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— 890 Reih«» «nennt» kaffen. Nur der Notar, welch« in amtlich« Agenschast der Wahl beizuwohnen hatte, galt für unzuv«- lMg. Der Mann konnte mit seiner Kontrole unbequem wer de«; darum warf man ihn einfach hinaus. Da» erbitterte di« Karlisten derart, daß sie beschlossen, den Minist«iellen die Stimmabgabe unmöglich zu machen. Sie holten von einer benachbarten Ganaderia (Viehherde) einen alten Kampfftier, einen „toro druvv" hnbei und führten diesen gefesselt vor da- Wahlhaus; wenn nun ein Karlist kam, zogen sie die Fesseln stramm, kam aber ein Ministerieller, so lieben sie die Stricke so weit nach, daß der durch die fortgesetzten Neckereien rasend gemachte Stier den Raum vor der Thür völlig be herrschte. Das Riittel hat gewirkt; unter den neuen Stadt vätern Oropesa'S befindet sich kein einziger Ministerieller. Aus der Schule. Der Lehrer läßt in einer Klaffe Beispiele zu dem Sprichwort »Borgen macht Sorgen" bilden und richtet solgende Frage an die Klaffe: „Wenn ich mir beim Schneider ein Paar Hosen bestelle, und ich kann sie nachher nicht bezahlen — Was habe ich dann? — Der Keine Fritz: „Pumphosen!" . In dn Quinta eines Gymnasiums wird nach deutschen Substantiven ohne Plural gefragt. Ein Kleiner meldet sich und die Antwort lautet: Speck und Liebe. Noch schlagfertiger war ein kleiner Quartan«. Nach der Bibelstelle über Einsegnung der Ehe gesragt, denkt er nicht än die Stelle: „Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei," sondern giebt zur Antwort: „Ich will Feindschaft setzen zwischen Dir und dem Weibe." ; Examinator zum Apotheker-Lehrling: „Wie wird da» Sieröl bereitet?" — „Wenn Eieröl ausgegangen ist, so hole ich von der Madame eine Mandel Eier und die kochen Wir recht, Han!" — Examinator: „Ganz recht, nur weiter!" — „Die Eier schälen wir, dann ißt unser Gehilfe, Herr Börsenhagen, das Gelbe, und das Weiße esse ich — und wenn Eieröl verlangt wird, geben wir Senfil." - — Das Einschreiten des Staates gegen die T r u n k- , sucht wird voraussichtlich den kommenden Reichstag im Lause der ersten Tagung beschäftigen. Im Hin blick hierauf meint die „Köln. Ztg.", ist es von Wich tigkeit, daß sich der im Juni 1890 in Petersburg zu sammentretende Internationale Gesängnißkongreß, dec von fast allen europäischen Negierungen und verschie denen außereuropäischen amtlich beschickt wird, mit der Frage beschäftigt, ob und in welcher Weise mittels der Strafgesetzgebung gegen dieses in seinen verhängniß- ,»ollen Folgen immer weiter um sich greifende Volks- laster vorzugehen sei. Von den Gutachten, welche über diese Frage Seitens der ersten Kriminalisten erstattet worden sind, liegen uns bis jetzt fünf vor, von denen vier deutsche Gelehrte zu Verfassern haben, während das fünfte der Feder eines italienischen Senators, Tancred Canonico, entstammt. Die Deutschen sind Eenatspräsident v. Stößer, Geh. Medizinalrath Fischer und Oberlandesgerichtsrath Bär aus Karlsruhe und Rechtsanwalt I)r. Fuld aus Mainz. Sämmtliche Gut achten stimmen darin überein, daß die Trunkenheit, wenn sie öffentlich in ärgernißerregender Weise zu Tage tritt, bestraft werden müsse und zwar als Ueber- tretung, und auch insoweit besteht keine Meinungsver schiedenheit unter ihnen, als sie auch gewisse, die Trunksucht befördernde Handlungen unter Strafe stellen wollen. Dagegen bestehen unter ihnen Ver DreSdnrr Produktenbörse vom SO. Dezember. An der Weizen, deutsche und sächsische Landwaare pro 1000 Ke netto: Weibweizen . . 