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Mission bisher 759 Entschädigungsansprüche im Ge- sammtbetrage von 233000 Pfd. Sterl. als begründet anerkannt worden. Bei den meisten handelte es sich nur um kleine Summen. Verantwortlicher Redacteur: Cärl Ikhirc in Dippoldiswalde „Wer-erltz.Ikltun," «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Lb Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- Italien, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Tagesgeschichte. Berlin. Prinz Wilhelm ist zur Dienstleistung bei der Artillerie kommandirt worden und wird am 1. Juni bei der Gardeartillerie eintreteu. — Prinz Albrecht geht nach Moskau zur Cza- renkrönung und nimmt die Krönungs-Geschenke mit. — Wenn die Ausrüstung der deutschen Infan terie mit dem „Magazin-Gewehr" auch wirklich schon beschlossene Sache sein sollte, was sie aber noch nicht ist, so wird doch der Etat von 1884—85 noch keines wegs von der umwälzenden organisatorischen Maßregel beeinflußt werden. In der militärischen Welt wird nämlich darauf aufmerksam gemacht, wie die Versuche mit dem neuen Gewehr noch nicht zu dem Resultate geführt haben, daß die Unumgänglichkeit der Einfüh rung dieser Waffe erwiesen ist. Man hofft auch, durch eine Vertheilung der Kosten auf längere Zeiträume die nicht unbeträchtlichen Lasten erträglicher machen zu können, die sich auf 25 Mill. Mark belaufen würden. Oesterreich. Die schändliche Mordthat an dem Grafen Majlath wird nicht ungerächt bleiben, denn der verhaftete Leibhusar Berrecz hat ein Geständniß abgelegt, daß er mit zwei Genossen, deren Namen un bekannt sind, Majlath aus Rache wegen mehrerer Züchtigungen ermordete. — AuS Preßburg wird ein Attentats-Versuch gegen den General der Kavallerie Graf Scapary ge meldet. Am 31. März drang ein Geschoß starken Kalibers durch ein Fenster in Scapary's Wohnung, traf aber Niemand, sondern blieb in der Wand stecken. — Zur Erinnerung an die von sächsischen Truppen miterfochtene Befreiung Wiens aus der Türkengefahr wird am 12. September auf dem Kahlenberge bei Wien eine Votivtafel aufgestellt werden, welche folgende Inschrift tragen wird: „Am Morgen des 12. Septem bers 1683 zogen von dieser Anhöhe König Johann Sobieski Hl. von Polen, Herzog Karl V. von Loth ringen, Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen, Kurfürst Max Emanuel von Bayern, Markgraf Lud wig von Baden, Reichsfürst Friedrich von Waldeck, und andere deutsche Fürsten mit ihren Kriegsvölkern in den Kampf zur Befreiung der von den Türken hart bedrängten Stadt Wien. Der Erinnerung an diese ruhmvolle That, die Stadt Wien am 12. September 1883." Die Tafel wird aus schwarzem Marmor her gestellt, die Unirahmung aus weißem Marmor im Re naissancestil ausgeführt. — Im Csiker Komitat in Siebenbürgen sind die Gewässer im Wachsen begriffen; ausgetretene Eis massen des Marosflusses verhindern den Verkehr auf den Landstraßen. Im Szatmarer Komitat hat das Wasser viele Straßen und Brücken beschädigt. Frankreich. Die Zahl der bei der Keffel-Explo- sion in Marnaval (s. vor. Nr.) verunglückten Personen stellt sich nach neueren Ermittelungen auf 96, darunter 31 Tobte, und von den Verletzten dürften noch mehrere ihren Wunde» erliegen. England. Immer wieder kommen schreckliche Nachrichten aus Irland. Die Fenier schickten an Damen, deren Gatten den Irländern verhaßt sind, Packele, in denen sich Wäsche von Blatterkranken und von anderen Kranken befindet, die an ansteckenden Krankheiten leiden. Die Gemahlinnen einiger Minister erhielten solche Packele. Es läßt sich in der That nichts Scheußlicheres aussinnen, und selbst die letzte Spur von Sympathie muß für eine solche Sache er löschen welche mit solchen bestialischen Mitteln unter stützt werden soll. — Die Königin Viktoria ist von ihrer Krankheit noch nicht völlig genesen: sie kann zwar wieder Aus fahrten unternehmen, ist