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Sparkasse zu Höckendorf. Nächster ErpedilionS-Tag: Sonntan, de» 6. September, Nachmittags 3—6 Uhr. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Ani 14. Sonntag n. Tr. früh >/,8 Uhr Beichte und Kom munion (mit Orgelbegleitung und Gesang). Vormittags 9 Uhr predigt Herr S»p. Opitz. Kirchenmusik. Der IM. Psalm für gemischten Chor, Sol» und Orchester von B. Hellriegel. Als örtliche Szenerie ist eine Gegend bei den Schramm steinen gedacht, an die sich dann links und rechts die Abbildungen der Hotels „Forstbaus" und „Deutsches Haus", 'der Jagdquartiere Sr. Majestät in den Jahren 1871—1875, sowie weiter der lieblichen Villa „Königin Carola", welche die allerhöchsten Herrschaften in den Jahren 1876—1880 durch ihren Besuch auszeichneten, nebst der herrlichen Besitzung „Quisisana" mit dem . . - - - - ) bis 1885 so gern und so oft verweilt haben. Im Uebrigen zeigt das Tablau noch verschiedene malerische Punkte aus dem Gebiete der Sächsischen Schweiz mit den verschiedenen Gattungen der dabei vertretenen Baumsorten. Die auf der Nebenseite befindliche eigent liche Speiseordnung erfreut außer der geschmackvollen Einrahmung, die in der Mitte einen Hirschkopf mit mächtigem Geweih zeigt, noch besonders dadurch, daß die sonst üblichen französischen Benennungen einem gesunden Deutsch gewichen sind. Gewiß hat Herr Sendig mit diesen ileberraschungen seinen allerhöchsten Gästen große Freude bereitet. Zittau. Das Defizit in der Stadtkasse, das durch die Unterschlagungen des Stadtsteuereinnehmer Nessenius entstanden, beträgt 24 963 Mark und ist dasselbe von Frgu verw. Kommissionsrath Grohmann voll und ganz gedeckt worden. Leipzig wird noch kein neues Rath Haus er halten. Obwohl man schon längere Zeit einen Neu bau plant und eine Reihe angrenzender Häuser an kaufte, so shat man doch jetzt, weil die Besitzer der übrigen Grundstücke allzu hohe Preise stellten, die Durchführung des Bauprojektes, die der Stadt so wie so enorme Summen gekostet haben würde, zunächst nochmals hinausgeschoben. Da nun gegenwärtig das alte Rathhans, an welches sich bekanntlich manche Frauenstein. Sonnabend, 5. September, Nachmilt. 1 Uhr, Beichte und Aommmiion Herr Diakonats-Vikar Weigel. Sonntag, 6. September, früh 8 Uhr, predigt Herr Pastor Langer. Nachmittags '/»2 Ubr, Unterredung mit der konsir- miktcn Jugend Herr Diakonats-Vikar Weigel. Altenberg. Sonntag, den 6. September, '/»8 Uhr, Frühkommunion Hr. Diak. Hauck e. Vormittags predigt Derselbe. Nachmittags l Uhr Betstm.de. durch Errichtung von Arbeiterkolonien und Ver-1 historische Denkwürdigkeit knüpft, einer größeren Reno- pflegungSstationen das Bettel- und Vagabundenwesen i vation unterzogen wird, so scheinen die städtischen Be hörde«, für die der Neubau des Rathhauses stets ein LieblingSprojekt war, jetzt doch zu der Ueberzeugung gekommen zu sein, daß sich dasselbe innerhalb einer längeren Reihe von Jahren noch nicht wird durch führen lassen. Chemnitz. Um für die im Jahre 1887 in Aussicht genommene Gewerbe- und Industrie-Aus stellung für das Königreich Sachsen, die Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt die nothwendige und finanzielle Basis zu gewinnen, ersucht der Finanz ausschuß in Uebereinstimmung mit den übrigen der die Ausstellung vorbereitenden Ausschüsse in einem öffentlichen Aufrufe die Bürger von Chemnitz und Umgebung, ihm zur