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Dresdner Journal : 05.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186303056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-03
- Tag 1863-03-05
-
Monat
1863-03
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 05.03.1863
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niversitäl. r geb. Lti- elm Mir- upenderg Frl. Mar« gdal. venv. nser hriß- hre seiner ter in die mmann I8<» DoimerStag, Lm 5 März. 5:t Abaaaruuutsprrlse: 1»brliel»: 5 Iblr. 10 k«r. »« 5»cL»»ü sälLbrl- 1 „ 10 „ ,> »kon.tliob irr 0r««t«-: t5 Liiraalo« kiuruiu«ru: 1 Im SuiUm-« tritt ?»»t- ruut Ntkivpelru- »oklax Iiiuru. Inseratenpreise: kirr <I«-u Kaum eirrsr evspaltt-u^o 2vilo: 1 tcxr. llutvr ,,Lin^ua»rrät" älv 2«»>«: L K^r. Lrschriuen: l'Nxlicb, mit X raoakm? <l«r 8ouo- uoä lVlertax«, itdrmri» Mr äeu kol^euclen Tax. Dres-nexAouwal. Berantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. rnseratenannahme auswärts: Taixiix! 1«. ItaariuariirrLr,, < »nmiaaiun ir <l«» Urka.Iuor louruals; «Kami»».: lk Kaoira, I-',. Iir-uexi Aamdurx-^Itou»'. üi Vo<»l.»:ii Larim: <^!«.ril«>'z< >><! linrU- kauäl., kt» rariarr a'a liureau; Lraraa n i:. 'ioiii.ori » ; >r»»I»U" Kur i« ; k^aoiiturt a. LI ' - üuclrd.! Lölu. ^vui.r Ilai.irx, a kaii»: !. ».< rr . <28, rux <i» boo, r>nsan,I; krax: I ». Kuai.i I.u !,I>.; Via»: Oumptoir 6. Ir. VVi< »or/. ituux, !»>tuiaua,,I. 807. Herausgeber: ILüuixl. Kxpeäitiun rjaa I>ron<In<-r luuruala, Drvarieo, LIari«o»tra«»v 7>u 7. k N»eb' I. Tti»ra»<1/ ii.7. l?- er mruta» mlerO. ltten Z-ai,I. >.; do. v. S52 4^> Eisenb !. größ. SI^G.; »71HG.; 4» G. Anstalt 36 S.; 72 O. Nat.- Bank- l!ondvn 15. Ktaat, 71 B.; 52B.; lnleihc 22 G effaue, rarschr ).; do. Kisau- ; do. stUtin t «.; inden d». liord- efiscke r s.; i G.; Am- öam- r».; "K NN» » u lttüu, I8b2, 1. d. da,; 21b :euh. rat». X v- «et. !«tp- kdtl- G.: !rgl. <rie i in . 8. 8. urg ftd. Ä-: do. t«> n. n» S-i ff- i» e- l. n i Amtlicher Theil. Dresden, 4. März. Seine Kaiserlich Königliche Hoheit der Großhrrzog Ferdinand IV. vonToicana ist heute Mittag 21 Uhr nach BrandeiS abgereist. Dresden, 26. Februar. St. Königlich« Majestät haben geruht, dem zeithrrigen Gcndarmerieinspector von Cer- rini di Monte Barchi die erledigte Stelle des Obrr- gendarmrrieinjpectors zu übertragen, und denselben zu gleich zum Obergendannerieinspector zu ernennen. Dresden, 3. März. Se. Majestät der König haben dem k. k. österreichischen Gendarmerie-Postrnführer Win ter in Reichender« die zum Albrechtorden gehörige gol dene Medaille zu verleihen allergnädigst geruht. Bekanntmachung der königlichen Brandverstcherungs-Kommission. Nachdem mit Genehmigung des Königlichen Ministe riums deS Innern der zeitherige Lehrer an der hiesigen polytechnischen Schule Herr Friedrich Fürchtegott Häckel als zweiter Techniker für die Versickerung von Maschinen bei der Landes-Jmmobiliar-Brandversicherungs-Anstalt unter Verleihung desDienstprädicat»„Brandversicherungs- Jnspector" angestellt worden ist, so wird solches für die Obrigkeiten in Brandversicherungssachen und für Alle, welche ein Interesse daran haben, hiermit bekannt gemacht. Dresden, den 28. Februar 1863. Königliche Brandversicherungs - Commission. Oberländer. Schreiber. Nichtamtlicher Theil. Lebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeituugsschau. (Generalcorrespondenz aus Oesterreich. — Kölnische Zeitung. — La Presse.) Uagesgeschichte. Wien: Weder französische