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Dresdner Journal : 06.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-06
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 06.01.1863
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^-4 Ld»»»e»e»t«»rrist: ! s 7blr. 10 »xr. io » Iw L»»I—»« iv . i 10 „ „ „ I tritt I-oM »oü Äon.tlicb i-> vr-^-E 15 Ngr. l 8t«mp«l«- Lim«I». Kuwm.rn: 1 1 »obi^ bin«. ZnseradkMreise: vijr 6-'" k«uiu «iaer ^«epMlteoso 2«ile: 1 Hxr. tlater „Livx«,»oat" üi» 2«U«: 2 kixr. Erscheinen: mit Xn»ll»l>we 6«r 8oaa- ULÜ kmert»^«, Lb«v<1» kiir 6«n sol^«nä«u l'tx. S- t-l Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1863. »»serattnammhme auswärt«: - L«iMß(: k». 6omwi«»i<,n!tr cke» >>r«»<tn«r ckonro»!,! «deo6»,.: 8. Lxoi.,1,, L. Il.l.a>c»; »»wburz- Lium»: t1n»»»»rLHi t Vool.r«; L«rlio: stuni ii »'»cli« i!ue>»- knoül., 8ure»u; vr«w«o: I!. 8<7»l.vr»i; >r«»l»»: I-ovi, 8rLxo»x Prui^urt ». H ckzi-iikU'robe 8uo>,8., «SW: ^ooi.r IHninra; k«ri>: v. «»«>.» (28, ra«U« I «. Luxi-il-u'» Uuvtid.; Vtmi: 6«uptoirU, ^Vi>-uei Xoituuz:, 8t«-s»u«pl. 887. Herausgeber: SlSviUl. iiLssäitiuu Uv» Dresdner Uuurui-I», vrMaao, N»eivQ»tr»,,v kio. 7. ÄUtlicher Thril zusammen auf 10 Millionen Gulden. Hiervon treffen 4'^ Millionen solche Parteien, welche einer Unter stützung nicht bedürfen, während der auf 5'^ Millionen geschätzte Schaden jener Parteien, die fremder Hilfe be- Unter den für Oesterreich unter und ob der Enns gewiesenen Betrügen sind je 30,000 Fl. begriffen, w «jttr WG SrE — . fich «W alle« -r-e« rme timwe für -en Fort bestand det Zollverein» und für Annahme de» Saudrlüvertragr» ausgesprochen und einen Aus schuß zur Berdrritung gleicher Ideen gewühlt. an- Fl- begriffen, welche auf unverzinsliche, innerhalb 10 Zähren rückzuzahlende Darleihen zu verwenden kommen. — Im'hiesigen k. k. Münza mte sind gegenwärtig im Ganzen 149 Arbeiter beschäftigt, worunter sich 85 stabil angestellte befinden. Es wird daselbst siir Rechnung des Hauses Rothschild und mehrere hiesige Bankhäuser eine sehr bedeutende Summe, und zwar theils in einfachen, theils in vier fachen Ducaten, ausgeprägt, welche letztere die Größe eines Thalers haben, und auf der Aversseite das Dild- niß Sr. Majestät des Kaisers im Krönungsornate, und auf der Reversseite den Doppeladler tragen. Wien, 3. Januar. Wie der „G. C." von kompe tenter Seite mitgetheilt wird, hat Se. Majestät über Ansuchen der lombardisch - venetianischen Centralcongre- gation allergnädigst genehmigt, daß sowohl die Natu rallieferungen und Dienste, welche aus Anlaß des letzten Feldzuges von dem lombardisch-venetianischen Kö nigreiche an die österreichische Armee geliefert worden find und liquid befunden werden, wie auch die in jenem Lande zu Zwecken einer dauernden Reichs- und Grenz befestigung vorgenommenen Expropriationen den Ei- genthümern in Silber vergütet werden. Roveredo, 31. Deccmber. Zn Bezug auf die Mit theilung, daß die hiesige Handelskammer ein Gesuch an das Handelsministerium gerichtet habe, worin die Einstimmigkeit der Kammer in dem die Weigerung eine» Deputaten für den tirolischen Landtag betreffenden Wahl beschlüsse und die Enthaltung des Präsidenten von jeder Einflußnahme conftatirt, die Veranwortlichkeit aber für die verfolgte