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ssinftüi Dresden . . . Hainsberg. . . Dippoldiswalde . an den Haltestellen Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhllk in Dippoldii „Weißeritz-Zeitung" «scheint wöchentlich dr«- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 8b Pfg., zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 48 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Pöstan- Italien, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. werden, und außer den Krammetsvögeln steht nun keine Wildsorte mehr in der Schonzeit. In Preußen beginnt mit, Mitte Oktober die Jagd auf weibliches Reh-, Roth- und Damwild, sowie Wildkälber. Schließlich sei erwähnt, daß mit Mitte Oktober die Schonzeit für Lachsforellen, Schnepel und Maränen eintritt. — Nach einer Bekanntmachung des königl. Finanz ministeriums wird die neue schmalspurige Sekundär eisenbahn Klotzsche-Königsbrück am 17. Oktober eröffnet werden. An der Eisenbahn befinden sich außer der Endstation Königsbrück die Haltestellen für Per- sömn- und Güterverkehr Lausa, Hermsdorf, Cunners dorf bei Medingen, Moritzdorf und Laußnitz, sowie die Der zum Besuche der Ausstellung für Hand werkstechnik von Leipzig aus am Sonntag arrangirte Extrazug über Riesa brachte 865 und dervon Grimma über Döbeln abgelassene 509 Theilnehmer nach Dresden. — Ausstellung für Handwerkstechnik in Dresden. Die Herren Regierungsdirektor von Gaupp, Vorstand der königl. würtembergischen Centralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart, und Philipp Röhrig, In spektor beim Musterlager derselben Anstalt, welche sich seit einigen Tagen in Dresden aufhaltrn, um die Aus stellung für Handwerkstechnik zu studiren, haben bereits einige von ihnen als mustergiltig bezeichnete Aus stellungsgegenstände für die mit der von ihnen ver tretenen Anstalt verbundenen Sammlungen angekauft. — Das „Leipz. Tgbl." schreibt: Der Bau der 16 Kilometer langen Strecke Klostergrab-Moldau mar innerhalb 15 Monaten beendet und ist der Voll endungstermin eingehalten worden, obschon große Terrain-Schwierigkeiten zu bewältigen waren; so mußten drei große Viadukte und zwei große Tunnels hergestellt werden. Auf sächsischer Seite, wo man mit keinerlei derartigen Terrain-Schwierigkeiten zu känipfen hatte, ist die Anschlußlinie Bienenmühle noch nicht fertig gestellt, was lebhaft bedauert werden muß. Die Inangriffnahme des Baues der sächsischen Linie ist etwas hinausgeschoben worden, und nun kann der vertragsmäßige Vollendungstermin nicht eingehalten werd'en. Nach hierher gelangten Meldungen wird man in Sachsen frühestens um Mitte November fertig sein. Durch diese Verspätung kommt die Prag-Duxer Bahn zu Schaden. Man rechnet auf einen lebhaften Kohlen verkehr auf dieser neuen Linie, die bekanntlich die Route nach Leipzig über Freiberg bedeutend abschneidet. Zittau. Dem Komitee zur Erbauung einer Eisenbahn Zittau-Oybin ist auf seine Eingabe oom Ministerium der Bescheid zugegangen, daß gegen Er legung einer Kaution von 2000 Mark kein Bedenken gegen die Vornahme genereller Vorarbeiten für jene Strecke vorliege. Dagegen ist die Entschließung, ob seiner Zeit die Konzession zu dem Baue und Betriebe der Bahn ertheilt, insbesondere aber, ob die Fortsetzung der Bahn über die Landesgrenze zum Anschlüsse an eine Bahn in Böhmen zugelassen werden kann, Vor behalten worden. Leipzig. Das Panorama der Schlacht von Mars la Tour, dessen Bau gegen 1 Million Mark gekostet hat und das gegenwärtig sehr fleißig besucht wird, soll für 900000 Mark verkauft werden, da der eine Unternehmer gestorben ist und unmündige Kinder hinterlassen hat. Plauen i. V. Eine ganz erstaunliche Bauthätig- keit hat sich im laufenden Jahre zu Plauen i. V. ge zeigt. Es sind an neuen Gebäuden errichtet worden 5 Fabriken und gegen 90 Wohnhäuser, ferner wurden aufgeführt 