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Dresdner Journal : 05.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186304056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-04
- Tag 1863-04-05
-
Monat
1863-04
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 05.04.1863
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i-oj. 7 ü .kl ZresdnerLomMl sSmüssmsm^M —> I» L„t»»ä» »litt ?o»t uock ur«n>p«l»n- Sonntag, den 5. April 'I .'. .1!. ,Ik)!'II7k »' »I. - kl.»'II. . I 1U»rlled : 5 rbte. 10 ««r « . k^Mrl.- 1 ,, 10 ., „ ,. Üoll»tttrN lo vr—IS k«xe. tia»««iD- 1 klssr. > . ruserotrnpreift: ., ,. . , kii» 4*" L»tu» «jo«r Lftit«: 1 dtp". , t'»e«r ,,Livßi,»»oät ' ck« 2 X^r. «rsttzetnen: mit X«L»»klu« 6er 8<>L0 - uuä K«inre»p«, Xt>«u«t» kür äeu kolxsoä«» NHss. nI — Verantwortlicher cktedactenr: ). G. Hartmanu. ...» f.a. 18«3 -s-s, rnseratenaanahme anowärt«: k». ü»»»o»r«rr», OomwiiitoaUr äe» Uresänsr ^onr»»l,; «b«u仫.: H. L. Il.l.0«!«; S^wksr^-Ntkoo»' Nn»»»»r«i» L V»»» ,»! H«rN,- y»»pi,-<»«k^ I-u-! k»n«il.» Kovvuvr,,', Uur«^ll; Lriwn: L. 8«ol.<»rro i Lr„1»a: l,oc«» Luxd»«, kr»»^kurr ». U.: kueük.i Li>I»! Xool.r llXok»-nj k»r>«: v I.<>«rxrxl.» (28, r»e «je dov» 8ueNl. ; wio»- Oowptoir <1. lr tVisuer /«itunz, 8t«.-t»»»pl. 8U7 Herausgeber: Kiiol^I. krpsckition 6« Vreiäorr ^<ruea»t», vrssäea, >l»risi»ti-»»»a kl«. 7. » Amtlicher Ltzril. BrkiumtMachung de» Ministeriums de» Innern. Dn» Ministerin« de» Innern hat auf »rund der von mehreren heiligten geeilten Anträge in Gemts hril der Bestimmungen in K. 38 dtt Gesetzt» über dir Berichtigung von Wasserläufen re. »om I». August 1855 und in K. 4 der zu diesem Gesetz« erlassenen Au»füh- rungsnerordnuoz de« Regierungsrath Ferdinand Küuzel in Dresden jnm Eommissar für di« Berichtigung de» Dobrabache- vo« Zschornner Großteich« bi» znr Stnmündung de» Baches in den Röderfluß bei KülErruttz -rnannt, was hierdurch öffentlich bekannt gemacht wkd. Dresden, am 27. März 1863. Ministerium de« Innern. Frhr. v. Beusts Demuth , -!»/. .i i-.i. .' Brk«mrt»ach«nsi, den ersten Nachtrag zu der tMSrztlichen Arzneien- Taxe betreffend.^ ' ' Au der thierärztlichen Arzneien-Tart, zum Geörauch« beim Di-pensirrn au» Hausapotheken in tzen Königlich Sächsischen Landen, — elr. Gesetz- und Ver- ordnunMlatt für daS Königreich Sachsen vom Jahre 1861, Seite 52 — ist der erste Nachtrag iru Drucke erschienen und derselbe an sämmltiche BezirksthierLyzle des Königreich» Sachsen vertheilt worden. * Indem solche» hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge bracht wird, ist zugleich bekannt zu machen, daß berge dachte Nachtrag au» der hiesigen Hofbuchdruckerei von E. C. Meinhold und Söhnen gegen 'Ngr. bezogen werden kann. Dresden, den 30. März 1863. Mtulsterium de» Innern. Kür den Minister. Koßlschüttrr Schmiedel, 8. Nichtamtlicher TheÜ. r r in .1, r n Telegraphische Nachrichten. ober an dem finanziellen Ergebnisse der Elbzölle haben. Die» letztere ist dadurch erreicht worden, daß Oesterreich, Preußen, Sachsen und Hamburg, deren finanzielles In teresse a» den Elbzöllen von dem volk-wirthschaftlichen Äerlhe der Elbschissfahrt und des Elbhanbel» weit über wogen wird, es übernommen haben, einen Theil der die übrigen Staaten möglicherweise trefsenden finanziellen Ein bußen, unter gewissen Vorauksetzungen und Einschrän kungen zu übertragen. Di« wesentlichsten