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Dresdner Journal : 15.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-15
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 15.03.1863
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242 unicipalverwaltung im Land« sorgt Fortschritt gemacht. Alle dies« Refor- Bans mit gesctz- Borschlag werd« Es bestätigt sich, Paris, 12. März. Nord John Russell hbi, wie die „France" wissen will, auf die Depesche, welche er an die bei den Wiener Verträgen brtheiligten Mächte Europas in der polnischen Angelegenheit gerichtet, bereits von — Schweden und Portugal eine zustimmende Antwort erholen. „Frankreich," sagt die „France", a^rr Klassm d«r ländlichen Bevölkerung in diesem Sinne sind genehmigt und ist die Verwaltung der Domänen- u. Apanagebauern mit Anwendung derselben bereits vor gegangen. Durch die Unterdrückung des BranntweinpachtS ward dem Volke eine drückende Last abgenommen. Für die Verbesserung tzaMi ' ' ' " -- einen wesentlichen men und Reorganisationen sind erst jetzt, seitdem allen Klassen der Bevölkerung die freie Arbeit gewährleistet, lebensfähig geworden. Nachdem di« vom Adel hier und da ausgegangenen Hindernisse beseitigt sind, ist es nun an dem Bauernstand«, das in seinem Interesse volljührte Werk dadurch zu krönen, daß er die freiwillig übrruom» ment« Verpflichtungen gegen die frühern Gutsherren fer nerhin pünktlich und loyal erfüllt, und durch eine freie und gewissenhafte THLtigkrit die Frücht« r,if«n macht, die der Freiheitsbaum ihm zu bieten vermag. Aus Konstantinopel, 11. März, wird telegraphirt, daß bei Schumla eine türkisch« Armee zusammen gezogen wird. Trrbiujt, 10. März. Gestern revoltirte inAuvzi die"ganze reguläre türkische Miliz mit bewaffneter Hand gegen ihren eigenen Major, welcher sich durch die Flucht reitete und zu den BaschibozukS und Arnauten begab, die nicht betheiligt waren. Man sagt, daß die Aufrührer seit vielen Tagen an dem Nothwendigsten Mangel leiden. Heute vereinigt sich die ganze Local miliz mit den BaschibozukS, um sich zu ihnen zu bege ben und dieselben, wo möglich in Güte, zur Pflicht zu- rückzusühren. ,,, . Alexandrien, 9. März. (T. H.) Ismail Pascha ist «»gekommen. Feste und Beleuchtungen wurden ihm zu Ehren aygestellt. Ein Kammerherr dcS Königs Victor Emanuel überreichte ihm daS Großkreuz des Ordens von Gt. Mauritius und St. Lazarus. Der Vicekönig ist nach Kairo wcitrrgereist. New-Aork, 27. Februar. Der Finanzcomitö schlägt vor, der Regierung Ermächtigung zu einem An le Heu von 300 Millionen dieses Jahr und von 600 Millionen für nächstes Jahr zu erthcilen, sowie zur Ausgabe von 400 Millionen SchatzbonS, von 150 Millionen gesetz lichen Papiergelde- und 50 Millionen " lichem Eours. Man glaubt, dieser durch den Senat gebilligt werden. — daß zwischen den föderalistischen Generalen Hunter und Foster in Port-Royal Zwistigkeiten bestehen. Hunter hatte den General Stevcnton verhaften lassen, weil dieser geäußert, er wolle lieber geschlagen werden, als über Neger commandiren. General TownSend hat sich nach Port-Royal begeben, um die Differenz zwischen Hunter und Foster bcizulcgen. die polnische Nation schon alle geeigneten Schritte ge- than, die ihm im Interesse der öffentlichen Ordnung in Europa nöthig schienen; sollte jedoch ein gemeinsamer Schritt der Unterzeichner der Wiener Verträge zu Stande kommen, so werde es unverzüglich die Hand dazu bieten. — Dem „Nord" zusslge wäre das englische Circular an die Wiener Vertrag-Mächte