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Dresdner Journal : 12.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-12
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 12.03.1863
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Lrpeckitinn ckv» Oreocknvr ckoneo»!», 1>r«-sckeo, öl»rioo»te»»i>s I>'o. 7. Amtlicher Theil. Verordnung, den Betrieb der Sandsteinbrüche in den Amts bezirken Pirna, Königstein,'Sebnitz und Schandau betreffend. Die wachsende Umfänglichkeit drS Betriebes der Sand- strinbrüche in den Bezirken der GerichtsLmter Pirna, Königstein, Sebnitz und Schandau und die dadurch gleich zeitig verwehrte Veranlassung zu Gefährdungen der Stein brecher sowohl als auch der Anwohner und Passanten haben es nöthig gemacht, jenen Betrieb einer näheren polizeilichen Beaufsichtigung zu unterwerfen, zu welchem Ende andurch mrt allerhöchster Genehmigung Folgende» verordnrt wird. 8- 1 Jeder Besitzer oder Pachter eines Sandstrinbruchs im Bereiche der vier vorgenannten Amtsbezirke einschließlich der darin gelegenen Stadtbezirke hat ») von jeder Eröffnung neuer Brüche und b) von jedem Unterhöhlen von Felswänden dem zur Handhabung der Aufsicht über den Betrieb der Sandsteinbrüche bestellten Königl. Steinbruchsauf seher und zwar vor der Inangriffnahme schriftliche Anzeige zu dem Zwecke zu erstatten, um den letzter» in den Stand zu setzen, nicht allein die Oertlichkrit in Augenschein nehmen, sondern sich auch von der Unbe denklichkeit der beabsichtigten Betriebsarbeiten, oder der Nothwendigkeit dafür zu ertheilender specieller Betriebs anordnungen Ueberzeugung verschaffen zu können. Diese Anzeigen sind von dem Steinbruchsaufsehrr an den technischen Kommissar für das Sandsteinbruchwesen abzugebrn, welcher sie den betreffenden Verwaltungsobrig- keiten (Gerichtsämtern und beziehendlich Etadträthen) zugehrn zu lassen hat. 8- 2. Derjenige Besitzer oder Pachter eines Sandsteinbruches, welcher die rechtzeitige Anzeige nach tz. 1 unterläßt, verfällt in eine im Wiederholungsfälle zu erhöhende Geld strafe bis zu 10 Thlr. Auch ist der Bruchinhaber bei gleicher Straffälligkeit verbunden, mit den bereits begonnenen Betriebs- oder Unterhohlungsarbeiten auf Anordnung des SteinbruchS- aufsehers sofort und bis auf Weiteres innehalten zu lassen, dafern der letztere bei der nach Empfang der An zeige alsbald zu bewirkenden Besichtigung de» betreffen den Steinbruchs die Wahrnehmung machen sollte, daß nach Oertlichkeit und Modälttät des Betrieb» eine Ge fährdung der Arbeiter oder der Umgebung zu befürch ten stehe. 8. 3. Abgesehen von der in tz. 1 erwähnten Anzeigepflicht und soweit der Steinbruchsaufseher nicht mit Rücksicht auf die specielle Beschaffenheit des betreffenden Stein bruchs noch zu anderen technischen Betriebsvorschriften, sei cs bei der ersten Besichtigung oder bei Gelegenheit der ihm auch später obliegenden, und daher nach seinem Ermessen zu jeder Zeit freistehenden Revisionen der be treffenden Brüche Anlaß finden sollte, ist beim Betriebe sämmtlichcr in den obenbrzeichneten, örtlichen Bereich fallenden Steinbrüche Folgendes zu beachten: tz. 4. ») DaS an den steilen Felswänden hängende Ge stein ist, soweit möglich, abzustoßrn und das Steinge- rölle, mit dem die obersten Steinlagen in einigen Brüchen bedeckt erscheinen, soweit nöthig, abzuräumen. b) Vor Beginn der Unterhohlungsarbeiten ist nicht nur der Arbeitsplatz vor der zu fällenden Steinwand, sondern auch das Terrain zur Seite desselben soweit von Schutt und Gestein zu reinigen als nöthig ist, um den Arbeitern im Nothsalle eine rasche Flucht zu ermöglichen. o) Mit den vorschreitenden Unterhohlungsarbeiten sind die Stützen in einer der Größe der Steinwand ent sprechenden Anzahl und Stärke rechtzeitig und noch vor eintretender Senkung der Wand unterzusetzen, auch ist ein zuverlässiger Mann als Sicherheitswache aufzustellen. ä) Die sogenannten Schleppen oder Schleifen dür- Fe uilleton. Dresden. In Bezug auf das Referat über einen vom Herrn Jnspretor Büttner im k. AlterthumSver- eine gehaltenen Vortrag (Rr. 53), welches vor dem Ab drucke einzusehrn dem Herrn Vortragenden keine Gelegen heit gegeben war u. worauf sich die Entgegnung in Nr. 55 bezog, wird uns von authentischer Seite folgende Auf klärung, verbunden mit einer weitern schätzenswrrlhen Mittheilung: Der Berichterstatter hat irrthümlich über eine im Rückenwirbel eines Hydrarcho« befindliche Pfeilspitze berichtet, während der Vortragende das im British-Mu seum zu London ausgestellte Skelet eines Mastodon», in dessen Rückenwirbel sich tatsächlich eine Pfeilspitze be findet, als einen Beweis für den frühzeitigen Gebrauch deS Bogens zu erwähnen Gelegenheit nahm. In Nr. 55 des „Dresdner Journals" erklärt auch Herr Professor vr. Geinitz, daß da- Mastodon dem Dilu vium, einer weit jüngern Bildung, angehört und sein Alter dem des MammuthS gleichzusctzen sei, mit dessen Ueberresten man auch in Europa schon mehrfach Pfeil spitzen-al» Kunstproducte der frühesten Menschen ange troffen hat. Bei diesem Anlaß erscheint r» aber jedenfalls nicht uniüterrffant, «ine im königl. historischen Museum von vr. Albert Koch niedrrgrlegte Beschreibung über die Auf findung des erwähnten Mastodon hiermit »örtlich folgen zu lassen: „Im Oktober de» Jahre» 1838 unternahm ich die Au-grabung eine» Mastodon» in GaSconade-County, im nordamerikanischen Staate Missouri, ungefähr hundert Schritte vom Ufer de» Bourboi» - River. „Meine Aufmerksamkeit war durch einen gewissen Herrn Baily (au» jener Gegend) dorthin gelenkt worden, fen in der Regel nicht über einen Weg hinwrgführen, sondern müssen wenigstens auf 12 Ellen Länge auf ho rizontalem Terrain au»laufrn, ehe sie einen etwa vor übergehenden Weg erreichen, auch am Fuße mit einem Erdwalle versehen sein, bei dem die herabkommende Schleppe sofort zum Stillstand gebracht werden kann. Sollte wegen der Beschränktheit des Raumes am Elbufer da» Auslaufen der Schleppe über einen Weg ' nicht zu umgehen und die Aufführung eines ErdwalleS nicht zu ermöglichen sein, so sind wenigstens Barriören über den Weg anzubringen, die von einem dazu beson der» ausgestellten Arbeiter während des Schleppens vor gezogen und nack dem Herabgehen der Schleppe wieder geöffnet werden. «) Die stets in gutem Zustande zu haltende Schlepp vorrichtung ist mit einer starken eisernen Kette an dem auf dem oberen Theile der Schutthalden gehörig einge- schlagenen Schlepppfahle zu befestigen. s) Bei nasser Witterung ist das Schleppen nur mit Anwendung von BrrmS-Borrichtungen zulässig. g) Bei dem in manchen Brüchen üblichen Herein- bloßen kleiner Steinwaaren oder Steinhorzeln von den Schutthalden herunter, ist da, wo gebloßt wird, am Fuße des Berges ein Mann aufzustellen, der bei Annäherung von Passanten das Herabbloßen der Steine durch Zu ruf an die bloßenden Mannschaften so lange aussehen zu lassen hat, bis die Passanten außer Gefahr sind, von einem Steine getroffen zu werden. 8. 5. Für die Beobachtung der in vorstehender Paragraph« gegebenen allgemeinen Betriebsvorschriften, sowie der im einzelnen Falle nach 8 3 von dem Sleinbruchsaufscher ertheilten besonderen Anordnungen, sind die Besitzer oder Pächter der betreffenden Steinbrüchc verantwortlich. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften und An ordnungen, worüber von dem Steinbruchsaufseher dem betreffenden Gerichlsamte, innerhalb der Stadtgemeinde- bezirke von Pirna und Schandau dem Stadtrathe, so fortige Anzeige zu machen ist, ziehen eine, im Wieder holungsfälle zu erhöhende Geldstrafe bis zu 20 Thlr. oder verhältnißmäßige Gefängnißstrafe nach sich. * 8- 6. Die OrtSpolizriorgane und Gendarmen haben dem Steinbruchsaufseher allenthalben auf sein Verlangen die erforderliche Unterstützung zu gewähren, ihn auch na mentlich von den durch sie selbst wahrgenommenen oder sonst zu ihrer Kenntnitz gelangten Zuwiderhandlungen gegen tzle Bvrschriftrn dieser Verordnung Mittheilung z«s machen. ' 8- 7- Gegenwärtige Verordnung tritt mit dem 15. April 1863 in Wirksamkeit. Hiernach haben Alle, die es angeht, sich zu achten. Dresden, am 3. März 1863. Ministerium deS Innern. Krhr. v. Beust. v. Pohland. Dresden. Mit allerhöchster Genehmigung sind die Lehrer Hermann Ludwig Oberreit und Heinrich Eduard Lamprecht von der höhcrn Gewerbschulc, und Wilhelm August Herrmann KankelWitz von der Werkmeister schule zu Chemnitz zu Professoren ernannt worden. Nichtamtlicher Theil. lleberficht. Telraraphiscb« Nachrichten ZritllNgtschau. (Allgemeine Zeitung.) Tagetgeschichte. Wien: Gründung eines österreichischen Museums für Kunst und Industrie. Eine südslawische Akademie genehmigt. Landtagsangelcgcnheiten. Preß proceß. — Innsbruck: Vom Landtage. — Berlin: Landtagsverhandlungen. Prrßprocrsse. Cvncessionirte Fremdenführer. — Königsberg: Neue Rectorwahl. Hauptmann v. Besser. — Posen: Die Zuzüge nach und es fand sich bei dieser Gelegenheit der erste unzwei felhafte Beweis, daß die Mastodon- nicht vor Erschaffung des Menschen schon ausgestorben sind, sondern vielmehr, aller Wahrscheinlichkeit nach, sind die letzten jener Rlrsen- thiere erst einige Tausend Jahre nach Erschaffung der ersten Menschen ausgestorben. Denn es ergab sich wäh rend der Ausgrabung des genannten Mastodon, daß dieser zur Zeit von den Ureinwohnern Amerikas getödtet wurde. „Die ganze Situation nämlich, in der sich die Reste genannten Thieres vorfanden, bewies, daß dieses, wie cs noch bis zu unsrer Zeit mit dem Elephanten Asiens und Afrikas öfter- der Fall ist, in stehender Position im Moraste versank, welcher einen frischen Quell um gab (welcher Quell sich noch dort vorfindrt), aus dem eS trinken wollte oder schon trank. Im gegenwärtigen Falle erscheint eS, daß durch da» Angstgebrüll des fest steckenden Mastodons einige der damaligen Ureinwohner Amerikas angelockt wurden, und herbeieilten, den ge fangenen Riesen ihrer Wälder zu tödten,, von dessen Eristenz sich nvch so viele Traditionen bi» jetzt unter ihnen erhalten haben. ,,E» erscheint, daß da» Erste, wa» sie thaten, «in Versuch war, ihren hilflosen Feind zu steinigen, ja Einige warfen sogar ihre steinernen Streitärte und schossen einige Pfeile nach ihrem Opfer, denn e» fanden sich gegen 150 scharfkantige Steine unmittelbar mit und über den Resten de» Thierr», welche Steine augenschein lich unmittelbar vom Ufer de» genannten Flusse» hierher getragen und auf da» halbvrrsunken: Thier geschleudert wurden, denn auch nicht da» kleinste Steinchen ist and«r»wo für eine bedeutende Entfernung zu finden, von den vorerwähnten Streitärten und Pfeilen sanden sich mehrere mit den Resten de» Thierr». „Diejenige Streitart, welch« ich unter andern Polen. Schließung des Gymnasiums zu Trzemeszno. — München: Die Königin von Neapel. — Darm stadt: Aus der Kammer. — Wiesbaden: Landtags eröffnung. — Frankfurt: Von der gesetzgebenden Ver sammlung. — Hamburg: Einigung d. Elbzollconferenz. Paris: Admiral Bosse nach