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Dresdner Journal : 16.04.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186104160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1861
-
Monat
1861-04
- Tag 1861-04-16
-
Monat
1861-04
-
Jahr
1861
- Titel
- Dresdner Journal : 16.04.1861
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Recht der Nationalitäten anerkennt und Italien zu seiner Einheit Glück wünscht, so müsse eS auch mit den Polen sympathisircn, welche gleich den Jtaliern eine Geschichte und ein Recht auf Unabhängigkeit haben. Deutschland möge überzeugt'sein, daß seine Freiheit, seine Bestre bungen und Aufgaben mit der polnischen Frage auf da» Innigste verwachsen sind. Seine eigene Einheit könne Deutschland nur verwirklichen, wenn Polen vorher völlig wtederhergestellt ist. Ohne diese Bedingung werde Frank reich die Einheit Deutschlands niemals zugeben; ja Frank reich müßte sich derselben mit aller Macht widersetzen, so lange es nicht die Gewißheit hätte, an den Usern der Weichsel einen Alliirten zu finden, um einem Staate von 40 Millionen, dessen Wucht auf die Mitte Europa drücken würde, das Gegengewicht zu halten. Die polni sche Frage müsse daher so schnell als möglich im Sinne der Wiederherstellung eine Lösung erhalten, wenn Deutsch land der Krieg mit Frankreich erspart werden soll. „Die polnische Frage drängt — so schließt die „Revue Con temporaine" —, und wenn man ihre Verwickelung ver meiden will, so muß man aufrichtig dahin wirken, ihr einen genügenden und schnellen Abschluß zu geben. Das letzte, 1815 angewendctr Mittel war ohne Erfolg; da» System der Assimilation hat nur Gefahren erzeugt. Po len sträubt sich, zu sterben, seine Existenz kann von Nu tzen sein, sie ist gerecht, sie ist nothwendig, weshalb zögern wir? Etwa deshalb, damit erst das Blut in Strömen fließe und ein allgemeiner Krieg entbrenne? Wir setzen kein abergläubisches Vertrauen auf Congresse; wenn aber ein solcher jetzt eröffnet würde, um die Angelegenheiten Italiens zu ordnen, so wünschten wir, daß auch die An gelegenheiten Polens würdig auf demselben vertreten wür den. Frankreich und England haben daS größtmöglichste Recht, diese edle Sache in die Hand zu nehmen, und die übrigen drei Mächte haben das größte Interesse, so schleu nig wie möglich diesen gefährlichen Handel zu beendigen." Die englische Presse zeigt auch den Warschauer Vorgängen gegenüber deutlich, wie viel ihr Deutschlands Interesse am Herzen liegt. „Times" räth Preußen die „Herausgabe" der polnischen LandeStheile und die Aufrichtung eines neuen selbstständigen Polenreichcs an; dann würde cS selbst erst groß und stark werden! „Chronicle" und „Advertiser" beschuldigen den Kaiser von Rußland des „blutdürstigen JesuitiSmuS". Der „Herald" fürchtet, daß sich die Polen zu Werk zeugen L. Napoleon'- machen könnten, in welchem Falle sie daS geringe Maß politischer Freiheit, da- ihnen ge währt worden, wieder einbüßen dürften. „Daily- New S" hingegen bemerkt, die Annahme, daß L. Napo leon die Hand im polnischen Spiele habe, beruhe auf schwachen und bei den Haaren herbeigezogencn Gründen. Ein polnischer Ausstand würde mehr eine Quelle von Verlegenheiten als Vortheilen sein für einen Fürsten, der sicherlich an Unentschlossenheit leide und augenscheinlich nicht durch die Schwierigkeiten der italienischen Ver wickelung zu steuern wisse. Tagesgeschichte. a Wien, 12. April. Das „Payr" theilt den von mir kürzlich der Oeffentlichkeit in Erinnerung gebrachten Auszug aus den Protokollen de- Aachener CongresseS nachträglich ebenfalls mit, wodurch die Cabinetr sich ver pflichteten, in