schon am 5. hier ange kommen. Auch dieses Blatt beinerkt, daß die französische Regierung bereits geantwortet habe. UebrigenS,'sagt eS, Würde Frankreich durch eine tsolirte freundschaftliche Ver wendung in St. Petersburg wahrscheinlich mehr ausrich ten, als durch eine das Ehrgefühl Rußlands berührende gemeinsame Action. Die letztere Rücksicht »erbiete dem selben auch, vor Niederwerfung des Aufstandes sich über haupt zu äußern. Sofort nach der englischen Weigerung habe die französische Regierung besonder« Instructionen an den Herzog v. Montebello nach St. Petersburg ab gehen lassen. Auch will eS »da» Blatt trotz aller De mentis noch nicht für bewiesen halten, daß Kaiser Na poleon nicht an den Kaiser Alcrander geschrieben hab«. Der italienische Gesandte, Marquis Pepoli, ist ihm zu folge in St. Petersburg angekvmmen und instruirl, sich genau nach Frankreichs Verhalten zu richten. — General DembinSki hat ein Schreiben an die „Presse" gerichtet, worin er sagt, daß er Jeden als einen Feind Polens betrachte, möge er sich Kcssuth oder Mickieroirz nennen, der sich bemüht, Oesterreich die geringste Unruhe wegen der Haltung Ungarns einzuflößen. — In Marseille hat am 9. Abends eine Mani festation zu Gunsten Polens stattgefunden. lieber 1500 Personen hatten sich des Abends gegen 9 Uhr auf der Ebene von St. Michel versammelt. Von dort aus begaben sie sich über die Allee Mrilhan unter dem Rufe: Es lebe Polen! nach dem Innern der Stadt. Der Zug wurde jeden Augenblick größer, und als er in der Nähe der Canebiere ankam, war er nahe an 30,000 Menschen stark. Dort wurde der Zug von einem Polizricommissar angehalten, der aber nichts ausrichtete, zumal da plötzlich der Ruf erscholl-: Nach der Präfectur, nach dem russischen Consulat! die sich beide in der Rue-Montgrand befin den. Dort angekvmmen, wurde der Ruf: Es lebe Po len! mit ungewöhnlicher Begeisterung angestimmt und Lieder, darunter auch die Marseillaise, abgesungen. Mi litär und Polizei schritten jedoch ein und zerstreuten nach und nach die Zusammenrottung. Mehrere Verhaf tungen fielen vor. Turin, 7. März. (A. Z.) In Palermo wurde am 1. März unter dem Vorsitz des Deputaten Ricciardi ein Meeting abgehalten, bei welchem den Hauptgegenstand der Verhandlung die V e r l e g u n g der provisorischen Hauptstadt von Turin nach Neapel bildete und fol gender Beschluß gefaßt wurde: „Nachdem die Volksver sammlung der Stadt Palermo dem Patriotismus, sowie den Opfern des hochherzigen Piemont dir gerechte Aner kennung hat widerfahren lassens aber stch^ich von der> Nothwendigkeit einer Verlegung der provisorischen Haupt stadt von Turin überzeugt hat — sei eS, um von der Regierung auch den leisesten Schatten von MunicipaliS- muS entfernt zu halten und dersrlbcn sowohl in poli tischer als administrativer Beziehung weitern Spielraum zu lasten — sei eS, um uns so viel als möglich Rom zu nähern, ohne welches die nationale Einheit ein eitler Name ist, drückt die Volksversammlung den dringenden Wunsch aus: di« Regierung sowohl als das Parlament möchten so schleunig als möglich ihren Sih anderswohin verlegen, und überläßt sie es dem Gutachten des letzter», daS Wo zu bestimmen. Nur ist die Versammlung der Ansicht, daß der zu wählende Ort so nahe als möglich bei Rom sein müsse, um durch dessen Besetzung unser heiliges und unveräußerliches Recht aus die einzig wahre und definitive Hauptstadt Italiens neuerdings zu be- thätigen." — Garibaldi, der, je weniger er jetzt selbst für den Krieg thnn kann, desto mehr aller Welt Krieg anzu kündigen beflissen scheint, hat an seine Landsleute in Nizza einen Brief gerichtet, welcher folgendermaßen schließt: „Ja, Nizzarden, wir werden weder ruhen noch Frieden haben, bis unter Nizza wiederum den Händen de- Usurpators entrissen sein wird, deS Usurpators, der unS den Eintritt nach Rom venvrhrt, der den abscheu lichen päpstlichen Despotismus aufrecht erhält, der Ita lien zur Zwietracht und zur Schwäche verdammt. Ja, Nizzarden, ich nehme die Präsidentschaft eurer Association (ein Unterstützungscomitö für bedürftige, ausgewan derte Nizzarden) an und — hoffe euch morgen sagen zu können: Gehen wir, unser freies Nizza wirderzusehen." — Die „Costituzione" vom 9. März schreibt: Man versichert, daß auf den Hauptstraßen der südlichen, von den Räubern verwüsteten Provinzen alle 3 — 4 Kilometer (alle Wegstunden) Baraken, die 50 Sol daten berherbergen können, errichtet werden sollen. Madrid, 11. März. Gonzalez hat seine Ent lassung als Gesandter in London eingrreicht und wird durch Herrn Comyn ersetzt werden. Der Minister des Innern beabsichtigt eine Modifikation de- Preßgesetzrs. London, 12. März (K. Z.) Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Preu ßen statteten gestern der Königin Marie AmSlie einen Besuch in Claremont ab. Die hohen Verwandten der Prinzessin Alerandra verabschiedeten sich gestern Nach mittag von der Königin Victoria und reisten nach Lon don ab. — Ein hier aus Pari» eingrtroffenrS Telegramm meldet den daselbst gestern früh erfolgten Tod des durch seine Thaten in Indien bekannten Generals Sir James Outram. Tt. Ptkerturg, 5. März. Mit Aushölung der Leib eigenschaft haben die eingeführtrn Reformen auf allen Gebieten de» staatlichen Lebens erst ihre eigentliche Be deutung gewonnen — schreibt di« „Nord. Post". Dir Grundzüge der GerichtSreorganisation sind festgestellt und di« legislativen Arbeiten zur Einführung derselben in vollem Gange. Der Entwurf der provinzialen Institu tionen (semskil nt»obre»kä«iis) ist so weit vollendet, daß er binnen Kurzem dem Staatsrath zur Prüfung vorge- legt werden kann. Gleichzeitig mit Ausarbeitung diese» Entwürfe» wird auch ei« andere» Projekt von der grüß ten Wichtigkeit für die ländlichen Gemeinden, nämlich Antrag wurde ein- ein Reglement gegenseitiger Versicherung gegen Feuerschä den vorbereitet. Dir Grundbedingungen zur Bereinigung Der polnische Aufstand. Warschau, 11 März. (Nat.-Z.) Zu den gestern mit- getheilten Entlassungsgesuchen füge ich heute noch die Namen der beiden Brüder Lewinski, die ebenfalls ihren Au-tritt aus dem Staatsrath auf geeignetem Wege angezeigt haben. Der eine dieser Brüder, der General Lewinski, Ivar im Lauft des Jahre- 1861 bis zum Ein tritt der Reaktion an der Spitze der Commission des Innern, was genügend beweist, daß er der legalen Fort schrittspartei angehört. — Gestern schrieb ich Ihnen von einer neuen Proclamation der provisorischen Regierung, worin natürlich die Grausamkeiten der russischen Ar mee scharf gegeißelt werden. Heute antwortet der „Dz. Powsz." darauf mit einem, wie er sagt, aus amtlichen Quellen geschöpften Resume aller Justizmorde, welche die Insurgenten vom 13. bis 28. Febr. begangen haben oder begangen hätten, wenn nicht die Civil- und Militärge- walt rechtzeitig eingeschritten wäre. Der amtliche Be richt zählt im Laufe von 16 Tagen 9 angeblich unschul dige Personen auf, die von den Insurgenten erhängt oder erschossen worden sind. Dagegen erzählt der „Dz. Powsz." keinen Fall, daß die Insurgenten irgendwo ge plündert oder fremdes Eigenthum zerstört hätten. Der „Osts.-Ztg." wird von der polnischen Grenze, 11. März,. geschrieben: Die Angaben der öffentlichen Blätter über die geographische Ausdehnung und nu merische Stärke der polnischen Jnsurrection sind einander so widersprechend und zum Theil so übertrie ben, daß authentische Mittbcilungcn darüber erwünscht sein dürften, Die Jnsurrection, die nach der Ankunft Mieroslawski's zu End« vorigen Monats ihren Höhe punkt erreichte und seitdem sichtbar in Abnahme ist, hat von Anfang an nur einen localen Charakter gehabt, und alle Anstrengungen der Revolutionspartei haben nicht vermocht, si« über das gcsammte Territorium des Königs reichs Polen auszudehncn und ihr den Charakter einer allgemeinen Volkserhebung zu geben. Selbst in den Ge genden, wo die Jnsurrection eine Zeit lang die Ober hand gewann, hat sie letzter» Charakter nicht gehabt, weil die in Polen wichtigsten socialen Elemente, der be güterte Adel und der Bauernstand, sich von ihr zurück hielten, DaS Terrain, wo die Jnsurrection ihre wei teste Ausdehnung gewonnen und ihre größte Macht ent wickelt hat, ist die ehemalige Wojwodschaft Krakau, im Gouvernement Radom. Sie wurde hier begünstigt theils durch den Umstand, daß sie von Galizien au» Waffen erhalten konnte, theils durch das durchweg gebirgige Terrain. Hier ist der Schauplatz der Thaten des kühnen und befähigten Guerrillaführers Langiewicz. Von der russisch-polnischen Grenze wird der „G.-C." unter 11. März geschrieben: Gestern Nachmittag traf in Maczki eine russische Streifpatrouille, bestehend au» 20 Kosaken und 150 Mann Infanterie, ein und zog nach rtnstündiger Rast nach Slawkoff und OlkuSz ab. — Ja den Wäldern nächst Dowbrowa, Slawkoff und OlkuSz sollen sich versprengte Insurgenten zahlreich auf halten. — Die Jnsurgentenbande unter CieszkowSki ist infolge des stattgefundenrn Zusammenstoßes mit den Russen ganz zersprengt; am 9. d. wurden 40 Insurgen ten dieser Bande von den streifenden russischen Patrouillen «ingefangea und nach Ezenstochau gebracht. In der Nacht zum 11. d. wurde in der Gegend von Michalowtce ein großer Brand bemerkt. h- AuS Krakau, 12. März, wird telegraphirt: Der gestrige Abmarsch de» Langiewicz au» GoSzcza soll in drei Colonnen stattgefunden haben, wovon eine in Tlom- niki übernachtete, v Die Wiener „Presse" erhielt da» Manifest juge- sendet, welche» Langiewicz am 10. d. au» seinen» Haupt quartier Äo-zcza erlassen hat und in welchem er sei nen Landsleute« ankündigt, daß, im Einvernehmen mit Confessionen zurückgeftellt resp. vom Militärdienste be freit 1386 resp. 1638; als ^«dienstpflichtig anerkannt 175 resp. 293; als moralisch unfähig in den Listen ge strichen 534 resp. 596; als augenfällig unbrauchbar von der Kreisersatzcommission ausgemustert 2481 resp. 2514; al» dauernd unbrauchbar von der DepartementSersatzeom- mission ausgemustert 17,200 resp. 15,200; zur Ersatz« reserve übrrgetreten 67,539 resp. 69,817, und Hva^ i>) wegen MindermaßeS nach dreimaliger Concurrrnz MiteM 5 Fuß 10,200 resp. 9200, b) wegen Kleinheit nach vrei« maliger Concurrrnz (von 5 bis 5' 1" 3'") 9378 resp. 9285, e »wegen zeittqerUnbrauchbarkeil nach drcimaligerConcurrenz 42,644 resp 46,762, ei) wegen häuslicher Verhältnisse nach dreimaliger Concurrrnz 4600 resp. 4213, und «) Disponible nach fünfmaliger Concurrrnz 706 resp. 291; zum Train designirt crcl. der zu Trainfahrern AuS- gehobenen 7421 resp. 6774; auf rin Jahr zurückgestellt 231,600 resp. 230,249 (dävon als zeitig unbrauchbar 219,642 resp. 219,142 und in Berücksichtigung häus licher Verhältnisse 10,762 resp. 10,013; die übrigen wegen gerichtlicher Untersuchungen u. dgll). Die Tvtalsumme der abzuziehenden Kategorien beträgt also 466,471 rejp. 495,622, und e» bleiben zur Aushebung 68,596' resp. 69,961. Ausgchoben sind im Ganzen 62,198 resp. 59,459; davon für das GardeeorpS 7974 resp. 7020, für die andern Armeecorps: Infanterie 35,000 resp. 34,300; Jäger Klasse V 105 resp. 118, Jäger Klasse 6. 