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Dresdner Journal : 18.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186012185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18601218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18601218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-12
- Tag 1860-12-18
-
Monat
1860-12
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 18.12.1860
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294« Dienstag, den 18. December. : -— -. Jbsaarwntipreift: äLkrlieb: 5 1'klr. 10 «e». tn »—Im »»lltWck ^jükrl.: 1 ,. 10 „ „ ., (tritt ?-t-»M »ioontllcb In vr«»ä«»: 15 «gr. l 8tiMP,M > Lloisto» ktnminorn: 1 btgr. - »el»l»U biNW«. r»serate»Prcise: PL» L«n 8»um «in«» r«»p»It«o»o L«il«r 1 tiU». vnt«r „Lin^«»»nät" <li« 2«il«r 2 ttG». Dres-nerÄumal. «rscheteei: 1'txllek, Mil Xn»n»dm« 6«r 8o»n- noä p Xk«näi Mi- äs» kolx«»ck«n p««. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 1860 ZIllseralrnannahmt »«»wärt«: IcklpliU! p,. kn»nvs»»rr«», 6omm>»»Ionilr äe» vr«»<insr .lonennl»; «ben6»»elb«t: H. Utiniucn; Altona: IIn«nn»7Nti« ck Vooi-Li«; L«rUu: t!nn»ev-'>icl>«! Uucl>l> . linken-:»»:»'» Nur«»»»; >r«w«v: L. 8c»e.or^i!; »«ntturt «. M.: O^ioinilcb« ItorlU>«n<ilnn^; K8In: ^vol.» HXvnn»»; v. 1,8»v»:>i»,l.i (28, rue «ie» doa» entcknn); b'n. Lu»!.,«:«, Luebknvckluvx. Herausgeber: Könlgl. 8ip«6ltion äs« Veesäv«» ^onrnnls, l)»«»6«n, X»eien»tr»»»« b,r. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 15. December. Mit allerhöchster Geneh- migung ist dem Guttpachter Georg Eugen Niemeyer in Gohlis für die von demselben am 18. Juni diese» Jahre« mit eigener Lebensgefahr auSgeführt« Rettung einer im Elsterfluffe in GohltS'rr Flur vetAnglückttn Frauensperson dir Lebensrettungsmedaille i« Selber mit dem Befugnisse zum Tragen am weißen Bande verliehe« worbe«. t. M)1 f Nichtamtlicher Theil. «eierst»«. ' relegratzhische Nachrichten . TagrSgrschicht« DrrSdr«: Kauu»erv«rhantzlungen. — Wien: Ministerernrnnungen. OrdenSverkihun- ge». Berichtigung. Richter der Hast entlaffpy. — Nrtzd: Generalversammlung des EomitatS. Ber lin: Entlassung de» JustizministerS. Reue Kopfbe deckung für di« Landwehr. Beseler Eurator der Bon» »er Universität. — Altenburg: Hinrichtung. Grund» u. Hypothrkenbüchrr. — Frankfurt: Bundestag»- fihung. — Pari«: Veränderungen in der Verwick lung. Deputirteuwahl. Neue Broschüre. Begnadi gung Proudhon'». Ein unterdrückte» Journat wieder erschienen. — Haag: Kammerverhandlunge». Ent- lassungSgesuch br« Colonialminister». Vermischte». — Neapel: Aufstand-Versuche BoSco in GaSta ange kommen. Generale entlassen. Ein Dampfer geschei tert. Protest an die Türkei wegen Beschlagnahme sar dinischer Schisse. — Turin: Beurlaubungen. Diplo matische Verhandlungen wegen Gaeta. Die römisch« Frage. — Madrid: Tagesbericht. — Konstan tinopel: Aus der nrnesten Post. — Athen: Aus tritt de» Ministers de» Innern. Dresdner Nachrichten. Proviuzialnachrichte«. (Leipzig. Chemnitz. Au» de« Plauenschen Grunde.) Statistik »ns VrsfSwirtdschaff Feuilleton, raßeskalender. Jvssrate. Bsrsen- »«chrichte«. , .. . fügen, daß der Fricden-vertrag am 5. November bereitst ralificirt worden sei.) ' Der „Moniteur" Meldet