Commission hat, Speciali- täten zurückweisend, zwölf Postulate und Beschwerden im Allgemeinen formulirt, darunter: Unabhängigkeit Siebenbürgens von allen Mitprovinzen und Re-Jncor- porirung der ohne Zustimmung Siebenbürgens losge trennten Partes, neue Eintheilung Siebenbürgens auf topographisch-nationaler Grundlage zur Erleichterung der politischen und Justizverwaltung, ein einziges Oberlan desgericht und Rechtssprechung im Namen Sr. Majestät, gerechtere Berücksichtigung bei Besetzung der ersten Aemter, Theilnahmc an den Einkünften der Sicbcnrichtergüter, Errichtung einer paritätischen Universität und eines Hy- pothrkarcreditinstituts für das Landvolk rc. Es wurde beschlossen, die Postulate dem permanenten National- comit« zuzuweilen, damit das Nöthigc zur Ausführung derselben veranlaßt wird. Dir mit Ueberrcichung der Dankandrrssc an Se. Maj. den Kaiser beauftragte De putation soll am 2. Mai in Wien eintreffen. Bischof Schaguna, Sulutin, Popp hielten Schlußreden. Mit stürmischen Hochrufen auf Se. Maj. den Kaiser ward hierauf der Congreß geschloffen. Celle, 23. April. (N. Pr. Ztg.) Der sogenannte Ibsnnemnttopreist: IMrrlleb: 5 Dbte. 10 klgr in »—w.». > r^iNKrt.: 1 „ 10 „ „ tu vr—s«: 1b Kgr. Ltur«!»« Kumweru: 1 dlxr. 1 »nseratenpreise: «»um «lu«r gsipnltensn 2«it«: 1 kigr. „Liux«»»oat" 41« 2«U«: 2 Kg«. «rschewrn: Het-ct-, mit ^a»a»bme ck«r 8olu> - unck Dsisrlng«, 4d«»ä» kür ä«Q kotgsucksu „Kirchentag" ist vorüber. Die ziemlich geräumige Stadtkirche war fast ganz gefüllt, im Mittelschiffe mit einigen Hundert sogenannten Vertrauensmännern (mei stens Landleulen), auf dem Chor mit dem Comitö, den wenigen Geistlichen, einigen 3V, die sich eingefunden hat- ttn, und den Berichterstattern der Presse und einigen Zu- t^rern. Kirchengesang und ein kurze» Gebet eröffneten 0« Versammlung. Sodann wurde durch Acclamation tzä» Präsidium und Bureau gebildet, Pastor Pfaff aus dem Lande Haveln zum Präsidenten, Rudolph v. Ben nigsen (daS Nationalvrreinso>'trhaupt) zum ViceprLsiden- tPi erwählt- lieber die Verhandlung selbst läßt sich nchr wenig berichten. < Die Anträge des Eomtlv«, wie sie m der Ansprache vvm 1«. Märj milgeiheiit wurden, streben auf keinen Widerspruch. Der -eriammlunz wurde-eine Petition an S« Maj. den König vvr- getesen zur ZuftimmungsercheUuna, deren Inhalt dahin geht, dab «le Synode derusen werde bebuss Aufstellung einer Kirchenocr- f^fsung, in welcher auch die Gemeinden eine ausreichende Vcr- Mtnnq fändm. Die Petition ist eben nrcht in den gemessensten AaSdiucken abqesftßt und gab daher — der einzige Fall wirklich ernsten Widerspruch» — zu Einwendungen sowohl von Gerten ewe» EomitomitalicdeS, als namentlich auch dcS PastorS Sülze art» Osnabrück, Anlaß. Letzterer findet eine Reihe von Ausdrücken ist derselben verletzend, namentlich die sittlichen Vorwürfe, die den Gegnern der Versammlung gemacht seien; eine Mal nung, die auf Sandboden fiel und vom Senior LSdecker von Hannover mit dem Sprichwort: .Aus einen groben Klotz gehört ein grober Kell" — niedrrgeschlagen werden sollte. Die Petition wurde, wie »orgelesen, gegen wenige Stimmen angcnommcn,1nachdem noch ein Antrag eine» Lrndmannes, man möchte doch, damit auch Jeder wüßte, wozu er eigentlich seine Zustimmung erlheile, die Petition erst drucken lassen und unter die Mitglieder vertheilen, abgcwicsen worden war. Dieselbe wird vom tLomite namens der „Ver trauensmänner" unterzeichnet und Sr. Majestät überreicht werden. Der nächste Antrag betraf dir Beseitigung der Formel der Tcu selSentsagung bei der Taufe, obwohl