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Darauf sei Folgendes erwidert: Weniger die große Anzahl seiner Werke, worunter sich auch viele kleinere befinden, begründen seinen überall aner kannten Ruhm, sondern die Güte, Feinheit und Dauer haftigkeit seiner Kunstwerke, sowie die Solidität, Un eigennützigkeit und Gewissenhaftigkeit, mit welcher der Meister arbeitete. Von gutem Material an Holz und Zinn rc. nahm er stets das Beste. Nur ein Citat aus einem weitverbreiteten Lexikon sei hier wörtlich wiedergegeben: „Sauberkeit, Güte und Dauer, große Einfachheit in der innern Anlage, volle und herrliche Intonation, sowie leichte und bequeme Klaviatur geben seinen Arbeiten einen außerordentlichen Werth. Die würdigsten Denkmale seiner Kunst sind die Orgeln in Freiberg, so auch in der katholischen Hofkirche, in der Frauen- und Sophienkirche zu Dresden. Auch ver fertigte er treffliche Klaviere und Fortepianos, erfand 1740 das Oxmbal ä'amour und baute 1745 das erste Fortepiano." In einer alten Chronik von« Jahre 1748 heißt cs weiter: „George Silbermann, also ein älterer Bruder Gottfrieds, geboren den 14. November 1670. Sein Vater war Mich. Silbermann sen., Amtszimmermstr. in Frauenstein. Er ward Chirurgus und Lleäio. ?raot. wie auch Rathsverwandter und Kirchenvorstand in Glashütte und starb 1735. Er hat mit eigner Hand ein großes Crucifix verfertigt und in die Kirche zu .Glashütte geschenkt." rc. Die Geschichte erzählt uns zwar, daß Gottfried Silbermann bisweilen, zumal wo sein Rechtsgesühl ver letzt wurde, derb, grob und hitzig geworden sei, aber sie erzählt noch mehr von seinem einfachen und bieteren Sinn, seiner Rechtlichkeit und Wahrheitliebe. Schrift liche Nachrichten nennen uns folgende Aussprüche und Grundsätze vou ihm, welche auf seinen ehrenwerthen Charakter schließen lassen, z. E. „Die Kirchen und Gemeinden zahlen uns Orgelbauern gutes Geld, dafür müssen sie auch gute Orgeln bekommen. Der lebt am glücklichsten, der weder selbst gern groß zu sein, noch mit großen Leuten viel zu thun haben will. Ihr In der Kirche: Wie löiist du schön, erdabnes Spul! Men qcmzcr Geist, mein ganz Gefühl Wird himmelan gezogen! Du flötest, wie ein Fnidlingswald, So saust und süß und brausest bald Wie stolze Meereewogen, Höher, näher An die Kuice Go'tes ziehe jetzt und trage Mich an jedem Sabbathtagc! Wer schuf des Meisters kühne Hand, Die dich voll Andacht einst erfand? Preis ihm, dem Allerfinder! Der seit Jahrhunderten dich heißt Harmonisch rühren Herz und Geist, Im Chor der Gotteskinoer! Töne, dröhne Freudig weiter! Stark und beiter muß es klingen, Wo die Kämpfer Christi ringen. Der Orgel wundervolle» Bau Woli' uns der Herr bewahren: Des Ew'gen Hnld hernieder schau' Auf seiner Kinder Schaareu. Hör' unser Fleh'n, o treuer Gott, Schütz' uns vor Sünde, Angst und Noth, Walt' über uns mit Gnade! — 18 wißt, daß ich ein Hitzkopf bin, die Höflichkeit läuft mir nicht hintennach wie ein Pudelhund, ich habe auch nicht immer recht; bin ich grob, so seid es nur auch gegen mich. Wer mich lobt in prüssntiu und schimpft iu abnvntm, den hole die postilontiL! Faul in der Arbeit und fleißig im Beten ist Orgelspiel ohne Bälgetreten." Sein Ausspruch über den weitberühmten Sebastian Bach, welcher im Jahre 1736 das von Silbermann in der Frauenkirche zu Dresden gebaute große Orgel werk zu prüfen hatte, lautet: „Wo solche Bäche fließen, da hat's keine Noth, da blüht die Musik und trägt viele Früchte. Tausend Thaler wollte ich darum geben, könnte ich meinen Namen auch in Musik setzen. Gott hat den edlen Bach gleich vom Anfang zur Musik be- - stimmt, darum ließ er ihn in einer Familie geboren werden, die ein musikalischen Namen führt. Silbermann klingt fein, aber der Name Bach ist reines Gold." — Es ist bedauerlich, daß ungeachtet aller Nachfor schungen kein Gesichts- oder Brustbild Silbermann's aufzufinden ist; blos eine Abbildung seines Geburts hauses ist vorhanden, jedoch in wenig Exemplaren. Von unserm SOO jährigen Geburtstagskinde heißt es in einem alten Schriftstücke: „Welcher Organist, Kantor und Musikdirektor kennt und nennt nicht mit hoher Achtung den Mann, dessen Orgeln — bis jetzt noch unübertroffen — und dessen Saiteninstrumente schon so viel Ohren entzückt und so viel Herzen bei'm frommen und frohen Gesänge begleitet haben! Silbern wie sein Name, tönen seine Werke, und wenn diese einst alle van der Zeit zerstört sind: der Name Silber mann wird fortleben in der Geschichte der Instru mente mit Kunstpfeifen und Saiten." Wenn nun an seiner Ehrentafel auch das Schrift wort Sir. 9, 22 citirt ist, welches lautet: „Besprich dich mit den Verständigen und richte alle deine Sachen nach Gotteswort", so ist dieß wohl eine ernste nnd beherzigenswertste Mahnung für einen Jeden, wenn er auch kein großer Künstler zu werden beabsichtigt. Schließlich möge hier noch der Text einiger Ge sänge gegeben sein, welche damals, am 4. Aug. 1861, in der Kirche und am Geburtsstause zu Gehör gebracht wurden. zur Stillung der augenblicklichen Noth in den Ueber- fchwemmungsgebieten die Sunime von 600,000 Mark aus seinem Dispositionfond bei der ReichShauptkasse angewiesen habe. Alle von den Landesregierungen geplanten Maßregeln werden natürlich durch diese Kaisergabe in keiner Weise berührt, und die Summe soll den Sammlungen überwiesen werden. Born Rhein. Endlich scheint das Sinken der Gewässer ein anhaltendes zu sein; der Rhein ist über 1 Meter, ebenso der Main gefallen; die Lahn ist auf normalen Wasserstand zurück. — 42 Abgeordnete auü Baden, Hessen, Preußen, Nheinbayern, Würtem- berg für die Landtage und den Reichstag haben sich zusammengethan und bitten, Sammlungen überall zum Besten der vielen Tausende von Wasserbeschädigten zu veranstalten. In dem Aufrufe heißt es zum Schluß: „Die Noth ist groß, das Bedürfniß ein ungeheures, lang andauerndes. Umfassendste Staatshilfe ist da neben noch unbedingt erforderlich!" — In Mainz ist am 8. Januar Abends an dem Mombacher Thor die Holzbrücke der Arnoldi'schen Materialienbahn eingestürzt; durch den Unfall wurden 3 Personen getödtet und 6 Personen verletzt. Würzburg. Dem benachbarten Städtchen Stadt prozelten a. M. droht seit Neujahr eine furchtbare Katastrophe, die unheilvoller werden muß, als die, welche Caub a. Rhein heimsuchte. Der die Stadt überragende Schloßberg ist infolge der langen Regenzeit in Bewegung gerathen und eine ungeheure Erdmasse hat sich mit einem über 100 Meter langen und sehr tiefen Riffe abwärts geschoben. Die Einwohner, un terstützt von den Nachbarorten, machen übermenschliche Anstrengungen, die Gefahr abzulenken; aber in den letzten Tagen hat sich letztere mit einer neuen Erd bewegung noch vermehrt, so daß die Katastrophe jeden Augenblick eintreten kann. Man sucht durch Spreng mittel aller Art entgegenzuwirken; der Ort wäre jedoch gänzlich verloren, wenn die Erdmasse herabstürzen sollte. Die Aufregung, die ich vorfand, ist ganz un beschreiblich; es gehört einiger Muth dazu, sich nahe hinanzuwagen. Ueberdies hat das Städtchen auch noch durch das Hochwasser schwer gelitten. Man fürchtet sehr, daß die Naturgewalt der Technik bitter spotten Moicd; dann aber wehe den armen Bewohnern der be- Mrohten Gegend! Am Silbermann'schen Vaterhause: Allgemeiner Gesang. Heil diesem Tag, der uns vereint, um ciucn längst geschicbnen Freund zu ehren, da sein Werk ihn lobt nnd seine Kunst längst ist erprobt' Noch hören wir der Töne Macht, die seine Hand hervorge- bracht; und ob anch modert sein Gebein, sein Ruhm wird un vergänglich sein Nicht goldnc Orden zierten ihn, wohl aber lichter deutscher Sinn; bei edler Kunst aus seiner Bahn war er ein wahr er Silber mann. Dies Haus, wo seine Wiege stand, schmückt heute dankbar unsre Hand. Die Ehrentafel, nur von Stein, soll Zcugniß unsres Dankes sein. Auch ferner schirme, Herr, dies Haus und breite deinen Segen aus, daß, ob Jahrhunderte vergeh'», man Früchte dieses Tags mög' seh'n. Kindergesang. Wir ehren dich, o Silbermann, mit unscr'm kleinen Lied; greift doch des Orgcltvnes Macht auch Kindern in's Gemiith. Als Kind lagst du in diesem Haus verborgen, schwach und klein, doch hatte Gott dich auserseh'n dem Haus ein Glanz zu sein. Er ries in seine Häuser dich zum Werk mit Feierklang, das lieblich tönet, mischet sich mit der Gemeinde Sang. Er gab dir Fleiß, Geschick und Kunst, daß weit dein Ruhm erscholl und durch den hohen Orgcllon das Herz der Christen schwoll So preisen wir nun Golt den Herrn, der dich dein Werk gelehrt, und seinen Namen loben wir, wenn unser Dank dich ehrt. Er schenk' auch uns die Lust und Kraft zu Werken seiner Ehr', daß unser Leben bleibe nicht an seinem Segen leer. Ueber telegraphischen Ttil. „Von Franklin wurde gesagt, er habe dem Himmel seine Blitze und den Tyrannen ihre Szepter entrissen. Die neue Zeit ist noch weiter geaangen, sie hat jene dämonische Macht, die im Blitze so zerstörend auftritt, zum Diener der Menschen gemacht und über die beiden größten Gewalthaber der Welt, Raum und Zeit, einen glänzenden Sieg davongetragen." — Diese Worte lei tete ein jetzt 20 Jahre altes Schriftchen ein, „die Ab fassung telegraphischer Depeschen (Telegrammatik) in deutscher, englischer und französischer Sprache" (Leipzig bei Häffel). Ob ein neueres seitdem über den Gegen stand erschienen, ist uns unbekannt, die darum befragten Buchhändler und Telegraphenbeamten ivußten nichts davon. Seit jener Zeit ist die Benutzung des elek trischen Drahts von Jahr zu Jahr allgemeiner ge worden, vom großen Publikum werden dabei aber noch immer so viele Fehler gemacht, es weiß überhaupt so wenig vou der Sache, daß es nicht überflüssig er scheint, hier einige Winke und Notizen aufzuzeichnen. Volle Deutlichkeit ist, versteht sich, das erste Er forderniß sowohl bezüglich der Schriftzüge wie der Fassung. Gegen letzteres Gebot u. A. wird gefehlt, wenn an gewissen Stellen das persönliche Fürwort weggelassen, z. B. gesagt wird „komme", was ebenso wohl eine Aufforderung wie auch das Versprechen „ich komme" bedeuten kann. — Wichtige Interpunktionen, namentlich Frage- und Ausrufungszeichen, sollen in der Urschrift besonders deutlich markirt sein, weil durch falsche Kopie schon mancher Schaden