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Dresdner Journal : 15.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-15
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 15.01.1863
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Herausgeber: Könl^I. kl^pellition Zes Dresdner .7oura»Is, l)r«vll«u, litvrioootr»»«« kjo. 7. — »reich Ft uilleton len lstande, Druden ußern, ll den >n- ir- r Ent er- und it find. kN 27 dl k 1. 80 . M. kl ein 8., »., »r- »vl i'L G.; l7 B.; lnleihe b'.bG. essauer rarsche S.; do. Eisen- ; do. Stettin >t G.; linden ; do. Nord esische . G.; 6G.; Am- Diehe hier wieder erschienen. Die Einrichtung ist im Allgemeine»» die bewährte bisherige. Das diesjährige Titelbild ist das Porträt Leinfeldcr's, dem die Steno graphie in Bayern Anwendung, Anerkennung und För derung in den höchsten Regierungskreisen mit zu danken bat. Das immer mehr anwachsende, obwohl bei der geometrisch fortschreitenden Ausbreitung der Kunst erst recht nicht zur Vollständigkeit gelangende Verzeichniß Gabelsberger'scher Stenographen zählt deren nahezu 8000 auf, von denen 3887 als ordentliche Mitglieder in 193 Vereinen thätig sind. Zu bemerken ist indrß, daß nicht einmal von allen Vereinen der Mitgliederbestand in Er fahrung gebracht werden konnte. Sv fehlt von sächsischen Auerbach, Hänichen, Lengenfeld, Limbach, Neusalza, Schandau, Wehrsdvrf, Werdau, von den drei Leipziger Vereinen die Uebersicht des „Vereins für Gabelsberger'sche Kurzschrift", von den beiden englischen die des Lon doner u. a. m. Nimmt man zu den ordentlichen Ver einsmitgliedern die bekannt gewordenen einzelnen Steno graphen hinzu, so ergiebt sich die offenbar iin Vergleich zum wirklichen Verhalt viel zu niedrige Zahl von 7054. Den größten Antheil hieran, ein volle- Viertel, hat Sachsen (1775), dann folgt Bayern mit einem starken Fünfsel (1487), Oesterreich mit einem Sechstel (1164). Ungefähr rin Zwölftel kommt auf Preußen (599), ein Fünfzehntel (463) auf die thüringenschen Staaten, ein Zwriundzwanzigstel (324) auf die freie Stadt Frank furt, ein Bierunddreißigstel (219) auf Hannover u. s. w. Das VereinSwesen florirt bei Weitem am meisten in Sachsen. Daffelbe stellt allein fast rin Drittrl sämmt- lichrr GabelSbrrgrr'schrr Strnographenvrrrine (58), Bayern (mit 33) rin reichliche- Sech-trl, Preußen (mit 18) und Oesterreich (mit 13) zusammen ungefähr ebensoviel» Thüringen 21, Hannover und Oldenburg ebensoviel. An den kundgrwordenen öffentlichen praktischen Anwendungen der GabrlSberger'schen Stenographie steht (durch viel- * Der GabelSberger Stenographenkalender, welcher seit 1858 vom k. sächs. stenographischen Institute herausgegrben und von vr. Jul. Zeibig redigirt wird, ist soeben unter dem Titel „Taschenbuch für Gabels berger Stenographen auf da- Jahr 1863" bei Gustav Dresden, 14. Januar. Im gestrigen fünften Abonnement-Concertr der k. musikalischen Kapelle wurden zwei Neuigkeiten zu Gehör gebracht: eine Sym phonie (Nr. 1, k-moll) von H. Veit und eine Ouvertüre zu „Mrdea" von W. Bargiel. H. Veit hüt sich nament lich durch seine Quartette den Namen eines gediegen durchgrbildeten Musikers und geschätzten Componisten er worben, und die Symphonie bestätigt diesen achtungs- werthen Standpunkt: eine weitere künstlerische Bedeu tung hat sie freilich nicht, weder durch ihren Gedanken inhalt noch durch dessen Behandlung. Die Erfindung darin erhebt sich nicht über da» Maß de- Gewöhnlichen und musikalisch Löblichen, die Ausführung ist nicht poly- phonisch gedacht und dir Behandlung der großen Auf gabe deutet überall auf den geschickten Quartettcompo- nistrn zurück. Auch die Instrumentation zeigt keine ur sprüngliche