noch rus sische Anträge wegen Polen eingegangen. — Berlin: Landtagsverhaudlungen. — München: Neuer Kriegs minister. — Weimar: Kirchengemcindeordnung. — Frankfurt: Die Domicilfrage des Reformvcrrin». — Hamburg: Die Braut des Prinzen von Wales. — Jtz«h»a: «s» der Stäudrvtrsammlung. — Pa ri-: Antrittsaudienz des neuen spanischen Gesandten. Nachrichten aus Veracruz. — Kopenhagen: Schwe dische Eirculardepesche in der Herzogthümerangelegenhrit. Stockholm: Rrformbanket. — Konstantinopel: Kompromiß mit Montenegro. Waffeneinfuhrverbot.— Belgrad: Fürstin Darinka. Universitätsgründungs- geschenk. Pferde aus Rußland. — New-Bork: Das Canalproject adoptirt. Kriegsschiffe für Japan bestellt. Der polnische Aufstand. (Zusammenstellung der neue ¬ sten Nachrichten über denselben.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrlchteu (Leipzig. Budissin. Tharand. Treuen.) Lerwischtrs. Statistik und Lolkswirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsen- nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Paris, Mittnmch, 4. März. Der „Moniteur" berichtet aus Madrid von gestern, daß das neue Ministerium folgendermaßen zusammengesetzt ist: Präsident: Miraflores; Kriegsmiaister: der Mar quis de la Havana; Finanzen: Sierra; Inneres: Balmovd« Vas Minister»«« wird sich vervoll ständigen. F e uille ton. v. Dresden. Montag den 2. März fand unter dem Vorsitze Er. k. Hoheit des Prinzen Georg eine Haupt versammlung dä» k. AltrrthumsverrinS statt. Zu nächst wurde in der Sitzung die Rechnungsablage für das verflossene Jahr sowie das Budget für daS laufende Jahr der Versammlung zur Approbation vorgelegt, worauf die statutenmäßige Wahl eines neuen Direktoriums er folgte. ES wurden durch Abstimmungen ernannt: zum ersten Director Sc. Ercellenz Herr wirkt. Geh. Rath Oe. v. Langen«, zum zweiten Director Herr General Graf v. Baudissin, zum Secretär Herr Appellationsrath Noßky, zum Cassirer Herr Advocat v. Querfurth, zum Bibliothekar Herr Prof. vr. Löwe und zum Museums vorstand Herr Inspektor Büttner. Nachdem sodann rin Eingang aus Freiberg, Reparaturen in dcn Kreuzgängen deS Dome» betreffend, zur Erledigung gekommen, hielt Herr Jnspretor Büttner noch einen Vortrag über di« geschichtliche Reihenfolge der Feuerwaffen. Der Vor tragende warf im Eingänge einen Blick auf di« »«rschie- denen Kampfweisen und di« iltern Waffen für den Fern kampf: die Handschleuder, die älteste Waffe dieser Art, den Bogen, dessen ebenfalls hohe- Alter neuerdings durch ein« Pfeilspitze attestirt wird, die man im Rücken wirbel eines in Südamerika aufgefundenrn Hydrarchos aufgefunden hat, wodurch nicht nur das Alter dieser Waffe belegt, sondern auch die Hypothese der Gelehrten widerlegt wird, welche meint, daß der Mensch zur Zeit jenes urweltlichen Thieres noch nicht eristtrt hab«. Ebenso wurde der Armbrust gedacht. Ehe der Vortrag fich so dann den Feuerwaffen zuwendete, schickte derselbe eint-« Bemerkungen über die Erfindung des Schießpulvers vor aus und den Entwickelungsgang, de« es genommen, bi inan es zu einer gewtffrn Norm für den Gebrauch der Rrw Dork, 19. Februar. Der Senat bat den Präsidenten für die drei nächsten Jahre zur Ausgabe von Caprrbrirfen ermächtigt. Kerner hat der Senat ein Gesetz angenommen, wonach jeder Bürger zwischeu dem 20 und 4S. Lebensjahre zum Kriegsdienst verpflichtet ist. Die Dienstpflicht er streckt fich auf S Jahre. — Im südlichen Con- areffr wurde ein Vorschlag gemacht, auf dem Mis sissippi freie