Suche löschen...
Dresdner Journal : 20.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-20
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 20.01.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
JA Dienstag, de» 20. Januars .! .-7- > ' > , > »»'»"- ILbrllab: 5 l^lr. 10 K«r. i- «-«-«> lm K«l«Sa ^^«kel.r 1 ., 10 ,. ., „ (»«tn ^»»»,- »»'1 K-aatUeb i» v^äE- 1L K-r. I e-ra-rpal«- Luraato« Kiu»u»«au: 1 tigr. 1 »airtag tuuau. »nftratrnpretfe: kür 6«» »»am »illsr gaapalteoeo ^all«: 1 Xgr. va»«r „Llnxaaanae" üie LaU«: 2 Xxr. Lrschrtv«: Vlplleh, mit ^arLatuve <t«r üoao - uoä ^b«nä» Nir ä«>» kolG«Q<i»L Verantwortlicher Redactkur: I. G. Hartrnann. 1863. — rnscrlltevan»h«e «,»trK: - l-aipatU: k'». ijan-va^arra», <on>mi«»ioare >i«a tirv^ckaae 3onrQal»-, «t>-!QlI«,.: N. L. H»»dueA-L1t«ur: Nx^,»>.,rri» L Voll.»» Sarim Oiroerr.-'acb« IZncb ban6l.. jcert>in,iir', liv,«»u; Srawau: L. 8cui.or^a; Sr«!»2: Toera 8r-«nirx^ kr«ök6rrr s. X.: .^«aru'acti« Kuabb.; K8Ia: ^vocr tjävra^»; kartr: v. OH««»»-»!.» «nik> <js! bvni onsiil^); kru^: >>. L«>il.icu'» Uucbb.; Viaa- Lolnpivll 'I. il. VVll^oer 2cilur>x, 8t«s»a»j,l. 867. Hrrauagrber: Köoixl Lepaäitioo <ie» l-rvsckosr 3ooe»»Ia, OresUsii, Llarlsllitr»«« ts,. 7. Amtlicher Theit. Dr«»tzn», 2. Januar. Seine Maj.-stät der König haben die durch Ableben erledigte Stelle eine- königlich sächsischen Konsul« zu Gothenburg im Königreich« Schwe den, dem dortigen Kaufmann« Adolph Meyer zu ver leihen geruhet. Dretdr«, 7. Januar. S«. König!. Majestät haben geruht, dem Buchhändler Louis Schäfer zu Berlin da« Präbicat al» Königl. SLchs. Commerzirnrath deizulrgrn. Lresdea, 16. Januar. Seine Königlich« Majestät haben de« Obersteiger und Knappschaft-ältesten Friedrich Traugott Städter in Geising dir zum Albrechtordrn gehörige Medaille in Silber zu verleihen geruht. Bekanntmachung. Die Aufnahmeprüfungen der angemeldetrn, oder bi» End« März ». o. »och anzumeldenden Aspiranten wer den im Eadetten-Corp» und in der Artillerie schule den 13. April beginnen. Hinsichtlich der zu erfüllenden Bedingungen wird auf den, au» der hiesigen Höckner'schen Buchhandlung zu be ziehenden Auszug au» den Regulativen vom Jahre 1859 »erwiesen und zugleich bemerkt, daß außer den in die sem Autzuge bezeichneten Attesten, noch von jedem Aspi ranten, welcher sich um Verleihung einer etatmäßigen oder einer Inländer - Volontairstelk bewirbt, der Hei- mathschein brizubringen ist. Dresden, am 17. Januar 1863. Kriegs-Ministerium. v Skabenhorst. Nichtamtlicher Theit. Ueberficht. Lele-rapbische Nachrichten. Aeitungtscha». (Nord.) Tagetgeschichte. Wien: Kein Einfluß in Kassel gr übt. Zur griechischen Thronfrage. Weisung de» Ju- n» n AM 21 Mabaavni Die ungarische Landtagsfrage. — Linz, Lemberg, Klagenfurt: Bon den Landtagen. — Venedig: Verhaftungen. — Berlin: HrrrenhauSsthung. Die Budgetvorlage. FractionSberathungen. Antwort auf einen Toast für den Papst. Dementi». Beschlagnah men. Verurthrilungen wegen drS Mühlhausener Tu mult». — BreSlau: Prrßprocrß. — Kassel: Landtagsverhandlungen. Eisenbahnangelegenheiten. — Gotha und Aus Thüringen: Die Reise des Her zog» nach