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421 rals „Nuu^ha»ket allß^Gott". Nach Geendägsult dessel ben nahm der Schatzmister PW BSrsnkverem», Hn Sa lomon Hirzel-vda- -Wort und verkttndet« der Versammlung, daß er an Stelle de» durch Unwohlsein am Erscheinen behinderten Vorsitzenden d«S Vorstände», Hrn. Dr. Beit in Berlin, den Borsitz führen und zunächst die von demselben verfaßte Festansprache verlesen werde. Ja dieser wurde nach einem Rückblick auf die Geschichte der Entstehung des Börsenveretn» der deutschen Buch händler und der Erbauung eine» sichtbaren Centtalsammrl- punkte- für selbige und der Börse selbst, die Frier diese» Jubiläum- nach schon fünfundzwanzigjährigem Bestehen mit folgenden Worten gerechtfertigt: „Unsre Feier ist zunächst in möglichst engen Schranken ge- halten worden. Sie ist »in Act, den di» Genossenschaft, al« eine größere Familie, unter sich begeht, ohne der Oeffentlichkeit ihn aufdrängen zu wollen. Nur wenige Gönner und Freunde haben wir aufgefordert, ihr beizuwohnrn, und zu unsrer Freude dürfen wir Se. Exeellenz den Herrn Minister de« Innern, dir Vertreter königlicher und städtischer Behörden, den Herrn Rector »er Uni versität und dir Repräsentanten verschiedener Corporation»«, und anderer um unfern Verein verdient gewordener Männer in unsrer Mitte begrüßen. Die Hauptversammlung, zu der wir alljährlich am Sonntage Cantate zusammentreten, ist ihr eigentlicher Mittel punkt und ein fröhliche« Festmahl bildet den Schluß der ein fachen Feier. „Und doch haben wir da« Bewußtsein, daß wir dieselbe öffentlich, daß wir sie vor der Ration begehen, denn wir haben eine deutsche Corporation begründet. E« war rin origi naler Gedanke, den wir verwirklichten, und wenn wir unt im Lande umschauen, so haben wir noch keinen Nachahmer gefunden und dürfen un« sagen, daß wir bi« zur heutigen Stunde dir einzige deutsche Corporation geblieben sind. Au« diesem Grunde mag e« unt wohl vergönnt sein, früher al« Andere anzuhalten und den zurückgelrgten Weg zu überblicken, zu erwägen, war wir erreicht Haden und wat unerreicht vor un« liegt, weshalb wir allein geblieben sind und ob wir recht gethan haben, voranzugehrn. Daß e« im Wesentlichen ein neues Geschlecht ist, welche« diese Erwägungen anstellt, liegt in dem Verlaufe menschlicher Dinge; wenn wir aber zu unsrer Freude noch manche der trefflichen Männer in unsrer Mitte sehen, dir vor fünf und zwanzig Jahren mltgerathen und mitgehoifrn haben, und wenn wir diese erste Feier auch deshalb nicht länger hinau«- schieben wollten, um sie im Verein mit jenen jugendlichen Ve teranen de« Buchhandel« begehen zu dürfen, so wird schon diese Rücksicht e« erklärlich machen, wethalb »in «ierteljahrhundert genügend erschien, um der heutigen Hauptversammlung diesen festlichen Anstrich zu verleihen." Die Rede ging danach auf da- Berhältniß de- Sor- timenfSbuchhandelS zu dem BerlagSbuchhandel, auf die konsequente Herausbildung deS CommissionSwrsenS ein, welche- durch die Schöpfung der Börse zu einem vollende ten Abschluß in sich selbst und mit den beiden andern Zweigen deS Buchhandel- zu der schönsten und durchau» nothwendigen Harmonie gelangt sei; sodann wurde mehrer daraus