32 Hintergebäude, sowie 33 Wirthschafts- und andere Gebäude. Die Zahl der Baugenehmigungen beläuft sich insgesammt auf gegen 280. Die ausge führten Fabriken, sowie ein großer Theil der Wohn häuser, sind von bedeutendem Umfange. Für Ver mehrung der Arbeiterwohnungen ist bis jetzt nur in geringem Maße gesorgt worden. TagcsbillelS. Milittir- II. III. billets. S92 1734 33 208 1260 47 L'4S 1253 25 204 2105 48 .ttchE u .MMMznts KisMoz. >4'-'- Ms rfvästt-ie) «'-prir: 49. Jahrgang Fi »irr itti F/ Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte L'SLL'SL sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeilr 80 Pfg. so farbenreiches Bild» daß ein Maler seine Palette erschöpfen müßte, um es zu reproduziren. Unsere Eich- und Birkenleithe insbesondere haben ihren farbigen Schmuck trotz des Unwetters noch zu behaupten gewußt, und werden wir uns hoffentlich noch bei schöneren, sonnigeren Herbsttagen desselben eine Zeit lang freuen können. Dippoldiswalde. Die Frequenz auf der schmal spurigen Sekundärbahn Hainsberg-Kipsdors im Monat September gestaltete sich in folgender Weise auf den einzelnen Stationen und Haltestellen: TvMbilleis. II. III. 88 444 173 1101 107 1097 304 1991 .672 4633 1153 6352 153 12963 Demnach bis jetzt (vom Januar 1884 an) 108,664. Befördert wurden 2,319,907 Kilogramm Güter. Dem nach vom Januar 1884 an 19,490,528 Kilogr. Güter. Gegen den gleichen Monat: des Vorjahres wurden 2518 Billets mehr verkauft und 63,507 Kilogramm Güter mehr befördert. — Mit einer Pünktlichkeit, die das Publikum be reits von dem Erscheinen des Büchelchens fordert, ist auch diesmal Fritzsche's Fahrplanbuch für die säch sischen Eisenbahnen erschienen. Derselbe enthält die am 15. Oktober in Kraft tretenden Fahrpläne aller sächsischen Eisenbahnen und deren Anschlußbahnen in Preußen, Bayern, Thüringen und Oesterreich, namentlich der Thüringischen und Harzer Touren, sowie der nach dem Niesengebirge, Böhmen rc. führenden, ferner der Fahrposten und ein Verzeichniß der direkten Verbin dungen mit den Bädern und großen Städten Deutsch lands und Oesterreichs, sowie Verzeichnisse von Nund- reisebillets rc. rc. — Der billige Preis von 40 Pfg. macht die Anschaffung auch dem Unbemittelsten mög lich, und ist cs deshalb nicht zu verwundern, daß der „Fritzsche" auf dem Schreibepulte fast jedes Gewerb- treibenden zu finden ist. — Unsere Abonnenten in Schmiedeberg, Kips dorf, Altenberg rc. werden künftig, trotz des zei tigeren Abgangs des Bahnzuges von hier (bereits 3 Uhr 19 Min. Nachm.), die Zeitung wie bisher er halten. Dieselbe kommt gegen 4 Uhr in Schmiede berg, kurz nach 4 Uhr in Kipsdorf und vor 6 Uhr Abends in Altenberg an. — In Holzhau hat am 10. d. Mts. zwischen 11 und 12 Uhr die Ehefrau des Bäckermeisters Herm. Weiße durch Ertränken in der Freiberger Mulde frei willig ihren Tod gesucht. Die Bedauernswerthe war erst 22 Jahre alt, Mutter eines Kindes und scheint zweifellos an Schwermut!) gelitten zu haben. Dresden. König Albert wird sich nächsten Sonntag zur Theilnahme an der Feier der goldenen Hochzeit des Fürsten Anton von Hohenzollern nach Sigmaringen begeben und dort mit Königin Carola zusammentreffen. Ueber die Rückkehr nach Dresden ist noch nichts bestimmt. — Morgen Donnerstag, den 16. Oktober, wird Se. Majestät der König eine Hofjagd auf dem Grüllen- burger Forstrevier abhalten und Abends das Jagd- Diner im „Sachsenhof" zu Klingenberg einnehmen. — Der im vorigen Jahre wegen Ermordung eines Dienstmädchens im Hause des Herrn von Schlecht- leithner (Annenstraße) zu mehreren Jahren Zuchthaus verurtheilte Lehrling Noak ist jetzt gestorben. Die Obduktion soll eine Anomalie des Gehirns ergeben habenn- Demnach würde dieses Verbrechen wohl auf diesen Krankheitszustand zurückzuführen sein, — Nach sächsischem Jagdgesetze darf vom 15. Ok tober an auch das weibliche