Brüssel. — Frankfurt: Bundestagssitzung. Paris: Antrittsaudienz des preußischen Botschafters. Das Budget für 1864. Vermischtes. — Bern: Un- glücksfall. — AuS der Schweiz: Bon derzBundes- Versammlung. — Turin: Kein Antrag auf Verle gung der Hauptstadt. Verhaftungen in Mailand. Wiederaufnahme der EmancipationSvereine. — Ge nua: Klagen über Recrutentransporte. — Ma drid: Bonszahlung. VerwaltungSasfimilirung. — t Kopenhagen: Keine französische Note. Adreßbera- z thung. — Warschau: Recrutirung. — Alexan drien: Abd-el-Kader. UnglückSfälle. Eisenbahnein weihung. — New-York: Der „Monitor" gescheitert. Urnrnnuuaeu und versetz«»»«». Dresdner Nachrichten. Vr»vt«zi»l»achrichtev. (Leipzig. Löbau. Leisnig.) «tsttßik v«d volktmirthschast. Feuilleton. K. Hoftheater. Die Aufführung von Spontini'» großartiger, heroisch-dramatischer Tondichtung „Ferdi nand Cortez" (Sonnabend den 17. Januar) bot zu gleich eine erfreuliche, die allgemeinste und wärmste Theilnahme de» Publicum» erregende künstlerische Jubi läums-Feier. Herr Tichatscheck, der die Titelrolle sang, begann an diesem Tage vor 25 Jahren seine Wirk samkeit am hiesigen Hoftheater: und jetzt, wie vor 25 Jahren, errang seine Leistung den Zoll der Bewun derung und konnte nur die aufrichtigsten Wünsche er wecken, daß ihm noch lange eine gleiche Thätigkrit ver gönnt sein möge. Diesem Sänger hat die Natur das seltene Glück beschieden, ihm Kraft, Reinheit, Glanz, ja Schmelz seiner Stimme in merkwürdiger Weise zu er halten, zugleich aber auch die gewohnte Beherrschung derselben, die elastische Frische, die warme Empfindung und Begeisterung seine» Ausdruck», die Energie und den drclamatorischen rdeln Schwung seine» Vortrag». Und Herr Tichatschrck hat diese bevorzugte Begabung in künst lerischer, wahrhaft genußspendrnder Weise genutzt, hat sein große» Talent in unermüdlicher und angestrengter vethätigung voller Hingabe für die Kunst verwendet: «r vermag sich der ihm gewordenen auszeichnrnden Ehren doppelt zu erfreuen, denn er konnte sie mit dem Be wußtsein empfangen, sie verdient zu haben. Der noch mit Jugendfrische jubilirrnde Sänger wurde mit lang anhaltendem Applaus de» überfüllten Hause» begrüßt und durch reichst« Blumensprnden und vielfache Hervor ruf« aulgrzrtchnrt: am Schluss« der Oper sprach er mit bewegte« Ton« Worte innigsten Danke» für da« ihm hier stet» und allseitig bewiesene warm« Wohlwollen an» und die Bitte, ihm dasselbe bi» zu« Ende seiner künstlerischen Thätigkrit erhalten zu wollen. Möge dieser Zeitpunkt noch möglichst lange entfernt bleiben. Telegraphische Nachrichten. München, Sonntag, 18. Januar. Die „Bayerschr Zeitung" demeatirt di, Nachricht der „Patrie", daß von Bayern, Württemberg und Hess.» eine Revision gewisser Art kel de» Handels vertrag» in Part» uachgesucht worden sei. Pari», Sonnabend, 17. Januar, Nachmittag». In der AntritkSaudienz, welche der königliche Bot schafter Traf v. d. Goli» hrvte bei dem Kaiser der Franzosen hatte, rrthiilte Se. Majestät auf die «»rede kessrlden eine wohlwollende Antwort (deren Wortlaut wir umstehend mittheilen). Heute Nachmittag 4 Uhr ist der