ein betreffender Erlaß deS ltonfistoriums bereits vor der Versammlung diese Beseitigung an geordnet hatte. Auch dieser Antrag wurde kurzweg angenommen, so wie der aus Wiedereinführung des allen Katechismus ganz im Sinne der Verordnung vom 1v. August v. I., nur mit d.m Zu sähe, daß iu den Schullehrerseminären der neue Katechismus gar nicht gebraucht werden dürfe. Zu der Erklärung, daß mit dem Schluffe dieser Versammlung auch der Eomilö seine Aufgabe vollendet sehe, wurde der Vorschlag gemacht, der Eomito solle auch di« sernere Leitung der kirchlichen Bewegung übernehmen und sich durch neue Mitglieder ergänzen, jedoch so, daß in einer größer» Stadt jeder Provinz Mitglieder desselben wobnen, um Provinzial versammlungen veranstalten zu können. Professor Ewald aus iH-llingen beantragte noch den Beschluß, daß sämmtliche Kirchen Deutschlands rin Band umschließen niüsse und daher eine allge meine Synode Deutschlands nöthig sei; auch solle die Versamm lung ihre Entrüstung über die Gräuel ausfprceben, die in Schles wig gegen die Kirche verübt werden. Ein Schlußwort Baur- schmidt'S und Gesang schloß di« Versammlung. K«rlsr«he, 24. April. (F. I.) Minister Roggen antwortete in der heutigen Sitzung der Kammer Ibgevrtznrw» rmf die Jn4rrp«üati»u Häuffer's, Ba den betrachte die Verabredungen von 1851 und 1852 durch das dänische Patent vom 30. Mär; für lhatsäch- lich aufgehoben; die Rückkehr zu dem frühern Rechte sei geboten. * Paris, 23. April. Ein Telegramm der „Jndep." meldet, die Mächte würden nächstens wegen definitiver Ordnung der griechischen Frage in London zu einem Congreß zusammenlrrten. — Gestern unterzeichnete der Kaiser den internatio nalen Vertrag mit Belgien über eine gemeinsame Tare für Beförderung telegraphischer Depeschen zwischen beiden Ländern. Die einfache Depesche zwischen Frankreich und Belgien wird vom 1. Mai d. I. ab 3 Fr., statt wie bisher 4 Fr. 50 C., kosten. — Gestern ist der neue Erzbischof von ^.aris, Msgr. Darboy, feierlich in sein hohes Kirchcnamt eingcführt worden. — Die Budget vorlage pro 1864 hatte die ordentlichen Einnahmen auf 1,781,762,986 Fr. und die ordentlichen Ausgaben auf 1,778,461,501 Fr. veranschlagt, so daß also ein Ueber schuß von 3,301,485 Fr. herauskommen würde. Die Budgetprüfungscommission hat die Ausgaben durch ver schiedene Absetzungen auf 1,175,144,000 Fr. vermindert. — Seit dem 1. April ist die Beaufsichtigung der öffentlichen Concerte, Cafes-Chantants rc. von der Polizeipräfrctur an das Staatsministerium übcrgegangen. Der Thcatercensurcomite hat nunmehr die Erlaubniß zum öffentlichen Vortrag aller Lieder, Deklamationen rc. zu rrtheilen, und es müssen demselben darum alle alten Nichtamtlicher Theil. lleberstjldt. rele«ra»b1sctz» Nachrichten T*gesOeschfchte. Wien: Dir Maßregeln in Galizien. — Krakau: Franzosen verhaftet. — Hermann stadt: Der Rumänencongreß geschlossen. — Celle: Verhandlungen de» Kirchentages. — Karlsruhe: Miaisteraatwort auf Häuffer's Interpellation. -Pa ris: Congreß wegen der griechischen Frage. Trlegra- phenvertrag mit Belgien. Budgetvorlage. Beaufsich tigung öffentlicher Concerte rc. — Turin: Neuer Marineministrr. Französische Note bezüglich Polen». — Lissabon: Bevorstehende Reise des Königs.— Lon don: Lord Palmerston über die russische Amnestie.