und eigenthümliche Einigung mit den Gedanken und bietet kein symphonistischeS Interesse. So vermag denn die fleißige und formell tüchtige Arbeit des Com ponisten keine liefere Theilnahme zu erwecken, und nur einzelne Stellen derselben heben sich al» gelungener und anziehender herau», namentlich der zweite Thril de« Finalsätze». Weit fesselnder ist Bargiel'» Ouvertüre zur „Media", obwohl da« Allegro den Erwartungen nicht entspricht, welche die schöne Introduktion erregt. Die musikalisch« Erfindung ist auch hier arm im Ver hältnisse zu dem spekulativen Bemühen der Ausarbeitung. Der Componist reiht dramatisch bewegte Tonbilder an einander, ohne die nöthigen Contrastr und höchsten Steigerungen im Gedankengange, welche sein Vorwurf erforderte, trotz mancher forcirten und affectirten Be- * Handlung gewinnen zu können. Die Phantasie verläßt ihn i« dringendsten Momente, und seiner Conception und Gestaltung fehlt die klare Vorstellung und die große Linie stylvollen Aufbaues. Von Beethoven, Mendels sohn und besonders Schumann hat der Componist dazu manche Bausteine benutzt, aber er hat sie zuvor nicht zu seinem vollen Eigenthume gemacht. Wenn aber die Ouvertüre in ihrem ideellen und musikalischen Inhalte weder ihrem Titel noch der Tonprätension, mit welcher sie auftritt, befriedigend entspricht, so enthält sie doch geistreich coinbinirtc und ausgearbeitete Einzelnheiten und Klangwirkungen, die für da» Werk des talentvollen Componisten, das vortrefflich ausgeführt wurde, leb haftere- Interesse erregen. Es folgten Bcethoven's geniales tragisches Tongemälde „Coriolatr" und die große Sym phonie 6-liur von Franz Schubert, der sich durch seine Ueberfülle von schöpferischer Erfindung, phantastisch poetischen Ideen und geistvollen Tongestaltungen zu aus schweifenden Dehnungen der Form verlocken läßt und den festen, an schöne Verhältnisse gebundenen Zusammen halt derselben oft über rin schwelgerisches Sich-Ergehen in stets reizende und originelle Specialitäten vergißt. ES bliebe die Frage zu entscheiden, ob diese Svmphonie nicht in ihren Wiederholungen von einzelnen Perioden und Gliedern Gelegenheit zu Kürzungen darböte, die, ohne die Pietät gegen den Componisten zu verletzen, der musikalischen Gesammtwirkung wesentlichen Bortheil bräch ten. Uebrigen» beansprucht die- Werk noch größere Fein heit und sorgsamer ausgebildete Nüanken und Bortrags- schattirungrn in der Wiedergabe, al- ihm durch die sehr lobenSwerthe und musikalisch gelungene Ausführung der Kapelle wurde. C. Banck. Dresden, 14. Januar. Die Presse der preußischen Fortschrittspartei ist noch keineswegs einig darüber, wie das Abgeordneten haus sich der Regierung gegenüber zu verhalten habe. Es bleibt zu erwarten, ob das Haus die verschiedenen Rathschläge dieser Parteipresse adoptircn wird. Die „Volkszeitung" fordert zunächst eine scharfe Adresse. Noch bedeutungsvoller und wirksamer als eine Adresse erscheint dem demokratischen Organ aber die Einsetzung einer parlamentarischen Commission zur Untersuchung von Thatsachen, wie sie das Abgeordnetenhaus „auf Grund des Artikels 82 der Verfassung ernenne»» kann." Die „Volkszeitung" bezeichnet eine solche Commission „als ein dringendes Bedürfniß zur ungetrübten Darstel lung und zuverlässigen Beurtheilung unsrer Lage." Da bei stützt sich das Blatt auf Artikel 82 der Verfassung, welcher lautet: „Jede Kammer hat die Befugniß, behufs ihrer Information Commissionen zur Untersuchung von Thatsachen zu ernennen". — Die „Neue Preußische Zeitung" antwortet hierauf. Sie glaubt nicht, „daß von Seiten der Regierung die hier als „„völlig gerecht fertigt und dringend geboten"" hingestellte Einsetzung