französisch- italienische Handelsvertrag unterzeichnet wurden. Harare Lernet ist gestorben. Nach hier eiugetroff-nrn Nachrichten au» Ma drid hat sich dat neue Ministerium folg »der maßen constikuirt: Da» Präsidium und da» Por tefeuille d»S Kriege» überu'wmt O'Don»»L, de» >e»Aern Serrano, de» Innern Leaa-Armijo, der Finanzen Salavrrria, der Justiz GuillamaS, der Marine Lujan, der öffentlichen Arbeitet» Santa- Cruz. i Turin, Sonntag, 18. Januar, Vormittag». „Stampa" dementirt dir auch zum Theil vom „Mo niteur" reproducirte Nachricht der „France", daß grbieterische finanzielle Erwägungen die Regierung gezwungen hätten, die Autorisation zu einer An leihe sofort zu verlangen. Nach Berichten auS Neapel hat der Herzog von Montebello den General Lamarmora in einer telegraphischen Depesche ersucht, sich für die Frei lassung der Fürstin Barberini zu interesfireu. Lamarmora hat geantwortet, daß er den Lauf der Gerechtigkeit nicht hemmen könne Lon der polnischen Grenze, Sonntag, 18. Januar, Nachmittag». Auf Veranlassung d»S revolutionären Centralcowite» hat bei SerotSk unweit Warschau eine Zusammeurottüng vieler Or- aauisationtmitglieder behuf» Verhinderung der Antbedung zum Militärdienst stattarfunden, die Indessen durch herbrigerufeveS Mintär zerstreut worden ist. Fünfzig Personen find verhaftet wor den. (Bgl. umstehend unsre Warschauer Korrespondenz.) Athen, Sonntag, 18. Jannar. Die Wahl- Candidaten sind Lalbit und PalamideS. Man fürchtet den AuSbruch eine» Bürgerkrieg». Kairo, Sonntag, 18. Januar. DerLicekönig Said Pascha ist in letzter Nacht gestorben und JSmarl Pascha zu seinem Nachfolger proclamirt worden. Die Ruhe ist ungestört. London, Sonnabend, 17. Januar. Mit dem „Great Eistern" find Nachrichten aus New Dock vom 4. d. M. eingetroffen: Nach demselben waren die Unionisten am 2. Nach mittags anscheinend in den Besitz von Murfreesborough gelangt. General Rosenkranz hatte in der Nacht vorher seine Streitkräfte reorganisirt und die Conföderirten fast zwei Meilen weit in die Flucht gejagt. Es sind Ver stärkungen eingetroffen. Nach Berichten der Unionisten hat die Schlacht bei Bicksburg am ersten Tage 5 Stun den gedauert; die Conföderirten waren aus ihren Ver schanzungen hinter der Stadt vertrieben worden. Am folgenden Tage erneuerte der unionistische General Sher man den Kampf und nahm eine starke Stellung der Con föderirten mit Sturm. In Kentucky herrschte große Unzufriedenheit unter den Freiwilligen wegen der Emancipationsproclamation und demoralistrte diese Unzufriedenheit auch die Truppen. Viele höhere Offiziere haben ihre Entlassung genommen. Die Conföderirten behaupten, in der Schlacht bei Fre- dericksburg 1626 Gefangene gemacht zu haben. Die Gesammtausführung der Oper bot manche Schwächen, doch gelang namentlich der zweite Act lobens- werth und wirkungsvoll; es zeichneten sich außer Herrn Tichatscheck Herr Mitterwurzer (Trlasco) und Frau Jauner-Krall auS, obwohl Letzterer Leidenschaft de» Ausdruck» und der Action fehlt, um die Amazili, dieses lirbewarme, heißblütige Sonnenkind, vollendet zu ge stalten. C. Banck. DrrSbkv, 18. Januar. In Dresden» Mauern