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— 751 — wenn irgend möglich, ein größeres Format zu geben; weiter nahm man den Antrag des Gebirgsvereins im Auer-Thale an, dafür Sorge zu tragen, daß in allen den Fällen, in welchen ein von einem Erzgebirgsverein wegen Beraubung oder Beschädigung der Anlagen rc. beantragtes Gerichts verfahren zu der Bestrafung des Thäters geführt hat, den Namen des Verurtheilten, das ihm zur Last gelegte Vergehen und die ihn treffende Strafe in den betreffenden Lokal blättern, sowie im Vereinslokal zur allgemeinen Kenntniß gebracht werde. Da sich die Hauptkaffe in sehr günstigen Verhältnissen befindet, konnten auch die Gesuche der einzelnen Vereine um Geldunterstützungen freigebig Berücksichtigung finden; zwar wurde das Gesuch von Eibenstock um 75 M., da bereits im vorigen Jahre eine gleiche Summe verwilligt worden war, abgelehnt, doch erhielt der Verein Adorf 80 Bi., der Verein Marienberg zum Baue eines massiven Aussichts- thurmes au? der Bruderhöhe, sobald derselbe 10 Meter hoch sein würde, 200 M., bei Vollendung desselben weitere 200 M., eventuell noch 100 M., der Verein Sayda eine noch zu bestimmende Unterstützung zum Bau eines hölzernen Aussichtsthurmes auf der Saydahöbe zugebilligt, auch das Gesuch von Dippoldiswalde-Frauenstein um 250 M. zum Baue des Thurmes auf dem Luchberge fand mit 50 gegen 49 Stimmen, die ihm nur 200 M. gewähren wollten, An nahme. Ferner beschloß man, außer der Generalversamm lung im Herbst, die 1882 in Schwarzenberg abgehalten wird, im Frühjahr noch eine Delegirtenversammlung in einer für alle Zweigvereine günstig gelegenen ^tadt abzuhalten, der hauptsächlich die Geldunterstützungsgesuche zur Beschlußfassung vorgelegt werden sollen. — Der Kassenbericht des jetzt 1643 Mitglieder zählenden Vereins war ein sehr günstiger, denn einer Einnahme von 20Z8 M. 36 Pf., stand eine Ausgabe von 1626 M. 59 Pf. gegenüber, so daß ein Kaffenbestand von 411 M. 77 Pf. und ein Vermögensbestand von 2051 M. 68 Pf. sich ergab. — Nachdem noch beschlossen worden, den an die Hauptkaffe für jedes Mitglied abzuführenden Betrag auf 75 Pf. zu belassen und der zeitherige Vorstand per Acclamation wiedergewählt worden war, wurde die Ver sammlung geschlossen, an die sich ein heiteres Mahl anschloß. — Im Sitzungssaale war eine kleine Ausstellung von Touristenandenken veranstaltet, die sehr viel Interessantes bot. Leider waren Waldmosaikarbeiten, trotzdem sie vor 8 Tagen in Schneeberg als Eilgut aufgegeben, noch nicht angelangt, und merkwürdiger Weise glänzte die Spielwaaren- industrie von Olbernhau und Sayda durch gänzliche Ab wesenheit. Die Dippoldiswalder Töpferspielmaaren waren selbstverständlich auf der Ausstellung vertreten und wurden gern gekauft. Zwickau. Am Sonnabend früh 5 Uhr wurde hier an verschiedenen Punkten der Stadt ein ziemlich heftiger. 1—2 Sekunden anhaltender Erdstoß wahrgenommen, stär ker als der im Mai d. I. hier stattgefundene. Auch in Kohlengruben des Stadtbezirkes wurde der Erdstoß bemerkt. Leipzig. Der Bau eines neuen, auf dem Areale des ehemaligen Botanischen Gartens aufzuführenden Concert- hauses ist in der projektirten Weise nunmehr gesichert, nachdem der Stadtrath den noch fehlenden Garantiefond ans den Mitteln des Grassi'schen Vermächtnisses bewilligt hat. — Im Leipziger Zoologischen Garten sind kürzlich drei Löwen geboren worden, die man aufziehen zu können hofft. Berlin. Der Kaiser hat sich am Dienstag von Baden-Baden nach Stuttgart begeben, um dort die Aus stellung zu besuchen und dem Volksfeste beizuwohnen. Mittwoch Abend erfolgte die Rückreise nach Baden-Baden. — Ehe sich der Kaiser von da (in der 3. Oktoberwoche) zu den Hofjagden nach Mecklenburg-Schwerin begiebt, wird er wohl nach Metz reisen, um der Einweihung der renovirten Garnisonkirche beizuwohnen. — Der neue Bischof Korum von Trier hat einen, in durchaus friedlichem Sinne gehaltenen Hirtenbrief erlassen. Die feierliche Inthronisation fand am 25. Sept, statt. Frankreich. Aus den letzten Meldungen aus Tunis ergiebt sich, daß der Aufstand im Wachsen begriffen ist und die Insurgenten sich wieder in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt befinden, deren Besetzung immer nothwendiger wird. Vermischtes. Der reichste Privatmann der Erde, der bekannte Ameri kaner Mr. Makay, weilt gegenwärtig in Berlin, um die dorti gen Merkwürdigkeiten zu besichtigen. Er nahm zuerst das Rathhaus in Augenschein, um sich dann zur Besichtigung der Montan-Jnduskie und geologischen Landesanstalt in der Jnvalidenstraße zu begeben. Herr Mackay. hat als kleiner Unternehmer angefangen und seinen ungeheuren Reichthum durch Silberminen in den Weststaaten der Union erworben. Herrn Mackay's Vermögen wird aus 600 Million Dollars geschätzt; auf eine Handvoll Millionen mehr oder weniger kommt es hierbei nicht an. Setzt man für diese 600 Millionen Dollars 800 Millionen Thaler, so ergeben diese, zu fünf Procent, 40 Millionen Zinsen jährlich, also circa 111,000 Thaler oder 333,000 Mark Taschengeld für den Tag. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Erpeditions-Tag: Sonntag, de» 2. Octbr., Nachmittags von 3—6 Uhr. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittags 10—12 Uhr und Nachmittags von 3—'/,5 Uhr. MgemMerAnzeiger. Holrauctiorr auf dem Schmiedeberger Staatsforstreviere. Im Gasthofe zu Bärenburg sollen am 3». September 1881, von Vormittags S Uhr an, I31,»o Wellenhundert weiches Reisig und 17 Raummeter weiche Stöcke in den Abtheilungen 10, 11, 18 und 44 des Barenburger Waldes einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Revierverwaltung Schmirdeberg, den 23. September 1881. Die Krankenkafferr-Beiträge der Gewerbögehilfen und Dienstboten pro m. bez. IV. Termin 1881 werden am 1. Oktober d. I. fällig und sind bei Vermeidung deS ExecutionSverfahrens längstens bis zum IS. Oktober dS. IS. anher abzuführen. Dippoldiswalde, am 28. September 1881. Der Stadtrath. Voigt, Brgrmstr.