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Dresdner Journal : 22.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-22
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 22.01.1863
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6« währe ger <i Theil» Provi grster, Mertz weise schein in M L^n - -f Theater. Wegen des andauernden Kriege» wur den die durch Ullmann mit den Künstlerinnen Fräulein TietjenS und Krau Ristori für New-Pork abgr- 1. ff * Der Professor der Maschinenkunde, Seb. Haindl, ist im 61. Lebensjahr in München gestorben. Er war ein tüchtig« Lehrer und allgemein geachtet; seine Brust schmückten die Ritterkreuze de» k. sächsischen Albrecht orden» und de» württembergischrn Friedrichorden». ? DaS „Adventlichtchrn", welches auch in un srem Sachsen in verschiedenen Gegenden spukt und bald al» Irrlicht, bald al» Geiiwrerjcheinung erklärt worden ist, findet eine schöne und offenbar naturgemäße Erklä rung in vr. Korth'» „Hühner- u. Taubrnzeitung" 1862 Nr. 46, welch« durch jede Buchhandlung zu erhalten ist. -j- Architekten werden von Kiel au» zur Concur- renz für den neuen Universttätsbau eingeladen; 500 und 250 Thlr. find als Prämien für die besten Entwürfe au-gefetzt. schlossen«, Contracte rückgängig gemacht. Fräul. Tietjen« ist für die Frühjahrsstagionc in Neapel engagirt. — In Uhland's Nachlaß fand sich ein Lkederspicl: „Der Bärenrittcr", vor, das von Uhland und Justinus Kerner in ihren Studienjahren gemeinschaftlich abgefast wurde. Dasselbe wurde von Uhland's Erben dem Compositrur Kücken gesendet, damit er es in Musik sehe. Die „Donau- Zeitung", der wir diese Notiz entnehmen, wundert sich mit Recht über diese Wahl. — Herr Lehmann, Directcr des „CarltheatcrS" in Wien, will das Bolksftück durch eine Preisausschreibung heben. Die Preise soll nicht ein Cornits von einigen Personen, sondern die Ge- sammtheit teS Publicum- zuerkenncn. Drei Preise, unbeschadet der täglichen Tantieme, nämlich 5 Prvcent von der Gesammteinnahme und eines Autor-Benefizes bei der 20. Vorstellung, sind auSgesctzt; der erste Preis beträgt 600 Fl., der zweite 400 Fl., der dritte 300 Fl. Die Einreichungsfrist der Stücke beginnt am I. März und dauert bis 1. Juli. Hous drin nur Ken» der Rück Str« ten ' »en 1 ganz gen, norm zurü. Fein) Schl« borvi sei. < den gerät Kirb' berla entla nanr lung rille - bis > solch bell« and« foga» Fost« werb hatte ward feind sich l sein« und herge keiteN deL Pirat rat g giere Mari denkt Ocea beglei dem > nige in A Die < des > gelaw ler'S Trxae in G gut, siana, bürg große des 4 Auch auf 1 Orlea BbSti Nachr deSg« sten <r rie-E Nord, Bur« sie «h bellen Hatter — L einig« des « dern der R hat. fein, denen nächst, Vers« Einvr nach < wärmste Theilnahme fühlender Herzen ist dem Leidenden gewiß und hat sich in jüngster Zeit wieder mit erhöhtem Interesse offenbart. Im Vertrauen auf diese Theilnahme, der sich die gerechte Hochschätzung und Würdigung der Dichtungen Mosen'S zugeselll, soll jetzt eine Gesamml- ausgabe seiner Werke veranstaltet werden. Wie wir hören, wird sich F. A. Brockhaus in Leipzig diesem wahr haft verdienstlichen VerlagSunternehmen unterziehen. — Das körperliche Befinden Mosen's, obgleich derselbe noch in voller geistiger Frische den regsten Antheil an den literarischen Productionen der Gegenwart, wie an den Tagesereignissen nimmt, ist leider der Art, daß seine eigne Thätigkeit bei jenem Unternehmen nicht in An spruch genommen werden darf. Unzweifelhaft aber wer den durch diese projectirte GejammtanSgabc die Lebens tage des schwergeprüften Dichters, dessen unsägliches Leiden