635 resp. 700, Artillerie 6614 resp. 5921, Pionmere 1154 resp. 1125, Trainfahrer 3176 resp. 3101, Krankenwär ter 42 resp. 29, als Arbeitssoldaten 77 rejp. 79, für die Marine 240 resp. 458. Zur Aushebung bleibcir dis ponibel 6398 resp. 10,500, davon in den 5 Klasse»» der 20- bis 24jährigen: 2929 resp. 5117, — 1083 resp. 3233, — 1782 resp. 1373, — 294 resp. 756, — 310 resp. 23. — In der Residenz zeigen sich bereits lebhafte Vorbereitungen für die Erinnerungsfesttage der nächsten Woche. Im Lustgarten herrscht sehr rege THL- ligkeit. Die Baugrube, in welche der Grundstein zum Standbilde des Königs Friedrich Wilhelm's lll. versenkt »verden soll, ist beendet: vier Tribünen sind hcrgerichtrt und dicht vor der Grube über dem bisherigen Bassin deS großen Springbrunnen ist man damit beschäftigt, einen Pavillon zu erbauen, welcher die Damen deS Louiscn- Lrdens aufzunchmen bestimmt ist. Se. Majestät der Kö nig nimmt an allen Veranstaltungen ein sehr lebhaftes Interesse und injpicirt die einzelnen Anordnungen per sönlich. Viele Veteranen sind bereits hier eingetroffen. Am Hofe erwartet man die erlauchten Schwestern Sr. Majestät des Königs, die Prinzessin Friedrich der Nie derlande und die verwitwete Großherzogin von Mecklen burg-Schwerin, welche eigens zu der Feier hierher kommen. Berlin, 13. März. (B. Bl.) Der Bischof von Er- meland, 0r. Geritz, ist durch päpstliches Breve vom 20. Februar zum Hausprälaten und Thronassistenten des Papstes ernannt und zugleich in den römischen Grafen stand erhoben worden. — Den in der königlich preußi schen Armee bei verschiedenen Truppengattungen cominan- dirt gewesenen fürstlich serbischen Offizieren ist auf ihr Ansuchen sämintlich der Abschied aus fürstlich ser bischen Diensten bewilligt worden. Die Ursache dieser plötzlichen, merkwürdig erscheinenden Verabschiedung ist folgende: SLmmtliche in der preußischen Armee comman- dirte serbische Offiziere baten ihren Fürsten, sie in einer, besonders für ihr Vaterland so ernst bewegten Zeit zu rückzurufen, da sic in der hcimathlichen Armee ihrem Vaterlande nützlicher sein zu können glaubten, als wenn sie in der preußischen Armee Dienste thäten. Der Fürst von Serbien schlug ihnen das Gesuch ab, worauf sie säinmllich den Abschied erbaten, der ihnen auch sofort be willigt wurde. — Die Herausgeberin der Varnhagen'schen Tagebücher, Dlle. Ludmilla As sing, hatte gegen das wider sie ergangene Urtheil erster Instanz, wegen Ma- jcstätsdeleidigungen u. s. w., appellirt. Das Urtheil ist nun in zweiter Instanz lediglich bestätigt worden; e» lautet auf eine achtmonatliche Gefängnißstrafe und Ver lust der Ehrenrechte auf ein Jahr. Die somit in zwei Instanzen Verurtheilte soll sich jetzt in Italien aufhalten. Posen. (Pos. Z.) Die Nachricht, daß die Büchrr- censur iir Posen wieder eingeführt sei, setzte uns in nicht geringes Erstaunen. Wir haben uns deshalb in hiesigen Buchhandlungen über den Sachverhalt erkundigt und Folgendes erfahren. Dor einigen Tagen kam ein in Brüssel zur Post gegebene», an eine hiesige polnische Buchhandlung adressirtes Paket hier an, welches von der hiesigen Post natürlich der Steuerbehörde zur Eröffnung übergeben werden »nutzte, um zu ermitteln, ob steuerpflich tige Waare darin enthalten sei. Der Steuerbeamte fand in dem Paket Bücher, deren Inhalt ihm verdächtig er scheinen mußte; denn er sandte zu dem Adressaten und ließ ihn befragen, ob er wolle, daß ein Eremplar der Schriften dem hiesigen Polizeidirectorium vorgelegt oder das ganze Paket rcmittirt werden solle? Der Adressat erklärte sich für das Letztere. Ob nun der Steuerbeamte diese Anfrage au» eigenem Antriebe gestellt oder ob er höhere Instruction hat, bleibt dahin gestellt; denn die hiesigen Buchhändler wissen nichts von einer in dieser Beziehung ergangenen Verfügung des hiesigen Polizeidi- rectoriums. — Die „Ostd. Ztg." kann „als bestimmt" mittheilen, daß MicroSlawski in Paris einge- tr offen ist. Kassel, 12. März. (Nat.-Z.) In der heutigen Sitz ung der Ständeversammlung beschäftigte man sich mit der Berathung des Berichts des VerfassungsauS- schussrs, betreffend die Entschädigung der auf Grund des K. 51 des provisorischen Gesetzes vom 14. Juli 1851, Abänderungen des Staatsdienstgesetzes betreffend, auf Wartegeld gestellten Beamten. Verfasser des Berichts ist der Abg. Harnier. Der Antrag des Ausschusses geht dahin: „Die hohe Ständeversammlung wolle beschließen, an hohe Staatsregierung das dringendste Ersuchen zu richten, die Entschädigung der auf Grund des §. 51 deS provisorische»» Gesetzes vom 14. Juli 1851 u. s. w. auf Wartegeld gestellt gewesenen oder gestellten Staatsdiener, beziehungsweise deren Witwen und Erben, mittelst Nach zahlung des denselben entzogenen Gehaltsviertels eintre- ten zu lassen und die dieserhalb gefaßte Entschließung baldthunlichst zur Kenntniß der Ständeversammlung zu bringen." Das bezeichnete provisorische Gesetz ist „mit Zustimmung der beiden Commissare von Oesterreich und Preußen, als den durch BundeSbrschluß vom 11. Juni 1851 dazu bevollmächtigten hohen Regierungen" er lassen. Die Summe deS auf Grund dieses Erlasses den StaatSdienern entzogenen GehaltSviertel» beträgt etwa 70,000 Thlr. An der Discusflon brtheiligten sich vor zugsweise die Abgg. Henkel, Weinzierl, Löber u. Kno bel, von denen der Erstere jene 70,000 Thlr. ein ^Sün dengeld" nannte, daS in der Staat-kaffe nicht bleiben dür,e, das vielmehr den rechtmäßigen Forderung-berech tigten erstattet werden müsse. Der Antrag wurde ein stimmig angenommen. dem Centralcomit-, dir oberste Civlh uad Militil, gewalt in seinen Händen concwutidKist. DaßMani fest lautet in wörtlicher Uebrrsrtzung: „Landsleute I Den durch unerhörte Gewaltlhaten und chr« lichen Druck der mv-Mvitischen Herrschaff herausbestworene K-mpt Haden die cisiffzfte» Löh«« Polen», unler Anrufung tk Allmächtigen, gegen den ewigen Feind aller Freiheit und üivch sauon, die aus unserm Volke lastende Kreiudhen schaff herzd« ausgenommen, um die Freiheit und Unadhängegke», de» Lu» lande» zu erftreiten. Ungeachtet der ungüastigfteu Umstände, unter denen uns Feind durch äußerste Anspannung de» Drucke» den Ausbruch Waffenkampfe» beschleunigte, dauert der mit nackten Händen gi» zahlreiche »loskowilisch« Heerschaaren begannene Kamps mchl n, beinahe zwei Monate aus einem großen Umfange unser» Latz lande», sondern er wächst und entwickelt sich, Dank der Eneiz und der Opfenvilliakrit von welcher di« ganze Nation beseelt 's entschlossen, die Freiheit zn erringen oder zu sterben. Polnisch, Blut wird in Strömen vergossen aus unzählbaren Schlachtfeld»» ek fließt diese» Blut in den Straßen unsrer Hltdle und Tiff« welche der asiatische Eindringling in Schutthaufen verwanoill dre wrhrtose Vevötlerung marüeiu» und dcu Nest ihrer Habe Plünderung durch d»e wuthentdranute Soldatetka preitaedend Angesicht» diese» Kampse» aus Leien mH Tod, aagefichlj ru Mord, Plünderung und Feuer, womit unser Feind seine Mrsch zeichnet, sieht Polen nut Kummer, neben der größten Lufopfnim und vem Enthusiasmus von Tausenden seiner Söhne, den gel einer concenlrirtew und unverschleierten Gewalt, welche tu aulgerus^ren Kräfte v»rUntergang bewahren uu» die bisher net schlninmMiden wecken'fhnnle. Ne Umstände u»d die An Weise der seitherigen Kriegführung Haden es mit sich gebracht, daß e» außerhalb dechWcktzlagnt de» Aufstande» auf dem vai-v ländischen Boden ckeme gecranesen Otte giebl, wo eine solche osten, kundige, cenls-ie, leitende Regicrung aujaenchlet werden Itnule und das ist der Grund, weShalb 44? an» den» ehemaligen nati» nalen Eenlraicomir» hervorgegangene provfforrjche Regierung mch offen vor die Station und die Welt treten konnte Obwohl es inmitten unser» Volkes viele durch Besirh ^nr und Verdienste viel höher stehende Männer gieb»!, obwohl ich cu volle Größe der Veraiitwortlichkeit und der aus eurer unirr s, ungünstigen Verhältnisse» auftretenden obersten Nationalregienich lastenden Pflichte» fühle, so habe ich mich dennoch cntlchlesja in Erwägung de» Drange» der Umstände, welche mit michvz, Stimme nach Abhilfe des Uebel» rufen, und in Anbetracht« Nothwendigkeit, während der Dauer diese» Kampfes auf red« und Tod den von einem Willen geleiteten zahlreichen Arm» de» Frcmdhrrrscher» durch Äoncentrirung aller Eivil und M tärgewall in eitler Hand gesteigerte und erhöhte Kräfte der AM tion cnlgegenrnflellcn, nach erfolgter Verständigung mit der b« derigen provisorischen Negierung, die »berste dutatorische GewaV zu ergreifen, welche ich nach Abschüttcluirg de» mvstowmscheM Joche« ii» den Schooß der Nation zu Händen seiner BninM nicderlegen werde. Jnocm ich tmir die unmittelbar« Leitung der kriegmschM Operationen Vorbehalte, sowie die Macht, nach Maßgabe der UM stände die obersten Befehlshaberstellen in einzelnen Provinzen M andere Führer zn übertragen, habe ich schon heute lür pahM befunden, die gesammie Eivilleffnng de» Aufstande», sowie M Vestandthcile der befreiten LandestheU« einer besonder», aus mR »er Machtvollkommenheit fließenden und unler meiner oleri-W Aufsicht stehenden Eivtlregierung anzuverlrauen. Die AllriduuD neu und die Organisation dieser Regierung w,rden durch ein M sonderte» Decret bezeichnet und regulirt werden. Weit entfernt davon, im Anfänge meiner dictatorischen 'M walt etwa» Neue» zn beginnen, vielmehr nur das von der l>M herigen provisorischen Negierung angefangene Werk weiter sübreM bestätig« ich in vollem Umfange und proclamire noch einmal « in dem Manifeste dieser Negierung vom 22. Januar d. I. au» gesprochenen Grundsätze, in oeren Namen die Banner de» naiD nalen Kampfes um Freiheit und Unabhängigkeit des Valeilan.M entfaltet wurden, als da sind: bürgerliche Freiheit und Glcut« aller Löhne Polens, ohne Unterschied des Glauben», LiaivM und Geburt, sowie unbedingte Freiheit de- auf Grund von jfl'M oder Zins besessenen Grundtigenrhum», unter gleichzeitiger hnV schädigung der Berechtigten aus dem allgemeine» NaffonalscwM Und nun, ihr Völker von Krvnpoien, Lilhaucn und AmM rußland, die ihr