eines Conventsausschusses im Lichte eines verfassungs mäßigen Vorgehens betrachtet werden würde." Gleiche Zweifel hegt sie in Betreff der andern „sortsckrittlichcn «t- lr. tai fn «t et U- fachen außeramtlichen Gebrauch) Wien obenan, nächst- dem sind München, Leipzig und Frankfurt zu nennen; auch in der Zahl der Lehranstalten, in welchen sic als Lchrgegenstand ringeführt ist, stehen Oesterreich und Bayern weitaus obenan. — Das Verzeichnis der Gabcls- berger'schen Literatur des Jahres 1862 (darunter auch ein paar magyarische Werke) weist außer den Gelcgcn- heitsschriften 21 Nuinmern und nicht weniger als 23 eigne periodische Blätter auf. f Bildende Kunst. Englische Blätter melden den zu Biarritz in Frankreich erfolgten Tod des Genrcmalers Abraham Salomon, dessen Bilder in England sehr populär sind. — Mit dem neuen Jahre ist unter dem Titel „7ke 8rulptor äournol" eine neue artistische Zeit schrift in London erschienen, welche, wie der Titel be sagt, der Bildhauerei gewidmet ist. — In der Krypte der Basilika des h. Clemens in Nom, die ans dem Zeit alter Konstantin'- stammt, ist kürzlich eine Anzahl ziem lich gut erhaltener Wandgemälde entdeckt worden. Sie stellen Scenen aus der heiligen Geschichte und, wie die Unterschrift besagt, den Papst Leo lV. (von 847—855) in »ollem Ornate dar. Papst PiuS IX. hat die Restau ration dieser Gemälde angeordnet. Der König Marimilian von Bayern hat beschlossen, auf der reizend gelegenen Höhe oberhalb Feldaffing am Starnberger See ein großes Schloß zu erbauen, und den Entwurf der Pläne dem k. Oberbaurathe v. Bürklrin übertragen. Der Kosten anschlag berechnet die Summe von 800,000 Fl., dürfte jedoch voraussichtlich, wie bei derartigen Bauten wohl al- Regel angenommen werden darf, noch überschritten werden, so daß schließlich an einer Million Gulden wenig fehlen wird. Auch bei Partenkirchen soll eine königliche Villa gebaut werden. — Auf Veranlassung und mit Un terstützung König Marimilian'- schreibt vr. I. Sighart eine Geschichte der bildenden Künste im König- NichtamUicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zeituugsschau. (Volkszeitung. — Neue Preußische Zeitung.) Tagesgeschichte. Erueununaru und Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Vrovinzialuachrichten Statistik und BolkSwirthsckaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Börsen- uuchrichteu. :e n>» 00 u. »bez.i >o. v. I8L2, 1852 Ilt. 0. t «! »reuh taati- the v »-Act redlt- ' «-i dergl. Serie «t in k. 8. K. 8. »bürg Pf». » Ti do. täl». -Act chrn- dT-i chtff- znrr» :uer- iert- t lgr-i Jm- ncS- :oc. 58b 46; lier Bei MurfreeSborouqb in Tennessee (wo ein die Staatshauptftadt Nashv»-'..- bedrohendes Corps Secejsio nisten stand) ist eine wichtige Schlacht Vvrgrfallen. Dir Unionisten haben daS Centrum der Sonder- bündler durchbrochen, sie eine (englische, Meile (un fähr eine halbe Stunde weit) zurückgetrieden nud ihre Berschanzunzen genommen. Lier Regimenter von der Union-armer haben die Hälfte ihrer Leute**) und alle Offiziere verloren. Drei Unionsgenerale sind verwundet, die SonderbundSgtneralr Chea tdam und RainS find gefallen. — Zwei Divisionen Bundrstruppen verfolgen die Sonderbündler auf MurfrerSborough. Am 31. hat die Schlacht wie der begonnen und zwei Tage nachher noch fortgr dauert. Die Verluste sind enorm. General Butler ist von NeworleauS in New- Dort angekommen und nach Washinaton gegangen. Er soll (wie schon gemeldet) ein wichtiges Kom mando bekommen. Richmonder Blätter behaupten, die UnionSlrup- pen hätten LiekSburg za« Mississippi, zwischen New- orleans und Memphis, der Punkt, wo dir Consödrrirten noch immer die Stromschifffahrt sperrens am 27. 