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Dresdner Journal : 26.02.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186102262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18610226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18610226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1861
-
Monat
1861-02
- Tag 1861-02-26
-
Monat
1861-02
-
Jahr
1861
- Titel
- Dresdner Journal : 26.02.1861
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Vkn zu Abgeordneten Wählbaren aufnehmen lassen, so» fern sie sonst noch die gesetzlichen Erfordernisse der Wähl» barkeit haben" betzutreten. Wien, 24. Februbr. (W. Bl.) Der Herr Feldzeug- meister Ritter v. Benedek hatte gestern bei Sr. Maje stät dem Kaiser Audienz und wollte mit dem gestrigen Abendzuge der Eüdbahn nach Bcrona zurückkrhren. — Ueber das Probeschicßcn mit gezogenen Kanonen, welche- am 19. d. M. auf dem Steinfrlde nächst Felir- dorf in Gegenwart Sr. Majestät de» Kaiser-, vieler Erz herzoge und der meisten in Wien anwesenden höhern Ge nerale stattfand, belichtet die „Mil.-Ztg.": Es wurden vorgeführt ein vierpfündigeS Echießwollzcschütz, dann drei Pulvergrschütze nach preußischem Muster, nämlich ein Vier- undzwanzigpfünder, rin Zwölspsünder (FeslungSgeschütze) und eia gußstählerner S.chspsünder. Da» Schicßwoll- grschütz, bei welchem auch eine ganz neue Lafsetirung in Anwendung kam, welche durch ihre Leichtigkeit und Zweck mäßigkeit allgemeine- Erstaunen hervorrief, liefe,t« so überraschend schöne Resultate, daß sich der Kaiser be wogen fand, den SchicßwoUwcsrnSvirector, Oberst Fiei- hrrin v. Lenk der Artillerie, dessen Erfindung e» ist, gleich nach beendeter Production außer der Tour zum Generalmajor zu befördern. — Se. k. k- apostolische Majestät hat unterm 12 Fe bruar d. I. den BanuS von Kroatien und Elavoaien, Feldmarschalllcutnant, Freiherrn v. Soktschewitsrb zum Präsidenten der FinanzlandeSdirectron in diesen König reichen allergnädigst zu ernennen geruht. — Wie die „Prag. Ztg." meldet, weilt Se. k. k. Hoheit der Großherzog von ToScana seit dem 15. d. M. ununterblvchen bei seinen erlauchten Aeltern in Schlackenwerth. — Man schreibt der „Triest. Ztg." au» Wien: Die englischen Parlamentsmitglieder Roebuck und L'vrr haben allerdings die Absicht, eine directe Dampf- schisffahrtSverbindung zwischen London und Triest zu errichten. Sie sind die Vertreter einer grö« ßern, kapitalkräftigen Gesellschaft, welche sich ansehnliche Resultate von einer unmittelbaren Handel-Verbindung zwischen England und Oesterreich verspricht, sowohl was Lie Ausfuhr von Produkten au- diesem letzter» Lande, al- waS die Einfuhr englischer Jnduftricrrzeugnisse und solcher Artikel anlangt, für welche die britischrn Märkte die Stapelplätze Europa- geworden sind. Die genannten Herren haben während ihre- ersten Aufenthalt- im vo rigen Jahre in Oesterreich, namentlich in Wien, so um fassende Studien al- möglich gemacht und sind, wie au- guter Quelle verlautet, auf der Linie zwischen London und Triest zehn Dampfer zu unterhalten bereit, welche rin Capital von circa 700,000 Pfd. St. repräsentiren sollen. Diese Kampfer würden für den Fall eine- Krie ge» von der österreichischen Negierung armirt werden können und den Dienst ,n der kais. Flotte gleich den andern Schiffen Er. Majestät versehen. An» diesem Grunde verlangen die Herren Roebuck und Lever eine Zinsengarantie von 7sto für da- aufgewcndete Capital. Hierzu bedarf eS aber der Genehmigung de- ReichSrathS. (Bekanntlich ist bereit» wegen näherer Erhebungen an Ört und