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Wchmh-MiW Jcherak«, welche bei der bedeutenden Auflage bei Blattes ein- sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg- die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Enige- fandt, im redaktionellen Theile, di« Spaltmzeile MPfg. Di« „Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljührlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummer« 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Amtsblatt , für die Königliche Kmishauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Wntsgenchte und -re Moiralye zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhllt in Dippoldiswalde. Nr. 14. Sonnabend, dm 6. Februar 1886. 52. Jahrgang. > — . -7 , „ -- > . Apolitische Wochenschau. Deutsches Reich. Eingehend erörtert wird in der preußischen Tagespreise jetzt die kirchenpolitische Vorlage, die zunächst dem Herrenhause zugehen soll, wie es heißt, schon in nächster Woche. Die „Ger mania" hatte behauptet, daß der Papst mit der Vor lage sehr unzufrieden sei und daß in den vatikanischen Kreisen die pessimistische Stimmung gegen Preußen überhand nehme. Was von dieser Meldung zu halten ist, geht schon aus der Thatsache hervor, daß Papst Leo XIII. den Bischof I)r. Kopp von Fulda anläßlich seiner Berufung in das preußische Herrenhaus be glückwünscht hat; vr. Kopp ist behufs Theilnahme an den parlamentarischen Sitzungen bereits in Berlin eingetroffen und hat sich auch beim Kaiser gemeldet. Im klebrigen wird die Annahme, als sei die neue kirchenpolitische Vorlage als „Abschlagszahlung" für die Unterstützung der Branntweinmonopol-Vorlage im Reichstage durch das Centrum zu betrachten, von der „Nordd. Allg. Ztg." in scharfer Weise zurückgewiesen. — Die Generaldebatte der Bundesraths-Äusschüsse über die Branntweinmonopol-Vorlage wird voraus sichtlich noch in dieser Woche zu Ende geführt werden. Die Ausschüsse dürften alsdann sofort an die Vor- berathung des preußischen Antrages, betr. die Ver längerung des Sozialistengesetzes auf 5 Jahre, gehen. Ob die weiteren Berathungen des Monopol-Entwurfes und des genannten Antrages im Bundesrathe eine derartige rasche Förderung erfahren werden, daß die beiden Vorlagen dem Reichstage noch im Laufe dieses Monats zugehen können, ist vorerst zu bezweifeln. — Die Nachricht von Unterhandlungen der Verwaltung der Kabinetskasse des Königs Ludwig von Bayern mit der Wiener Anglo-Bank und der bayrischen Wechsel- und Hypothekenbank zur Herbeiführung geordneter Vermögensverhältnisse des Königs wird von München aus als vollkommen unbegründet erklärt. Auf welche Weise nunmehr ein Arrangement mit den Haupt gläubigern der Kabinetskasse des bayrischen Herrschers getroffen werden soll, entzieht sich noch der Beurthei- lung. Jedenfalls wird aber der Geheime Rath Klug, welcher die Leitung der Hof- und Kabinetskasse über nommen hat, bei seinen Versuchen, dis finanziellen Angelegenheiten des Königs Ludwig in Ordnung zu bringen, die Unterstützung eines angesehenen Finanz- Institutes schwerlich entbehren können. Frankreich. In Frankreich macht eine Strafver setzung zweier Kavallerie-Regimenter, namentlich durch die sich hieran knüpfenden Folgen, in den weitesten Kreisen großes Aufsehen. Die beiden Kavallerie-Re gimenter, welche bisher in Tours garnisonirten, wurden infolge Verfügung des Kriegsministers Bon langer nach Nantes, resp. Pontivy verlegt, da deren Osfizicrkorps monarchistischer Gesinnungen verdächtig waren. Der Vorgang hat in der Deputirtenkammer bereits zu einer erregten Debatte geführt, die indessen mit einem Vertrauensvotum der republikanischen Mehr heit für den Kriegsminister endete, da er lediglich die republikanischen Institutionen in Schutz genommen habe. Hiermit ist aber die Affaire keineswegs abge schlossen. General Schmitz, der Kommandeur des 9. Armeekorps, zu dessen Bezirk