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Dresdner Journal : 24.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-24
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 24.03.1863
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dir dauernden Abwesenheit der Minister. Ueber die Be» rathung wird Folgendes berichtet: Bei Fortsetzung der Discusston über tz. 5 und v (letzterer be trifft die Dauer der Dienstzeit) erklärte sich Hr. v. Bincke auS- sührlich für die Zulässigkeit der zweijährigen Dienstzeit bei der Infanterie unter Anführung der verschiedenen militärischen Auto- rilLten, welche sich in ähnlichem Sinne ausgesprochen, auch die bekannte Commission der commandirenden Cteneralr habe sich vor einigen Jahren in ihrer Majorität für die Zulässigkeit der zwei jährigen Dienstzeit erklärt; ferner sprach derselbe für die ver mehrte Aushebung als der Gerechtigkeit «nlfprechend — eine Maßregel, die übrigen» nicht «ine Erfindung der Regierung sei, sondern bereits in den vierziger Jahren von dem westfälischen und (wie er glaube) auch von dem preußischen Landtage ange regt sei; die Zahl der jährlich AuSzuhebenden dürfe aber nicht fluctuiren, sondern müsse eine feste sein: das Institut der Land- wehrrecrutcn sei als unzulänglich erkannt, habe sich nicht be währt, dir Schonung der ällern DienstallerSklassen der Landwrhr sei ein Vorzug der Reorganisation; früher hätten die Eadre» zer rissen werden müssen; die Mißstände in der Militärverwaltung — die Begünstigung des Adel«, da« Verfahren be» Untersuchun gen gegen militärische Erccssi und dergl. — tadelte Redner leb haft Im Einzelnen erklärte sich Redner besonder« gegen den Virchow'schcn Antrag; dir Zahl von l72 Bataillonen sei zu ge ring be» einer Au-Hebung von 60,000 Mann ; solche Bestimmun gen gehörten in da- OrganisationSgesetz; ein RecrutirungSgesetz sei nöthig, um den ictzigen, aus Verordnungen beruhenden Zu stand gesetzlich zu regeln; die Zahl angehend, stimme er dem Amendement Llavenhagen bei, da eine Nachau-Hebung nöthig sei; ob er be» seinem Amendement (5000 Freiwillige ertra) bleibe, behalte er sich vor. Schließlich monirte Redner nochmal« die Ab wesenheit der Minister. Die Commissare möchten im Interesse der Sache den Kriegsminister „diSponiren", hier zu erscheinen. Die Veröfsrntlichungen der EommissionSverhandlungcn durch die Kammercorrespondenz nahm der Redner abermals Anlaß zu tadeln. Der Reg.-Eommissar erklärt: die Commission der Generale hätte sich nicht unbedingt für die Zulässigkeit der zweijährigen Dienstzeit erklärt, sondern gegenüber nur einer Alternative: — welches diese war, wurde nicht gesagt. — Den Minister zu etwa- zu .diSpomren", sei nicht Sache der Untergebenen; was in der Commission vorgehe, werde dem Minister mitgetheilt; seine An sichten seien in den Motiven »iedergelegt. Hr. Beitzke ging auf die Details der eigentlichen Oraanisatioussrage ein, bei zweijäh riger Dienstzeit wolle er OO.OOOMann jährlicher Aushebung al« Marimum bewilligen. Hr. Slaven Hag en bemerkte, die Majo rität der Generale hätte für die zweijährige Dienstzeit nicht etwa wie für ein p»»-»ll«r gestimmt, sondern sich ganz vollständig für dieselbe erklärt. Zum Behuf der Nachau«hebung noch 4500 Mann ertra zu bewilligen, wie sein Amendement vorschlage, entspreche den thatsächlichen Verhältnissen. Gegen Virchow's Antrag be merkt er, daß Dergleichen in das Organisalionsgeseh gehöre; die Zahl der CadreS je» durch die Stärke der jährlichen Aushebung nicht nothwendig bedingt. Abg. v. Vincke ^og sein Amendement zurück. Darauf wurde die Debatte vertagt. Nächste Sitzung wahr scheinlich Mittwoch. Zn der Fraktion der deutschen Fortschritts partei hat der Abg Schulze-Delitzsch