Stelle eine besondere österreichische Mariaecom- mission nach England abgegangen.) — Die „Oestr. A." schreibt: Die von einem Mor genblatte heute mitgetheilte Nachricht, e» sei zwischen Preußen, Rußland und Oesterreich eine Convention für den Fall de» Au-bruchS von Unruhen in Ungarn und Polen geschlossen worden, entbehrt, Nachrichten zu folge, die wir bereit- gestern aus St. Petersburg erhiel ten, jede» positiven G.undcS. Unsre Quclsi ist so zu verlässig, daß wir der Wahrheit ihrer Angaben unbedingt vertrauen können. Es ist zwischen den drei Osimächtrn keine Art von Vertrag, Convention oder Vereinbarung geschlossen worden. Der Zustand Polen- scheint jedoch Gegenstand eine- Notenwechsel» gewesen zu sein, und e» dürsten im Falle von Unruhen, welche durch die ehemals polnischen Gebiete der drei Mächte verzweigt sein sollten, von allen dreien die nöthigen Vorsicht-- und Gegenmaß regeln getroffen werden. In Bezug auf Ungarn dürft« kaum eine diplomatische Miltheilung stattgefundeu haben. Pesth, 21. Februar. Da« königliche Berufungs schreiben zum Landtage (tilerse regale«) lautet nach dem „P. Ll." wie folgt: „Franz Joseph der Erste, von Gotte« Gnaden Kaiser von Oesterreich, apostolischer König von Ungarn, von Böhmen, Ga lizien und Lcdcmcrien, von der Lombardei, von Venedig und Il lyrien, Erzherzog von O-sterreich u. s. w. „Kluge, verblei ke, gelickt» Getreue! Nachdem wir durch die Thronrnisagung Unser« Oheim«, Sr. Mosistät de« Kaiser« Ferdinand de« Ersten, diese« Namen« fünften Kbnig« von Ungarn uad Böhmen, und die Brrzichelistung Unser« geliebten Vater«, Sr. k. k. Hoheit de« Erzherzog« Franz Karl auf da« Rech« der Nachfolge, kraft ter pragmatischen Sanktion zur Regierung Un ser« Reichr« berufen, Unser» R>gierung«antrilt am st. Deccmber 1»t8 Uns-rn Völkern mitgethcilk! Haden wir nach Unfern om stU. Oktober v. I. erlast, nen Verordnungen beschlossen, tehuf« Unsrer vorzunehmentrn Inauguration und feirr.ichen Krönung, behuf« der Ueberreichung Unser« tdnigl. Jnauguraldiplom« an und Sicherheit, daß der Vortrag von Ecenr zu Ccenr an Interesse und Bedeutung gcwan,,. L. 0. Die Oetzthaler Alpen. (Schluk au« Rr. 47.) Schnell gelangten wir tiefer; nur erschwerte der glitschernde Boden da» Hinabsteigen. Bald labten wir an einem murmelnden Quell herabschießendcn Glttscher- wasser» die lächzenden Gaumen — der letzte Rest von Getiänk und Chccolatctafeln war längst verzehrt —, und'hier fanden wir auch wieder die ersten noch frisch blühenden Alpenrosen, deren Schwestern weiter unten längst verblüht waren. Weiterhin kamen wir an Heu- stateln und Viehgehcgcn vorüber, au» denen unS di« kleinen gelben tiroler Kühe entgcgenbrüllten. Der Schmuck de- Walde- zeigte sich immer mehr; nicht lange, und wir sahen auch menschliche Wohnungen; und während der gastliche Rauch aus der Oesse dr» mit großen FclSstücken beschwerten Dache- empolstieg, rief e» freund lich au» der Thür: „Giüjch i Gott zsamm!" Aber noch lag tief unter unS da- ersehnte Ziel der müden Wan derer; kaum zu erkennen waren die Häuser und da- Kirchlein von „Unsrer Frauen", und wie angeklebt an die himmelhohen Berge lagen sie dort. Aber froh dcr eben überstandenen Mühe schritten wir immer tiefer und immer näher. Jetzt noch ein . abscheuliche» Stück ge pflasterten Wege» und Ueberklettern einiger Wiesen- barrsirrn, dann über eine Biück«, unter welcher ei» neuer Ruheloser Gletjcherbach hinabschcß, und — al- di« Maschine fast nicht mehr gehen wollte — standen wir still vor dem erwünschten Gasthause. Die Worte de» Willkommenheißen» unser» Wirthe», der mit der Zipfel mütze in der Hand un» entgegcntrat, konnten wir vor dem Knallen der Stutzen der in seinem Garten nach der Gchribe schießenden Bauern nicht wohl verstehen. Der j 192 bt« Stände und Vertreter de« Lande«, ferner behuf« der tm Sinne de« vor der Krönung gebrachten 3. G.