Schifffahrt zu erhalten (Im Originale steht: KmiNvnie novixolion Iidr« K>m>>8»ippi. Jetzt speroen die Eonföderirten die Schifffahrt durch ihre Verschanzungen bei Vicksburg und Port-Hudson, gegen welche die Unio-. nisten jetzt mit Macht Vorgehen wollen. — Vgl. unter Tagesgeschichte. — Wollen die Eonföderirten dies durch freiwillige Orffnung der Schifffahrt adwenden oder um gekehrt, sich allein die Freiheit der Schifffahrt zwischen jenen Punkten erhalten, — das ist aus der Fassung nicht zu ersehen.) Dresden, 4. März. Die „General - Correspo ndenz aus Oester reich" erinnert in einem (auch von der amtlichen „Wie ner Zeitung" reproducirten) Artikel an ihre zu Anfang des Jahres gegebene Auseinandersetzung, welche sie veran laßte, die sichere Hoffnung auszusprechen, daß im laufen den Jahre der europäische Friede erhalten bleiben werde, unter der Voraussetzung nämlich, daß nicht außer ordentliche unvorherzusehende Ereignisse einen Strich durch die Rechnung machen. Es sei ein solches Ereigniß ein getreten : der Aufstand in Russisch-Polen. Auf die Frage nun, ob dieser die Erhaltung des europäischen Friedens gefährde oder nicht, antwortet die „G.-C." heute, daß der polnische Aufstand in sicks^lbst gar nicht den Keim zu einer Gefährdung hatte, aber nach der von Herrn v. Bismarck errungenen Convention mit Rußland vollends jeden Charakter von Gefährlichkeit für den europäischen Frieden verloren habe. Herr v. Bismarck habe mit der, um dcn Aufstand rasch zu bewältigen, geschlossenen Con vention die übrigen Großmächte gezwungen, än die pol nische Aufstandsangelcgenheit eine europäische Frage zu knüpfen und diplomatisch zu interveniren. Die- sichere nicht nur den Polen unter russischem Sceptrr eine bessere, verbürgte Zukunft, sondern gewährleiste auch die Fort dauer des europäischen Friedens nicht nur für dieses Jahr, sondern auch für die Zukunft, weil das Princip, welches allerdings mehr thatsächlich als völkerrechtlich be gründet sei, daß nämlich in Fragen, wo es sich um we sentlich europäische Postulate handelt, die Mehrheit der Großmächte ein bestimmendes Gewicht ausübe, immer mehr Raum gewinne, also die Berufung auf dir ullii»» rotio llexiim immer seltener mache. Die „Kölnische Heilung" sieht die Lage infolge der französischen Einsprache betreffs der russisch-preu ßischen Convention sehr ernst an. Sie bezeichnet in mchrcrn Artikeln einen Angriff auf die Rheinprovinz als eine sehr nahe liegende Möglichkeit und spricht die Ansicht aus, daß man in dcn östlichen Provinzen die Folgen der preußischen Convention zu wenig ernsthaft nehme. Sie stellt es auch in ihrem gestrigen Blatte noch als ihre wohlerwogene Meinung hin, „daß die Aussicht auf einen Krieg Frankreichs gegen Preußen seit 1815 noch niemals so nahe gerückt sei, wie jetzt." Man dürfe sich durch die friedliche Sprache der „France" und an derer Pariser Regierungsblätter nicht täuschen lassen; eine ähnliche sei auch vor dem orientalischen und vor dem italienischen Kriege geführt worden. Bei dem Allen sei Frankreich durch die Convention einmal cngagirt wor den; es werde jetzt nicht nur auf der Aufhebung jener Uebereinkunft, sondern auch auf der Ausführung der Wiener Verträge in Beziehung auf Polen bestehen. Das Pariser „Siöcle" hatte sich über einen offenen Bries Emile de Girardi«'s lustig gemacht, womit dieser für Polen in der „Presse" an die Hochherzigkeit des Kaisers Alerander appellirte. Wenn dagegen — meint das „Siöcle" — Frankreich, England