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Meine bisherigen Kunden, welche Zahlungen an mich zu leisten haben, ersuche ich, die Begleichung bis 15. Juni d. I. bei Vermeidung von Kosten zu be werkstelligen. Uirlck. zern, welche seit 1868 keinen wirklich großen Jahrgang mehr ernteten, in der That zu wünschen, daß endlich wieder ein mal ein „Treffer" einschlüge! Bis zur Fertigstellung meines Baues am Bahn hof habe ich meine Wohnung und Getreidehandlung TSV bei Frau verw. Fuchs. Meine Haserhandlung er leidet keine Unterbrechung und empfehle den Herren Pferdebesitzern guten Futterhafer, auch bin ich jederzeit Käufer von Hafer. Achtungsvoll Fl. 1,30, von '/r Dtzd. an 1,20, 0,90, 0,90, Ausverkauf von Restern in allen Kleiderstoffen, zurückgesetzten ganzen Kleidern, zurückgesetzten Regenmänteln, zurückgefetzten Umhängen, zurückgefetzten Zackets, zurückgesetzten Kinder Mänteln Verhandlungen der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde. 11. Sitzung am 31. Mai 1889. Anwesend die Stadtverordneten Wendler, Vorsteher, Ebert, O. Schmidt, Mende, Reichel, Ulbrich, Wall- ter und Müller. 1. Das Kollegium verwilligle aus der Sparkasse 1200 Mark Darlehn an Grundstücksbesitzer und ertheilte 2. zur Pachtcession über eine kommunliche Feldparzelle die erforderliche Genehmigung. 3. Wegen der auf der kommunlichen Feldparzeüe Nr. 32 von der Stadt angelegten Kiesgrube beschloß man, vom Jahre 1888 ab das Pachtgeld um 2 M. jährlich herabzuseßen. 4. Mit der Richtigsprechung der Dienstbotenkrankenkasse auf das Jahr 1888 erklärte man sich einverstanden. 5. Von der Eingabe des Herrn Branddirektor Oeser in Cölln a. E. über Einsichtnahme und Prüfung der Feuerlösch- geräthschasten hiesiger Stadt nahm man mit Befriedigung Kenntniß. Zugleich beschloß man, den Stadtrath zu ersuchen, Herrn Branddirektor Müller hier für seine Treue in Er füllung seines Dienstes als Branddirektor die vollste An erkennung des diesseitigen Kollegiums auszusprechen. 6. Aus das vom Schulausschusse befürwortete Gesuch des Vorstandes der erweiterten Fortbildungsschule allhier beschloß man, den Erlaß des Heizungs- und Beleuchtungsauswandes für das von dieser Schule benutzte Klassenzimmer in hiesiger Stadtschule an ohngesähr 25 Mark sür das Winterhalbjahr 1889/90 zu verwilligen. 7. Der Stadtrath hat beschlossen, auf Kosten der Stadt kasse 100 Exemplare der Festdichtung: „Fürchtet Gott — ehret den König" und 120 Exemplare der Festschrift des Pestalozzi-Vereins anschaffen und an die Kinder unbemittelter Eltern zum Andenken an die Wettin-Feier vertheilen zu lassen. Das Kollegium trat diesem Beschlüsse bei und verwilligle den diesfallsigen Aufwand aus der Stadtkasse. Zum Festzuge in Dresden zur Begleitung des Banners wählte man 3 Mit glieder des diesseitigen Kollegiums und verwilligle den Auf wand für Schärpen und Bandelier aus der Stadtkasse. Vom Programm der hier beabsichtigten Wettin-Feier nahm man Kenntniß und erklärte sich mit demselben einverstanden. Dippoldiswalde, am 1. Juni 1889. Das Stadtverordneten-Kollegium. W. Wendler, Vorsteber. Für ein Mädchen von 10 Jahren wird eine Pension in einer Pastoren-Familie gesucht. Offerten mit Bedingungen bittet man an. die Ex pedition dieses Blattes gelangen zu lassen. -/I Fl. 3 Mk., '/> Fl. 1,50 Mk., -/. Fl. 0,75 Mk. '/r Fl. 1,50 Pik., V» Fl. 0,80 Mk., r/. Fl. 0,40 Mk. -mpfi-hu Mo KM'» M»k. Kichfolßtk. WMW Künstliche Leime werden schmerzlos eingesetzt. Plombiren und Reinigen billigst. — Für Brauchbarkeit der Zähne, sowie Haltbarkeit der Plomben garantire. L. Zahnkünstler, Dippoldiswalde, Freiberger Str. 20V. Dresdener Schlachtviehmarkt vom 3. Juni. Am Schlachtviehmarkte waren 463 Rinder mit 88 Bnllen, 1074 Hammel, 1215 Schweine, einschließlich 80 ungarische, und 260 Kälber, zusammen 3012 Stück Vieh, oder 419 mehr als am Vermischtes. (Th euerer Scherz.) In übermüthiger Bierlaune be absichtigten in Berlin mehrere junge Kaufleute einem Kollegen, dem Kommis K., mit welchem sie zusammen gekneipt, einen Schabernack zu spielen. Als die Schaar in der Nähe des Hauses in der Oranienstraße, wo K. wohnt, angelangt war, rannte der eine der jungen Leute, der Buchhalter E., voraus und schnell ein Stück Papier aus der Rocktasche ziehend, stopfte er dasselbe in das Schlüsselloch der Hausthür, um dann, hinter einer Litfaßsäule versteckt, die Wirkung des Scherzes abzuwarten. — Erst nachdem der angeheiterte K. mit einem spitzen Federmesser das im Schlüsselloch sitzende Hinderniß zer schnitten, gelang es ihm, die Thür unter dem Hohngelächter der sich entfernenden Freunde zu öffnen, aber schon am näch sten Morgen sollte der Witzbold die Folgen seines Scherzes unangenehm fühlen. E. hatte am Abend vorher von seinem Ches einen Hundertmarkschein zur Bezahlung einer Rechnung erhalten und als er im Lause des Vormittags sich seines Auf trages entledigen wollte, fehlte ihm das Geld, welches er in die Rocktasche gesteckt hatte. Von Schrecken gejagt, rannte E. nach der Wohnung seines Freundes in der Oranienstraße, in- spizirte das Schlüsselloch der Hausthür und konnte hier nur noch einige Papierstückchen, die Reste seines Hundertmark scheines ausfindig machen. Welch' hohe Preise heut zu Tage für Rheingauer Weine gezahlt werden, wenn sie nur einigermaßen von Güte sind, lehrte wieder die jüngste Wein-Versteigerung im Kloster Eberbach. Es kamen dort im Ganzen 44 Stück (si 1200 Liter) zum Verlause, und wurden 261,790 M. 76 Pf. da für erzielt, also ca. 5949 M. 76 Pf. das Stück im Durch schnitt! Die 1888er Steinberger, recht herbe Sachen, brachten cs immerhin aus 940—1410 M. das Stück, die 1883er, bessere Weine (Gräfenberger, Hattcnheimer, Steinberger), vari- irten im Preise von 2000—6660 M. das Stück; die 1884er hingegen (Neroberger, Hochheimer, Hattenheimer, Gräsenberger, Steinberger) gingen von 3860 M. bis aus 33,460 M. (!!) das Stück. Das letzte Halbstück 1884er Steinberger von 595 Liter kostete 16,730 M., demnach die Flasche im Fasse sage und schreibe: 21 Mark 9 Psg„ ein Preis, welcher sür solche Qualität, zumal der Wein noch nicht flaschenreif, wohl noch niemals gezahlt worden ist. Bedenkt man nun, wie lange dieser Wein noch liegen muß, bis er verkauft werden kann, rechnet Zinsen auf Zinsen, ferner den dereinstigen Ver dienst des Händlers — wie wird sich diese 1884er Stein berger Auslese steh-n, wenn sie späterhin erst aus der Tafel des Konsumenten erscheint?! — Den Schluß der diesjährigen Saison der Rheingauer Wein-Versteigerungen bildete die am 29. Mai abgehaltene Auktion der königlich preußischen Domäne zu Rüdesheim. — In den Weinbergen sieht es, wie die „Nassauische Volkszeitung" konstalirt, prächtig aus; die besseren Lagen dürften bald in Blüthe gehen. Es wäre unseren Win- Hermann Uassr, Markt und Herrengaste. Hochheimer, Oppenheimer, Deidesheimer, „ 1,00, „ „ Ofen-Adelsberger, Fl. 1,50, von '/» Dtzd. an 1,40, Königsbacher, „ 1,30, „ „ „ „ 1,20, Ober-Jngelheimer, „ 1,30, „ „ „ „ i,J0, Medoc, „ 1,00, „ „ „ ,, o,9O. Lämmtliche Eisen-Thkilc zu einer größeren Drehbank, paffend für Stellmacher oder Schmiede, sind billig zu verkaufen. Wo, sagt die Exped. d. Bl. Die Farbe Handlung von Gustav Zappelt, Dippoldiswalde, empfiehlt trockene und in Firniß geriebene Farben, kieselfest- BersteinerungSfarben, Fußbodenglan^ lack, Firniß, Terpentinöl, Lacke, Broncen, G»ei- benpinsel, Lack- und Firnißpinsel, Alles in bester Waare zu de» billigsten Preisen. Durch meine Einkäufe in dem Kleidermagazin von Herrn A. Lange in Reinhardtsgrimma bin ich so reell und billig bedient worden, daß ich selbiges Geschäft einem Jeden auf das Angelegentlichste em pfehlen kann. Bitte sich zu überzeugen. R. R Tages-KeLeokblätter fürs Wettiner Zubetjahr 1889. 