den Antrag ge stellt, gegen den Artikel drS StaatSanzeigrrS, welcher dem Abgeordnrtenhause Vorhaltungen wegen seiner Stellung zu der sogenannten Polendebatte macht, eine Resolution zu beschließen. Die Angelegenheit soll in einer auf morgen Abend anberaumten Sitzung eu.schieden werden. Man glaubt inzwischen an die Ablehnung, da sich wenig Nei gung in der Fraktion dafür kundgiebt nnd überdies die Fraktion des linken Ce» trum- die Ablehnung beschlossen hat. — Der Verein hiesiger Journalisten und Schritt- fteller, „Berliner Presse", beging gestern Abend in dem schönen Sale deS „Hotel de Hambourg" die Feier des hun dertjährigen Geburtstages Iran Paul's. Die bekränzte Büste des Dichters schmückte den glänzenden Festraum, in welchem sich einige siebzig Personen, Mitglieder deS Vereines mit ihren Gästen: Abgeordneten, Künstlern und Männern der Wissenschaft, versammelt halten. Berthold Auerbach hielt die Festrede, welcher sich viele sinnige T.inksprüche anreihlen. Hervorragend war ein Hoch auf Deutschlands Einheit in Versen, anknüpfend an einen Spruch Jean Paul's verfaß und vorgetragen von dem Veteranen der Berliner Journalistik, dem 77jährigen Professor F. W. Gubitz. Das ganze Fest machte sicht lich, allseitig den besten Eindruck. Berlin, 21. März. (B. Bl.) Ge. königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin hat den kö niglichen Kammerhrrrn Gustav HanS Edeln Herrn zu Putlitz auf Retzin zum Intendanten des Hoftheaters in Schwerin berufen. Se. Majestät der König haben demselben die erbetene Erlaubniß zur Annahme dieser Stellung in Gnaden ertheilt, und Gustav zu Putlitz wird demnächst die Oberleitung des großhrrzoglichen Hoftheatrrs in Schwerin übernehmen, nachdem der bisherige Inten dant F. v. Flotow (der bekannte Operncomponist) von dort nach Paris übrrgesiedelt ist. — Seiten de» Han delsministeriums ist, der „Sp. Ltg." zufolge, in diesen Tagen die Genehmigung zur Ausführung der Vorarbeiten auf den diesseitigen Strecken der projectirten Eisenbahn von Danzig nach Warschau ertheilt worden. Dieselben werden ungeachtet der in Polen herrschenden Unruhen un verzüglich in Angriff genommen werden. — Gestern Abend sind polizeilich mit Beschlag belegt worden: Nr. 87 der „Berliner Abendzeitung" und die PostauSgade der „Volkszeitung". München, 20. März. (A. Z.) Verschiedene bayrische und ausländische Leitungen fahren fort, die Rückkehr der Königin von Neapel nach Rom in Zweifel zu ziehen. Obgleich die Hinweisung auf frühere in der „Bayrischen Leitung" hierüber erschienene Artikel zur Widerlegung solcher Lweifel genügen dürfte, so kann doch neuerdings aus zuverlässiger Quelle versichert werden, daß der Ent schluß zur Abreise nach Rom feststeht, und die Festsetzung deS Tages der Abreise von München nunmehr lediglich von der Anzeige über die erfolgte Ankunft des Ihrer Majestät zur Verfügung gestellten spanischen Schiffes in Marseille abhängt. Kassel, 20. März. (N.-L.) Meinem gestrigen Be richte über die jüngste Sitzung der Ständevrrsamm- lung habe ich noch Folgendes nachzutragen. Im Be ginn der Sitzung wurden zwei Gesetzentwürfe vorgelegt, der eine durch den Finanzminister v. Dehu-Rotfelser, die Emission neuer Kassenscheine betreffend, der ander« durch den Landtagscommissar, „die einstweilige Berufung der im tz. 63 unter 1 bis einschließlich 9 der Verfassungs urkund« vom 5. Januar 1831 aufgeführten Personen und Körperschaften zur Theilnahme an den Geschäften der Ständeversammlung betreffend." Nach dem erstrrn Ent würfe sollen an die Stelle der jetzigen rinzuziehenden kur hessischen Kassenscheine neue im Betrage von Millio nen Thalern gesetzt werden in Stücken von 1 und 10 Thaler, die LwangScourS haben, jedoch jederzeit