und Oester reich, die mächtige Armeen hinter sich hätten, ihr Wort Feuerwaffe brachte. Gegen 8 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Roch ist eine in diesem Blatte gebrachte Mittheilung über die Restauration des „TodtentanzeS" auf dem Neustädtcr Kirchhofe dahrn zu berichtigen, daß die Verhandlungen über diesen Gegenstand noch schweben und noch nicht zur Erledigung gekommen sind. Dresden, 3. März. Gestern Abend endigte Herr Maillard seine Vorlesungen über das französische Lustspiel. Seine beiden letzten Vorträge gaben eine Skizze deS Lebens, Charakters und schriftstellerischen Wirkens der Lustspieldichter von der Zeit Molisre'S und der ihn umgebenden Gruppe von Nachahmern bis zum Schlüsse deS 18. Jahrhunderts, — von Regnard, einem Hofdichter vom alten Schlage, der eS noch für seine Aufgabe hielt, dem gealterten und erschlafften Ludwig und seiner Maitresse Maintenon rin Lächeln abzuge winnen, bis auf Caron v. Beaumarchais, der schon an der Schwelle der Revolution steht und ihr auch in seinem Leben wie in seinen Productionen einigermaßen verwandt ist. Wir müssen bedauern, diesmal nicht voll ständiger in unsrer Mittheilung sein zu können, da wir leider dem vorletzten Bortrage Herrn Maillard'S, der mit dem gestrigen in einem untrennbaren Zusammen hänge stand, beizuwohnen verhindert waren, und wir grundsätzlich nur über wirklich Gehörte- berichten. So viel un» der gestrige Vortrag lehrte, erachtete Herr Maillard Regnard und Beaumarchais al» die bei den hervorragendsten Talente im Lustspiele nach MoliSrr. Beide war«, wir Eearron und Molisrr, in Pari» ge bürtig. Den zwei vorzüglichst« Production« Beaumar chais': „Der Barbier von Sevilla" und „Figaro" ist in den gleichnamigen Opern Rosstni'S und Mozart'», wo fie nicht «nr dnrch di« herrlichst« Musik getragen, son dern auch in den untergrlegten Tert« selbst von man chen ihnen ursprünglich anhaftenden Schlacken befreit geltend machten und sagten: „Polen soll sein!" so werde es sein, ohne daß man eine Patrone abbrenne. Emile de Girardin replicirt darauf in der „Presst" in einem * sehr pikanten Artikel. Er sagt, daß er den letzten Weg -doch nicht so „praktisch" finden könne, als ihn das „Siscle" dem angeblichen Utopien der „Presse" gegen über darstelle. Denn ehe man Oesterreich angehe, sich England und Frankreich anzuschließen, um den Kaiser von Rußland aufzuforder», er solle auf den Besitz Polens drrzichtrn, werde man natürlich erst dcn Kaiser von Oestcr- ivich dahin bringen, daß er von freien Stücken und zwar sogleich von der „Unterdrückung Venetien»" abstehe, dessen Seufzer sich jeden Tag in den Spalten des „Siöcle" vernehmen lassen, daß er auf die Beherrschung Galiziens, auf die Confiscation Krakaus verzichte, des murrenden Ungarns ganz zu geschweigen. Sonst würde sich der Kaiser von Oesterreich der Möglichkeit aussehen, daß ihm der Kaiser von Rußland sagte: „Mein Herr Bruder, geben Eie mir zuerst ein Beispiel; ich werde nachfolgen." Der Kaiser von Rußland könnte auch England ein Wörtchen zu sagen wissen wegen des verhungerten Irlands, jenes Irland-, das zwei Millionen seiner Einwohner habe vor Hunger sterben sehen, wegen Indiens, wo die Gefan genen vor der Mündung der Kanonen weggeblasen wur den. Auch Frankreich würde er rin Wörtchen sagen können wegen Algeriens, wo französische Generale Eingeborne, deren einziges Verbrechen war, ihre Unabhängigkeit, ihre Nationalität, ihr Gebiet zu Vertheidigen, in Höhlen