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Verantwortlicher Redakteur: Curl Jehne in Dippoldiswalde 49. Jahrgang Donnerstag, den 3. April 1884. Nr. 41 Erzg, 48530 Mark 52 Pf. Summa der Ausgabe. — Am Dienstag Nachmittag kam auf der Alten berger Straße beim scharfen Einlenken in die Frei berger Straße ein in die hiesige Rathsmühle gehöriges Geschirr zum Umstürzen, ohne glücklicherweise nennens- werthen Schaden anzurichten und zu erleiden. Altenberg. Die hiesige Sparkasse erzielte im Jahre 1883 eine Einnahme von 247,636 M. 76 Pf., eine Ausgabe von 239,912 M. 74 Pf., so daß am Jahresschluffe ein baarer Kaffenbestand von 7724 M. 2 Pf. verbleibt. Die Aktiva betragen 555,394 M., die Passiva 530,305 M. 95 Pf. und der Ueberschuß oder Reservefond 25,088 M. 5 Pf. Dresden. Gutem Vernehmen nach theilt unsere sächsische Regierung zur Frage der Entschädigung un schuldig Verurtheilter zwar nicht vollständig den Standpunkt des Neichstagsreferenten Generalstaats- anmalt vr. von Schwarze, ist aber der Entschädigung für durch unschuldig verbüßte Strafe nachweislich er littene Schäden nicht abgeneigt. — Im Reichstag will die Negierung bei der Wiederaufnahme der Berathung der Verlängerung des Sozialistengesetzes den Vorschlag des Bnndesrathes mit aller Energie vertreten und dürfte sich hierzu der jetzt in Mentone weilende Herr Minister des Innern von Nostitz Wallwitz persönlich nach Berlin begeben. Zittau. Aus Zittau schreibt man: Zur War nung für Fortbildungsschüler möge Folgendes dienen: Ein Fortbildungsschüler P. zu A. wurde vom Lehrer zur Aufmerksamkeit und zum anständigen Sitzen ermahnt. Der Schüler aber, anstatt der Aufforderung Folge zu leisten, bediente sich beleidigender Worte. Deshalb wurde er aus dem Unterrichtslokale entfernt. Kurze Zeit darauf trat derselbe mit brennender Pfeife in das Schulzimmer und verlangte das Entlaffungs- zeugniß. Der Sachverhalt wnrde dem Schulvorstande angezeigt. Dieser verurtheilte den Schüler zu einer Verbüßung von sechs Stunden Freiheitsstrafe. Auch ward der Bezirksschulinspektion zu Löbau Anzeige ge macht. Diese aber verlangte Berichterstattung an die — Für .. . und erfolgreiche Thätigkeit gelegentlich des am 26. Februar beim Hausbesitzer Fuhrmann in Hirschbach entstandenen Brandes hat die kgl. Brandversicherungs- Kommission der Spritze der Gemeinde Hermsdorf bei Reinhardtsgrimma 20 Mark und der Spritze der Standesamt: Altenberg . . . Bärenstein. . . Dippoldiswalde . Frauenstein . . Geising.... Glashütte . . . Laucnstein . . . Börnersdorf . . Breitenau . . . Burkersdorf . . Dittersbach. . . Dittersdorf. . . Döbra .... Fürstenwalde . . Hartmannsdorf . ' Hausdorf . . Hennersdorf Hermsdorf im Höckendorf. Iohnsbach . Kreischa. . Liebenau . Nassau. . Pvssendorf. Pretzschendorf Rechenberg. Reichstädt . Reinhardtsgrimma Ruvvendors . . Sadisdorf . . . Seifersdors. . . Schellerhau . . Schmiedeberg . . Inserat«, welch« bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk, same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg- die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate niit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Lokales und Sächsisches. DippoldiSwaldk. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr hielt am 29. März ihre diesjährige Generalversammlung ab, bei der meistens nur Gegen stände untergeordneter Bedeutung zur Erledigung kamen. — Die vom Kassirer erstattete Jahresrechnung schließt mit einer Einnahme von 543 Mark 24 Pf., und einer Ausgabe von 338 Mark 26 Pf., so daß ein Kaffen bestand von 204 Mark 98 Pf. verbleibt. Der Ver mögensbestand beziffert sich auf 982 Mark 2 Pf., wovon allein die Unterstützungskaffe des Corps einen Fond von 745 Mark 99 Pf. besitzt. — Dem in der Generalversammlung erstatteten Jahresberichte vom 18. März 1883 bis 29. März 1884 entnehmen wir, daß