bei den Staatskassen gegen Silbergeld umgetauscht werden sollen. Der zweite ungleich wichtigere Gesetzentwurf ordnet an, daß in dir Gtändeversammlung, ohne daß deren Wirk samkeit unterbrochen wird, alsbald eintreten sollen und können: l) em Prinz de« kurfürstlichen Hauses für rin« jede apana- anle Linie desselben, welche in ltnnanarlunq van dazu fähigen Gliedern oder bei deren Verhinderung sich durch eiuen aerägnrien, m Kurhessen begüterten Bevollmächtigten vertreten lassen kann; 2) da« Haupt jeder fürstlichen oder gräflichen, ebenes« reich-un- mittelbaren Familie, »elche »tue Stande-dmrschaft in Sknrhessen desttzi, mit Gcsiaitung der Stellv,rt»tung durch eure« ihrer dazu fähigen Famillenglieoer und in bereu Ermangelung »der Berhiu derung durch einen andern geeigneten Bevollmächtigten welcher in Kurhessen begütert ist; ») her Saurar oder da« sanft mit dem Crbmarschallamte deliehenc Mitglied »er FamUie der Riedle 272 rS ad «n Atznua ^Obrrn- dU Adel- Hk« ehr- Msti brr er Waffen. und setzte in Orizaba und sammelte Proviant und Material. Der Postdampfcr wird daher keine Neuigkeiten von Wichtig keit mitgebracht haben. Ueber die neulich gemeldete Lan dung von Franzosen in GuaymaS (Provinz Sonora) giedt die „France" folgenden Ausschluß: Der Com baut des dort garuisoaMckde» tranzötzjchen Gezz hakte ^u MrfhU Ma MkqMt, Kß habe die Regierung bisher nicht erfahren. Auf eine wei ter« Anfrage Hennrssy's erwidert Sir George Grey, daß die russische Regierung die Loste» für di« Reise der bei den englischen Polizribeamten nach Warschau getragen habe. Dt Petersburg 20. März. (K. Z.) Der ehema lige russische Gesandte an den Höfen voa Berlin und - «Wiest, Baron MeYendorf f, ist gestern gestorben. — WDir italienische Gesandte Marchese Pepoli ist hier ein- -Mgetroffen. Konstantinopel, 14. März. (W. Bl.) Der Sul tan wird auf der Reise nach Aegyten auch RhoduS, Eypern, Kandia, die andern Inseln und die syrischen Küsten besuchen; derselbe wird von mehrern Schrauben kriegsschiffen begleitet sein. Mit dem Hause Frühling und Göschen in London wurde «in Anl« h « n von 600,000 Pfd. St. abgeschlossen. — Die Pferdeausfuhr auS Irak wurde verboten. — Die Arbeiten für die Tele graphenlinie Bagdad-Baßvra sollen sogleich beginnen. Salih Bey wurde zum Eommandanten des Mittel- meeraejchwaders ernannt. Tmyrna, 14. März. (W. Bl.) Vorgestern fand im Frankenquartier und in den angrenzenden Stadttheilen eine Judenverfolgung statt. Polizei und Soldaten nahmen gegen 20 Ruhestörer gefarrgen. Athen, 14. März. (W. Bl.) Der Abt des Klosters in Salamis, der General Hatschi Petros (ein alter, dem König Otto treu ergebener Palikare, der sich schon im Türkenkriege hervorgethan und namentlich in Morea sehr beliebt ist), sammt Schwager, der frühere Deputirte Pta- putas, Abg. Panusi u. m. A. wurden verhaftet. Die nach Aegina verwiesenen Offiziere verlangen in riner Adresse an die Nationalversammlung entweder gleich gerichtet oder freigelassen zu werden. In Lakonien und Messenien soll die Ruhe hergrstellt sein; dagegen vermeh ren sich die Verbrechen gegen Leben und Eigenthum. — Der frühere Gendarmerrecommandant Oberst NikolaidiS wurde zum Platzcommandanten in Athen, Artemis Mi- chon zum Gendarmeriecommandanten ernannt. Die Re gierung beschloß, allen Soldaten auf ihr Verlangen unbeschränkten Urlaub (!?!) zu ertheilen. — Aus den türkischen Grenzprovinzen verlauten schlimme Nach richten über zunehmende Räubereien. Elliot soll erklärt haben: die Weltmächte würden sich demnächst übet einen Throncandidaten verständigt haben. KalergiS wird nächster Tage mit wichtigen Nachrichten aus Paris erwartet. Nebst Christides wurden auch Levides und Philemon zu- rückderufen. Reisende