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l so- >lcha O Verantwortlicher Redacteur: Carl Irhne in Dippoldiswalde, // Nr. 14o Sonnabend, den 6. Dezember 1884, n. serenzproarammes, die geographische Begrenzung des Kongobeckens, ist vom Plenum nach den Vorschlägen der hierzu eingesetzt gewesenen Kommission ohne wesent same werd ch, st. ell- !ernt niffe ster. rds rst, dt, eile, die Spaltenzeile 2« Pf» cFokaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auf die heute Freitag Abend stattfindende Sitzung im Gewerbeveretn, in der von Herrn Postmeister Franke ein Vortrag über die Entwickelung des PostwesenS in unserer Stadt gehalten werden wird, wollen wir hiermit aufmerksam machen. — Infolge des am Abend des 3. Dezember herr schenden Glatteises mit Sturm konnte, da er bei Station Buschmühle nur mühsam fortkonnte, der '/,6 Uhr fällige Zug unsere Stadt erst gegen '/»8 Uhr passiren und war diese Verzögerung naturgemäß die Veranlassung, daß der Abendzug erst nach 10 Uhr hier ankam. Dippoldiswalde, 5. Dezember. Ein eigener Un stern schwebt über den Veranstaltungen des Eisklubs. Kaum daß dieser die Eröffnung der Eisbahn, ein Concert, eine sibirische Nacht oder dergl. ankündigt, so stellt ihm das Wetter ein Bein und das »erhoffte „Gefrorene" wird zu Wasser. So auch diesmal. Mit Schlitten- und Schlittschuhbahn ist es aus. Thau- wind und Regen machen nicht viel Federlesens. In weniger als einem Tage ist die Winterlandschaft, soweit wir sehen können, verschwunden. Nur störendes Glatt eis hier und da erinnert noch an das kurze Regiment des Winters. Doch haben wir ja nur einen Vorge schmack gehabt, das dicke Ende kommt erst; wir wer den in dieser Saison Schlitten- und Schlittschuhbahn noch genug benutzen können. — Beim Stiftungsfest des landwirthschaft- lichen Vereins für Dippoldiswalde und Umgegend am 3. Dezbr. wurden prämiirt: 1) Amalie Wilhelmine Beier aus Elend, welche fünf Jahre bei Herrn Gutsbesitzer Merkt in Reinholds hain gedient, 2) Auguste Ernestine Jäckel aus Paulsdorf, welche ü Jahr bei Herrn Gemeindevorstand M. Lotze in Rein holdshain gedient, 3) Friedr. August Lehmann auS Berreuth, welcher 7 Jahr bei Herrn Rittergutsbesitzer F. Oehmichen auf Berreuth gedient, 4) Ernst Kanerauf aus Troffen, welcher 5 Jahr als Schafmeister bei Herrn Rittergutsbesitzer F. Oehmichen auf Berreuth gedient, 5) Karl August Lieber aus Dönschten, welcher 5 Jahre als Kutscher bei Herrn Oberförster Winter in Schmiedeberg gedient. Diese Prämirten erhielten ein Ehrenzeugniß, sowie eine Geldprämie von fünfzehn Mark. Hierauf wurde der pp. Nestmann, welche 24 Jahr bei Herrn Rittergutsbesitzer Otto auf Naundorf im Dienst steht, von« Kreisverein durch Herrn Sekretär Münzner aus Freiberg, das goldne Kreuz unter einer belobigenden Ansprache überreicht. — Bei der hiesigen königl. Amtshauptinanuschaft ist die fünfte Mittheilung an die sächsischen Pferde züchter vom königl. Landstallamt zu Moritzburg ein gegangen und kann unentgeltlich bezogen werden. Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Die am Mittwoch stattge fundene erste Lesung der Postdampfersubventions-Vor lage im Reichstage hat Denjenigen, welche hiervon eine Debatte im großen Style mit leidenschaftlichen Aus einandersetzungen erwartet haben mochten, eine Ent täuschung gebracht. Bon allen Seiten wurde der in Rede stehende Gegenstand mit einer gewissen Ruhe und Objektivität behandelt und auch die Hauptredner der Deutschfreisinnigen, Herr Bamberger und Herr Stiller, der neue Vertreter für Lübeck, bemühten sich offenbar, bei ihren Ausführungen gegen die Subven tionen, einen möglichst unbefangenen Standpunkt ein zunehmen. Aeußerst kühl und reservirt verhielt sich der Sprecher des Zentrums, Herr v. Huene, zur Vor lage, während die Redner der beiden koservativen Frak tionen und der Nationalliberalen sich für die Vorlage erklärten; namentlich trat von letzterer Seite Herr Woermann-Hamburg warm für dieselbe ein und