Punkte der neuen Vereinbarungen sind dir folgenden: Die ganze Strecke der Elbe, vom Beginn ihrer Schiffbarkeit in Böhmen bis nach Wittenberge, an der preußisch- hannoverschen Grenz«, wird von jedemAolle völlig befreit; nur von den, Wittenberge passircnden Schissen wird auf gemeinschaftliche Rechnung sämmtlichrr Ufer staaten ein Zoll nach drei Klassen erhoben, welcher für den Aollcentner Bruttogewicht in der ersten Klasse, welche die '/>, '-b, und Klassen de- jetzigen Tarif- um- ftßt, auf 16 Silberpfennige (zu '/„» Thaler), in bei- zweiten Klasse (der jetzigen '/,« Klasse) auf 8 und in drv- dritten Klasse (die jetzige und '/«- Klasse umfassend) aüf 2 dergleichen Pfennige festgesetzt. Von diesem Zolle erhalten Oesterreich, Preußen, Sachsen, Anhalt-Dessau Köthen, Anhall-Bernburg und Hamburg die ei ne, Han nover, Dänemark und Mecklenburg dir andere Hälfte^ Um nun die zuletzt genannten drei Staaten und die beiden Anhalte wegen der, sie möglicher Weise trefsen- de« finanziellen Verluste schadlos zu halten, sickern Oester reich, Preußen, Sachsen und Hamburg denselben über dies noch eine feste Rente von jährlich 132,000 Thlr. zu und versprechen, diese Summe, dafrrn die von ihnen erhobene Hälft« der Elbzölle dieselbe nicht decken durch zu Stande gekommen, daß alle bethriligtrn Staaten 'ihre verschiedenen Recktsansckauungrn einstweilen bei Seite Hamburg, Sonnabend, 4. April, Nachmttt. grfttzt und den praktischen Ausweg eine» Eoinpromisses sb4 Uhr. Soeben ist der L rtrn r Wege« einer verbucht haben, wodurch auf der einen Seite der Zweck neue« RegaUrun, der Elb-öüe uuterzeichurt wor-> einer Erleichterung des Handels und der Schifffahrt auf de». (Nähere« siehe unten.) i '-der.Elbe erreicht, auf der andern Seite aber auch das Wien, Freitag, ». April. Nach einer hier ffoanzielle Interesse derjenigen Staaten gewahrt wird, eiu-eguu-eurn Meldung au- Krakau vom Heu- ^Klche ihrer geographischen Lag« und ihren sonstigen Per ttad« Lage ist «angirwicz gestern Nachmittag in "'Mnisstn nach an dem Handel und der Schifffahrt auf Civtlbealeituna nach seinem neuen Aufenthalts- 'der Elbe nur ein geringes rin desto größere- Interesse orte rischnowitz in Mähren gebracht worden. Er wird dort eine Privatwohnung beziehe« und sich frei bewegen dürfe«, soll überhaupt nicht al- Ge fangener behandelt werden. Die Bedingung, Lisch- vowitz nicht zu verlassen, hat er unter Berpfän düng feines Wortes angenommen. Vie Nachricht von der Niederlegung der Waffen in Polen wird durch ein Krakauer Telegramm de- «entirt. Krakau, Krritaa, 3. April, Morgen- Der Insurgentenkührer relewel soll mit dem Riste feiner EorpS, in einer Stärk« von 300 Mann, in da- Zunere Polens gezogen s«in. Der Auf stand erstreckt sich in dem Szawelskischrn und Po- uirw-kiscken Bezirke bi- Polangen (Stadt an der Ostsee, hart au der preußischen Grenze) auf alle Städte. Dug-bnra, Hfreitag, 3 April. Dir „Allge mein- Zeitung' bringt die Mittbrtluna aus Pari-,, Graf Rechberg sei mit Entwerfung «euer g.meiu . samru Note betraut, welche Arankrrich, England und Oesterreich an Rußland richten w.rd.u. Loudon, Freitag, 3. April Mit der Ueber landpost sind Nachrichten au- Schanghai vom 23 Februar eingetroffe». Die Kaiserlichen h den bei Lailfin eine schwere Niederlage erlitten. Die Er- peditiou gegen -oo-chaw ist fehlgeschlagen. Au- Japan »ar gemelbet, da- die Japanesen