ver brennen ließen. „Habt Ihr praktischen Männer auch daran gedacht? fährt der Verfasser fort. Wenn die bestredigirten Protestationen, in den stärksten Worten, unterzeichnet mit zwei großen Namen, Palmerston und Guizot, im Jahre 1846 die Einverleibung Krakaus nicht verhindert haben, wo nehmt ihr praktischen Männer die Zuversicht her, daß eine von Lord Palmerston, Herrn Drouyn de Lhuys und wahrscheinlich Graf Rcckberg- Rothenlöwen unterzeichnete Protestation mehr Erfolg haben und „„genügen würde, damit Polen sei, ohne daß eine Patrone abgebrannt wsrden wäre!"" Wenn nun aber das Gegentheil Eurer Boraussicht einträte, wenn man viele Patronen abbrennen müßte, welche Ga rantien habt Ihr dafür, daß England, nachdem es Frank reich auf preußisches und russisches Gebiet gedrängt, Euch dahin folgen wird, und daß Oesterreich, nachdem es Euch begleitet, sich nicht gegen Euch wenden wird, wie es schon zu einer andern Zeit gethan hat, ohne sich durch die Familirndande deS Schwiegersohns zum Schwieger vater halten zu lassen? Erklärt Euch, Ihr praktischen Männer, über diese Punkte; eS muß Euch das leicht sein, denn Nichts ist einfacher zu erklären, als was thun- ltch, was praktisch ist. Es kann nur Schwierigkeiten machen zu erklären, was unausführbar, was utopisch ist. Wenn, was Ihr rathet, praktisch ist, beweist es, indem Ihr es darlegt. Aber Ihr werdet es nicht beweisen, denn außerhalb der Logik giebt cs keine Lösungen. Die Inkonsequenz gebietet nur Verwickelungen. Ihr seid weder di« Logik noch die Civilisation; Ihr seid die Inkonsequenz und Ihr werdet nicht einmal die Gewalt sein. Eure praktischen Mittel sind chimärische Mittel." Lugesgcjchichte. - Wien, 2. März. In Bezug auf eine Mittheilung der „G. C." aus Paris, wonach von dort ein Courier nach Wien mit Depeschen abgegangen sein soll, welche weitgehende Vorschläge in Betreff bestehender Territorial verhältnisse enthielten, schreibt die „W. Z.": „Wir sind zu erklären ermächtigt, daß keine ähnlichen Eröff nungen von Seiten der kaiserlich französischen Re gierung dahier gemacht wurden. Aus Anlaß anderer Zeitungsnachrichten sind wir weiter in der Lage, zu be stätigen, daß dahier von Seite der kaiserl. russischen Regierung durchaus keine Schritte geschehen sind, um Oesterreich zum Beitritt zu einer russisch-preußischen Mi- litärconvcntion einzuladen." K Berlin, 3. März. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses überreicht der Justizminister zwei Gesetzentwürfe: 1) auf Abänderung der allgemeinen deutschen Wechselordnung auf Grund der betreffenden find, eine unvergängliche Dauer verliehen worden. Der Vortragende gestand selbst, frei von nationalem Vor- urtheilc, zu, daß man diese Lustspiele in den Librettos mehr als in den Originalen selbst schätzen und ver stehen lerne. Mit Beaumarchais tritt daS französische Lustspiel in eine neue Phase der Entwickelung/ Herr Maillard gab die Zusage, diese neueste Phase im nächsten Winter zum Gegenstand besonderer Vorträge zu machen. Ist e» uns hiergegen erlaubt, einen Wunsch zu äußern, so wünschten wir anstatt dessen lieber die diesjährigen Vorlesungen von Herrn Maillard wiederholt. Durch die zu späte Ankündigung und die Verlegung derselben in die zweite Hälfte de« Winter- ist ein großer Theil des Publikums, der über seine Zeit schon anderweit dis- ponirt hatte, abgchaltrn worden, sich an dem so seltenen al- dankenSwrrthen' Unternehmen Herrn Maillard'S zu bethriligen ; auch find Diele, wie uns