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.« 86 —«-»» M». »SV» AetteLrißische Aeitage M sächfischea Erzähler. A«r -e«ei«»ützige« Unterhalt»«- für alle StSude. Mühlingslust. Heut' steigen di« Berge höher als sonst, Di« Wolken fliehn schneller vorbei, Ls zieht durch die leuchtenden Täler dahin Ivie ein einziger, jauchzender Schrei. INein Uind kommt gesprungen, di« Augen voll Lust, Die Schürze voll Blumen, und lacht, Ächt selbst so verträumt in die Sonn« hinein, Als könnt' es erblühn über Nacht. Der Brunnen im Hofe sprudelt so hell, So lustig sein Vaster heraus, Als würf' er die ganz« Winterqual Aus der alternden Seele hinaus. Da schürzen die kichernden Mägde das Aleid Und schwenken die Limer im Arm — Ls liegt etwas Heimliches in der tust, Macht jungen und Alten warm. Anna Ritter. Auf RuhmeShöheu. ErMlunz von F. EtSckert. (i. Fortsetzung.) ---------- (Nachdruck verboten.) Dem jungen Mann stand, «l» er jetzt da» Hau» i'einer Braut verlassen, da» Bild seiner zukünftigen Häuslichkeit gerade nicht sehr verlockend vor Augen. Eine malende, musizierende, schriftstellernde Gattin, und die Wirtschaft einzig und allein in den Händen der Dienstboten! Ihm schauderte. Da hatte sein Freund Berko doch wohl noch ein bessere» La» ge zogen mit seiner einfachen Frau; die kümmerte sich wenigstens noch um ihre Wirtschaft, und bei ihren Gesellschaften ging alle» stets wie am Schnürchen. Er begann sich schon im Geiste nach irgend einer alternden Tante umzuschauen, die stch mit der Ge wissenhaftigkeit alter Jungfern seiner vernachlässigten Häuslichkeit einst «»nehmen könne. Dann mochte Elvira ihre schönen Künste treiben, so viel sie wollte, dachte er. Und während Hoff seine Häuslichkeit ordnete, trat plötzlich wieder das Bild Hanna Delia- vor sein geistiges Auge. Welcher Art der modernen Frauenwelt mochte sie wohl angehören? War sie -ein Schöngeist wie Elvira, »der oberflächlich, einseitig und putzsüchtig wie Luete Berko? So fragte er stch, und au» der Tiefe seine» Herzen» ertönte die sAt- same Antwort: Sie gehört wahrscheinlich z« den Fr«ue«erscheinungen, die aufrichtig geliebt und auch verehrt werden! G O O In den Wohnräumen de» Amtsrichter» Berko war heute am Sonntag abend so ziemlich die ganze „Gesellschaft* der Stadt versammelt. Lebhaft schwirrte die Unterhaltung hin und her. Berko »er stand e», den liebenswürdigen Wirt zu mach« und seine Gäste vortrefflich zu unterhalten, während seine Gattin für die materiellen Genüsse derselbe» auf» gewissenhafteste Sorge trug und auch nicht versäumte, in ihrer Weise an der Unterhaltung leb haft teilzunehmen. Die letzten Gäste, die soeben bei Berko» erst er schienen, waren Elvira mit ihrem Bitter und ihrem Bräutigam. Boller Interesse ruhten aller Blick» auf dem Brautpaar, da» sich heute zu« ersten Male in größerer Gesellschaft zeigte. „Fräulein Berg steht doch unbedeutend au» n^en der nobel» Erscheinung de» Rechtsanwalt Hoff,* sagte die älteste Tochter de» Präsidenten zu ihrer Nachbarin, einer Frau GerichtSrat und Mutter zweier heiratslustigen Töchter. „Du lieber Sott, wa» fragen die Männer jetzt nach dem Aeußeren, wenn ein Mädchen Geld hat,' meinte diese, das Brautpaar scharf fixierend. Das selbe stand noch in der Mitte de» Salon», von den Gastgebern begrüßt. „Und Hann« ist Nicht gekommen?* fragte Elvira jetzt die Frau Amtsrichter. „Sie wird in einer halben Stunde hier sei»; heute früh erhielt ich einen Brief von ihr, der mir ihre Ankunft meldete. Beide Damen bemerkten nicht, daß Hoff die Farbe wechselte. Ein ihn selbst überraschende» Ge fühl spannender Erwartung überkam ihn plötzlich. „Sie werden also nun diese» Wunderwerk der Schöpfung im Original zu sehen bekommen,* neckte ihn die Frau Amtsrichter, während Elvira herab lassend noch einige Gratulationen entgegennahm. „Ich bin auf» höchste gespannt, gnädige Frau,' sagte Hoff lächelnd und trat dann wieder zu seiner Braut heran. Zerstreut hörte er auf das Stimmen gewirr herum, machte mechanisch seine Verbeugungen, drückte und schüttelte die Hände der vielen Damen und Herren, die ihn zu seiner Verlobung beglück wünschten. Alle» war ihm wie im wachen Trau»,