da- Ho tel der englischen Gesandtschaft in Aeddo in die Luft gesprengt haben, jedoch Niemand dabei «ms Lede« gekommen ist. Das Land ist unruhig. llederstcht Wien: Der Stand der Dinge ,in Üngärn. — Triest: Drauregultrung. Ein Dampfer gestrandet — Krakau: Uu»wri«los« Zuzügler Die nach Polen gegangenen Studenten. Berlin. Dresden, 4. April. Am heutigen Tage ist, wie telegraphisch gemeldet, in Hamburg das Schlußprotokoll der V. Elb schissfahrt - „ , , . Vom Landtage. Die neueren Mittb^lunanr nach reviNoa-commilsion von den Bevvümächtigtr, her BW»«», evncurvken Preußen und Hamburg nachj«30^- Wien. Wsck Istr MäWfvHsacklmlAng. — '"s5minÜi<henElvufkrstaaten,vorbehältlich der Ratificationen, Oesterreich und Sachsen näch st 20 Prokenk. Steigt der sollte, aus andern Staatsmitteln zu erfüllen. Hiervon tritt nur in solchen Jahren eine Ausnahme ein, in wel chen eine Blokade der Elbe stattgefunden hat. Hinsicht lich dieser Verbindlichkeit, ebenso wie bei der Thrilung «ines etwaigen Mehrbetrags ihrer Zollhälfte über jene Oesterreich und Sachsen nach je 20 Kröten». Steigt der Frankfurt: Ein Zwischenfall in der gesetzgebenden Versammlung. — Paris: Vom gesetzgebenden Kör per. Reise des Prinzen Napoleon. — Bern: Um triebe der italienischen ActivnSpartei. — Brüs sel: Befinden de- Königs. — Turin: Ent schädigung für dir Sicilianer. — Mailand: Be schlagnahme. — Genua: Bernrtheilung. — Lissa bon: Conflict zwischen Regierung und Kammer. — London: Prinz Alfred. Schriftstücke über den Streit mit Brasilien. — Kopenhagen: Rescript bezüglich -er Verfassung-Verhältnisse Holstein». — St. Peters burg: Entlaffungsgesuch des Gesandten in Konstan tinopel. — Konstantinopel: Ein Schreiben des Fürsten von Serbien. Herat nicht genommen. Mili tärisches Anlehen. Vermischtes. — Ragusa: Be sprechung zwischen Luka Bukalovich und Baron Ma- mula. — Smyrna: Zwist mit dem preußischen Eon- sulate. — Athen: Beschlüsse der Nationalversamm lung. Vermischtes. — Ostindien: Rena Sahib. — New-York: Negereinreihungen. Eine Friedens resolution im Kongresse der nordamer. Südstaaten. Senator Eumner -s. Der poluifchr Aufstand. » r i l a - e. Proviuzisluachrichtku (Leipzig. Chemnitz. Annaberg. LetSnig.) Statistik aud v»lk-wirthschaft. Betriebsüberficht der Staatseisenbahuen pro Ke- ruar 186S. unterzeichnet und damit auch «ine Vereinbarung über eine Ermäßigung der Elbzölle zum Abschluß gebracht worden, welche auf die Entwickelung de- Handel- und der Schifffahrt auf der Elbe nicht ohne den wesentlich sten Einfluß bleiben kann. Dir auf der Elbschifffahrts- acte vom 23. Juni 1821 beruhenden gegenwärtigen Elbzölle sind bekanntlich so hoch, daß eine Concur- renz der Elbe mit dem Landtransporte, insbesondere mit den Eisenbahnen, für alle den höher» Klassen des Tarifs angehörige Güter dadurch völlig unmöglich ge macht wurde. Obgleich Oesterreich sein« Zölle seit lan ger Zeit schon nicht mehr erhob, demnächst auch in dem Verkehre zwischen Preußen und Sachsen infolge speciellcr Ver einbarungen wesentliche Erleichterungen eiugrlreten waren, und Sachsen sogar für dir Schifffahrt von und nach Ham barg für gewisse Fälle die bezahlten anhaltschen und einen Theil der preußischen Zölle rcstituirte, blieb doch der Betrag der von Hannover, Dänemark, Mecklenburg- Schwerin und den beiden Anhalten erhobenen Zölle noch immer so hoch, daß die Elbe mehr und mehr