bereit» lange Jahre seine Hand von seinen 'Werken abgezogen, unendlich erheitert werden; und man darf — wie uns berichtet wird — wohl mit Recht anneh men, daß ihn einzig und allein der Gedanke noch auf recht erhält, seine geistigen Schöpfungen, in ein geordnetes Ganze» gebracht, dem deutschen Volke vorlegen zu kön nen, für da» er so glühend und treu empfunden und gedichtet. Möge nun auch das deutsche Volk durch seine Auf nahme der ,, Gesammtwrrke Mosen'S", deren baldiger Ankündigung wir entgegensetzen, den deutschen Geist und Nativnalfinn in seinem Dichter ehren, und ihm durch den thatsächlichrn Beweis liebevoller Anerkennung und verdienter Hochschätzung erhebenden Lohn, kräftigend« Freude und lichten Trost gewähren. E. Bonck. B Word« als G bahne Literatur. Julius Mosen» langlähriger und hoffnungsloser KrankheitSzustand ist allen Freunden der Literatur, mir den persönlichen Hrrundeu de» Dichter», Heren er hier in Dresden viel« zählt, bekannt; die Man wußte, daß die Anhänger Franz' II. in Rom sich ihrer bedienten, um Gelder und Eorrespondenzen behufs Auf. rechterhaltung und Unterstützung der Räubereien zu ver breiten. Man ließ sie keinen Augenblick außer Auge, und als sie sich anschickte, von Neapel nach Jsoletta ab zureisen, wurde .sie verhaftet. Man fand bei ihr drei an Franz Ik. chiffrirte Briefe, einen Schlüssel der Chiffren; einen Brief eines frühern neapolitanischen Beamten, na mens Miachele Roberts, an denselben, worin er ihn auf- fordert, mit Sendung von Geldern für die Räuber un ablässig fortzufahren. Gleichzeitig mit der Fürstin wurde der Ritter Quattromani verhaftet, welcher nach Angabe der Dame ihr die Briefe zur Besorgung übergeben hatte. Turin. (Tr. Z.) Das fortwährende Zusammcnschmrl- zen der sogenannten ungarischen Legion hat die pie- montrsischr Regierung endlich veranlaßt, derselben auch formell ein Ende zu machen und dem Legionscommandv in einer Zuschrift zu eröffnen, „daß aus politischen Rück sichten eine weitere Jngrrenz der Regierung auf die Bit düng der besagten Legion nicht mehr möglich und sie daher genöthigt sei, die zur Formirung dieser Legion be willigten Subsidien einzustrllen", was mit 1. k. M. ge schehen wird. Da nun von diesen Subsidien die Ge halte und Pensionen der Offizier« LeS Corps bestritten wurden, jo hat diese Erössunng unter denselben große Niedergeschlagenheit verursacht. Ein Theil ist bereit» nach Amerika abgegangen, um dort Unterkunft zu suche», ein anderer aber hat sich entschlossen, ein Gnadengesuch an Se. Majestät den Kaiser von Oesterreich zu richten und um die straffreie Rückkehr in das Vaterland zu bit ten. Türr wurde ein Commando im Neapolitanischen angewiesen, da Lamarmvra aber energisch gegen dessen Anstellung unter seinem Commando proteftirt, so wird er vorläufig in Drsponibilität versetzt werden. Madrid, 19. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Cortes kündigte das Ministerium an, seine Politik werde auch ferner auf der Einigung aller liberalen Parteien beruhen, es werde bestrebt sein, alle Consntu- tionellen zu vereinigen, die guten Beziehungen zum Aus lande zu erhalten und in Dingen, bei denen die Ehre Spaniens nicht interessirt sei, die NeutralUät wahren. Auf eine Interpellation Gonzales Bravo'S erklärte O'Don- nell, das Ministerium werde dieselbe Politik wie bisher befolgen. In Betreff Mexicos sei nicht» zu thun; über die Frage selbst liege da» Unheil der Corte» vor, man werde sich also nur noch mit den Jncidenzpunkten, die sich etwa erhöben, zu beschäftigen haben. — Bustillos' hat das Marineministerium ausgeschlagen. ES wird ver sichert, daß