Zukunft ohne vorherige gemeinschaftliche Ver ständigung keine Veränderung in den Titeln der Souveräne und Prinzen anzuerkennen, und sagt: daß Oesterreich diese Uebereinkunft nicht angerufen habe, um Preußen zur Nichtanerkennung des neuen italienischen Königreichs zu bewegen. DaS ist wohl möglich, denn man kennt in Berlin die Verträge, welche ja Preußen mit unterzeichnet hat, gerade so genau wie hier. Es ist auch keineswegs anzunehmen, daß die k. preußische Re gierung mit dem Vertragsrechte so umspringen sollte, wie da- seit Jahren von andern Seiten her geschehen ist, zu mal bet dieser Gelegenheit ganz andere Verträge in Frage kommen, als solche, welche bloS Titulaturen betreffen. Es handelt sich hier um da- Fürstenrecht im Allgemeinen und darum, ob eS gebilligt werden soll, daß Fürsten und Könige ohne Kriegserklärung überfallen, verjagt und ihrer Länder beraubt werden dürfen. Solche Gewaltthatcn zu sanctioniren, muß jedem legitimen Fürsten im höchsten Grade bedenklich erscheinen. Man beruft sich auf daS Beispiel Napoleon'« I. und Napolcon's UI., die Beide auch anerkannt worden sind, doch hat mindestens Keiner von ihnen seinen Vorgänger vom Throne gestoßen, beide sanden vielmehr den Thron erledigt und Frankreich unter republikanischer Staatsform vor. Die Ercmplisication ist mithin nicht richtig. — Der Pariser „Moniteur" beschäf tigt sich seit einiger Zeit viel mit Hagarn und veröf fentlicht Correspondcnzen auS Pesth, aus denen hervor geht, daß daS amtliche Organ der französischen Regierung ein sehr lebhaftes Interesse an der magyarischen Bewe- und Baum geheftet hat; dem Aufruhr und Toben in der Natur folgt sommerliche Stille, zahlreiche Reiher und andere Vögel schweben in der klaren Luft, und nur die schaumgekrönten Wellen der See erinnern noch an den Sturm, der gestern über Land und Meer seine ver heerende Straße gezogen. (Forts. folgt.) * In Leipzig (Robert Schäfer'- Verlag) soll vom 1. April d. I. an ein mindestens einmal monatlich er scheinendes „ConcurS - Journal" unter der Re daktion eines dasigcn Sachwalters erscheinen, welche- in gedrängtester Kürze und Uebersicht die in sämmtlichcn deutschen Staaten von den Gerichten eröffneten Concurse, die in denselben stattfindcnden Termine anzcigt, die be stellten EonrurS- und Gütervertretcr, sowie die zur Uebernahme und Verfolgung von Rechtsansprüchen ge eigneten Sachwalter angicbt, Nachrichten über den Aus gang der Concurse enthält und eine Liste über die zur nothwendigcn Versteigerung kommenden Grundstücke ver öffentlichen soll. * Seit einigen Wochen wird viel über den Werth eine- in Stratford upon Avon aufgcfundenen alten (und, weil cS theilweise übermalt war, bisher der Auf merksamkeit entgangenen) Porträts von Shakespeare ge- ch'ieben- Ist die bekannte Stratford Düste nach diesem Bilde oder ist da» Bild nach der Büste angrfcrtigt wor den? Da- ist die Frage, und wenn Ersteres nachge wiesen werden könnte, so wäre da- jetzt aufgestöberte Porträt allerdings von außerordentlichem Interesse. Unsre bedeutendern ShakeSpearianer, darunter Diron und Halli- well, sind jedoch der Ansicht, daß da- Bild nach der Büste angefertigt worden sei, wahrscheinlich um di« Zeit de- Garrick-JubiläumS im Jahre 1769. * Dem „Fr. I." zufolge wird demnächst ein neue- Drama von O. v. Redwitz: „Der Doge von Venedig" Aber dir Bühne de- Münchner Hofthrater- gehen. gung nimmt und die Idee begünstigt, daß der Kaiser seine Residenz nach Ofen verlegen und damit Ungarn zum Schwerpunkt seiner Macht erheben soll. Die An hänglichkeit, welche ihm seine deutschen Unterthanen be weisen, die Dankbarkeit, welche sie für die erlangten Rechte bethätigcn, die Mäßigung, mit der sie sich dersel ben bedienen, bilden jedoch einen zu grellen Abstich mit der in Ungarn herrschenden Aufregung, den dort zu Tage getretenen Gewaltthatcn und gar manchen andern Erschei nungen, die hier nicht näher berührt werden sollen, so daß sie nicht al- eine Ermunterung für einen solchen Entschluß dienen können. Da- Hau- Habsburg ist ein deutsche- Fürstengeschlecht und wird seinen Traditionen treu bleiben. Wenn Oesterreich in der Krisis, worin eS sich befindet, keine Unterstützung fremder Mächte zu er warten hat, so würde eS mindestens passend sein, daß die Organe derselben der Aufregung keine Ermunterung leihen. Wien, 13. April. (W.Z.) Für das Königreich Ga lizien und Lodomerien sammt dem Großhcrzogthume Krakau ist zum Landmarschall der Fürst Leon Sa tz ieha und zu dessen Stellvertreter der Lemberger grie chisch-katholische Weihbischof Spiridion Litwinowicz er nannt worden. — Franz Schuselka hat sein Mandat al- Abge ordneter niedergelegt. Veranlassung hat ein Conflict mit dem Abg. vr. Berger gegeben. Von diesem wurde — wie Schuselka in seinem Schreiben sagt — „die Miß- lichkeit seiner (Schuselka's) Privatverhältnifse in scho nungsloser Weise vor die Oeffentlichkeit gebracht", so daß sein Ehrgefühl ihn zwinge, auS der hohen Versammlung zu scheiden. Nr. Berger gab im Landtage folgende Er klärung ab: „Ich unterziehe mich jedem Urthcil und jeder Beurtheilung eines Comitös, welchen die Landtagsver sammlung etwa niederzusetzen beschließen sollte, und wenn in meinem Vorgänge auch nur in einer Richtung die leiseste Beziehung eine- incorrecten Vorganges Vorkom men sollte, dann bin ich bereit, auch mein Mandat nie derzulegen. ES ist nur eine Privatangelegenheit, die unbesonnener Weise von unbesonnener Feder in die Öf fentlichkeit geschleudert wurde. Ich wurde in einer wahr haft schamlosen Weise angegriffen; ich mußte zur Abwehr schreiten, beschränkte mich auf das Notwendigste, deutete die Thatsachen nur an und führte sie nicht aus. Ich war bemüht, vr. Schuselka nicht im Entferntesten anzu tasten, nichts vorzubringen, was geeignet gewesen wäre, seine Ehre zu berühren. Meine Meinung ist es daher, daß er darin nicht Grund hatte, eine AuStrittSerklärung abzugebcn." — Zwei hiesige Morgcnblätter haben die Nachricht gebracht von der Bewilligung eines selbstständigen ver antwortlichen ungarischen Ministeriums und der Bereitwilligkeit der Regierung, von der Forderung, Un garn möge den Neichsrath beschicken, abzustehen. Die „W. Z." sowohl, als auch die „Oestr. Z." sind in ter Lage, aufs Bestimmteste zu versichern, daß obige Nachricht jeder positiven Grundlage entbehrt. — Se. Majestät hat unterm 10. April den Wirkungskreis des Ministeriums für Handel und Volkswirthschaft festzusetzcn ge ruht. Nach der „Oestr. Ztg." sind diesem Ministerium zugewiesen: die oberste Leitung der Handels- und Ge- wcrbeangelcgcnheiten, die Handels-, Gewerbe-, See- und Montangesetzgebung, die Privilegienangelcgenheitcn, der die See- und Flußschifffahrt, daS Quarantänewesen, die Mitwirkung bei Bestimmung und Regulirung der Zölle, die Eiscnbahnangclegcnheiten, die LandcScultur und das Forst- und Bergwesen. Eine besondere Verordnung wird die nähern Bestimmungen darüber, sowie den Zeitpunkt dcS Beginnes der Wirksamkeit dieses Ministeriums bekannt machen. — Wie die ,,D. Z." vernimmt, hat da- k. k. Staatsministrrium gestattet, daß Eingaben der Ruthe - ncn in Galizien nicht mehr, wie früher verordnet war, mit lateinischen Buchstaben geschrieben sein müssen, um von den politischen Verwaltungsbehörden entgegen genom men zu werden; letztere wurden selbst angewiesen, die Bescheide auf solche Eingaben mit denselben Schriftlichen zu verabfolgen, mit welchen die Eingabe geschrieben war, womit einem so lebhaften als billigen Wunsche der ruthe- nischcn Bevölkerung entsprochen wird. — (W.Z.) Die heute Morgen auS Prag angelangte Deputation deS böhmischen Landtags wurde um die Mittagsstunde von Sr. Majestät empfangen. Der Oberst-Landmarschall Graf Nostiz trug in deutscher, vr. Wanka in böhmischer Sprache die Bitte vor, Se. Maje stät möge sich in Prag als König von Böhmen krönen lassen. Se. Majestät geruhten in deutscher und böhmi scher Sprache zu erwidern und die Zusicherung zu erthei- lcn, daß Allerhöchstdiesclbcn geneigt seien, die Bitte des böhmischen Landtags zu gewähren. — Die „Militär-Zeitung" veröffentlicht folgenden jüngst ergangenen — ursprünglich nicht für die Oeffent lichkeit bestimmten — Präsidialerlaß deS FcldzeugmeisterS Benedek: „8c. Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr hat den Völkern Oesterreich« eine freisinnige Verfassung gegeben; r« ergeht an die mit dem Wahlrechte betheilten Militär« dir Aufforderung, tiesfall« ihre Pflicht al« Staatsbürger den'weisen und huldreichen Absichten Sr. Majestät gemäß zu eifüllen; binnen kurzem werden die Landtage zusammentreten. Im Angesichte dieser Thatsachen fühle ich da« Bedüifniß, mich de« Nähern darüber aulzusorechen, einfach, wahr und offen, wir ich al« alter Soldat e« gewohnt bin. „Unser groß,« Resammtoaterland ist in eine neue Stellung eingktrrten, die nach dem Willen unser« kaiserlichen Herrn und nach dem Wunsche jede« treuen Unterthanen und echten Patrioten den Ausgangspunkt bilden soll für eine glückliche Zukunft; aber noch sind wir in der Ulbrrgangsperiode, wo sich widerstreitende Interessen von außen und im Innern geltend machen, — noch haben die Wenigsten die neue Stellung vollkommen gewürdigt, — und e« ist Zeit, raß auch wir Soldaten klar sehen, wie die Ding« stehen. „Der Kaiser, geleitet von dem redlichsten Bestreben, seinen Völkern za giben, was der Zeitgeist beansprucht, hat gewährt, wa« gewährt werden kann; — insbesondere ist all,n Nationali täten eine freie Entwickelung, den innern Angelegenheiten jede« Kronlande« eigene Selbstverwaltung gegeben, und nur insoweit da« Interesse de« großen Ganzen, die Einheit der Monarchie e« erheischt, sind die Einzelrecht« beschränkt, während die Vertretung der allen Krouländern gemeinsamen hdhern Interessen dem au« sämmtlichen Landtagen berufenen ReichSrathe Vorbehalten bleibt. „In dilsen Institutionen bat Se Majestät gleichzeitig auch noch da« Recht ihrer Fortbildung »»«gesprochen — <« ist daher Alle« gewährt, wa« vernünftigerweise gewünscht werden kann. „Wenn »« nun trotzdem noch Unzufriedene giebt; wenn heim liche und offene Bestrebungen vorkommen, da« Gegebene zu be mängeln, zu mißdeuten oder gar zurückzuweisen — so ist der Grund davon wahrlich nicht in dem etwa zu geringen Maße de« den Völkern Gewährten zu suchen oder die Schuld dessen den Käthen de« Kaiser« beizumessen; da« sind überhaupt nicht die wahren Freunde de« Vaterland»«, die — statt die verliehenen Rechte und Freiheiten mit Dank anzuerkennen. mit Kopf und Herz do« Ihrige beizutragen, um ein wahrhaft große«, starke« und freie« Oesterreich zu begründen — Zweifel, Mißtrauen und Unzufriedenheit zu erwecken bemüht And. „Woher kommen aber auch dir Schwierigkeiten, und »er sind Dirjenigen, dir dem Gelingen de« Werke« «ntgegentreten k „von außen, von feindseligen Regierungen, von den unter d,Schuhe derselben rastlo« thätigen Revolutionären aller Sän kt dir in ihre« unversöhnlichen Haff« gegen Oesterreich da« fßiche Gedeihen unsrer neuen Institutionen um jeden Prei« hertrriben wollen und durch Geld und falsche Vorspiegelungen iier auf« Neue Unruhen zu wecken und zu nähren suchen; — uim Innern Advokaten und Dortoren ohne Praxi«, ehr- und ggierige Journalisten, unzufriedene Prof.fforrn und SckuUetz» r die all« eine Rolle spielen und in solcher Weise Larridrr chen wollen; — der verschuldet« klein« Adel, für den auch ltr Herrgott keine Verfassung zurechemachen könnt«, um da- , dessen Schulden zu zahlen; — Lrule, die au« Eitelkeit sich zr reden hören lund nur Oppositi»n«redea gefallen); — end- > einizr feige Magnaten, di« au« Furcht, ihre Popularität « zu Spiel setzen, mit der Strömung schueimmen und in der gst de« Augenblicke« ganz übersehen, daß der Boden unter en eigenen Füßen schwindet, wenn st« nicht Herz- und stand st zum Throne halten. „Also nur Verräther, Leute mit unlaulrrn Absichten, Solche, nen e« an wahrem Muthe gebricht, und ein Theii de« soge» nnten Jntelligenzproletariate« agiliren gegen unsre V.rfaffuog. „Getragen wird dieselbe jedoch durch den seiner Würde, tellung und Pflichten bewußten, rorreet denkenden hohen und edern Adel, dir wahre Intelligenz in allen Schichten, die rcße Masse der in ihren Vrrhältn ssen geordneten braven Bür- er und Bauern, deren guter Geist auch au« den Beesen an ie Mannschaft «rhellet — getragen sonach in allen Sphären urch die überwiegende Mehrzahl der Redlichen, die auf der Safi« eine« natürlich sich entwickelnden Fortschritte« der Ord- lung und dem Gesetze folgen, und vor Allem heilig ihre Liebe um angestammten Monarchen und zum Gesammlvaterlande be- vahren. „Zweifeln wir daher auch keinen Augenblick an dem glor reichen Geschicke de« Kaiserstaate« — erfüllen wir unsre Pflicht, wie r« ehrlichen Kriegtleuten zukömmt, uod mit Zuversicht können w r darauf zählen, daß Oesterreich in seiner neuen Stellung zur Schande seiner äußern und innern Feinde fester und herrlicher sich gestalten wird wie je. „Was endlich unfern eignen Platz in dieser neuen Stellung anbelangt, so kennen wir Soldaten vor Allem dir Gesetze der Ehre, der Treue, und wenn nöthig, die der Tapferkeit; auf un« sievt in diesem Augenblicke die ganze Welt; — in jenen Gesetzen werden wir daher die Aneiferung finden, unter allen Verhält nissen zu bleiben, wa« wir bi«her waren: die tapfer» Hüter der Edre und der Sicherheit unser« großen Vaterlande« nach außen und nach innen! de« Kaiser« treue Soldaten in jeder Gelegenheit! „Hierlandt aber, täuschen wir un« darüber in keiner Weise, wird dir Kampf, der un« vielleicht bkvorsteht, vor Allem ein schwerer und entscheidender werden, e« wird der lnergischrn Aufbietung aller unsrer Kräfte, unsrer vollsten Hingebung und Ausdauer, de« festesten Zusammenhaltens bedürfen, um ihn sieg reich und ehrenvoll zu bestehen; — e« ist dies unsre einzige Auf gabe, die wir unverrückt und unbekümmert um alle« klebrige im Auar behalten müssen; — jeder Zweifel an dem Fortbestände der Gesammtmonarchie könnte nur entmuthiarnd wirken, und ich bin nicht gesonnen, schwache Semüther und Solche, die sich durch Be sorgnisse für ihre Zukunft beirren lassen, bei der Armee zu dul den; ich will mit fester Zuversicht auf jeden Einzelnen wie auf Alle rechnen, daß sie gleich mir von der lleberzeugung durchdrun gen sri.-n, wir müssen und wir werden siegen um jeden Prei«! ..Da« sind meine Ansichten und Gisinnungen gegenüber den Thatsachen, die ich im Eingang« «wähn«, und ersuche ich dieselben in angemessener Weis« bei sämmtlichen unter stehenden Abtheilungen, insbesondere aber auch bei der Mann schaft, insoweit e« sie betreffen kann, in ihrer Muttersprache zu verlautbaren, sowie dafür zu sorgen, daß der geaenwärtige Be fehl au« dem militärischen Kreise, für ten er bestimmt ist, in deiner Weise in die Oeffentlichkeit gelange. Hauptquartier Verona, am 24. März Ifikl. Benedek m. p., Feldzeugmeister. Salzburg, 12. April. (O. P.) Der vom Abgeord neten Minister v. Lasser in der Sitzung vom 10. d. M. gestellte Antrag, die Waldcultur- und ForstverhSltnisse Salzburgs betreffend, wurde über den heute erstatteten Ausschußbericht angenommen. Der ständige Ausschuß wurde beauitraat. die Revision der LandeSvrdnung und der Landtagswahlordnung, besonvers m Absicht »us drn Abstimmunpsmodus bei der Wahl und auf die Unver antwortlichkeit der Abgeordenctcn des Landtages vorzu- n hmen und in der nächsten Landtagssession die bezüg lichen Antiäze zu stellen. Der Landeshauptmann Weiß erkläit sohin die Landtagssession für geschlossen und wird über seine Aufforderung von der ganzen Ver sammlung Sr. Maj. dem Kaiser ein dreimaliges Hoch dargebracht. Lemberg, 10. April. (Pr.) Nach kurzem, aber heißem Wahlkampfe sind endlich die galizischen Land- tagSabgeordneten gewählt, die am 15. April nach 14jähriger Pause wieder zusammentreten sollen, um über das Wohl deS Landes zu berathen. Nach dem mir vor liegenden Wahlergebnisse de» ganzen Landes läßt sich schon jetzt mit Bestimmtheit behaupten, daß die polnische Partei vor der ruthenischcn auf dem Landtage in der Majorität sein werde; im Uebrigcn sind die Wahlen mit Entschiedenheit zu Gunsten der konservativen Partei aus gefallen. Dieselben ergeben auf 150 Dcputirke 39 G:oß» grundbcsitzer, 34 Bauern, 29 Geistliche (hiervon 22 grie chisch-katholisch), 14 Beamte, 10 Advocate» und Rechts konsulenten, 8 Kaufleute und Bürger und 3 Aerzte. Uebrigens sind noch 13 Nachwahlen, größtenthcilS im Großgrundbesitze, vorzunehmen. Fürst Leo Sapieha ist in 7, Advocat l>r. Smolka in 2 Wahlbeziiken gewählt worden. — Die „Lemberger Ztg." bringt eine Kundmachung des k. k. Statthaltcreiprästdiums, durch welche die wet tere Herausgabe der periodischen Druckschrift: „prreglaä pov8/ecknx", da sie nach vorauSgcgangcncr zweimaliger schriftlicher Verwarnung eine Richtung verfolgt, „die mit der staatlichen Einheit und Integrität de- Reichs, sowie mit der Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe und Ord nung unvereinbarltch ist", im Sinne deS 8- 22 der Preß- orduung auf die Dauer dreier Monate eingestellt wird. Pesth, 12. April. (W. Bl.) Johann Török (Redak teur des „Hirnök") erhielt gestern Abend eine Katzen musik wegen eine» gegen da» evangelische Kirchenblatt gerichteten Artikels. Das genannte Blatt hatte ein die katholische Kirche beleidigendes Aktenstück aus dem Jahre 1790 rrproducirt. Hermannstadt, 12. Ap'il. (O. P.) Heute hat die Eröffnung der Landcskirchcnversammlung Augs burger Confession mit einem feierlichen Gottesdienste statt gefunden. Hierauf hat sich die Versammlung constituirt und die Legitimation der Mitglieder vorgenommcn. Die Verhandlungen sind öffentlich. — 13. April. (W. Bl.) Heute fand der feierliche Einzug de» sächsischen NationSgrafen Freiherrn v. Salmen in Hermannstadt statt. — In den Stühlen BrooS, Mühlbach und Rcußmarkt sind die Wahlen be reit» vorüber; mehrere derselben, worunter auch Wahlen von höhern Beamten, sind zu Gunsten der Rumänen au-gefallen, obgleich die letzter» sich in Mühlbach und Reußmarkt von den Wahlen fernhieltrn. II. Berlin, 14. April. Das Hau» der Abgeord neten erklärte sich in seiner gestrigen Sitzung bei noch maliger und zwar namentlicher Abstimmung mit 163 gegen 153 Stimmen für die jüngst berathene Gewerbesteuer- Novelle. Der Präsident zeigt da- Ableben de» Grafen DzyalinSki, Mitglied de» Hause-, an; die Anwesenden erheben sich in üblicher Weise zur Bezeugung ihrer Thril- nahme. Die Tagesordnung führt ausschließlich zu Eisen- bahnangclegenhetten. Die Vorlage wegen einer Zin-- garaatie filr Erweiterung der pommerschen Bahn, ferner der Gesetzentwurf wegen der Altenbek-Kretenser Bahn werden in der von der Regierung vorgeschlagrnea Fas sung angenommen. Heber zwei Petitionen um Anlegung einer Bahn von Königsberg nach Pillau und von Halle über Nordhausrn nach Kassel wir^ zur Tagesordnung übergegangcn. Die sehr umfassenden Debatten bewegen sich nur im Gebiete provinzieller Interessen. Nächste Sitzung Montag. — Se. Majestät der König hat die Renovirung dreier Prunksäle im hiesigen königl. Schlosse für die nächste Zeit ungeordnet, in welcher eine Reihe glänzender Hosfeste stattfinden soll. — Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronpiin- zessin besuchten gestern unter Führung deö bekannten geh. Consistorialrath» Or. Wichern daS Zellengrfängniß bet Moabit und nahmen die Einrichtungen diese» groß artigen Zuchthaus«» bis in die kleinsten Details in Augen schein. — Gestern früh sand unter Vorsitz deS Kronprin zen eia Ministrrrath statt, drssen Hauptgegenstand die Reorganisation deS Berliner Polizeipräsidiums bildete. Dieselbe Angelegenheit beschäftigte vor einigen Tagen die Budgetcommission de» Abgeordnetenhauses bei der Berathung dcS Etat- deS Ministeriums de- Innern und führte zu äußerst lebhaften Debatten, welche inter essante Plenarversammlungen vorauSsehen lasten. — Im Handelsministerium wird bereits Vorkehrung getrof fen, um den diesseitigen Industriellen, welche die nelle Londoner Weltausstellung beschicken wollen, alle möglichen Vorthcile zu gewähren, die Publikation soll jedoch erst erfolgen, wenn auf diplomatischem Wege An zeige von der Eröffnung hierher gelangt sein wird. — Für die nächste im Drcembcr d. I. stattfindende Volks zählung im preußischen Staate (wonach bekanntlich lfie ZollvercinSeinnahmen pro Kopf der Bevölkerung f.stge- stellt werden) hat der zeitige Direktor deS statistischen BüreauS, geh. Neg.-Nath Vr. Engel, eine eigene Denk schrift mit Anträgen auf Anlegung von Haushaltungs listen, veränderte Aufnahme der Militärbevölkerung re. verfaßt. München, 13. April. (Tel. d. F. I.) In der heuti gen Sitzung der Kammer stellten die Abgeordneten Brater, Cramer und Längen selber den Antrag, der Kö nig wolle dem Landtage mit thunlichster Beschleunigung einen Gewerbe-Entwurf vorlegen, welcher die in der Rheinpfalz geltende Gewerbefreiheit auf daS ganze Königreich ausdehne, wobei auf die Verluste Rcalberech- tigtcr billiger Bedacht genommen werde. — (Allg. Z.) Nachdem der hiesige k. Polizeidirector Julius v. Düring sich am 13. April noch seinen Be- russgeschäftcn hingegeben hatte,wurde derselbe in dcrNacht zum 14. April von einem Schlagfluß betroffen, der sei nem Leben plötzlich ein Ende machte. Der Staat ver liert an ihm einen seiner thäigstcn und gewissenhaftesten Diener, die Stadt einen für Förderung nützlicher und hilfreicher Zwecke eifrigsten Mitbürger. 8 Frankfurt, 13. April. Nachdem der k. preußische Bundesgrsandte, Herr v. Usedom, gleichfalls eingctrostcn, trat die Bundesversammlung heute zu einer Sitzung zusammen. Herr v. Heßberg, der neue Gesandte Kur- Hessen-, wurde eingeführt. Der G-sandte Dänemarks für Holstein-Lauenburg machte die Eröffnung, daß seine Re gierung sich demnächst über die von der Bundesversamm lung gewünschte Vorlage de» Budget- von 1860 an die Stände der Herzoglhümer erklären werde. Die Eröffnung motivirt den Verzug durch die Hinweisung auf die mit v-n Ständen schwebenden Verhandlungen. Verschiedene militärische Angelegenheiten wurden erledigt. Der Aus schuß der Nürnberger Confcrenz unterbreitete sein, die Ausgleichung mehrer Meinungsverschiedenheiten .über die Wechselordnung betreffende- Gutachten. Gehaltserhö hungen wurden beschlossen. Paris, 12. April. (K. Z ) Die in Beirut tagende internationale Commission zur Organisation Sy rien- ist nach Konstantinopel berufen und wird die Re sultate ihrer Arbeiten an die Conferenz in Paris ein- senden, welche diese Frag« ferner ordnen wird. — D«r KriegSminister und der Minister des Innern haben, wir wir im „Moniteur" l.sen, angeordnrt, daß, um den Offizieren der Provinzialzarnisonen Gelegenheit zu gei stiger Fortbildung zu geben, die Communalbiblis- theken künftig auch militärwissenschaftliche Werke anlchaffen sollen. In Lille, Metz, Lyon, Besanyon, Bayonne, Straßburg und Pau ist damit schon der Anfang gemacht. — E» ist die Nachricht von einem Siege der Fran zosen in Cochinchina eingetroffen. Derselbe scheint, nach den kurzen Mitiheilungen der Abendblätter zu ur- theilen, thcuer erkauft worden zu sein. Der comman- dirende General wurde verwundet, mehrere höhere Offi ziere sind gefallen, und wie man vernimmt, ist der Ver lust der Franzosen beinahe eben so bedeutend, als der des „zwanzigfach überlegenen" Feinde-. General Vas- salgne wurde durch eine anamitische Kartätschenkugel ver wundet. — Gewisse geschichtliche Bemerkungen deS Prinzen Napoleon in seiner SenacSrcde haben den Herzog von Au male zu einer Beantwortung veranlaßt. Dieselbe ist al- Broschüre erschienen unter dem Titel „beltre» »ur I'kistoiro <ie l» k>ance". — Diel Redens macht «Ine Petition um die Verlängerung der Okkupation Sy rien-, deren öffentliche- Auflirgcn Herr v. Persigny angeblich nicht gestatten wollte. — Der in den Salpe terschwindel verwickelte Erpräfect de Beaumont Vassy ist unter Erlaß eines Jahre- seiner Strafzeit fretge» lassen worden. Ebenso der neuerlich verhaftete Mit- redacteur der „Presse", Ga'iffe. — Da» Urtheil gegen den der Verführung junger bekehrter Jüdinnen schuldig befundenen Abbe Mallet ist cassirt. Paris, 14. April. Der heutige „Moniteur" ver öffentlicht einen die Decentralisation der Verwaltung betreffenden Bericht deS Grafen Persigny nebst einem k. Dekret über denselben Gegenstand. Die Präfekten und Unterpräfccten sollen hinfort über gewisse Angelegenheiten der Departements und Gemeinden, sowie über verschiedene andere Angelegenheiten entscheiden, über welche den ver schiedenen Ministerien die Entscheidung zustand. Turin, 12. April. Die „Italia" kündigt an, der König habe daS Dekret in Betreff der Südarmce unter zeichnet. Die ergriffenen Maßnahmen werden die For derungen der Garibaldischen Freiwilligen befriedigen. Die „Italia" fügt bei, vir Differenz, welche zwischen der Ma jorität der Kammer und Garibaldi bestanden, sei in zu friedenstellender Weise (für Garibaldi?) ausgeglichen.— Morgen reist General della Rovere nach Palermo. Als Generalsekretäre bei der sicilianischrn Statthalterei werden bezeichnet: Carlo Faraldo für da» Innere; Fe derico Napoli für Unterricht, öffentliche Arbeiten, Acker bau und Handel; Scoppa Justiz; Rollert Finanzen; Ciaccio öffentliche Sicherheit. — General Pinelki über nimmt da» Commando der Brigade „Bologna", welche sich von den Abruzzen nach ToScana begtebt. Die Dampf» fregatte „Costitutione" soll im adriatischru Meere kreuze«.
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