von Ath«n nach dem (1*ch Stun den entfernten Haupthafen) Piräus wurden durch Räu ber ausgeplündert. Boote den Jose-Fluß hiimuffahwn, wö^Bald ei Niederlage entdeckt und weggenommen wurde, dann den Hafen durch Kreuzer in Blokadezustand. — Durch kaisrrl. Dekret ist dem Präfecturrathe deS Seinedepartemrnts, da der Präfect nicht regelmäßig den Vorsitz führen kann, ein besonderer Präsident mit 25,000 FL. Gehalt vorgesetzt und für diese Stelle der bisherige Präfect von Savoyen, Herr Dieu, ernannt worden. — Die Zahl der gestern verhafteten Stu denten beträgt an 20. Bis jetzt sind sie noch nicht in Freiheit gesetzt worden. Paris, 21. März. (K. L.) In seiner vorgestrigen Senatsrede sagte der Minister Billault: Frankreich war der revolutionären Zuckungen und der Ohnmacht müde. Es fühlte die ungeheuer», rings umher aufgehäuften Ge fahren; es fühlte, daß Alles mit einander unterging, sein Ruhm, seine Größ«, seine Sicherheit, sein materielles Ge deihen, feine religiösen Ueberzeugungen. (Sehr richtig! Sehr gut!) Hier fiel Prinz Napoleon ein: Deswegen haben Sie gegen Napoleon gestimmt, als ich für ihn stimmte. (Aufregung)... Ja, Sie haben für den Gene ral Eavaignac gestimmt. (Lärm ) Billault: Die per sönliche Thatsache, welche Se. kaiserliche Hoheit anführt, schien mir bei dieser Verhandlung unnütz, aber sie ist wahr. Ich habe nicht für den Prinz-Präsidenten gestimmt... Prinz Napolron: Oh, ich mache Ihnen daraus keinen Vorwurf. Billault: Aber ich habe gesehen, wie er wirkt, und seit 10 Jahren diene ich ihm mit Treue und in Ehreir. (Lebhafte Zustimmung.) Der Präsident: Diese Persönlichkeiten sind bedauerlich. — Ueber Preußen äußerte sich der Minister wie folgt: „Preußen ist ein Staat, in welchem sich mehr und mehr eine freie Regierung ent wickelt, in dem die freisinnigen Ideen sich den von uns gewünschten Eombinationen vollkommen günstig kund gegeben haben, in dem die unverkennbarsten volkslhüm- lichen Sympathien nicht allein sich enthüllen, sondern in einem der Schlichtung dieser schwierigen Situation gün stigen Sinne energisch sich äußern. Wäre es vernünftig, diese Nation zu verletzen, sie uns zu entfremden? Haben wir nicht Zweierlei zu hoffen ? Das Eine, daß ihr Herr scher sich durch die Wünsche seines Volkes aufklären lasse, daS Andere, daß dieses Volk, welches in dem wirdergebor- nen Deutschland sich als eines der vorgeschrittensten auf der Bahn der Freiheit zeigt, die Interessen der allgemei nen Politik Europas begreifen und seinerseits auch durch eine liberale Lösung DaS zu pacificiren suchen wird, waS seine Situation gegen Polen ihm an Agitationen und Verlegenheiten bereiten kann." — Das am 17. d. M. in Berlin gefrierte Deteranenfest scheint dem „Moniteur" „brmerkenswerth wegen der rücksichtsvollen Sorgfalt, mit welcher die Regierung in der Frstordnung Alles vermie den hat, was die Gefühle der französischen Nation hätte verletzen können."— Herr Pietri hat gestern in Bor deaux eine Proklamation ergehen lassen, worin er al» „entschiedener Freund de« KaiserthumS und der De mokratie" die hochgeschätzten Einwohner des Departement» ersucht, ihm hilfreich zur Seite zu stehen und „di, feind lichen Strömungen, welche sich ganz nutzlos verlieren, in den großen Volksstrom zurückzuführen", d. h. alle Stim men dem RegierungScandidaten zu geben. — Man weiß, daß der Kaiser und die Kaiserin Pathenstelle bei all den legitimen Kindern übernommen, dir an gleichem Tage, 16. März 1856, mir dem kaiserlichen Prinzen in Frankreich geboren wurden. 3759 Familien haben die Ehre in Anspruch genommen, und da sich dabei 26 Zwil- lingsgeburtrn befinden, so beläuft sich die Zahl der so bedachten Kinder auf 3785. Bon denselben bleiben jetzt noch 3165 übrig, die andern sind gestorben. 