ward gestern ein Künstlerfest gar seltener Art gefriert. Dor 25 Jahren, am 17. Januar 1838, hatte Herr Joseph Tichatscheck zum ersten Male in Auber's Oper „Der Maskenball" in der Rolle des Herzog» Olaf al» neu- engagirte» Mitglied die Bühne drS k. Hoftheater» be treten, nachdem er mit derselben Rolle bereit» am 11. August 1837 sein Gastspiel in Dresden eröffnet hatte. Welch' eine reiche, thätigr und ruhmgekrönte Laufbahn konnte der berühmte Sänger gestern, am fünf- undzwanzigsten Jahrestage diese» Ereignisses, überblicken, mit welcher Theilnahme aber auch wurde ihm di« aller dings in so reichem Maße verdiente Anerkennung sriten seiner Kunstgenüssen und Freunde, ja des Publicums au» vollem Herzen bewiesen. Da der Jubilar gewünscht hatte, man möge von jeder geräuschvollern öffentlichen Begrüßung absehrn, waren beabsichtigte Morgenmusiken selten de» Hoslheaterchore» und de- Musikchorr» der Brigade Kronprinz unterblieben. In der zehnten Morgen stunde erschien zuerst eine Deputation der Mitglieder de» k. Hoftheater», welche im Namen sämmtlichrr Collrgen unter trefflicher Ansprache d«» Veteranen Porth und den Klängen eine» MLnneiquartrtt» dem Jubilar ein höchst geschmackvoll gearbeitete», kostbare» Geschenk überreichte. Im Atelier de» Herrn Hold Wigand gefertigt, besteht dasselbe au« einem sehr schönen Bergkrystall (au» dem Canton Uri), w«lch«r au» silbernem Felsen hervorspringt. London, Sonntag, 18. Iannar. Die „Eu- ropa" vringt 1812-1 Dollar» und Nachrichten au» New-Dock vo«o 5 d. M: Dir Flotte hat Fort Monroe verlassen; Bestimmung unbekannt. General Banks hat in New-OrleanS eine Menge Gefangener in Freiheit gesetzt und überhaupt rin versöhnliches Verhalten angenommen. Vom 5. Abends. Dem Congreß ist rin Gesetz entwurfvorgelegt, der die Negierung ermächtigt, 300 Mil lionen Schatznotrn auszugebrn, desgleichen 800 Mil lionen Obligationen mit 6 Procent verzinslich, von denen 300 respective in ein, zwei und drei Jahren und 500 in 20 Jahren fällig werden. (Dgl. unten.) Weitere Nachrichten vom 6. d. M. melden von dem nördlichen Kriegsschauplatz, daß die Conföderirten Murfreesborough in der Nacht vom Sonnabend den 3. auf Sonntag den 4. geräumt haben, die Unionisten am Sonntag eingezogen sind und gegen Abend die Verfolgung des FeindeS begonnen haben. Die Unionisten haben 9 Meilen von der Tennessee-Virgiriien-Eisenbahn in der Gegend von Knorville zerstört, was insofern wichtig ist, als dadurch die Beförderung der conföderirten Truppen von Richmond nach dem Osten unterbrochen wird. — Von dem südlichen Kriegsschauplätze wird berichtet, daß General Sh«rman mit 40,000 Mann Vicksburg ringe- schlossen und in einem fünftägigen Kampfe vier Linien von Verschanzungen erobert hatte. Da» Gerücht ging, daß er auch di« Stadt selbst genommen habe. — In der Nähe von Lerington sind die Conföderirten mit Verlust von 1400 Mann und einer großen Maste von Waffen geschlagen worden. Nach Posten auS New-Bork vom 8. d. M. waren die Fonds träge wegen der beabsichtigten Emission von Obligationen. Eine Verfügung an da» Schatzamt er mächtigt zur Ausgabe von 900 Millionen sechsprocen- tigrr Obligationen, fällig nach 20 Jahren, 300 Millionen fünfprocentiger, fällig in 3 Jahren, und 300 Millionen «inprocentiger. Nach dem amtlichen Bericht über die Schlacht von Murfreesborough find die Unionisten Sieger ge blieben und die Conförderirten nach schweren Verlusten in voller Flucht. — Von dem südlichen Kriegsschauplätze werden die früher« Nachrichten dahin berichtigt, daß die Unionisten zwar nach einem fünftägigem Kampfe bis auf eine englische Meile von Vicksburg vorgedrungrn, aber durch die Uebermacht gezwungen worden seien, sich zurückzuziehen. Ihr Verlust wird auf 3000 bi» 4600 Man» angegeben. — Der Congreß hat die Regierung «mächtig^ 10 Million«« Obligntion«^ fällig in 30 Jah ren, auszugrben zur Beförderung der Emancipation. — Der Wechselcours auf London war in New-Bork am 8. d. M. 150—150^8, Goldagio 36^4, Middling Baum wolle 69*S—70. Brodstoffe, Kaffee und Zucker im Steigen. Directe Berichte au» Veracruz vom 25. De- crmber melden, daß die französische Armer, auf dem Marsche nach Puebla, Awozoe ohne Wider stand eingenommen habe; et gingen Gerüchte, daß auch Puebla genommen und daß eine Division auf dem Wege nach Mexico sei. Die „New-Docker Post" vom 5. bringt die Nachricht, daß die Franzosen in der Lhat Puebla genommen haben, aber daselbst Verstärkungen ab warten wollen, ehe sie gegen Mexico verrücken. London. Montag, 19. Januar. Die,Simei" bringt heute Nachrichten aus New Dork vom 8. Januar. Hiernach find die Erfolge, welche da» Unioushrer im Südwester» errungen, zwar groß, aber doch ohne Entscheidung. Die Unionisten sol len bei Murphrresborougb 6500 Mann an Verwun deten und Todten und 28 Geschütze, sowie mehrere Taasend Gefangene verloren haben, darunter dir Generale Willich und Ary. — Der Verlust der Conföderirten wird mit 4500 Mann au Verwun deten und Todten und 1000 Gefangenen angegeben. Die von denselben gefangen genommenen Neger wurden sofort erschossen. — Die Stellung der Po- den silberne Lorbeerzweige schmücken. In goldener Tafel sind die Widmungsworte („Dem SängrrJ. Tichatscheck am Tage seine- 25jährigen Jubiläums von seinen Dresdner Kunst genoffen, 17. Januar 1863"), im FelS die Namen sämmt- licher Geber eingegraben, wie denn am Fuße des letztern ein aufgeschlagene» Buch das Verzrichniß der Nollen enthält, welche die hervorragendsten Schöpfungen des Jubilars bezeichnen. Eine goldne Lyra und andere Attribute zieren außerdem daS sinnige Kunstwerk. — Nachdem eine Deputation der k. musikalischen Kapelle im Namen der Mitglieder demselben Herrn Tichatschrck be glückwünscht, erschien Herr Generaldirektor v. Könnrritz in Begleitung de» Herrn Hofraths Pabst, um in ehrender Ansprache dem Jubilar mitzutheilrn, daß 8e. Majestät der König geruht, ihn zum k. Kammersänger zu er nennen.