Anschaffung eines Garantiefonds von 200000 Mark behilflich zu sei» und dies durch Zeichnungen zu bethätigen. Plauen i. B. Am 1. September Abends hat hier ein militärpflichtiger Tischlergeselle seine 19jühr. Geliebte mit fünf Revolverschüffen getödtet und sich dann selbst zu erschießen versucht, sich aber nur lebens gefährlich verwundet. Haussaal ein Concert zu veranstalten, dessen Pro gramm ein sehr abwechslungsvolles ist, u. A. wird das allerliebste Lustspiel „Eingvögelchen" zur Auf führung kommen. Ein zahlreicher Besuch deS Eoncerts würde sehr erwünscht sein. Schmiedeberg, 3. Septr. Am gestrigen Tag fand die Einweihung deS neuerbauten schönen Schulge bäudes in einfach würdiger Weise statt. Die Feier lichkeiten begannen Vormittags 11 Uhr und wurden mit Glockengeläute und den beiden ersten Versen des Liedes: „Sei Lob und Ehr rc." eröffnet. Hieran schloß sich die Abschiedsrede des Herrn Kantor Hasche. Anknüpfend an die Bedeutung des 2. September ge dachte derselbe in herzlichen Worten der Männer, welche in der einen oder andern Beziehung zu dem alten Schulhause gestanden und mit fürsorgender Liebe für das Wohl des hiesigen Schulwesens gewirkt. Er gedachte vor Allem des ehemaligen Rittergutsherrn von Schmiedeberg, des hochedlen Herrn von Alemann, der unsrer Gemeinde vor nun 176 Jahren die Schule hatte erbauen lassen und richtete am Schluffe kurze Worte an das alte Haus, es dem ferneren Schutze dcr Wrhrrnd Abschieds: läutes'ördnete sich ein stattlicher^Festzug, der sich dann I der weitaus größte Theil nach Erfüllung der kon- nach dem neuen festlich geschmückten Schulhause be- traktlichen Verpflichtungen in Ehren entlassen und die wegte. Hier wurde vom Gesangverein ein Choral Hälfte sofort nach ihrem Abgänge bei privaten Arbeit angestimmt, worauf die Schlüsselübergabe durch Herrn gebern in Stellung gebracht worden ist. Die Arbeiter- Baumeister Schmidt erfolgte. Der Herr Vorsitzende kolonien haben daher schon Tausende gerettet. des Schulvorstandes öffnete die Thür und die Fest- Freiberg. Auf der Silbergrube „Konstantin" bei gemeinde trat in das eine Lehrzimmer ein, in welchem Kleinwaltersdorf hat man jetzt in dem neu an- Herr Bezirksschulinspektor Mushacke nach gemeinschaft- gelegten Bruno-Richtschacht in einer Teufe von nur licher Absingung des Liedes Nr. 545 in begeisternder 8 Meter einen Erzgang angefahren, welcher nicht nur Rede die Weihe des neuen Hauses vollzog. Nachdem hübsches Fahlerz, sondern auch Spuren von gedie- Herr Superintendent Opitz aus Dippoldiswalde noch genem Silber zeigt. Das Silber kommt körnig herzliche Worte an die Versammlung gerichtet und ein vor, und wird dies in fachmännischen Kreisen um so kurzer dreistimmiger Kindergesang beendet war, sprach mehr Interesse erregen, als hier das Einbrechen von der Ortsgeistliche, Herr Pastor Birkner das alle Herzen gediegenem Silber kaum angenommen worden ist. Der bewegende Weihegebet. Mit Gesang und Glockenge- Erzgang selbst zeigt ein Streichen von Iioru 3,0, fällt läute fand die Feier ihren Abschluß. Nach Besichtigung ca. 70 Prozent in Nord und ist 10 bis 12 Zentimeter der neuen Räumlichkeiten, über deren Zweckmäßigkeit mächtig. Erzführend findet sich im Gange zur Zeit und Freundlichkeit manches Lob ausgesprochen wurde, nur ein schmales Trum, doch gestaltet sich der Gang zerstreuten sich alle Theilnehmer. Nachmittags >/»2 Uhr nach der Teufe zu immer