ferner, da- (in GZe»» seitiakeit) vom Januar ab Engländer odne Ha in Frankreich »erde« eintrete« und reisen können. Der Miut-«r des Innern hat lant Derret vo« gestern di» Interimistische Leitung seines Departe ments abermals seine« Vorgänger Billault über lassen. Der Unterrichtsminister hat den öffentlichen Lehrern die Preisfrage vorgelegt: „Kelches find die Bedüifniffe des Primärnnterrichts in einer Landgemeinde unter de» dreifachen Gesichtspunkte der Ochule, der Schüler und des Lehrers?' London, Sonntag Ist. December. Der Heu- tioe „vbscrver' sagt: Ungeachtet des Friedens schlaffes mit Edina »erde Tientsin durch di« Alliirten oecupirt und befestigt »erde«, indem die Eomnmnication dieser Stadt mit dem Meere leicht herznstellen sei. v Bern, Sonnabend IS. December. In der bentigen Sivuua des Gtündrratbs erwiderte der Bundespräsident Frey Hcrose auf eine Jutrrlml- latio» über den Stand der Frage in Betreff Sa voyens; von England stets »arm unterstützt, habe derKZuahesrath immer daran festgehalte«, da- « ne Gebietsabtretung zum Zweck« einer bestimmte» Milittrgtenze als Ersatz für frühere Rechte der Schweiz in Savoyen nur allein annehmbar sei, Frankreich »olle auf solche nickt »ingehe«. Direkte Unterhandlungen mit dieser Macht hätten nicht stattgrfundrn, ebenso »enigEoalitious- oder ander« Allianzbrstrebun-en. Der Lundesrath halte an der uatiovalen Neutralitätspolitik fest. RewAork, 5 December. Eine Botschaft des Präsidenten Buchanan an den Congreß befugt: Die Einmischung des Nordens in die Gclavrreifrage habe in einigen Staaten die Idee der Lostrevnavg eriiugt, »eil die Sickerbeit des Südens dadurch erschüttert würde. Die Wahl Lincolu's zum Prä fideuten sei keine Herausforderung. Die Lostrrn- nu»g »ürd« nur revolutionärer Art sein. Dir Bundesregierung habe inde- kein Reckt, Gemalt gegen einen souderbündierische» Staat anMomtzi». Darauf ist ekn Vusschu- virdergesrtzt worden, um dir Botschaft zu prüfen. Jahren vom 1. Januar des folgenden Jahres an voll- ständig getilgt werden, während welcher Z.it die Staats kasse den Gemeinden jährlich sechs Procent beisteuert. Dir von letzter» zu Tilgung und Verzinsung (bei 15jähn- grr TilgungSperiodc unter Zuschlag der ersparten Zinsen jähilich 8,ar«7 Procent), hiernach zu tragende, nicht ganz 2*b P'vc.nt können sie durch Einkaufsgelder, oder jähr liche B« träge der bethciligten Gewerdtreibendrn wieder einbringen. Die Deputation beantragt dagegen im Ein- verstäubniß mit der der Ersten Kammer — aus deren Boischläge mit Ausnahme der TitgungSzeit und damit gusammenhängenden BcitrauSquote die Regierung in Vor stehendem eiogegangen ist —: Der Staat solle die Entschädigung in dreiprorentigrn SiaatSpapiercn, die Gemeind«« in eben solchen binnen zehn Jahren vom Inkrafttreten de» Gesetze» zu tilgenden Schuld chcinrn, ans den Namen oder den Inhaber, gewähren. Dagegen solle« die Gemeinden vom Staate zehn Jahre lang je neun Procent zugeschossrn erhalten, das Fehlende von ihnen aber thcilS au« dem Vermögen aufgelöster In nungen, theil» den Einkaufsgrtbern Ncueintreiendrr oder de« jährlichen Beiträgxn aller Bethciligten — doch nicht über Procent jährlich — wieder «ingedracht werden können. Wien, 15. December. Die „Wiener