angerichtet wurde. — Die Telegraphen-Beamten schreiben das in Zahlen ausgedrückte Datum nicht immer deutlich, sicherer ist es deshalb stets, darauf fußende Angaben, wie: heute, morgen, gestern, zu vermeiden und dafür den Wochen tag zu setzen. — Münz-, Maß-, Gewichts- und Waaren- bezeichnungen, Vornamen, ferner jene vielgebrauchten Wörtchen: und, von, oder, per, pro kürze man nie ab, überhaupt abbrevire man so wenig als möglich, weil dadurch leicht Irrungen entstehen (der Telegraph unterscheidet nicht kleine und große Buchstaben) und das abgekürzte wie ein volles Wort berechnet, also nichts erspart wird. Mit Buchstaben ausgeschriebene Zahlen geben weniger Anlaß zu Jrrlhümern. Der Kürze halber verzichtet der telegraphische Stil, soweit dadurch die Deutlichkeit nicht beeinträchtigt wird(!), auf gewiss« Höslichkeitsformen, läßt z. B. weg: Herr, Frau, Fräulein, Titel, ferner: gefälligst, gütigst, belieben Sie und dergl., nimmt es auch mit dem Wohlklang und der Gebräuchlichkeit der Ausdrücke nicht genau. Statt der dritten setzt er, um ein Wort zu sparen, die zweite Person, also z. B. nicht: senden Sie, sondern: sendet! Bei näherer Bestimmung der Ortsnamen kann „am", „in" wegfallen, mithin stehen: Frankfurt, Main; Halle, Saale. Weitere Beispiele von Abkürzungen, statt „welcher angekommen ist": „angekommen"; statt „sobald Sie zurückgekehrt sind, besuche ich Sie": „sobald zurück seid, besuche Euch"; statt „antworten Sie gefälligst so schleunig wie möglich durch den Telegraphen": „Drahtantwort!" Bei häu figer Korrespondenz mit demselben Adressaten pflegen seste Vereinbarungen über Abbreviaturen getroffen zu werden. — Ort, Datum, Stunde, sind stets wegzu lassen, weil diese schon das Amt beifügt und sie, wenn sie der Absender ausnimmt, extra berechnet werden. »In der Urschrift müssen Aenderungen, Einschal tungen, Nandzusätze, Streichungen vom Aufgeber oder , dessen Beauftragten bescheinigt werden. — Angaben über Zustellung, bezahlte Antwort, Empfangsanzeige, Dringlichkeit, Nachsender, bezahlten Eilboten u. dergl. muffen in 0 vor der Aufschrift stehen. — Eingeführte Abkürzungen sind: I) für dringend, k? für Antwort bezahlt, M für verglichen, OK für Empfanqsauzeige, l?8 für nachsenden, für Post bezahlt, Xk für Eil bote bezahlt, KO für offen zu bestellen. — Telegramme nach Orten ohne Telegraphen-Station werden vom Endpunkte der Linie durch Post, oder auf Verlangen durch Eilboten oder Stafette weiter gesandt. Bezeich nungen wie: amtslagernd, bahnhoflagernd, postlagernd sind zulässig. Wärter, die über 15 Schriftzeichen nach den, Morse- Alphabet enthalten, zählen doppelt, ebenso durch — oder ' getrennte Wörter („ins" beispielsweise also 1, „in's" hingegen 2 Wörter). Eigennamen von Orten, Straßen, Personen, ferner Titel und Vornamen, endlich in Buchstaben geschriebene Zahlen werden nach der Anzahl der vom Aufgeber gebrauchten Worte gezählt, in Zahlen gelten je 5 Ziffern für 1 Wort, so auch einzeln geschriebene Buchstaben, Schrift- oder Unter scheidungszeichen. Hingegen zählen nicht: Interpunk tionen, Bindestriche, Apostrophe, Anführungszeichen, Klammer» und Alineazeichen. Im internen deutschen Verkehr wird als Grund taxe für jedes Telegramm 20 Ps. und als Worttaxe für jedes Wort 5 Pf. erhoben, sür Stadttekgramme 2 Pf., für dringende (alsdann bevorzugte) Privatlele- gramme 3fache Gebühr. Amtliche Anzeige der Zu- -.Z ....