28. und 2S. angegriffen, seien aber mit großem Verluste zurückgeschlagen worden. Der Kampf dauerte die ganze Zeit ununterbrochen fort (oder nock fort? Im Telegramm steht sialaill« oontinueli, was conümwll«- oder ennlinusil heiße»» kann. Im letzter»» Falle wäre aber de» Ausgang noch nicht zu melden, wie doch in de» „Zurück werfung der Unionisten geschieht). Ein Telegramm der „Times" aus New-Aork vom 3. Januar meldet: Eine Proklamation Lin coln'S gestattet die Aufnahme von Negern zu KestungS und Seediensten in daS Unioiiöbeer. — DaS dundeStreue Westvirginien wird für' einen drsondern Staat erklärt - Anleihe 18^ Metall auSzuzahlrn. — Der Einfall des SondrrbundS- grneralS Stuart in Maryland ist obne Folgen be endigt worden. — Die Berichte über d»e Schlackt bei MurfreeSborongh lauten widersprechend; die Unionisten sollen angeblich schließlich Sieger ge dliebku, die Verluste aber bedeutend sein — ES geht daS Gerückt, General Burnfide habe abge dankt und General Hooker sei sein Nachfolger (im Commando über die Potomacarmee). —) Im Telegramm »lehr dann noch ,,»ou» moilie »olUms". aber entweder ist die», w»e die Bcrgleichnng der Worlzabl anzu- deute» t-kprt, tzsojetzkdnpNcasien oder e» müßte für >ou. eiivad Andere-, et»« „lroli- gtlkfkii'ivtrböA dienst von dm vorder- genan»»en vier Regimentern nicht» Besondere» gesagt »rare. die Mittel darbieten, die StaatSautgaben deS Vor jahres einschließlich aller außerordentlichen Bedürf nisse vollständig zu decken. Das im Entwurf» deS StaatShaußhaltetatS IE veranschlagte Defirit wird daher nicht rintretrn. In Ermangelung gesetzlich festgestrllten Ttaatl- hauShalttrtatS 1862 habe die Regierung in erhöh tem Maße ihr Augenmerk darauf gerichtet, die Verwaltung sparsam zu führen; sie habe jedoch nickt unterlassen dürfen, alle zur ordnungsmäßi gen Fortführung dcr Verwaltung, zur Erhaltung und Förderung der bestehenden StaatSrivrichtun- gen und zur LanbeSwohlfahrt nothwendigen Aus gaben zu bestreiten. Nach geschehenem RecknungSabschlusse werde die Regierung die Vorlage über den Staatshaus halt de» Vorjahre» einbriugrn und nachträglich die Genehmigung beider LandtagShäuser zu den geleisteten Ausgaben beantragen. Der StaatShauShalttetat für 1863 wird er neut vorgelegt. Die Ansätze desselben sind nach inzwischen gemachten Erfahrungen anderweit ge prüft, in einzelnen Positionen den Verhältnissen entsprechend berichtigt. Infolge dessen konnte das Deficit des frühern Etatsentwurfs vermindert werden Die Hoffnung sei wohl begründet, diese» Deficit werde seine vollständige Ausgleichung fin- den. Den StaatShauShaltSerat für 1864 werde die Regierung alsbald zur Berathung vorlegen. Dir Regierung wird einen Gesetzentwurf zur Ab änderung und Ergänzung des Gesetze», die Ver pflichtung zum Kriegsdienste betreffend, vom 3. September 1814, vorlegen. Sie hofft, daß die Re organisation de» Heere», zu deren Aufrechtbaltuvg sich die Regierung im Interesse der Machtstellung Preußen» einmüthig verpflichtet erachtet, auch durch gesetzliche Feststellung der zu ihrer Durchführung erforderlichen Ausgaben nunmehr vollständigen Abschluß gewinnen werde. Di« Thronrede erwähnt nun die Vorlagen be treff» der bevorstehende» Jubelfeier und betreffs der Mariueerwriteruug. Gewerdfleiß und Handel müßten zwar noch der Lortheile der Handelsver träge mit Frankreich entbehren, die Regierung sei jedoch fest entschlossen, daß die Lortheile nicht über den Zeitpunkt hinaus vorenthalten bleiben sollen, wo di» Verpflichtungen lösbar werden, die gegruwär- stehen. Die R egirruug hofft Borlagrn wegen neuer Eisen bahnen zu machen, verheißt Gesetzentwürfe zur Ergänzung der deutschen Wechselordnung und über dir Gerichtsbarkeit der Consulv. Die Borbera- thuvgen über die Gutachten der Provivzialstände lassen noch nicht übersehen, ob der Gesetzentwurf über die KreiSordnung alSbald werde vorgelegt werden können. Tie Beziehungen zu den auswärtigen Mächten seien im Allgemeinen befriedigend. Ten Bemühungen der Regierung sei r» gelungen, ihre Politik in Kur hessen zur Geltung zu bringen und diesem Staate Aussichten auf geordnete Entwickelung seine« verfas- sungklebens zu gewähren, welche auch durch die neue sten Kasseler Vorgänge nur vorübergehend getrübt werden könnten. Die von deutschen Bundesregierungen in der Bun desversammlung gestellten Anträge hätten weniger durch ihren Inhalt, als durch die auf sie angewandte Aus legung der Bundesverträge eine prinripirlle Bedeu tung für die Stellung Preußens zum Bundestage er langt. Die Regierung sei auch ihrerseits von der Uebrrzeugung durchdrungen, daß diese Bundesverträge, wie sie 1815» geschloffen, den veränderten Zeitverhält- niffrn nicht entsprechen. Bor Allem aber ist sie sich der Pflicht gewiffenbaf ter Beobachtung der bestehenden Verträge bewußt und entschlossen, die volle Gegenseitigkeit in Erfüllung die- Amtlicher Thril. Bekanntmachung, die wegen der Rinderpest getroffenen Sperrmaas- regeln betreffend. Da ofsicieller Mittheilung zufolge die Rinderpest in Böhmen nunmehr wieder erloschen ist, so hat cs mit Rücksicht darauf, daß die K. K. Statthalterei zu Prag die für Böhmen gegen die Einschleppung der Seuche ge troffenen Schutzmaa-regcln nach wie vor unverändert fort bestehen läßt, thunlich geschienen, die Sperre gegen Böh men wieder zu mildern. ES wird daher hiermit die Einfuhr und das Ein bringen von Rindvieh des Landschlags, ingleichen von Schafen, Ziegen und Schweinen aus Böhmen nach Sach sen bi- auf Weiteres unter der Bedingung wieder gestat tet, daß durch bezirksamtliche Certificate darüber sicherer Nachweis beigebracht wird, daß die in dem Certificate nach der Stückzahl und sonst genau zu bezeichnenden Thirre sich bereit- seit mindestens zwei Monaten in Böhmen befunden haben. Diese Einfuhrrrlaubniß bezieht sich jedoch nicht auf Steppenvieh (ungarische, podolische und galizische Rinder) und ebensowenig auf ungarische Schweine, deren Ein bringen bleibt vielmehr ebensowohl als die Einfuhr der in den Verordnungei» und Bekanntmachungen vom 23. Okto ber, 4. November und 15. Dccember 1862 bemerkten thicrischen Rohprodukte noch ferner verboten. In Gcmäsheit der allerhöchsten Verordnung voin 16. Januar 1860 und unter Verweisung auf die Straf bestimmungen tz. 3 ebendaselbst werden die Polizeibehör den und alle diejenigen, die es sonst angeht, angekvtrfen, sich hiernach genau zu achten. Gegenwärtige Bekanntmachung ist in allen K. 21 des Preßgrsetzes vom 14. März 1851 gedachten Zeitschriften zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 12. Januar 1863. Ministerium des Innern. Frhr. v. Brust. Schmiedel, 8. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwock, 14 Januar. Der Land- tag IS heute Mittag durck den Ministerpräsiden ten, Herrn v. BiSmarck, eröffnet worden. In der Eröffnungsrede begrüßt die Regierung den Land tag wit dem lebhaften Wunsche, daß e» gelingen möge, über die im vorigen Jahre ungelöst geblir- ' denen Kragen eine dauernde Verständigung herbei. Zuführrn. Diese» Ziel werde erreicht werden, wenn in der Auffassung der Stellung der Lande»vrrtrr- tvng unsre Verfassung al» gegebene Grundlage fest- gehalten werde, und die gesetzgebenden Gewalten unter gegenseitiger Achtung ihrer verfassungsmäßi gen Rechte in der Förderung der Macht und der Wohlfahrt de» Vaterlandes ihre gemeinsame Auf gabe finde«. Die