— Wegnahme britischer Schiffe durch die Amerikaner. Ein Gebeitschrriben de» amerikanischen Gesandten. — Kon stantinopel: Au» d«r neuesten Post. Nachrichten au» der Herzegowina. — Athen: Verhaftete freigr- laffen. Opfer unvorsichtigen Schießens. — China: Abtretung eines Distrikte» an Frankreich. Nachrichten der neuesten Uebrrlandpost. — Norktown: Die Zu stände in Tera». Feuilleton. Dresdea. Zur Vervollständigung der gestrigen, von der Generaldirection de» k. Hoftheaters gegebenen Mit theilung hinsichtlich de» „Sommernachtstraumes" sei bemerkt, daß die Vorstellung diese» Stückes am 28. Mai 1859 oder deren Wiederholung vom Unter zeichneten im „Dresdner Journal" gar nicht be sprochen wurde, sondern nur in der „TageSgeschichte" in Nr. 123 diese» Blatte- vom Jahre 1859 Erwähnung fand. Im Urbrigrn wird Niemand die theuern Preise sowie die mehr oder minder vorzüglich« Ausführung von Pariser Dekorationen bezweifeln, wohl aber, daß davon allein die für rin dramatische» Werk speciell entsprechende i»nd künstlerisch erfundene Jnsrenirung und Ausstattung abhange; auch eine „reiche" Jnscrnirung kann in diesem Sinne eine „ungenügende" sein. C. Banck. >»« tzem zootogischr« Gart«. ES ist eine eigenthümliche Erscheinung, daß der große Erdtheil Amerika, in dessen Alluvium die Reste einer vorweltlichen, riesigen Dickhäuters»»»» begraben liegen tz. B. die de» rlephantenähnlichen Mastodon»), in der Jetztzeit nur zwei Gattungen jene» Geschlecht» von ziem lich unbedeutender Größe birgt: da» Bisamschwein und den Tapir. Bride Thiergattungen sind in unserm zoologischen Garten vertreten durch de« Pekari oder Halsbandbisamschwein (Viootrio, »orgoptu») und den gemrinen Tapir (lapinm «inonomia»), und ist letzterer namentlich al« eine Seltenheit zoologischer Gärten zu betrachten. Während da» Pekari in seinen Formen sich den eigentlichen Schweinen nähert, steht in dieser Beziehung der Tapir isolirt, und wenn auch der plumpe Bau de» Körper» an jene DickhHmter erinnert, erhält er doch durch die dickern, höher« Füße, durch die auf- richtbare Mähne de» Nackens, durch die besondere For- mirung des KopseS und den kurzen aber sehr beweglichen Rüssel ein eigenthümliches Aussehen. Wenngleich dem Rüffel der fingerförmige Fortsatz, wie wir ihn beim Elephanten finden, fehlt, wird er doch mit nicht weniger Geschick, als bei jenem gebrauckt und tritt als Greif- und Tastorgan mit um so größerm Nutzen da auf, wo die kleinen und tiefer noch, als bei andern Dickhäuten liegenden Augen den Dienst versagen. — Bei der Größe und Stärke d«S Tapirs findet man doch Nicht» von der Wildheit an ihm, durch welche andere Dickhäute dem Menschen furchtbar werden können; im Gegenthrile sucht er jeder Gefahr rechtzeitig durch schnelle Flucht zu ent gehen, und nur in die Enge getrieben, wendet er sich gegen seinen Verfolger und thrilt heftige, nicht selten gefährliche Bisse au». Die Flucht wird dem Thierr um so leichter, al» e» mit enormer Kraft da» dichte Unter holz der dichtverwachsenen Wälder Brasiliens an solchen Stellen durchbricht, wo der Verfolger schwer Nachkommen kann. Eingesangen läßt der Tapir sich leicht zähmen und wird in manchen Jndianrrdörfern al» HauSthicr angetroffen. Amerika besitzt noch eine zweite Art, den lang haarigen Tapir (Ispieu» villosu»), der sich, wie schon der Name zeigt, durch die lange Behaarung dem fast nackten, gewöhnlichen Tapir gegenüber au-zeichnrt und in den südamerikanischrn Anden in ziemlicher Höhe an getroffen wird. Eine dritte, größere und durch be sonder« Färbung sich auSzrichnende Art, dir merkwürdiger weise erst seit dem Jahre 1816 bekannt ist, lebt auf den Inseln de» indischen Archipel», Malakka, Borneo und Sumatra. Trotz der großen Entfernung diese» Archipel» und Südamerikas bieten doch die zwischen liegenden Länder keine UebergangSstufen und