die beiden versetzten Re gimenter gehörten, hatte sich über deren Verlegung sehr abfällig ausgesprochen, infolge dessen er von der Negierung seines Kommandos enthoben worden ist. Die Maßregelung des genannten Generals, der als einer der tüchtigsten Offiziere der französischen Armee gilt, wird ohne Zweifel in der Deputirtenkammer zu neuen erregten Verhandlungen führen. — Der fran zösischen Regierung ist es mit dem Abschlüsse des für Frankreich sehr günstigen Madagaskar-Vertrages ge lungen, wenigstens eines der kolonialpölitischen „Aben teuer" Frankreichs zu einem befriedigenden Ausgange zu bringen. Das Kabinet Freycinet kann hierbei ernten, was andere gesäet haben, denn die Friedens verhandlungen mit den Hamas sind schon unter dem vorigen Ministerium, ja, eigentlich unter Fern), be gonnen worden. Der Vertrag erweitert noch die fran zösischen Besitzungen auf Madagaskar, denn Frankreich erhält durch denselben noch die Bucht von Diego Suarez nebst dem umliegenden Gebiete und der Um stand, daß die Bucht durch ihre strategische Lage im Falle einer Unterbrechung des Verkehrs auf den Suez kanal sofort an Bedeutung gewinnen müßte, läßt deren Besitz für Frankreich besonders werthvoll er scheinen. England. Die Bildung des neuen englischen Kabinets Gladstone kann man nunmehr als eine vollendete Thatsache betrachten. Zwar liegt noch keine offizielle Ministerliste vor, aber es ist gewiß, daß die hervorragendsten Mitglieder des früheren liberalen Kabinets auch in dem jetzigen Ministerium Verwen dung gefunden haben. Immerhin fehlen zwei von ihnen: der frühere Kriegsministcr Lord Hartington, der es wegen der irischen Politik Gladstone's abge lehnt hat, in dessen Kabinet wieder einzutreten, und Sir Charles Dilke, der frühere radikale Unterstaats sekretär des Auswärtigen. Was die Besetzung des Staatssekretariats des Auswärtigen anbelangt, so melden die „Times", daß Lord Roseberry dasselbe erhalten würde, weil durch diese Ernennung das Kabinet Gladstone an seiner schwächsten Stelle gestärkt werden würde. Das ist sehr richtig, denn Lord Rose berry ist ein Mann von sehr gemäßigt-liberalen An schauungen und, was noch bemerkenswerther erscheint, er unterhält die intimsten persönlichen Beziehungen zum Fürsten Bismarck, dessen Gast der designirte neue Staatssekretär wiederholt gewesen ist. — Die bedenk lichen Nachwehen des birmanischen Feldzuges fangen an, sich für England empfindlicher bemerkbar zu machen. Ganz abgesehen davon, daß sich die Engländer in Birma noch mit den Dacoits und anderen rebellischen Stämmen herumschlagen müssen, tritt jetzt China mit seinen angeblichen Ansprüchen auf Birma immer offener hervor. Es verlangt die Zahlung eines Tributs, außerdem die wichtige Handelsstadt Bhamo im nördlichen Birma und daneben die gesammten Grenzbezirke bis zun; Schemley-Fluß. Die englische Negierung beanstandet diese Forderungen, aber sie wird sich schließlich mit China doch ins Einvernehmen setzen müssen, wenn sie aus Birma nicht ein eng lisches Tonkin machen will. Balkanhalbinsel. Unter den orientalischen An gelegenheiten steht heute wieder einmal die ostrunie- lische Frage obenan. Dieselbe ist, soweit die Pforte und Bulgarien hierbei in Betracht kommen, als gelöst zu betrachten, insofern, als zwischen beiden Theilen ein Abkommen bezüglich Ostrumeliens getroffen worden ist. Ueber den Inhalt desselben verlautet vorläufig noch nichts Bestimmtes, doch wird man kaum irren, wenn man als dessen wesentlichste Bestimmung die Anerkennung der bulgarisch-rumelischen Union unter dem Fürsten Alexander seitens der Pforte betrachtet, jedenfalls wird letzterer zum Generalgouverneur Ost rumeliens ernannt worden sein. Ein Jrade des Sultans hat bereits das getroffene Arrangement ge nehmigt und wurden die Mächte durch ein Rund schreiben der Pforte hiervon benachrichtigt. Dasselbe regt zugleich eine Konferenz der Mächte zur Ratifika tion des türkisch-bulgarischen Abkommens an. Da die Großmächte an letzterem selbst schwerlich viel mehr werden ändern können, so wird ihnen allerdings nicht viel weiter übrig bleiben, als dem Arrangement über die ostrumelische Angelegenheit ihre Zustimmung zu geben. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der diesmonatliche Theater- Extrazug wird auf der Hainsberg-Kipsdorfer Eisen bahnlinie Dienstag, den 16. Februar, verkehren. — Geschäfts-Bericht des Vorschußvereins für Dippoldiswalde und Umg. auf Monat Januar. Einnahme: 5859 Mark 60 Pf. Kassenbestand vom vor. Monat. 51233 Mark 84 Pf. Summa der Einnahme. 51 10 - 50 - 80 - Stamm-Einlagen. - Eintrittsgelder nnd Bücher. 18436 - 08 - eingezahlte Spar-Einlagen. 8 - 30 - Darlehne. 25681 s - zurückgezahlte Vorschüsse. 303 - 59 - Provision von Vorschüssen. 882 - 97 - Zinsen von Vorschüssen. Ausgabe: 16655 Mark — Pf. eingezahlte Vorschüsse. 2088 - — - Darlehne. 27500 - 03 - zurückgezahlte Spareinlagen. 20 - 91 - Stückzinsen auf Staatspapiere. — — - — - zurückgezahlte Stammeinlagen. 58 - 65 - Negieaufwand., 46322 MarUll Pf. Sumina der Ausgabe. — Im vergangenen Jahre betrug die Gesammt- zahl der im amtshauptmannschaftlichen Bezirke Dippol diswalde — mit Einschluß der Stadt Dippoldiswalde — vorhanden gewesenen Pferde: 3899, und die der Rinder: 25,866. Diese Ziffern vertheilen sich auf die einzelnen Ortschaften wie folgt: Altenberg 47 Pf., 135 R., Bärenstein mit Hammerbärenklau und Gei- singsgrund 29 Pf., 121 R., Dippoldiswalde 139 Pf., 257 N., Frauenstein 55 Pf., 246 R., Geising 43 Pf., 121 R., Glashütte mit Gleisberg 39 Pf., 99 R., Lauenstein mit Unterlöwenhain und Äratzhammer 45 Pf., 235 N., Simmelsdorf 29 Pf., 278 R., Bären burg 3 Pf., 29 R., Bärenklause mit Kautzsch und Rittergut Zscheckwitz 32 Pf., 136 R., Bärenfels 10 Pf., 58 N., Dorf Bärenstein 21 Pf., 297 N., Berreuth mit Seifen 29 Pf., 151 R., Berthelsdorf 32 Pf., 154 R., Beerwalde 52 Pf., 286 R., Börlas 61 Pf. 331 R., Börnersdorf 64 Pf., 455 N., Börnchen bei Lauenstein 17 Pf., 218 R., Börnichen bei Poffendorf 32 Pf. 135 R., Breitenau mit Walddorfchen 45 Pf., 423 N., Burkersdorf 112 Pf., 848 R., Cunnersdorf 91 Pf., 567 N., Dittersbach 42 Pf., 398 R., Ditters dorf mit Rückenhain und Neudörfel 79 Pf., 700 R., Döbra 35 Pf., 266 R., Dönschten 2 Pf., 30 R., Elend 2 Pf., 65 N., Falkenhain 22 Pf., 160 R., Friedersdorf 54 Pf., 413 N., Fürstenau mit Gott getreu und Müglitz 22 Pf., 473 R., Fürstenwalde mit Nudolphsdorf 27 P., 493 R., Georgenfeld 4 Pf., 57 N., Gombsen 28 Pf., 139 R., Großölsa 52 Pf., 345 N., Hartmannsdorf 79 Pf., 613 R., Hausdorf 45 Pf., 238 R., Hänichen 26 Pf., 82 R., Henners bach 16 Pf., 134 N., Hennersdorf 53 Pf., 415 R., Hermsdorf bei Frauenstein 73 Pf., 810 R., Herms dorf bei Kreischa 20 Pf., 169 R., Hirschbach 34 Pf., 207 N., Hirschsprung 5 Pf., 57 R., Holzhau 20 Pf., 223 R., Höckendorf mit Edle Krone 72 Pf., 437 R., Johnsbach mit Bärenhecke 58 Pf., 481 R., Kipsdorf 14 Pf., 83 N., Kleinbobritzsch 40 Pf., 285 R., Klein carsdorf 10 Pf., 77 R., Kreischa 82 Pf., 271 R., Liebenau mit Kleinliebenau 76 Pf., 771 R Löwen- Hain 20 Pf., 309 R., Luchau 72 Pf., 412 R., Lungkwitz 30 Pf., 159 R., Malter 11 Pf., 122 R., Nassau 99 Pf., 981 R., Naundorf 20 Pf., III N., Niederfrauendorf 21 Pf., 157 R., Niederpöpel 13 Pf., 29 R., Obercarsdorf 62 Pf., 290 R., Obercunnersdorf 54 Pf., 306 R., Oberfrauendorf 34 Pf., 231 R., Oberhäslich 33 Pf., 221 R., Oelsen grund 6 Pf., 58 N., Paulsdorf 8 Pf., 68 R., Pauls- Hain 4 Pf., 39 N., Possendorf 67 Pf., 259 R., Pretzschendorf 141 Pf., 964 R., Quohren 54 Pf., 275 N., Rechenberg I I Pf., 125 N., Reichenau 95 Pf., 689 N., Reichstädt 183 Pf., 919 R., Reinberg 8 Pf., 97 R., Reinhardtsgrimma 91 Pf., 504 R-, Rein holdshain 64 Pf., 379 R., Röthenbach 39 Pf., 328 R., Ruppendorf 82 Pf., 459 R., Sadisdorf 32 Pf., 318 R.