bekannt, erst in den letzten Wochen darauf aufmerksam geworden. Nur die ältere französische Comödie kann un- aber in Deutsch land interessiren, und sie ist zum Theil ohne Zweifel noch al» mustergiltig für uns zu betrachten, daher sie ernstlicher al» bither studirt zu werden verdient. Da» moderne französisch« Lustspiel hingegen ist un» schon bi» zum Ueberdruß in den zahlreichen deutschen Bearbeitungen, womit unsre Bühnen überschwemmt wurden, bekannt ge worden und hat, anstatt unfern Geschmack zu bessern, nur da» Aufkommen eine- national« Lustspiel» verhindert. —dr. Dresden, 25. Februar. Die schon zu Anfang des 17. Jahrhundert» beschriebene und jetzt unter dem Namen Diphtheriti» durch ihre größere Frequenz und schnell tödlenden Verlauf gefürchtete Krankheit, rin Croup im Schsundr, welcher bald in fauligen Brand übergeht, hat auch im Canton-de-Lhaillant im Arrondissement Laval tMayenne) gegen 3V0 Personen dahingerafft. Der Arzt Anträge der Commission, welche zu Nürnberg sich der Berathung des allgeureu dli/.^u Handelsgesetzbuchs unterzogen hatte. Der Entwurf geht nach dem Anträge des Ministers an die vereinten Commissionen für Justiz und Handel; 2) rin Gesetz wegen Erhebung von Gcbüh ren in Nachlaßangelegenheiten. Der Eutwurf geht an die Justizcommifsion. Die Tagesordnung führt zur De rathung einer Reihe von Berichten der Budget com Mission die Etats der beiden Häu,er des Land tagrs, für das Büreau des Staatsministcriums, die Ar chive, das Staatssecretariat, die Generalordenscommis sion, daS geheime Eivilcabinet, die Oberrcchnungskam mer, Obereraminationscommission, des Disciplinarhofcs und des Gerichtshofes zur Entscheidung der Competenz conflicte, endlich für das Ministerium des Auswärtigen werden nach den Commissionsanlrägen erledigt. Zum Etat für das Büreau des Slaatsministeriums wird auf Antrag des Abg. Virchow der Gehalt für den Director des literarischen Büreaus mit 1200 Thlr. jährlich ab gesetzt und der Gehalt des Kanzlcisecretärs mit 600 Thlr. auf Antrag der Commission als „künftig wcgfallend" erklärt. Bei Berathung desselben Etats spricht der Minister des Innern für die Nothwendigkeit einer Regierungspressc. Alle deutschen Regierungen hätten einen dreifach und vier fach größer« Fond dafür zur Disposition (?), als die preußische. Man möge daher die Fonds nicht kürzen und die Regierung der oppositionellen Presse gegenüber nicht lahmlegen. Herr Oe. Frese (Minden): Einem Ministerium, wie dem gegenwärtigen gegenüber, hätte das Haus die Pflicht, jedes Mittel zu versagen, und ganz be sonders für eine Presse, welche lediglich die Aufgabe habe, das Ministerium zu unterstützen in seinen Angriffen auf die Verfassung, in feinen Angriffen auf dieses Haus; wie weit man in letzterer Beziehung gegangen sei in den Organen der feudalen Presse, darüber werde man bei an derer Gelegenheit sprechen, aber Unterstützung für solche Zwecke von diesem Hause zu verlangen, das sei nur von Seiten eines Mitgliedes dieses Ministeriums möglich. Redner spricht seine Vermuthung über die Verwendung der Regierungsfonds für die Presse dahin aus, daß die Gelder für die hiesige „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" und das „Journal des Döbats" hcrgcgeben würden. — Graf Bethusy-Huc und Herr v. Vincke sprechen für Bewilligung des Fonds für die sttegierungspresfe. — Hr. Virchow erklärt sich für die Commission. Die Bewil ligung des Fonds für die Regierungspressc wird ab gelehnt (da für: Herr v.Vincke (Stargardt) und einige seiner Freunde, die Feudalen und die Katholiken.) — Bei dem Etat des auswärtigen Ministeriums werden 6000 Thlr. als Zulage für den Mililärbevollmächtigten in St. Petersburg nicht bewilligt. Der Etat für das landwirthschaftlichc Ministerium und die Gestütvcrwal tung wird ohne Debatte, ebenso wird der Etat des Kul tusministeriums und ein Petitionsbericht der Gemeinde commission nach den Commissionsanlrägen erledigt. — Im Herrenhause fand heute Mittag 1 Uhr eine kurze Plenarsitzung statt. Der Präsident zeigt an, daß von Neuem ein Schreiben des Justizministers in einer Preß angelegenheit eingcgangen sei, worüber der Gesammtvor stand Bericht erstatten werde. Ferner theilt der Prä sident mit, daß nachträglich eine Anzahl von Mitgliedern die Adresse an Se. Majestät dcn König unterzeichnet hätten, darunter Brandt, Ellwanger, Herzog«. Ra tibor, Graf Schwerin, Simons, Graf Tarza nowski. Die Zahl der Unterschriften betrage jetzt l50. Das Gesetz, betreffend den Zoll des Tarasatzes auf Ta baksblätter, wird angenommen. Hierauf gelangen die beiden Gesetze wegen Unterstützung der Invaliden zur Berathung. Der Berichterstatter v. Buddenbrock be antragt, um bei dieser Gelegenheit den DrssenS zwischen den beiden Häusern nicht hervortreten zu lassen, die An nähme der Gesetze nach den Beschlüssen des Abgeordneten hauses. Redner wirft einen Rückblick auf die Zeit der Freiheitskriege und erklärt, daß der Geist, welcher sie ge führt, noch heute und für alle Zeit lebendig sei in der preußischen Armee. Es erfolgt darauf die einstimmige Annahme beider Gesetze. — Nächste Sitzung Montag oder Dienstag. M. Tridan kam auf die Idee, ein Mittel zu suchen, welches die in Frage kommende Schleimhaut in ihrer Vitalität modificirte, und wählte dazu Copahu und Styrar. Vom ersten Tage der Anwendung ausgehend, heilte er fünf Fälle von Croup und vierzig Fälle der diphtherilischen Angina seit etwa fünf Monaten und ver lor nur einen Kranken. Am häufigsten folgt die Besse rung schon in den ersten 24 Stunden, die gänzliche Heilung vollendet sich in vier bis sechs Tagen. Den Copahu giebt er in Syrupsform nach der Vorschrift von Oe. Pucke oder auch im soliden Zustande; ebenso bedient er sich des Styrar-Syrups. Erwachsene läßt er aller zwei Stunden einen Eßlöffel voll abwechselnd von beiden nehmen, Kindern von vier dis sechs Jahren ebenso einen Kaffeelöffel voll. In schweren Fällen erhält der Kranke noch fünf Gramme Copahu im Lavement, ein solches zweimal täglich. — In so verzweifelten Fälle», wie die Diphtheriti» herbeiführt, verdient jedes vorgeschlagene Mittel Beachtung und Prüfung. R. * Görlitz. Dir Herren Seelmann, Schlick, Meine! und Ackermann, Mitglieder der k. sächs. musikalischen Kapelle, gewährten uns durch den Vortrag zweier Quartette (Schubert -4-mnII und Beethoven b-llm-, op. 59, Nr. 1) und der Beethoven'schen Serenade für Vio line, Viola und Flöte einen ebenso seltenen al» will kommenen Genuß. Die Soiree der genannten Künstler hatte ein außerordentlich zahlreiches Publicum versam melt, und dir musikalisch tüchtigen, abgerundeten und fein durchgrbildet« Leistungen derselben gewannen wärmste Anerkranung und außerordentlichen Beifall. * Der verewigte JuliuF Hammer hatte selbst schon thrilweise dir Ausgabe einer größer» Anzahl neuer Gedichte vorbereitet. Gegenwärtig erfährt man, daß dir Veröffentlichung dieser Dichtungen in nicht zu
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