die Feuerwehr im abgelaufenen 19. Vereinsjahre zweimal allarmirt wurde, und zwar am 31. August, als die Lohmühle, und am 3. Februar, als die „alte Farbe" niederbrannte. Zwei weitere Brände kamen im abgelaufenen Jahre glücklicherweise nicht zum Aus bruch : am 27. Mai waren im Planitz'schen Hause auf der Badergasse zum Trocknen an den Ofen gehängte Kleidungsstücke in Brand gerathen, die Flammen schlugen bereits zu den Fenstern hinaus, als sie noch glücklich unterdrückt wurden; dann hatten am 27. Okt. in der hiesigen Ziegelscheune Kinder ein Feuerchen an gezündet, das ebenfalls durch hinzukommende Erwachsene gelöscht wurde. Die Landspritzen-Abtheilung wurde viermal allarmirt, am 21. April zu einem Feuer nach Reichstädt zu, bei dem sie aber unverrichteter Sache, zurückkehrte, da sich dasselbe als zu weit (Kleinbobritzsch bei Frauenstein, wie sich später herausstellte) erwies; mm 6. Juli nach Obercarsdorf und am 18. Juli nach Paulsdorf, wo der Blitz gezündet hatte; am 27. Febr. nach Ulberndorf, wo das Fischer'sche Gut niederbrannte. Alle drei Mal ist die Abtheilung angestrengt thätig gewesen. — Die Gewitterwach-Abtheilung mußte sich an 14 Tagen 17 Mal mit einem Zeitaufwand von 14'/« Stunden versammeln, und zwar erforderte das -längste Gewitter eine Wachzeit von 2 Stunden, das kürzeste aber nur eine solche von 25 Minuten. Von -den 17 Gewittern kam 1 aus Süd, 6 aus West, 3 aus Südwest, 3 aus Südost, 2 aus Nordwest und bei 2 fehlt im Wachjournal die Angabe, woher dieselben -kamen; 10 traten leicht, 1 heftig, 5 sehr heftig auf, während bei 1 wieder die Angabe der Stärke fehlt; 3 fanden Vormittags und 13 Nachmittags statt, und 1 währte gerade zu Mittag. Bei 2 Gewittern schlug es auswärts ein; 3 Gewitterwachen wurden kontrolirt. — Die Bibliothek hat sich im vergangenen Jahre nicht vermehrt, ist aber leider auch gar nicht benutzt worden. — Im abgelaufenen Jahre wurden 6 allgemeine Ue- 'bungen und 1 allgemeine Spezialübung abgehalten, -während einige Sektionen noch öftere Spezialübungen abhielten. Der Besuch sämmtlicher Hebungen, den Feuerdienst ebenfalls mit eingeschloffen, stellt sich auf 74,»i «/«, was gegen das Vorjahr eine Abnahme von 2,i>» «/« bedeutet, und zwar schwankt der Besuch bei -den einzelnen Sektionen zwischen 90°/« und 64«/». Bei der einzigen abgehaltenen Führerübung beziffert .sich der Besuch auf 85°/», was gegen das Vorjahr eine Zunahme von 20,r 4 °/« ausmacht. — Das Corps hielt 1 Generalversammlung und 2 Kneipabende ab, in ersterer wurden die statutarischen Geschäfte erledigt, -die letzteren waren einem Vortrage, sowie einer Feuer besprechung gewidmet. Zur Erledigung der laufenden Geschäfte hielt der Ausschuß 5 Sitzungen ab. — Von feiten des Landesunterstützungsfonds erhält ein im vorigen Jahre verunglücktes Mitglied auf 5 Jahre eine namhafte Unterstützung, ein zweites erhielt eben falls mehrere Wochen Krankengeld; auch die eigene Unterstützungskaffe des Corps zahlte einem Mitgliede Krankengeld aus. — Sodann erwähnt der Bericht noch die Betheiligung deS Corps bei der landwirth- schaftlich - gewerblichen Ausstellung, sowie bei dem Gustav-Adolf-Feste und del Lutherfeier; auch reisten 9 Mitglieder zum 12. allgemeinen deutschen Feuer wehrtag nach Salzburg, nachdem vorher die Reisekaffe zu demselben, an 1589 Mark 23 Pf., vertheilt worden war. — Von Vergnügungen wird des Stiftungsfestes, bei denk 2 Mitglieder von feiten des Corps, resp. ihrer Sektion, Geschenke erhielten, eines Concerts, vom Vergnügungsausschuß veranstaltet, sowie eines Concerts zum Besten der Unterstützungskaffe gedacht. — Was nun zum Schluß den Mitgliederstand des Corps an langt, so zählte dasselbe am Schluffe des vorigen Jahres 137 Mann, von diesen traten im Laufe des Jahres 9 Mann aus, und zwar diesmal leider 2 Mann durch Tod, 1 wegen Abreise und 6 ohne Angabe