hervorgegangener Institutionen: deS Börsenblatt-, des Schulischen Adreßbuch-, der Zweigvereine, Erwäh nung gethan; besonder- dankend erkannte die Rede auch an, daß die sächsische Staatsregierung sich aller weitern Einmischung in die Verhältnisse deS buchhändlcrischcn Verein-Wesen-, aller weitern immerhin störenden Con- trole enthalten habe und nur im Fall der Auffordeiung bcreitwilligst und in der liberalsten Weise ihren Beistand und ihre Unterstützung gewährt habe. Der Redner schloß mit einer Mahnung an da- gegenwärtige Geschlecht, dieses hohe deutsche Nationalgut zu schirmen und zu för dern mit allen seinen Kräften, damit der Rückblick an einem künftigen fünfzig- und hundertjährigen Jubiläum ein ebenso erfreulicher und genugthurnder wäre wie der heutige. Unmittelbar darauf erhob sich Herr Krei-director v. BurgSdorff zu folgender, mit lauten Beifallsbezeu gungen von der Versammlung aufgenommenen Ansprache: ,,s« ist mir der ehrenvolle Auftrag zu Theil geworden, im Namen unsrer hohen Staattrrgirrung deren aufrichtige Theil- nahme an der heutigen Festfeier au«zudrückka! Sin Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte zeigt un«, wir lebendig diese Lhlilnahme bi« hinauf zum königl. Thron von dem ersten Augen blicke an, wo die Erbauung diese« Hauset in Frage gelangte, dessen Aküohuog'UPb GMendung zugewendet war, eine Theil- nähme, welche däckall^lRrch den Mund hochgeachteter Männer au«gHprochen wurde und di« di« auf den h»utigen Lag in unver änderter Weist fortdauert. Dir sächsische Regierung hat von je ber den großen Werth vollständig zu wür»i-en gewußt, den der Buchhandel Deutschland«, welcher seit Jahrhunderten sich in hie. sigrr Stadt eonerntrirt, für Leipzig, so wir für unser engere« und weitere« Vaterland stet« gehabt hat. Dank und Aner kennung daher den Männern au« Ihrer Mitte, welche zuerst den Gedanken faßten, einen bleibenden und festen Sinigunglpunkt für Deutschland« Buchhandel zu schaffen. Dank und Anerken nung Denen, welche diesen Gedanken au«führt»n. Dank und Anerkennung aber auch Denen, welche bereit« 25 Jahre hin durch in diesen den Interessen de« deutschen Buchhandel« gewid meten Räumen au« allen Gauen unser« großen Vaterland»« zu sammen kamen, um Zeugniß abzulegen von dec ruhmvollen Lhä- tigkeit deutschen Flriße« und deutscher Einsicht auf »em Gebiete der Wissenschaft und Literatur. Wie wir mit gerechtem Stolz auf diese Literatur blicken dürfen, eine Literatur, wie sie kein andere« Volk so groß und umfassend aufzuweisen hat, so dürfen wir auch mit wahrer Genugthuung erfüllt fein, wenn wir sehen, wie gerade in den letzten 25 Jahren durch di« Bemühungen de« Buchhandel« dir Schätze dieser Literatur iu würdigster Weis« ver breitet, immer mehr und mehr in alle Schichten der Bevölkerung Deutschland« elngedrungen sind, wie dir allgemeine Bildung durch dieselben Bemühungen zu einem Gemeingut gemacht worden ist. da« keine Stürme der Ereignisse mehr ganz zu vertilgen ver mögen. Nicht weniger erfreulichen Erfolg haben aber auch die Bestrebungen de« deutschen Buchhandels »er letzten Decennirn darin gehabt, daß sie dir gebildeten Völker »er Welt in Dem einander immer näher geführt haben, wa« zu den höchsten