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.XU) lll«n1 sM'j^iÄ chnik ILO-MlMcgang N^II^lllOislIU 'l'ni ßohlw'p Ml! - -dpttiläidM .liiioM ÄSil!,!- ÄttnII SII» llnil älvwfttzitüH L-!wch KU'jsS^-,4MättUö l - i 4t?T .llÄ Lokales Md SSMW. Dippoldiswalde, 19. November. Wir nehmen Gelegenheit, unser» Lesern von -sinep, fache» bei Oslo. Mutze in Leipzig erschienenen Broschüre Kenntniß zu geben, deren Verfasser Herr Superintendent Opitz hier ist. Dieselbe giebt unter dem Titel „Zur Revision der Lutherischen Uebersetzuug des Neuen Testaments" ein Urtheil über die „Probe-Bibel". Die 1883 er schienene Probebibel ist ein alley hetheiligten Kreisen vörgelegter Versuch, die in ber'Lütherschen Bibelüber setzung vorkommenden offenbaren Uebersetzungsfehler oder Unklarheiten, sowie die mancherlei Textverschie denheiten der Ausgaben zu beseitigen und überhaupt die ganze Uebersetzuug einer sprachlichen Revision zu unterwerfen. Das Bedürfniß zu einer solchen Revision halte sich im Laufe der Zeit immer dringender heraus gestellt, zumal Luther selbst schon bei jeder zu seinem Lebzeiten erschienenen neuen Ausgaben der Bibel die bessernde Hand angelegt hatte. Hauptpastor vr. Mönckeberg (Hamburg) hatte schon 1855 ernstlich auf den unhaltbaren Zustand aufmerksam gemacht; beiden Kirchentagen von 1857 in Stuttgart und 1858 in Hamburg wurde die Sache von der Konferenz der Bibelgesellschaften näher erwogen und die Herstellung einer guten einheitlichen Gestalt der Lutherschen Bibel übersetzung beschlossen; auch die Eisenacher Konferenz (die Versammlung der Abgeordneten der evangelischen Kirchenregierungen) brachte dem Unternehmen die regste Theilnahme entgegen. Blos Mecklenburg schloß Politische Wochenschau. Deutsche- Reich. Die letzten Stichwahlen zum Reichstage liegen nun zwar schon mehrere Tage hinter uns, aber noch immer klingt dir Erregung, welche dies mal gerade die engeren Wahlen hervorgerufen hatten, in der Presse der verschiedenen Parteien nach. Die diesmaligen Stichwahlen bieten allerdings einen reichen Stoff zu Erörterungen und Betrachtungen, die für Den, welcher aufrichtig Deutschlands Größe und Wohl ergehen wünscht, allerdings nicht immer erfreulicher Natur sind. Die Unterstützung der weifischen, ultra montanen und sozialistischen Kandidaten Seiten der Deutschfreisinuigen gegenüber den nationalliberalen Kan didaten war ein recht charakteristisches Signum der Stichwahl-Bewegung, und kaum minder charakteri stisch für dieselbe war auch das energische Eintreten der Sozialdeniokraten für die deutschfreisinuigen Kan didaten in allen Wahlkreisen, in denen dieselben mit den Konservativen öder den Nationalliberalen den zweiten Wahlgang auszufechten hatten. — Im Bundesrathe wie im preußischen Etaatsrathe sind dieser Tage wichtige Angelegenheiten zur Erledigung gelangt. Jener ge nehmigte die Postdampsersubventions-Vorlage und den bekannten Antrag Ackermann, betreffend Abänderung von § lOOö der Gewerbeordnung, wonach bekanntlich Meistern, welche keiner Innung angchören, das Halten von Lehrlingen verboten werden kann. Dagegen hat der Bundesrath den Antrag Windthorst, das sogenannte Expatriirungsgesetz aufzuheben, abgelehnt, mithin auch den Reichstagsbeschluß, durch welchen der Antrag Windt horst mit großer Majorität genehmigt wurde. Die Nationalliberalen, welche fast allein dagegen stimmten, werden, da der Bundesrath nunmehr ihre Auffassung theilt, über dessen Votum eine besondere Genugtuung empfinven. Der preußische Staatsrath seinerseits hat die Postsparkafsen-Vorlage nach langer und animirter Diskussion im Wesentlichen gemäß dem Regierungs entwurf angenommen. ' Oesterreich-Ungarn. Der Schluß der in Pest versammelt gewesenen Delegationen beider Reichshälsten ist erfolgt. Der Minister des Auswärtigen, Gras Kal- nvky, sprach in der österreichischen Delegation die An erkennung und den Dank des Kaisers für die patriotische Auffassung und Opferwilligkeit aus, von denen die Delegieren bei ihren Beratungen und Beschlüßen geleitet worden