vrrödete und eine Schifffahrt von und nach Hamburg nur noch für die Güter der untern Zollklassen möglich blieb. Es kann hier nicht die Absicht sein, auf die jlangjährigen Differenzen über die einschlagenden Rechtsfragen ein- zugehen, die wegen der totalen Verschiedenheit der In teressen und der auf letzter» beruhenden praktischen Rücksichten nicht zu dem geringsten Resultate führten, jetzt aber glücklicherweise nur noch ein historisches Inter esse haben. Die jetzt abgeschlossene Vereinbarung ist da gesammte Nettoertrag der Elbzölle auf mehr als 350,000 Thlr. jährlich, so tritt von 5 zu 5 Jahren eine weitere Ermäßigung der Elbzölle nach im Vorau- bestimmt ver einbarten Grundsätzen rin. Ter Eßlinger Zoll wird auf gehoben. Die Dauer der neuen Urbrreinkunst, welche mit dem l. Juli d. I. in Wirksamkeit treten soll, ist auf 12 Jahre festgesetzt; nach Ablauf diese-Zeitraumes bleibt , einem jeden der brtheiligtcn Staaten unter gewissen, in dem Vertrage speciell aufgeführten Voraussetzungen das Recht einjähriger Kündigung Vorbehalten. Diese letztere wichtige Bestimmung, d. h. der Abschluß des Vertrags auf eine bestimmte Zeitdauer und das Princip der Künd barkeit ist noch in dem letzten Stadium der Verhandlun gen von Hannover, Dänemark und Mecklenburg zuge standen worden. Tritt dieses Kündigungsrecht auch erst nach 12 Jahren ein, und ist seine Ausübung auch dann noch an die Voraussetzung geknüpft, daß der Ertrag der Elbzölle 5 Jahre hintereinander unter die Summe von 187,500 Thlr. herabgesunken ist, so ist doch dadurch die Möglichkeit gegeben, dann, wenn -er neue Tarif fick auf die Dauer nicht als ausreichend niedrig erweisen und der Elbverkehr sich fortwährend vermindern sollte, den Verr trag zu kündigen und eine dem Verkehre noch günstigere Rrgulirung herbeizuführen. So wünschenswerth nun auch die von Sachsen angestrebte noch weitere Verminderung der Elbzölle in den untern Tarifklassen gewesen wäre, so läßt sich doch nicht verkennen, daß hinsichtlich der letz ter» auch zrithrr schon ein lebhafter Verkehr auf der Elbe stattgesundrn und eine noch größere Ermäßigung dieser Zölle sich zur Zeit wenigstens nock nicht als dringend nothwendig erwiesen hat. Da nun auch für den mögli chen Fall, daß sick im Lauf« der Zeit diese Nothwrndig- keit nock Herausstellen sollte, durch daS »orbehaltrne Kün digung-recht eine Abhilfe gesichert ist, auf der audrrn Seite aber dem Handel und der Schifffahrt auf der Elbe durch die neue Uebereinkunft in der sehr bedeutenden Herabsetzung der Zölle in den beiden obersten Klassen und der vollständigen Aufhebung aller Zölle auf der gan zen Elbstrecke oberhalb Wittenberge doch sehr wesentliche und sehr werthvolle Erleichterungen zu Theil werden, so muß der neue Vertrag nicht nur al- rin höchst wichti ge» und erfreuliche» Errigniß im Interesse der Freiheit de- Verkehrs überhaupt freudig begrüßt werden, sondern man darf darin, daß rS in dieser verwickelten und wegen der totalen Verschiedenheit der sich entgegen stehenden In teressen ganz besonder» schwierigen Angelegenheit endlich doch noch gelungen ist, eine billige und allseitig annrhm- bare Vereinigung zu Stande zu bringen, eine Bürgschaft dafür erblicken, daß es auch in andern noch wichtiger» Streitfragen möglich sein wird, eine Einigung zu erzielen, dafern nur, wie hier geschehen, die feste Bast- der Aner kennung