Gütern unser« irdischen Dasein« gehört, in den Erzeugnissen menschlichen Geistr« und menschlichen Scharfsinne«. Und da« ist ja die schönste Festfreude an dem heutigen Lage, daß wir die Ueberzeugung aursprechen dürfen, der deutsche Buchhandel hat auch in dem letzten Vierteljahrhundert seine Mission, der Trä ger zu sein für Kunst und Wissenschaft, für Verbreitung allge meiner Bildung, für Aufklärung und»Belehrung Nach allen Rich tungen hin vollkommen «rkannt und ivollführt. Möge dir« auch fernerhin so bleiben, möge «ber aüch der deutsche Buchhandel stet« eingedenk sein, welche Macht durch die Presse in seine Hand gegeben ist, und diese Macht stet« zum wahren Wohle de« ganzen Vaterland«« gebrauchen, möge ferner, wenn diese« Fest mit 25, 50 oder 100 Jahren wiederkrhrti wenn sich dann viel leicht auch Manche« geändert und getzoentzet haben mag, doch die Ehrenhaftigkeit de« deutschen Buchhandel« gleich'einem Fel« im Meer allen Unwettern getrotzt haben, und mögen endlich deut sche Literatur und Wissenschaft nach wie vor al« Helle Sterne gemeinsamer deutscher Nationalität am vaterländischen Himmel glänzen. Da« walte Gott." Hieran schieß sich die Abhaltung der gewöhnlichen Generalversammlung deS Börsenvereins der deutschen Buchhändler zur Cantatemesse. Aber auch diese erhielt einen vorwiegend festlichen Charakter durch mehrere von der Versammlung zum Gedächtniß der heutigen Jubelfeier gefaßte Beschlüsse; dieselben betrafen insbesondere die Schenkung eines Capital» von 2000 Thlr. an den Ber liner Verein zur Unterstützung nothlcidender Buchhandels genossen und die Aufstellung deS in Oelfarben trefflich auSgesührten Porträts deS Begründer- der weltbekannten Cotta'schen Buchhandlung, deS am 29. December 1832 verstorbenen Frhrn. Johann Friedrich v. Cotta, im gro ßen Saale der Buchhändlerbörse neben den dort bereit» befindlichen Bildnissen von Reimer, PertheS und Enslin. Der Schillerstiftung wurde auf ein bezügliche- Gesuch auch für das Jahr 1861 eine Beihilfe von 300 Thlr. auS den Mitteln des Vereins gewährt. Sodann war noch der Antrag deS Herrn Heinrich Brockhau- wegen Verlegung dcS bisherigen Abrechnungstermins zur Be- rathung zu ziehen. Auf Veranlassung deS Antragsteller würde beschlossen, denselben einer Commission von neun Buchhändlern zur Prüfung und zur Berichterstattung darüber vor der nächsten Generalversammlung zu über weisen. AuS den Räumen der Buchhändlerbörse verfügten sich die Fcstgenossen gegen 2 Uhr nach dem hiesigen Schützen hause, in dessen großem Saale da- Festmahl eingenom men werden sollte. Derselbe war zu diesem Zwecke in höchst geschmackvoller Weise decorirt; zwischen reichen Blu mengewinden flaggten die Banner sämmtlicher deutschen Staaten und der Schweiz. Den ersten Trinkspruch, ge widmet Sr. Maj. dem König und von der Versammlung mit jubelnder Begeisterung ausgenommen, brachte Buch händler Gerold au- Wien au»; ihm schloß sich ein mit patriotischer Gefühlrwänye auf das Gedeihen de» deut schen Buchhandel» au-aebrachter, ebenfalls mit lauten Kundgebungen de» SÄftrll» aufgenommener Toast des Herrn Friedrich Frommann »u» Aena an, welcher unter Anderm darauf hi-wir-? Vir gerade die vom Parteistand punkte