Posoda Herrera als Botschafter nach Paris gehen werde. — Eine Versammlung der Dissidenten bei RioS Rosas hat beschlossen, das Ministerium zu unter stützen. Athen, 8. Januar. (O. P.) Beinahe alle Repräsen tanten der verschiedenen Wahlcollegren machen Chorus,, um dieselbe grause Melodie zu singen: Ungesetzlich keiten, Mißbrauch der Amtsgewalt der den Wahlen! - Ich will Ihnen nur einige Thatsachen mittheilen: In den Gemeinden EraneS und PhlrstadoS (Departemsnt TryphiliS), welche, Weiber u. Kinder mitgercchnet, nur 6500 Seelen zählen, fand man in den Urnen 7500 Stimmzettel!? In Hydra wurden die frechsten Unge setzlichkeiten begangen, Bestechungen und Gewalt. Fünf zig sich für Nationalgardcn ausgebende Männer, welche keine andere Autorität anerkannten, als die der Reprä sentanten Budurus und JurdiS, besetzten die Kirche und ihre Zugänge, in welcher die Wahlen vorgenommen wer den sollten; sie wiesen alle Jene zurück, deren Stimmen jenen beiden Repräsentanten nicht günstig waren, tausch, ten Andern die Wahlzettel an», insultirten, um dir Wähler der andern Partei einzujchüchtern, auf öffent lichem Platze den L. Conduriotis, Sohn des berühmten Condurivtis, der einer der Hauptführer der Revolution im Jahre 1821 war rc. rc., und verschwanden nach voll endeten Wahlen. In der Gemeinde Tolophon, wo bi« Zahl der berechtigten Wähler nur 216 betrug, fände» sich in der Wahlurne 1166 Stimmzettel vor. Am Arre sten ging eS in Sparta zu, wo die Vervielfältigung der Stimmen an die Wunder des neuen Testaments erin nert. Die Zahl der eingeschriebenen Wähler erreichte hier nicht 7000 und die Urnen enthielten 36,000 Stimm zettel. Die Nationalversammlung hat zwar in ihren ersten zwei Sitzungen einige dieser Wahlen für ungiltig erklärt, aber dadurch sind die Uebrlstände, die von allen Seiten auftauchen, nicht gehoben, und die Zwietracht und der Bürgerzwist nehmen immer mehr die Oberhand. Die Erklärung der 250 Armeeoffiziere, daß sie die Nationalversammlung für die einzige souveräne Gewalt der Nation anschen, jeden ihrer Acte achten und vertheidigcn, jeden Eingriff in ihre Unabhängigkeit zu rückweisen werden, beweist schon, daß diese Gewalt nicht allgemein geachtet, aber bedroht wird. Wie wenig Ver trauen in die Nationalversammeung in» Lande herrscht, bezeugt ferner die allgemeine Lauheit in der Betheili gung am Nationalanlehcn. Die Geldverschleude-' rungen haben die Besonnenen stutzig gemacht. Verge bens predigen die der Bewegung günstigen Blätter dem- Volke: eS handle sich jetzt nicht darum, die Finanzen ick Ordnung zu bringen, sondern di« Ordnüng und Ruhe aufrecht zu erhalten, und dazu brauch« man Geld und wieder Gelb. Aber die Leute meinen, dies« Sicherheits mittel seien zu kostspielig und müssen zum Bankerott führen. Die Universität hat heut« ihren 25. Jah restag gefeiert; sie ist auch «ine Gründung des König» Otto, gleicht aber heute viel weniger einem Tempel der Wissenschaften, al- einer Caserne, und di« Jugend, statt ihren Studien odzuliegen, macht UedungSmärsch« nach dem PireuS, als ob sie die fremden Flotten in dir Flucht jagen wollte. Dem englischen Gesandten, Herrn Gear- leit, scheint die Geschichte hier zu bunt geworden zu sein und er ist mit einem englischen Dampfer anf einer Rundreise im Archipel begriffen. Ren» Dork, 2. Januar. (1t«w°2). H.