Merico. AntrittSaudienz des Herrn Rumpff. — Bern: Der Dappenthalver- q>jrag. — Turin: Mrnotti Garibaldi nicht nach Po len. — London: Zu den Vermählungsfrstlichkeiten. — Athen: Russische Note bezüglick» der Privatcorre- jpondenz^ des Königs Otto. Der polnische Aufstand. (Nachrichten vom Kriegsschau plätze.) Üretduer Nachrichten. Arovinzialnachrichien. (Chemnitz. Freiberg. Grimma. Nossen. Königswarthe. Aus dem Plauenscken Grunde.) Rermischtet. Gtatistik nnd Lolktwirthschaft. Heuillrton. - Inserate. Tageökalender. Börsen- nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Arakan, Dienstag, 10 März. In Tropit- z»ff bki Jgolomia (hart an der österreichischen Grenze) fallen heute die russischen Vorposten mit denen d«r Insurgenten zusammengestoßen sein. Bedeutende Trnpprnabthrrluvgev sollen gegen Gotzcza (wo sich ha» Hauptquartier von Langiewicz befindet) heranzie- hev. Nach hier riugegangenen Mittheilungen aut hem Lager von Gotzcza beabsichtigt Langiewicz sich heute alt Diktator der Rationalregirrung zu pro- elamiren. Paris, Dienstag, 10. März. (Tel.d.B B Z.) Zufolge bet gestrigen Miuifterrathet ist die DtS- rusfion über die polnische Krage iw Senate auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Turin, Dienttag, 10. März. Bei der heuti gen Brrathung drS Anleihegesetzes im Senate er klärte der Kinanzminister in Bezug auf die aus wärtige Politik: Das Cabinet wehre die Anklage ab, alt ob et eine Politik der Enthaltung triebe; et wolle vielmehr die römische Krage auf ihre Principirn zurückführen, auf baö Programm Ca- pour't und vat Votum det Parlaments; «S hab« j^lt erklärt daß et bereit sei, auf der Bafit der Richtintervrntion zü verhandeln. Unter lebhaf tem Beifall wurde schließlich das Gesetz mit 116 gegen 5 Stimmen angenommen. London, Dienttag, 10. März, Abendt 6 Uhr. Dir Vermählung des Prinzen von Walet mit der Prinzessin Llerandra hat heute zur festgesetzteu Stunde stattgrfunden. Die Tranungtfeierlichkeit war eine überaus imposante. Ihre Majestät die Königin wohnte derselben bei. Die hohen Reu vermahlten find nach Otborne abgereist. Dresden, 11. März. Die mericanischen Angelegenheiten treten wie der in den Vordergrund der Pariser Journale, und auch die deutsche Presse wendet denselben ihre Aufmerksamkeit wieder in erhöhtem Maße zu, besonder» seit die Angabe wiederholt aufgelaucht ist, der Kaiser Napoleon habe die Absicht, die französischen Truppen aus Merico abzurufen. Die letztere Behauptung findet indessen noch wenig oder keinen Glauben. So sagt die Augsburger „Allge meine Zeitung": „Daß die umlaufenden Gerüchte über den Rückzug der Franzosen au» Merico keinen glaub würdigen Quellen entstammen, geht aus der Natur der Ursachen hervor, welche angeblich die Motive für den Rückzug gegeben haben: die Kraft der Regierung des Juarez und die Größe des Widerstands, welchen die Mericaner dem Vordringen der Franzosen gegen Merico entgegensetzen werden. Das eine ist so unwahrscheinlich dem historischen Museum zu Dresden unter heutigem 4. August überlassen habe, ist eine der genannten, was ich hiermit durch meine NamenSunterschrift bestätige. Leider find die Pfeile und die andern Streitärte mit einer mir zugehörenden Sammlung in der Stadt St. Louis schon vor mehrer» Jahren verloren gegangen. „Wahrscheinlich gelang es vorgenannten Ureinwoh nern Amerikas nicht, vermittelst der geworfenen Steine und ihrer verhältnißmäßig geringen Waffen den großen Mastodon zu tödten, denn eine unmittelbar über den Steinen und Waffen liegend«, sich nicht weiter als die Reste deS Thierr» erstreckend«, 5 bis 6 Zoll dicke Lage von Holzasche, mit halb oder mehr oder weniger ver