au» oft bitter getadelt« Politische Virlqestaltung Deutschlands in ihrem vtelftzjtig pulsirenden Leben ein Förderung-mittel deutscher Cultur und deutscher Wissen schaft sei. Herr <N. Hirzrl gedachte in ehrenden Worten der bereitwillig fördernden Unterstützung, welche der deut sche Buchhandel jederzeit Lei der königl. sächs. Staat»- regierung und ihren Organen bi» in die höchste Spitze hinauf gefunden habe,^Pnch brachte ein Hoch den an wesenden Ehrengästen. Dasselbe sand dankende Erwide rung in einem ILngern Trinkspruche deS Herrn EtaatS- minister» Frhrn. v. Beust, der wörtlich folgendermaßen lautet: „Gestatten Sie mir, meine hochgeehrten Herren, den zuletzt auSgebrachlen Lvast mit einigen Worten zu erwidern, und ge währen Sie mir die Bitte, darin nicht sowohl den Ausdruck einer den Umständen ««gepaßten politischen Gedanken« al« eine Aeuße- rung zu erblicken, welche au« dem Herzen und au« der Ueder« zeugung kommt. Sachsen ist da« deutsche Sand, worin Heu!« ein dedeutungsreiches allgemeine« deulschh«Fest drgangrn wird. Man hat der R.gierung diese« Landes freundlich gedacht. Ich sage dafür aufrichtigen und warmen Dank; ich tdue e« mit der an gelegentlichen Versicherung, daß dir sächsische Regierung e« jeder- zeit für eine ihrer ersten Pflichten erkennen wird, so weit die« überhaupt in ihrer Macht liegt, dir Blüthe de« deutschen Buch handel« fördern zu helfen, welcher von Alter« her bi« in die neueste Zeit Leipzig zum Sammel- und Mittelpunkte erkoren hat. Wie aber die Regierung Sachsen« in diese» Beziehungen de« ge- sammten Deutschlands zu Leipzig nur Anlaß zu hoher Genug- thuung und gerechtem Stolze zu finden Ursache hat, so auch kann sie nur mit aufrichtiger und ungrheucheltrr Freud« c« sehen, wenn Leipzig in dieser Sletluvg, die e« sich errungen, mehr al« eine dem weitern deutschen Vafcrlande al« dem engern sächsischen an gehörige Stadt sich fühlt und regt. Möge Leipzig fortfahren, dieser seiner wahrhaft deuische» Aufgabe mit dem vollen Be wußtsein ihrer Bedeutung sich hinzugeben, bei der Verfolgung diese« Streben« liegt kein Parteikampf, keine Störung de« in ner» Frieden«, keine Erschütterung de« historischen Boden« in der Mitte, wohl aber die Große deutschen Namen«, deutschen Schaf fen«, deutschen Lebens an seinen Endzielen- Meine Herren, wir leben in einer ernsten Zeit, ernster vielleicht noch ist der Augen blick, dem wir ge-rnübrrstehen, ungewiß, ja düster mag vielleicht Manchem unter un« die nächste Zukunft erscheinen; allein in wie verschiedenen Richtungen auch je nach Drrschiedrnhrit de« Be ruf«, der politischen Ansichten und Erfahrungen, Wünsche, Hoff nungen und Befürchtungen sich bewegen mögen, — lassen Sir unt nicht da« Luge verschließen, wenn einmal ein Lichtstrahl für Alle aufgeht und sich erhellen» und erwärmend über den Mri- nungekampf hinau« ergirßt, und ich denkt, einen solchen Lichlblick gewährt un« die heutige Feier, wenn wir sie anffassen in ihrer schönsten Bedeutung. Nicht ohne Dekümmrrniß mag der Vater- landtfrrund wahrnehmen, wie eine Bewegung, dir ring« um die Grenzen Deutschland« herum, bald in Thatcn bald in Worten tobt, Alle«, wa« Nationalität ist oder sein will, zu erweitern, die deutsche