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Dresdner Journal : 17.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-17
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 17.01.1863
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Merv. tt. 80 u M. MN- gner- ieuer- »ien.- ^im am er» Lon- kar- -allen itag. ein- Ver- eer,o Wit« lhlr. Rai >ascr luar >aek. prU- nburg lPs». tz a.r ? »o. etätt- i-Lcl. »nn in — Hr. Dippol- ner ge». i« ««» NX» «. it «: do. r. I8S2, lSSL. lct. ». 1 tz-, Preu». Naatt- ihe ». n-Acl. Letp- lrrdil. » «-! bergt. Serie ten in tttt Mr«, ; do.». 62 4dö risend.- . größ. »1AG.; 7»S.; <S. Anstalt 40 G.-, 7)h S. «i». Nat.- Bank- ilondon LS. »taato- >«, T.; <8.; Anleihe ültzG. effaucr narsche S.; do. Eisru- dv. Stettin S.; ttndrn do. N,rd- lefische i7 B.; Am- kron k it»r «or» 1868. «13 t" , I-.1 I ,l III . . kM .^511 x, ' Verantwortlicher Redacteu^ I. G. Hartmann. l.m S- Di« Aeußerungen in den Organen der Oppositions parteien über die Eröffnung des Landtags in Brr lin zeigen nicht, daß die gemäßigte und versöhnliche Hal tung der Thronrede tiefen Eindruck gemacht hätte. Las Organ der altlibrralen Partei, die „Berliner Allge meine Zeitung", läßt sich u. A. folgendermaßen aus: „Die Thronrede erkennt an, daß die „„gesetzgebenden Gewalten ihre verfassungsmäßigen Rechte gegenseitig ach ten"" müssen, und zu dieser Gegenseitigkeit gehört es, daß der Fordernde immer dem Berweigernden nachgrb«. Wer fordert, ist in diesem Falle die Regierung, und sie ist es, die ihre Forderungen nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses einzuschränken hat, die die Pflicht und die Macht hat, jedes Hinderniß zu überwinden, wel che- sich alsdann der Einigung noch gegenüberstellen möchte." — Die „Neue Preußische Zeitung" macht über diesen Passus folgenden Witz: „Die „„Gegenseitig keit"" dieses Blattes bringt es jedenfalls auch mit sich, daß z. B. die Abgeordneten, welche bisher die zweijährige Dienstzeit forderten, nun nachgeben müssen; denn die Regierung verweigert sie ja und der Fordernde muß nach geben — wär's auch nur uni dieser altlibrralen „„Ge genseitigkeit"" halber." — Im Uebrigcn ist die „Reue Preußische Zeitung" von der Thronrede sehr erbaut. Sie liest darin: „Keine willkürlichen Uebergriffe der Catzivek» beauftragt. Man versichert, Posada werde Herrn Collantet als Minister de» Aus wärtigen ersetzen. Mehrere andere Berändrrun- gen werden «rwartet. , Gt. Petersburg, DonuerStag, IS. Januar. Der „Invalide" meldet die Trnrunung deü Geh. Rath» Tatarichoff zum DtaatSfecrrtär und pro visorische« Grnrralcontroleur drS Reiche» an Stelle de» General» v. Annenkoff. dirig hiimni nr l ll SotUlabetü^>deL j7. Januar s«. — , a.ii > I« lilltll I!l> II n-i nMl NL atchk empvehlensweah ericheint. Der sächsische Minister wollt« chMs ~ Pari», Donnerstag, IS. Januar, AbrudSc Di« „France" weldrt, da- der Herzog von Ko» bürg den griechischen Thron «»»schlägt. sBgl. um, stehtnd unsre Corrospondenz aus Gotha.) Nach B«richteu an» Konstantinopel hat e» de« Anschein, al» ob die Türkei Lorberritnngea zu «ine« Kriege treffe (?): England dräng« da zu. Die russische Negierung beschuldige die tür kische, die Aufregung in Errcasfieu durch Zusen dung von Unterstützungen zu nähren. Paris, Freitag, 16 Januar. Der „Moui- trur" zeigt au, daß die „Revue nationale" di« erste Derwaruuug erhalten hat. Madrid, Donuer»tag, IS. Januar. Die KS» nigin hat die Dewisston de» ganzen MiuisterüunL rrschei«»: , , " »lt s.u«»tzo»« ä« 8oua uoä k'ai-irraM», sv«oLi kllr kotxaiuwu D»g. llt) Itisüe »NI» (fiiiödrh -7' !' 'l lk'"7 in ril Suu Amtlicher Thril. vre-dkN, 3. Januar; Seine Königliche Majestät ftlrn zu genehmigen geruht', daß der Commisstondtath Johan« Gustav Hartmann zu Dresden das von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehene Ritter-' kreuz des Franz-JosepHH-OtdenS annehme und trage. »WW>WW»WS«NNWWNrRSWSWWWWWSS»«WWSWS Nichtamtlicher Shell, yißerflcht. , i lelsaransllwe gka^richKrn i AetttNsgOschn». (Berliner Ällgrmeinr Zeitung. — Reu« Preußische Zeitung. — National-Zrituvg. — Donau- Zritung. Englische Blätter.) i ragrSaeschicht«. Dresden: Besuch Sr. Majestät bei der Krrisdtrectton. Inhalt des Gesetz- und Ver-rd- »ungS blatte». — Wien: Legislative Borarbrite« des Justizmtntsterium-. Neu« Landmarschall-Stelloertreter. Militärisches. Zur Protestantenfrag« in Tirol. Bank* dividende. — Prag: Parlamentarische Clubs. —> Triest: Reue- Munieipium. — Berlin: Präsiden^ trnwahl des Abgeordnetenhauses. Vom Hexrenhouse. Grabow's Rede gemißbilligt. MandatSniederlegung. Eia« Loyalitätsadrcffe mit Beschlag belegt. Landtags* an-rlegenheiten. Vermischte». — Köln: Die Adresse der Lltliberalen. — Offenbach: Versammlung von Arbeitervereinen. . — Gotha: Zweifel bezüg lich der griechischen Throncandidatur des Herzogs Ernst. Sonder-Landtag. Zur Gewerbefrage. Paris: Der neue Erzbischof. Üierveafieber. Bar, Warnung, ssteues Journal. — Nizza: Ungünstig« Witterung. König Ludwig von Bayern. — Turin: Ein Dampfer untergegangen. — Kopenhagen: Det Adreßentwurf des Änd-things. — Warschau: Von der Hochschule. Ausdehnung der Wechsrkfähigseit. — New-Pork: Neueste Proklamation Lincoln'-. Lum Kriegsschauplatz«. Die Proklamation Jefferson Da vis'. Butlrr's Abschiedsproclamation. Gepanzerte Kriegsdampfer. Trnrnuunaeu und Lersrtzuugru. Dresdner Nachrichten. Previnzinlniuhrichtra. (Leipzig. Zwickau.), Aerwlschte». Gtntistik und »olkswirthschaft. , — —7- Telegraphische Nachrichten. BreSla«, DoauerSsta-, IS. Januar. In der Anklage wider die hiesige« Zeitungen wU«u Ver öffentlichung der Sammlungen für deu Rational fond stand heute in zweiter Instanz Termin an. Da» Urtheil lautete freisprechend. Kassel, Don«er»tag, IS. Januar. Rach der „Kasseler Zrttaug ist zu« Adschln- «ine» Ler- tvugs» mit Preußen »egen Erbauung einer Ei- sendahn von Halle nach Nordbanse« über hessi sche» Gebiet die kurfürstliche Genehmigung ertheilt. Frankfurt a. M., Donner»tag, 15. Januar. In der heutigen BundeStag»fitzuug gab Bade« «ur Erklärung über da» Delegirtenprojrct ad. Dieselbe verwirft die Anträge der Mehrheit de» Lu»schuffe» «nd lehut eine Mitwirkung daran ab, drückt aber die Bereitwilligkeit Baben» -us, der Veleairtenversammlung eine eutschridrude Stimme in Atuanzangelegeubeiten de» Bunde» uud über die Erhöhung de» Contingentsatze» zu gehen, vor- auünesetzt, da- die Bundr»versa»ml«ng darüber riustiwwig «nd die Lande»vertretungrn einwilli ge». Da dieser Vorschlag von Niemandem zu eine« förmlichen Anträge erhoben wurde, so ging er nur zu Protokoll. — Der freien Stadt Frank furt wurde Ersatz für die Mehrkosten der Gar nison bewilligt. Dresden, 16. Januer. Die Wiener „Presse" enthält Folgendes: »Dresden, ll. Januar. Eine Ihnen aus Frankfurt ruge- kommene Mittheilung, welche eine leise Andeutung über L er- mittelungsversuche des Herrn v. Beust in der deutschen Frage enthielt, ist »om Organ des Ministers v. Beust, dem »Dresdner Journal" halbamtlich demcntirt worden. Man kann zugeben, daß zu diesem Dementi eine gewisse Berechtigung vor lag, wenn nämlich jene Andeutung dahin intcrvretirl wurde, Hr. v. Beust treibe in der deutschen Frage doppeltes Spiel, und im Geheimen contrecarrire er seine ostensible unternommenen Schritte. Dies freilich ist unrichtig, Hr. v. Beust, der allerdings zu vermit teln bestrebt und in drcsem Sinne in Berlin wie in Wien zu wirken bemüht ist, geht dabei einfach nur aus die ursprünglich von ihm aufgestellte BafiS zurück, enthalten in seiner die dentsche Reformbewegung einleitenden Depesche. Man wird füb nämlich erinnern, datz in dieser Depesche als ersprießlich bezeichnet ward, daß Preußen mit allen seinen Provinzen zum Lundr gehöre, während in Bezug auf Oesterreich eine Erweiterung seiner Stel lung im Bunde, den Anschauungen des Herrn v. Beust zufolge. empßehlensnuah ericheiut. Der sächsische Minister wollt« t seiy-q Psfisttzl-g "n günstigeres LtimmenverhäLniß für Wen, mehr eiUsprechend seinen realen Machtverhällmssen, her"- tzrrn. Bekanntlich ist dies buch eine der Hrmptbedingungen, I welchen dle'preußische Regierung ein« Umgestaltung da b»s»af«sülng überhaupt zulässig erachtet, und vwlleicht wirs Besiiyer Latäuel sich nicht abgeneigt finden lassen, unter da tussetzung, daß jenes Ziel erreicht «ade, auch den Mittel- «y eine erweiterte Kompetenz am Bunde einzurüumen. Daß -aber Here ». Beust aas dieser hier angedeutitru Basis zu ttteln seftredt ist. das dürfte schwerlich im hiesigen haldamt- » Orggne ifi Abrede aesteUt werden könneuj über dietähancen , e Vermittelung läßt sich aber im Augenblick gar nichts sagen, seWr ich glautze, daß Herr v. Beust von anderer Seite bereits stAeflügelt wende.» - MLir waren, wte «an sich erinnern wird, allerdings in tze« Falle,tzi« FrvnikfurterKorrespondenz der „Presir", woWch „unter Vermittelung d«S Herrn v. Beust Etwas gebraut werden sollte," und zwar schließlich in der Rich» tnND, daß hübsch Alles denn Alten bleibe, für eine reine ErßndtMg zu «klären. Die vorstehende „Dresdner" Ccnnvspvudenz-desselben Blattes, welche sich bemüht, doch ettWds v»n jener dementtrtrn Nachricht aufrecht zu erhal- tenE stellt zwar eine Behauptung auf, mit deren Tendenz mstz sich eher befreunden könnte. Nichtsdestoweniger er fordert es die Wahrheit, daß wir auch diese als unbe? gründet bezeichnen. Die sächsisch« Regierung hat seiner ZeG -tisit ihrem bekannten Prajcet allerdings eine Ver» »ulUstunz uuter rmverstreitouden Ansprüchen anzubahne» geftzcht. Dieser Charakter des sächsischen Reformprojects fasch dansals s»gar in der vielbesprochenen Depesche des Getzfen irernstorff vom 20. Deeember 1861 Anerkennung, butzem daselbst dar sächsische Nefvrmplau ei>r „mit großem Vatstäirdniß der «ach verschiedenen Richtungen auseiuan- besNthtudrn Wünsche und Tendenzen der Bundesgenossen au^tstellter" genannt wird. Inzwischen wurden die betreffenden Barschläge sowohl auf'Seiten Oesterreichs, al» auf Setten Preußens für »Utznnehmbar befanden, und die sächsische Regierung hat sich nicht derufcu gefühlt, seitdem auf dieselben zurückzu» kotztmen.i Solches ist dacher auch nicht aus A.rjaß der geßtnwärtig am Bunde schwebenden Frage geschehen, und zwUr lag <Ües um so weniger in den Verhältnissen, al bt» sächsische Regierung sich bei der in Wien verabredeten F^lsttllang der unter« 14. August »origen Jahre» iu dZ BundeSvarsammlung ringebrachten Anträge detheiligt hat, da letztere , wen» sie gleich «eicht gauz rhren Wün schst« und Absichten entsprachen, doch einen Anfang zur BMldesreform boten. «' ^-Mau kann deshalb wohl gerade nicht behaupten, daß M^^Ltzersiüaelt" worb»« sei, aber sie hat nunmehr die iv?tte«BerfsHang 'tz8f gelneiasian Bdrabredclnr dem ge schäftsmäßigen Gange in der Bundesversammlung zu überlassen. — »dferattNattich«« mtsnärl«: latpstU! S'a. «»rsSoSeststrtt, Oowmiealoviir I. b Mbamla».: ll. Laar»», n. Ii.pan»; N«bmU-sU»«: st tz»»tlm tiacü- i kiranica»»'« L. Nreadm: ; »luUeNett a.Nk.: ! " tUeesil».; ldt»: Nsot»'NSixmr», N»rt»r v. l.Nwxi'iil.» (28, in« ä« b»v, «lls»n»i; l"'«. t-;»»l.ic»'i liiivtzst-! > VtaarOmvptvtr li. O tst'lse»«- Leitung, 8M. , / itzerauastrbar: , lrioi^l. s»» OrviSuee ckouremlH, vrooäoo, ll»ei«u»tr»s»v bio 7. Opposition; , feine beliebigen Hineintraguugrn in da positiv« Berfasfuug-rrcht; teina doctriuäre« Umdeutungs künste und kein« auf Theorie« und fremd« Bräuche sich stützende eigensinnige Rechthaberei deS tendenziösen Par- teigeistes, — sondern: Eine unbefangene Auffassung und gewissenhafte Achtung der geltenden Brrfassungsbestim- inungen, uud nicht da- Partriinterrrss«, sondern das Wohl des Landes als Mittel« und Zielpunkt der gemein samen parlamentarischen Arbeit. Diese ersprießliche Ent wickelung der Staats finanzttt zeigt mehr und mehr dir Grundlosigkeit der finanziellen Einwendungen gegen die neue Heeresorganisalion. Zu unsrer lebhaften Genug thuUng «folgt auf- Neue die Erklärung, daß die Regierung Sr. Majestät im Interesse der Machtstellung Preußen» sich einmüthig zur Aufrechterhaltung der Reor ganisation des Heere» verpflichtet erachtet.. Die preußi sche Regierung wird sich die Delegirtenversammlung nicht octroyiren lassen. Der Zollverein wird nur verlängert, wenn der Handelsvertrag bis dahin abgeschloffen ist." — Die„National-Zeitung", da- Hauptorgan der demo kratischen Partei, ist sehr unzufrieden mit der Thronrede. Sie sagt: „Die Regierung begrüßt Vie neue Session mit dem „lebhaften Wunsche", daß eS-gelingen möge, sich über die ungelöst gebliebenen Fragen zu verständigen; daß sie aber in den letzten drei Monaten etwas gethan und vorbereitet habe, um diesen lebhaften Wunsch mit Recht auSsprechen zu können, wagt sie nicht z» behaup ten.... Da» ist die heutige Eröffnungsrede. Sie spricht, als setze sie bei den Abgeordneten voraus, daß sie sich ihre Opposition inzwischen besser überlegt haben werden. Sie bietet nicht das geringste Zugestindniß, sie sucht keinen Ausweg au- der Budgrtlvsigkeit, sie stellt rin ab solutistische» Walten für so lang« in Aussicht, bis dir Landrsvertretung sich einfach unterwerfen wird. Da» ist die bisherige Frucht d«S Streben- der Regierung, wel ches mit dem Beginn der jetzigen Session aus „ bekla- genswerthen Zuständen" schleunig herausführe« sollte." Die „Donau-Zeitung" hofft, daß di« preußische Thronrede fich in beschwichtigender Weise über die Stel lung Preußens z« seinen deutschen Bundesge nossen auSsprechen «erd«, und fügt dann hinzu: „Es ist uns nicht fremd, daß gegenwärtig zwei Strömungen in Preußen neben einander herlaufen; die eine fällt mit dem Fahrwasser der Kreuzzeitungspartri zusammen, di« andere ist vorwiegend operativ, unternehmungslustig und verhält sich den Parteiprogrammen gegenüber mehr oder weniger in different. Die Feudalpariei mag Orstereich in ihre« Sinne nicht «ufgebrn; sie hofft, es werd« einmal wtetzer- -kn vsrtastenr-Bntzneir'D"b>cktreNn' wätzvmev'Dt« Action nach einer entscheidenden Frontstellung ihm ge genüber drängt. Wir geizen keinesfalls nach dem Brifalle der Kreuzzeitung; wir hätten eS vielmehr für eine uner läßliche Nothwendigkeit, daß Oesterreich auf dem Ver- saffungsweg« treu und fest beharre, um seinen Gegnern in Preußen und Deutschland keinen Anlaß oder Vorwand zu Worten und Werken der Feindschaft darzubieteu. Wenn Oesterreich also handelt, so mag eS allen Even tualitäten, welche die Entwickelung des innern Conflictes in Preußen nach sich ziehrn möchte, ruhig entgegensetzen. So verschiedenartig diese Eventualitäten sein können, so wird doch manche Spitze, die sie gegen Oesterreich keh ren dürften, am zuverlässigsten dadurch abgebrochen wer den, daß es unwandelbar auf dun als Recht Anerkannten besteht, und dem Verdienste seines aufrichtig guten Wil lens auch noch daS staatsmännischer Consequenz hinzu fügt." — In einem andern Artikel über die fran zösische Thronrede bemerkt dasselbe Blatt: „Eine Andeutung, die un- besonders nah« geht, bestätigt hin sichtlich der Beziehungen zwischen Oesterreich und Frank reich lediglich, was Graf Rechberg in einer der letzten Sitzungen des österreichischen RrichSrathrs über unser Verhältniß zu den Großmächten überhaupt zu eröffnen Gelegenheit nahm. Wir läugnen nicht, daß wir diese authentische Erklärung der französischen Politik in Ita lien lheilweise mit großer Genugthuung gelesen haben. Indem Kaiser Napoleon für angemessen findet, zu ver sichern, daß seine Einmischung in die italienischen Ange- ks-nerMmml ' Kritik, Dvmteröka-, IS. Januar, Mitkagb. Berichte au» Letzt vun vou» 11 v. M. uttlden, Dost Mrahomed Lade seine Ttn-pen 1V Meilen von Herat zurückgezogen- »nd stehe mit Ahn»ev Khan in vnkertzandlungra. iln- - i Au» Athen vom Ist d.M. mird gemeltzet, Ha in den Provinzen die Unor-nnng üdertzitnd Nehme und da- selbst in Athen nächtliche RaNvanfälle Vorkommen. Handel und GemrrLe stocken, Vtevern gehen nicht rin, jedoch Hatzen ffch die Gerüchte eine« vevorstrhrntze« Ministerwechfel«, sowie dir Besorg nisse vor dem Au»tznrche irjyk» Bürgerkriege» g<- ^Hier einaegangrne Berichte au» Konstanti nopel vom sv. d. M. strivaeN tzie Nachricht, tzaß Vorer Pasch« al» Ötzertzesetzl»habtr der rittneti- fchev Armee <Serdar Ekrem) mv seine EnNas- saaa grdeten, da- jedoch der Sultan dieselbe noch nicht erthrilt habe. Triest, Freitag, 16. Jannar, Der ntmst« Lloyddumpfer bat Nachrichten au» Kalkutta vom 21. Deeember, au» Bombay «om 2?. Dec. gebracht. Mit Birnza »nrbr rin Handkitvertrag gesch/offea. — Aus H«rat vom 27. November wird gemeldet:,Dost Wahomed wolle Herat «bah rend heil Vinter» etngeschloffe« halten und habe Sultan Jan » Ariedentaulrägr verworfen. Letz terer, von einem Theile seiner Truppen verlas- ^»Lrli-ki b rN>».1vtt»r.j»O»Nm».z L» NnM»s» MM - Nt»»»ln» Nummer»: r Ngr ) «ctzletz tun«. - . . .l ..l . > , »nsernlaMette: > Feu ille ton. Dresden, 16. Januar. Am gestrigen drittenPro- -uctionsabend deS Tonkünstler-VereinS wurde nach eine« Quartett von I. Haydn (op. 76, Nr. 5) zum ersten Male I. Geb. Bach's Concrrt für Clavier „im italienische» Gusto" von Herrn Schmole zu Gehör ge bracht. Jener Zusatz besagt, daß der große Meister in besonderer Laune mit diesem Werke, da- sich im Wesent lichen der Sonaten- und Concertform anschließt, Styl und Charakter der italienischen Jnstrumentalwerkr nach bilden wollte. Verzichtend auf den tiefsinnigen Bau sei ner Polyphonie, hat er sich einer einfachen und klaren Weise beflissen und einen möglichst gefälligen, galanten To« angeschlagen, der in seiner ernsten Zierlichkeit und Steifheit doch den erlittenen Zwang nicht völlig ver hehlen kann. In vollendeter, kunstreicher Combination und inniger Empfindung ist namentlich das Adagio mit seinen «ach altitalieuischrr Ma«i«r üblichen Tonver- brämungen einer einfachen Melodie ausgeführt. Herr Gchmole spielte da» Concert recht lobenswerth, sauber und klar in der Technik, musikalisch verständig im Dor trage; nur tm Adagio mischte sich ein zu empfindsamer LuSdimck ein. der vasd auch im „italienischen Gusto" nicht ««paffend ist. Den Schluß deS Abend» bildete dir Vor führung von Schubert'» geistvollem und phantasierrichem Octett (op. ISS), das im Andante dir reizendste Ver schlingung schöner Melodik und feiner Stimmenstthrung MtsMst, und drfftn dritter Satz in seinen national originellen Motiven «nd seiner charakteristischen Haltung lebhaft a« des Tondichter» vtrrhändige Märsche für Bianvsvrtr erinnert. Die Herren Mrdefind, Mehlhos«, Schktfing, Böckmaim — welch« auch Haydn'» Quarten spielten — und di« Herren Bruno Kehl, Kötzschkr, Bör ner «nd Stet« brtheAigten sich bei brr fleißig studieren, pricisen und musikalisch tüchtigen Wiedergabe de« Octett», Unerreicht blieb dabei rin höherer Grad geistig beleben den Ausdruck» und ein volles Gelingen in Wohlklang und Tonfülle der Gesammtwirkung. C. B. Skizzen au» Italien. Von Mgd. Trotz der Nähe Italiens, trotzdem es sogar ein Nach barland Deutschlands ist, sind doch die Verhältnisse, wie sie sich gegenwärtig dort gestaltet haben, hier n«r sehr mangelhaft bekannt oder werden durch Partei- intrrrfsen entstellt. Verfasser dieses hatte Gelegenheit, mehrere Jahre im Süden Italiens zu verweilen, und infolge sriner Stellung, die ihn mit allen Klaffen der Bevölkerung in Berührung brachte, darf er sich wohl erlauben, rin Urtheil zu fällen, ohne daß Partei ansichten zur Beschönigung oder Entstellung von That- sachrn hinreihen dürsten. Wenn r» in Europa rin Paradir» giebt, so ist dies unzweifelhaft der Süden Italien»; Alles, was die Natur gethan, ist mild, schön und großartig; man sollte an nehmen, daß da» Leben in solch' einem Lande wün« schenSwrrth, daß die Bewohner eines solchen mild von Charakter und edel in ihrer Denk- und Handlungsweise ' sein würden. Dem ist nicht sv; Leidenschaft und Aber glaube, Neid und Trägheit machten von jeher di« Be wohner des Landes unglücklich; die» findet in neuerer Zeit noch viel mehr statt, wo politische Ereignisse die von jeher auf schwachen Beinen stehend« Gesetzlichkeit vollständig niedergrworfrn Laben. Da» heiße Blut des Südftalienrrs macht ihn leicht erregbar; in der Erregt heft yerkiert er nm so schneller die ruhig« Besinnung, da er nie gewöhnt war, sein« Leidenschaften zu zügeln; nimmt man hierzu noch dir Sucht nach Glanz und Ver gnügen, sv kann eS nicht fehlen, daß der Neapvlitaner geworden, wn» er wirklich ist, tz. h, ein Kbttd-dts Augen blickes, ebenso geneigt zu einer edeln Handlung als zu einem Verbrechen, ebenso feig al» todtesmuthig, ebenf» fanatisch als ebarakterlos. Rechnet man hierzu noch die Sucht nach Geld, sogar den Geiz, welcher im Neapoli taner'wohnt, so ist es klar, daß er stet» der Diener Dessen ist, der ihm am besten zahlt, stets der Anhänger Dessen, von dem er den größten Gewinn zu ziehen hofft. Um di« Mittel, wie Geld zu erwerben, ist er