200 Kin der haben seitdem Vater oder Mutter verloren, 10 sind ganz Waisen geworden; diese werden auf Kosten der Ci- vtlliste erzogen. Von den 3759 Familien find 2857 in beschränkten Verhältnissen, und die zu ihrer Unterstützung in diesen 7 Jahren au-gegebene Summe übersteigt schon 500,000 Fr». — Der mit 109 Paffagiren von Mexico in Saint Nazaire gestern ringrttoffene Postdampfer „Be- racruz" hat Nachrichten vom 17. Februar gebracht. Ge neral Forey hatte tags zuvor eine Proclamati on er lassen und in derselben verkündet, daß er demnächst Puebla angreifen werde. Er verspricht darin auch wieder, dir Mexikaner in der Wahl ihrer Regierung ganz frei ge währen lassen zu wollen; di« französische Armee werde nur so lang« im Lande bleiben, um der neu eingesetzten Regierung auf den Weg des Fortschritts zu helfen. — Der „Constitutionnel" sagt, die Welt würde dem Kaiser von Rußland Beifall zollen, wenn derselbe nach Bewältigung deS Aufstandes in Polen Amnestie ge währte. — Der wegen falschen Spieles und Gaunerei vor Gericht gezogene Garcia ist zu fünf Jahren, sein Mitschuldiger Calzado zu 13 Monaten Gefängniß ver- urt heilt worden. Haag, 21. März. (K. L.) Die Zweite Kammer hat den Gesetzentwurf über Ablösung der Zehnten an genommen. Dieses für unfern Landbau so höchst wich tige Gesetz wird nun zum dritten Male vor die Erstc Kammer kommen. — Der König hat in diesen Tagen einer Gesellschaft die Concession zur Anlegung einer Eisen bahn auf der Insel Java ertheilt. Dieselbe wird von Samarang über Surakarta nach Dschokdschokarta gehen und soll in acht Jahren vollendet sein. Das Anlage kapital beträgt 14 Millionen Gulden, für welches die Regierung eine Zinsgarantir von 4'ch Procent bei den Kammern beantragen wird. In Neapel ist am 14. d. M. die 'Nachricht ringe troffen, daß 13 Cavaleriesoldatrn nebst ihrem Offizier an der Grenze der Basilicata und Capitanata in einen Hinterhalt gefallen und von der Band« Erocco'S nie dergemacht worden sind. Nur 4 Soldaten gelang es, sich durch dir Flucht zu retten. — Der Redakteur de» in Neapel erscheinenden klerikalen Blatte» „AprCat- tolica" (katholisch« Biene), Herr Pelella, wurde zu vier monatlicher Krrkerstrafe u. 200 Ducati Geldbuße ver urtheilt. Loudon, 21- März. In der Nachtsibunsi de» Un terhaus«» interpellirt Hennessy, ob e» rtchtlg sei, daß dir russische Regierung von der englischen über einen pol nischen Flüchtling, namens Abicht, Auskunft erbeten und erhalten habe. Palmerston antwortet, nicht di« rrzjsssch« R«gier»ng, sonder» der englisch« Consul in Warschau hab« Auskunft verlangt, nachdem Abicht im Besitz eine» falschen englischen Passe» verhaftet worden sei; Nähere» Der polnische Aufstand. Ueber die neuesten Kämpfe der Aufständischen mit den Russen bei Chrobrze, welche dem Uedertritt deS Diktators Langiewicz nach Galizien vorhergegaugen sind, liegen noch keine ausführlichen Berichte vor, ja die unS heute zugegangenen Warschauer Blätter vom 19. u. 20. März bringen überhaupt nicht ein« Zeile vom Kriegs schauplätze. In Nachstehendem haben wir die hierauf be züglichen Mittheilungen zusammengestrllt: Krakau, 20. März. (C.Oe.Z.) Gestern um 2 Uhr'Nach mittags langte der erste Verwundetentransport hier an und wurde in dem „Hotel de Sare" untrrgebsacht. Zwei der in verwundetem Zustande angekommrnr Polen trugen schwere Blessuren und waren sprachlos, der Dritte da gegen hatte leichtere Wunden. Nach den Au-sagen diese» Verwundeten mußte Langiewicz vor Chrobrz Wagest, die der grundlosen Landwege halber nicht fortzuschaffen wa ren, zurücklassen und eS sollen dieselben in die Hände der russischen Truppen, die von Dzialoszice aus den Aufständischen folgten, gefallen