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Dresdner Journal : 10.12.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186112106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18611210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1861
-
Monat
1861-12
- Tag 1861-12-10
-
Monat
1861-12
-
Jahr
1861
- Titel
- Dresdner Journal : 10.12.1861
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führt« Kunstwerke au-gestellt waren, namentlich die Car- ton» von BlaaS für dir Mosaiken der MarkuSkirche, eine Skizze desselben für die FreScogrmäldr de- ArfenalS in Wien, eine Skizze de- Maler- Roi, die im „Palazzo ducale" aufzustellendrn Kopien dreier früher dort befind lich gewesener Bilder von Paolo Veronese und das Mo« dell de» Bildhauers Ferrari für da- al» allerhöchste» Gnadengeschenk in Venedig aufzustellende Monument de» Marco Polo. S«. Majestät sprach seine Zufriedenheit au», und zwei dem UnterstützungSsond für arme Künst ler gehörige Bilder wurden angekauft. — JmAbgeordnetenhausebeantwortrte am 6.Dec. der Krirg-minister die Interpellation de» Adg. l)r. Wiser und Genoffen wegen der Beschlagnahme de» Dampfer» „Alerander". Die Umtriebe zur Orgamfirung einer ungarischen Legion in den Donaufürstenthümern und die Abficht einer Invasion veranlaßten bekanntlich ein WaffenauSfuhrvort. Am H. Oktober wurde dem Kriegs ministerium vom CordonScommando in Orsowa die tele graphische Anzeige erstattet: „daß von Herrn Ignaz Mayer, SchiffSwerfteinhaber in Linz, rin eiserner Remor queur mit der Aufschrift: „Alerander Johann I." nebst 6 Schleppern, an deren Bord 20 Brückcnpontono sich be fänden, zur Sendung an Demeter Cozadint nach Galacz in Alt-Orsowa eingetroffen seien", und hierbei angesragt, ob diese Ausfuhr zu gestatten sei? Da» KriegSmtni» sterium hat nach Einholung der Ansicht de» Ministerium» de» Aeußern am 12. October mit der telegraphischen Weisung geantwortet: „daß die Ausfuhr jener Fahrzeug« bis auf weitern Befehl nicht zu gestatten sei." Die von Seiten der kaiserlichen Regierung über den muthmaßltchen Zweck jener Fahrzeuge allsogletch eingeleiteten Nachfor schungen konnten au» Gründen, welche vorzugsweise in den VerwaltungSverhältniffen der Donausürstenthümer zu suchen sind, erst nach Ablauf von 14 Tagen das gesuchte Resultat gewähren. Obgleich da» Krieg-Ministerium nach endlichem Eintreffen der erwarteten Informationen, welche zu einem weitern Bedenken keinen unmittelbaren Anlaß boten, und zwar mittelst telegraphischen Befehl» vom 5. November den Auftrag ertheilte: „die mehrgedachtrn Fahrzeuge allsogletch frei an ihre Bestimmung abgehen zu lassen, haben dieselben laut eingelaufenen Berichte» dennoch erst am 11. November — wegen de» niedcrn Wasserstande- der Donau — ihre Fahrt angetreten. — „Indem ich die Beweggründe, welche sowohl da» Cor donScommando in Orsowa, als das Ministerium deS Krie ge- und deS Auswärtigen zu einer temporären Anhal tung der erwähnten Schiffe veranlaßten, erläutert habe — schloß der Krieg-Minister —, glaube ich meine Ansicht beifügen zu sollen, daß, ohne im Princip der Schifffahrt auf der Donau hindernd in den Weg treten zu wollen, die Rücksicht auf die Sicherheit des Staate- die Mini sterien niemals abhaltcn werden, dahin einschlägige Maß regeln zu ergreifen und bei deren Durchführung durch unterstehende Behörden die Verantwortung zu überneh men." Staatsminister v. Schmerling beantwortet die Interpellation Riccabona's betreff- der Schließung der Universität Padua. „In Erwägung aller Verhältnisse ist die Regierung zu dem Schluffe gekommen, daß eine unbedingte Zurücknahme der Ausnahmemaßregeln keines wegs noch am Platze sei, sondern daß eS dagegen ganz «ngezeigt scheine, bedeutend« Modifikationen deS allgemei nen Verbotes eintreten zu lassen und jene Momente ab zuwarten, in welchen die dazu nothwendigr Beruhigung eingetreten wäre, um die AuSnahmSmaßregel« ganz zu- rackzunehmen." Hierauf wird die Debatte über das Ge setz wegen der Trennung der Justiz von der Administra tion fortgesetzt; der Berichterstatter vertheidigt den Ge setzentwurf; Schmerling beleuchtet denselben von der prak tischen Seite, er läugnet, daß die Organistrung der Ju stiz und der Gemeinden noch lange Zeit dauern werde, er glaubt zuversichtlich, schon die nächste Session werd« die Strasproceßordnung und die Cioilproceßordnung be- rathen und die Justizorganisirung inS Leben rufen. Die Regierung sei brrrit, schon jetzt während der Urdergang» Periode, wo r- thunlich, selbstständige GertchtSadjunctrn aufzustellen. (Beifall.) Brolich'S Antrag aus Urdergang zur Tagesordnung wird mit Hawelka'- Zusatz angenom men. Die Annahme erfolgte mit 89 gegen 78 Stim men. Das Centrum und die Tschechen stimmten dafür, die Polen und ein Theil der Linken dagegen. Der Ge setzentwurf wegen der Kompetenz der Gerichtsbehörden für UebertrctuiigSfälle wurde nach dem AuSschußantrage angenommen. Taschek'S Antrag betreffs der Notarbrsetzun- gen wurde einem Ausschüsse überwiesen. Aus der näch sten Tagesordnung steht die Berathung de» Preßgesetz- entwurs». — Abendbitrs« Credit 179,60. Pariser Rente 69,10. — Ueber die Expedition in dir Suttorina wird der „Pr." auS Ragusa berichtet: Da- kleine öster reichische OperationScorpS zählte keine 5000 Mann. ES bestand aus 2 Bataillonen de- Infanterie Regiment- Ale mann, auS einer Raketenbatterie, au» einer verstärkten Pionnierabthrilung und au» einer füospfündigen Bat- tere Hofdame —, der Herren Porth — Grumbkow, Dittmarsch al» altersschwach combinirendrr Seckendorf. Nur Herrn Heese konnte e» zu wenig gelingen, mit seinem hohlen Redeten und unnatürlichen Sprechweise den al» besonder» „geistreich" angekündigten geschmeidigen eng lischen Diplomaten Ritter Hotham darzustrllen. C. Banck. Au» Zittau schreibt man unS: Ein in seltener Weise genußreicher Abend wurde unS am 5. Deccmber geboten durch eine Quartett-Soiree, gegeben von dem k. koncertmeister Herrn Lauterbach und den k. Kammer musikern Herren Hüllweck, Göring und Grützmacher au» Dresden. Es kamen zur Aufführung Quartett in 6 (Nr. 48) von I. Haydn, großes Quartett von Franz Schubert und Quartett in 6 <Nr. 59) von L. v. Beetho ven. Die ausgezeichneten Vorträge derselben entzückten das Publicum, das mit enthusiastischem Beifall lohnte. Wir geben unS der Hoffnung hin, eS werden später noch einige gleiche Soireen nachfolgen. Theater. Wien. Auf dem Hofburgtheater wurde Gutzkow'» „Zopf und Schwert" endlich gegeben und bei der ersten Aufführung anfänglich mit Befremden, im Verlauft der Vorstellung mit immer steigender Wärme ausgenommen. Nach der wirksamen Schlußscrne de» vierten Acte» verlangte man zweimal nach dem Dichter. — Berlin. Im Hoftheater hat endlich Frl. Patti, die Vielgerühmte, die Lucia gesungen; ihre Stimme ist nicht groß, ihre Gesang-Virtuosität aber außerordentlich und von hoher Anmuth, voll Reiz auch ihre Erscheinung. Sie ist keine Sängerin der großen tragischen Oper. Am 7. Decembrr wurde in Brüssel der Veteran der belgischen Künstler, Doordecker, begraben. tert«, dann au» einer Jägerdiviflon. Die militärische Promenade glich eigentlich nur einem UebungSmarschrs, die Bewohner der an der Etappenstraße liegenden Ort schaften machten sogar hier und da auf freundliche Weise Spalier, und Luka Vukalovich fand eS für gut, einige Kanonen in Sicherheit zu bringen und sich nach Gra- howo zurückzuztrhen Die Demolirung der Batterien war da» Werk von wenigen Stunden, und da- Expeditions korps kehrte unter dem Klange der RegtmentSmusik mit fliegenden Fahnen und mit Feldzeichen auf der Kopf bedeckung in der nämlichen Marschordnung, d. h. mit einer Avant- und Arrieregarde und FlankendetachementS, nach Ragusa zurück. Pesth, 7. Decembrr. Nachrichten der „Presse" be zeichnen e» als unzweifelhaft, daß die Einstellung aller Municipalversammlungea in Siebenbür gen bevorsteht. Man erwartet die bezügliche Publikation morgen (Sonntag) in Klausenburg. Die Municipalbe- hörden sollen, wie die- in Ungarn geschehen, reorga- nistrt werden, und eine besondere, später rrfließende Instruction wird die Bildung der Mumcipalau-schüsse regeln. Ehe diese Maßregeln nicht durchgesührt sind, wird die Einberufung de» stebenbürgischen Landtag- nicht erfolgen. Klausenburg, 6. December. (Oest. Z ) Gleich nach der heute um 2 Uhr Nachmittags erfolgten Ankunft deS Gouverneurs Grafen Crennrville bewillkommnete ihn eine zahlreiche rumänische Deputation von beinahe allen komttatcn und Distrikten Siebenbürgen» mit dem Erzbischöfe Eullutz an der Spitze. u Berlin, 8. December. S«. Majestät der König wohnte heute dem Gottesdienst in der Domkirche bet und begab sich um 1 Uhr zur Jagd nach Letzlingen. Im Gefolge befanden sich Ihre königl. Hoheiten der Kron prinz und die Prinzen Karl, Friedrich Karl und Albrecht. Gegen die frühere Disposition erhielten die Minister Graf Bernstorfs, v. Roon, v. Schleinitz und v. AuerSwald Einladungen, dieselben gehen jedoch nicht im amtlicher Eigenschaft, sondern nur al- Gäste deS König- mit. Die Reise wird bis Wolmirstedt im königlichen Salonwagen und von dort auS in vorau-gesandten Hosequipagen zu rückgelegt. Von fremden Fürsten sind der Herzog von Eachsen-Koburg Gotha und der Herzog von Nassau ein geladen, den Jagden beizuwohnen, von welchen der König am Mittwoch zurückerwartet wird. Der König, die Prinzen und die königlichen Gäste reisen im Civtljagdanzuge. — Der Landrath v. Gerlach aus Gardelegen, welcher infolge eines Wahlerlasses vom Minister de» Innern zur Disposition gestellt worden ist, hatte sich hierher begeben, um eine Audienz bei Sr. Maj. dem Könige nachzusuchrn; wie man hört, ist ihm «ine solche nicht gewährt worden. — Der Ausfall cher Wahlen, so weit sich die» bis jetzt übersehen läßt, bestätigt meine früher ausgesprochene Vermuthung; ein sehr starker Theil, wenn nicht der größte, de» Abgeordnetenhauses gehört der Fortschritt-Partei an. In der Mtlitärfrage wird die unbedingte definitive Be willigung der Budgeterhöhung auch auf Opposition in den andern Parteien stoßen, da die Abgeordneten der westlichen Provinzen, abgesehen von ihrer politischen Par- tetstellung, wie die Fortschritt-Partei nur unter Annahme der zweijährigen Dienstzeit dafür stimmen wird. Die Anzahl der Conservativen möchte sich noch nicht aus rin Dutzend belaufen, und sämmtliche hervorragende Namen: Wagener, v.Tettau, beide v. Wedell, Landrath v.Schrötter, v. d. Hagen sind wie die minder extremen Graf Pückler, Schmückert u. A. bei der Wahl trotz enormer Anstreng ungen durchgefallcn. Eben so sind die Reihen der Fraktion Mathis gelichtet, der Letztgenannte selbst, v. Bardeleben, Kruse, sämmtliche v. Bethmann-Hollweg, der Unterrichts minister und seine beiden Söhne sind nicht wieder ge wählt; von den Ministern sind v. Bernstorff, v. Roon und v. Bethmann-Hollweg nicht wieder gewählt. WaS die Nachwahlen hierin nachholen werden, bleibt abzu warten. — Neben den Ausfall der Wahlen schreibt die „N. Pr. Z.": Man kann wohl schon jetzt mit Sicherheit annchmen, daß mehr al» die Hälfte der Abgeordneten zur demokratischen Partei gehören und daß Herr Waldeck Prä sident deS Hause» werden wird. — Die „Allg. Preuß. Ztg." schreibt: Die von einem Berliner Korrespondenten der „Elberfelder Zeitung" ge machte Mittheilung, wonach binnen Kurzem und späte sten» bei Eröffnung deS Landtage» in Form einer In struction ein BeurlaubungSsystem in ausgedehntem Maßstabe werd« erlassen werden, beruht vollständig auf Erfindung. Außer Stande, die zahllosen Gerüchte ähnlicher Art, welche in verschiedenen Blättern jetzt auf tauchen, einzeln zu widerlegen, ersuchen wir unsre Leser, alle diejenigen Nachrichten, welche auf ein Abweichen der Regierung von ihrer bisherigen Haltung in der Mili tär frage htnauSlausen, von vornherein für unbegrün dete Konjekturen zu halten. Braunschweig, 6. December. Zum Nachfolger de» Minister» v. Geyso ist geh. LegationSrath !>e. jur. Liebe, bisher herzoglicher Geschäftsträger zu Berlin, ernannt. Er tritt mit dem Charakter „Geheimr-Rath" al» sttmmführendrS Mitglied in das Ministerium ein. Seine Ernennung ist heute vrröffentltcht, er selbst auch schon hier eingetroffen. Koburg, 6. December. (F. I.) Die neueste Num mer der „Wochenschrift" veröffentlicht «ine Quittung de» preußischen Marineministerium- über weitere 30,000 Fl., welche der Geschäftsführer de» Nationalvereins für den Bau einer deutschen Flotte nach Berlin gesandt hat. " Inzwischen sind von dem Geschäftsführer nach Ein gang obiger Quittung (am 22. November) wieder 20,000 Fl. an da» preußische Marinrministertum abgesandt wor den, so daß die Gesammtsumme jetzt 100.000 Fl. be trägt. Der Geschäftsführer de» NationalvrretnS hofft, daß noch vor Ende diese» Jahre» der Kostenaufwand für ein Kanonenboot durch die Sammlung der „Wochen schrift" gedeckt sein wird. Frankfurt. Der officielle Bericht über die Bun» de»tag»sttzung vom 5. December lautet: Präsidium eröffnete die Sitzung mit der Mittheilung, daß der fürst lich liechtensteinische wirkliche Geh. Rath und LundrS- tagSgesandte Freiherr v. Linde feiten» Ihrer Durchlaucht der Fürstin Regentin von Neuß ältere Linie mit der einstweiligen Vertretung der fürstlichen Regierung in der Bundesversammlung betraut worden sei. Die dem Ge sandten ertheilte Vollmacht wurde verlesen und der dieser Accreditirung entsprechende übliche Beschluß gefaßt. — Zugleich brachte Präsidium zur Kenntniß der Drrsamm lung, daß die Führung der Stimme in der 16. Kurie mit dem lausenden Monat aus Reuß ältere Linie über gegangen sei. Oesterreich ließ die erfolgte Einzahlung de» jährlichen Beittag» für den Verein für Deutschland» ältere Grschicht-kunde in die Bund«»kasse anzeigen. Preu ßen, Baden und Großherzogkhum Sachsen gaben in Ver folg der von der kurfürstlich hessischen Regierung in der Sitzung vom 14. v. M- wegen der kurhesstschen Verfas- sung»angelegenh«tt abgegebenen Erklärung ihrerseits Er klärungen ab, in welchen dieselben, unter Festhaltung ihre- au» den neuern Verhandlungen der Bundesver sammlung wegen der gedachten Verfassung-fache bekmm» ten Standpunkte», sich insbesondere dagegen verwahMn, al» könne di« Beiffchuldnnq der gegenwärtig« Zustände in Kurhessen denjenigen Bund«Sregtc«n-tn zugeschotzen werden, die in Hinsicht auf die dortig« Recht»- und BerfaffungSverhältnisse ein« andern Slandpunkt al» die kurfürstliche Regierung anuehmen. Bon Seiten d«S Groß- herzogthumS Sachsen wurde zugleich, um die Ueberein- stimmung der gegenwärtigen Auffassung der großherzog lichen Regierung mit der früher von derselben in dieser Sache geltend gemachten zu constattren, dirjrnige In struction zu Protokoll gebracht, welche an den großher- zoglichen Gesandten unterm 13. März 1852 erlassen war. Reuß jüngere Linie schloß sich den Verwahrungen der gedachten drei Regierungen gegen die Erklärung der kur fürstlich hessischen Regierung vom 14. v. M. an. Bayer» brachte zur Anzeige, daß der Entwurf de» allgemeine» deutschen Handelsgesetzbuches mit dem 1. Juli 1862 im ganzen Umfange de» Königreichs ungrändert zur Ein führung gelangen werde, und ließ zugletch die Bereit willigkeit erklären, etwa später al» Wünschenswerth er scheinende Abänderungen oder Ergänzung« dc-ß Gesetz buches nicht einseitig, sondern in derselbe» Weise, wie dasselbe ins Leben gerufen worden, zur Ausführung zu bringen. Frankfurt überreichte, in Verfolg einer in der letzten von der Milttärcommtsfloa über den Friedens stand des BundeSheereS vorgelegten Goneralübersicht sich findenden Bemerkung «ine Zusammenstellung deS PrL- senzstande» seine» Kontingent- nach den StandeSlisten beim Beginn eine» jeden Monat» der letzten zwei Jahre und suchte hieraus, im Beihalt de» Bundc»beschlufsrS vom 17. März 1859, nachzuwrisen, daß di« Leistung Frankfurts in dem mit dem 1. fltovember 1859 begin nenden Zeitraum von 24 Monaten über die Forderung jene» BundeSbeschlusseS hinauSgcgangea sei. Aus die Anzeige des Militärausschusses, wonach der neuernanute FestungScommandant von Rastatt, königl. preußische Oberst v. Ucchtritz, für den Bund in Eid und Pflichten genom men worden sei, wurde beschlossen, die von demselbe» ausgestellte EideSurkünde in dem Bundesarchiv niederzu legen und diejenige de» früher» Kommandanten zurück» zugeben. Von den erstatteten Vorträgen wurden diejeni gen, welche die ökonomischen Verhältnisse der Militär commission betrafen, sofort durch Beschlußfassung erledigt. Auch wurde über das von einem Privaten eiugelangte Gesuch um Ankauf einer von demselben im Gebiete der Mechanik angeblich gemachten Erfindung in Gemäßheit de- Vortrags der Rerlamationseommission ein da» Ge such abweisender Beschluß gefaßt. Ueber andere Vor träge, wegen deren Anträgen sich eine Jnstruction-ein- holung vernothwendigtr, wird gelegentlich der demnächst stattsindenden Abstimmung berichtet werden. Bei der so dann vorgcnommenen Abstimmung über den in der Sitz ung vom 1. August d. I. von der Majorität de» han delspolitischen Ausschusses gestellten Antrag wegen Ein führung einer gemeinsamen Patentgesetzgebung genehmigte die Mehrheit der Bundesversammlung diesen Antrag und ward hierauf beschlossen: 1) am Sitze der Bundesver sammlung eine Commission von Fachmännern zur Aus arbeitung gutachtlicher Vorschläge für «ine, den sämmt- lichen Bundesstaaten gemeinsam« Regelung der zum Schutz« für Erfindungen aufzustellenden Vorschriften zusammen treten zu lassen; zu dem Ende aber vorerst an die ho hen Regierungen, welche geneigt wären, zu dieser Com mission auf eigene Kosten sachverständige Kommissare ab- zuordnen, durch Vermittelung der Herren Vunde-tagSgr- sandten das Ersuchen zu richten, hierüber innerhalb einer Frist von 6 Wochen Anzeige zu mache«. Frankfurt, 7. December. Da- „Fr. I." schreibt: Hinsichtlich eines in der ersten Beilage unser» Blatte» vom 3. d. enthaltenen Artikel» „vom Rhein" erklären wir, daß wir mittlerweile durch vorgelegt« Origiualdocu- mente die unzweifelhafte Ueberzeugung gewonnen haben, daß die von den Herren Eduard und Georg Lade vom österreichischen Gouvernement in Wien gekauften 70,000 und vom k. sächsischen Gouvernement gekauften 27,000 Stück Gewehre in keine andern Hände, al» in die der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika übergcgangen sind. * Paris, 7. December. Der „Moniteur" enthält einen Bericht über die Ursachen der Verhaftung Joseph Ka ram'», der insofern von Bedeutung ist, al» hiernach di« Schuld wesentlich auf Letzter« zu fallen scheint. Der neue Regent de» Libanon, Daud Pascha, hat ihm di« Mudirstelle in dem ehemals drufischen Bezirk Dschczzin angrboten, Jener aber dieselbe auSgefchlag«, weil er an dir Spitze seine» heimathlichrn Bezirk» Kot» ruan gestellt werden wollte. Dir» suchte er factisch dnrch* zusetzrn, indem er die Verwaltung de» hier eingesetzten Emir» Medschtd, eine» Katholiken au» der Familie Scheab, unmöglich machte. Die Bevölkerung verweigerte die Stenern, «ahm die Gendarmen de» MudirS fest, und auch in dem benachbarten Districte Kura brachen Unruhen au», Alle», wie man in Beirut nicht bezweifelte, auf Karam'» An trieb. Daud Pascha begab sich nun an Ort »nd Stelle, und hatte eine Zusammenkunft mit Karam, der al» eigen mächtiger Delegtrter von KeSruan mit 500 Mana bei Batrum erschien. Daud Pascha, ohne Macht, seine Be fehle mit Gewalt durchzuführen, entfernte einstweilen den Medschid wieder, wandte sich aber zugleich an den türki schen Commissar Fuad Pascha, der Karam nach Beirut berief und ihm da» Verspreche» abnahm, vor der Hand nicht von da wegzugehen und sich allen Verkehr» mit KeSruan zu enthalten. Die nördlichen Districte und ihre Vorsteher, darunter Karam » eigener Bruder, unterwar sen sich inzwischen Daud Pascha auf seiner Rund reise. Di« Steuern begannen einzugehen. Da traten im Bezirke Bscherrt neue Aufwiegler auf, die mit Ka ram in Verbindung stehen sollten, und nun erfolgte auf Daud » Verlangen dessen Festnahme. — Die SenatSeommission hat, wie der „Mo niteur" anzeigt, den Präsidenten Troplong zum Bericht erstatter erwählt und wird heute Nachmittag Sitzung hal ten. Wie man meint, werden di« Minister ohne Porte feuille darin da» Wort ergreifen. Der Senator Boulay de la Meurthe soll in der letzten Sitzung den ConsNvS- eatwurf sehr scharf beurtheilt hab««. Troplong'» Be richt wird wohl erst nächsten Donnerstag erstattet wer den und die DtSeusfion im Plenum an de« darauf fol genden Montage beginnen könne«. Marqui» d« Fier hat, obwohl gegen die Gerechtigkeit feiner Verurtheilung prvttstir«nd, seine Stelle al» RechnungSrath «iedrrg«ttgt. — (>. Z.) Gestern erschienen der Drucker und der Verleger d«r Broschüre; ..ktopownn III. ei Kni üuil laume vor Gericht. Sie verlangten eine neu« Tagsatz- 7. M ung, bei welcher sie den noch nicht bekannt«« Verfasser vorstrllrn wollen, welcher di« Echtheit d«S in der Bro schüre enhaltenen Schreiben« de» Kaiser- an den König von Preuße« beweisen (?) wird. * Paris, 8. December. Der „Moniteur" meldet die Verleihung der Militärmedaille an de» Kommandantin de» Geschwader» in China, Vieeadmiral Charn«, d«r Ü0 Jahre gedient, davon 27 aus der See, sowie die Er nennung von 7 Krieg»- und Tran-pvrtschiff»comman- hanten. * Brüssel, 5. December. Die Adreßdebalte will kein Ende nehmen. Die ganze heutige Sitzung de» Re präsentantenhauses verstrich unter einer Debatte über dq» Amrndement Hyman»; man möge, soweit e» die Finanz lage erlaube, der großen Zahl der zu gering besoldeten Staatsbeamten (I. Lebeau fügt« »och di« Geistlich«» hinzu) zu Hilfe kommen. — Der Vandenpeereboom'sche Antrag, welcher der vlaemischen Debatte rin End« machte, lautet nach den „Annales ParlamentairrS" genauer und unpräjudicirlicher: „Wir hoffe», daß di« Regierung Maßregeln ergreifen werde, um d«u auf di« vlaemische Sprache bezüglichen und für begrüadct erkannten Rekla mationen gerecht zu werden." Turin, 6. December. (W. Bi.) «taldtut ist seit einigen Tagen krank und hat mehrere Aderlässe erhell» len; der Deputirte Bertani Augustins behandelt den selben. * Madrid, 4. December. Der Senat hat heute mit 111 gegen 22 Stimmen die Antwortadresse auf die Thronrede gebilligt. AuS Madrid, 6. December, wird gemeldet, daß die Regierung den Corte- nun auch die Papiere über die Angelegenheit wegen der neapolitanischen Archive vorlegen wolle. Die „Epoca" berichtet, Spanien werde Frankreich 25 Millionen Franc» der Schuld von 1823 au-zahlen. London, 6. Dec. (K. Z) In PortSmouth ist durch Anschlag an den Werften bekannt gemacht worden, daß sämmtliche Mannschaften abbezahlter Schisst, die einen Monat aus Urlaub waren, ausgesordert werden, sich sofort auf ihre resp. Schiff« zmückzubrgrben. — Die Eisenfregatte „Warrior" ladet gegenwärtig in Ports mouth 760 Tonnen Kohlen und wird, im Falle eine» Kriege- mit Amerika, ohne Verzug zum aktiven Dienst verwandt werden. — Bright ist au» der Verborgenheit wieder ausge- tüucht, um auf einem Meeting in Manchester die Ab schaffung der Baumwollsclaveret zu plaidiren. Ebenda wurde ein Brief Kobdens verlese«, der diesen Schritt und den Verfall der Baumwellcgltur und Industrie Ol eine Folge dc» Vorgehen» Englands grgcu die Union hinstellt. Der irische Agitator O'Drien ermahnt den amerikanischen StaatSsrcretär Seward brieflich zur Her ausgabe der Trentgefangenen und zum FrtedenSschlnß mit de« Süden vor europäischer Einmischung. Warschau, 5. December. Der officielle „lwiennik l'nrvxrmsbn^" enthält zwei allerhöchste Ukase, d. d. 20. November. Durch den ersten Ukas ernennt Se. Majestät den functionirenden Chef de» GencralstabeS der ersten Arme«, Generalleutnant der Artillerie KryzanowSkt zum GeneralkriegSgouverneur von Warschau, unter Be lassung in seinen bisherigen Functionen, und drückt Se. Majestät zugleich seinen allerhöchsten Willen au», daß der Ernannte bei Abwesenheit de« Statthalter» dir Lei tung der Civtlvrrwaltung de» Lande» versehen und so wohl im Administration»- al» im Etaat-rathr de» Kö nigreich» den Borfitz führen soll. Durch den zweiten allerhöchsten UkaS wird, auf Vorstellung de» functioniren den Statthalter» de» Königreich», der Senator und Geh. Rath Krusenstrrn zutn präsidirrndrn Generaldirektor der RegiernngScvmmisflon de» Innern, mit allen an diese Stelle geknüpften Rechten und unter Belastung im Range al» Senator, allergnädigst ernannt. Konstantinopel, 30. November. (W. Bl.) Der Sultan hat da» Gesetz wegen Ermordung der Kinder männlichen Geschlecht» au» der grvßherrlichen Familie ab geschafft. — Da» amtliche Blatt bringt beruhigende Fi nanzartikel. — Dilaver Bey, Kommandant de» türkischen Geschwaders im adriatischen Meere, ist hier angekommrn. — Kemal Efendi, früher Gesandter in Berlin, ist zum Minister de» öffentlichen lsnterrichl», Achmrt Defik Efendi zum Minister für fromm« Stiftungen ernannt worden. — Vcly Pascha wurde gleichzeitig in Madrid beglaubigt; Arif Efendi zum Generaldirector de» Telegraphenwesen ernannt. — Eine Ausgabe von Kleingeldkäime» wurde beschlossen. — Der Dampfer „Omer Pascha" ist mit Geld und Dorräthen nach Kleck abgegangen. — Nourred- bin Pascha, Gouverneur von Brussa, wurde entlassen. Beirut» 17. November. Wegen Steuerverweigernng der Maroniten in einem Bezirke wurde Joseph Kura« hierher berufen und darf die Stadt nicht verlassen. ' Au» Rew-Orleans, 2. November, schreibt man der „Wes.-Z."i Die Baumwollernte geht rüstig vorwärts; die trockene Luft begünstigt da» Sammeln der Baumwoll kapseln außerordentlich. Um den Pflanzern und Faktoren Geld zu verschaffen und do« Unbenutzten Kapital der Baumwollverschiffer «in Operationsfeld -n eröffnen, ist man auf folgende» Auskunftsmittel gekommen. Der Pflanzer und sein New-Orleans-Faktor machen sich verbindlich, eine gewiff« Quantität Baumwolle zu einem vereinbarten Preise — sage 7—8 Cent- per Pfund für middling — dem Verschiffer tnnnerhalb der ersten »ier Woche« nach Wiedereröffnung der Exporihäfen zu liefern, wofür ihnen Letzterer schon jetzt eine« Vorschuß von A auf solch« Lieferungen bewilligt, ohne Zinsen zu berechnen. So erhält der Pflanzer Geld, der Factor macht Geschäfte und der Verschiffer kauft Baumwolle zu einem Preise, der ihm, auch bet großem Zinsenvrrlnst, doch einen bedeu tenden Profit lassen muß. GrnrmniMn, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Vom Justizministerium ist d«m bereit» al» Notar im- matriculirteu Advocattn und Bürgermeister Herr» Friedrich Wilhelm Herrmann in Roßwein die Ausübung de» Notariats in dem durch di« Notariatsordnung vom 3. Juni 1859 bestimmte» vollen Umfang« gestattet wor- d«n. Ebenso ist dem bereit» al» Notar tmmatticulirten Advocattn Herr« Karl Scheu sfler tu Lommatzsch «zf Ansuchen die Ausübung de» Notariat» in dem durch die Notariat»ordnuug vom 3. Juui 1859 bestimmten volle» Umfange gcstattet Word«». - Drpartmwertt der Finanz«. Bei der P ostvtrwaltnng ist ernannt worden: Karl Friedrich Ludwig Richter, ttither Bezirk-lriesttäger bei« Hofpostamte Dresden, al» Postverwatter zu Doh»a.
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