wenig verlrgen; deshalb galt das Räuberhandwrrk von jeher für eine ziemlich anständige Beschäftigung und liegt ganz im Volkscharakter. Wenn dir Volksbildung unzweifelhaft unter der früher« Regiernng vernachlässigt wnrdr, so hat auch Vie neue etwas für dieselbe bi« jetzt nicht tzethan. Da «mr «in großer Thril des Volkes weder lesen noch schreiben kann und dies beinahe ein Geheimniß der Geistlichkeit, wenigstens in den Provinzen, ist, sv geht hieraus Mr große Einfluß hervor, welchen diese auf da» Volk aus übt, welche- ohne sie rath- und thatlos sein würde. Die Geistlichkeit ist mit wenigen Ausnahme« dem gegan- wärtigen Regime abgeneigt, das Volk hat kttne poli tische, selbstständige Meinung und wird von ihr damn geleitet; hieraus ergiebt sich di« höchst «igrnthümliche Erscheinung, daß di« kirchlich« und politische Gewalt Hch feindlich grgenüberstehe« nnd die Masse des Volkes hinüber- und herüberschwankt. Nur hierdurch wird der sogenannte Brigantaggio möglich und erklärlich, der viel Aehnliches mit den Chouans der Vrndö« hat. Ge- waltmäßregeln reichen hier s» wenig aus als dort, »m die RNye des Lande» herzustellr«, nnd wir «rinvern datvn-/" daß nur die milde« Mittel und Weg», welcht Napoleon I. anwrndete, die Bends« znr Rnh« bringen konnten. '> - i In Skditalirn treten drei Parteien schroff hervor die -Bvnrbonische, di« piemontesiftbe »nd di« Mazztni- stische. Zur ersten grhöw» die Getfttictzteit, di, großtn Grundbesitzer und das Landvolk in den Provinzen; zur zweiten, der piemontefischen, die neu Angestellten'und alle Dee, welch« vom Regierungswechsel GewinnstZge- zogen haben oder noch zu ziehen gedenken; zur Mazzi« nistischen Partei ein großer Theil der Advocate», Doctorrn und, von ihnen belehrt oder verführt, die Jugend und die Handwerker in den größer« Städten. Wollen wir noch der Bestrebungen der Anhänger Murat's Erwähnung thun, so haben dieselben zur Bildung einer Partei noch nicht führen können. Bourdonisten und Mazzinisteu sind darin einig, die piemontestsche Partei zu unterdrücken, die dem Lande bisher nächst dir soge nannten Freiheit nur Blutvergießen, Aufhören jedes Handels »nd Wandels und doppelte Steuern gebracht hat, sowie ein Recimtirungssysten», das dem Charakter der Neapolitaner zvwider ist, da er nicht glaubt, außer halb seewes Lande» ledeu zu können, und ihn die Piemon tesen nach Lust und Liede zum Kriegsdienst verwenden, wo es eben patzt, »nd namentlich jetzt alle Neapolitaner zur Instruction nach dem Norden geschickt werdni. Piemontesen und Mazzinisten streben, Garibaldi für ihre Pläne zu gewinnen, der gegenwärtig wenigstens scheinbar von der Bühiw abgetreten ist, dessen Name aber ganz unzweifelhaft «inen uneudlichen Einfluß ans diese beide» Partei«» übt »*d vo» ihnen zu ihren Zwecken gebraucht oder «ech mißbraucht wird. Die» Ghao» z» ordne» ist gegenwLrtig die nicht leicht« Ausgabe der pi-montesifchen Regior»«-, die sich antzer auf ihre Partei n»r aul die Bayonnetr stützt, soweit diese etzon ansreichen. Trotz beste« sie «in Heer von 1OLHVC Mann t» de» neapolitanischen Provinzen und 34M0 Mann in Siciliea auf de» Kriegsfuß« und zwar ihr, tzrstzm Trupp«« hat, »etzontzri auch ein« ziemUch zahl reiche EMetzarnnri« Hllmntziowei roati) und putzli« Si« nna, (BeschsniMn, des Worin» Polizei), trotzdmn daß «otzil, und immotzil, Ratio«lDprd«n wo nur irgend möglich errichtet worden sind, kann man hort kaum,
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