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228 Königliches Landgericht Freiberg (AuS dkm „Fnib. Anz."> Verhandlung vom 30. April. wrrn Gragnon Kirchliche Nachrichten Tagesgeschichle Dippoldiswalde Frauenstein Amtlicher Theil Mushacke. — In Preußen sucht man jetzt der Konkurrenz der auswärtigen, insbesondere der sächsischen Lotterie mit allen Mitteln auf den Leib zu gehen. Da der Am Sonntaq Cantate (3- Mai.) früh */»8 Uhr Beichte und Kommunion. Vorm. 9 Uhr predigt Herr Diak.-Vik. Keil. Bekanntmachung. Die noch im Rückstände befindlichen Verzeichnisse über konfessionelle Erziehung, Schema U, l und 2, sind innerhalb 8 Tagen hierher einzuschicken. Dippoldiswalde, am 29. April 1885. Das Königl. Bezirksfchulinspektorat. Italien. Die Gläubigen der katholischen Kirche werden allerorten aufgefordert, das 800jährige Ge- dächtniß des Todes des Papstes Gregor VIl., den 25. Mai 1085, durch eine allgemeine Feier zu begehen. — Gregor VII. war der Papst, vor dem sich vom 25.-28. Jan. 1077 der deutsche Kaiser Heinrich IV. in Kanossa demüthigen mußte. Sonnabend, den 2. Mai, Nach»;. 1 Uhr, heiliges Abendmahl: Herr Pastor Langer. Am Sonntag Cantate früh 8 Uhr pre digt Herr Diakonats-Vikar Weigel. Nachm. '/,2 Uhr Bet stunde: derselbe. Geständigermaßen hat der am 4. Juni 1867 ge borene und bereits mehrfach vorbestrafte Seilerlehrling Gustav Eduard Schramm aus Dippoldiswalde am Abend des 18. Febr. d. I. in Possendorf vom Wagen des Fuhrwerksbesitzers Donath aus Dippoldiswalde ein Sechspfundbrot im Werthe von 40 Pf. gestohlen. Da der Angeklagte selbst augiebt, daß er das Brod entwendet, um es nach und nach zu verzehren, so ist seine That als Nückfallsdiebstahl anzusehen und wird er deshalb in Berücksichtigung seiner Jugend mit zwei Wochen Gesängniß belegt. Berlin. Der Reichstag setzte am 30. April die Berathung des Zolltarifs fort. — Bei der Äerathung der Gültigkeit der Wahlen wurde das Mandat des Abgeordneten Merbach-Freiberg für giltig erklärt. Zittau. Aus einem kürzlich veröffentlichten Be richte ergiebt sich, daß Zittau eine der gesündesten Städte ist. Seit dem Jahre 1864 ist die Sterb lichkeit stetig heruntergegangen. Innigsten Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unserer herzensguten, innigstgeliebten, zu kxüh entschlafenen Gattin und Mutter, drängt es uns, für die überaus zahlreichen und herzlichen Theilnahmebezeugungen, sowie für den reichen Blumenschmuck und die Begleitung zur letzten Ruhestätte, unfern innigsten Dank abzustatten. Herz lichen Dank auch Herrn Diakonatsoikar Keil für die Egypten. General Wölfel ey hat sich am 29. April mit seinem Generalstabe nach Suakim begeben. Da man seiner Rückkehr bereits am 11. Mai wieder entgegensieht, dürften größere Unternehmungen kaum beabsichtigt sein. trostreichen Worte, dsgl. dem geehrten Kirchenchor Mir die erhebenden Gesänge am Grabe und in der Kirche. Gott möge Ihnen Allen ein reicher Vergelter sein. Dippoldiswalde, den 30. April 1885. Die tieftrauernde Familie Hoppe. aber auch die Pioniere wahren und unverfälschten Deutschthums. Besonders im Kapland giebt eS zahl reiche Kolonien, die mit der Hauptstation Herrnhut In reger Beziehung stehen. Infolge ihres stillen Wirkens und ihres humanen Vorgehens erfreuen sich unsere Herrnhuter der höchsten Achtung wo immer sie auch hinkommen. die offizielle Kandidatur von Gambettisten vorbereitet und die radikalen Wahlinteressen bekämpft hatten, wurden nicht entlasten, sondern nach anderen Gegenden versetzt, wo ihnen bis zu den allgemeinen Wahlen noch Zeit genug bleibt, neue Verbindungen anzuknüpfen, Komitees zu organisiren und für ihre gambettistischen Freunde zu wirken. So nimmt das Kabinet mit der einen Hand, was es mit der anderen giebt und sucht die eine Partei bei guter Laune zu erhalten, ohne es mit der anderen zu verderben. Die Gambettisten lasten sich dieses