-Z ) Seit der Schlacht bei Kredericksburg hat der Norden allerdin-s keine bedeutende Schlappe mehr erlitten, um so hänffßer aber sind an den verschiedensten Plätzen Scharmützel und Gefechte vorgefallen, in denen er, wenn auch nicht unterlege«, doch andererseits auch nicht den Sieg davon getragen hat. Aus dem östlichen Kriegsschauplatz« wa ren di« Rebellen nicht unthLtig; ihr Rettrrgeneral Sw art umging die ganze Burnside'sche Arme«, nähertte sich Llerandria bis aus wenige Meile,» und wagt« sich tzis an di« Linien Sigel » bei Dumfries u. Staffvrd-Eo«^- a wurd« Heers sich o dem 1 gen h verein dem § 1er d und t Musi verso vr. 1 erneri ordn« rnanr Nach hielt erhielten augenblicklich di« nöthige ärztliche Pflege und harten sich auch der sprechendsten Beweise innigster Theil- nahme beider Majestäten zu erfreuen, welch« sogleich selbst zu ihnen sich verfügten und die k. Wagen zu ihrer Heim fahrt zur Verfügung stellten. Noch vor dem Weggehen legte der König seine Zufriedenheit mit dem Fest an den Tag und sprach dabei dir Ueberzeugung auS, daß Bay ern» Bürger, wenn — was Gott verhüte —* neu« Tage der Krisis über un» hereinbrrchen sollten, dieselben pa triotischen Gesinnungen durch die Thal bewähre» wür den, wie in der Bergaugenheft, an welche die Aufschrif ten im Saal erinnert hakten. » tz Frankfurt, 20. Januar. In mehrern Zeitungen findet man die Behauptung, der AuSschußantrag über die Vorfrage wegen deS DelegirtrnprojectrS werde in der nächsten BundeStagssitzung nicht zur Abstimmung kommen, weil die Antragsteller die Sache zu verschieben, wenn nicht gar ganz fallen zu lassen beabsichtigten. Diese Behauptung ist unrichtig, und ich darf Ihnen auf da» Bestimmteste melden, daß die Abstimmung in der Bun destagssitzung vom 22. Januar erfolgen wird. Wenn übrigens in Ihrem Blatte schon früher darauf hinge wiesen worden ist, daß sich keineswegs mit Sicherheit Voraussagen laste, ob der AuSschußantrag bei der Ab- . stimmung auch die Majorität erhalten werde, so stellt sich jetzt als fast zweifellos heraus, daß der Antrag wirklich in der Minderheit bleiben wird, und zwar mehr aus zufälligen als aus sachlichen Gründen. Zuvörderst ist zu berücksichtigen, daß von den acht Regierungen selbst, welche den Antrag eiugebracht haben, bei der Abstim mung eine (Nassau) nicht für denselben stimmen kann, indem für dir 13. Curie, welche Braunschweig und Nassau bilden, Braunschweig die Stimmführung hat, und diese jedenfalls für Preußen abgebcn wird. Tie Stimmen für Holstein und Luxemburg dürften ebenfalls gegen den Antrag ausfallcu, da diese konsequent gegen jede Bundesreform sind. Gleiches gilt von Mecklenburg. Daß die 12. Curie (thüringische Staaten) — mit Aus nahme Meiningens — und 15. Curie, in welch letzterer Oldenburg die Stimme führt, gegen Preußen stimmen werden, ist nicht zu erwarten; ebenso wird die Stimme der kleinen Staat«», welche die 16. Curie bilde»», da in dieser die Stimmführung zufällig ebenfalls in Preußen freundlich«» Händen ist, gegen den AuSschußantrag aus fallen, so daß dieser außer bei» ihrn bleibenden 7 Stim men der Antragsteller etwa noch die Stimme der 17. Curie (freie Städte) - die sich aber wahrscheinlich zersplittern wird —, im Ganze»» also höchstens 8 Stim men, erhalten, Preuße»» aber, die Badens mitge rechnet, sicher deren 9 zählen wird. Es ist nicht wohl anzunehmcn, daß diejenige,» Negierungen, welche sich an dem Plane wegen Errichtung einer Delegirtenversamm- lung betheiligt haben, durch dieses Resultat in ihrem Streben nach einer zeitgemäßen Bundesreform sich beirren lassen werden; vielmehr ist die gegründete Hoffnung vor handen, daß sie sich hierdurch nur veranlaßt sehen wer den, diese Bestrebungen auf eine andere Basis überzu leiten. Paris, 19. Januar. Das Budget für 1864 ist auf 1,778.461,501 Fr. in Ausgabe und anf 1,781,762,986 Fr. in Einnahme veranschlagt. Die Motive zu dieser Gesetzvorlage