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Dresdner Journal : 13.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186301138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-01
- Tag 1863-01-13
-
Monat
1863-01
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 13.01.1863
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18kg Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann 2ld«»»r»e«t»prrtst: I« La»u»n-» tritt ?»»t- uns «rfchriarn: mit ä«r 8o«u>- null k°«isrt»x«, -td«uä» Nir ä«u kolx.oäell Hx. rnseratenannahme auswärts: l^iprix: t'„. Ii»^»o»r>rn», Oowwiasiooitr äe» liresänor gonra-»!«; «benit»».: N. t:>inl.>ia, K. I».i.nrx; Rawkurx-itltm»: L Vooi.a»^ Lorlw: liueii- li^riu«»«!»'» 1iurv«U! Lrowoa: ic. 8cni.orrL; Lrvsl,»: I.vi i» 8r»K<!«x; krLLtliur« ». Ick.:-,!.», o»:>, »cbe tiuclit».; XLlo: /tvoi-r »; kaiir: v. l.ii^v^xrxi.!, <-8. r>lv <tv kon^ r »k!>ni) ;kr!lx: In. 1.1» Na<-bk.; Vi«L^ Loiuptoii <1. I<. tVii ue, X- it>»^', 8t«l»n»pi. 887. sieransgcber: ?r.önixl. krpeiiltiail äes Drvaäoer ^ouront», Dre^Uso, Li»rl»o»trLü»« Ko. 7. L-Ü ' Dieilstag, den 13 Jmruar. äkdrllab, d 7"r.10 «»r. >« ID . i ,, ,, ,, ,, — — 2o5^tIi-I> >° vr-^»»' Xxr. ( Kt-mp-Iru- Livrvlv« Ka«n>.ro: 1 Kxr. 1 »edlax K.L»a. reseratenpreise: <i«a N^um «iosr x»»p»It«oen Loile: 1 Kxr. l/»t«r 6io /«i»e: 2 Kxr. Dres-ittrIourmt Amtlicher Theil. Dretdev, 7. Januar. Seine Königliche Majestät haben den zeitherigrn Aktuar bri'm Bezirksgerichte Dresden vr. Georg Bernhard Franckc zum GerichtSrathe bei die sem Bezirksgericht zu ernennen guädigst geruht. Nichtamtlicher Theil. u-bersicht. relearapbisch« Nachrichten. Aettungsschav. (Grnrralcorrespondenz auS Oesterreich. — Diritto. — Perseveranza.) ksgesgrschichte. Wien: Veränderung in der Budget ausstellung. Petition deS Gemeindcrathes. Die un garisch - siebenbürgische Eisenbahnangelegenheit. Zur ungarischen Landtagsfrage. — Prag: Herr v. Ple- ner. Escomptranstalt. Mandatsniederlegungen. Hö here Handelslehranstalt. Silbersechsrr. — Hermann stadt: .Berufung der sächsischen Nationsuniversität. — Berlin: Befinden des Königs. Die bevorste hende Landtagseröffnung. Ordensverleihung an den Prinzen Albrecht. Erhöhung des Landbriesbestellgel- deS. Neue Mittheilungen nach Wien. Vermischtes. — München: Keine Schritte Frankreichs in der Handelsvertragsangelegenheit. — Kassel: Minister- krisiS. — Wiesbaden: Eine Petition des Gemein- derathes zurückgcwiesen. — Frankfurt: BundeS- tagSsitzung. Französisch-italienischer Handelsvertrag. — Pari-: Die Reise des Prinzen Napoleon. Mar schall Pölissier. Graf v. d. Goltz. Verwarnungen. — Turin: Subscription für Brigantenbeschädigun- grn. Römische Reformen. Von der ungarischen Le gion. Adresse der römischen Actionspartei an Gari baldi. — Madrid: Die Ministerfragc. Stand der schwebenden Schuld.— London: Waffenausfuhr.— Konstantinopel: Die Waffrnsendungen nach Ser bien. Der Ministerwechsel. — Smyrna: Piraten verfolgung. — Mostar: Amnestie für die Herzego wina. — Bukarest: Fürst Kufa strebt nach Dikta tur. — Athen: Demonstration in der Königsfrage. Erklärung des Polizeipräfecten. — China: Die Einnahme von Kahding. Ervennnnarn und Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Pr»»inzi«lnachrichten (Leipzig. Chemnitz. Schnee berg. Treuen. Limbach.) vermischtes. Stnttstik »nd v«lks»irttzsch«ft. Telegraphische Nachrichten. München, Ststlnabend, Ist. Januar, Abends. Die Königin von Neapel hat heute duS Kloster iu Augsburg verlassen und ist diesen Abend hier eingetroffen; sie wird für die erste Zeit hier ver- bleiben. Frankfurt, Montag, 12. Januar. Die Heu tige„Europe"meldet: EinHattischerif deSSultanS werde auf Ansuchen der Verirrter der Großmächte erklären, der Ministerwrchsel solle keineswegs eine rractionäre Politik einleiten. — Heute beginnen in Bern Verhandlungen über einen französisch schweizerischen Handelsvertrag. Bevollmächtigte find Vr. Kern und MarquiS Turaot. Als Grund lage dient der französisch-preußische Vertrag. Paris, Gonntag, 11. Januar,Morgens. Nach Berichten auS Madrid vom 10. d. M. hielt man da selbst Veränderungen in dem Ministerium für möglich. In der Deputirtenkammer rügte Olozaga, daß die Re gierung sich in Cochinchina mit einer unzureichenden Entschädigung begnügt habe. Er warf Hrn. Collantes vor, daß er sich auf die Angriffe in Betreff der Kandi datur deS Erzherzogs Maximilian nicht verantwortet habe; Collante» habe um dieselbe gewußt und gleichwohl den Vertrag vom 30. ohne Protest unterzeichnet, anstatt, bei seiner Kenntniß von dem Plane Almontr'S, Instruc tionen gegen die Errichtung einer Monarchie zu geben. Der Redner ist der Ansicht, daß Spanien nur einen spani schen Prinzen hätte unterstützen sollen, und hofft, daß die Mericaner Sieger bleiben werden. Spanien habe in Mexico sein Geld und seine Truppen umsonst verloren. DaS Cabinet hätte die Einschiffung der Truppen miß billigen und dieselben nach Merrco zurückschicken sollen; wenn eS daran durch überlegene Streitkräfte gehindert worden sei, hätte es seine Entlassung geben müssen, auch nach Mon's Rückkehr keinen andern Gesandten ernen nen dürfen. Er glaubt, daß das Anerbieten des Kai sers, spanische Hilfe anzunehmen, nicht ernst gemeint ge wesen sei, und schlägt vor, den Jahrestag des 2. Mai 1808 (des Aufstandes in Madrid gegen Murat) feier lich zu begehen. Er beschwört die Minister, 'Andern di« Lösung der schwebenden Fragen zu überlassen. Paris, Sonntag, 11- Januar. Nach hier ein- getroffenen Briefen unö Rom hat der Papst den Bewohnern von Viterbo, welche nach der Occupa tio» der Piemontesen im Jahre l^stst rmigrirt waren, die freie Rückkehr grirattec. — Die Unter suchung gegen drei Polen, welche angeklagt waren, Agenten der revolutionär»« ComiteS in London und Warschau zu sein, ist beendigt. Die Polen sind, aus Mangel an genügenden Beweismitteln zur Verurthetlung, auSgrwirsen worden. Paris, Montag, IL.Januar. Der,.Moniteur" meldet die Ernennung des Bischofs von Nancy, Monseigneurs Darbois, zum Nachfolger des jüngst verstorbenen Erzbischofs von Paris, Cardinals Morlot. London, Sonntag, 11. Januar, Morgens. Der Dampfer „Nova Scotian" bringt Nachrichten auS New-Pork vom 30. v. M. Nach denselben war die Ex pedition des Generals Banks am 14. in New-Orleans eingetroffen. Banks hatte den General Butler ersetzt und Baton-Rouge ohne Widerstand eingenommen. Ba ton-Rouge sollte der Ausgangspunkt der Expedition wer den. Es ging das Gerücht, daß die Unionisten die In sel Nr. 2 geräumt hätten. Die Cavalerie der Confö- derirten war unter dem General Stuart in die im Rücken der Burnside'schen Armee belegcnen Orte Dumfries und Occoquan eingcrückt, später war General Stuart nach Accotanc, 12 Meilen südlich von Alexandria, gegangen. Die Unionisten hatten den Versuch gemacht, ihm den Rückzug abzuschneiden. conföderirte General Stonwall Jackson einen Theil des Sigel'schen Corps in einen Hinterhalt gelockt und viele Gefangene gemacht. In New-Orleans hatte General Banks die für Rechnung der Regierung angeordneten Verkäufe einge stellt. Butler hatte den Befehl erhalten, sich nach Wa shington zu begeben ; man vermuthcte, derselbe werde ein bedeutendes Kommando in dem bevorstehenden Feldzuge erhalten. Der Finanzminister Chase war zur Emission von 290 Millionen Banknoten autorisirt worden. Nach weitern Berichten vom 31. hatte die Cavalerie des Generals Stuart in einer Stärke von 1500 Mann und einer Batterie tags vorher den Potomac überschrit ten, befand sich zur Zeit in Maryland und marschirte auf Frederick (das liegt aber 45 engl. Meilen nördlich von Alexandria; südlich von diesem dürfte Cavalerie nicht leicht über den Potomac nach Maryland einfallen); die Unionisten rückten den Conföderirte» entgegen. Der demokratische Verein hatte eine Zusammenkunft von Repräsentanten aus den loyalen Staaten vorge schlagen, die sich im Februar in Louisville (an der Grenze zwischen Indiana und Kentucky) vereinigen soll, um über Maßregeln zu discutiren, wodurch eine Beendigung des Krieges herbeigeführt werden könnte. Der Verein verlangt die Genehmigung des Präsidenten, Commissare in die insurgirten Staaten senden zu dürfen. Nach einem noch nicht bestätigten "Gerücht hätte der Fe uilleton. Eine Nacht in ägyptischen Katakomben. (AuS Chambers' Journal.) Als wir einmal in den Wüsten Nubiens herum streiften, erfuhren wir, daß e» drinnen in der Wüste Etwa- gebe, was unsre Benachrichtiger eine Ruine nann ten, obgleich sie nicht im Stande waren, bestimmt zu sagen, ob sich dieselbe unterhalb oder oberhalb des Bodens befind«. Rücksichtlich der genauen Entfernung vom Flusse konnten sie ebenfalls keine zuverlässige Angabe machen; die Einen schätzten sie auf eine Stunde, Andere auf drei oder noch mehr. Kurz nach Eintritt der Dunkelheit in dem Dorfe anlangend, das unfern Abgangspunkt bilden sollte, sanden wir die ganze Bevölkerung im Schlafe oder entschlossen, so zu scheinen, mit Ausnahme von vier jungen Männern, die wir, als wir unsern Weg durch die dunkeln Straßen oder vielmehr Gassen zu finden un- abmühten, in einem verfallenen unbeleuchteten Gebäude plaudern und lachen hörten. Unsre arabischen Diener, welche starke Dorurthrile gegen alle Bewohner der „schwarzen Länder" hegten, meinten, dies müßten Mörder oder wenigsten- Räuber sein, sonst könnten sie keinen Grund haben, in der Dunkelheit zusammen zu fitzen, nachdem alle ehrlichen Leute in ihren Betten lägen. Ob nun aber Räuber oder nicht, so werden sie, dachten wir, wahrscheinlich für Geld einwilligen, unsre Führer zu werden, waS sie, als wir geklopft und sie mit unser» Wünschen bekannt gemacht hatten, von Herzen gern thaten. Bald hatten wir daS Dors hinter unS und betraten die Wüste — die weite eintönige Wüste, die vom glänzendsten Mondenscheine beleuchtet war, deren Sandhügel von den Winden aufgehäuft und geformt wurden, die an einzelnen Stellen mit Tama risken oder den orientalischen Weiden bewachsen war, und in der da und dort kahle Felsenspitzcn cmporragten oder weite Gesteinsrisse sich aufthaten, durch die wir uns hindurchwanden, zuweilen in liefen Schatten eingehüllt, mit gähnenden Höhlenöffnungen auf beiden Seiten. Endlich machten unsre Führer nach einem mühseligen Marsche von mindestens drei Stunden am Fuße eines niedrigen Berges Halt und erklärten uns, daß wir nun vor dem Gegenstände seien, den wir aufsuchten. Da sich weder Säule noch Obelisk, weder Mauer noch Thor- weg irgendwo zeigte, so begannen wir zu argwöhnen, daß sie wirklich ihren Spott mit uns getrieben, und, ärgerlich darüber, fragten wir sie, wie sie dies meinten. Die Leute zeigten dann mit ihren Speeren nach einem in den Felsen auSgehauencn ägyptischen Karnicß, das ganz mit Sand bedeckt war, welchen sie, nicderkniend, mit ihren Händen kräftig entfernten, bis sic einen kleinen Thorwcg offen gelegt halten, durch den ich, der Eifrigste unsrer Gesellschaft, mir in die Höhle gewaltsam Bahn brach. Einmal ringetreten, hatte ich mit meinem Wachs stocke «inen der erstaunlichsten Anblicke, von denen ich je Zeuge gewesen. Auf den von den Winden herein geblasenen Sandhügeln stehend, berührte mein Kopf nahezu die Gewolbdecke, die von lebenden Wesen wim melte; Myriaden kleiner Geschöpfe, mit schwarzen Flügeln, offenen Mäulern und glitzernden, pcrlenartigcn Augen, hingen zitternd und bebend vom Felsen herab, machten sich allmählich davon lo» und schossen in dem unge wohnten Lichte wie toll bald dahin, bald dorthin. In dem ich meine Gefährten ihren eignen Weg mit Muße durch den Sand sich bahnen ließ, schritt ich mit mehr als gewohnter Vorsicht in der Höhle voran. Auch war diese Vorsicht keineswegs unnöthig, denn ich war noch nicht viele Ellen weit gegangen, als auch schon eine große viereckige Mumiengrube vor mir sich aufthat. Ich warf einen Stein hinein, und auS feinem häufigen An- Der Wechselkurs auf London war am 30. v. M. in New-Bork 146, Goldagio 32 A, Baumwolle fest, 67, Brodstoffe höher. Berichten aus Veracruz vom 10. v. M. zufolge hatte General Forey zwei wichtige Positionen auf der Straße nach Puebla besetzt, und traf Vorbereitungen zu einem weitern Vorrücken. Die Einwohner von Mata- moras hatten die Franzosen freundlich ausgenommen. Miramon unterstützte die französische Invasion. Ein Manifest des Congresses in Mexico forderte dazu auf, der französischen Invasion bis aufs Aeußerste Widerstand zu leisten. Dresden, 12. Januar. In einem „Zur deutschen Angelegenheit" über schriebenen Artikel bringt Vie Wiener „General-Cor- respondenz" Folgendes: „Es tritt mit erner gewissen Bestimmtheit die Behauptung auf, einige von den Re gierungen, welche das Delcgirtenproject am Bunde ein brachten, seien wankend geworden. Wenn damit nur gesagt werden soll, daß diese Regierungen die Verstän digung mit Preußen wünschen, so ist gar kein Grund, die Richtigkeit dieser Annahme zu bezweifeln, wir möchten dieselbe vielmehr dahin vervollständigen, daß alle in Rede stehenden acht Regierungen von dem aufrichtigen Ver langen einer Verständigung mit Preußen beseelt sind. Wir wollen hier nicht abermals wiederholen, was wir schon gesagt und was, wenn leider nicht systematisch auf die Beirrung der öffentlichen Meinung in der deutschen Sache hingewirkt würde, gar nicht erst gesagt zu werden brauchte. Nicht etwa aus der Neigung, Preußen Ver legenheiten zu bereiten, ist der Antrag der acht Negie rungen hervorgegangen, sondern um der immer drin gender gewordenen Befriedigung eines wohlbegründeten Verlangens der Nation wenigstens mit einem ersten prak tischen Schritte entgegenzukommen, sind sie mit ihrem reiflich erwogenen Projecte hervorgrtretcn; vielmehr haben sie sich nur aus Rücksicht auf die notorische Haltung Preußens mit einem Minus begnügen müssen. Es liegt also nur in der Hand Prrußens, daß aus diesem Minus ein Plus werde. Alle acht Regierungen werden sich wahr lich dazu leichter entschließen, als sie sich entschlossen haben und entschließen mußten, auf das Minus des Delegirtenprojects sich zu beschränken. Das findet sich deutlich genug in den Eröffnungen ausgesprochen, welche die acht Regierungen an Preußen wie an den Bund ge langen ließen. Daß es aber in Frankfurt nicht zu einem Bruche komme, dafür ist schon hinreichend durch die in- nern-DedlngünKen der Lage gesorgt. ES Ist dieser Tage die Notiz colportirt worden, daß der hiesige preußische Gesandte eine Unterredung mit dem Grafen Rechberg gehabt habe. Warum sollte aber Freiherr v. Weither gerade dieser Tage nicht in dem Cabinet des Ministers, mit welchem er unausgesetzt amtlich zu verkehren hat, erschienen sein? Dazu wird sich ihm wohl mehr als ein mal Veranlassung geboten haben. Es hätte nur dann eine Berechtigung Vorgelegen, der Erscheinung des preu ßischen Gesandten in der Staatskanzlei irgend eine Wich tigkeit bcizulegen, wenn der diplomatische Verkehr zwischen Oesterreich und Preußen unterbrochen gewesen wäre." Die Agitation für einen Krieg Italiens mit Oester reich geht nicht mehr so hoch wie früher in den italie nischen Blättern. Las „Diritto" weiches gesagt hatte, „ein Krieg mit Oesterreich stehe, wie man sich in Turiner officiösen Kreisen ernstlich zuraunt, bevor; das Ministerium denke ebenfalls daran, und dies sei um so wahrscheinlicher, gegenüber dem sehr schlimmen Zustande unsrer Finanzen und der Haltung, welche Frankreich eingenommen hat," wird von der „Perseveranza" ab gekanzelt darüber, indem letztere sagt: „Dieses Journal theilt uns nicht mit, wie Geldmangel ein Anlaß zu einem Kriege» und wie ein Krieg das Mittel werden könne, sich Geld im Auslande zu schaffen. Man raunt sich Nichts zu; das „Diritto" kann mithin Nichts ge hört haben. Das Ministerium trägt kein Gelüste nach einem Kriege und ist keineswegs willens, «inen Krieg mit Oesterreich hervorznrufen, wie auch Oesterreich keine Kriegslust Shrigt. Das ganze Gerede des „Diritto" ist also in daS Bereich müssiger Faselei zu verlegen." Tagesgeschichte. Wien, 11. Januar. Wie die „G.-C." aus guter Quelle vernimmt, hat die im Finanzministerium zur Ausarbeitung des Staatsbudgets für 1864 tagende Commission einstimmig den Beschluß gefaßt, die Verle gung des Beginnes des Lerwaltungsjahres vom Monat November auf den Monat Januar in Antrag zu brin gen, so daß in Hinkunft das Verwaltungsjahr mit dem Solarjahr zusammenfallen würde. — Der Wiener Gemeinderath hat einstimmig den Beschluß gefaßt, durch eine an den Staatsminister Ritter v. Schmerling abzusendende Deputation um Auf hebung des gegen Abhaltung von Wähler« er samm ln n gen gerichteten Verbots zu petitioniren. — Der Meldung über den Empfang der Deputation bezüglich der Großwardein-Klausenburger Eisen bahn beim Kaiser tragen wir noch nach, daß dieselbe sich aus der Burg in die ungarische Hofkanzlei begab. Hier sprach Graf Georg Karolyi dem Hofkanzler gegen über die Freude aus, welche die Deputation bei den Worten des Monarchen empfand, dankte dem Herrn Hof kanzler in den herzlichsten Worten für die patriotische Theilnahme und Verwendung, mit welcher er die als Lebensfrage der beiden Schwesterländcr anerkannte Bahn angelegenheit bisher unterstützte, und bat, daß er dieselbe auch in Zukunft bestens fördern möge. Graf Forgach versicherte, er werde die Gelegenheit mit Freude ergreifen, um die allgemeinen und lebhaften Wünsche des Landes im Sinne der Intentionen Sr. Majestät dem ersehnten Ziele zuzuführen. Später stellte sich die Deputation dem siebenbürgischen Hofkanzler Grafen Nadasdy vor, erhielt aber von demselben nichts weniger als beruhigende Er klärungen. Graf Nadasdy wies nämlich darauf hin, daß die Garantiegewährung ihre Schwierigkeit habe, da der Reichsrath noch immer nicht vollständig ist; es wäre daher Wünschenswerth, daß wenigstens Siebenbürgen ehestens in den Rrichsrath trete. — In der „Pr." wird aufmerksam gemacht, daß sich in der ersten Mitteilung über die gedachte Bahn zwei Jrrthümer befinden. Unter de» bei dem Consortium zum Bau derselben Bcthei- ligten wird die belgische Bank und das Brüsseler Haus BischoffSheim und Rich« genannt. Die bei dem Con- — sovtinm detheiiigte ist aber nicht, wie man glaube» könnte, die Brüsseler Bank, sondern die ..Vsvqus bxpo- tkeovir« dvlgv", und das erwähnte HauS heißt Bischoffs- heim und d« Hirsch, nicht Riche. — Bezüglich der ungarischen Landtagsfrage erklärt die „G.-C.", sie halte ihre Ueberzeugung, daß man sich in den Kreisen der Regierung lebhaft damit beschäftige, in welcher Weise man in der Lösung der un garischen Frage wieder das Feld der Thatsachcn betreten könne, als auf unläugbarr Thatsachcn begründet, voll kommen aufrecht, trotz des ihr entgegen gehaltenen De mentis. Das gedachte Organ sagt hierzu: „Verwundern muß es uns aber, diese Hoffnung in einer solchen Art und Weise und dem Anschein nach über Autorisation von jener Seite perhorrescirt zu sehen, von welcher man cs am wenigsten erwartet hätte. Den Beweis für die uns entgegen gehaltene Unmöglichkeit der Erfüllung unsrer Hoffnungen müssen wir dem dementirenden Theile über lassen." Z Prag, 10. Januar. Se. Ercellenz der Finanz minister Herr v. Plener, welcher bekanntlich als Mit glied des böhmischen Landtages der Eröffnungssitzung am 8. Januar beiwohnte, ist schon gestern wieder nach Wien gereist und dürfte wohl erst bei einer der spätcrn Sitzungen wieder eintreffen. Der Herr Finanzminister beehrte hier den Bürgermeister, Herrn F. Pstroß, mit einem Besuche. — Die Errichtung einer Escompte- anstalt in Prag ist eine Angelegenheit, die nicht nur und Abspringen von der einen Seite zur andern schloß ich, daß die Tiefe des Schachtes vermuthlich nicht weniger als 70 oder 80 Fuß betragen könne. Nachdem ich meine Freunde wegen der Gefahr gewarnt, ging ich am Rande um die Grube herum und blieb dann in tiefer Bewun derung über die Größe, den Umfang und die Pracht dieses unterirdischen Palastes schweigend stehen — eines Palastes, den die verschwenderische Betriebsamkeit der Argyptier in einen abgelegenen Berg gebaut. Nachdem ich mich mehrere Minuten lang ringS um geschaut, bemerkte ich eine viereckige Oeffnung im Felsen, die zu einer niedriger« Reihe von Gelassen führte, und nachdem ich die Tiefe, die 15 bis 18 Fuß zu sein schien, geschätzt hatte, lehnte ich mich, meine Hände auf die beiden Seiten der Oeffnung gestützt, vorwärts und sprang hinab; eine Schaar von Fledermäusen folgte mir, die cs augenscheinlich darauf abgesehen hatten, meinen Wachs stock auszulöschen, und denen dies endlich, zu meinem nicht geringen Aergrr, wirklich gelang. Sie meinten nun, sie hätten mich ganz in ihrer Gewalt, und als ich stehen blieb, um nach dem Lichte hrrumzutappcn, fühlte ich sie in dichten Massen auf dem Boden zappeln und brachte meinen Daumen und andere Finger in ihre offenen Mäuler, während andere ihrer Brüder über meinen Kopf in meinen Busen und am Hintertheile meines Halses hinabkrochrn, so daß ihre kalt« klebrige Berührung mir vor Ekel Schauder erregte. In diese Hallen oder Korridore war seit ihrer Gründung kein andere- Licht gedrungen, als das einer Fackel oder einer Wachskerze; ringS um mich war wahre ägyptische Finster niß — eine Finsternis«, welche man fühlen konnte, da sie geistig niederdrückte und den Augäpfeln eine über mäßige Anstrengung aufrrlrgte, um nur im Stande zu sein, irgend etwa- Sichtbares oder Berührbare- wahr zunehmen. - Ich laS Steine auf und warf sie in ver schiedenen Richtungen; da sie aber, soweit sie auch reich ¬ ten, an keinem Fels oder an keiner Wand auspralltcn, sondern stets auf den sandigen oder steinigen Boden fielen, so muthmaßte ich, daß ich in der Mitte einer weiten Halle stehe, deren Pflasterung von Mumicngrüben oder andern gefährlichen Höhlen durchbrochen sein könnte. Da ich anfing, beunruhigt zu werden, indem ich weder vorwärts noch rückwärts zu gehen wußte, so schrie ich aus allen Kräften nach meinen Gefährten, die, nicht wissend, welchen Weg ich eingeschlage-r, wahrscheinlich nach andern Galerien sich gewandt hatten, indem sie nicht vermuthrten, daß ich in diese Kluft hätte hinab steigen können. Ob sie mir nun zu Hilfe kamen oder nicht, ein Umstand war vorhanden, der mir die Hoff nung cinflößte, daß ich aus dieser schauerlichen Höhle einen Ausgang finden könne — dies war eine leichte Luftströmung, die mich hin und wieder umfächelte. Den Boden bald mit meinen Füßen, bald mit meinen Händen sorgfältig untersuchend, nahm ich meinen Weg nach dem Punkte zu, von wannen die Luftströmung kam; allein zu meinem Schrecken hörte der rin wenig erfrischende Wind zu wehen auf und schien dann einig« Sekunden später von hinten zu kommen. Ich nahm nun meine frühere PrariS deS SteinwerfenS wieder auf und fand endlich, daß diese Projektile an einer Wand aufpralltrn, die indeß, al» ich sie erreichte, nur al» die Vorderseite eine- großen viereckigen Pfeiler- erwic», der augenschein lich die Bestimmung hatte, da» Gewicht de» über ihm liegenden Berge- zu tragen. An einem niedrigen Vor sprunge diese» Pfeiler» setzte ich mich nieder, um zu überdenken, WaS nun zunächst zu thun sei. Wenn ich bi» zur Rückkehr de» Morgen» dagesessrn hatte, so würdeedie» meine Lage nicht gebessert haben. Die Steine, welche auf dem Boden herum zerstreut lagen, waren zu weich, al» daß sie durch Anrinanderschlagen den gering ste» Feuerfunken hätten geben können; alle Mittel, rin Licht zu schlagen, waren in den Händen meiner arabischen
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