Handlung vom ganzen Wahlcollegium an genommen wird, können wir aus sicherer Quelle melden, Gegcnthcile werden in demselben mehrere europäische Fra- daß das Handelsministerium cs für angemessen fand,^ die gen unblutig geschlichtet werden, wodurch sich von selbst dann die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens auch für das Jahr 1864 steigert." Der Wechsrlconr» auf London war 145^ Gold agio SL'/i», Fond» flau, Illinois 79, Middling Baum- TtUsrüMsche Nachrichten. ' Stuttgart, Sonntag,. 4. Januar. Eine Konstantinopel, Sonntag, 4. Januar. Mehe- gesteru hier stattgrfuudeue Bersammlung von un- med Lli Pascha ist aller SteLen enthoben und bei ttnudca de» Tagesgeschichte. Wien, 3. Jan. (W.Z.) Nach amtlichen Erhebungen be läuft sich der Schaden, welcher durch die Ueber- schwemmungen der Donau, Elbe, Weichsel und ih rer Nebenflüsse im Februar v. I. an Privat- und Ge- meinde-Eigenthum, an nicht ärarischeu Straßen, Brücken, Dämmen und ähnlichen Concurrenzobjccten angerichtet Nichtamtlicher Thril. ' Uebersicht. ! Tele-raphische Nachrichten. Zeituug»schau. (Genrralcorrespondenz aus Oesterreich.) kage»gefchichte. Wien: Ueberschwrmmungsschäden und Unterstützungen. Vergütungen für Kriegsleistungen in Italien. Goldmünzung. — Roveredo: Handelskam mer aufgelöst. — Berlin: Ministerberathungen. Kas- sencours preußischer Friedrichsd'ors. Reserven der Bun desgarnisonen einberufen. Oberpräsident v. Benin zur Disposition. Vermischtes. — Düsseldorf: Polizeivorschrift über Collectenwesen. — Kassel: Landtagssitzung. — Frankfurt: Marquis de Tal lenay -f. — Lübeck: Budget. Pari-: Neue Zeitung. Akademikergehalt erhöht. De- putirtenuniform. Concha's und Barrot'S Entfernung. Türkische Anfragen wegen der thessalischen Grenze. — Turin: Lamarmora's Bericht über das Räuber wesen. Garibaldi und l v«ei creckvoii. Scharmützel im Neapolitanischen. Graf de Launay und General v. Willisen. ParlamentSanfang. — Rom: Empfang des Papste-, am Sylvesterabend. Die Finanzconsulta. — St. Petersburg: Wider die russische Offizier adresse des Kolokol. — Konstantinopel, Smyrna: Neueste Post. — Athen: Eröffnung der National versammlung. Massenhafte Ernennungen. Budget erhöhung. Personalien. Parteiungen. — Japan: Ermordung des Regenten. — Amerika: Neu-Gra nada zahlt die französische Schuld. Usher die kaiserlich Leopoldino-Carolmische Aka demie der Naturforscher. vre»dnrr Nachrichten. Handelskammer von Roveredo wegen Ueberschreitung ihres Wirkungskreises durch Eingreifen in politische Fragen aufzulösen. ll Berlin, 4. Januar. Se. Majestät der König ist von seiner neulich durch eine Erkältung entstandenen Indisposition völlig wieder genesen und hat alle seine Arbeiten wieder ausgenommen. Die jüngsten Minister- derathungen dehnten sich sämmtlich weit über die ge wöhnliche Dauer aus und galten, wie man hört, vor zugsweise der Berathung über das Militärgesetz, wo bei das gesammte Material, welches aus den militärischen Gutachten gewonnen worden, als leitende Grundlage der ^Mrchp-uWieu aedmus. hat. Dias«« B«azhun«a «oh«»« auch wieder Se. königliche Hoheit der Kronprinz bei, welcher, wie man sich erinnern will, seit geraumer Zeit vor seiner Abreise nach der Schweiz und Italien an Staatsgeschäften unbetheiligt blieb. Es ist mit