erziel ten seine Ausführungen lebhaften Beifall. Eine etwas bewegtere Gestalt nahm die Diskussion erst gegen Ende durch das Eingreifen des Reichskanzlers an. Die Folgen der etwaigen Ablehnung der Dampfervorlage hat der Kanzler deutlich bezeichnet; er würde — da hin läßt sich seine Rede zusammenfassen — alsdann nicht im Stande sein, die Kolonialpolitik in dem bis herigen aktiven Sinne fortzusetzen; er zweifele aber auch nicht, welches Urtheil die Wähler über die wahren Ursachen der Finanzkalamität fällen würden, welche von der fortschrittlich-klerikalen Mehrheit als Ablehnungs grund vorgeschützt werden soll. Jedenfalls ist das Schicksal der Postdampfer-Borlage noch schwankend; gewonnen wäre aber schon etwas, wenn dieselbe wenig stens nicht, wie das vorige Mal, in der Kommission, an welche sie wiederum verwiesen worden ist, „begra ben" werden würde. Vielleicht steht zu hoffen, daß die jenigen Mitglieder der oppositionellen Parteien, die sich bei Beurtheilung der Kolonialpolitik des Fürsten Bis marck nicht blos von parteiischen Gründen leiten lassen, in der zweiten Lesung für diese hochwichtige Vorlage ein treten werden. — Am Dienstag hielt der Reichstag keine Plenarsitzung ab, um es so hauptsächlich der Budget-Kommission zu ermöglichen, ihre Arbeiten zu beschleunigen. Die genannte Kommission hat denn auch an diesem Tage die Vorberathung des Etats um ein gut Theil gefördert. Abgelehnt wurden zunächst die von der Regierung befürivortete Erhöhung für fünf Beamte des Zentral-Bureaus des Auswärtigen Amtes; angenommen wurden die von Seiten des Zen trums, resp. der Nationalliberalen beantragte Umwand lung dxr in der Kapstadt und in Korea neu zu errich tenden General-Konsulate in Konsulate. Für Apia genehmigte die Kommission statt der beantragten drei Vize-Konsuln nur einen Vize-Konsul, genehmigt wurde ferner die Errichtung von Berufskonsulaten in Porto- Alegro, Zanzibar und Swatow. Mit besonderer Be friedigung ist zu erwähnen, daß die Kommission den Dispofltionsfond für die Besoldung der Beamten der Konsularämter im Betrage von 50,000 Mk. und der Einstellung von 30,000 Mk. für die zoologische Sta tion in Neapel in das Extraordinarium, ihre Zu stimmung ertheilte. Bezüglich verschiedener anderer Positionen wurde die Beschlußfassung noch verschoben. — Im ReWtage hat sich, wie iM Jähre 1879, eine freie wirthschaftliche Vereinigung gebildet, welche auf dem Boden eines mäßigen Schutzzollsystems zu wirken bezweckt. Dem Vernehmen nach gehören der Bereinigung Mitglieder der beiden konservativen Fraktionen, des Zentrums und der Nationalliberalen an und gedenkt sie sich in dieseü Tagen zu konstituiren. — Die Be ratungen der Kongo-Konferenz nehmen fortgesetzt den günstigsten Verlauf. Der erste Hauptpunkt des Kon- Beamten, welche Gelder an die Regierung anstatt an an die Schuldenkaffe zahlten, dieselben zurückzuerstatten haben. Man darf gespannt sein, wie sich die englische Negierung als „intellektuelle Urheberin" dieses Genie streiches der egyptischen Regierung, der Suspension der Schuldentilgung, dem erwähnten gerichtlichen Be schlüsse gegenüber verhalten wird. Nord-Amerika. Der nordamerikanische Kongreß ist am Montag mit einer Botschaft des Präsidenten und einem Finanzbericht des Schatzsekretärs eröffnet worden. Aus der Botschaft Mr. Arthur'- ist als für Deutschland interessant hervorzuheben, daß dieselbe den Vorschlag macht, statt der mit den einzelnen deut schen Bundesstaaten bestehenden Auslieferungsverträge einen bezüglichen Vertrag mit hem deutschen Reiche abzuschließen. , 7 '" 'M „rSel-rrt-.Jeitung" «scheint wöchentlich drei- mm: DioiStag, Donners tag und Sonnabend. — »reib Vierteljährlich I M. Sk Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 4L Pfg. Einzelne Nummern 1v Pfg. — Plle-Postan- Nalten, Postboten, sowie vie Agenten nehmen Be stellung«, an, liche Aenderungen bereits genehmigt worden. Ein zweiter Hauptpunkt, die Sckiffsahrt und die Handels freiheit