und Achtung einander gegenüber stehender Rechte und Interessen von keinem Theile verlassen wird. Tligcsgeschich!t. — Wie«, 1. April. Die Einwendungen, welch« der ungarische Hofkanzlrr und der Minister für Ungarn ohne Portefeullle, Graf Esterhazy, gegen die Berufung te- siebenbürgschen Landtags und die Thrilnahme Ungarn- am Reichsrathe im Ministerrathe erhoben halten, sollten durch eine Demonstration in Pesth unterstützt wer ten, und hierzu wurde die Uebrrrrichung eines Album- an Teak gewählt. An schönen Worten von dem guten Rechte Ungarns hat es dabei nicht gefehlt, nur erinnerte sich dabei Herr Deak nicht an Cicero's Ausspruch: „Da ist kein Gesetz, von dem es feststeht, daß sein Ursprung auf Gewalt beruht". Welche andere Basis haben aber die 1848er Gesetze Ungarns, al- die Revolution? Mit dieser Gesetzlichkeit hat es gerade dieselbe Bewandtniß, wie mit den gesetzlichen Mitteln de- Nationalvereins, mit denen er den Umsturz zu vollführen und di«.Throne aller deutschrn Fürsten zu erschüttern trachtet. Nur die Zielpunkte sind in beiden Fällen einander diagonal ent gegengesetzt. In Deutschland handelt es sich um den Sieg der Demokratie, in Ungarn um di« Herstellung der Adet-macht. Während i, de» civiiisirten Länder» Euro pa- der Kampf wegen d<» Ucbergcwicht- des Adel» über die Krone schon im Mittelalter durchgckämpst wurde, dauert er in Ungarn, wo eben mittelalterliche Zustände sich bi- auf den heutigen Tag erhalten haben, noch un geschwächt fort. Trotz aller hochtönenden Versprechungen, die im Jahre'1848 gemacht wurden, wäre in Ungarn Alles beim Alten geblieben, hätte die kaiserliche Regie rung nicht viel zum Lessern gewendet, namentlich die Avilicität abgeschafft und dir Grundentlastung durchge führt. Daß es dem magyarischen Abel um 'Nichts weiter, als um die Zurückeroberung seiner Privilegien zu thun war» hat er ja dadurch unwidersprechlich bewiesen, daß er nach Verkündigung de- Octoberpalents von 1860 alle Gesetze und Einrichtungen, die dem Land« zur Wohl fahrt gereichten, mit einem Schlage niederwarf und zu seinen barbarischen Zuständen zurückkehrte. Willkür, Grausamkeit und Folter wurden in die Strafrechtspflege wieder eingrführt, aber durch all' diese Härte für die öffentliche Sicherheit so wenig gesorgt, daß die Comitate selbst um Verkündigung des Kriegsgesetzcs bitten mußten, um sich nur der massenhaften Räuber, Mörder und Brandstifter zu erwehren. Durch di« Brseitigung des deutschrn Wechsrlrechts und der Handrlsgesetze wurde dem betrüglichen Bankerot die Thür geöffnet, das Vertrauen im In- und Auslande erschüttert und eine Creditlosig- keit herbeigeführt, welch« die äußersten Nothstände erzeugt und lähmend auf Handel, Gewerbe und Ackerbau ein wirkt. Landgüter und Häuser, die in den letzten Jahren gekauft — was letzter« betrifft — gebaut wurden, sind mit 30 bis 40 Procent Verlust nicht anzubringen. Ader F e uille t o u. / Leipzig, End« März. Wenn wir auf unsre eben beendete Musiksaison zurückblickrn, können wir mit den Darbietungen dersrlbrn wohl zufrieden sein. Zwar glaub« ich nicht, damit die ro» populi getreulich wiedrr- zugrben; denn unserm, im Vergleiche mit andern Städten, höchst kühlen, thrilnahmslosen, ja vielfach blafirten Publicum vollständig Genüge zu leisten, ist eine schwer zu lösend« Aufgabe. Will man aber gerecht sein, das heißt zieht man die zu Gebote