Nationalität ober zueückzuwerfen und einzuengen trachtet. Deutschland wird, wenn eS, wa- wir gar nicht besor gen wollen, in den Fall kommen sollte, feine Grenzen verthridi- gcn zu müssen, sie zu vertheidigen wissen. .An diesem Lag» wird r«, davon bin ich vollständig überzeugt, geeint und gerüstet da- st<hen, wie jede« andere Reich, da« keine einzelnen Stämme und Staaten kennt; aber Deuts-dland hat eine Waffe, die nicht erst an diesem Lage au« der Rüstkammer geholt zu werden braucht, d e e« vielmehr läng« gewohnt ist, über die Grenze, die ihm die Landkarte gezogen hat, hinaulzutragen, ohne damit in da« Ge biet de« Nachbar« feindlich einzufallen, »hne damit »en Frieden und die Sicherheit anderer Länder zu untergraben und zu unter wühlen, — eine Waffe, die besiegt, «hne zu verletzen, vor der der Ueberwundcne sich beugt, nicht mit Ingrimm, sondern mit Be wunderung. Diese Waffe ist die deutsche Cultur, getragen von der dreifachen Grundlage von Recht, Wi-enschaft und Gesittung. Mag immerhin augenblicklich da, wo diese Cultur Jahre lang Segen und Wohlstand verbreitet hat, ihr mit Undank gelohnt werden, mag man sie niedertret.n und niederreden, — sie wird bald genug Denen, die sie jetzt verläugnen, wieder zum Bedürf« »iß und zur Wohlthat werden; beim sie verjüngt und ersetzt sich wie der unabänderlich dahinfließende Strom, und wie man die sen nicht verlchütten kann, so wird man auch sie nicht verschüt ten. Da« Bewußtsein diese« Gemeingut« aller deutschen Staa ten und Völker muß aber Alle zusammenhailen, muß fi« z»fam- mensüyren in dem erhebenden G.danken Eine« Berufe«, Einer Mission, jener weltgeschichtlichen Mission, die verloren Geh'" müßte, wenn sie sich je trennen könnten. Wer abrr ist wohl mehr Hort und Träger deutscher Cultur al« d.r Buchhandel Deutschland«. Darum bringe ich auch ihm «in Lebehoch. — Der diutsche Buchhandel, al« Träger deutscher Cultur, dir da ist der Kitt deutscher Nationalität und der Bürge deukfcher Zu kunft — er lebe hoch! " Diese Ansprache ward von der Versammlung mit lau ten, nicht enden wollenden BeifallSbezeugungrn begrüßt, die sich in jubelnden Zurufen, Händeklatschen rc. kund gaben. E» schlossen sich daran noch eine große Anzahl Trinksprüche ernster und heiterer Natur; wir gedenken insonderheit noch deS vom Herrn Geh. Rath l>r. Weialiy au-gebrachtrn Toasts auf den abwesenden l)r. Peit in Berlin, welcher unter den Acclamationen der Versamm lung sofort an denselben telegraphisch gemeldet wurde; sowie deS vom Herrn Polizcibirector AppellationSrath Metzler in Abwesenheit des durch Krankheit am Erschei nen behinderten Bürgermeister- dargebrachten, mit großem Beifall ausgenommen«« Danke- für den der Stadt Leip zig gewidmeten Trinkspruch des Herrn Commerzienrath» Duncker in Berlin; Herr Karl Erhard aus Stuttgart ließ die Gründer der Buchhändlerbörse leben, Herr Stadt ältester Friedrich Fleischer auS Leipzig den Berliner Un- terstühungsverein, Herr Himmer auS Augsburg (Mit glied deS Vorstands) das deutsche Vaterland. Em Toast von Herrn Heinrich Brockhaus auS Leipzig, der — nach Angabe der „D. A. Z." — gegenüber den Lichtseiten, die man heute von dem Buchhandel hervorgehoben, auch dessen Schattenseiten