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WHmtz -MiW. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ithnr in Dippoldiswalde. Nr. 110 Donnerstag, den 23. September 1886 52. Jahrgang Sa. 958 6100 1340 7784 436 II. 550 265 233 292 III. 660 2038 1129 2273 III. 2192 1768 1483 2341 billcks. 182 123 76 55 tretender niedriger Temperatur, sofort allen Koupees Wärme zugeführt werden kann. Eine obligatorische Heizung der gesummten Wagen findet für die Zeit vom I. Dezember bis mit Ende Februar statt. In den Koupees angebrachte Vorrichtungen gestatten dem Insassen, nach Bedarf die Wärmegrade zu mindern bez. zu vermehren. — Bei der am 20. September.durch den königl. Bezirksthierarzt, Herrn Lehnert, vorgenommenen Unter suchung des Kadavers einer, in der Nacht am 18. d. Mts., wegen plötzlicher Erkrankung getödteten Kuh des Gutsbesitzers Heinrich Wilhelm Franke in Klein- bobritzsch ist Milzbrand konstatirt worden. Es ist da her der Kadaver der fraglichen Kuh, in allen seinen Theilen mit Petroleum und Karbolsäure übergossen, vorschriftsmäßig vergraben worden. Ebenso wurde die gründlichste Reinigung und Desinfektion des Stalles und aller sonstigen bei der Kuh benutzten Gegenstände, beziehentlich Verbrennung und Ausglühen der gift fangenden Sachen angeordnet und in Vollzug gesetzt. Die im Besitze des genannten Franke sonst noch be findlichen Rinder erschienen am Tage ihrer Unter suchung gesund. — Nachdem der Stadtgemeinderath zu Geising beschlossen hat, von Neujahr 1887 ab den Zinsfuß für die Einlagen bei der dasigen Sparkasse von 4 auf 3>/-°/o herabzusetzen, ist hierzu Seiten der königlichen Amtshauptmannschaft — als Aufsichtsbehörde — die nach. § 11, letzter Absatz des Geisinger Sparkaffen- Negulatives vom l5. Juli 1875, erforderliche Geneh migung ertheilt worden. Kreischa. Unter den hiesigen Schulkindern haben die Maiern ganz bedeutend an Umfang gewonnen. Sonnabend, den 18. September, fehlten aus den unteren 4 Klaffen 86 Kinder, aus Klaffe V allein 30. Die Masern zeigen durchaus gutartigen Charakter,, weshalb wohl auch von feiten der Behörde vom Schließen der Schule bisher abgesehen worden ist. Glashütte. 10 Mann eines Dresdner Radfahrer klubs und eine gleiche Anzahl Radfahrer aus Ort schaften des unteren Müglitzthales durchzogen auf ihren Stahlrosien am Sonntage Glashütte. Es scheint das Müglitzthal bei den Radfahrern für ihre Ausflüge immer mehr in Ausnahme zu kommen. — Der Wirth des so prächtig auf halber Berges höhe auf einem Felsvorsprunge gelegenen Restaurants in Rückenhayn, welches einen wundervollen Einblick in das Müglitzthal, das an dieser Stelle wohl am romantischsten und schönsten ist, gewährt, bot seinen zahlreich erschienenen Gästen am 19. d. M. ein gut durchgeführtes Freiconcert. Die guten Speisen und Dresden . Hainsberg. Dippoldiswalde . 128 un den Haltestellen 333 Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 22. September. Morgen früh 4 Uhr beginnt, nach Ausweis des Kalenders, der astronomische Herbst. Dem Witterungsumschlage nach wird wohl nunmehr auch der natürliche Herbst seinen Anfang nehmen. Nebel, Regenwetter, rauhe Lüfte, gelbes Laub rc. zeigen seine Annäherung an. Wollen wir hoffen, daß der Uebergang nicht allzu lange dauert und daß uns der Herbst ebenso freund lich sein werde, wie uns der Sommer gewesen ist. — Wir machen nochmals auf die heute Mittwoch in „Stadt Dresden" stattfindende Versammlung des Erz gebirgs-Zweigvereins und den auf der Tagesordnung desselben stehenden Vortrag des Herrn Br.-Vers.