190-197 Braunwrizen . . 180—194 do. neu . do. englisch 180—190 Wcißweizen, Posener 200—208 Nuss. Weizen, weißer 200—208 do. rother . 205—217 do. gelb ii. bunt 2oO—208 do. braun . . — Roggen, sächsischer 180—183 do. russischer 181—185 do. preußischer 185-187 Gerste, sächsische . 180—190 do. böhm. u. mähr. 190—215 Futtergerste. . 135—140 Hafer, sächsischer . 155—160 Mais, Einquautine 140—145 do. nimän. alt 133—136 do. do. neu do. nngrr. neu 133—136 do. ainerik., niired 132—136 Erbse» pro 1000 kg netto: weiße Kochwaare . 180-190 do. Futterwaare 145 155 Saaterbsen. . . Bohnen, pro 1000kg 190—220 Wicken, pro 1000 kg Buchweizen, iuländ. und mährisch . 140—150 do. russischer . 140-150 Oelsaatcn pro 1000 kg netto: Winterraps, sächs. 295—310 Winterrudsen, neuer 285 -295 Aus dem Hafer (kl) . . 7,80-9,00 Kartoffeln (KI) . 4,00-4,40 Butter (kg) . . 2,20-2,80 I Börse: Leinsaat, feinste . 230 -240 do. feine . 210—220 do. mittlere. 200 — 205 do. geringe . 180—190 Rüböl pro 100 kg netto (mit Faß): raffiinirt. 77,00 Rapskuchen pro 100 kg netto: lange .... 15,50 runde .... 15,50 Leinkuchen, einmal gepreßte . . . 19,00 do. zweimal gepr. 17,00 Malz (ohne Sack) 26—30 Kleesaat pro 100 kg Brutto (mit Sack) rvthe . do. weiße . . do. schwedische Tphinothee . . — Weizenmehl pro 100 kg netto: KaiserauSzug ... 36,00 GrieslcrauSzng. . . 33,00 Semmelmehl . . 32,00 Bäckcrmundinehl . . 30,00 Grieslcrmundmehl . 25,00 Pohlmehl .... 22,00 Roggenmehl Nr. 0 . 30,50 do. Sir. 0/1 . 29,50 do. Nr. 1 . 27,50 do. Nr 2 . 24,50 do. Nr. 3 . 21,50 Futtermehl . . . 13,50 Weizenkleie, grobe. . 10,40 do. feine . . 10,40 Noagenkleie .... 11,40 Spiritus . . . 51,50 32,00 Markte: Heu pro Etr. . 3,40—4,00 Stroh pro Schock 40,00—42,00 Dresden, 20. Dezember. Marktpreise. Festgestcllt vom Verein zur Wahrung landwirthschastl. Handelsinteressen. (Preise in Pfennigen.) Kartoffeln (5 I) 26—45, (50 kg) 250—450; Weißkraut (Stück) 10—20; Rolhkraut (Stück) 15—30; Welsch kraut (Stück) 6—25: Kohl (Korb) 50- 80; Spinat (Korb) 11X) bis 150; Blumenkohl (St.) 25 — 50; Rosenkohl (I) 30 — 80; Schwarzwurzel (Bdch.) 7—10; Salat inkl. Endivien (St.)6—20; Möhren (5 I) 30—40, Futtermöhren (50 kg) 150—160; junge Karotten «Mdl.-Bdch.) 30-50; Kohlrabi (MdI.) 40-80; Kohl rübe» (St) 8-10; Lcllerie (St.) 5—15; rvthe Rüben (MdI.) 30-40; Teltower Rübchen (5 1) 120-150, (Psd.) 25 — 30; Rapunttka (Kbch.) 80—IM; Radieschen (Kbch.) 70—80; Peter- silie (Kbch.) 70 - 80; Pctersilicnwurzel (Bdch.) 8—15; Meerrcltig (Stück) 20—30; Zwiebeln (5 1) 50-80; Rettig (St) 3-10; Radieschen (Bdch.) 4—5; Ehampignons (1) 120—150; Aepfel (51) 70- 150; Birnen (51) lOO—40ü; Sauerkraut (Psd.) 8—10; Pflaumenmus (Psd) 25 — 35; Butter (kg) 190—340; Käse s^j (St.) 15—40; Quark (kg) 30—32; Eier, irische, hiesige, garantirt (St.) 15—18, frische Landeler (MdI.) 100—120, Eier, srembe (MdI.) 95—120; Heu (50 kg) 340-430; Stroh (Schock) 42,00 bis 45,00, im Einzelverkauf die Schütte 75—85 Pf. Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster Erpcditionstag: Sonnabend, den 28. Dezember Nachmittags von 3—6 Uhr. schiedenheiten bezüglich der Regelung der einzelven Punkte. Am weitesten geht das Gutachten von vr. Fuld, das unter Andern gegen rückfällige Trunken bolde die Anwendung gewisser Strafverschärfungen verlangt, wie Entziehung der warmen Nahrung, Dunkel arrest und harte Lagerstätte, also im Wesentlichen dieselben Strafverschärfungen, die das Militärstraf- gesetzbuch für die Personen des Soldatenstandes kennt. Mit besonderem Nachdruck wendet sich Fuld gegen die allerdings sehr tadelnswerthe und auch von uns schon wiederholt gerügte Gepflogenheit mancher Richter, die Trunkenheit schlechthin als mildernden Umstand zu betrachten; die Folgen dieser durchaus ungerechtfertig ten und die Bedürfnisse der Gesellschaft verkennenden Anschauung zeigen sich in geradezu plastischer Weise in den Ergebnissen der Strafrechtspflege seit 1882; auch der letzte Band der Veröffentlichung des kaiser lichen statistischen Amtes, in welchem die Ergebnisse der deutschen Strafrechtspflege auf statistischer Grund lage dargestellt sind, enthält ein genügendes Beweis material, um die Bemerkungen Fuld's zu rechtfertigen. Man braucht sich nicht zu wundern, daß die Körper verletzungen und die Rohheitsdelikte überhaupt mehr und mehr das tägliche Bro,d der Gerichte bilden und in dem Verbrcchensbudget des deutschen Volkes die Stelle einnehmen werden, welche bislang dein Dieb stahl zukam. Es sei noch erwähnt, daß auch vorge schlagen wird, den wiederholt bestraften Trinker ge wisser bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte für eine bestimmte Anzahl von Jahren zu berauben, wie dies bereits in Frankreich und andern Staaten der Fall ist. Das Einschreiten des Staates gegen die Trunk sucht ist in Deutschland zu einer brennenden Frage geworden, die Gesellschaft ist ohne die Hülfe der Staats gewalt nicht im Stande, dieses Laster in wirksamer Weise zu bekämpfen; bei der Schwierigkeit aber, welche mit der gesetzgeberischen Behandlung dieser wichtigen Angelegenheit verbunden ist, kann die Neichsgesetz- gebung nur dafür dankbar sein, daß ihr die Lösung derselben durch allen Ansprüchen der Wissenschaft und Praxis genügende Vorarbeiten erleichtert wird. Tages-EkdkllltbMkr fürs Wettiner Jubeljahr 1889. 24. Dezember. 1870. Der Armeebefehl des Königs Johann belr. die Thcil- nahm« der Sachsen an der Schlacht bei Villiers wird den im Felde siebenden Truppen bekannt gegeben. 1881. General v. Sebreibershoscn stirbt im nahezu vollendeten 95. Lebensjahre in Dresden. 1884 Auf Fort BiSmarck trifft für die dortige sächs. Wacht- maiinschaft eine mächtige Ladung Dresdner Ehriststollcn ein; ein Geschenk des Prinzen Friedrich August von Sachsen. , 23. Dezember. 1699. Der Gastwirth und Räuber Nickel List wird in Ketten und Banden von Hof aus durch Leipzig nach Zelle gebracht, wo er einen Kirchenraub begangen hatte und später hinge- richtct wurde. l745. Friede zu Dresden, welcher dem 2. schlesischen Kriege ein Ende macht und Schlesien bei Preußen ließ. 26. Dezember. 