des Grundes; nachdem aber an den beiden Aufnahmeterminen 7 Mann (an Ostern 3, und Michaelis 4 Mann) ausgenommen worden sind, zählt die Feuer wehr jetzt 135 Mann, sowie 2 Ehrenmitglieder. Diese 135 Mann haben zusammen ein Lebensalter von 5075 Jahren 10 Monaten, das dnrchschnittliche Alter eines jeden Mitgliedes beträgt demnach 37 Jahre, 7 Monate, 5'/r Tage. Das jüngste Mitglied ist 23 Jahre 7 Monate, das älteste Mitglied 66 Jahre 10 Monate alt. 3 Mitglieder sind zwischen 20 und 25, 20 zwischen 25 und 30, 29 zwischen 30 und 35, 37 zwischen 35 und 40, 26 zwischen 40 und 45, 13 zwischen 45 und 50, 3 zwischen 50 und 55, 2 zwischen 55 und 60, 1 zwischen 60 und 65 und ein Mitglied über 65 Jahre alt. Die Mannschaft dient zusammen 1090 Jahre 7 Monate, oder das Mitglied durchschnittlich 8 Jahre I Monat, und zwar dienen 8 seit Gründung der Feuerwehr, also 19 Jahre, 13 zwischen 15 und 19, 18 zwischen 12 und 15, 20 zwischen 9 und 12, 24 zwischen 6 und 9, 27 zwischen 3 und 6, 18 zwischen 1 und 3 und 7 bis 1 Jahr. 31 Mann oder 22,ss «/» waren Soldat. — Ueb erficht über die im Jahre 1883 erfolgten Register-Einträge bei sämmtlichen Standesämtern des amtshauptmannschaftlichen Bezirkes, einschließlich der Stadt Dippoldiswalde. (Die neben den Sterbefällen eingeklammerten Ziffern bezeichnen die Todtgeborenen.) SterbefciUe, mit Einschluß der ' Todtgeborenen: 61 (3) 39 (3) 136 (7) 85 (4) 27 (1) 6 8 (1) 46 (4> 21 20 (3) 16 35 (5) 25 (2) 19 45 (3) 40 (7) 57 (4) 27 28 (2) 153 (8) 74 (5 t 23 ' 46 (3) 58 (3) 38 (3) 56 (2) 56 (2) 22 (3) 29 (!) 1516(89) rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatze Die „Wel-ert--Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. --- Preis »ierteljithrlich 1 Ai. 25 Pfg-, zweimonatlich «4 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern j0 Pfg. — All« Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. freiwilligen Feuerwehr zu Reinhardtsgrimma 25 Mark Prä,nie bewilligt. — Aus Anlaß der bevorstehenden Osterfeiertage sei wiederholt darauf hingewiesen, daß auf den Linien der sächsischen Staatseisenbahnen die am Sonnabend, den 12. April, und Sonntag, den 13. April, zur Ausgabe gelangenden Tagesbillets Giltigkeit bis mit Mittwoch, den 16. April, behalten. Es ist dies also für die am Sonnabend gelösten Tagesbillets eine fünftägige, für die am Sonntag gelösten eine vier tägige Giltigkeitsdauer. — Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat März 541 Einzahlungen im Betrage von 42029 Mk. 31 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 454 Rückzahlungen im Betrage von 60871 Mk. 32 Pf. Sparmarken u 5 Pfg. sind 550 Stück verkauft worden. — Geschäfts-Bericht des Vorschußvereins für Dippoldiswalde u. Umgegend auf Monat März. Einnahme: Kaffenbestand vom vor. Monat, eingezahlte Stamm-Einlagen, eingezahlte Spareinlagen. Darlehne. Zinsen von Staatspapieren, zurückaezahlte Vorschüsse. Provision von Vorschüssen. Zinsen von Vorschüssen. 48703 Mark 44 Pf. Summa der Einnahme. Ausgä^ e: 25056 Mark — Pf. gegebene Vorschüsse. PeWtz-MW Amtsblatt für die Königliche Amtshnuptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen -Amtsgerichte und die Sladträlhe zu Dippoldiswalde und Irauenstein 9374 Mark 21 Pf. 49 41 - 13526 48 - 5509 —— r 27 25 - 18892 r 347 5 - 978 4 - 660 — - zurückgezahlte Darlehne. 19378 75 - zurückgezahlte Spareinlagen. 6 92 - Zinsen auf Spareinlagen. 3428 85 - zurückgezahlte Stammeinlagen. Geburten: Ehe schließungen .... 84 27 .... 4t 11 .... 161 34 .... 100 18 .... 48 13 .... 96 13 .... 41 8 .... 19 6 .... 13 3 .... 42 8 .... 25 5 .... 36 5 .... 19 6 .... 45 10 .... 35 8 .... 22 4 .... 59 10 ebirge . . 72 23 .... 78 14 .... 39 9 .... 126 30 .... 28 8 .... 48 12 .... 216 49 .... 83 26 .... 38 3 . . . . 40 11 .... 74 19 .... 44 12 .... 70 15 .... 94 20 .... 17 7 . . . . 27 3 Summa: 1980 450