-F. von >öW vvrzunrh- menden Wahl ein,« Palatin« und zu dem Zweck, da» wir über mehrere für dir Hebung der Wohlfahrt de« Land«« und für dt« Mehrung ke« öffentlichen Wohle« ersordrrtichr höchst wichtig« ge setzliche Verfügungen nach dem Wunsche Unser« väterliche« Her zen« mi« den getreuen Stänken und Vcrtrettrn Unser« -»liebten Lande« Ungar, unk der damit verbünd«»» lhckt« beraitze« kön nen, — auf den st. April de« laufenden Jahr,« ItVl ta Unsre köntal. Frristodt Ofen «men algemeirr» Landtag anzuordmn,' zu verkündigen, und denselben mit der Gnad« Gotte« in eigner Per son zu leiten. „Wedtzalb Wir Euch hte-mit ernst befehle« und gnädig an ordnen, daß Ihr an den bezeichneten Ork und zum anberaumrrn L.rm'ne di« au« Eurer Mitte, der auf Grundlage de« b G <A. vom Jahre 1848 publirirten Wahlvorschrift gemäß zu wählenden und zu entsendenden Drputirten, Frieden und Ruh« liebende und geeignete Männer ohne Lu«nahme zu schicken und zu dirigiren gehalten seid, welche e« al« ihr« Pflicht anerkrnnen sollen-, aus dem erwähnten Landtage gegenwärtig zu fein und daselbst mir den andern Prälaten und Bannerherren und mit den Ständen und Vertretern de« genannten Ungarn« und ter partr» anno»»« über Unsre gnädige Absicht uad Unsre lediglich da« Hnl, de» Fortb.stand und die Blüih« de« Lande« bezweckenden Propostiio- nen sich au«führlich zu verständigen, und darüber zu berathen und zu conferiren. Wir bleiben Such übrigen« in Unsrir k. k. Gnade huldvoll gewogen. Gegebin in Unsrer R,ich«hauplst»dt Wien in Oesterreich, om 14. Februar de« Jahre« >861. Franz Joseph m. p. B. Rikolau« Vag w. p. Eduard Zsetäripi m p. . Pesth, 23. Februar. (W Bl.) Die Eladtrrpriscn- tanz beschloß hcute ein« Abrcsse wegen Freilassung de» Honvedgeneral» A»both. — In der heutigen Sitzung der Justtzco nferenz wurde da» zweite Eeparatgutach- ten, welches die Restitution der ungarischen Erbfolgege- srtze mit Modifikationen beantragte, nach langer Debatte verworfen. Berlin, 24. Februar. Im Herrenhaus wird in dcr heutigen neunten Plenarsitzung der Gesetzentwurf wegen Abänderung des VereinSzolltarifS ohne Debatte angenommen. Zu weitern Erörterungen führt dagegen der Entwurf wegen Ermäßigung der Rheinzölle. 8. 1 wird angenommen, 8- 2 inzwischen von der Com mission zu streichen beantragt. Der Finanzminister und der Handel-Minister sprechen ausführlich gegen diesen An trag dcr Commission und erklären in Bertheidigung d<S Gesetzentwurf», baß dir Regierung die Ermäßigung der Rheinzölle als ein praktische» Bedürfniß aner-enne. Werde die Streichung dr» 8- 2 angenommen, so geralhe Preu ßen denjenigen Staaten gegenüber, welche bereit» die Verträge ratisieirt haben, in ein Dilemma, welche- seinem Ansehen keineswegs förderlich sein könne. Die Herren Meding, Or. Götze, v. Waldow, Stetnhöfel dagegen stützen sich auf die Bestimmungen dcr Verfassung, welche Zoll ermäßigungen nur unter Zustimmung dcr Landc-vertre- tung für zulässig erachten. Zweckmäßigkeitsgründe seien nicht im Stande, die Position zu verrücken; die Herren wollten hier beweisen, daß auch sie für intacte Aufrecht- «Haltung der Verfassung einzustehen sür ihre Pflicht hal ten. Schließlich wird über den CommissionSantrag na mentlich abgestimmt und hiernach die Streichung de» 8 2 mit 106 