sein. Langiewicz ließ gleich nachdem erfolgten Ncbergange über die Nida bei Ehrodrz die hölzerne Brücke verbrennen und erschwerte auf diese Weise den nachrückenden Russen den Urbergang über den Nidafluß. AlS dir Vorposten der Aufständischen die, Za- goscz, SagoScza und LiSje umgebenden Höhen erreichten, wurden dieselben der russischen Vorposten ansichtig und Langiewicz stellte die Truppen in Schlachtordnung aus. Der linke Flügel der ausgestellten Massen stand nachbar lich dem Nidathale, der rechte Flügel grenzt« bi» an die Anhöhen von Zagösz, und gleich beim Beginne de» Kampfe» griffen die regulären russischen Truppen, nach dem die Kanonen gleichfalls zu operiren begannen, die Aufständischen an. Während sich da» Kleingewehrfeuer immer heftiger und heftiger entwickelte, umging eine rus sische Abtheilung deu an die Höhen reichenden rechten Flügel, in dessen Rücken der Wagenpark ausgestellt war, und der Angriff auf den mit Schützen und Cavalerie gedeckten Wagentrain endete mit dem Rückzüge der unter Eavalerieb«d«ck»ng adziehenden Wagen, welche die russi schen Soldaten, um sich nicht von der Hauptmacht zu trennen, nicht weiter verfolgten. Langiewicz hatte mit seinem rechten Flügel und dem Erntrum einig« Attaken ausführen lassen. Dis tzolAisch^ Eavalzrie streifte bis Welcsza und LuSk. Dieser Kampf wurde am 1H. März Nachmittags geschlagen und hielt ungefähr 4 Stunden an. Die Polen waren in diesem Treffen numerisch stär ker gewesen. Di« den Aufständischen aegenüberstehende russische Militärmacht wird auf 3500 Mann angeschla gen und stand unter der Anführung der russischen Obersten Lwiroff und Ezengcri. Ueber die Zahl der von beiden Seiten Gebliebenen verlautet noch nichts Bestimmte». Bis heute sind 7 verwundete Polen hier angekommen. Krakau, 20. März. (K. L.) Gleich bei Beginn de» zu Zagoscz am 18. stattgehabten Gefechtes wurden die Reiterei und der Train des Insurgenten zersprengt. Auch nachdem Langiewicz das Schlachtfeld verlassen hatte, dauerte der Kampf noch bis zum Abend fort. Die Sensenmäa- ner und Scharfschützen hielten daS feindliche Feuer un verzagt aus und zogen sich am folgenden Tage nach WiS- litza zurück, wo sie ihr Lager aufschlugen und sich vor läufig unter Befehl des Obersten Smeckoaowski stellten. Langiewicz und Fräulein Prstovortoff setzten auf ei nem Kahne über di« Weichsel und ergaben sich den öster reichischen Husaren, die sie nach Tarnow abführten. — AuS Paris, 21. März, wird demselben Blatte gemel det: Depeschen, die aus der hiesigen russischen Gesandt schaft ringrtroffen sind, bestätigen die Niederlage de» Langrewicz. Die Zahl der gebliebenen Polen wird auf 400, di« der Gefangenen auf 54 angegrde». Au- Krakau vom 21. März liegen folgende Mit theilungen vor. Heute Nacht standen 2000 Insurgenten in Jgolomifa, andere in Tropi-zosf zunächst der österreichischen Grenze (östlich von Krakau). — AlfH Lezay-t ist di, Nachricht ringelaugt, daß 10Ü0 Insur genten bei Potok mit den Russen im Kampfe sttheir und theilweise in de» Wald zurückgedrängi «erden. — Gestern fand zwischen dem Reste des Langiewiea'sche» EorpS, bei 1000 Many stark, unter Anführung Smie- chowSki » bei Czarkowa riu Kamps statt; zersprengt floh «n Lheil der Insurgenten herüber; de» Rest zer» Freiherrn zu Cisenbach; 4 > einer der rittrrschaftlichrn Ddervor- steher der tttterschastlichen Stifter Kaufunzen und Wetter; 5) ein Abgeordneter der LandeSuniversität; tt) ein Abgeordneter der alt- hesfischen Ritterschaft von jedem der fünf Bezirke, nämlich der Diemel, Fulda, Schwalm, Werra und Lahn; 7) ein Abgeordneter der Ritterschaft der Grasschaft Schaumburg, gewählt von derselben unter Mltsiimnlung der adeligen Stifter Fischbeck u kinMn; en, «»geordnete» der