ziemlicher Gewißheit anzunchmcn, daß Se. Majestät der König den kische Reich in sich selbst zerfallen zu machen; aber selbst in diesem kaum denkbaren Falle würden die Groß mächte sich zuvörderst über dir Geschicke der europäischen Türkei provisorisch verständigen und ein Kriegsstand «wischen den Großmächten dürfte nicht sofort eintreten. Alle andern schivetronde» europäischen Fragen sind nicht stark, nicht brennend, ja nicht einmal verwickelt genug, um durch das Schwert nur allein gelöst werden zu kön nen. Wegen der Geschicke, die Griechenland sich selbst bereitet, wird kein ernster Zwiespalt zwischen den großen Mächten unsers Welttheiles, viel weniger ein Krieg ent- kstennen. Die Turiner Negierung ist von jener zu Paris in Schach gehalten und wird nicht mit der Ac tionspartei , der sie an Macht unendlich überlegen ist, Men Oesterreich losbrechen, sondern jede derartige Rich tung dieser Partei zu ihrer völligen Vernichtung benützen. Wenn der dänisch deutsche Streit je zu einem Kriege führen könnte, müßte er längst zu demselben geführt Ha tzen; die Großmächte haben sich gegen das dänische Ca- blnet so geäußert, daß es sich schließlich dem klar sprechen den Rechte des Deutschen Bundes fügen wird, ohne seine Hintergedanken aufzugedcn. Da hätten wir denn nur noch die Spannung zwischen Oesterreich und andern Bundesregierungen einerseits und Preußen anderer seits wegen der Delegirtenangclegenheit. Alle Zeitungs Nachrichten, welche von kriegerischen Absichten Preußens zp sprechen sich nicht entblödct haben, sind eitle Erfin dungen. Die Spannung wird fortdauern, bis sie ihre Lösung in einem Compromiß findet, wie schon einmal geschehen. Man hat also guten Grund zu hoffen, daß das Jahr 1863 ein Kriegsjahr nicht sein wird. Im haben dem Majo^a. D. Friedrich Ernst von Vchcön* felS, zeitherigen Eomthur ll. Classe des Brrdienftoyban^ zum Eomthur l. Elaste des gedachten Ordens. Mubtsöu- dern geruhet. * Deputirtenkammer bat den ministeriellen Candi- in Frage stellen würde, wären solche unvorherzusehende .. , - - baten mit einer Majorität von 27 Stimmen zu Verwickelungen, wie sie eintrrten müßten, um das tür- DreStzeu, 27...A/crmber. Seine Majestät der König ihrem Präsidenten erwählt. - ------ Madrid, Sonntag, 4. Januar.' E» ist keine Rede von der Rückgabe Gibraltar». Die „Corrrspondencia" schreitzti Die Rede ADonnell'S werde deu Kaiser Napoktzvn vrrhin- ^Mrn, auf die Klagen gewisser Personen zu hören, denn der Kaiser zeige au» Berechnung over Nei gung ein Interesse, da» Einverständnis mit Spa nien zu erhalten. Madrid, Sonntag, 4. Januar. (Jnd.) Di« „Gacrta" meldet, datz Concha's Rücktritt von sei nem Pariser Gesandtschaft-Posten acreptirt ist. Die „Evoca" findet die Lerthridigung de» Präsi denten Juarez durch Prim skandalös. Au» der Havana meldet man General Dulce'S Ankunft und Marschall Serrano'S Abreise. Loudon, Sonnabend, 3. Januar. Rack einer Depesche der „Lime»" auS Rew-Dork vom 24 De- eembrr, eingegangen mit der „Arabia", hatten Te- ward und der Finanzmintster Chase infolge eines Mißtrauensvotums deS Senats ihre Entlassung eingereicht, sich aber durch den Präsidenten be stimmen lassen, ihre Portefeuilles zn behalten; auch Halleck und Stanton bleiben. Der Präsi dent belobt in einer Botschaft