Rehwild geschaffen Ein praktisches Wahlprogramm. Stellen wir in der gegenwärtigen Wahlbewegung doch einmal den Standpunkt der großen Menge der Wähler in den Vordergrund und lassen die Partei und das Parteiprogranim einmal bei Seite. In den jenigen Kreisen, wo die Politik der Opposition, deS Pessimismus und der Revanche bereits die Oberhand hat und man blindlings ihren, Verblendung und Täu schung ausstreuenden, falschen Propheten folgt, pre digen wir Mäßigung und sachliche Beurtheilung unserer inneren Lage freilich vergebens; aber zum Glück ist der deutsche Mann meistentheils doch ein zu ehrlicher Patriot, um nicht die Uebertreibungen und Verirrungen der Opposition zu erkennen, und um nicht zu wiffen, daß das schwarzseherische Geschrei über alle möglichen Kalamitäten im Reiche übertrieben ist, und darum ist also durch einen leidenschaftslosen, sachlichen Apell an die Mafien der Wähler wohl doch noch etwas zu er reichen. Der Reichstag soll doch die Stimme des Volkes am deutschen Kaiserthrone sein. Nun, fragen wir offen, hat das deutsche Volk gerechte Ursache, als Mahner, als Warner vor dem Reichskanzler und seiner Politik zu erscheinen? Wohl haben wir im Reiche noch manche Mißstände zu bekämpfen; aber, sind sie in der Weise vorhanden, wie solche die fortschrittliche und auch klerikale Opposition ausmalt? Niemals ist dies der Fall, und deshalb haben diejenigen Parteien ein Recht auf die Stimmen des Volkes, welche, natürlich sachliche Prüfung Vorbehalten, der Politik des Fürsten Bismarck auch ferner ihre Unterstützung angedeihen lassen wollen. Diese Politik ist auch wirklich sehr ein leuchtend. Sie bezweckt die Aufrechterhaltung der deutschen Wehrkraft als der nothwendigsten Stütze des Reichs; ferner die Förderung der sozialen Reformen für kranke und invalide Arbeiter als praktischen Hebel für die Sicherung des inneren, durch die Sozialdemo kratie gefährdeten Friedens; Bekämpfung der Sozial demokratie durch ein Ausnahmegesetz, aber nur so lange, als die Sozialdemokraten auf schroff ablehnen dem, revolutionärem Boden stehen; Aenderung der Wirthschafts- und Zollpolitik, wenn die wirthschastliche Lage die Aenderung nöthig erscheinen läßt; Beendigung des Kirchenstreites, ohne die mäßigen Ansprüche des Staats hinsichtlich der Ausbildung und Anstellung der katholischen Geistlichen zu opfern, und besonnene Unter stützung der, auf den weiteren Ausbau der Größe Deutschlands gerichteten Kolonialpolitik. Wir sind überzeugt, daß die Mehrheit der deutschen Wähler diese Ziele billigen wird, und daß die Konservativen und Nationalliberalen diese Zielpunkte als Hauptabschnitte ihres Wahlprogramms acceptiren und, wenn auch auf verschiedenen Grundlagen stehend, taktisch doch soweit bei den Wahlen sich vereinigen können, daß in richtiger Würdigung des staatlichen Gesammtbedürfnifies die S chärfe der Gegensätze gemildert, und eine vermittelnde, das allgemeine Staatswohl fördernde Thätigkeit der Künftigen Reichstagsmehrheit eintreten kann. Lokales und Sächstsches. Dippoldiswalde, 15. Oktober. Wer so recht inne werden wollte, daß der Herbst die Jahreszeit des Welkens, Vergehens und Absterbens sei, der brauchte gestern nur durch die Scheiben in den Blätterwirbel sturm hinauszuschauen, wie er sich abwechselnd unter Hellem Sonnenschein oder trüben Wolkenschleiern bei uns abspielte. Dazu eine Temperatur von 3-4« It. — hu! daß es Einem durch Mark und Bein ging: ein echtes Herbstwetter! Obschon aber der hochfahrende Monsieur Blasius Schonung nicht kennt und den Eichen und Buchen, Kastanien und Linden arg in den Per rücken herumzauste, so ist es ihm bis jetzt doch nicht gelungen, den herbstlichen Laubschmuck zu vernichten; immer noch prangt derselbe in seiner bunten Färbung und verleiht dec Landschaft in der Abwechslung einen neuen Reiz. Ein Besuch unserer Bahnstrecke zeigt ein