hoffnungsvoller. fand zu Ehren des Tages im Brückner'schen Gasthofe Schandau. Am Dienstag Abend fand hier in em Festmahl statt das m angenehm heiterer Werse Sendig's „Quisisana" das königliche Jagdmahl überreichte Herr Ober- s^. Es war dies die fünfzigste derartige Veran- E-^Ebn des mitanwesenden Herrn staltung in dem Sendig'schen Etablissements, weshalb RittergutsbesiEer Otto auf Naundorf der Schulze- vM dem Besitzer auch für eine besonders festliche eme Schenkungsurkunde auf 1000 M. lautend, Umrahmung dieses Jubiläums - Mahles gesorgt war. welche dieser Herr gestiftet hatte, und deren Zmsen Der Jagdsalon war in das prächtigste Gewand ge- zu emem womöglich am 2. September )eden Jahres leidet- als Sveise-Ordnuna diente ein künstlerisck aus abzuhaltenden Schulfeste verwendet werden sollen. I geführtes Tableau, dessen Mittelpunkt die königliche Rabenau. Bei der hiesigen Sparkasse wurden I Jagdgruppe aufweist. Wir erblicken dabei den königl. im Monat August 230 Einzahlungen im Betrage von Waidmann mit seiner erlauchten Gemahlin, sowie Ihre 5154 M. 72 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 34 Rück- königl. Hoheiten Prinz Georg und Friedrich August Zahlungen im Betrage von 5266 M. 33 Pf. — Spar- nach beendeter Jagd bei Besichtigung der Strecke, um- marken ä 10 Pf. sind 740 Stück verkauft worden. geben von den meisten derjenigen Chavaliere und Forst- Glasbütte. Dem für Sonntag von der hiesigen meisier, die in dem Zeitraum der letzten fünfzehn Schützengesellschaft projektirten sog. Kompagnie- Jahre an den königlichen Jagden theilgenommen haben, schießen versagte ckupiter pluvius seine Zustimmung. Die Porträtsähnlichkeit ist eine überraschende und das Fortwährender Regen machte Auszug und Schießen Gruppen-Arrangement so lebensvoll, daß das Auge unmöglich; dagegen beschloß ein bis in die frühen , nur mit^ Wohlgefallen darauf zu verweilen^ vermag. Morgenstunden dauernder Ball den Tag. — Auch das Abturnen des hiesigen Turnvereins wurde total verregnet (das erste Mal seit 8 Jahren, daß die Veranstaltungen der Turner durch Regen ge stört wurden); der Auszug konnte erst Nachm. 4 Uhr stattfinden und erstreckte sich nur vom Vereinslokal bis zur Turnhalle, in welcher dann flott geturnt Pastor Landmann, sowie einige Mitglieder des hiesigen j Zitherklubs, brachten Einiges zu Gehör, außerdem trug Herr Lehrer Gerbig einige Deklamationen in verschiedenen Mundarten in recht gelungener Weise vor; vor Allem aber gefielen die „Kautschukmänncr der Karolineninseln" und der „Turner Huppenstädt". Der von einem reichen Damenflor besuchte Ball hielt Alle noch lange beisammen. Frauenstein. Nächsten Sonntag wird Herr Guts besitzer Steyer-Reinholdshain im Gasthof „zum Stern" hier in einer Wahlversammlung sein Programm entwickeln. Dresden. Ein schrecklicher Unglücksfall er eignete sich in einem Zuge, der am 2. September Abends von Dresden nach Leipzig fuhr in der Nähe von Niederau: ein kranker Menageriebesitzer wurde im Wagen von einem aus dem Käfig ausgebrochenen Wolfe überfallen und zerfleischt, so daß derselbe an den erhaltenen Wunde» Tags darauf starb. Der Wolf wurde erschossen. — Das Landhaus wird gegenwärtig in seinem Innern einer durchgreifenden Reinigung unterworfen, um sich auch in dieser Hinsicht den Ständen in er neutem, freundlichen Kleide zu zeigen. — Das Königreich Sachsen tritt verhältnißmäßig spät in die Reihe der deutschen