finde»» wir heute im „Moniteur" vollständig abgedruckt. Danach erfordern Staatsschuld und Dota tionen 685 990,120 Fr., der allgemeine Staatsdienst 811,848,633 Fr., Regie-nnd Erhebungskosten 235,551,248 Fr., Zurückerstakttungen 45,071,500 Fr. Die Einnahme- hauptquelle bilden die indirekten Steuern mit 1,224,798,000 Fr., dazu kommen directc Steuern mit 312,338,000 Fr., aus der Amortisirungsdotation 98,022,745 Fr., aus den Forsten 41,921,500 Fr., aus den Domänen 13,791,216 Fr., aus Algerien 18,800,000 Fr. rc. — Nach dem „Erposö" war der Effektiv bestand der französischen Armee am 1. November 1862 folgender: Im Innern 338,562 Mann, in Algerien 55,285, in Italien 16,950, in China 915, in Cochinchina 1179, in Mexico 27.945, zusammen 440,836 Mann, wovon 20,000 der Alters klassen von 1856—58, als in der Reserve befindlich, abgehen. — Prinzessin Clotilde soll sich wieder in interessanten Umständen befinden. Madame de la Ronciöre le Nourrv ist zur Gouvernante des kleinen Prinzen im Palais- Royal ernannt worden. — Der kaiserliche Prinz war dieser Tage von einer Halsentzündung befallen, be findet sich jedoch wieder wohl. — Wie die „France" wissen will, steht Frankreich im Begriffe, Besitz von Obok, einem am rothen Meere in der Nähe der Meer enge von Bab-elMandeb gelegenen Orte, zu nehmen. Die Fregatte „Hermione" soll mit dieser Mission betraut sein. Obok soll als Zufluchtsort und Kohlenniederlage dienen. Die betreffenden Arbeiten sollen bald ihren An fang nehmen. — Die „Patrie" widmet heute dem De menti, daS ihr die officielle „Bayrische Zeitung" gegeben, einige Worte. Sie will keineswegs gesagt haben, daß Bayern, Württemberg und .Hessen-Darmstadt eine Note Befestigungsarbeiten eifrig betrieben, an mehrer» Po- übergängen, und namentlich bei San Benedrtto will man Brückenköpfe bauen; an der Herstellung eine- verschanz ten Lager» bei Cremona wird stark gearbeitet, und die Rocca von Bergamo wird zu einer hartnäckigen Ver- khridigung in Stand gesetzt. — Hier athmet Alle» Frie denSzuversicht und ist von einer faktischen Aufregung gar keine Spur vorhanden. Die Veronesen genießen mit Eifer die Freud«» de» EarnrvalS, und da öffentliche Ballfrste noch nicht arrangirt wnrdrn, so giebl man sich der deutsche»» Sitte der Hausbälle hin, und find diese häufiger denn je. Dieser Tage aber wird die Bewilli gung der Behörde zur Abhaltung von Maskeraden er folgen, und so hoffe»» wir denn auch den Carneval nach hiesiger Art und Sitte genießen zu könne». u Berlin, 20. Januar. Der einzige bisher dem Landtage und zwar dein Herrenhaus« vorgelegtr Gesetz entwurf von allgemeiner Bedeutung ist derjenige in Be treff der Aktiengesellschaften, bei denen der Gegen stand des Unternehmens nicht in Handelsgeschäften be steht. Derselbe umfaßt 6 Paragraphen und unterwirft derartige Gesellschaften in vielen Beziehungen den Vor schriften deS deutschen Handelsgesetzbuches, indem er be sonder» daS Gesetz vom 9. November 1849 außer Kraft setzt, während er die auf die Eintragung ii» daS Han delsregister u. s. w. bezüglichen Vorschriften ausdrücklich au-schließt und durch andere ergänzt. Die Befugniß der Vorstände derartiger Gesellschaften, letztere zu vertreten, wird für den Zeitraum voi» fünf Jahre»» sehr ausgedehnt und im Schlußparagraphen auf das rheinische Recht die geeignete Rücksicht genommen. — DaS für den Landtag bestimmte Material wird übrigens in dei» nächste»» Tage»» durch Vorlegung des MilitärgcsetzeS erweitert, wel ches nach einem offikiösen Artikel in den» hiesigen Local blatte „Der Publicist" ei»» Maximum der zum stehen den Heere einzuberufenden Mannschaft durch einen Pro centsatz der Bevölkerung festste!!