an den Congrrß die Tapferkeit der Truppen. Burnside nimmt alle Lerantwortlichkett für die Operationen gegen Kre derickSburg auf sich und gesteht, daß er wider den Rath Lincoln'- gehandelt habe. Er behauptet, worin Sumncr ihm widerspricht, daß die Truppen keineswegs drmoralisirt seien. General Koster hat in Nordcarolina die Conföderirten in 4 Gefechten geschlagen ES ist wahrscheinlich, daß der Präfi dent die Proklamation in Betreff der Emaneipa- tion aufrecht erhalten wird. Der Finanzminister empfiehlt eine Anleihe von 909 Mill. Doll, zum u London, bei der Artillerie durch ersetzt. Der TrraSkier Mrhemed Ruschdi Pascha ist ebenfalls abaesetzt und durch den Präsidenten de» MilitärconseilS, Rrschid Pascha, ersetzt. alcha Pari», Sonntag, 4. Januar. Der „Consti- tutionnel" demrntirt die Gerüchte von neuen Schrit ten Frankreich» in der amerikanischen Angelegenheit. Turin, Sonntag, 4. Januar. Der italienische Gesandte beim preußischen Hofe, de Launay, ist nach Berlin zurückgereist. Die zur Untersuchung über die Brtgandage uiedergesrtzte Commission wird morgen Turin »erlassen. Die durch die „Jtalie" gebrachte Nachricht von der Ankunft Ni gra» in Turin ist falsch. Turin, Sonntag, 4 Januar. Der König hat eine vou Damen au» Brnettrn, Südtirol und Istrien abgeschickte Deputation empfangen, welche rin splendide» Geschenk für die Königin von Por tugal überbrachte. Se. Majestät war bei einigen Stellen der Rede be» Haupte» der Deputation sichtlich bewegt. Madrid, 2. Januar. (Jnd.) In der Depu- tirteukammec hat Mlzaredo den Finanzmiuistrr Talaverria gebeten, d»e Angelegenheit der engli sche« Coupon» nicht eher zu ordnen, bi» Eng land Gibraltar an Spanien zurückgegeben hat. — In Lissabon ist heute der Dampfer „Stadt Lissabon" wohlbehalten angelangt. Die dortige Dresden, 5. Januar. Die „General - Correspondenz aus Oester reich" beschäftigt sich in ihrer neuesten Nummer mit der Frage, ob wir in dem eben angetrctcnen Jahre hoffen dürfen, uns der ungetrübten Segnungen des Friedens zu erfreuen. „EinJahr — schreibt sie — ist in uns rer Zeit der beschleunigten Verbindungen schon sehr viel. Daß während desselben der europäische Friede nicht gestört, viel weniger Oesterreich in einen Krieg verwickelt werden wird, dafür sprechen alle Wahrs che inlich- keitsgründe. Vorab muß bemerkt werden, daß die Finanzen keines Staates, außer des englischen, im Stande sind, ohne gänzlich ruinirt zu werden, einen auch nur zweijährigen europäischen Krieg zu führen, und daß man aus der kurzen Dauer des letzten italienischen Krieges nicht den mindeste» Schluß ziehen darf, daß andere Kriege eben so rasch verlaufen dürften. Für keinen eu ropäischen Continentalstaat und auch nicht für England giebt es jetzt einen Preis, dessen Erreichung die Kosten auch nur eines halbjährigen, geschweige eines mehrjähri gen Krieges aufwiegen könnte. Man wird sich also allseitig in Acht nehmen, das Schwert des Kriegsgottcs auszugraben. Das einzige Ereigniß, welches in der That daS ganze jetzige Staatenverhältoiß unsers Welttheiles nöthigen, in den deutsch-slawischen Ländern einer- und in Ungarn andererseits sich verhält wie 726:274. Die reichlichen Gaben, welche durch die in den betreffenden Ländern von den Länderstellen eingeleiteten Sammlungen