Schaukelsystem gefallen, denn es schont ihre Interessen; die Radikalen sind aber viel weniger damit zufrieden, denn sie halten sich für die Sieger und wollen die Frucht ihres Sieges in reichlichstem Maße genießen. Diese Sachlage stellt für die Zeit nach der Wiederer öffnung der Parlamentssitzungen höchst ungemüthliche Verhältnisse in Aussicht, die dem Kabinet einen täg lichen schweren Kampf ums Dasein auferlegen werden. KkiMgk UrrsteigklW. Wegen vorgerückten Alters will ich Montag, den 4. Mai, Vormittags 11 Uhr, mein Gut, 28 Scheffel Areal, im Gute selbst freiwillig versteigern lasten. Vorherige Gebote werden beim Besitzer angenommen in Dittersdorf Nr. 48 bei Glashütte. Plan einer Vermehrung der preußischen Lotterieloose gescheitert ist, will man nunmehr in, Abgeordneten haus eine Strafbestimmung durchzubringen versuchen, wonach die Veröffentlichung der Ziehungslisten aus wärtiger Lotterien in preußischen Zeitungen mit dis zu 50 M. Strafe belegt wird. Sangerhausen. Dem „Artener Flottenverein" zu Artern, der seinen Kastenbestand in der Höhe von 1000 M. an den Reichskanzler gesandt hat, um da mit, wenn möglich, ein Ruderboot für den künftigen Statthalter von Kamerun zu beschaffen, ist jetzt dem Chef der Admiralität, Marineminister v. Caprivi, mit- getheilt worden, daß auf Veranlassung des Fürsten Reichskanzlers die gespendete patriotische Gabe zur Beschaffung eines „Brandungsbootes", als Beiboot des für den Gouverneur von Kamerun im Bau be griffenen Dampfers, bestimmt worden sei. Das Boot werde den Namen „Artern" führen. Baden. Das erste deutsche Reichswaisenhaus, für welches viele Fechtschulen sammeln, wird am ersten Pfingstfeierlag in Lahr eröffnet werden. Der Ver mögensbestand des Reichswaisenhausfonds betrug am 31. März d. I., abzüglich einer großen Summe, welche die Oberfechtschule Magdeburg in Händen hat, 189,958 M. 71 Pf. Oesterreich. Oesterreichische Blätter berichten von einer Dreikaiserzusammentunft, die, falls es die Vorgänge in Afghanistan gestatten, am 8. August in Ischl stattfinden soll. Frankreich. Das Ministerium Brisson ist nicht auf Rosen gebettet. Auf der einen Seite fordern die Radikalen, daß es die Verwaltung von den gambet tistischen Elementen säubere, auf der anderen Seite drohen die Gambettisten, auf eine solche Kriegserklärung mit Feindseligkeiten zu antworten, denen sich das Kabinet nicht aussetzen darf, weil es von der Unter stützung der äußersten und radikalen Linken doch nicht leben könnte. Bisher hat es sich große Mühe gegeben, die eine Partei zu befriedigen, ohne die andere allzu schroff vor den Kopf zu schlagen. Die Absetzung des Herrn Camescasse war ein Zugeständniß an die Radi kalen, mit welchem die Ernennung des ' zum Polizeipräsidenten die Gambettisten versöhnen sollte. Die große Bewegung im Verwaltungspersonal, die im Amtsblatt erschienen ist, soll den Radikalen eine Genugthuung gewähren, doch wird sie dies schwerlich, weil sie mit der weitgehendsten Schonung des gam bettistischen Personals ausgeführt wurde. Demangeat, der die Unterschlagungen des Präfekten von Korsika, Andre v. Tremontels, aufgedeckt hatte und dafür von Waldeck-Rousseau zur Disposition gestellt wurde, hat keinen neuen Präfekten-Posten erhalten, obwohl dies Clemenceau ausdrücklich versvrochen worden war. Einige Präfekten, die in ihren Departements zu offenkundig Das Wohlwollen hochverehrter Vorgesetzter, Gönner und Amtsbrüder, sowie die Liebe meiner theuren Kirchengemeinde in allen ihren Gliedern, Vertretern, Lehrern und Vereinen, hat den Tag meines 25jährigen Amts-Jubiläums durch herzliche Wünsche und werth volle Geschenke so sehr ausgezeichnet, daß es mir ein wahres Herzensbedürfnis; ist, meinen; Dank auch hier durch Ausdruck zu verleihen. ReinhardSgrimma, den 30. April 1885. Rudolph Hoffmann, Pastor. Kommenden Dienstag, den 5. Mai, von Vor mittags 9 Uhr