*) Kurz nachher begrüßte S«. Ercellenz Herr Ministerpräsident Freiherr v. Beust den trefflichen Künst ler in wohlwollendster und liebenswürdigster Weise. Währenddem hatten sich Freunde und Verehrer des Jubilar» in großer Anzahl ringefunden, um demselben ihre Huldigungen, begleitet von Geschenken mannich- faltigster Art, darzubringrn. Ebenso zahlreich folgten sich aus der Ferne die Glückwünsche der Freunde und Kunstgenosten. Auch der Dresdner Männergesangverein „OrphcuS" übrrrcichte Herrn Tichatschrck al» seinem Ehrenmitglicde eine in Buntdruck auSgcsührtr Ehren tafel. Nachdem d«r Jubilar Abend» al» Cortez in der Oper gleichen Namens in Anwesenheit der allerhöchsten Herrschaften mit unvergleichlicher Kraft und Frische daS Publicum entzückt hatte und von diesem, dessen Liebling er wohl genannt werden darf, auf da» Verdienteste au»ge- zeichnrt worden war, beschloß er den für ihn so bedeu tungsvollen Tag im rngern Freundeskreise, wrlcher ihn durch Wort und Ton in ernster und heiterer Weis« ehrte. *> Tichatschrck ist bereit« seit Jabren auch grohb. mecklen burgischer Kammersänger towacarmee blieb unvkrändert. General Morgan »ar getödtet worden. Lei L ccöourg dauerte am 2. Januar der Kampf noch fort. Rew-Dork, 6. Januar. Die Unioustroppeu haben Murfreesborough erobert. General Ros»u- krauz meldet, daß d,e Conföderirten die Stadt mit großem Verluste räuwtea. General Well be richtet dagegen: „Wir räumten Mnrfreesborou.h In guter Ordnung und führten 4000 Gesau^eue, 24 erbeutete Kanonen und 5000 Gewehre mit un»." Der Verlust de» Union-Heere» wird auf 6000 d»r der Coaeöderirten auf 12,MV Maun geschätzt. Naskville scheint durch dru Ausaana der Schlacht gesichert. Doch sagt der , New Dorr Hrrald ', der Conföberirtrngeneral Bragg habe sich auscheiaeud al» Sftaer zurückge,oaen, uachrem Rosenkranz 10,000 Mann und 3V G schütze einbüßte Bragg's Rückzug sei möglicher Weise ein blose» Manöver. Gerüchte über die Einnahme von LickSdura haben sichnicht bestätigt. WirderholteAngriffe derUuion»- strettkräfte wurden blutig zurückgeschlagrn, wobei die Uuiouisten 3000 Manu verloren Dreödeu, 19. Januar. Der „Nord" erhebt sich gegen den in telegraphischem Auszug mitgetheilten Artikel drr„Morning Post", wel cher Rußland wegen der Waffensendungen nach Serbien de» Völkerrecht-brucheS gegen die Türkei be zichtigte. England, welches für sich das Recht in An spruch nehme, für wen eS wolle, Waffen zu schmiede» und Kreuzer zu bauen, stehe eS am wenigsten an, solche Reden zu führen. Uebrigen» gebe es in Tula gar kein „kaiserliches Arsenal", sondern nur Privatfabriken, auS denen Engländer so gut wie Russen sich versorgen könnten. Auch frage es sich noch sehr, ob die Waffen überhaupt russisches Fabrikat seien. Den Trepeeid, den die Pforte nach der „Post" von Kufa fordere, habe dieser schon bei seiner Investitur geleistet. Rußland bestreite der Pforte nur da» Recht, EouvrränetätSacte in Gegenden auSzn- üben, die ihr bloS tributpflichtig seien, und wenn mit einem türkischen Kommissar auch ein englischer und öster reichischer intervenirten, so würden sie nicht allein intrr- veniren, denn rin verletzter Vertrag sei ein anulsirter Vertrag. Daß Rußland al» Grgenzug gegen die tür kische Beschwerde über jene Waffensendung seinerseits -pine über die Unterstützung der Tscherkessen von Kon stantinopel auS erhoben habe, ftk-nich? wahr,-so begrün det diese Beschwerde seit langer Zeit sei. UebrigenS hält der „Nord" von dem