brannten Stücken Holz, durch welch« mehr oder weniger verbrannte Knochenreste deS Thierr» hervorraglen, zeigte, daß da» Holz zusammengetragen worden und über das halbversunkcne Thier ausgehäuft wurde, sowie in Flam men gesetzt, welchc den Theil des Thierr» fast ganz ver zehrt hatten, der zur Zeit sich über der Oberfläche be fand, während der im Schlamme versunkene Theil (aus den Füßen bestehend) sich noch fast ganz unverletzt und in natürlicher Stellung vorfand. „Das Ganze war zur Zeit der Ausgrabung mit 9 Fuß dicker schwarzer Erd« bedrckt, und virlr Einwoh- nrr der Umgrgrnd waren bei der Ausgrabung gegen wärtig. Dresden, den 4. August 1852. vr. Albert Koch." Dresden, 10. März. Dem Vernehmen nach wird i» diesjährigen Palmsonntags-Eoncert, am 20. März, zum Beste» de» Unterstützung-fond» für die Witwen und Waisen d«r k. Kapelle „Die Schöpfung" von Jos. naodn und dir Lj-»oII-Eywphonie von Beethovrn zur Aufführung gebracht werden. Da» erstgenannte Ora- wie das andere. Die Schwierigkeiten, welche die Fran zosen zu überwinden haben, liegen in der großen Ent fernung vom Mutterland«, dem Klima, der geringen Wegbarkeit des Landes, den Räumen und der Abwesen heit jeder höher» und concentrirten Kultur, welche noth- wrndig ist, um mit europäischen Armeen rasch operiren und entscheidende Schläge versetzen zu können. Da» Schwierige der militärischen Aufgabe liegt nicht in der Gzöße des Widerstands, welcher droht, sondern daß er gerade nirgends so concentrirt, so die Defensiv kraft des Lande» zusammenfafsend sein wird, daß ein Sieg einen ausschlaggebenden Erfolg herbeiführen würde. Die Schwie rigkeit der politischen Aufgabe liegt nicht in der Kraft der Regierung des Juarez und der Anstrengung, welche ihr Sturz erheischt, sondern in der Schwierigkeit, Neue- an ihre Stelle zu setzen. DaS Stürzen ist da» Leichte, das Aufbauen das Schwierige, weil das Land selbst zu letzlrrm wenig Kräfte bietet und alles Fehlende von Frank reich geliefert werden muß. Ohne Gründung einer sol chen neuen, den kaiserlichen Manifesten und Proclama tionen entsprechenden, die Zustände in Merico auf lange Zeit regulirenden Organisation würde die mericanische Erpedition, welche militärische Genugthuung sie auch bringen mag, stets den Charakter eine» durchaus und« sonnenen, aberteurrlichen, Frankreichs Geld und Blut verschwendenden Unternehmens und des gemeinsten Geld schwindels haben, und L. Napoleon ist nicht in der Lage, eine solche moralisch« 'Niederlage vor der ganzen W«lt, und vor Allem vor Frankreichs Augen, ohne die größte Gefahr, wenn nicht für sich, doch für die Zukunft d«S zweiten Kaiserreichs, tragen zu können. Wenn er durch toece mozeure, durch irgend eine große europäisch« Frage einen Vorwand erhält, die amerikanische abzubrechen, so kann er es wagen, weil die ganze Abenteuerlichkeit de» Unternehmens dann nicht durch den Endrrfolg offenkundig wird; aber er muß dann auf der andern Seite die euro päische Frage wirklich in Angriff nehmen, dir Action in Merico durch die Action in Europa ersehen und über bieten. Daß die französische Erpedition in Merico grö ßere Hindernisse findet, als selbst der General Forey im Anfang vermuthrt hat, geht nicht bloS aus den langen Vorbereitungen hervor, welche d«r General für unerläß lich hält, ehe er sich in Bewegung setzt, sondern auch aus der Art, wie die aus Merico eintreffenden Cor- respondenzen überwacht werden." Tngesgeschichte. , * Wie», 10. März. Sr. Majestät der Kaiser hat die Gründung eines „österreichischen Museum» für Kunst und Industrie" angeordnrt. Da» desfallstge, an den Ministerpräsidenten Erzherzog Rainer gerichtete kaiserl. Handschreiben