stehenden Kräfte in Be tracht und läßt die zahlreichen ungünstigen Localver- hältniffe nicht unbeachtet, so muß man sich unfern beiden Conurtdirectionen zu aufrichtigem Danke verpflichtet fühlen. Wa» nun zunächst die Sololristungrn im Gr- wandhause wir in der „Euterpe" betrifft, ist vor Allem der Mangel an tüchtigen Concrrtsängerinnen recht fühl- - bar: «in Umstand, den kein Vernünftiger den Leitern dieser Institute zum Vorwurf machen wird, da die Mis-rr eine allgemeine ist, und das Publicum von seiner Forderung, in jedem Eoucerte Gesangs- und Jnstru- mentalsolt zu hören, nicht abgehrn zu wollen scheint. Der Hauptübelstand besteht jedoch darm, daß di« Künst ler fast ausnahmlo» nur ungern, ja mit Widerwillen »- in den hiesigr» Eoncertsiilen austrettn, da da» Publi cum sie in der Regel kalt aufnimmt, der einflußreichere Theil unsrer Localkritik aber zum Theil in harter, ost l gehässiger Weise ihre Leistungen beurtheilt. So ist es keinem renommirtrn Künstler zu verdenken, wenn er eine« Ort venneidti, wo er nach keiner Richtung hin Anerkennung erwarte« darf, sondern vielmehr befnickten muß, an seinem oft mühsam errungenen Ruft Einbuße zu erleid»«. Anßeide« können hier nur ausnahmsweise bedeutendere Honorare gezahlt werden,' und tieft wären etwa «och der einzige Ausweg, um tüchtig« Kräfte her- " brijuzirhen. — Wa» die Lage der Orchestermusiker an belangt, so ist diese, obgleich bei un- nur mehr al- zu viel Musik gemacht wird, eine höchst trostlose, und die selben sind gezwungen, jede freie Stunde zum Unterricht geben oder Notenschrribrn zu verwenden, so daß also den Proben niemals die nöthige Zeit und Sorgfalt ge widmet werden kann. Diesem Allem abzuhelfrn, scheint mir nur ein Mittel vorhanden, nämlich die unvcrhält- nißmäßig vielen großen Orchestrrconcerte wesentlich zu reduciren, uud wäre e- auf dir Hälfte. Freilich ist jetzt noch wenig Au-sicht vorhanden, daß man in dieser Hin sicht einen entscheidenden Schritt thut, zu welchem viel leicht erst die bittersten Erfahrungen Anlaß geben müs sen. — Welche freundliche Aufnahme bei un- Herr Musikdirektor Adolph Blaßmann gefunden, meldete ich Ihnen bereit«, und in der Thal war sein Wirken ein nach jeder Seite hin verdienstliche». Vor Allem rechnen wir eS ihm nicht gering an, daß, seitdem er dir Di rektion der „Euterpe" übernommen, dieselbe ihr früher übertriebene», obgleich so oft vom Publicum entschieden abgrwitseneS Propagandamachen für die Werke der so- genannten ntudeutschrn Schule eingestellt hat. So wieder holte sich denn auch während dieser Saison keiner der Skandale, welch« in den vorhergehenden Jahren mehr fach stäktgefunden hatten. Dennoch wurden un» von ihm zahlreiche Novitäten vorgrführt, von denen ich, außer den in meinem ersten Berichte erwähnten, nur noch di« neueste Symphonie (in ^-äur) von A. Rubin stein und die Ouvertüre zur Ope»> „Dimüri Donlkol" desselben Tvmponisten, zwei Sätze au» Berlioz' „Varols an ltaik- ^Htz da» «-»oll Drio von R. votkmann nrn-i nen wtL >M»n Merken jüngerer Weimaraner kam iuy Lanfe der Vnffo» «nr et« völlig zahmer y,Festmarsch" von E. Lafftn z» Gehör. Auch haben unter Herrn Blaßwan»'» Dtrectwn di« Ovcheswrleistungen außer> ordentlich gewonnen; als Pianist hatte derselbe in einem Orchestrrconcerte mit seiner Wiedergabe des Schumann'- schen Eoncerts einen glänzenden Erfolg. j) Ehrmnitz. Am Palmsonntage