ielchSuumuttV »' -M W'c.i und Dckn , m Ad,,, »ne «alMkiW-i,ii»üleW»r.ll E s UDÜMtiiW dr^doMegte Gesetzentwurf «nttzäli eine . zu den tzurch^a-*Wahkgesey»chöm 5. Ätztil 184ss ausge hobenen Bestimmungen der Verfassung-Urkunde von 1831 in dieser Beziehung. Die Wahlen der Abgeordneten un ter 4 bis 9 sollen nach den Vorschriften des aufgehobe nen Wahlgesetzes vom 16. Februar 1831 vorgenommen werden. Schließlich ist bestimmt, daß daS zu erlassende Gesetz so lange in Kraft bleiben soll, „bis eine al-bald zu bewirkende definitive Abänderung der durch daS Ge setz vom 5. April 1849 getroffenen Zusammensetzung der Gtändeversammlung erfolgt sein wird." Dir Vorlage wurde dem Verfassungsausschuss« überwiesen. Mainz, 18. März. (A. Ztg.) Was in einer Reihe von Aufsätzen und Broschüren von patriotischen Stim men dringend verlangt ward, die Verwandlung von Mainz, „dem Bollwerk Deutschlands", in einen großen Waf fen- und Sammelplatz der deutschen Heere im Kriege gegen den westlichen Feind, geht seiner Verwirklichung entgegen. Die Befestigung der beherrschenden Höhen von Lauben heim und Hechtsheim ist in gebührend großartiger Weise beschlossen. Darmstadt, 20. März. (Fr. Pz.) Die Zweite Kam mer nahm heute mit allen gegen eine (v. Löwe's) Stimme nach ruhiger und verhq)tnißmäßig kurzer Debatte den Antrag des Abg. Landrichters Hofmann wegen nochma liger Vorlage des Strafpraceßordnungsentwurfs an. Die äußerst« Linke schien von der Ansicht auszugehen, daß ihre Bedenken gegen jenen Entwurf, nämlich die un bedingte Verweisung sämmtlicher politischen und Preß vergehen , erst bei den demnächstigen Berathungrn der einzelnen Artikel des Entwurfs vorzubringen seien, und betheiligtc sich hiernach nicht an der heutigen Debatte. Ein Amendement Wernher's, den ganzen Entwurf in Bezug auf die durch denselben nöthige neue Organisa tion der Gerichte nur als eine Einleitung zur nahen Einrichtung auch von Bezirksgerichten in Eivilsachen zu betrachten und zu behandeln, wurde, als heute noch nicht zur Sache gehörend, mit großer Majorität abgelehnt. ff Koburg, 22. März. Wie auS unsrer Nachbar stadt Rod ach berichtet wird, beschäftigt sich der dortige Handelsverein verschiedentlich mit dem Project des Baues einer Eisenbahn nach Königshofen, Münne'rftedt, Kis- singen, Hammrlburg nach Gemünden am Main, welche als Fortsetzung der schon vielfach besprochenen und eben falls in Aussicht genommenen Bahnlinie Gera, Saal feld, Sonneberg, Koburg dienen soll, wodurch der kür zeste Schienenweg zwischen Leipzig und Frankfurt hcrge- stellt sein würde. — Wie aus der in diesen Tagen aus- gegebenen Einladungsschrift des hcrzogl. Gymnasiums Kasimiranum hier und den in derselben enthaltenen Schulnachrichten hervorgeht, war das Resultat der im vorigen Jahre durch den geh. Oberregierungsrath Wiese aus Berlin erfolgten Inspektion dieser Lehranstalt nach einem desfallstgen Erlaß des herzoglichen StaatS- ministeriums dahier, daß das Gymnasium al» den preu ßischen Gymnasien gleichstehend anerkannt worden ist, un<k' werden daher die Prüfung-- und Abgangszeugnisse deS hiesigen Gymnasiums für den Militärdienst, für den Ein tritt in höhere Bildungsinstitute, sowie in allen öffent lichen Verhältnissen des preußischen Staats dieselbe Wir kung haben, welche den Zeugnissen der entsprechenden Ka tegorie von Schulen in Preußen beigelegt ist. Kraukfurt. Ueber die Bundestagssitzung vom 19. März lautet die officielle Mittheilung: Präsidium theilte ein ihm vom k. spanischen Geschäftsträger über gebenes Schreiben Ihrer Maj. der Königin von Spanien mit, durch welches dem Deutschen Bunde die Entbindung Ihrer k. Hoh. der Infantin Donna Maria, Gemahlin des Jnfanten Don Sebastian, von einem Prinzen noti- ficirt wird ; es ward die Beantwortung dieses königlichen Schreibens in herkömmlicher Form beschiessen. In einem an das Präsidium gerichteten Schreiben hat der königl. preußische Generalleutnant v. Prittwitz dasselbe ersucht, der Bundesversammlung seinen Dank für die geschehene Benennung eines Werke- der BundeSfrstung Ulm nach seinem Name« darzudringen. Der Beschluß, da- kort »vanvö vor der Wilhelm-fest« in Ulm „Fort Prittwitz" zu benennen, war nämlich in einer der letzten Sitzungen gefaßt worden, und zwar in Rücksicht darauf, daß Ge neralleutnant v. Prittwitz, der Erbauer der Buudesfrstung Ulm, im Begriff stand, sein fünfzigjährige» Dienstjubi- läum zu feiern. Die großherzogliche Regierung von Mecklenburg-Schwerin ließ mittheilen, daß sie den Pro fessor vr. v. Meibom zu der in Dresden tagenden Com mission zu Berathung eines Gesetzentwurfs über das Obligationenrecht als ihren Eommissar abgeordnrt habe. Die eigentlichen Verhandlungen betrafen heute Verwal- tungSangrlegrnheiten, namentlich Rechnungssachen, und die Feststellung und Bewilligung deS JahreSerfordernisseS zweier Bundesfestungen. Itzehoe, 21. März (H. B.-H.) Der königl. Kom missar erklärte in der heutigen Sitzung der Stände versammlung, daß die Regierung auf die ständischen Anträge in den gemeinschaftlichen Angelegenheiten nicht rintreten werd« und die Ständcversammlung für die Ge fahren, die daraus für die Monarchie entstehen könnten, verantwortlich mache. Er schloß darauf die Session. Pari-, 20. März. (K. A.) Der Senat ist gestern, wie bereits gemeldet, dem Anträge der Commission ge mäß mit 109 gegen 17 Stimmen (28 Senatoren, da runter die 5 Cardinäle, waren nicht anwesend) zur Ta gesordnung übergegangen und hat somit der kaisrrl. Re gierung anhrimgestellt, nach ihrem Ermessen die polnische Frage zu behandeln. Gegen diesen Beschluß haben ge stimmt Prinz Napoleon, Fürst PoniatvwSki, Bonjean, Herzog von Padua, General Herzog von Saint Simon, Graf Segur d'Aguesseau, General Hufson und noch 10 andere Senatoren. — Fürst Metternich wird, wie die „France" sagt, in den ersten Tagen der nächsten Woche von Wien wieder hier zurückerwartet. Da» Wiener Cabinet, fügt da» genannte Blatt hinzu, wünsche zwar lebhaft, daß Rußland Polen liberal« Staat»ri»rich1u«g«n bewillige, habe aber auch seinen Entschluß kund gethan, daß r» über dies« Haltung voll Mitgefühl für die polnisch« Sach« und voll Achtung vor dem Recht der Verträge hinau» sich nicht binden wolle. — Der am 15. Februar von Veracruz abgegangene P-stdampfer ist, laut einem Telegramm von Belle - J-le, in Sicht und wird beute Abend in St. Nazaire ««getroffen sein. Nach Vera- cruzer Nachrichten vom 18. Februar, welch« di« „France" über Haväna erhalten hat, staud Forey noch immer theilt samm seit 1 r Abenl sich b gen « über fremd« Nach sei» nach dazu: zur L nicht isterre hier, t wenn laufen die R« wenn eS ver Ei drpesch hat si und d Dieses einem Orte i ist hie — D untern reichift em I, Namei wurde, in sei, jutant Wenn, Jdenti bei sei Kampf theilun im Feu Theile Opatoi trirt, l Se^ Nachric „Lstd. schriebe Owruz begönne Der K neral 2 drohte den Au rufen s ist nur clamirt Lember, dolien ! czajoff i ül>«r B' gegen b ein Tel genden erschein^ lizien g, ruhig, cntschiel lesitzer vollere Her unbekar durch e gemacht, contrass prLsen gierun schied» „Tai erforderte angelegen unier den ständisch«: Richtung Eure Rei Mühen v glaubte a jein ivüri halb hab, sie zum Cbrobrze bestanden „Ich Dir Erst» selben ab und wvh mit, den, mir 30 1 bald ich i coro- in mung an W, eine Pa die Sor Di Hof mi auf frai beliebe i Eii in freqi lick uni einem o jedoch a mit eine «erden
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