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das Böhm'sche Gut ein Raub der Flammen geworden, sind am gestrigen Sonntag Abend zwischen 8 und 9 Uhr die Gebäude des Fisch er'schcn Gutes abgebrannt. Die Einwohner sind durch Brandbriefe, die in letzter Zeit ge funden worden sind, in große Aufregung versetzt, und ist sehr zu wünschen, daß es den Aufsichtsbehörden gelingen möchte, den oder die Thäter bald zu ermitteln. Berlin. Mehreren Mitgliedern des preußischen Ab geordnetenhauses gegenüber hat sich Fürst Bismarck dahin geäußert, daß der Reichstag unmittelbar nach Ostern ein berufen werde. Der Kanzler hofft entschieden, für das Mo nopol eine kleine Majorität zu finden. — Der Vorstand des Vereins deutscher Tabaks- Fabrikanten und Händler hat eine kurze Berechnung aufgestellt, welche die Hinfälligkeit der Seiten der Negierung in ihren „Erläuterungen zum Entwurf des Tabaks-Mono pols" aufgestellten Rentabilitäts-Berechnung zeigt. Nach den Erläuterungen wird die Brutto-Einnahme der Monopol- Verwaltung auf 388 Millionen Mark, gleich 8,62 Mark pro Kopf, in Aussicht genommen, während sie nach den Angaben des kaiserlichen statistischen Amtes jetzt nur 5,39 Mark pro Kopf, also rund 242'/- Millionen, nach den Angaben der Enquete-Kommission nur 248 Millionen Mark beträgt. Beide Angaben beziehen sich auf verschiedene Jahre und sind mit Rücksicht darauf als ganz übereinstimmend zu bezeichnen. Glaubt man nun, daß das deutsche Volk aus Liebe zum Monopol plötzlich 140 Millionen Mark mehr für Tabak ausgeben wird, als bisher? Es wird dies schwerlich Jemand für wahrscheinlich halten, denn die Kaufkraft des Volkes ist in den letzten Jahren kaum gestiegen, und am wenigsten ist darauf zu rechnen, daß der kleine Mittelstand fast allein diese Mehr-Ausgabe tragen wird, denn nach den Erläute rungen soll, der Konsum der Sechs-Pfennig-Cigarre, der jetzt 22 Millionen Mark beträgt, auf 140 Millionen Mark gesteigert werden. Nimmt nian nun aber statt 388 Mill. Mark Brutto-Ertrag nur 242 Millionen, so fällt auch der Reingewinn von 165 Millionen Mark auf 93 Millionen, davon 45 Millionen Steuer abgezogen, bleibt ein Ueber- schuß von 48 Millionen Mark, vorausgesetzt, daß der Staat so billig und so gut fabriziren kann, als die Privat-Jndustrie. Bisher haben aber alle Staaten das Gegentheil bewiesen, und die Leistungen der Straßenburger Tabak-Manufaktur unterstützen die Behauptung, daß der Staat nicht so gut und nicht so billig wie die Privat-Jndustrie fabriziren kann, auf das Trefflichste. Rechnet man nach den Erträgnissen der anderen Staaten — bei Frankreich das Verhältniß der Steuerkraft Deutschlands und Frankreichs berücksichtigend — so dürfte höchstens ein Plus von 25 Millionen, gegenüber dem Steuerbetrag, bleiben, und hiervon würde noch der Ausfall an anderen Steuern, sowie der Ausfall in den Ein nahmen der Post, der Telegraphie und der Eisenbahnen ab zurechnen sein. Wir glauben kaum, daß Jemand die schließ lich übrig bleibende Summe für genügend halten wird, um es zu rechtfertigen, hunderttausende von Menschen erwerbs los zu machen. Frankreich. Das Resultat der Volkszählung in Frankreich vom 18. Dezember vor. Js. ist nunmehr ver öffentlicht;' es ist ein sehr schlechtes, denn seit 5 Jahren hat die Bevölkerung Frankreichs nur um 389,000 Personen zu genommen, worunter auch die Zunahme durch Fremden zufluß begriffen ist. England. Die Königin Victoria wird erst Ende dieser Woche ihre Reise nach Mentone antreten, da die Prinzessin Beatrice, welche sie begleiten wird, sich noch nicht von der Erschütterung durch das Attentat erholt hat. Kirchen-Nachrichten der Parochie Frauenstein. Monat Februar 1882. Geburten: Dem Waldarbeiter Traug. Kubsch hier IT. — Dem Gutsbes. Herm. Hegewald in Reichenau IT.