«» wird. — Die Vor verhandlungen über die Adresse sind noch nicht beendet. Die gemischte Commission, welche den Entwurf vorlegen soll, hat beschlossen, sich durch Delegirte aller Fractionen, mit Ausnahme der der Conservativcn, zu erweitern. Die Fraktion v. Vincke, von welcher der Abg. Schubert ein geladen werden sollte, hat diese Einladung abgelehnt, dagegen war bei der heutige»» Berathung die Fraction ». Rönne, die „Fraction des Centrums" (Katholiken) und die „polnische Fraction" durch je zwei Mitglieder vertreten. In Bezug auf die Verfassungsfrage ist von keiner Seite gegen die bis dahin festgcstellten Sätze des Entwurfs Einwand erhöbe»» worden. Dagegen führt«» dir Maßnahmen der Regierung gegen die Beamten und die auswärtige Politik des Herrn v.-Bismarck zu wei tern Erörterungen, doch ließ sich eine Verständigung vor- auSsehen. Heute Abend tagen wieder die Fractionen der Fortschrittspartei und des linken CentruinS, un» über Annahme deS Entwurfs, soweit er bis jetzt durch Ein- verständniß der beiden Fractionen festgestellt ist, oder über Fortsetzung der Commissionsberathung zu beschließen. — Die Angabe, daß die Fraction v. Vincke einen besondern Adreßenttvurf «»»bringen wolle, ist ungegründet. Als Grund, weshalb die Altliberalen nicht zu den gemein samen Vorberathungen herangczogen worden sind, macht man von der andern Seit« das Austrrten des Grafen Schwerin gegen Grabow nach dessen Eröffnungsrede gel tend. Der Graf soll dem Präsidenten erklärt haben, er würde, falls er den AuSspruch des Letzter»» für die An sicht deS Hauses halte»» müßte, einen Protest in den ste nographischen Berichten zu Protokoll geben. — Se. Majestät der König ist vollkommen hergestellt, nimmt alle Vorträge entgegen und ist wieder in dei» vollen Klei der tägliche»» Geschäfte eingetreten. Gleichwohl ist auf deS Königs Befehl das für morgen im k. Schlosse ab- zuhaltende Hoffest auf einige Tage verschoben worden. — Der Vertreter Preußens bei der zu Belgrad tagen den militärischen Commission, Oberstleutnant v. Strub- berg, begiebt sich in den nächsten Tagen auf seinen Po ften und hat sich bereits bei dem Könige und dei» Mini stern verabschiedet. Berlin, 21. Januar. Der „St.-A." enthält heute solgenden allerhöchsten Erlaß an das Staatsmini- sterium: .In Verfolg Meiner, die hundertjahr»ge Feier de» Huberlu-duraer Friedensschluss«» und die Erinnerung an den vor SO Jahre»» ersolglen Ausruf de» hvchsetlgen Könige Frckdruh Wilhelm ltl. Majestät betreffenden Ordre vom 3. De zember vorigen Jahre» bestimme Ich nunmehr wie folgt: 1) Der lS. Februar diese» Jahre» ist al» der hundertjährige »sedenktag de» HubertuSburaer Fricdensschluffe» al» kirchliche Feier in allen Kirchen der Monarchie zu begehen. Diese Feier hat sich zuglerch aus die glorreiche Erhebung der Natron r. I. ISIS zu beriehen. 2) Am 17. März diese» Jahre» »st der Gedenktag de» Aus ruf»: .An Mrm Volk!' sowie die Stiftung d«S eisernen Kreuze» llO. März) und die Organisation der Landwehr festlich zu feiern. 3) Zu diesem Ende soll der Grundstein zu dem in hiesiger Residenz zu errichtenden Denkmale sür Meine» in Gott ruhenden Herr»» Vater» Majestät an dem genannten Tage von Mir in seierlicher Weise gelegt werden. Ebenso will Ich für den 17. vier Kursürstinnen von Thüringen, vier Kurfürstinnen von Sachsen, vier Herzoginnen von Weimar und Gotha, vier Herzoginnen voi» Meiningen, vor unserm Auge vorüber wandern. Mitten unter ihnen ragt aber als Perle da- der Landgräfin Katharine hervor. Weil aber Altenburg vornehmlich der Schauplatz deS darin ge