seien. In der That sind die diesmaligen Delegationsverhandlungen ganz besonders glatt ver laufen, und auch an den sonst üblichen kleinen Diffe renzen zwischen den beiden Delegationen ^"dies mal gänzlich gefehlt. Besonders hervorzuhepests ist, daß die auf Erhaltung des Friedens gerichtete Politik des Grafen Kalnoky und namentlich sein strenges Fest-! halten am Bündniß mit Deutschland im Allgemeinen die Unterstützung und Anerkennung der Delegationen gefunden hat, und so kann die österreichische Negierung auf dieser Bahn fortschreiten, ohne auf irgendwelche Heiß sporne, mögen sich dieselben im magyarischen, ezechischen oder polnischen Lager vorfinden, Rücksicht zu nehmen. Frankreich. Kommende Woche wird in der franzö sischen Deputirtenkaimuer wiederum eine Entscheidungs schlacht stattfinden. In der Deputirtenkammer ist auf Antrag des Ministerpräsidenten Ferry der nächste Mon tag, eventuell noch der folgende Tag für die Debatte über die neue Kreditvorlage für Tonkiu festgestellt worden, und wird es sich Hierbei ü'nr einen Kampf um die Weiterexistenz des Mititsteriums Ferry handeln. Sowohl die radikale Linke, wie die monarchistischen Parteien, die sich in ihrem gemeinsamen Haffe gegen das jetzige französische Kabinet vegegney- sind entschloßen gegen die Tonkin-Vorlage und damit also auch gegen das Ministerium zu stimmen und hoffen hierbei auf die Unterstützung derjenigen gemäßigteren Republikaner, welche die ostasiatische Politik der Regierung nicht billigen. Diese Hoffnung steht indessen auf sehr schwachen Füßen, denn die Verhandlungen der Deputirtenkammer vom wT »oll (rrr «»s sich aus. Mit großem Eifer und peinlicher Gewissen haftigkeit ging die erwählte Kommission an ihre Ar beit. Das neue Testament wurde zuerst vorgenommen; 1867 war dasselbe vollendet und wurde sofort als Probedruck berausgegeben. Als würdige Jubiläums gabe zum Lutherfeste erschien nun auch 1883 das Alto Testament und beide zusammen als „Probebibel", --^lieber den einen Theil, das Neue Testament, giebt nun Hr. Sup. Ovitz in der erschienenen Broschüre seisi Urtheil ab. Er entspricht damit ganz dem Zwecke der Probebibel, denn derselbe ist (wie sich die Vorrede detztt selbst ausspricht), „vor der definitiven KsststKung des-Textes-den dafür sich interesfirenden Kvsisew Ge legenheit zur AuSsprechung ihres Urtheils zu geben." Da die Diskussion bis 1887 offen, blechenso dürf^W.datziw »och manche Kundgebung zu erwarten sein. Um Vas Urtheil des Herausgebers nun, wie dä8^ skchM^ exegetisch - theologische Äenderungbedürfniß sticht gleichmäßig befriedigt ist, und anderntheils offen» bar? Wster" der Lutherschen Uebersetzuug beibehalten sind, daß also Theologen, Geistliche und Nichtgeistliche dU Ptobebibel zum Anlaß zu nehmest'haben, zu prüfen, tüelche SMen in der Lutherschen Uebetfeyung der Revision bedürfen, daß sie die Resultate der Wißen- schast in sie einzüführen und mitzuärbeiten haben, um sie dem Urtexte immer entsprechender zu gestalten. In dem allgemeinen Theile der Ausführung spricht der Verfasser von wichtigen Aenderungen der Probebibel und »»acht weitere Vorschläge, er behandelt sodann die Idiome der Lutherschen Übersetzung, die Verschie bungen, die Wortvertauschungen, und dann unter dem Deutschsprachlichen die Einschiebungen, die eigenthüm- lichen Wortbedeutungen, die Konstruktionen und end lich die offenbaren Druckfehler. Hierauf geht der Verfasser die Bücher des Neuen Testaments einzeln durch und giebt schließlich eigene UebersetzunaSproben. Wenn nun auch die Kritik und die philologische Klar stellung des Urtextes selbstverständlich dem Philologen von Fach überlassen bleiben muß, so erregt doch die deutschsprachliche Seite der Uebersetzuug auch das Interesse weiterer Kreise und namentlich der Schule. Wir schließen uns in dieser Hinsicht ganz an den Verfasser an, wenn er sagt: „Der Sprache der Schule und der Oeffentlichkeit soll die Sprache der Bibel müstergiltig voran oder doch wenigstens ebenbürtig zur Seite gehen. Warum soll aber die Sprachent wickelung der letzten drei Jahrhunderte nicht ebenso berechtigt sein, wie die vorhergehenden?" — Daß aber diese Entwickelung bei einer Menge gebräuchlicher Worte, Wortformen und Konstruktionen übersehen worden und unberücksichtigt geblieben ist, ist ein offen barer Mangel der Probebibel. — Näher einzugehen auf den Inhalt der mehrerwähnten Schrift, dürfte hier kaunr der Ort sein, aber weitere, namentlich Lehrer kreise zu dem Studium derselben aufzufordern, wollen wir nicht unterlaßen. Das Schriftchen ist entschieden ein anregender* schätzenswerther Beitrag zur Orien- tirung über die wichtige Bibelrevisionsfrage. — (S. Inserat in heutiger Nr.) Dippoldiswalde. Vom nächsten 1. Dezember an wird Herr Amtsrichter Colditz in Werdau als zweiter Amtsrichter an das Amtsgericht Dippoldiswalde ver setzt werden. — Am 15. Oktober waren es 100 Jahr, daß der damalige Amtswundarzt und Geburtshelfer Carl David Kiebsch bei dem kgl. Justizamte verpflichtet worden ist. Demselben wurde am 9. Dezember 1834 als Anerkennung seiner, seit 50 Jahren bewährten gemein nützigen Wirksamkeit die von Er. Kgl. Maj. und dem Prinzen Mitregenten ihm verliehene goldene Zioil- Verdienst-Medaille nebst Diplom durch den damaligen Justizamtmann im Beisein der Ortsbehöcden, der Herren Geistlichen und der Kommun-Repräsentanten, Zs-M lMMlN MMMMMUF vergangenen Montag über Heu erwähnten Antrag wiesen für Ferry eine nicht ünbrträchtliche Majorität auf und diese dürfte ihm auch bei dem bevorstehenden parla mentarischen Entscheihungskyywfe schwerlich fehlen. England. Der drohende Konflikt, welcher in Eng land, bezüglich der Wahlxeform-Angelegevheit zwischen der Regierung und der liberälefi Pattet elneb- und der konservativen Partei anderseits, resp. zwischen der liberalen Unterhaus- uyd. dkr konseijpgtiyen Oberhaus- Majorität in Aussicht stand, MrpRedegfallS auf dem Wege gegenseitiger Verständigung äitsgeäljchen werden. Die pEied-ntIich?qWOunOK M MMad- stone in der Montagssitzung des Unterhauses über die Widerhall im Oberhyuse gefunden, lüldtzmvon: diesem die Wahlreform-Pill nach..kurzer,.Debatte ohnx Ab stimmung in zweiter Lesung ängchMmM^vsiM?' Auch eine zu London abgehaltene konserviüwLVersammMtz erklärte sich mit den RcgierungsvorschlätzH «Nd^ der Reformvorlage einverstanden,. „ .. „ ,, Belgien. Die allgemeine HMk tzss .Mittels Bernaert war in der Dienstags-StküNg/.der beWchen Repräsentantenkammer der Gegenständ einex Inter pellation des früheren liberalen Kabiyetchess Frort- Orban. Besonders wünscht derselbe jÜ wißen, ob das jetzige belgische Kabinet bei der früheren Politik ver harren werde. Die Auskunft des Ministerpräsidenten Bernaert war kurz und bündig, er erklärte, die Re gierung habe es nicht nöthig, sich über Verbleiben oder Demission der Mitglieder des Kabinets Malou aus zulaßen, Vie Negierung wolle die gouvernementale Aktion cinschränken und dafiir der persönlichen Initiative grö ßeren Spielraum gewähren; die Schulgesetzfrage glaube die Regierung in wahrhaft liberaler Weise gelöst zu haben. Die liberale Opposition wird von diesen schroffen Erklärungen nicht allzusehr erbaut sein. Egypten. Vom General Gordon sollen aus dem Wege über Dongola schon wieder Briefe in Kairo ein getroffen sein, des Inhalts, daß tu Chartum Alles gut stehe. Man kann gegen diese fortwährend in hoff nungsseligem Sinne gehaltenen Mitthsilungen Gordons ein gewißes Mißtrauen nicht unterdrücken, zumal da jetzt die verbürgte Nachricht.cingMtfön ist, .daß On- dttinann, das stärkste AußenmerMhariu'mS, denSudan- vsbellen in die Hände gefallen.ist. , -MLi : Nr. 139. -,«' Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirk same Berbreitunä finden, werden mit 10 Pfa. die utw -El HMw«ile, ..Her deren E .'lli den, AMchkMi- Einar- sankt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile -i. Die „Wei-eris-Zeitung" «scheint wöchentlich drei- , Preis vierteljährlich 1 Mi! -pW, t» Pfg. Alle Postan- - ! - > fialten, Postboten, .sowie - >,. eie Agenten nehmen Be- MMMWdMMMGschdst Jippo! ..