fand im Stadt theater zum Besten des Pensionsfonds für die Mitglieder des Ehcmnltzrr Stadtorchesters eine größere Musik aufführung statt. Dir k «lur-Eymphonir von Beetho ven, der 95. Psalm von MendelSsohn-Bartholdy, die Ouvertüre zur Oper „Olympia" von Spontini, eine Motette von Hauptmann, sowie Phantasie op. 80 für Piano, Solo, Ehor und Orchester von Beethoven bil deten da- Programm dieses Eoncerts, in welchem alle einzelnen Theile zu trefflicher Ausführung gelangten und die Singakademie sowie andere Grsangskräfte in dank bar anzuerkrnnendrr Weis« mitwirkten, namentlich auch die Soli von hiesigen Damen und Herren mit bestem Gelingen vertreten waren. Der Totaleindruck des Eon certs, in dessen Direktion die Musikdirektoren Schneider und MannSftldt sich getheilt hatten, war ein wohl- thuender. 's Theater. Nach dem Pariser „Figaro" hat wäh rrnd der letzten 30 Jahre bei den 20 ersten Vorstellungen Auber's „Stumme von Portici" di« höchste Eiunahmt gebracht, nämlich 203,137 Frs., demzunächst Mryerbrer » „Robert der Teufel", 18»,589, „Die siciliupisch«.Vetper" 188,074, „Die Hugenotten" 185,318, „Die^Jüdin" 168,546, „Wilhelm Trll" 168,546, „Der Prophet 144,379 Ft». ». s. w. -r- Der neue Director der „ita lienischen Oper" zu Pari» renonrirt auf die 100,000 Kraue» Subvention. Dagesten darf er in Zukunft da» ganze Jahr spielen und dch, ,,,greß« Oper", darf der italienischen nicht, wie die» bisher der Fall war, ,nach Belieben seine Stücke »nh Sängz^ und tzäugerinnrn wegfischen. Rery soll dse Absicht haben, die Otzid'- schen Metamorphosen in Gestalt eines lyrischen Feen stücke» auf die Bühne zu bringen. Di« Musik dazu soll Bellini'schrn Opern entnommen werden. — Verdi'- „köre» 6el äeotioo^ ist auch in Rom mit viel Beifall zur Aufführung gekommen. Für die Jnscrnesrtzung seiner Oper in Madrid hat derselbe nicht weniger al- 25,000 Francs erhalten. (Mozart soll für seinen „Don Juan" ein Honorar von nur 100 Ducaten erhaltrn haben!) — In Berlin beendete Frau Sophie Förster ihr Gastspiel mit großem Erfolg als Valentine. Einem Berliner Blatte entnehmen wir: „Die Künstlerin hat sich al- Agathe, Donna Anna und Valentine als eine durchaus würdige und höchst gebildete Vertreterin der edlen musikalischen Richtung gezeigt. Ohne nach äußern Effecten zu Haschen oder sich sogenannten genialen Aus schreitungen zu überlassen, ist ihr Gesang von wahrhaft künstlerischem Eindrücke, sowohl durch die gebildete Tech nik und die Reinheit des Tones, als den richtigen Au» druck d«S Vortrags, stets von angemessenem Spiele be gleitet, und die Harmonie, welche damit ihren Leistungen eigen wird, ist von wohlthuendstem Eindrücke." 6. Die vor einigen Tagen von einem hiesigen viel gelesenen Blatte veröffentlichte Nachricht von der an geblichen Auffindung eine» Meteorsteines bei Wilmsdsrf und dem Ankäufe desselben für das British-Museum ist nach den von un» eingezogenen Er kundigungen «ne müssige Erfindung ,n der Atmo sphLre eines un- Unbekannten, welch« ebenso wenig gr eignet ist, di« Wissenschaft zu fördern, al» sie Vertrauen zu derartigen Originalmittheilungea erwecken kann. » Wre wir vernrhmen, ist Herr Metzicingärath v«. Küche nm« ist« r in Dresden von der kais. rn^scken »eticinischen Gesellschaft in St. Peter-burg zuw cvrr« spondireadin Mitglied« erwählt worden
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