— Dem Hausbes. und Bergarbeiter Friedrich Berndt hier 1 T. — Dem Schmiedemeister Clemens Schmidt in Kleinbobritzsch IS. — Dem Tagarbeiter Christian Hönnemann hier IT. — Dem Kistenbauer August Hossmann hier 1 S. — Hierüber 3 unehel. Töchter. Aufgeboten: Heinrich Louis Reichelt, Wirthschastsgehülse in Reichenau, mit Pauline Hegewald, ehel. Tochter des weil. August Hegewald, Haus- und Feldbesitzer in Clausnitz und Pflege tochter des Gutsbesitzers Kunze in Reichenau. — Carl Reinhardt Rabe, Zimmermann und zukünftiger Haus- und Jeldbesitzer in Niedernasiau, mit Marie Wagner, ehel. Tochter des Tagarbeiters Wagner hier. — Carl Ernst Richter, Gutsbes. in Reichenau, mit Marie Flemming, ehel. Tochter des Gutsbes. Flemming in Reich städt. — Adolf Ritsch el, Schneider und Einwohner hier, mit Minna Florentine Käsemodel, ehel. Tochter des Hausbesitzers und Lohgerbermeisters Käsemodel hier. — Friedrich Hermann Schön- herr, Schuhmacher hier, mit Amalie Auguste Pflugbeil, Tochter des verst. Bergarb. Pflugbeil hier. Todesfälle: Emil Bruno, ehel. jüngstes Kind des Gutsbes. August Dittrich in Reichenau, 1 I. 7 M. 21 T. alt. — Ida Frida, ehel. älteste Tochter des kaiserl. Landbriesträgers Bernhard Greis hier, 3 I. 4 M. 15 alt. — Martha Frida, ehel. jüngstes Kind des Hausbes. Carl Rülke hier, 14 T. alt. E! 6« Ms IMS, 120 4» 3« !4» !43°I >7° 61« 12" IN IW 3w ^2° 71° g44 123« Iw! 147 4R 737 9L 7° 10" 1° 81 55° 534 632 6" 6öl 628 Eisenbahnzüge Chemnitz — Dresden 753 857 94g 1020 1037 1050 10« Freiberg - Birnrnmühle. Bienenmühle — Freiberg. Treiber«. . 835 >1401530 92b 1 Birnrnmühle >75 l(M 320171s Berthelsdorf * ' !* Nassau . . * ' " ' Lichtenberg. N 2» 6t 9111 Mulda . . >727 ins!". Freiberg . . 920 6i° 223 952 255 647 1022 75k 1157 413 822 111» 1133 138 27 234 243 258 430 458 524 533 548 1151 * 124» 1038 11» 1130 ,143 1158 344 353 333 * 35» 1247 Uw * ,12S 735 8» 835 844 85» Dresden-Ältst. Planen . . Potschappel. Deuben . . Hainsberg . Tharandt. . Edle Krone. Klingenberg. Niederbobritzsch Muldenhütlen Freiberg . . Ocderan . . Flöha . . . Niederwiesa. Chemnitz. . 73g 7§7 8?? 8Z 9R 104» 1I§ 11§ 947 Mulda . . Lichtenberg . Berthelsdorf Freiberg . . 744 758 727 73« Mulda ." . Nassau . . Bienenmühle Potschappel. . Planen . . . Dresden-Ältst.. -j-) Nur Montags 83b 948 9^ Niederwiesa. Flöha . . . Oederan . . Freiberg . . Muldenhütlen Niederbobritzsch Klingenberg. Edle Krone. Tharandt. . Fahrplan vom 13. Oktober 1881 an Eisenbahnzüge Dresden — Chemnitz. lerstag» zwilchen lireiberg und Tharandt. Eisenbahnzüge 1) Rur Sonntags »nd Mittwochs zwilchen Tharandt und greiber^. T *— * 531 64 * * 458 515 52» 55l 628 * * 65» * 732 * * 75g * 85» 842 90 914 934 107 * » 1037 * 111» 1140 * * 1130 ,15 5tb * * 430 447 52 521 55k * 623 655 * 830 * 1147 12» 1223 125» * * 12» -» 21 * * 132 >47 211 247 * * 318 » 352 * * 626 * 749 1124 124 * 218 410 712 854 646 82 101 1137 l22b 231 425 627 725 915 Volks-Bibliothek in Dippoldiswalde. (Im Schulgebäude.) Geöffnet jeden Sonntag von ll—12 Uhr Mitt. Stadt- und Schulbibliothrk in Frauenstrin. Geöffnet jeden Sonn- und Festtag nach beendetem Frühgoltesdienst.