Staaten ein, welche Tagesgeschilyte. Berlin. In der Admiralität ist die Hoffnung, daß die Kreuzerkorvette „Augusta" erhalten sein könnte, fast ganz geschwunden. Nur das Eine weiß man sicher, daß das Schiff am 3. Juni in einen Cyklon (Wirbelwind) gekommen sein muß, dessen Wirkungs gebiet man jetzt genau kennt. — Der soeben aus Afrika nach Berlin zurückge kehrte Reisende Weiß überbringt einen mit dem Sultan Tamba von Pangani abgeschlossenen Vertrag, durch welchen das genannte, nördlich von Usagara gelegene Gebiet unter deutschen Schutz gestellt wird. — Aus den vom kaiserl. statistischen Amt ver öffentlichten steueramtlichen Nachweisen über die Tabakserzeugnisse im deutschen Reiche ergiebt sich, daß im Erntejahr 1884/85 die Zahl der Tabaks pflanzer 187,581 betrug; davon hatten 164,456 eine Fläche von weniger als 25 Ar (1 preußischer Morgen), 23,125 eine größere Fläche bepflanzt. Der gesammte Flächeninhalt der mit Tabak bepflanzten Grundstücke betrug 21,091 Hektar, und es wurden davon 47,162,622 IlA (durchschnittlich 2236 IlA auf den Hektar) Tabak (in trockenem, dachreifem Zustande) ge- rntet. Gegen das Vorjahr (1883/84) hat die Zahl der Pflanzer und die Größe der bepflanzten Fläche abgenommen, die Erntemenge hingegen um 8,146,547, zugenommen. England. Ein englisches Kriegsschiff, welches Ambado an der Nordostküste Afrikas besetzen sollte, fand daselbst bereits die französische Flagge gehißt. Der englische Konsul begab sich deshalb nach der fran zösischen Kolonie Obock, um dort gegen die Besitzer greifung zu protestiren. — Die „Times" melden, daß das auswärtige Amt von der deutschen Negierung die Mittheilung er halten habe, derzufolge dieselbe Willens sei, die Dif ferenzen mit Spanien wegen der Karolineninseln dem Schiedssprüche einer befreundeten Macht zu unter breiten. Spanien. Die hiesigen deutschfeindlichen Ver hältnisse haben sich immer noch nicht gebessert. Die Republikaner sprechen offen aus, daß der Marschall Serrano an der Spitze der Truppen die Republik proklamiren und Präsident derselben werden solle. Castelar bereist bas nördliche Spanien, ebenfalls zum Kriege hetzend. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Eonntag geLfsnet von Vormittags II —12 Uhr und Nachmittags von 3—'/»5 Uhr. energisch zu bekämpfen suchen. Die Amtshauptmann schaft Auerbach ist im März 1885 damit vorange gangen, die Naturalverpflegung und die Einstellung des Verabreichens von OrtSgeschenken im Geld förm lich zu organisiren und in ihrem Bezirke einzuführen. Eine wirkliche Arbeiterkolonie läßt aber noch auf sich warten. Jetzt steht nun am 7. September eine össent- liche Versammlung in Dresden bevor, auf welcher von dem seit 1'/» Jahren in dieser Sache thätigen Komitee über die Verhältnisse eines im sächsischen Voigtlande zu diesem Zwecke erworbenen Gutes Aus kunft ertheilt, ein Statutenentwurf vorgeschlagen und der Verein konstituirt werde» soll. Wir wünschen, daß ein günstiger Stern über diesen Verhandlungen walten möge. Die deutschen Arbeiterkolonien und Ber- pflegstationen haben mit wundersamer Schnelligkeit das Herz des deutschen Volkes erobert. Schon 11 Kolonien sind in den verschiedenen Theilen Deutschlands ge gründet, in denen weit über 8000 Arbeitslose Auf- , .. nähme fanden, von denen sich nur ein geringer Theil des Höchsten empfehlend" Während des Äbschiedsge- I der genossenen Wohlthat unwerth erwiesen hat, während