an, soll der Inventar- und Mobiliar- Nachlaß des verstorbenen Gasthofsbesitzers Gottlieb Steher in Nassau, bestehend in guter Handdresch- und Häckselmaschine, verschiedenem Ackergeräthe, Betten, Möbel und Hausgeräthe, 18 Meter Scheitholz, 8 Meter Stockholz, Getreide, Heu, Stroh und Futteroorräthen, Schirrholz und dergl. mehr, gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Nassau, den 28. April 1885. Ferd. Braun, Ortsrichter. Bekanntmachung. Der Kommuuikationsweg zwischen Hartmannsdorf und Reichstädt, laut Bekanntmachung vom 10. April 1885, bleibt für den öffentlichen Verkehr bis auf Weiteres gesperrt, jedoch soll gestattet werden, im Nothfall auf dem sogenannten Viehweg mit leichtem Fuhrwerk, beziehentlich mittelst Spazierwagen zu fahren. Die Ortsbehörde. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 30. April. Aus dem heutigen Kleiuviehmarkte standen mit Ausschluß einer größeren Zahl vom Moulage her verbliebener Ueberstände als neu zugelrieben 470 Schweine, 485 Kälber, sowie 3 junge Ziegen zuni Verkaufe. Ju Rindern und Hayimeln wurden zu letzlnotirteu Preisen nur geringe Umsätze erzielt. Schweine waren dem Bedarsc gegenüber viel zu stark ausgetrieben und hinterließen demzufolge erhebliche Ueberstände, doch veemochlen die Händler die letzten Marktpreise, 45—52 M. pro Ccntner Schlachtgewicht, ausrecht zu erhalten. Der Kälberhandel zog sich unter Zubilligung von Montagspreisen sehr in die Länge, so daß die Fleischer nur sür das Kilo Fleisch bester Qualität 105 Pf. anlegten, sür das geringer Sorte dagegen kaum 80 Ps. be willigten. Der Besuch des Marktes seilen hiesiger wie auswärtiger Fleischer war ein miltelmäßiger. Chemnitz. Die Strumpfwaaren- und Wollen- Industriellen in der Gegend von Chemnitz und Limbach führen gegenwärtig lebhafte Klage über den Einfluß, den der drohende russisch-englische Krieg auf den Geschäftsgang ansübt. Die Bestellungen aus Eng land, welches außerdem den Handel mit überseeischen Ländern vermittelt, sind bei den Fabrikanten dieser Branche ebenso ausgeblieben, wie die Bestellungen auf künstliche Blumen. Dagegen ist russischerseits bei einer sächsischen Fabrik eine große Bestellung von Erbs wurstfutteralen eingegangen. Dieselben werden aus Pergamentpapier hergestellt und sollen den Thierdarm in jeder Beziehung ersetzen. Aus dem oberen Voigtlande. Wenngleich die Zahl der Handweber im oberen Voigtlande alljährlich abnimmt, so giebt es doch noch einzelne Dörfer, welche hauptsächlich auf die Handweberei angewiesen sind. Dieselben hatten im vergangenen Winter einen sehr schlechten Verdienst, da die Jaquardwaare zu Ende des vergangenen Jahres fast vollständig aufhörte und höchstens noch in Flanell einige Aufträge auszuführen waren. Auch -gegenwärtig sind die Handstühle fast nur auf Flanell für Reichenbacher Fabrikanten im Gange. Der Lohn darauf ist etwas geringer, als im vorigen Jahre. Große Umschlagetücher für den Orient werden augenblicklich nur auf wenigen Stühlen ge fertigt. Die Teppichfabrik in Leipzig, welche vor zwei Jahren eine Faktorei in Tiefenbrunn cinrichtete, läßt noch Juteteppiche anfertigen, aber die Zahl der für diesen Zweig beschäftigten Stühle hat sich auch nicht vermehrt. Wenn jetzt ein fleißiger und geschickter Weber bei täglich 12—14stündiger Arbeitszeit 8—10 Mark in der Woche verdient, so ist er schon zufrieden. Die Gardinenhandweberei, welche ehedem in hiesiger Gegend sehr vielen Leuten Beschäftigung gewährte, hat ganz aufgehört; nur in einigen bayerischen Ort schaften gehen hierauf nur einige Stühle. Die me chanischen Gardinenwebereien sind infolge der Kon kurrenz der englischen Gardinen auch nicht mehr so flott beschäftigt wie früher. Gegen Baar zu kaufen gesucht: 1 Gut, 3« bis 45 Scheffel, 1 Gut bi» zu 20 Scheffel, 1 Wirtschaft, 12 Scheffel, 1 Bäckerei, 1 Gastwirtschaft, 1 Mühle mit Bäckerei. PretSler