verbindenden Thierglirder, so daß gerade dir Gattung Tapir den all gemein erkannten und ausgestellten Gesehen der Thier geographie widerspricht. Daß auch unser Erdtheil Europa einst Tapire oder doch tapirähnliche Thiere barg, zeigen uns die zahlreichen fossilen Reste, die man in Württemberg, der Schweiz und namentlich am Montmartre bei Pari» gefunden hat und nicht weniger denn ungefähr 40 Arten angehören. —p— * Bekanntlich hat der niederösterreichische Landtag zur Errichtung eines Kepler-Monumentes den Be trag von 554 Fl. 45 Kr. ö. W. gespendet und denselben an den Comits in Weil der Stadt gesendet. Der Comite schickte nun dieser Tage dem niedrrösterreichischen Landtagsausschuffe ein Dankschreiben zu und benutzte diese Gelegenheit, um überhaupt die Betheiligung Oester reich» an der Errichtung jene» Monumente- zu beleuch ten. Der Comite, „obwohl der vollsten Sympathien Oesterreich», wo der zu ehrende Mann unter drei rühm reichen Kaisern dreißig seiner fruchtbarsten Lebensjahre verbracht, im Vorau» gewiß, fand dennoch seine kühnsten Hoffnungen weit übertroffen". An der Spitze der au» Oesterreich ringrlaufenen Gaben stehen Sr. Majestät der Kaiser mit 583 Fl. 20 Kr. und die Erzherzoge Ferdinand Mar mit 175 Fl. und Stephan mit 100 Fl.; ferner die Landtage von Nieder- und Obrröstrrrrich, Steier mark, Tirol, Kärnthen, Salzburg, Böhmrn und Mähren; die Städte Wien, Brünn, Linz, Triest und Graz. „Oesterreich» Gaben zum schönen Werke bilden den größ ten Theil der vorhandenen Mittel; Oesterreich hat r» mögltch gemacht, Kepler ein Denkmal zu setzen, eben bürtig den Denkmälern, di« England seinem Newton, Frankreich seinem Laplace längst geschaffen Wer will angesichts dieser laut sprechenden Beweise, angesichts der ebenso glänzenden Brtheiligung an der Errichtung des Uhland« Denkmals wagen, zu behaupten, Oesterreich sei nicht deutsch?" .... Falls der ringegangene Betrag sich noch um einige Tausend Gulden erhöht, wird der bomitö neben der Kepler-Statue auch noch Erzbilder Rudolph'» II., des Gönners Kcpler'S, sowie die seiner Zeitgenossen Kopernikus, Galileo Galilei, Ticho d« Brahr und seines Lehrer» Mästlin aufstellen. Im nächsten Monate wird «in Plan definitiv ausgestellt. * DaS von un» kürzlich mit Anerkennung erwähnte dramatische Gedicht „Veit Stoß, der Bildschnitzer von Nürnberg. Bon I. Priem", da» auf dem Nürnberger Stadtthrater mit entschiedenem Erfolge auf geführt wurde, ist bereits von den Theatern zu Leipzig, Frankfurt a. M., Königsberg, Augsburg, Regensburg, Bamberg u. s w. verlangt worden. Ob da» Stück auch auswärts den Beifall finden wird, welchtn e» in Nürn berg — freilich auch wohl um seines localen Interesse halber — fand, muß abgrwartrt werden, doch ermuthigt die durchweg günstige Kritik des Publicum» wie der Presse zu dieser Hoffnung. Der Verfasser, der auch „Gedichte. Reue Folge. Nürnberg, Bauer und RrSpe, 1862" herau»gegeben, au» denen öfter, z. B. „Da» Tigerfell", „Arabella" u. s. w., eine sehr gesunde Ader de« naturwüchsigsten Humor» hrrvorleuchtet, arbeitet gegenwärtig an einem historischen Drama: „Heinrich der Löwe". « In der letzten Sitzung der „Gesellschaft sür Erd kunde in Berlin" wurde der berühmt« Afrika-Reisend« Oe. Heinrich Barth zum Vorsitzenden gewählt. Der be kannte Nationalökonom^und Geograph, Eonsul vr Karl Andrer, Vorsitzender de» neu entstandenen „Verein» für Erdkunde in Drr»den", ist gegenwärtig mit der Aus arbeitung der dritten Lieferung seiner „Geographie de» Welthandel»" beschäftigt.
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