auf dem Kongo und dem Niger, unterliegt augenblicklich den Berathungen derselben Kommission. Dieselbe verwies den Entwurf der Schifffahrtsakte be treffs des Kongo an eine Unterkommisflon zur Vor nahme redaktioneller Arbeiten. Die Subkommisfion besteht aus den Vertretern Deutschlands, Frankreich-, Englands, Portugals und Belgiens. --- Zwischen Deutschland und der unter dem Protektorate des Königs der Belgier stehenden Lssoeirttioo intönmtivMo ckoi; Longo ist eine Konventton abgeschlöflen worden, wel chem Beispiele auch die hervorragendsten der übrigen^ auf der Konferenz vertretenen Staates folgen werdest. Oesterreich-Ungarn. Der am Donnerstag ersolgte Zusammentritt des österreichischen ReichsratheS nnrd das allgemeine Interesse im Donaukaiserreiche für die nächsten Wochen naturgemäß den Verhandlungen dieser Körperschaft zuwenden. Daneben werden aber auch die Berathungen der am Dienstag in Wien eröffneten österreichisch-ungarischen Zollkonferenz die Aufmerksam keit aus sich lenken, deren hauptsächlichste Gegenstände die von der französischen Regierung beschlossene Er höhung des EiugaiigSzolles auf Getreide und der Handelsvertrag mit Griechenland bilden werden. Gegen die von der französischen Regierung beschlossene Maß regel hat das österreichisch-ungarische Ministerium des Auswärtigen, getrieben von der Ungarischen Regierung, im Jnterreffe des bedeutenden nach Frankreich betrie benen ungarischen Getreideexports, in Paris Protest einlegen lassen. Sollte es trotzdem — wie es den Anschein hat — bei der Erhöhung des französischen Getreidezolles verbleiben, so gedenkt man österreichischer seits Repressalien gegen Frankreich zu ergreifen. Was den Handelsvertrag mit Griechenland anbelangt, so hofft man hiervon in den leitenden Wiener und Bu dapester Kreisen mit Entschiedenheit eine Stärkung der handelspolitischen Beziehungen der Monarchie zu Grie chenland und eine intimere Annäherung zwischen beiden Staaten. Krgykrejch. In Frankreich ist wieder einmal einer jener parlamentarischen Zwischenfälle das Tagesgespräch, wiei,sie allerdings in diesem Laüho ^gerade keine Sel tenheit sind. Die Deputirtenkammer hat bei der Be- rathung des Senatsreformgesetzes zwei gegen den Senat gerichtete Amendements trotz des Einspruches der Re gierung angenommen. Die Situation erscheint ziemlich ernsthaft, wenn gleich versichert wird, daß eine Minister krisis nicht zu befürchten sei; am Mittwoch fand ein außerordentlicher Ministerrath statt, um die Situation zu prüfen. England. Das englische Ministerium wird nun bald einer der wichtigsten inneren Fragen, welche das selbe in letzter Zeit in Anspruch nahmen, los und ledig sein, der Wahlreform des Oberhauses. Nach dem die Wahlreform in beiden Häusern des englischen Parlamentes bereits zur Annahme gelangt ist, erübrigt nur noch, über die Bill, betreffend die Neueintheilung der Wahlbezirke, zwischen Unterhaus und Regierung einer- und dem Oberhaus anderseits eine Verständigung zu erzielen. Daß dieselbe erfolgen wird, daran kam, kaum mehr gezweifelt werden, und das Unterhaus hat auch am Montag die Bill in erster Lesung nach kurzer Debatte angenommen. — Der englische Botschafter in Petersburg, ist zum Botschafter in Konstantinopel und zu seinem Nachfolger Morier, englischer Gesandter in Madrid, ernannt worden. Der Finanzsekretär im Schatzamte, Courtway, demissionirte. Egypten. In dem Prozesse der Staatsschulden kaffe zu Kairo gegen die egyptische Regierung ist nun mehr das gerichtliche Urtheil gefällt morden. Dasselbe erklärt die Handlungsweise derselben für eine ungesetz liche, insofern, als das internationale Finanzkomitee allein kompetent gewesen sei, das Liquidationsgesetz abzuändern. In Folge dieses Beschlusses werden alle ^'il >s!lull'.--.AMnss ..WWWWW....^ AWsblE IW . für die Königliche Umishaüptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für d-ie Königlichen UmtsgSWr und die SLadträthe zu Dippoldiswalde und Kauensteirr ,