eine einzige polnische Nation bildet! Euch sM dere ich noch einmal im Namen de» Allmächtigen zu einem LM meinen sofortigen Aufstande gegen die moskowitische FremediM schäft und Barbarei auf! Die" Eintracht aller Kinder ohne Unterschied de» Stande» und Glauben», die Gemeinsam!!» und Allgemeinheit der Anstrengungen und Opfer, die Ein-/» M Leitung, sie werden unsre heute noch zersplitterten Kräfte zu wnD für den Feind surchtbaren Umfange potenziren, und uns du LG abhänaigkeit de» Vaterlandes bringen, Freiheit und Glück »M zukünftigen Geschlechtern, ein ruhmvolles und unsterbliche« M denken an Diejenigen, welche in diesem heiligen Kampfe den dentod finden werben. „Zu den Waffen, Brüder, zu den Waffen! für Freiheit nD Unabhängigkeit des Vaterlandes. Hauptgu-rticr Goszcz», ll). März 18KS. - " stez, General Maryan Langiewicz, Diktator.' » Dresdner Nachrichten »om 14. März. D Der Lehr- und Erziehungsanstalt st Knaben in Frirdpichstadt (Freimaurerinstitut) wurde s heutigen Vormittage die Auszeichnung zu Theil, der Herr Kreisdirector v. Könneritz dieselbe mit jiinst Besuche beehrte. Derselbe nahm, unter Führung « Herrn Direktors Keller, gll« Räume der Anstalt bis: die WirthschaftSlocale in Augenschein, wohnte, M die Zeit es gestattete, dem Unterrichte einzelner Kk« bei und verließ nach längerem Aufenthalte das ftitut untep Aeußeruugen des Wohlgefallens und groi Zufriedenheit über Ho Einrichtungen desselben und! in ihm herrschenden Ordnung. — Gestern feierte die Dresdner Singakade« (Chorgesangverrin) ihr 15. Stiftungsfest in den men de- Lincke'schen Badirr. Dtr'musikalische Theil« Feier bestand in der sehr gelungenen Aufführung > Spohr'schen Hymne an dir heilige Cäcilie, welcher spät die Aufführung der erst neuerdings bekannt gcwordez Oper: „Die Verschworenen oder der häusliche Krieg" Franz Schubcrt'S musikalischem Nachlasse folgte- A die Vorführiinß Diese- durch eine Fülle der lieblich! Melodien sich auSzeichnenden Werke» schon an sich dankenSwrrthe und für alle Musikfreunde interessante ^4 gabe^ fo wurde sie es noch mehr durch die höchst gr! gene Darstellüng der Oper, welche in Anbetracht» Schwierigkeiten, welch« die Lösung einer so ungewoh-H Aufgabe für Dilettanten darbittrt, Um so mehr H4 raschen mußte, da die Aufführung ausschließlich l» Mitglieder der Akademie geschah. Nicht nyr die » tretcr und Vertreterinnen der Solopartien, sondern » die stark besetzten Damen- und Herrenchöre lösten « ihre Aufgabe sowohl in Bezug auf Sicherheit, Aue« und Nüancirung d«S Gesang», al» in Betreff eines!<t» dizen Zusammenspiele» in befriedigendster Weise. DaH» druck der mit lebhaftesttm veifäll aufgenommenen Ltist» wurde noch erhöht durch ftgrndliche Frisch« der SlinmV anmuthige Erscheinung der Darstellenden, Atanz I reichen und gesctMackvosirN mittelalterlichen Costümc» die Lust und Liebe, Mit welcher alle Mitwirkenden I ihre Aufgabe sichtlich erfüllt WSetn. — Wie rrn» mitgetherlt wird, findet dir zweite V sammlung der „Fortschrittsfreunde" nächsten Dien« den 17. statt. Außer dem (neulich vertagten) KresM mar'schen Bortrage über da» Beteln»- und Versa» lung-recht, wird die fünfzigjährig« Erinnerungl die Erhebung de» deutschen Volke» gegen I französische Fremdherrschaft (die bekanntliäl 17. d. in Preüßen, HaMburg u. s. w. sb glänzende W hervortust) da» — von Hr«. Vr. Schlimper b«W delte Hauptthema de» Tage» bilden. E» solle» I bet Beiträge für da» Körner-Denkmal angenoiD werden. " >U" ' r
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