ist in der heutigen „W. Z." ent halten und lautet: . „Lieber Herr Vetter Erzherzog Rainers Da e» für den Aufschwung der österreichischen Industrie ein dringendes Bedürf nis ist, den vaterländischen Industriellen die Benutzung der Hilf» mittel zu erleichtern, welche die Kunst und Wissenschaft für dir Förderung der gewerblichen Thätigkeit und insbesondere für die Hebung des Geschmacks in so reichem Maße bieten, so finde Ich anzuoronen, bah eine Anstalt unter der Benennung: »Oesterreich:- sches Museum für Kunst und Industrie" ehesten» gegründet werde. In dieses Museum sind geeignete Gegenstände aus den Tamm lungen Meine» Hofes, des Arsenale« vor der Brlrederelinie, der Wiener Universität, de» hiesigen polytechnischen Institute» und anderer öffentlichen Anstalten m der Art auizunebmen, dah diese Gegenstände unter Vorbehalt des Eigemhumsrechte» dem Museum dargelieden und bei ihrer Zurückstellung nach Bedarf gegen andere umzewechselt werden. Zugleich erwarte Ich mir Zuversicht von dem bewährten Patriotismus der Gemeinden, in»besondere Mei ner Haupt- und Residenzstadt Wien, des Adel» und de» übrigen besitzenden Publicum», daß auch deren wissenschaftliche und Kunst anstalten und Sammlungen in derselben Weise dem Museum werden nutzbar gemacht werden, wie diese» von Srite jener Mei nes Hofes der Fall sein wird. .Da jedoch die Gründung diese» Museum», bei der zu ihrem vollen Gedeihen erforderlichen Großartigkeit der Schöpfung, jeden falls einige Zeit in Anspruch nehmen wird, da» Bedürfniß nach einem solchen Institute aber vorzugsweise aus dem Gebiete der Kunstinbustric zu Tage getreten ist, so bat die Errichtung der hierauf bezüglichen Abweisung de» Museum» unter Vorbehalt der später» Erweiterung derselben unverweilt zu ersolgen, und gestatte Ich d»e vorläufige Unterbringung dieser Nbthellung de» Museum» in oem Ballhaus« Meiner Hofburg. korium ist seit dem Jahre 1845 nicht in diesem Eoncert gehört worden und dürfte den Musikfreunden ein will kommener Genuß sein. B. Dresden. Herr Ve. Adolph Drechsler hier (vor mal» Professor der Philosophie an der Universität Basel) und Herr Professor der Physik und Chemie Wilhelm Stein an der polytechnischen Schule allhier find von dem Präsidenten der kaiserlich Leopoldinisch-Earolinischen Akademie der deutschen Naturforscher am 1. März zu Mitgliedern dieser Akademie durch Diplome ernannt wor den, in denen, der alten Sitte gemäß, ihnen zur Er innerung an große Vorgänger die Beinamen Bradley und Fourcroy ertheilt worden find. n- Leipzig, 9. März. Der Riedel'sche Gesangver ein, dessen w«r schon öfter» in diesem Blatte mit Aner kennung gedacht haben, bereitete gestern seinen inacliven Mitgliedern und den Freunden kirchlicher Musik abermals einen erhebenden Genuß, indem er Nachmittag» von 4 Uhr an in unsrer Thomatkirch«, außer zwei Eom» Positionen aus Messen von R. Schumann und H. Ber- lioz, einen Chor von Gluck, «in geistliche» Lied von Beethoven und zwei Cantaten von S. Bach zur Auf führung brachte. ES war auch diese Aufführung sowohl in den Chören, als auch in den Solopartien, welch« durch Frau vr. Reclam, Herrn Hofopernsänger Weiß au» Dresden und Herrn Schild au» Zürich vertreten waren, eine recht gelungene. Theater, o Weimar, 6. März. In den letzt verflossenen Wochen gab auf unsrer großherzoglichen Hof bühne Fräulein Fanny Janauscheck ein Gastspiel von sechs Rollen. In den fünf ersten, al» Mrdea, Orfina, Lady Macbeth, PHLdra, Lady Milford, hatte sie dem hiesigen Publicum schon bei ihrem früher« Gastspiele Kunstgebilde geboten, welch« damals durch ihren höhen
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