-Jnsp. Treitschke über das „Stilfser Joch" aufmerksam, in dem wir bemerken, daß Gäste und insbesondere auch Damen herzlich willkommen sind. — Auf einem Apfelbaum im Garten des Hauses Schuhgaffe 112 hier kann man neben Früchten auch aufbrechende Blüthen sehen. Dippoldiswalde. Die Frequenz auf der schmal spurigen Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdorf im Monat August gestaltete sich in folgender Weise auf den ein zelnen Stationen und Haltestellen: Tvurbillets. Tagcsbillcts. Militär- II „ ... 154 343 Abonnements Ginladung. Mit Nr. 114 beginnt ein neues Quartal auf das Abonnement der „Ukslsssritri-^oituux" und bitten wir unsere bisherigen Abonnenten sowohl, als auch Die, welche das Abonnement neu beginnen wollen, möglichst umgehend dasselbe zu bestellen, damit in der Zusendung der einzelnen Nummern eine Unter brechung nicht eintritt. Nach wie vor werden wir bestrebt sein, den Inhalt unserer Zeitung so reichhaltig wie möglich zu gestalten; fast in jeder Nummer werden wir einen Leitartikel bringen, in dem die hauptsächlichstes Tages sragen auf eine vollsthümliche, leicht verständliche Weise besprochen werden. Unterstützt durch zahlreiche Korrespondenten in näheren und weiteren Orten der Umgebung sind wir im Stande, über bemerkenswerthe Vorkommnisse rasch und ausführlich berichten zu können, wie wir auch den politischen Ereignissen des In- und Auslandes gebührende Erwähnung thun werden. In der Unterhaltungsbeilage bringen wir spannende, gut geschriebene Erzählungen und Romane und in der Landwirthfchaftlichen Beilage nützliche und praktische Winke für Garten- und Feldbesitzer. Da die „Weißeritz-Zeitung" in allen Orten der Amtshauptmannschast gelesen wird, ist den Inseraten derselben eine weite, wirksame Verbreitung gesichert, und sind wir unsererseits bestrebt, durch hohe Nabattgewährung das Jnseriren zu erleichtern. Wir hoffen deshalb, auch im neuen Vierteljahre zahlreiche neue Abonnenten begrüßen zu können. Dippoldiswalde. Die Expedition der „Weißerih-Zeitung". Getränke des Wirthes zeichnen sich auch noch vortheil- haft durch jetzt selten mehr anzutreffende Billigkeit aus. — 21. September. Der letzte Akt eines Drama'S hat ausgespielt. Die anonyme Briefschreiberin, welche Jahre lang Zank und Zwietracht durch ihre in scham losen und gemeinen Ausdrücken abgefaßten Briefe in die Familien brachte und Anfang dieses Jahres ent larvt wurde, war durch zwei der Beleidigten angeklagt, vom Richter zu '/« Jahr Gefängniß verurtheilt und gleich zur Verbüßung der Strafe in Lauenstein zurück behalten worden. Gestern Nachmittag nun hat sich dieselbe in ihrer Zelle durch Erhängen entleibt, nach dem sie bereits vor ihrer Verurtheilung verschiedene Selbstmordversuche machte, die aber allemal vereitelt wurden. Altenberg. In voriger Woche wurde hierorts feiten des Stadtraths eine Maaß- und Gewichtsrevision abgehalten. Dabei ereignete sich in einem Laden eine spaßhafte Episode. Der Besitzer war abwesend und hatte, da er die Herren Revisoren gehen sah, seine Frau ermahnt, den halben Meterstab, der sich nicht finden wollte, einstweilen beim Nachbar, einem Schnitt- waarenhändler, zu leihen. Die Frau vergaß den Auf trag und plötzlich standen die Revisionsbeamten im Laden. Sie sagte heimlich zu einer kleinen Tochter, sie solle beim Nachbar einen halben Meter borgen, das Kind hatte aber in der Eile nicht genau verstan den und brachte — einen halben Meter Barchent! (B. v. G.) Dresden. Der Prinzessin Maria Josepha wird nächsten Sonntag Abend von den Gemeinden Pillnitz-Hosterwitz eine Abschieds-Ovation dargebracht werden. An derselben werden