gegen 11 Stimmen verworfen und hiermit vir Negierung-vorlage, wie auch in den folgenden Bestim mungen angenommen. Ein gleiches Resullat erfolgt bei dem Gesetz wegen Aufhebung der Durchgangsab gaben. — Es folgt der Bericht über einige Etatrüber- schrritungen in den Ausgaben dr» Herrenhauses. ES handelt sich um ca. 60,000 Thlr. Die Budgctcom- mission beantragt die nachträgliche Genehmigung. DaS Hau» tritt dem, sowie den Anträge» in Betreff künftiger Ausgaben bei. — DaS Herrenhaus wird in dcr gan zen nächsten Woche keine Sitzung halten und sich in per nächstfolgenden mit dem Ehegesrtz beschäftigen. Die Är- handlungen dürften indessen schnell abgcwickclt werden, denn die Regierung ist entschlossen, das Gesetz sür den Fall der Verwerfung der facultativen Civilrhe zurückzu ziehen. — Die Vorlegung eines UnterrichtSgesetze» ist bckanntlich vertagt, dagegen ist ein Gesetz zur Rege lung de« Elementarschulwesen» au-gearbeitet wor den, wklchcS noch in dieser Session dem Landtage unter breitet werden soll. Der geh. Regirrungsralh Stiehl, von welchem die brkannten Schulregulative herrührrn, wird auch al» Verfasser diese» Gesetze» genannt. — Die Vorarbeiten für da» Gesetz wegen der Besteuerung der Zeitungen sind fast beendet. Im Großen und Ganzen werden sich die Abänderungen der bisherigen Bestimmung«» darauf beschränken, daß nur der bedruckte Raum und nicht, wie bisher, der Raum der ganzen Zei tung besteuert werden soll, und die Steuerklassen in Fort fall kommen. — ES ist bemerkt worden, daß in der letz ten Zeit ein großer Theil von jungen richterlichen Be amten zur VerwaltungSlausbahn übergegangen ist; wenn dadurch der Andrang zum Nichteramte besei tigt worden, so ist er andererseits jetzt auf da» Gebiet der Verwaltung übertragen, und c» werden auch hier in kurzer Zeit Verlegenheiten entstehen. — Der Finanzmi- nister hat den viclfacherr Petitionen in Bezug auf die gleiche Besteuerung der durch die Weichbilds er- Weiterung der Residenz zu B.rlin gehörenden Bevöl kerung nachgegebea, freilich zum Nachtheil der Stadt- und rolhe Aufschlag an ihren Jacken nach Paßeyer Art zrigte unS, daß wir in einer andern Gegend angckommen waren. Hier nahmen wir dankbaren Abschied von un ser» braven Führern, die un» ja in unsrer Schwäche gcschen und unS redlich behilflich gewesen waren. Am andern Tage ging eS durch bä- schöne, zusammcngc- drängte Schnalscr Thal. Ein herrlicher Blick rückwärts ließ un» hoch oben auf tiefblauem Grunde die schneeigen Riesen sehen, an denen wir gestern im Schneegestöber dicht rorbrigrgangrn waren. Jetzt öffnete sich plötzlich die dunkle Thalenge, und vor un» lag im herrlichste« Sonncnglanze ta- weite Etschthal paradicstsch hingegossen mit seinen italienischen Häusern, seinen Wein-, MaiS- pflanzungcn und edrln Kastanien, mit seinen schwarz äugigen Bewohnern und in der F.rne die blendenden Spitzen der Ortlcrkette. Es war schon eine neue Welt und wir glaubten unS plötzlich nach Welschland verseht. Bald nachher schmetterte das Posthorn, und mit unS rasselte dcr kaiserliche, mit Ltaub bedeckte Wagen durch die belebten Straßen de» netten Meran- Hatte unS auch das Glück mit einer weiten, schönen Aussicht auf dcm Octztbaler Nicderjoche nicht gelächelt, so waren wir doch stolz darauf, die beschwerliche Tour muthig zurück gelegt zu haben, und froh, von der Erinnerung daran künftig noch zehren zu können. 86. * Au» Hamburg schreibt man: „Da» Concerst de» Franz-Liszt-Pension»-Verein» der Orchrstermitglieder de» Hamdurg'schen Stadttheater», da» am 1. März im großen Wörmer'schen Saale stattfinde» soll, wird vorau-sichtlich in diesem Winter eia ganz besondere» Interesse und namentlich dadurch erhalten, daß der ehemalige und hier noch in dankbarem Andenken stehend« Orchesterdirigent, der jctzjge k. sächsische Hofkapellmeifter Herr Karl Kreb», an diß Spitze seiner alten Garde trete» und da» Concert > HI»« ...« Staatskasse, denn r» ist zunächst die Anstellung von 30 neuen Steuerbeamten und die Errichtung von Steurrge« bäuden erforderlich, während andererseits vielfache Schmug gelei von mahl- und schlachtsteueipflichtigrn Gegenständen vorau-zusehen ist, wcShalb «an einen Fiaanzwachtdienst an der Steuerltuir rinzurtchte» gcdcnkt. — (P. Z.) Der Vertrag zwischen Preußen und Braunschweig wegen Herstrllung einer Eisenbahn von Altenbeken (Buke) nach Kreiensen ist am heutigen Tage von den Bevollmächtigten beider Regierung-»» hier unterzeichnet worden. München, 22. Februar. (A. Z.) Einigt Blätter behaupten, daß Se. Maj. der Könia gleichfalls nach Berlin zu reisen beabsichtige; diese Nachricht ist aber ganz »«gegründet, da bi» sitzt kein derartiger Neise- plan gefaßt worden. — Der Ornerallrutnani und seit dcm 31. März 1848 Präsident de- Gencralauditoriat-, Frhr. v. Heid eck, genannt Heidegger, ist gestern in einem Alter von 75 Jahren gestorben. Derstlbe hatte sich, außer seinem ruhmvollen Antheil am g-iechischen Fcei- heitSkampfc, namentlich al» Maler auch in weitern K,ei sen einen Namen gemacht; er war Ritter dr» MtchaelS- und LudwigSorden», der Ehrenlegion, Großkceuz dr» griechischen Erlöserorden», Ritter de» russische« St. Annen» und Wladimirorden» u. s. w. Karlsruhe, 22. Februar. (A. Z.) Nachdem Gene ralleutnant v. Gayling wegen vorgerückten Alter- da» Gouvernement der Bundesfestung Rastatt uiederge- legt hat, übergab der Großherzog von heute an dasselbe an den seitherigen Vorstand de» Krieg-ministerium-, Ge neralleutnant Ludwig. An die Spitze de» ebengrnaun- ten Ministerium» tritt wieder Generalmajor v. Beckle, der dasselbe bereit» während der letzten Mobilmachung geführt und jederzeit den Ruf de» selbstständigsten und unabhängigsten Charakter- bewährt hat. Frankfurt. Officitlle Mittheilung über die Bun de»- tag-sitzung vom 21. Februar: In der heutigen Sitzung beschäftigte sich die Bundesversammlung vorzugsweise mit mililärischen Angelegenheiten; insbesondere wurde über die zum Vollzüge des BundeSbcschlusscs vom 27. Oktober v. I. wegen Einführung gezogener Geschütze in den Bun- deSfestungen von der Militärcvmmission gemachten Vor- schläae Beschluß gefaßt, danach letztere mit Einleitung de- Weitern beauftragt und ihr zugleich die zu diesem Zweck« zunächst erforderliche Summe zur Verfügung ge stellt. — Ueber da» Gesuch de- vormals schlcSwig-hol steinischen Artillericmajor» Jungmann wegen Bewilligung von Prisrngeldern oder einer Pension wurde Vortrag er stattet, die Abstimmung aber vertagt. Endlich wurde von der NeclamationScommission zur Anzeige gebracht, daß dem BundeSbeschlusse vom 20. Deccmber v. I., wodurch da- Ansuchen de- betreffenden Comito» um Vrrwilligüng eines Beitrags zur Vollendung de» dem Joseph Nessel, al- Erfinder der Schraube an Dampfschiffen, in Triest zu errichtenden DtnkmalS empfehlend zur Kcnntniß der hohen Regierungen gebracht worden war, eine so er wünschte Folge gegeben worden sei, daß der erforderte Betrag mehr al- gedeckt erscheine und dir ringegangrnrn Gelder der k. k. österreichischen Gesandtschaft zur gefäl ligen Weiterbeförderung übergeben worden seien. Hamburg, 23. Februar. (Tel.) Dci dcr heute stattgrhabten Generalversammlung dcr Aktionäre der norddeutschen Bank wurde der Antrag der Herren Bischcffrhcim in Pari- und Genossen von den Antrag stellern zurückgezogen. Hierauf wurde über den Antrag der Herren Erlanger in Frankfurt a. M. und Genossen abgestimmt und derselbe mit 1800 gegen 200 Stimmer» angenommen. Au» Holstein, im Februar. DaS Patent, betreffend die Einberufung der Provinzialständr für das Herzogtum Holstein zu einer außerordentlichen Versamm lung am 6. März in Itzehoe sagt schließlich: Die Ver sammlung hat ihre Verhandlungen so etnzurichten, daß dieselben innerhalb dreier Wochen beendigt sein können. Pari», 23. Februar. (K. Z.) Dt« zweite Sitzung der syrischen Konferenz soll Montag den 25., also übermorgen, stattfinden; die Mächte würden sich zu einer sech-monatlichen Verlängerung dcr französischen Occupa tio« verstehen. In osfieiösen Kreisen will man jedoch von dem Tage der Sitzung und dcm vermuthlichcn Aus gange noch gar nichts erfahrt« haben. — Es ist die Rede von einer Reise, welche General Cialdint in kurzer Zett hierher machen soll. Haag, 23. Februar. (K. Z.) Die Sitzungen der Zweiten Kammer sind am 21. d. M. wiedrr eröffnet worden; die Mitglieder percinigten sich heut« im köntgl. Schlöffe, um Sr. Majestät der» Dank für seine auf opfernde Thätigkeit bei Gelegenheit der Ueberschwrmmun- gen darzubringen. Neapel, 16. Februar. (A. Z.) Am Abend dr» 13. d. wurden die Neapolitaner durch folgende» Programm der Polizei überrascht: „Gestern näherte sich rin« fran zösische Fregatte unsrer Flotte, und nachdem sie lange mit dem Admiralsschiff parlamentirt, hißte sie die Paria- leiten wird. Die Anerkennung, die Herr Krrb» al» Orchestcrdirigent sich erworben, ist eine glorreiche und unantastbare, und wird wohl Jeder »om Musikfrst« bi» aus die, von demselben später veranstalteten gießen Con- certe her sich erinnern, wie sehr rr dazu geeignet ist, mit großen Kräften besetzte Werke mit Energie zu leiten, und welche außerordentliche Wirkungen damit erzielt wurden. DaS diesjährige große Orchester-Pension»-Concert wird die» aus» Neue darzuthun, Herrn Kapellmeister Krel» di« voll« Gelegenheit verschaffen. Der Chor de» Stadttheater» wird sehr bedeutend verstärkt und da» Orchester mit nah« an 80 dcr befähigtsten Musiker besetzt sein. Zur Aufführung an größer» Werken aber sollen kommen: 1) Ouvertüre zur Oper „Bcnvenuto Cellini" von Hektor Berlioz. 2) Ouvertüre zu „Teil" von Rossini. 3) Schil ler-Cantate von Jul. Pabst, componirt von Karl Krebs. 4) Sonate von Johann Sebastian Bach, und 5) 6-we-Il Symphonie von L. van Beethoven." * Bor einiger Zeit ward dem Kapellmeister vr. Li»zt von dem Gcmeinderathe in Weimar da» Ehrenbür- gerrecht verliehen. Da» prachtvolle Diplom, da» hierüber au»gefertigt und kunstreich eingebunden ist, lautet: „dem hochgrfeterten Künstler, der würdig an schließend an Weimar» große Erinnerungen unsre Stadt mit neuem Ruhme geziert hat, dem durch edeln Wohl- thätigkeit-stna ausgezeichneten Manne rc." » In Wien ist im CarlSthraler ein Pendant zu Offenbach » „OrphruS in der Unterwelt", betitelt; „Or pheus auf der Oberwelt", soeben zur Aufführung ge langt. Nach der „Ost-Deutschen Post" soll diese Novi tät et» tu jeder Hinsicht traurige» Machwerk sein. Berichtigung. In de« Referate üöcr öea Look Last lee rer eia >m vorigen Blatte findet sich eia finoentfiellendrr Druck- fedtrr. Spalt, 4, Jett« 3, soll r« „fugtet«»" heißen, anstatt " „flgewtvttir". -- >-- >->, mentärflagge auf und nähcrt« sich Gast». Ja dem selben Augenblick hörte unser Feuer von der Merrsritr auf und bald darauf auch da» unsrer Landbatterirn, welche bi» dahin hcstig bombardirt hatten. Bet An näherung de» Parlamrntärschiffe» wurden ebenfalls ditz Parlamentärflaggen auf den Festung-Wällen aufgesteckt. Um 4 Uhr ist ein General al» Palamenlär zu unser« Overcommandanten gekommen, um über die Uebergab« d«S Platze- zu verhandcln. Zugleich wuid« auch «in Bries dc» General- Casella an den französischen Con!»l in Neapel publicirt, in dem e- hirß: „Ich bitte Sie tm Namen de» König», meine» hohen Herrn, die französische Corvette „La Mvuette" kommen zu lasten, um den Kk» nig und sein« Familie an Bord zu nehmen." Diese Nach richt hatte sich natürlich wie ein Lauffeuer durch die Stakt »«breitet, und al-bald durchzogen dennauchHaufrn au» den untersten Klasse« de» Volke- bestehend, die Straßen mit fürchterlichem Gebrüll: Evviva Garibaldi, Evviva Cialdini! schreiend. Rasch wurden fast au- allen Fenstern di« Fahnen mit italienischen Farben gehängt, und fast alle Balcon» mit Lampen crhrllt. Wer Vir nicht that, dem wurden trotz aller Nalionalgardepatrouille« l/ di« Fenster eingrworfen. Von der Hascnbastro» tttön» ten hundert Salutschüsse und vcrkündetcn der Stadt, ? daß r» endlich gelungen den rechtmäßigen König au» seinem Lande zu vertreiben. Die Nacht hindurch blicb der Spectakel sich gleich, de» Schießen», Singen» und Brüllen» war kein Ende. Aber, wir gesagt, alle Hul digung«, galten immer nur den; Helden in -der rothrn Blouse. Am Donnerstag nun risch»«» rin andere» Pro gramm de» Polizriministerium-, welche» dahin lautete, daß Cialdini bereit- den Monte-Orlando beseht habe, und die Punkte der Capitulation mitlhrilte. Am Abend war abermals Beleuchtung mit gleichem Spectakel und. Ercrstcn. Die Theater waren ebenfalls beleuchtet, und auch hier galten alle Hoch- nur dem Helden Garibaldi, unk nur seine Hymne ward gesungen. Am 15. d. wurde nun wirklich nach Rückkehr der französischen Corvekse „La Mouctte" in dem hiesigen Krieg-Hafen die sichere Nachricht bekannt, daß König Franz mU seiner Familie, seinen Ministern und einem zahlreichen Gefolge nach Terracina sich eingcschifft hab«, Gaüta bereits von Cial dini besitzt sei und die Garnison noch 11.000 Mann betrage. Der Gesundheitszustand unter den Truppen, da bereit- dcr Typhus zu grassiren anflug, und na mentlich der abcrmal- stattgehabte Verrath unter seinen Offizieren mögen den König Wohl zu diesem schweren Entschluß bewogen haben. Die Explosion de» Depot gefüllter Granaten soll nämlich durch cinen neapolitani schen Artillerieoffizier im Emverständniß mit Claldftii hcrbeigeführt worden sein. — (A. A) Ueber den Moment der Abreise dec königl. Famtlie von Gaöta erfährt man Folgende«: Den 14. d. um A9 Uhr Morgen» schifften sich der Kö nig und die Königin, sowie die Prinzen und ihr Gefolge auf dem französischen Avisodampfcr „la Mourtte" mit etwa 90 Personen ein. Die Königig saß auf dem Ver deck und blickte unverwandt auf Gaeta, ohne ein Wort '.zu sprechen, die Damen de» Gefolge» standen hinter ihr und waren gleichfalls schweigsam und in Gedanke« ver sunken. Der König schien gefaßt, da» Haupt geneigt; seine beiden Brüder waren blaß vor Galle, besiegt, aber nicht überwunden; die Sehnsucht nach Rach« blitzte au» ihren Augen Die Piemontesen zogen, dr« Prinzen Eugen und Cialdini an dcr Spitze, in Gast» eia. Knrz , bepor der König absrgelte, übersandte er an den Grasan . v Drapani, seinen Onkel, folgende telegraphisch« Depe sche: „Von allen Mächten verlassen, sehe ich täglich ««ine Getreuesten umkcmmrn, und in der traurigen Gewißheit, daß Vie Sterblichkeit immer mehr zunimmt, hab« ich ca- pitulirt. Schicke mir drei Wagen nach Terracina. Fran- ce-co." Der Anblick von Gaöta ist schrecklich; ungefthr 200 Unglückliche liegen vielleicht noch lebend begraben un- > ter den Trümmern der Bastionen und Niemand denkt daran, ihnen betzustehcn. Turin, 21. Februar. (A. Z.) E» wurden verschie dene Dekrete erlassen: da» eine sichert den Akatholikca gleiche bürgerliche und politische Rechte zu; durch andere werden die Ausnahmegesetze, die Privilegien de» Cleru» und die Klöster für beide Geschlechter aufgehoben, des gleichen die Beneficien und Caplaneien an den Colle» giatstiftrrn. Die geistlichen Güter werden ringezogen. Turin, 22 Februar. (W. Bl.) Bei Ueberreichung de» jüngsten Geschvorschlagc» (nach welchem Victor Ema- - nurl den Titel „König von Italien" führen soll) an den Senat hielt Graf Cavour folgende Ansprache: ' „Die wunberboren Ereignisse der letzten zwei Jahr« haben mit na,»hofften glücklichen Erfolg«» brlnah« alle zerstreu«« Elli«, der der Nation zu einem »inzigen Staat« vereinigt. Dt« »««- schieden««, unter sich oft uneinige», oft sich befehdend«« stürft»- thümer haben riner «inhelttlchtn Natlonalmonarchl« Platz gemacht.' Da« Kdnigreich Italien ist heut« rin« Lhatsuchs,'^ und dies« Lhatsach« müssen wir avgrsicht« v«r tta- lirnischrn Bilker und Europa» bestüttge». LufBeseht , Sr. Majestät und durch einstimmigen Beschlus dr- Miaisterratht leqe ich dem Senate den Gesetzentwurf vor, durch welchen dtv Kdnig, unser erlauchter Herr, für fich und seine Nachfolger den Titel „König von Italien" annimmt. Da« Parlam at, ein treuer Dolmetsch d«< Ilationalwilien«, dar sich schon in mel- facher Weise kundgegeben, begrükt« am feierlichen Log« der ersten Sitzuyg mit dem Sntbufialmu« der Dankbarkeit und Liede Vic tor Emanuel II. al« König von Italien. Der Senat wir» sich glücklich sühlro, der Erste zu sein, »em Wunsch« oller Jtalrener »ine schleunige Sanetion zu geben und dir «dir Dynastie mit de» neuen Titel zu begrüßen, die erlaucht, durch acht Jahrhundert« voll Ruhm und Lugend, von der göttlichen Vorsehung auchewahrt wurde, da« Mißgeschick zu rächen, die Wondra zu hetlrn und die Aera brr Spaltung Italien« zu beschließen- Mit Ihrem Votum werden Sie den Erinnerungen an dir provinziellen Umwälzungen ein End« machen und die ersten L ütter «iner neue» Rational geschichte schreiben." — Wie die „Opinione" meldet, haben taukrnd „Räu ber", mit Kanonen versehen, untcr dcm Befehle de» Grafen Christen Carsoli (in den Abruzzen, unweit der römischen Grenze) angegriffen und die italienischen Frei willigen zurückgeschlagen. Oberst Mast ist herbeigeeilt und hat den Feind bi» Oricolo verfolgt. — Die „Persrveranza" berichtet au- Turin vom 22. d. M.: Die Gerüchte bezüglich eine» Minister wechsel» wtcderholen sich täglich. Der Rücktritt der Herren Degezzi uad Coifl soll bevorstehend sein; da» Portefeuille de» Eistern soll Cavour, da» Handelsmini sterium soll rin Neapolitaner übernehmen. — In Rom sollen Unruhen anSgebrochen sei«. Genua, 20. Februar. (W. Bl.) Dcr Dampfer „Mo- zambano" brachte fremd« Kriegsgefangene au» Gaeta, die bl» zur Capitulationtvollziehung nach den Festungen gebracht werden. — General v. Boni« ist heute von Turin in Genna «ingetroffen. E» heißt, er werd« eine« Au»stug nach ToScana und Süditalien machen. Bologna, 20. Februar. (W. Bl.) Die Diligence zwischen Faenza und Ravenna wurde vorgester» ange- fallen. Die eöcortirenden Carabinieri nahmen fünf Rckubrr fest. '
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