aber noch immer gehindert, zu gehen oder länger als einige Augenblicke zu stehen. Egypten. Nach den bis jetzt veröffentlichten Listen sind von der internationalen EntschädigungSkom- In der KrDmj. Erzählung von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.) Zu seinem Onkel kam er jetzr selten. Der Oberst ärgerte sich darüber, allein gerade deshalb mochte er nicht fragen, weshalb er nicht komme. Er schien zu ahnen, was ihn fesselte und ganz in Anspruch nahm. Auch Meta fragte ihn nicht und Hugo hatte kein Auge für ihre stille Trauer. Er hotte gänzlich vergessen, wie nahe sie seinem Herzen noch vor Kurzem gestanden hatte. Er zählte in Gedanken nur die Stunden, die noch verinnen mußten, bis er wieder bei der Geliebten sein konnte. Als er eiius Tages zu Feodora kam, fand er sie mehr als je niedergedrückt und verstimmt. Er glaubte ihren Augen anzusehen, daß sie geweint habe. „Feodora, was fehlt Dir?" fragte er schmeichelnd und sie liebkosend. Sie schüttelte ablehnend mit dem Kopfe, ohne seine Liebkosungen zurückzuweisen. Er drang noch mehr in sie, statt der Antwort sah er nur, wie ihre Augen sich mit Thränen füllten. „Feodora, ich beschwöre Dich, sprich!" bat er. „Darfst Du vor mir ein Geheimniß haben? Dein Herz gehört mir, ich will deshalb auch jede Freude und Sorge desselben theilen." „Mir kann Niemand helfen!" sprach sie und gab ihm einen Brief von ihrem Vormunde. Derselbe theilte ihr und ihrer Mutter mit, daß ein Gläubiger, der eine Hypothek auf dem kleinen von ihrem Vater ererbten Gute stehen und außerdem noch eine Forderung von 800 Thaler hatte, sich in Betreff der Letzteren nicht länger gedulden wolle. Er habe gedroht, wenn er diese Summe nicht in wenigen Tagen erhalte, den Antrag zu stellen, daß das kleine Gut zur Subhasta- tion gestellt werde. Amtsblatt für die Königliche Amishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 4. April. Der gestrige Tag, der Anfang des neuen Schuljahres, war für unsere Stadtschule insofern von Wichtigkeit, als nicht nur Herr Hugo Endig, bisher ständiger Lehrer in Glas hütte, neu eintrat, sondern auch die bisherigen Lehrer, die Herren Otto Eidner und Paul Lommatzsch, neue Klassen übernahmen, und zwar die zweite, bez. dritte Mädchenklaffe, während Herr Endig die gemischten Klaffen Via. und Vila, übernimmt. Zur Einweisung der Genannten fand gestern früh 8 Uhr eine ent sprechende Schulfeierlichkeit statt, zu welcher außer ei nigen Kollegen mehrere Mitglieder des Schulausschusses erschienen waren und bei welcher Herr Schuldirektor Engelmann die Rede hielt. — Möge ihr Wirken ein gesegnetes sein, möge unsere ganze Schule einen recht gesegneten Erfolg im neuen Schuljahre haben. Auch die 90 Neulinge, die heute das erste Mal den lang ersehnten Gang zur Schule zurückgelegt haben, mögen in diesen Wunsch mit eingeschlosseu sein. — Unser Jahrmarkt am Montag zeigte aber mals deutlichste Spuren des allmähligen Versinkens und endlichen Eingehens dieser veraltenden Einrichtung. Das schöne Wetter und der Umstand, daß Arbeiten auf den Feldern zur Zeit noch nicht vorgenommen werden können, hatte zwar sehr zahlreiche Besucher zur Stadt geführt, aber wenige von ihnen waren Käufer, und die Geschäftsleute klagten sämmtlich über geringen oder gar keinen Absatz. Sämmtliche Dip- poldiswaldaer Manufakturwaaren-, Leinwand- und andere Handlungen halten schon längst in Buden auf dem Markte nicht mehr feil, sondern erwarten ihre treuen Kunden in den Geschäftslokalen. — Auf dem, zum Freih. v.Burgk'schen Steinkohlen werke gehörigen „Glückauf-Schacht" in Bannewitz fand am Montag der Häuer Friedemann aus Gitter see durch hereinbrechende Kohle seinen sofortigen Tod. K Frauenstein. (Kgl. Amtsgericht.) Ver handlungstermine am 6. April, Vorm. 10 Uhr: Civil- prozeßsache des Handarbeiters und Hausbesitzers Ernst Louis Lehmann in Frauenstein gegen den Bergarbeiter Moritz Schäfer daselbst wegen Wohnungsräumung. — Vorm. 10 Uhr: Sühnetermin auf Antrag des Haus besitzers Karl Gottlob Müller in Rechenberg gegen den pensionirten Waldarbeiter Gottlob Mende das. wegen einer Differenz bezüglich eines Herbergsrechts. — Vorm. 10 Uhr: Cioilprozeßsache der Handlung Kusch- nitzky in Gleiwitz gegen die Handlung Wehner und Knopf in Bienenmühle wegen 35 M. 38 Pf. Kauf- Preisrest für Binderiemen. — Vorm. 11 Uhr: Civil- prozeßsache Johannen Sophien verw. Reichest in Dip poldiswalde gegen den Hausbesitzer Friedrich Fürchte gott Hornuff in Reichenau wegen 150 M. Darlehn nebst Zinsen. — Vorm. '/»11 Uhr: Cioilprozeßsache des Schuhmachers und Topfwaarenhändlers Karl Aug. Müller in Sayda gegen den Bäcker Gehmlich in Rechen berg wegen 66 M. 65 Pf. Kaufpreis für Topfwaaren. Dresden. Der sächsisch? Landesmilitärhilfsverein unter Direktion des Herrn Generalstaatsanwalt vr. v. Schwarze hat im vorigen Jahre 982 Personen mit 49280 M. unterstützt und 4699 M. als einmalige Unterstützung an 340 Personen gewährt. Außerdem entwickelt der Verein eine erfolg- und umfangreiche Thätigkeit durch Zuweisung von Arbeit und Unter bringung von Invaliden und Wittwen und nimmt sich besonders der nicht pensionsberechtigten, erst später in Folge der Kriegsstrapazen in ihrer Erwerbsfähigkeit beschränkten Soldaten an. Leipzig. Am Montag ist hier das Bauterrain für das künftige Reichsgerichtsgebäude im ehe maligen botanischen Garten an Ort und Stelle über geben worden. Das Reich war durch Herrn Senats präsident vr. Drechsler, die Stadtgemeinde durch Herrn Oberbürgermeister vr. Georgi vertreten. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blatte- eine sehr wirt- same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Lheile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 2. April. Ans deni hciiligen S-blachtvichmarkle, der zum ersten Male in diesem Jahre bereits früh 6 Uhr begann, waren 364 Rinder, 7l3 Laudschwcine, inkl 69 Russen echter Landrasse und 199 Ungarschweinc oder in Summa 912 Schweine, 821 Hammel und 107 Kälber zum Verkauf aufgetrieben. Bei ganz schwachem Marktbesuch, unter welchem namentlich auch viele sonst regel mäßig hierher kommende Fleischer aus der Provinz vermißt wurden, gestaltete sich der Geschäftsgang in allen Schlachtthier- gattungcn außerordentlich slan. (Hierbei möge bemerkt sein, daß, laut telegraphischen Meldungen, auch in London und Paris, so wie verschiedenen anderen Großstädten die letztvcrslossenen Vieh märkte ungewöhnlich schleppend verliefen und starke UeberstLndc hinterließen.) Primaaualität von Rindern, weit über Bedarf am Platze, wurde mit 60 bis 66 M., Mitteiwaare mit 54 bis 57 M. und geringe Sorte mit 27 M. pro Centner Schlachtgewicht bezahlt. Das Paar englische Lämmer zu 50 hx Fleisch galt 72 bis 75 M., jenes der Landhammel in derselben Schwere 63 bis 66 M. und da» Paar Ausschußschöpse 40 M. Der Eentner Schlachtgewicht von Landschweinen en glischer Kreuzung pellte sich aus 57 bis 60 und von Western auf 54 bi» 57 M., während man iür den Eentner lebendes Gewicht von ungarischen Bakoniern bei durchschnittlich 40 Pfd Tara 53 bis 62 M., von 20 S>ück Oswicinern bei 40 bis 45 Pfd. Tara 55 M., von 84 Mecklen burgern feinster Qualität, die direkt vom Hamburger Markte nach Dresden gebracht waren, bei 35 bi» 40 Pfd. Tara 56 bis 58 M und endlich von den 69 Russen bei 40 bis 45 Pfd. Tara nur 48 M. bewilligt. Kälber waren schwer verkäuflich und wurden, je »ach Qualität der Stücke, mit 86 bis 100 Pf. pro Kilo Fleisch bezahlt. In Rindern und Hammeln, mehr aber noch in Schweinen blieben ansehnliche Posten unverkauft. Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster Erpeditions«Tag: Sonntag, den 8. April, Vormittags 11—'/>1 Uhr, Nachmittags 3—5 Uhr. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittag» 11—12 Uhr und Nachmittags von 3—V»5 Uhr.