sich die Pillnitzer Feuer wehr mit Fackeln, der Gesangverein, 20 weißgekleidete Jungfrauen mit grünen Schärpen und die Schuljugend betheiligen; von letzterer wird der eine Theil grün und weiße, der andere gelb und schwarze Lampions tragen. Am Schluffe der Ovation wird der Prinzessin von den Vertretern der Gemeinden eine werthvolle Mappe mit Photographien derjenigen Plätze und Punkte der Umgegend von Hosterwitz und Pillnitz überreicht werden, wo dieselbe die Jugendzeit verlebt und welche dieselbe oft auf ihren Spaziergängen besucht hat. — Während der am 2. Oktober, Mittags 12 Uhr, stattfindenden Trauung Ihrer Kgl. Hoheit der Prin zessin Maria Josepha mit dem Erzherzog Otto wird auf dem Theaterplatze zu Dresden ein Bataillon In fanterie und am ehemaligen Pontonschuppen an der Wiesenthorstraße eine Batterie während des lko Daum Salven abgeben. Nach der Trauung in der katho lischen Hofkirche, zu welcher nur Personen mit Einlaß karten Zutritt haben, werden 101 Kanonenschüsse ab gegeben. Tharandt. An der hiesigen königl. Forstaka demie beginnt das Winter-Semester 1886/87 am 18. Oktober. Lommatzsch. Der Kantoren- und Organisten- Verein der Kreishauptmannschaft Dresden wird seinen diesjährigen Vereinstag am 27. und 28. September in hiesiger Stadt abhalten. Bei dieser Gelegenheit wird die gänzlich erneuerte Orgel ihre Weihe empfangen. Chemnitz. Wie sich nachträglich herausgestellt hat, ist eine in Leipzig am 27. Juni d. I. in etwa 15 000 Exemplaren verbreitete Schmähschrift, wegen deren beleidigenden Inhalts 17 Verbreiter derselben vom königl. Landgericht Leipzig zu erheblichen Ge- fängnißstrasen verurtheilt worden sind, nicht in der sozialdemokratischen Veretnsbuchdruckerei zu Hottingea- Zürich, wie auf der Schmähschrift fälschlich angegeben war, sondern m einer hiesigen Buchdruckerei hergestellt worden, deren Inhaber sich nunmehr nach 6 und 18 des Reichspreßgesetzes zu verantworten haben wird, da auf jeder derartigen Druckschrift der Name und Wohnort des Druckers genannt sein muß, und falsche Angaben in dieser Beziehung mit Geldstrafe bis zu I66I8 Befördert wurden 2,991,572 Kilogramm Güter. Vom 1. Januar 1886 an wurden 82,604 Stück Billets verkauft und 19,395,716 Kilogramm Güter be fördert. — Mit dem kommenden I. Oktober werden auf den sächsischen Staatsbahnen für den heranrückenden Winter dieses Jahres abermals die ersten Schritte ge- than, um die Reisenden die rauhe Hand desselben nicht in seiner vollen Kraft fühlen zu lassen, sondern die- felbe nach jeder Richtung hin möglichst abzuschwächen. Um vor Allem den Fuß vor Erkältung zu schützen, findet das Einlegen von dicken Decken auf die Fuß böden aller Koupees statt, und muß vom I. Oktober früh an jeder Personenwagen mit dergleichen Decken auSgelegt sein. Bon gleichem Tage ab bis mit Ende April tritt aber auch die fakultative Heizung aller Klaffen ein, so daß, se nach Bedarf, bei in dieser Zeit — hauptsächlich im Oktober und April — etwa ein- S»,«sie, »sch««der bed!mt«nden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, »erden mit 10 Psg. di« Spaltenz eile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarisch« und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Ginget sandt, im redaktionelle« Theil«, die Spaltenzeil« ÜOPfg. „Welßrrltz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei» - , mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Sb Psg., zweimonatlich 84 Psg-, «jnmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern lOPfg. — Alle Postau- palten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein