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A»r ge»et«»L-i-e« U«terhaltu«r für alle StäLde. chOWMßtaG, 8. ülprü. AetteLristische Aeitage M Wyche» EyD^ Nrühlingsfiurm. Lhskla Lingen. wer jagt durch die Gaffen in Hellem kauf? Vie Fenster kirren und springen auf, Lin grüner Schleier weht vom Baum, Und ein Veilchen Mert im Frühlingstraum. Welch Klang weit über die Häuser her! Rauscht vom Life befreit da» Meer? Klingen die Wälder im Frühlingswehn? Was ist geschehn? Da stürmt es vorüber in keckem Schritt, Vie Buben lachen und laufen mit, Und kommt wie ein Wirbel daher gerannt Lin junger Fant. Seht, seht! Nun bleibt er am Garten stehn, Vaß ihn die hübschen Mädchen sehn, Und stehen und lachen sich ins Gesicht — .Kennt ihr mich nicht?* Nun drängt er sich gar in meine Tür Und schwingt seinen Hut — er kommt zu mir! wie zittert mein Herz bei seinem Gruß, vaß ich jubeln muß! Und als er mir drückte den Strauß in die Hand Va hab ich den holden Jungen erkannt — Den Frühling! Anwalt diese» rohen Ges^len, der «ich, wis ich Mr erzählte, persönlich beleidigt hat, aufzutreten? Mtv fchlt da» BerstLndni» für solch« Großmut, und Ich gestehe offen, dich ich Deine HandlungSweffe mk eine» anderen Namm bezeichn« Mächte. Dir Be nennung .Schwäche* scheint mir hier bester am Platze zu sein.' .To»starre«!' rief er mit eine» Ton, lwr ste «ra- willkürlich zusauunmzucken ließ. Er bcherrscht« sich jedoch sofort wieder und setzte ruhia, wenn auch nicht ohne Strenge hinzu: .Du hast Deine Worte nicht überlegt, und deshalb will ich sie entschuldigen, doch ein- für allemal: wa» meine Entschlüsse, Entscheidung« und die Verwaltung dieser Domäne anbelangt, wahre ich mk »olle Freiheit.' stolzer und feindseliger wurde. .Aber in diesem Falle kann ich Dir meine Verwunderung nicht oer- schweigen. Rainer wird z>or» der ganzen Umgegend al» verfehmt betrachtet, niemand zweifelt daran, daß er dm Schurkenstreich beging, durch welchen wir eine» kostbaren Besitze» beraubt wurden; ja, man weiß, daß er seiner Gewalttätigkeit und Rachsucht wegm zu dm gefährlichst« Subjekten gehärt, die hiitter Schloß und Riegel am besten aufgehobm sind, und Dü läßt «» Dir angelegen sein, ihn vor der wohl verdienten Straf« zu schützen, vielleicht wäre «» überhaupt nicht möglich gewesm, ihn zu verurteilen, aber jedenfalls fiel Dein Wort schwer in die Wag schale und ich kann e» nicht al» einen LiebeSbewetS «uffaffm, daß meine Empfindungen so gänzlich ignoriert wurden. Ich gestehe e», die Nachbarschaft dieses Menschen verlüdet mir dm Aufenthalt hier vollständig. Wer weiß, ob er nicht bald eine zweite Brandstiftung versucht, da die erste so wohl gelang? Der Gedanke, daß die Gefahr wie eine ^zusammen- geringelte Natter in meiner unmittelbaren Nähe lauert, wird mir jede Freude stören. Die Wogen Deiner Empörung, die währmd unserer Reise so hoch gingen, scheinen sich überraschend schnell besänftigt zu haben. Du warst doch früher dem Manne im höchsten Grade abgeneigt.* .Da» bin ich noch und werde eS immer bleiben,* erwiderte er düster. .Eine Versöhnung zwischen mir und ihm kann niemals stattfinden, sollt« unS beiden auch vergönnt sein, dreimal so lange al» andere Menschen auf dieser Erde zu wandeln. Die Jahre haben weder ihn noch mich müder gestimmt aber e» war von jeher ein Grundsatz der Früherem Sei« einziges S»t. Roman von v. Lorony. (17. Fortsetzung.) (Nachdruck verbot«».) Da» Gerücht, Herr von Hohenfels Hobe zu Gunsten des Angeklagten gesprochen, verbreitete sich bald. Man rühmte seinen Edelmut, ohne an die Schuldlosigkeit Rainer» zu glauben. Die Behörde gegenüber nützte diesem irdoch die Verwendung de» Freiherrn, und da e» an vollwichtigen Beweisen mangelte, so wurde auf Freisprechung erkannt An dem Lage, wo da» geschah, stand Constanze mit flammenden Augen dem Satten gegenüber. Ihr Busen wogte, ihre Hände zitterten vor zorniger Aufregung, und die sonst so volle, melodische Stimme klang hart und schneidend, al» sie sagte: ,DaS heißt doch die Gutmütigkeit und Selbstverleugnung etwas zu wett treiben. WaS veranlaßte Dich denn, als