aufgebracht worden sind, haben für die deutsch-slawischen Länder mehr als 800,000 Fl. eingetragen. Auch in den von der Ueberschwemmung nicht oder minder hart heim gesuchten Gebieten wurde die allgemeine Einsammlung mildthätiger Gaben veranstaltet, und Spenden, die von den Gebern für ein bestimmtes Gebiet gewidmet waren, unmittelbar an die bezügliche Landesstelle, andere Spen den aber an das Staatsministerium abgesührt. Die Gaben letzterer Art betragen in runder Summe 13,000 Fl. Ferner wurde die siebente Staatswehlthätigkeitslot- teric zum Besten der durch die Ueberschwemmung Ver unglückten gewidmet und sogleich ein Betrag von 100,000 Fl. dem Staatsministerium und der ungarischen Hof kanzlei vorschußweise auf Abschlag von dem Lottoertrage zur Verfügung gestellt. Von diesen 100,000 Fl. und dem obigen Sammlungsergebnisse mit 13,000 Fl. ent fallen im Verhältnisse des Schadens auf das Königreich Ungarn nahezu 31,000 Fl. Außerdem wurden auf das Lotterieergcbniß den einzelnen Ländern folgende Beträge zugehen gemacht: für Niederösterreich 50,000, für Oberöster reich 60,000, für Böhmen 40,000, für Mähren 15,000 Fl. Landtag nicht in Person eröffnen wird; es heißt, Herr v. Bismarck habe bereits den Auftrag dazu erhalten. — Meine Angaben über die bevorstehenden Landtagsvor lagen sind inzwischen von den Organen der Regierung bestätigt worden. Man würde sich indessen irren, wollte man die Einbringung jener beiden Vorlagen über die Ministerverantwortlichkeit und die Oberrechnenkammer so fort nach Eröffnung der Session erwarten; die betref fenden Vorarbeiten sind noch ziemlich weit zurück. — Die k. Gcneralmünzcommission hat einen Erlaß über die Giltigkeit der preußischen Friedrichsd'ors publicirt, wonach besonders bei dem Golde auS der Zeit König Friedrichs II. eine bedeutende Entwerthung eingetreten ist. Dies gilt namentlich von den Friedrichsd'ors aus den Jahren 1750, 1751, 1755, 1757, 1759, 1763, 1765 und 1766. Die aus den Jahren 1754, 1758, 1760 und 1761 sind sämmtlich falsch rc. Die von 1770 -bis 1855, wo die letzten ausgeprägt worden sind, angefertig- ten Friedrichsd'or' sind aber vollhaltig und werden bei allen Kassen mit 5 Thlr. 20 Sgr. angenommen. Berlin, 3. Januar. (B. Bl.) Vor einigen Tagen ist von hier der Befehl abgegangen, die Reserven der preußischen Besatzungstruppen in Mainz und Frankfurt a. M. bis zum 10. d. Mts. einzuberufen. Man wollte hierin ein Anzeichen bevorstehender Con- Feuilleton. Dresden, 2. Januar. Herr Professor ve. I. Lloyd Wollen, der mit dem abgelaufenen Jahre den in struktiven CykluS seiner englischen Vorlesungen beendigt hat, wir- in der letzten auf die ungemein großen Schwierigkeiten hin, mit welchen die Vertreter der Litera tur dieser Periode zu kämpfen hatten, welche den Schwung deS Gedankens höher achteten, als die ausgetretene Glätte der Form. Der Redner legt hierauf James Thom son'» Meisterschaft in der beschreibenden Dichtung an einzelnen, mit gutem Urthekle gewählten Beispielen näher dar. Thomson'- Schilderungen sind frisch und lebendig, voll warmer Begeisterung, oft von ergreifender Schön- v<it. Die „Jahreszeiten" wurden sofort in alle Sprachen überMt und weckten, namentlich auch bei uns Deut schen, di« wir unter allen Völkern am meisten zur träumerischen Naturrmpfindung geneigt sind, in Haller, Klop stock und Ewald v. Kleist tiefempfundene Nach- ahmung. Neben Thomson's „Jahreszeiten" gewannen ,,7K« ok Inckolencv" (das Schloß der Trägheit), eine in Spencer'» Manier gehaltene lehrhafte Märchen allegorie, und daS berühmte englische Volkslied „Nuw Si-iwnm," den meisten Beifall. Hierauf ging der Vor tragende auf Thoma» Gray über, welcher den ersten Rang unter seinen Zeitgenossen rinnimmt. Dir drei lyrischen Poesien de» Dichter»: „Die Ode auf die Schule zu Eton", „Die Elegie auf einen Dorfkirchhof" und „Der Barde" werden sein Andenken erhalten, so lange r» Freunde der englischen Dichtkunst giebt. Seine „Briefe au» Italien" werden zu den geistreichsten Rrisrbrschrei- bnngen gezählt. Nachdem Herr vr Wollen ferner dir angeblichen Poesien Rowley'S und dir freien Schöpfun gen Macpherson'« in Betrachtung gezogen, die ihrer Zeit da» gewaltigste Aufsehen erregten, zeichnete derselbe zum Schluffe mit einigen kurzen, aber höchst treffenden Strichen die geschichtliche Stellung William Cowper's. Die Rolle, die Cowper durchsührte, war mehr die des MoseS als die des Josua; er sprengte das Haus der Knechtschaft, aber er betrat das Land der Verheißung nicht. Sein natürliches und die Sprache des Lebens wiedergebendes Dichten und Schaffen stammt nicht aus der kalten Bildung des Verstandes oder Witzes; es stammt vielmehr aus der innersten Tiefe seines Herzens. Unter seinen Arbeiten zeichnen sich ..Ib« (die Aufgabe), „Isblo (Tischgespräch), „Ikv progros« ok Lrror", „äobn kiipia" und die Uebersctzung des Homer auf das Vortheilhafteste aus. — Der kurze Umriß, den wir hier von der letzten Vorlesung des Herrn Professors Wollen geben, beweist, wie reich und inhaltsvoll dieselbe gewesen ist, und drängt uns, im Hinblicke auf die früher abgrhaltenrn Vorlesungen, den Wunsch auszusprcchcn, daß Herr Wollen bald wieder einen zweiten Eyklus von englischen Vorlesungen ankündigen möge, der seinen Zu hörern und Zuhörerinnen eine neue Anregung bieten wird, sich mit der englischen Sprache und Literatur geschichte immer vertrauter zu machen. 2. Dresden. In diesem Winter bietet sich dem Publicum in unsrer Stadt di« Gelegenheit, interessante Vorträge über verschiedene Gebiete des Wissens zu hören, in so reichem Maße, daß e« nicht zu verwundern ist, wenn eben nicht alle gleich zahlreich besucht werden. Kommt hinzu, daß die Vorlesungen in einer fremden Sprache abgehalten werden, so wird sich <e Zahl der Teilnehmer natürlicherweise oft noch geringer stellen, und e» durfte daher nicht befremden, daß auch die dramakische Vorlesung de- Hrn. Leutnant- Poun- sett am 2. Januar Abend» nicht mehr al» einige und dreißig Zuhörer angelockt hatte. Und doch dürfte« solche „lwamalio K„ckin«H" Engländern eine Art Ersatz dafür bitten, daß hierorts eine englische Bühne nicht besteht. Der Gegenstand der Vorlesung war Shake-peare'S „König Heinrich VIII." Herr Pounsett war ernstlich und nicht erfolglos bestrebt, seinen Zuhörern, meist Landsleuten, ein möglichst lebensvolles Bild der ganzen Handlung aufzurollen; nur ging dann und wann die Stimme des Vortragenden etwas zu sehr herab und ward zu leise, um,noch deutlich vernommen zu werden. Das Pianofortespiel endlich, welches die kurzen Pausen der