betonen wollte, konnte bei der lau ter gewordenen Stimmung nicht beendigt werden. Erst in den bereit- hrreinbrechendcn Abendstunden trennte sich die Versammlung und erreichte damit das erhebende Fest seine Endschaft, welches sicher in den Harzen aller Theil- nehmer eine befriedigende, langanvauernde Erinnerung zurückgelafsen haben wird. Dresdner Nachrichten vom 30. Ahril. * Am 28. d. M. stürzte der 17jährige Handarbei ter Knauth auf dem Eberhardt'schen Neubau« (Sidonien- straße), während er über ein Werkstück stieg, 22 Ellen hoch vom Gerüste herab und zwar so glücklich, daß er mit nur einigen leichten Verletzungen davon kam. — Gestern Abend 7 Uhr wurde die Ehefrau eines Schenkwirths bet der Rückkehr »vm Neustädter Jahrmarkt auf der Marien» brücke vom Blutsturz befallen uud fand alsbald ihren Tob. Man trug dieselbe in ihre Wohnung nach Friedrichstadt. (Fortsetzung in der Beilage.) Statistik und Votkswirthschast. Schandau, 26. April. Laut ElbschifffahrtSbrrichr der „Sächs. Elb-Alg." passirten in »er Zeit vom 17. bi« 23. ». M- außer 9, 3zuBergund6zuThal steuernden, mikverschiedenen andern Natur-, Roh- und Jndustcieproductrn, Droguen, Colonialwaarea u- dergl. befrachteten Kähnen, noch I6l nur mit Kohlen, Holz rc. beladene Fahrzeuge unser Haupkzollamt, bei welchem seit dem 1. Januar bi« 23. April d. I. überhaupt 1200 beladene Fahr zeuge abgefertigt worden sind. Nordamerikanischer Dampfer. Angekemmen in New-Pork: da« Hamburger Postdampfschiff „Bavaria" nach einer Reise von 13 Tagen. Nächste Dampfer nach Nordamerika. Bon Liverpovl: Mittwoch, I. Mai, Vorm. HIV Uhr der „Kangaroo" nach Nerv» Port (am 2. Vorm. ^11 Uhr in Queenstown); Donnerstag, 2. Mai, Vorm. ^ll U»r die „Rova-Scolia" nach Quebec (am 3. Nachm. Uhr in Moville); Sonnabend, 4. Mai, Nachm. ^3 Uhr die „Europa" nach Halifax (am 5. Nachm. ^,3 Uhr in Queenstown). v. Haupt-Agentur Zschopau Zwenkau Zwickap. Mittweida Mügeln Mutzschen Mylau Naunhof Nossen Drderan Delsnitz Dschatz Pausa Pegau Penig Pirna Plauen Pulsnitz Radeberg Reichenbach i. Riesa Rötha Rochlitz Rostwein Sayda Schirgiswalde Sahlis b. Rohren Stauchitz Strehla Stolldrrg Taucha lpaldheim Wechselburg Werdau Weißenberg willsdrufi Wurzen Zittau Bekanntmachung. Neue Deitmer Hagel - Mearay- Gesellschaft. Grund Capital LMe HINILon VNater. Diese älteste Hagel-DerflcherungS-Actien Gesellschaft empfiehlt sich den Herren Landwir- then zur Versicherung ihrer Feldfrüchte gegen Hagelschlag. Sie übernimmt die Versicherun gen gegen feste Prämie, wobei niemals eine Nachschußzahlung zu leisten ist und regulirt die eintretenden Schäden nach den in ihrer 39 jährigen Wirksamkeit anerkannten liberalen Grund sätzen. Die Auszahlung der Entschädigungen erfolgt binnen Monatsfrist nach Feststellung des Verlustes prompt und vollständig. ' Die unterzeichneten Agenten im Königreich Sachsen empfehlen sich zur Vermittlung von Versicherungen und sind bei denselben die nähern Versicherungsbedingungen sowie jede beliebiae Auskunft zu haben. Annaberg -- - - - Bernstadt Bischofswerda Borna Burgstädt Lamenz Lhemnitz Lolditz Dippoldiswalde Döbeln Döbra Zalkenstein Franken berg 8raurnstein. Geithain Geringswalde Glauchau Grimma Grostenhain Hänichen Hainichen , Herzogswalde. "Königsbrück Königswartha Krögis Lauenstein Laustet Leisnrg Liebrttwolkwitz Löbau Löstnitz Lommatzsch Lengenfeld i. v. Markranstädt Marienberg Meerane Meisten Mittel-Dderwitz Mittel-Sayda Bautzen Freiberg Herm. Ronnefeid. Chr. Gottl. Barth. Earl Fischer, z E ZKL O. W. Schickert. Moritz Müller. Joh.Ang Zimyttrmauv. Rob. Kastner. LH. Ritthansetk G. H Engelmann. H. Reinhardt. A. Naumann. Herm. Ester. S. H. Mosfig. K. .Sitkner. A. L. Seydel. C. H. Thieme. Emil Schneider. Frd. Ferd. Merkel. C. W. Thieme. Oeconom Philipp. G. F. Donner. Herm. Roth. G. A. Jedicke.en. E. A. Lindner. Carl Krd. Schröer. E. G. Schneider. C. A. Marschall. Gust. Cramer. C. K O. Reese. Ernst Reinirke. Ehr. Frd. Schwabe. Ferd. Schlegel. Herm. Kohlemaan. Anion Pittlick. M. A. Honywu». Rob. Langer. LouiS König. H. Einert. Carl Krug. G. Lritömann. W. Kreßner. I. C. Berndt »en. Bernh. Stäbrr. C. A. Zahn. F. A. Richter. Carl Schräber. Ang. Vogel. Christ. Gottl. Weller. E. T. Weyrauch. W. G. Richter. F. G. LeitSmann. I. S. Zimmermann. Gustav Held. LouiS Ernst. G. L. Barth. Fr. Aua. Müller. Theod. Lange. Ad. Leb. GÄriel. M. Grahl. Ang. Lindler. C. G Schmidt je. Apotheker Rouwolf. Ehr. Keiterliug. F. G. Jilling. Otto Hahn. Hennig Sk Comp. Herm. Gottschälh. H. A. Stark. Cd. Gerber. Georg LouiS Härtel. C. G. Donath. C. F. Rändel. E. G. Richter. 4K S«Im. Leipzig O. Looß« Voeudvr DresdenMkuerilVA-entur Juo. Bekanntmachung. Zwischen Dresden einerseits und mehreren Stationen der Hessischen LudwigSbahn, der Pfälzischen Bahnen, der Rhein-Nahe-Bahn, der Königl. Saarbrücker und der Königl. Eaarbrück Trier-Luremburger Eisenbahn, ande- —^§»t4«,rcrseit- und zwar den Stationen: Bingen, WormS, Frankenthal, Lud- wigthafen, Speyer, Neustadt, Kaiserslautern, Landau, Weißenburg, Kreuznach, Oberstein, Neunkirchen, Saarbrücken, Forbach, Saarlouis, Dillingen, Mettlach und Trier findet auf der Noute vier Hof vom 1. Mai d. Js. ab eine directe Güter beförderung statt. Eremplare der Beförderungsbedingungen und der Tarife für diesen direkten Güterver kehr sind in unserer Güter-Erpedition zu Dresden zu haben. Leipzig, den 27. April 1861. Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie. Gustav Harkort, Vorsitzender. vr. Einert, f. d. Bevollmächtigten. Bad Elster. Geehrten Herrschaften, welche im gegenwärtigen Jahre da- Bad Elster im K. S. Voigtlande zu besuchen gedenken, empfehle ick daselbst mein Privat-Logis-Hans .Mptlin", wo zur größeren Bequemlichkeit auf Verlangen im Hause mit einer guten Küche für mäßige Preise gedient werden kann. Im Uebrigen enthält sich der Besitzer jeder anderweitigen Empfeh lung, indem er sich eS zur Aufgabe stellt, dieselbe Zufriedenheit wie im vcrwichcnen Jahre auch anderweit zu erhalten. Bad Elster, HauS Neptun, den 1. Mai 1861. Der Besitzer. 8oeden ist kvi Onlorroicbnolbm orsekienen unck in allen Ouefitumcklungen, in vresckan doi I'. 0. äunsssn, kanckknusslruss« 6, riu baden: HÄrUlLK- MVl*. Ökono nnsokor un<I rirLtUoker llL ÄLS von Mitteten! oon. Llexant droolürt 8°. 312 Leiten. -I^reie 1 Itilr. 6 3§r. Da« Luek enlkafl in alpkadotiscber kaikenlolxo «ämmtlieko liurnrt« MUeleuropa», clann doi einem jecken 6ie dkamen cker Kerrie unä ckio -tckregsen cker Kurorte, ckie Angabe cker Oauer cker Laison, ckiv Angabe cker naeksten Lieenbabn^iationen, ckie ^rt unck l^ewe unck cken ?rei, cker >Veiierdelorckerunx di» rum kurorle, cki» I^amen unck Preise cker Oa^tköfe, ckie Preise unck xrü»»lenlkeil» aueb ckie dlamen cker privateeodnungen, ckie Preise cker Oebü^iigung, Angabe unck Preise cker vork»ncken«n Pensionen, cker Kurtaxen, ckes IVlusilideilraxes, ckes promenacken- xelckeü unck ckergl., ckie Preise cker versekieckenen Kacker unck Inkalationen; ^ngsdv, velcbo 8läncks kreis Kur baden, unck enckliok ckas nötkige bleckiciniseko über jecken Kurort. Ni« «inrelnen knanriellen uack ükonomiscken Satiren »inck ckem Verfasser lbeils von cken detressencken kurärrlen, tkails von cken Verwaltungen cker Kurorte ruxvgangen unck ckerbald als osssciell ru detrackten. Nas 8uek ist runäckst kür alle Zerrte, ttöleldesitrer, Nacketreuncke etc. von grösstem tntaresse. Packerdorn, im Marx 1861. W'vrN. GeNttNlN-kN. Iohaosi-GeovMvPad in Berggießhübel. Da» genannte stahlhaltige Bad, welche» sich durch herrliche uno gesunde Lage ebenso al» durch zweckmäßige Einrichtung und vorzüglich BilUgkzit rmpsiehlt, eröffnet am 15. Mai seine Saison und erhalten darauf refleetirende Herrschaften nähere Auskunft durch die Herren vr. Küchler in Berggießhübel und Advocat Lengnitk in Dresden. ! Bon Stettin nach Riga. ' Die beiden rühmlichst bekannten, für Passa giere auf» Beste eingerichteten Räder-Dampf- fchiffc, unter Lübecker Flagge. „Urm8L", l^apt. 6. II. Keslie», L I^übeclt", laapt. II. Io Leslie», werden auch in diesem Jahre auf ihrer Tour zwischen Lübeck und Riga regelmäßig Swine- münde anlaufcn um Passagiere aufzuneh men, sie werden jeden Sonntag früh von Swinemünde nach Riga erpcdirt und zwar zunächst am 5. Mai „ItiKk» laüdeelt", am 12. Mai am 19. Mai rc. Dauer der Fahrt auf See bei gutem Wet ter pr. „Hansa" 36 Stunden, pr. „Riga L Lübeck" 42 Stunden. Von Stettin werden die Passagiere jeden Sonnabend Mittag (auch früher wenn r« gewünscht wird) auf bequemen Räder-Dampf- schisfen für Rechnung der Gesellschaft befördert. Die Passagepreise find gegen diejeni gen deS vergangenen JahrrS wesentlick ermäßigt. Nähere Auskunft ertheilt Nleinr. «ul>r, Stettin, Frauenstr. Nr. 11—12^ Privat- Heil - Anstalt von An der Kreuzkirche Nr. 3, II. Diese seit dem 15. d. M- bereit» eröffnete Anstalt ist nicht nur für auswärtige, sondern auch für hiesige Kranke, sowie überhaupt für solche Personen bestimmt, welche im Kreise der Ihrigen die erforderliche Pflege und Abwar tung nicht finden können. Bei der durchgängig neuen Einrichtung der Zimmer ist vorzugsweise Zweckmäßigkeit und Bequemlichkeit berücksichtigt und dasür Sorge getragen worden, daß jedem erlaubten Bedürf nisse sofort abgeholfen und jeder billigen An forderung Genüge gethan werden kann. Alle Kranke, mit Ausnahme der epidemisch fieberhaften werden ausgenommen, finden außer Wohnung und Kost die sorgsamste Pflege und Abwartung und haben bezüglich der zu zuziehenden Herren Acrzte gänzlich freie Wahl. Nähere Aufnahmebedingungen ertheilt bei eit« willigst schriftlich und mündlich der Anstalt»* Vorstand Dresden 24. April 1861 »Mil »oüv.