1709. Der Baron Klettenberg erstickt in Frankfurt a. M. einen jungen Mann und flüchtet deshalb nach Dresden, wo er am Hose August des Starken als angeblicher Goldmacher mehrere Jahre eine große Nolle spielte, dann aber auf.dem Königstein gefangen gesetzt und dort am 1. März 1720 nach mehrfachen schlgeschlagenen Fluchtversuchen enthauptet wurde. Seinem letzten Wunsche gemäß wurde seine Leiche im goldgestickten Scharlach.Sammetrock und mit der großen Allongeperrstcke begraben. 27. Dezember. 1755. König Anton geboren. / 1855. König Johann schenkt der Universität eine goldene Amts kette sür den Rektor MagniflcuS. 1871. Eröffnung der Beschießung des Mont Avron mit 76 deutschen Belagerungsgeschützen. Weiß-Weine. Oppenheimer . ü Fl. M. 1,00, bei Dtzd. 0,90 Deidesheimer. ä - - 1.00, - - - 0,90. Hochheimer . . ü - - 1,30, - - - 1,20. Roth-Weine. Medoc ä Fl. M. 1,00, bei '/, Dtzd. 0,90. Königsbacher . ü - - 1,30, - - - 1,20. Ober-Ingelheimer ü - - 1,30, - - - 1,20. k!vN880kvp Ausdruck, >/t Fl. 3 M., '/» Fl. 1,50 M., '/. Fl. 75 Pf. ^käirinal-Iokavvr, Fl. 1,50 M., -/» Fl. 80 Pf., V« Fl. 40 Pf., Liter 2,40 M. Et., -/' Fl. 2,40 M., Fl. 1,20 M., sowie Rum und Arac Hugo Seger's Mm. Nschs. lelisül aus bester gereinigter Leinsaat, von frisch- und wohl schmeckender Qualität, sowie Leinkuchen und Lein mehl empfehle angelegentlichst. Stadtmühle Dippoldiswalde. E. Renger. Ar Meihilllchten! bis 25. Dezember bei Entnahme von '/< Dtzd. Gebr. Süßmilchs Lioinnsöl-komaäe einen hocheleganten Toiletten-Kasten gratis! In Dippoldiswalde bei KL. Dentin-Kitt, eine neue Erfindung von ganz hervorragender Bedeutung zum Selbnplombirrn hohler Zähne, schützt nicht nur gegen Zahnschmerz, sondern be seitigt diesen auch sofort und dauernd. Niederlage: Apotheke zu Dippoldiswalde. auch der hartnäckigste, muß in kürzester Zeit weichen — Keuchhusten schon nach 8 Tagen. Man bestelle: '/: Flasche 1 M., Flasche 60 Pf. G. Lope, Dresden, Scknorrstr. 48. G. Hk" O. Lüders, Hamburg, empfehlen kükenlreies keiskuttermekl als billigstes, gesündestes und wirksamstes Milchkühe, Ochsen »Ptltstf und Schweine. Verkaufsstelle in Dippoldiswalde bei Herrn Lovlls 8vLU»1Ld. Gicht- u. Rheumatismus-Liqueur wird vielfach von Aerzten verordnet und hat eine emi nente Wirkung. Akute AnMe mit heftigsten Schmerzen verschwinden meist innerhalb 24 Stun den, bei längerem Gebrauch auch die schmerzhaften chronischen Anschwellungen, wenn noch nicht ver knorpelt. 1 Flasche M. 4.50. Niederlage in der Apotheke zu Dippoldiswalde. kÄN8lv 1Ä89" Vo!I-ttvringo, das Stück 4, 5, 6, 7, 8, 9 u. 10 Pfg., empfiehlt von bekannter Güte August Grenzet. Aerven - Kranken (Allgemeine Nervosität, Migräne, Schlaflosigkeit, Schwindelanfälle, Lähmungen, Gedächtnißnachlaß) wird empfohlen, sich mit einem neuen, mit sensationellen Erfolgen gekrönten und von her vorragenden Medizinern wärmstens befürworteten- dabei äußerst einfachen Heilverfahren vertraut zu machen. Ausführliche Deklarationen überläßt kostenfrei der Verlag von E. Reiß, Leipzig, Elisenstraße 69. «WM «»«VW» "»»