schilderten FürstrnlcbenS, eine» Musterbildes häus lichen Glück- und Friedens für jeden Stand und Alter, ist, so hat diese Schrift namentlich für dir Specialge- schichtr diese» Herzogthums hohen Werth, ganz abgesehen von ihrem Interesse für die Literaturgeschichte ihrer Zeit überhaupt. Obgleich nicht sür den Buchhandel bestimmt, kann man doch Exemplare dieser vortrefflichen Schrift in der Schnuphasr'schei» Buchhandlung ii» Altenburg (» 20 Ngr.) erhalten. Der Ertrag ist von dem Herrn Verfasser, ArchidiakonuS an der Stadtkirchr zu Meinin gen, lediglich einer milden Stiftung gewidmet. Ebenbürtig schließt sich hieran eine andere kurze Gelegcn- heitSschrist unter dem Titel: vr. K. Back, „Aus dem Le ben der Herzoge Friedrich Wilhelm, Stifter» de» altrndurgischen, und Johann, Stifter- des Weimarischrn und gothaischrn Hauses Sach- srn-Ernestinischer Linie." (Eigenthum des Ver fasser».) 1862. o. O. (Altenburg, Pierer.) 8*. (15 S. nebst zwei Tafeln in Steindruck, fürstliche Trabanten b« Hvchzeitfrsten »n den Jahren 1592 und 1652 darstellend.) Diese dei gleicher Gelegenheit wie die obige erschienen« Festschrift ist gänzlich nach archivalischen Quellen abg« faßt und eine beachtrnSwerthr Gabe für sächsische Ge- schichtSfarschrr und Genealogen. vr. Gr äße. März o. I. alle m» Inland« «ohneaden Ritter und Inhaber de» eisernen Kreuze» beider Klassen hierher nach Berlin an Mein« Lasel entbieten. 4) Jngleichen will Ich hier in Berlin — sür Berlin selbst, sür Pot-oam und Eharlvttendurg — und in den Provinzial hauptstädten Köi,ig»derg ». Pr., Stettin, Magdeburg, Posen, Breslau, Münster und Koblenz die un de»» betressenben Orlen der selben oomicilirenden Besitzer der Kriegtdenkmünze sür Eombal lantei» pr» I8lS— lS zu Fesimahlen vereinigen, zu welchen De putatwnen der Arme« lind Mit dem V-rsitz« be» drafeu Festmahle« deauflraae Ich am hltstge» Ort« den Geue»alsel»«ar»chall Fre»h«rrn v. Äraugel, in oen Provinzialdauplltädteu die betreffenden comnmndrrrnden Ge- nerale, sofern sie nicht Ritter de» eisernen Kreuze» sind, in wet chrm Falle de, älteste Offizier sie vertritt, der da» eiserne Kren, nicht besitzt. ü) In allen übrigen Garmsoiwrlen find die an solchen do- micilirenden Besitzer der KrregSd.nkinünzr für Eoindattanten pro I8lA— 15 feiten» der Garnison, und zwar in Meinem Namen, festlich zu dcwitthen 6) Ferner ist überall sonfi durch die Behörden in den einzel nen Kreisen o»e Anregung zur festlichen Bewirlhung der eingeses senen Veteranen au» den Jahren l8lll bi» 1815 in angemessener Weise zu geben. 7) Behuf» einheilltcher Leitung, welche zur entsprechenden Ausführung Meiner vorstehenden Anordnungen erforderlich er scheint, ist em Festkonti««- zu bilden, zu dessen Vorsitzenden Ich oen GeneralsctdmarschaU Freiherr» v. Wränget dcstimmc. Als Mitglieder treten diesem Fcstcornit« bei: der Generalleutnant v. Schlichting, der Generalleutnant v. Maliszewrki und je ein Mitglied Meiner Ministerien de» Innern, des Krieges, de» Han del» »r., der geistlichen rc. Angelegenheiten und Meines königlichen Hause», sowie von der Genkralordenscoininisston. Die Betreffen den sind von den bezüglichen Ressortche!» namentlich zu be zeichnen 8) Auch in den Schulen »st der l7. März d. I. als Gebend» lag des «usrui» „An mein Volk!" sowie die Erinnerung an die Stiftung de» eisernen Kreuze- und der Landwehr, Ken Mir ge machten Vorschlägen entsprechend, zu feiern. Da» StaalSininisterium bat demgemäß das Entsprechende zu veranlassen. Berlin, den 18. Januar I8«m. Wilhelm, v. Bis marck. v. Bodetschwlngh. v. Roon. Gras v. Jtzenplitz. v. Mühle». Gras zur Lippe, v. Selchow. Gras