kriegerischen Gebühren der Türken nicht viel, am allerwenigsten sei cs Rußland gefährlich. Die Truppen würden ja an der griechischen Grenze zu sammengezogen, und in Griechenland sei es nicht Ruß land, welches die Agitation mache. — In einem weitern Artikel bestreitet dasselbe Blatt die Angabe der „Opi- nion nationale", daß die Beziehungen zwischen Rußland und der Pforte besonders gespannt seien und der beur laubte russische Gesandte nicht nach Konstantinopel zu rückkehren werde. Jene Beziehungen seien nicht ander-, als allemal, wenn die Pforte ihr nicht zukommende Sou- veränetätsansprüche erhebe. — Endlich wird die Nach richt der „Agence Havas" von russischen Truppencon centrationen in Bessarabien als vollkommen grundlos bezeichnet. Tagesgcschichte. ch Wien, 17. Januar. Die neueste Ministerkrisis in Kastel, so wird jetzt wieder behauptet, soll im Zu sammenhang stehen mit Beeinflussungen, die sich von hier auS geltend gemacht hätten. ES wird genügen, um allen in dieser Richtung aufgestellten Dermuthungen den Vorwand zu nehmen, wenn Ihr geschätztes Organ mei ner ganz positiven, auS authentischer Quelle geschöpften Erklärung Raum gewährt, daß seit der bekannten und Es ist hier nicht der Ort, die künstlerischen Verdienste Tichatscheck'S zu besprechen, dieselben bedürfen durchaus keiner besonder« Beleuchtung, sie sind allseitig, writ über die Mauern unsrer Stadt hinaus, bekannt und haben ihn in unfern Tagen unbestritten zum ersten, bis jetzt unerreichten Künstler seines Fache» emporgehoben. Daß er nach einer 33jLhrigeu Theaterlaufbahn*) noch mit jugendlicher Kraft als Hrldrntenor die große Oper be herrscht, ist allerdings eine so seltene Erscheinung, daß ste in der Theatergrschichtr sicher als einzig bezeichnet werden dürfte. Um unfern Mitbürgern in Kürze zu be weisen, welch thätige», nie ermüdende» Mitglied brr Hof bühne der Jubilar war, möge ein flüchtiger Auszug au» einem Verzrichniß folgen, welche» drm Künstler in sinni ger Weise von Freundeshand zugegangen ist und da» rin genaues Verzeichnung sämmtlichrr Rollen enthält, welche er in Dresden gesungen. Tichatschrck ist demnach in 69 verschiedenen Partien 1416 Mal ausgetreten. Hier zu kommen noch 25 Concertr, die im Hoftheater statt gesunden und in welchen er mitgewirkt hat. Unter den von ihm gesungenen Rollen stehen di« oben an, welche Weber s und Meyrrbeer'S Opern enthalten. Der Jubi lar sang den Mar (Freischütz) 108, den Hüon (Oberon) 77, den Adolar (Euryanthe) 50 Mal, — den Raoul (Hugonottrn) 107, den Robert (Robert der Trufcl) 73, den Prophet 72 Mal. Nächstdem folgen Auber und Wagner: Masanicllo 92, Rienzi 64, Tannhäuser 50, Lohrngrin 19 Mal. Noch mögen folgend« Rollen er wähnt werden: Stradrlla 62, Wilfried (Templer und Jüdin) 52, Cortez 51, Sever (Rorma) 42, Georg- (iveiße Dame) 36, Rinald (Lrmida) 22, Joseph (Ja kob u. s. Söhne) 25, Jdomenrus 18 Mal ». s. » Tichatschrck hat also durchschnittlich im Jahr« 56—57 *) vereis« am t6. Januar >855 Lat der Künstler da« fünf- undzwanzlgjLhrißt Judrläu« ferner vühntnttztiißkeir überhaupt gefeiert
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite