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Dresdner Journal : 28.02.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186102282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1861
-
Monat
1861-02
- Tag 1861-02-28
-
Monat
1861-02
-
Jahr
1861
- Titel
- Dresdner Journal : 28.02.1861
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50. Donnerstag, de» 28. Februars 1881 Lb»mm»r»t»pretft: Isbrll^i: d rNIr. 10 Nxr. io,««0»»«». HjlU"!.-1 10 „ ,. „ M»U»tU«ti io vr—ä«o: 1b ttUr. LW««lo» »oonosio: 1 ttssr. lm Xa»U»L« tritt kvit ooä 8t,np«l»«- »cNtox Iöo»o. , >»srr«te«prrise: I'ür ä«o 8»ow «io«r 2»N»: 1 tt^r. vot«r ,,Lio^«»»oät" Li« L«U«: 2 ttxr. Lrsitzettlr«: Vt^Uoi», mit ^oiooNm« a«r Sooo ooä kH«rt»z«, ^d«o<1» kür L»a 1oi^«oä»o 1»L. Dres-nerAoumal. Verantwortticher Redactem: I. G. Hartmann tz»serittrimmuch>« «rvwärt-r LetZwU: k». Sot»o,«,ri*o, 6«r>lo1»»»<>Liir <ie» vr«»No«r ^ourool»; «d»oä»»«ld»t: H. 80»»»; Utoo»: t Vool.«»; >«rUo: 6»oriv»'»«:N« öncbb., » Lor»«u; »rmoso: L. 8o«i,orii; »r»wlNrrr ». L.: ^»«l»o» »ed» NoekN,oat«ox; »Sio: Xooi-r k»ri»: r. Liü^iiiirol.» (28, roe 6«» doo» «ok»o»-j kr»^: k'». Ln-l.lv«'» Loci»N»u<1Iou^. cherausgrber: Lünlxl. Lrp-äitloo 6«« vreiNoor Oonrool», Or«»<iso, Lt»ri«o,tr»»»« Kr. 7. ÄmUicher Theil. Dresden, 23. Februar. Seine MajestLt der König habe« in einer heute dem Königlichen Flügel-Adjutanten Oberst-Lieutenant von Rettzenstein ertheilten Parti- cular-tudienz deffen Beglaubigung--Schreiben al- autzer- ordentltcher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sei ner MajestLt des König- von Hannover an Allerhöchst Ihrem Hofe, entgegen zu nehmen geruhet. DreSde«, 2b. Februar. Er. Königliche MajestLt haben dem Leutnant von Mtnckwitz vom 3. Reiter- Rrgtmeul« die erbeten« Entlassung au- der Armee, mit der Erlanbniß zum Tragen der Armee-Uniform, aller- LnLdigst zu bewilligen geruht. Nichtamtlicher Thrit. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Aeit««ßSschau. (Bischof Dupanloup gegen die Laguer- ronni^re'sche Broschüre.) Lastes-rschichte. Dre »den: Gesetz- und Verordnungs blatt. Kammrrfitzung. — Wien: verfaffung-urkunde- — Prag: LandeSstatnt für Böhmen. Tschechische HandlungSbücher beantraat. Tschechische- Pantheon. Tschechische StudrntenpesÜto». Kralup-Buschtiehrader Eisenbahn.—Lemberg: Raftonalitätenkampf. Seelen messen für die Getödteten van 1846. — Prsth: Die Justizeonferenz über di« Prügelstrafe. — Martin»- berg: Gewaltsame Aufhebung der Gewerbrfreiheit. — Venedig: Steuer,uschläge in Silber. Gegen die De monstranten. — Verona: Reue Ordre d« Bataille. Wafscneinschmuggelung. — — — — — — Berlin: Verlobung der Infantin Antonie von Por- tzngal mit dem Erbprinzen von Hoheazollern-Gtgma ringen. Oberschlestsche Bahnverbindung mit Oester reich. — München: Befinden de» König- Ludwig. — Braunschweig: Höpner'S Antrag in der kur hessischen Sache. — Frankfurt: Thätigkeit der Bun- d«-tag»auSschüffe. — Neapel: Abzug der englischen Flotte.. Ministerwechsel in Palermo. — Gasta: Tagesbefehl de- General- Eialdtni. Vermischte-. — Rom: Proklamation de-Nationalcomit6». Französische Sicherheit-Maßregeln. — Forlt: Eonflict mit dem Bisch^"«-"EnAchv1tt Bvrlage brr syrischen Lvrrr-.-» '' spondenz verweigert.— Vom Sunde: Island-staats rechtlich« Stellung. — St. Petersburg: Mangel an kleinem Geld«. Sibirischer Telegraph. Landtag-Verhandlungen. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Freiberg.) Bermiscktet. Statistik und LolkSwirthschaft. Feuilleton. TageSkalendrr. Inserate. Börseu- «itchrichten. Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 27. Februar. Die heutige „Wieser Zeitung" publicirt die Verfass «ngsstatute «ud da» Grundgesetz über die Reichsvertretung, welche durch zwei Häuser, Herrenhaut und Abge- »rdveteuhauS, gebildet wird. Da- Herrenhaus wird aut den Erzherzogen, den Häuptern der groß«» Geschlechter aller Länder alt erblichen Mitglieder«, den Erzbischöfen und Bischöfen fürst liche» Ränget und einer Anzahl lebentlänalich eruauuter Männer von Verdienst bestrheu. Das Abgeordnetenhaus zählt 343 Mitglieder, wovon 85 auf Ungarn kommen, welche die Landtage aut der Mitte ihrer Abgeordneten wählen. Beide Häuser tzerathen öffentlich und haben dat Recht der Ini tiative. Alle konstitutionellen Cardinalrechte liegen i« dem Wirkungskreise der Reichtversammlung. Die Uebereinstimmang beider Häuser und die Sank ¬ tion det Kaisers fiud zu allen Gesetzen uothweu- dig. Zur Lompeteuz der Reichtvertretuua gehöre»: Feststellung det Budgets, Steuergefetzgedung, Staatsanleihen, Staattschuldencovtrole, Prüfung det Staatshaushalts, Zölle, Bankwesen re. Der Kaiser ernennt die Präsidenten und Licepräfideu- ten aut de» Mitgliedern jedes Hauset; die Reichs vertretung führt den Titel Reichtrath. Die au Ungarn, Siebenbürgen. Kroatien und Slavouien «iedergegebeuen Verfassuugru werben iuuerhalb der Grenzen det Octoberdiplomt auf- rechterhattea, für die andern Länder werden Lau- detstatute erlassen. Letztere werden eine Inter- effenvertretuvg enthalten, wonach der Wahlceusut in Städten iu Stufen bis zu 5 Gulden herab geht, i« Landgemeinden noch niedriger. Die am 20. Oktober v. I. erlassenen LavdrSstatute für Steiermark ».Tirol, Kärntbrn und Salzburg wer den durch neue freisinnige LandeSordnuuaev ersetzt. Der Wirkungskreis der Landtage umfaßt die Lan- deSgesrtzgebung und Selbstverwaltung. Luch für sie besteht Oeffentlichkeit der Lerhandluugeu und daS Recht der Initiative. Der Schwerpunkt für gemeinsame Angelegen heiten liegt im ReichSrathe, für die Provinzial sachen in den Landtagen. Die Landtage find zum 6-, der ReichSrath zum 29. April eiubrrufen. Be züglich Lombards-Venetien» wird der StaatSmi- nister mit 'Vorlegung einer auf gleichen Grund sätzen beruhenden Landesverfassung beauftragt. Mittlerweile wird den dort bestehenden Congrega- Nonen daS Recht ringeränmt, eine bestimmte An zahl von Mitgliedern in den ReichSrath zu ent senden. Der jetzige ständige verstärkte ReichSrath wird aufgelöst und die Einsetzung eines StaatSrathrS angeordftet. Wien, Mittwoch, 27. Februar. Die heutige „Dvnavzeitanß" enthält ein Telegramm auS Mo star in der Herzegowina vom 25. Februar, wo nach die Aufständigen deS Bezirks Jrni-Bazar a» der montenegrinische» Grenze, 5000 Mann stark» mit montenegrinischem Znzug die Stadt Bihor über fallen und mehr als 5V ««selmännifche Einwohner, darunter mehrere Frauen, aetödtet, die Häuser ge plündert und in Brand gesteckt habe«. - Dir „Memr Mai Abenhhsätte vom 29. Februar telegraphische Privatdepeschru: In der vorgestrigen Gitzvng deS Agramer Co- mitat» wurde das Programm über die Regelung der künftigen Verhältnisse zu Ungarn auf breitester Grundlage beider Länder fcstgestellt und dessen Mittheilung an alle ungarischen Municipiru ver fügt. In der heutigen Schlußsitzung wurde be schlossen: Se. k. k. apostolische Majestät zu bitten, allergnädigst geruhen zu wollen, den kroatischen Landtag in allerhöchster Person zu eröffnen, sich iu Agram als König von Kroatien, Slavovieu und Dalmatien krönen zu lassen und daS Juaugural- diplom diesen Königreichen auSzustelleu. Aus An laß einer Zuschrift des Neutraer Comitastn wurde beschlossen, gegenüber den ungarischen Muuicipien die Hoffnung auszusprechen, künftig von slavi- sehen Comitaten Ungarns in slavischer Sprache verfaßte Zuschriften zu erhalten. Turin, DienStag, 26. Februar. Der Senat hat mit 129 gegen 2 Stimmen da- Gesetz genehmigt, welches Victor Emanuel und seinen Nachkommen den Titel „König von Italien" zuerkeunt. Mailand, DienStag, 26. Februar. Die heutige „Perseveranza" veröffentlicht ein Schreiben des Frei herrn v. Vincke, in welchem derselbe die ihm zu gedachte Anerkennung ablehnt und erklärt, daß sein Adreßautrag durchaus nicht bezweckt habe, seine Sympathie auszusprechen, sondern nur die Linie Feuilleton DaS sechste und letzte Symphonie-Concert der k. Kapelle, welche- am 26. Februar stattfand, wurde mit Robert Schumann'- hier zum ersten Male gegebener Genoveva-Ouvertüre eingeleitet. Diese- musikalisch tief empfuudene EharaktergemLlde mit seinem leidenschaftlich auf- und abwogenden Wesen, mit seiner innerlich sub tilen und oft fein zugespttzten Bewegung, mit seinem dabei klar and fest ausgeprägten, an Beethoven (krtne-- wrg- unangenehm) gemahnende» Ductus, gehört zu den vorzüglichsten und besten Orchesterschvpfangen de« Meister». Da- Werk stammt mit an- der besten productiven Periode Schumann'-: e- wurde »Lhrend de- Dre-dner Aufent halt», und zwar von 1847 auf 1848 geschrieben. Mithin hat e» eine» Zeiträume» von beinahe 14 Jahren bedurft, ehe die» Gebilde de» sächsischen Tonmeister» da zur Auf führung gekommen, wo e» entstanden. Freue» wir un», daß e» nun r»dlich geschehen und in so schöner Weise: Schumann hätte an dieser pietätvollen Wiedergabe die tiknigfie Freude gehabt. — E» folgte — gleichfalls zum ersten Male — Gäbe'- lieblich frische, anspruch»lose, fetngegltedrrte 8 äur Symphonie, Nr. 4. In knappster, wohlgebildeter Form gehalten, dem kleinern Genre der Orchestermufik «»gehörend, hat sie etwa» an-gesprochen Idyllische-. Die Instrumentation ist meisterhaft, voller Dohkklang, und an vielen einzelnen geistreichen Zügen de» klaren, übersichtigen Jdeengangr» fehlt e- nicht. De« ersten und dritten Stücke muß man entschieden den Vorzug vor dem zweiten und vierten geben. Freilich aufregend und innerlichst bewegend wirkt diese Musik nicht. Aber soll die letztere da» denn auch überhaupt immer und unter allen Bedingungen? Ist nicht auch Da- t» der Knust berechtigt, wa- grmüthreich ankliagend, einen ruhig beschaulichen und geistig anregenden Genuß gewährt, vollend- wenn e» einer so würdigen und ein fach «dein Richtung angehört? Zudem liegt im Wechsel de» Mannichfaltigrn ein unaussprechlicher Reiz. Auch de» Besten kann e» zu viel werden, und durch die Gegensätze verschiedener Richtungen, sofern sie künstlerisch vertreten werden können, auf einen größer» ZuhörerkrriS zu wirken, ist nicht nur erlaubt, sondern auch zweck mäßig. Die selten gehörte und deshalb um so will- kommnrre, charakteristische, wild aufbrausende und dämo nisch gefärbte Ouvertüre zum „Beherrscher der Geister" von K. M. v. Weber leitete zum Schlußstück deS Musik abend-, zur L^mpkonia eroiv» von Beethoven, über. Letztere war in jeder Beziehung der Gipfelpunkt de» herrlichen Mufikabend». Den» wie vorzüglich auch die drei vorhergrgangene» Werk« von der Kapelle zu Gehör gebracht wurden, — die Wiedergabe der Eroica über ragt« an Vollendung, hinreißendem Schwung und weihe voller Ausführung alle- Andere. Sie wurde — das Wort reicht kaum «u» — über alle Maßen schön ge spielt, und r- ist eine vollendeter«, auch poetisch ge hobener« Darstellung wohl nicht möglich. Da» sühlte da» Publicum: man merkte r» an dem warmen, enthusiastisch anhaltenden Beifall, wie er derartigen Lei stungen gewiß nur höchst selten gezollt wird. UebrigenS war, wie bereitwilligft anzuerkennen ist, die Stimmung der Instrumente im Einzelnen wi« im Ganzen dic-mal musterhaft schön. Wie trägt auch die» zur Erhöhung de» reinen Kunstgenusses mit bei! Beim diesjährigen Abschluß der Gymphonieconerrte ist e» angemessen, einen allgemeinen Rückblick auf da« bisherige Wirken de» Herrn Kapellmeister- vr. Rietz zu werfen, nachdem die Urberzrugunz von der außerordent lichen Vorzüglichkeit desselben sich auch in hiesigen weitern musikalischen Kreise» al- eine ganz entschiedene festgestellt oorzuzei^neu, welche die preußische Politik inne zu L««t Nachrichten aut Warschau hat dort vor gestern, Montag den 25. Februar, am Jahrestage derjSchlacht von Grochow^), eine große LolkSdemou- straft« -attgefuudeu. Mit Waffengewalt wurde die Ruhr hergestellt. *) Dieselbe ratschied 1831 di« Niederlage der polnischen Revolution. - -l- - - - .... Dresden, 27. Februar. Französische kirchlich« Blätter veröffentlich«» eine Schrift d«SBischof- von Orleans, Monsgr.Dupan- loup, gegen die Broschüre Laguerronniore'S. Die Schrift richtet sich gegen di» Behauptungen Laauerron- utorr'S, daß die ganze katholische Bewegung i« allen Lin der« und Weltgegenden da- Werk einiger ParteichrfS sei, daß der römische Hos sein Schicksal ausschließlich der Weigerung, Reformen zu bewilligen, zuzuschreiben habe, und daß der Einfall der Piemontesen in die Kirchevstaa- trn in den Augen Piemont- nicht- al- ein offener An griff gegen die Reaction, deren Sitz in Rom war, gewe sen sei. Diese letztere That Piemont» saßt der Prälat ganz besonder- in- Auge, und indem er jene Angabe der Broschüre neben die merkwürdige Depesche Thouve- uel'» vom 18. Oktober stellt, sagt er, daß wir un- „einer Bethörung, einem Betrug" gegenüber befinden, und er fügt hinzu: „Dennoch hat un» die Schlacht von Eastel- fidardo einen großen Dienst geleistet, sie hat den Unter nehmungen Piemont- ihren wahren Stempel aufgedrückt. Ja, von Eastelfidardo bi» Gaöta hat DaS, wa- man mit de« Namen „Nationalbewegung" geschmückt hatte, seinen wahre» Namen wieder erhalten, r» ist die Eroberung, die Invasion l Zähle« Sie, Herr Vicomte, die Bomben und di« Stimmen: Piemont hat mehr Bomben geschleudert al- Stimmen gesammelt!" Der Prälat schließt diesen Abschnitt seiner Schrift mit den Worten: „Beschränken wir un» in diesem Lugrublick darauf, zu wiederholen, daß die Invasion der Piemontesen da- Unglück de» Pap ste- vollständig gemacht, und daß wir (nach der Depesche vom 18. October) geglaubt hatten, (der Piemontese) Eialdint wolle de« Papst vrrtheidigen, und Garibaldi wolle un- in Rom und Oesterreich in Venetien angreisen." Der Bischof weist historisch nach, daß Piu- IX. nirmal- tzey^stetnst der. R-jvlM-n. L«- thgspu, wie die Revolution ihm für sei»« Reformen i» Jahre 1848 gedankt hat. Der Vicomte, meint er, ist sehr un geduldig, er vergißt, daß Frankreich zwölf Jahre warten mußte, bevor r> durch da- Deerrt vom 24. November eineu schwachen Theil der Freiheiten wieder erhielt, welche ihm die Revolution von 1848 gekostet hatte. Und in welchem Augenblicke verlangte man Reformen vom Papste? Al- der Aufstand, besoldet von Piemont, ihm eine Pro vinz (Romagna) geraubt hatte. „Ich frage den Kaiser selber. Wenn eine Jnsurrection in Nantes, in Lyon, oder in Straßburg au-gebrochen wäre, würde er den Moment gewählt haben, um da- Decret vom 24. No vember zu bewilligen? Reform! ES handelt sich wahr lich nicht um Reformen, um Kronenraub handelt es sich." An einer andern Stelle heißt rS: „Sie erlauben sich harte Worte über den General Lamoriciere, welcher, wie Sie sagen, nicht mit un- in der Krim- war; er war in der That nicht dort, mein Herr, weil er geächtet, durch wen? we-halb? in Brüssel war. Sie nennen ihn einen von der Regierung seine» Lande- getrennten Mann; aber Sie würden ihn richtiger einen Feldherrn genannt haben, der durch die Regierung von seinem Lande getrennt ist." Da- Projekt, Victor Emanuel dem Papste al- Statthal ter aufzuzwingen, fertigt der Prälat mit der Frage ab: ob der Kaiser etwa den Prinzen von Joinville zum Statt halter von Algerien ernennen möchte? Und wa- endlich die berüchtigten ParteichrfS betrifft, so erinnert der Prä lat an die Thatsache, daß gerade diejenigen Katholiken, welche stet- gegen die Reformen gesprochen hätten — die Partei de- „UniverS" — auch stets die Anbeter de- Kai hat. Ohne alle Umschweife mag e- nun an dieser Stelle einfach eonstatirt werden, daß man der thatkrästig ein greifenden und in seltener Weise beherrschenden künst lerischen Direktion de- Herrn Kapellmeister» vr. Rietz nicht» Geringere-, als ein erfreulichste- Wirderaufblühen der Gesammtl eist ungen de- k. KapellinstitutS zu ver danken hat. E» waltet kein Zweifel darüber ob, und ich habe früher darüber bereit» an anderm Orte gesprochen, daß die Produktionen der k. Kapelle, ganz abgesehen von den ausgezeichneten Einzelkräften derselben, in der letzten Zeit vor dem Eintritt de- Herrn Kapellmeister» vr. Rietz anfingen, in bedauerlicher Weise von der anerkannten Höhe ihre- Ruhme- herabzusinken, indem sie bezug» eine schönen, harmonisch abgerundeten Ensemble'» und der Beachtung von mancherlei wichtigen, in den Bereich der Orchestertechnik fallenden Einzelheiten Verschiedene- zu wünschen übrig ließen. Jetzt ist da- wieder wett ge macht, und man darf sogar mit aller Zuversicht behaup ten, daß die Kapelle unter ihrem neuen Führer den höch sten Anforderungen entspricht. Das Wirken eine- Di rigenten aber, der in vrrhältuißmäßig kurzer Zeit solche Erfolge erzielt hat, ist selbstverständlich auch für den unter seiner Leitung stehenden Theil der Oper, und da mit geradezu für die Gestaltung de» hiesigen öffentlichen Musikleben» von unschätzbarer Wichtigteit. Herr Kapell meister ltr. Rietz sei daher im Interesse der Dre-der Mu sik nachträglich noch herzlich willkommen geheißen. Wohl weiß ich e», daß rin Künstler, wie Juliu» Rietz, auf eine derartige Anerkennung nicht nothge- drunge« angewiesen ist: er darf sich seines Werthe» lebendig bewußt sein, und seine Leistungen sprechen genugsam für sich selbst. Allein «» ist nun einmal an der TageSord«u«g, von allen persönlichen Kunstleistungen Notiz zu nehme«, öfter» vielleicht ia größtem Umfange, al» im Hinblick auf die S»che gut und wünschen-werth serreich» gewesen seien, wLhrend die liberalen Katholiken, wie Montalembrrt und de Falloux, auf die Herr de La- guerronntör« anspirlt, ohne sie zu nennen, Weber auf den Elrru» in Frankreich, noch in Nom den geringsten Ein fluß au-übten. Der Bischof sagt ferner, daß di« welt liche Souveränetät deS Papste» nur deshalb verloren sei, weil die französische Regierung sie vernichten wolle. Ehr lich jei in dieser ganzen Geschichte nur Garibaldi, der sage d»ch wenigsten- gerade herau»: „Man muß den Krebsschaden Italien», da- Papstthum, ausrottrn, man muß da» der Höhe de» QuirinalS da- italienische König reich proclamiren!" Gin Abschnitt der Broschüre enthält di« ausführliche Aufzählung aller politische«, diplomati schen und militärischen Ränke, mit Hilfe deren Piemont sich in den Besitz der Kirchenstaate« und der beiden Ei- cilien zu setzen wußte. — -— Tügesgeschichte. Dresden, 26. Februar. Von dem Gesetz- und DerordnuugSblatte für das Königreich Sachsen ist da» 2. Siück vom Jahre 1861 au-gegeben worden. Das selbe enthält: Nr. 8) Bekanntmachung de- Ministerium» de- Innern vom 10. Januar d. I., die Anleihe der Stadt Lengefeld im Voigtlande betr. (die Anleihe be trägt 52,000 Thlr.); Nr. 9) Bekanntmachung deS Fi nanzministerium- vom 31. Januar d. I., die drrmalige Zusammensetzung de- LandtagSauSschuffc» zur Verwal tung der Staatsschulden betr. (abgedruckt in Nr. 31 de» „Dresdner Journal-"); Nr. 10) allerhöchste Ver ordnung vom 2. Februar d. I., Ernennung in die Erste Kammer der Ständeversammluna betr. (ab gedruckt in Nr. 35 de- „Dre-dner Journal»"); Nr. 11) Decret de» Ministerium- de» Innern vom 30. Januar d. I. wegen Genehmigung einer öffentlichen Anleihe de» Oberhohndorf - Echadrr Etetnkohlenbau- verein» (die Anleihe soll 60,000 Thlr. betragen und 5proceutig sein); Nr. 12) Decret desselben Ministerium» wegen Bestätigung der Statuten der Allgemeine» Versicherungsgesellschaft für See-, Fluß-, u. Landtransport in Dresden vom 4 Februar d.J.; Nr. 13) allerhöchste» Dekret vom 25. Januar d. I. we gen de» der landstäudischeu Bank de- k. sächsische« Markgrafthum» Oberlausitz gewährten Banknoten privilegium- (der Bank ist unter gewissen Einzrlbr- dingunae» aestattez.worden, .arrstM der seither ipr Betrage von ^09,900 Thlr. bewilligten Banknote« t« -chpvint- zu 5 Thlr. unter deren succcssiver, bi- zum 31. Deeem- ber 1870 zu bewirkender Einziehung, Banknoten zu 10 Thlr. im Betrage von 1 Million Thlr. au-zugrben. Die gedachte Befugniß ist bi- Ende deS Jahre- 1885 ertheilt); Nr. 14) Verordnung de- Ministeriums de» CultuS uni öffentlichen Unterricht- vom 7. Februar d. I., einen Nachtrag zu der Verordnung vom 2. Juli 1860 wegen Erlassung eine- Regulativ- für die Realschulen betr. (das von einer öffentlich anerkannten Realschule er- thrilte Zeugniß der Reise soll den Abiturienten ohne weitere Prüfung auch zum Eintritte in den ersten Kur sus der Thierarzneischule zu Dresden befähigen); Nr. 15) Bekanntmachung d«S Ministerium» deS Innern vom 2. Januar d. I., die LandeSblindenanstalt zu Dresden betr. (veröffentlicht Vorschriften über die Be stimmung der gedachten Anstalt und über die bei dersel ben bestehenden Aufnahme- und Verpflegungsbedingungen); Nr. 16) Decret desselben Ministerium- vom 9. Februar d. I. wegen Bestätigung der Statuten de» Actienver» ein- der Leipziger Papierfabrik zu Nossen; Nr. 17) Gesetz, die Aufhebung der Durchgangs abgaben betr., vom 20. Februar d. I. (abgedruckt in Nr. 44 deS „Dresdner Journals"); Nr. 18) Gesetz, die Abänderung der Bestimmung de» Zollstrafgesetzr» »om 3. April 1838 betr., vom 21. Februar d. I. (ab gedruckt in Nr. 45 de- „Dresdner Journal»"). Dresden, 27. Februar. Die Zweite Kammer er ledigte heute in einstimmigem Beitritt zu den Vorschlä gen ihrer Finanzdeputation und zu den Postulat«» der sein möchte. Doppelt geboten scheint r» aber gerade deshalb, da- wahre Verdienst zu würdigen, anzuerkennen und auSzuzeichnen. Und in diesem besonder« Falle ge schieht dir- hiermit. — Herrn Kapellmeister Rietz und allen Mitwirkenden sei schließlich wärmster Dank aus gesprochen sür die reichen, erhebenden Musikgrnüffe die ses Winter». Möchte die, durch die Symphonie-Concerte der königl. Kapelle neugewonnene, ganz unentbehrliche Bereicherung unser» öffentlichen Musikleben» auch fernerhin, wir bis her, bestehen. Ein nicht ganz unwesentliche» Bedingniß dafür aber bleibt die Herstellung eine-, der Residenz würdigen, sowie der Bevölkerung Dresden» und der artigen Orchesterproductionen entsprechenden Concertsaale». —lc— / -f Dresden. Im AuSstellungSgrbäude auf der Brühl'schen Terrasse (Thüre IV) können gegenwärtig die infolge de» ConcurrenzauSschretben» zu „Ausschmückung der hiesigen Terrafsentreppe mit plastischen Kunstwerken" eingegangenen und prämiirten Skizzen in Augenschein genommen werden. Es sind dies die „Tageszeiten" und die „JahreSjeiten" von I. Schilling und die „Tages zeiten" und „Jahreszeiten" von Schwenk. Die Skizzen beider Künstler sind in der Conception sehr gelungen zu nennen, und die „Tagr-zeiten" von I. Schilling, welche mit einigen Modifikationen'bekanntlich zur Ausführung bestimmt sind, werden so sicher der Brühl'schen Terrasse zur Zierde gereichen. Auch die übrigen eingeliefertcn Skizzen, welche jedoch bereit- wieder zurückgezogen sind und daher nicht mit zur Ausstellung gelangen konnten, sollen durchgängig die Trefflichkeit der hisfigrn Bildhauer schule bekundet haben. Die Ausstellung ist, wie wir noch bemerken wollen, unentgeltlich.
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