zu Eulenburg. Görlitz, 18. Januar. T^r „Görlitz« Anz." bringt eine Miltheilung, die über ten Proceß gegen Haupt mani» v. Besser in Grauten; neue Thatsachen entt hält: Das ain 7- Januar gefällte Erkenntniß in dem Preßprocesse gegen den „Görlitzer Anzeiger" wegen Verbreitung eines Artikels, in dem die gegen die Grau- dcnzer Soldaten und gegen ten Hauptmann v. Besser erkannten Strafen gegenüber gestellt werden, lautet in den Gründe»» unter Andern»: „Nach der von dem Conr- »nandanturgericht zu Graudenz ertheiltei» Auskunft ist rechtskräftig erkannt gegei» den Hauptmann v. Besser auf einjährigen Festungsarrcst und gegen die Mann schafte»» der 12. Compagnie des 8. ostpreußischrn In fanterieregiments Nr. 45, nicht auf Baugefangenschaft, soudern auf Festungsstrafe. Das niedrigste Maß beträgt bei II Betheiligten je 2 Jahre und ist durch allerhöchste Bestätigung bei 7 Betheiligt«» auf 1 Jahr ermäßigt worden. Dies Sachverhältniß ist in den» Artikel nicht blos unrichtig vorgetragen, sonder»» vielmehr entstellt. Noch mehr erhellt dies aber aus dein Gegensätze, daß der Hauptmann v. Besser, welcher nach der Mittheilung des Commandanturgerichts schuldig befunden worden: der vorschriftswidrigen Behandlung resp. Beleidigung Untergebener, des Zuwiderhandelns gegei» 274 des Regle ments über die Bekleidung der Truppen in Friedens zeiten vom 18. Januar 1855, deS Mißbrauch- der Dienst gewalt gegen Untergebene zu Privatzwecken, der Ueber- schreitung der Strafbefugnisse und der unrichtigen Füh rung des CompagniestrafbuchS auS Fahrlässigkeit, sowie der Nachlässigkeit dei Bestrafung Untergebener, als Strafe und die Verpflichtung auferlegt erhalte»» hat, auf den Wällen ohne Degen spazieren zu gehen/' — Der Ntzdatkktk^"' ist zu 10 Thaler Strafe verurtheilt worden. München, 18. Januar. (A. Z.) Als gestern Abend II. MM. der König und die Königin in dem herr lich decorirten und reich beleuchteten Saale des k. Odeons zu dem Ballfeste deSLandwehrjägerbataillons erschiene»», wurden sie voi» der zahlreich«» Versammlung mit einem dreimal wiederholten Hochruf enthusiastisch begrüßt. Prinz Luitpold und Herzog Karl Theodor wa ren schon zuvor angekommen. Unter den zahlreich ge ladenen und erschienenen Gästen besanden sich die sämint- lichen Herren Staatsminister, Herren und Dame»» vorn Hofstaat Ihrer Majestäten, zahlreiche Generale, Stabs und Oberoffiziere der Linie, und Deputationen von Stabs und Oberoffiziercn der Landwehr in großer Anzahl aus Augsburg und vielen Städte»» und Märkten Lberbayerns. Bei der Polonaise führte der König die Gattin des Ma jors Edel, diese» aber die Königin. Auch an der darauf folgenden Quadrille nahmen Ihre Majestäten und die Prinzen Theil. In der nämlichen Quadrille mit Ihre»» Majestäten und den Prinzen tanzten auch Unteroffiziere und einfache Wchrmänner der Linie und der Landwehr, ein schönes Bild deS schön«» Verhältnisses, daS in Bavern zwischen König und Volk so glücklich besteht. Um 9 Uhr verließen Ihre Majestäten den Ball. Leider wurde die Festfreude einen Augenblick gestört durch das Herabfallen einer Dekoration, wobei ein Herr und eine Dame nicht unbedeutend am Kopfe verletzt wurden. Beide Verletzte in Betreff d«S Handelsvertrags nach Park^A-j»ndt?M, zufolge ist es aber sicher, daß diese StaHr»» in duff« Beziehung Besprechungen in Paris veranlaßt haben. Turin, 15. Januar. (O. P.) Ich erhalte soeben einige Details über die Verhaftung der römisch«» Prinzessin Darberini-Sciarra. Die Polizei «a» - bereit- seit längerer Zeit davon unterrichtet, daß im Hause
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