Finanzlage dürfe al» durchaus befriedigend btzzeichurt «erden. Die Staatseinnahmen deS Vor jahre» haben bei den meisten VerwaltungSzweigrn dea Voranschlag avsrhnlich überstiegen und werden 2 Fr Pflicht al« Vorbedingung des Fortbestandes solcher Verträge zu behandeln. Die Negierung wird von dein ernsten Bestreben geleitet, einmüthige« Zusammenwirken mit den Häusern »es Landtag» zu erreichen. Wien, DirnStag, 13. Januar, Abend». Die „Generalrorrrspondevz für Oesterreich" hält den (im gestrigen Blatte gemeldeten) Behauptungen de» Pariser Gelbbnchr» argrnüber aufrecht, daß der Handelsvertrag im Zollvereine lediglich au» han- WflSpolitischen und ökonomischen Gründen bekämpft Werde. ^Wien, Mittwoch, 14. Januar Die heutige ^Presse" bringt in einem Telegramm au» London mm gestrigen Tag« die Nachricht, der regierende Herzog von Koburg sei nunmehr der von Eng land patronirte Eandidat für den griechischen Thron; derselbe würde den ältesten Sohn de» Her zogs (welches Herzogs? Se. Hoheit der Herzog von Sachjen-Koburg hat keine Kinder!) al» eventuellen Nachfolger auf dem griechiscken Throne adoptiren und Prinz Alfred von Großbritannien würde in Loburg secundiren (letzteres Wort soll wohl heißen ,»succediren"). Pari», Dienstag, 13. Januar, Abend«. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer er innerte Morny un die bevorstehenden Wahlen, an den AnStansch von Concesfionrn und Vertrauen zwischen dem Souverän und den Kammern. Er hofft, daß da« Land diese Situation, welche dir Verfassung unangreifbar mache, verlängern werde, weil sie vrrbesserung«fübig sei, indem sie die gra duelle Errichtung der Freiheit, sowie die Befesti gung eine« unerschütterlichen Fundament« für die kaiserliche Dynastie begünstige. Pari», Dienstag, 13. Januar. Nach hier eiugrtroffeuen Nachrichten ans Konstantinopel vom gestrigen Tage ist Mustapha-Pascha zum Ai- »anzmiaistrr, Fuad zum Präsidenten de» großen RathS ernannt worden. — Berichte auS Tehe ran vom 12. Drcembrr drmrntiren die Nachricht von der Einnahme Herat» Turin, Dienstag, 13. Januar. DaS Parla ment ist auf den 28. Januar einberufen. Man versichert, der Marinemiuisier Ricci habe seine Demission gegeben. Die Municipalität von Ne- »p-^hat sichdei der Sammlung zu Gunsten der durch die BrigankT Beschädigten mit ZetchNVNg von 56,600 Fr. betheiligt. Korfu, 12. Januar. (Tel. d. W. Bl.) Eine in Umlauf gesetzte Dankadresse an England wurde auf Antrag der angesehensten Kaufleute der Stadt verworfen. Alexandrien, Mittwoch, 13 Januar. Der Viceköuig hat Frankreich 500 Negersoldaten ge stellt; dieselben find auf einem französischen Kriegs schiffe ringeschifft worden und nach Mexico be stimmt. New-Uork, 3. Januar. E« ist eine Prokla mation de» Präsidenten Lincoln erschienen, welche, gemäß seiner frühern Proklamation, die Staaten Arkansas, Texa«, Mississippi, Alabama, Florida, Georgia, Nord- und Südcarolina und einen Theil von Louisiana und Virginieu*) für im Aufstand begriffen, alle in diesen Staaten befindlichen Skla ven für frei erklärt und allen Militär- und Ma- rivebehörden anbefiehlt, sie als frei anzuer- kennen und zu schützen. Die Sklaven werden ermahnt, sich, abgesehen von dem Fall« der Ler- theidigung ihrer Person, aller Gewaltthätigkriten zu enthalten ') Westvirginien , das sich vom östlichen getrennt hat, und New-Orleans werden also für dnndestreu angesehen, ebenso ganz .«tenluckv nnd Tennessee, obwohl in Letzterm der Kampf noch arg genug tobt — vrgl. die solgende Nachricht. Man besitzt aber die Hauptstädte und in diesen bunderireue Legislaturen und Gouverneure. Der Krieg gilt für Feindes Einfall.
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