8. Juni. 1727. August Hermann Francke, der Begründer des berühmten Waisenhauses zu Halle, ch. 1810. Komponist Robert Schumann zu Zwickau *. 9. Juni. 1836. Prinz Georg von Sachsen wird zuni Ches deS 3. Linien- Jnfanterie-Regimcnls (heute Nr. 106) ernannt. 1884. Feierliche Grundsteinlegung zum neuen Rcichstagsge- bliude in Berlin. 1886. Jubelfeier des Jusanterie-Regiments Nr. 106 in Leipzig anläßlich des 50. Jahrestages der Ernennung des Prinzen Georg zum Chef des Regiments. 10. Juni. 1599. Der Blitz zerstört die noch übrigen Gebäude des vor maligen Klosters Altenzelle bei Nossen, wo die sächsischen Mark grafen bis zu Friedrich dem Strengen begraben wurden, und das seit der Reformation einem raschen Verfalle entgegengr- sührt worden war. 1787 ließ Kurfürst Friedrich August III. die Gruft seiner Ahnen wieder Herstellen, und der Besucher findet nun eine von englischen Anlagen umgebene, im nüch ternen Kirchenstyl der letzten Jahrzehnte des vorigen Jahr hunderts, erbaute Fürstenkapelle daselbst, in deren Grust süns kleine Steinsärae stehen mit den Gebeinen von Friedrich dem Ernsthaften unk seiner Geniahlin Mathilde, Friedrich dem Strengen und seiner Gemahlin Katharina, sowie dessen Sohn Friedrich. 1732. Salzburger Emigranten, ihres Glaubens wegen vom Bischof Firmian vertrieben, treffen in Altenburg ein und ziehen am 12. und 13. Juni weiter gen Leipzig. 1813. Kaiser Napoleon bezieht in Dresden das Marcolinische Palais in Friedrichstadt und bleibt dort bis 25. Juni; des gleichen bewohnte er es vom 4.—15. August und fanden hier seine Verhandlungen mit Metternich statt, die zum Anschluß Oesterreichs an die Verbündeten sührtcn. 11. Juni. 1723. Johann Georg Pahlitzsch zu Prohlis bei Dresden *. wo ibm auch ein Denkmal errichtet ist; berühmt als Astronom und Naturforscher. 1809. Der Herzog von Braunschweig rückt mit 1000 Mann seiner Schwarzen in Dresden ein. 1879. Goldene Hochzeit des deutschen Kaiserpaares. SachsenS Militärvereinsbund begründet eine Wilhelm-Augusta-Stistung. Vormarkte, zum Verkaufe ausgestellt. Rindvieh hatte, besonders in besserer Qualität, einen flotten Verkehr. Es erzielten: Rindet erster Güte 54-58, ausgesucht seinste Stücke auch mehr, Mittel- waare mit Einschluß guter Kühe 50—53 und geringe Sorte 30 bis 36 Mark pro 50 Kilo Schlachtgewicht. Bullen wurden je nach Fleischwerth zu 42, 48 und 52 Mark die nämliche Quan tität Schlachtgewicht abgenommen. Hammel konnten wegen schleppender Geschäftslage nicht ganz abgesetzt werden. Bezahlt wurden englische Lämmer mit 54—57 und Landhammel mit 48 bis 52 Mark pro Paar zu 50 Kilo FIcischgcwich»; Landhammel zweiter Sorte galten 40 — 46 Mark das Paar. Schweine ent wickelten, der großen Wärnic wegen, ebenfalls nnr ein langsames zu keiner Räumung des Marktes führendes Geschäft. Es kosteten: Landschweine erster Sorte 54 — 58, und solche zweiter Sorte 48 bis 52 Mark pro 50 Kilo Fleischgewicht, pommcrsche Landschweine, wovon 65 Stück angekommeu waren, wurden zu 53—55 und Bakonier zu 55—56 Mark die nämliche Quantität Lebendgewicht, neben 20 Kilo Tara auf das Stück gehandelt. Kälber fandm flotten Abgang zum Preise von 90—120 Pf das Kilo Fleisch. für die PoWUkll MliW. Junge Leute v. 15 Jahren an werd. unt. d. bekannt. Bedingungen ausgebildet. Falls das Ziel nicht erreicht wird, zahle ich den vollen Pensionspreis zurück. Am 10. August d. I. beginnt ein neuer Kursus. Augenblicklich 348 Schüler hier, aus Sachsen 17. Bisher bestanden über 350 Schüler die Prüfung I. <H. F. Tiedemann, Ringstraße 55.