Vorlesung ausfüüte, war störend und nicht im Ein klänge mit dem Vortrage einer so herrlichen drama tischen Dichtung. Literatur. B. C. Roosen: „Das evangelische Trostlied und der Trost evangelischen Liedes um die Zeit des dreißigjährigen Krieges. In geschichtlicher Uebersickt dargestellt". Dresden, 1862, in 8' (VIII u. 240 Seiten). — Die vorliegende Sammlung schließt sich würdig als ein Supplement an E. Weller's „Lieder des dreißigjährigen Krieges" (Basel, 1855 und 1858, in 8") und an I. Opel's und Ad. Eohn's „Dreißigjähriger Krieg" (Halle, 1862, in 8°) an, da Diese nur die historischen Lieder sammelten, Herr Roosen aber die herrlichen, kräftigen, geistlichen Lieder jener schweren Zeit in einer Auswahl zusammcnzustellen be absichtigte. Er hat natürlich nicht streng die Zeit der dreißig Kriegsjahre einhalten können, da besonders die vorangehenden Jahre zum Verständniß desselben noth- wendig gehören, die KricgSzeit selbst aber hat er in zwei Abschnitte gesondert, nämlich vom Ausbruche des Kriege- an bi» zum Auftreten Gustav Adolph » und von da bis zumEnde desselben; zum Schluss« hat rrnoch rinigrFrstdcnS- liedrr mitgrtheilt. In d«r Wahl der mitgetheilten Lieder hat der Herr Verfasser «ine glückliche Hand gehabt; namentlich sind dir vorzüglichsten hierher gehörigen Gesänge M. Opitz'en», I. Herrmann'», Val. Herberger'», P. Gerhardt -, I Frank'», E. Dach'», H. Albert'», I. Rist'», A. Grvphiu»' und Anderer meist nach den in den Gesangbüchern auf genommenen Terten, zuweilen auch nach den ältesten Originalausgaben abgedruckt. Gleichzeitig hat der Herr Verfasser bei jeder Periode die Geschichte und gesellschaft lichen Zustände sämmtlicher von dem Kriege betroffenen Thcile Deutschlands skizzirt und die betreffenden Lieder sowie die kurzen Biographien ihrer Verfasser diesen Ueber- sichlrn gewissermaßen als Illustrationen der in denselben herrschenden Stimmung beigefügt. Wir vermissen nichts Bedeutendes; nur in Beziehung auf den böhmischen Auf stand, wo Herr Roosen nur das bekannte Gesangbuch der böhmischen Brüder benutzte, hätte sich noch manche- Neue beibringen lassen. Höchst verdienstlich ist eS noch, daß Herr Roosen dem großen Schwedenkönige Gustav Adolph den neuesten grundlosen Verunglimpfungen gegen über volle Gerechtigkeit widerfahren läßt und diesen größ ten Mann deS 17. Jahrhundert» auS voller Uebrrzeugung in seiner ganzen Bedeutung schildert. Wir können diese Monographie allen Freunden der Geschickte sowohl als de» evangelischen Kirchenliede- au- voller Uebrrzeugung empfehlen. vr. Grüße. -f Theater. Aus Prag schreibt man, daß die am 27. Drcembcr im dortigen ständischen Theater zum ersten Male ausgeführte Oper „Concini" von Thoma» Löwe mit Beifall ausgenommen wurde. — Da- Friedrich- Wilhelmstädtische Theater in Berlin hat rin« neue Posse: „Alerander der Große" von Ealingr», gebracht, deren „politische Zoten und Karikaturen", wie dir „Neue Pr- Atg." hört, der Behörde Anlaß gegeben haben, „gegen Maßlose- und Unschickliches" rinzuschreiten. — Eine Choristin der „komischen Oper" in Pari», Madame Lrstage, die bereit» 36 Jahre an dieser Oper thätig ist, sang in diesen Tagen angeblich zum tausendsten Male di« Ehöre der „weißen Dame" mit.
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