Ztg." enthält in ihrem amtlichen Thrile folgende bereit» telegraphisch erwähnte kaiserliche Handschreiben. „Lieder «ras Re ob berg. Ick verleihe Ihnen in.Zlnerken- nung Ihrer treuen und eifrigen Dienstleistung das Großkreuz Meines Tt. Gkepbonordens taxfrei und erlasse d-rrwr-en da« Erforderlicke an di« Ordenskanzlei. Wien, den 13 Derembcr 1880. Franz Joseph m. p." „Lieder Traf Goluchowski. Indem Ich Sir von dem Ihnen übertragenen Lmt« Meine« Skaaisminifter« in Gnaden enthebe, verleihe Ich Ihnen in Anerkennung Ihrer «reuen und eifrigen Dienstleistung das Troßkrcuz Meine« St. Stephanorden« taxfrei und erlasse hierwege» das Erforderliche an d>e Ordens- Lanzlei Wien, bea 13. December >860 F ra«z Jos«pH m. p." „Lieder Präsident Ritter ». Schmerling. Ich ernenne Sie zu Meinem Siaatsminister an Stelle des Trafen «olu. chowski, den ich von d'eiem Amte in Gnaden enthebe. Wien, den 13. December 1860. Franz Joseph i». p." „Lieder Retcksraih Edler v Plener. Ich ernenne Sie zu Meinem Finanzminister. Wien, den 13. December 1860. Kranz Joseph m. p." — Ferner meldet die „Wiener Ztg.", daß Er. apo stolische Majestät mit der allerhöchsten Entschließung vom 13. December d. I. in Anerkennung de- gemeinnützigen Wirkens und der bewährten loyalen Haltung dem außcr- i ördentlichen RrtchSrathr und Vierbürgermeister in Trop- pau, vr. Franz Hein, taxfrei den Orden der eisernen Krone dritter Klaffe zu verleihen geruht hat. Telegraphische Nachrichten. München, Montag 17. December. Der in Turin beglaubigte bayrische Gesandte, Baron ». Verger*), ist adbrrufeu worden; infolge dessen ward» auch der sardinische Geschäftsträger am hie sigen Hofe adberufen , *) Baron v. Berger, k. baycischer Gesandter il> Rom, war gleichzeitig in Turin beglaubigt. D. Red. Paris, Sonntag IS. December, Abends. Ein Telegramm aus Neapel vom heutigen Tage ver sichert, da- die französische Flotte in Kurzem Gaöta verlasse. Paris, Sonntag 16. December, Morgens. Der heutige „Moniteur ' veröffentlicht eine ofsi- kielle, Depesche aus St. Petersburg von gestern. Nach bersrlbeu ist der Friede zu Peking am 26. October gezeichnet worden. Baron Eros und Lord Elgin waren am 22. daselbst rinaetrvffr». Der Kaiser von China, der -et seiner Flucht «ach der Mandschurei seinem Bruder Kong die Vollmacht zum Verhandeln über- lassen, schickte sich au, zurückzukehren. Dir Alliirten begannen die Räumung Pekings. (Ein Londoner Telegramm enthält dieselben Nachrichten mit dem Bei Tagesgeschichte. Dresden, 17. D-crmber. Die Erst« Kammer hat heute die Sperialbrrathung der Kirchcnordnung fortgesetzt und ist damit bis zu 8- 17 dcS Entwurfs vorgeschritten. — Der soeben erschienene Bericht der Zwischen deputation der Zweiten Kammer über den Entwurf eines Gesetzes, die Entschädigung für den Wegfall gewisser Verbietungsrechtr betreffend (Referent Abg. vr. Arnest) enthält neben mehrer» von der Deputation beantragten Aenderuugcn auch neue Vorschläge der k. Staatsregierung. Nach dem in Nr. 197 d. Bl. mitge- theilten Gesetz-Entwürfe ist das Entschädigungscapi- tal von Niederlassung des ersten Neuberechtigten an bis zur Auszahlung mit vier Procent, aufzubringen von allen das bett essende Gewerbe am Orte selbstständig Be treibenden (bez. regelmäßig feilhaltenden Auswärtigen), zu verzinsen, die Auszahlung der Eapitale dem freien Willen deS Staates, beziehentlich^drr betreffen den Gemeinden überlassen. Nach den gedachten neuen Vorschlägen sollen die Entschädigungsummen sofort nach ihrer Feststellung den Berechtigten durch die Studtgemeindrn nach Belieben in baarcm Gelde, Schuldverschreibungen oder Obligationen »u porteur a uS- ge zahlt, letztere beide vom Tage der Gesttzespublication an mit drei Procent verzinst und binnen fünfzehn — Die „W, A." enthält solgende Berichtigung: „Die in Nr. 320 der „Presse" vom 13. d. M. enthal tene Mittheilung, daß deir ungarische Hofkanzlrr Baron Bay — wie e» heißt — seine Entlassung ange boren habe, entbehrt ebenso jeden Grunde», als die im gestrige« Abendblatt« derselben Zeitung enthaltene No tiz, daß man bei einer angeblich am 13. d. M. stattge- sundenen Eonferenz in der ungarischen Hofkanzlei sich hauptsächlich mit den letzten Vorgängen in Pesth beschäf tigte und auch die Emigrantrnfrage berührte." — Direktor Richter wurde heute Mittag der Haft entlessen. Der Staatsanwalt hat die Berufung gegen da» erstinstanzliche Unheil zurückgezogen. Krad, 15. December. Der Obergespan v. Bohu» hat dir Generalversammlung de» Comitat» auf Grnndlagr der Gesetze vom Jahre 1848 aus den 28. De cemder einberufen, um die Commission zu ergänzen und die Beamtenwahlen vorzunrhmcn. Die Gemeinden wählen rinen Rrpiäsentanten auf 1000 Seelen. Die Gemein den sind für die Ruhe und Ordnung verantwortlich gemacht. Berlin, 16. December. Der „Staats-Anzeiger" ent hält folgende CabinetSordre an den Staats- und Jujiizministcr vr. Simon»: „Indem Ick die von Ihnen in einer langen Reihe von Jah ren Seiner Majestät dem König« und Mic mit ausgezeichneter Hingebung und Pflichttreu« geleisteien guten Dienste gern und dankbar anerkenne, will Ich Sie. Ihrem Antrag« vom 8. d M. gemjs, vonder ferner« Leitung delJustizministeriums hierdurch in Gnaden entbinden und Jhn.n vom >. Ja nuar k. I. an. uni r Brloffnng de« Titels und Ran,it« eines Dkaarsministei s und uni,r Gewährung der reguiat »mäßigen Pension, die nackgesuckl« D rseyung in den ^>,hestand bewilligen, als Zeichen Meiner Anertennung veri.che Ich Jbnen da» K>euz derGioßcoinidure des ho »nzoller nicken oauaor- dens, ««icke« Ihn n d>e <UtN>>al0'ken.comm ssi.n zustellen w d. Uedrigen» erwarie Ick, daß Sie Jhie di»v«'iu n Amrsgesckäfre so lange fo »führen werken, dis 'i>s>i«cn v'N Jhr.m Ra'»folger, dessen Eenennu'u Ick M r ovibehalie, übe nommen werden »tnnen. Das Skaiteminist.rium habe Ick von t> m Jnha le diese« Meiner O dr« in Kenntn ß g seht. »8» lin, d n >4 l^ec mb r >860 ?em Romen Sr. Majestät des Kdni^I. W Helm Plinz von Preußen Regent Fü st z> podenzoll rn c-igwann en ' — Nachstehend« allerhöchst« Eabinrtevrbrc: „Ans den Mir grhalt nen Bortiag desti» m> Ich, daß als Kopf bedeckung der Landwehr rin Tschako nach den b.idcn beigehrndrn Probe» einzuführe» ist, die Beschaffung die ser Kopfbedeckungen aber nm nach Maßgabe b>r viepo- nibel zu stellenden Mittel eifolg n soll, wonach da» KnegSministenum das We »er« zu vrraniafsen hat. Schloß BabelSdcrg, den 2 August 1860. Im Namen S> Ma jcstät des König». Wilhelm, Prinz von Preußen, Re gent." wird jetzt vom KrieaSminist.rtum mu dem Bemer ken zur allgemeinen Kcunlniß gebracht, daß nunmehr vorläufig dir Stämme der Landwehrbaiailloue mit der neuen Kopfbedeckung veriehen werden solle». — Da» vormalige Mitglied der Statthalterschaft für die Herzogthümcr Schleswig und Holstein (während des Ausstande» von 1848 und 184S) Hartwig Wilhelm Be« srler, jetzt in Heidelberg, ist, wie die „N. P. Z " meldet, zum Eurator der rheinischen Fiiodrich-Wilyelms-U »vcr- silät in Bonn mit dem Charakler eines geh. Regierungs rath» ernannt worden. <k Altenburg, 15. December. Die bereits erwähnte Hinrichtung d»r Grsimischerin velehel. Göbner von Zschernitzsch b. S- fand gestern früh ohne alle Störung statt. Die Verurtheilte ging scheinbar mit großer Fassung zum Tobe. — Die mühsame Arbeit der Anlegung neuer Grund- und Hypvthekenbüchrr auf Grund des dem königl. sächsischen Hypolhekeng^setze nachgcditdeten Gesetzc» »om Jahre 1852 und der dazu gehörigen Ausführungs verordnung vom Jahre 1855 rückt ihrer Vollendung im mer mehr entgegen. Nach einer vorliegendcn Uebersichs find von den 476 Grund- und Hypvthekendüchrri , welch« überhaupt für da» Herzogthum zu bea»beiten find, bereit» 378 eröffnet und dem Verkehr übergeben; 82 befinde« sich «och in Bearbeitung und nur 16 (sämmllich dem Bezirke V«S durch große BodcnzerspUttcrung ausgezeich neten Gericht-amt» Kahla angehörig) harren noch der Inangriffnahme. * Frankfurt. (Osficiellc Mitteilung über die Bun- de»tag»sitzung vom 13. December.) In der heutigen Sitzung geschah durch den Gesandten der 16. Emir die amtliche Anzeige von dem Ableben Sr. Durchlaucht des Fürsten Georg Wilhelm von Schaumburg Lippe und dem Regierungsantritt de» Fürsten Adolph Georg Durchlaucht; auch ward dir neue dem fürstlichen BundestagSgesandten geh. EabinetSrat^ v- Strauß rrthriltr Vollmacht vorgr- lcgt, gegen deren Inhalt nichts zu erinnern befunden wurde. Von dem k. spanischen Gesandten ist, wie P,L- fidium mitthrilte, bet Antritt einer Urlaubsreife nach Spanien, der k. Lcgationssecrrtär Zarco d.l Valle al» Geschäf'Strägrr präsentirt worden. Erklärungen einiger hohen Regierungen bezogen sich auf Erinnerungen und Anstellungen, welche in Bezug aus die betreffenden Con- tingente gemacht worben waren, und gaben die nöihigen Erläuterungen oder zeigten die Erledigung der Erin nerungen an; sie waren der Bundesmilüäicommisston zu überweisen. Die Mehrzahl der sonst verhandelten Ge schäfte und gefaßten Beschlüsse betraf Militär- und FestungSangelcgenheiten. Hiernächst wurde von dem wegen deS allgemeinen deutschen WrchjclrcchtcS bestehen den Ausschüsse Vortrag erstattet. — Mittelst eines Be schlusses vom Jahre 1858 hat nämlich die Bundesver sammlung die Bundesregierungen ersucht, sich darüber zu äußern, ob und in wie fern sie geneigt seien, den von der Commission zu Nürnberg gemachten Vorschlägen be» Feuilleton. K. Hofttzeater. Die am Sonnabend, den 15. d. M., gegebene Vorstellung yon Donizctti'S Oper „Lucia di Lammermoor" bot in den beiden Hauptpartirn sehr lobenswerthe, gelingende Leistungen. Der Edgardo dcS Herrn Schnorr v. EarolS feld fesselt durch eine künst lerisch geschmackvolle und gesangskundig durchgebildete Ausführung, durch Noblesse und dramatische Intelligenz der Auffassung: obwohl die erstrebte unmittelbare und voll erfassende Wirkung seine» Ausdrucks vermöge deS gleichmäßigen KlangcoloritS und einer nicht leicht flüssigen Tonanfprache öfters fühlbar hinter der warmen und liefen Empfindung de» SängcrS zurückbleibt. Einzelne Gesangspirccn und ergreifende Gefühlsmomenlr gelangen sehr schön. Don einem zu häufig angewandten Schwellen und Antreibcn de» Tone» sollte sich der Künstler mehr zu befreien suchen. — Frau Jauner-Krall sang die Lucia sehr musikalisch abgerundet, sanbcr und fein nüancirt, wobei allerdings die anmuthige und liebliche Seite dieser GesangSpartie weit mehr hrrvortrat, als die mögliche dramatische. — Der Gast, Herr Bartsch vom KönigSbcrgcr Theater, «wie» al» Lord Asthon zwar recht hübsche Stimmmittel, ist aber in seiner GesangSau-bil- dung noch bei weitem nicht genug vorgeschritten, um sich in da- hiesige Opernpcrsonal einreihcn zu können, und hat zu solchem Ziele noch sehr bedeutende Studien mit nachhaltigem Klriße zu absolviren. — Bon den übrigen Miiwirkendrn sei noch Herrn Rudolph'» Ausführung de» Lords Arthur lobend -erwähnt. E. B. WrihnLchts- Wanderung«». (Fortsetzung au« Ar. »3 ) Einer meiner Freunde, rin »och »»gedruckter Dichter, dessen Ruhm noch in den Marmorbrüchrn Carrara» schlumm.rt, der dadmch aber duichaus nicht adgchalten worden ist, sich kürzlich zu verheirathen, rief mir gestern zu, al» wir un» am Schaufenster von I. H Mcycr (» I» loire Oe l.oip7.'g, F,aucngasse) trafen, wo er, die ausgelegtrn Stoffe musternd, in tiefen Betrachtungen ver loren dastand: O daß sie ewig satt auch bliebe Die Ewigkeit der schönen Liebe; Doch leidir, leider kommt die AcO, Wo sie ein Frühstück will, rin Kleid. Ja, rin Kleid und hundert andere Sachen, besonders zu Weihnachten, wird verdrießlich der Mann und sehnsüchtig manche Frau wiederholen. O, die Frauen, welche himm lischen MacchiavelliS! Wa» wäre der nächste Congreß für eine bedenkliche Sache, wenn die Diplomaten nur halb so viel List und Verstellung aufwrndrn, al» die Frauen bei hrrannahendem Feste! Eva war vor dem Apfel nicht so zärtlich, Delila vor Simson'S Schur nicht so lieb reizend und Omphalr nicht so göttlich, al» der sanfte Herkule» zu ihren Füßen saß und am Rocken spann. Sie find von Zucker und Honig; ihre Mienen und Stimme, ihr Lächeln und Reden gehören der holdesten und freundlichsten Grazie; kurz, Alles ist an ihnen ent zückend und bezaubernd. Eie verwandeln ihr HauS rn rin Paradies, ihr Schlafzimmer in ein Eden, und ich kenne Ehemänner, die sich gern auf immer ruinirrn würden, wenn Weihnachten blo» sechs Monate Tag und Nacht dauern wollte. Denjenigen armen, auf dem Ge biete der Mode unbekannten Ehemännern, welchen, wie «» sich gehört, ihrer theuern Gattin Wunsch Befehl ist, und die sich derselben Laune und Gunst wenigstens die Feiertage über erhalten möchten, ebenso denjenigen zärt lichen Vätern, welche auf den Bällen diese» Winter» da» freudlose Schicksal einer Mauerblum« von den Häup tern ihrer Töchter abwenden und in den Triumphen der Letztcrn sich sonnen wollen, geben wir in Folgendem einige Winke mit aus den Weg durch da- Labyrinth der Mode und deS LuruS. Es wird eine schwere Arbeit, vom zarten, farbig angehauchten Staube deS Schmetter ling» zu sprechen und zum Style gebildeter Modistinnen sich zu erheben. Aber ich wage e» mit eurer Hilfe, ihr kleinen schwarzen Lettern, — die ihr mir schon so ost in Roth und Trübsal beigrstanden. Während in dem Costüme der Männerwelt die Be hauptung, daß eS nicht» Dauerndes auf Erden giebt, zur Lüge, die Langeweile zu Kleidern geworden und die un unterbrochene Einförmigkeit der Männertracht zu tief finnigen, geschichtS-philosophischen Betrachtungen anregen könnte, find e» dir Frauen allein, welche da» ewige Naturgesetz der Metamorphose vertreten. Sie lassen cs an Fleiß und Ausdauer dabei nicht fehlen. Selbst Wa ste zuletzt mit einer früher nie dagewesenrn Ausdauer festhielten, die Crinoline, ist endlich vom Untergänge be droht, vielleicht weil sie selber nicht gehörig festhaltrn wollte. Daß sie aber dennoch auch ihre Verehrer hat, bezeugen die beiden mächtigen Crinclincn, die sich über dem verlockend decorirten Schaufenster von Rich. Hcin- siuS (Wilsdrufferstr.) schaukeln, dessen Magazin übrigen« alle seine zur Damen- und Herren-Toilette gehörigen Gegenstände in reicher Auswahl und preiSwürdigcr Weise bietet. Schließen wir un» den „Wählern" an, zu denen die Damenwelt natürlich da- stärkste Contingent gestellt hat, und durchwandern wir, um dann die Summe unsrer Erfahrungen mitzutheilen, die wohlaffortirten Magazine von C. M. Richter (Altmarkt), F. Mann (Altmarkt), G. D. Lembke (Altmarkt), Adolph Renner (Bader gasse und Altmarkt), Mrthe 4 Comp. (Hauptftr ), dem GeschmackSregulator und der Hauptquelle der Neustadt, «. Falckr (Schloßstr.), R. Geh« (Schloßstr.), H. Brück ner (RoSmarrngasse), C- F. Jcntsch (Schioßstraße), A. Großmann (Schioßstraße), Cäsar Grgf (Wils- drufferstr.), der mit seinem Vornamensvetter die dahin modificirt« Ähnlichkeit hat, daß man kommt, seine Waaren sieht und — besiegt ist; ferner von C. F. GlriSbrrg L Sohn (Altmarkt), Kremmler L Göl- kel (Altmarkt), Kuntze L Comp. (Altmarkt), A. Kretzschmar (Altmarkt) und Müggenburg L Var lheide» (Schloßstr.), deren Ladenlocalitäten zu den elegantesten und am reichsten ausgestatteten der Residenz gchören; die Farbenpracht der Stoffe lacht dem Auge hier schon aus den Schaufenstern in tausend Nüanccn und Farbenzusammcnstellungen entgegen, und die schein bare Grausamkeit, dadurch vergebliche Weihnacht--Kauf- Sehnsuchts-Quaken zu erwecken, verschwindet vor dem Tröste, der aus reizenden und durch ihre Billigkeit zu gänglichen Stoffen und Confectionen uns entgegentrilt und die Freude deS Geben» vom Weihnachtsbaume er möglicht. Au seidenen Roden, die doch in der Regel auf dem Wunschzettel stehende Artikel sind, empfehlen sich eben so sehr reizende Stoffe im Jardinier Geschmack, meist auf schwarzem Grunde, al- von einem schönen satinirten Car- reau; ebenso werden rin glatter schwerer llep«, Oilnmnn, ponil cle 8«»io, welcher mit seinen dunkeln ringrwrbten Sammtbandcn und schwarzen Plüschfranzen eine Würde sonder Gleichen athmet, einem gediegenen Gcschmacke zu sage«. Wie wir sahen, kommt auch der frühere franzö sische Xair« vor dem öäoire anligue wieder zu Ehren, eine erfreuliche Erscheinung, die sich vorau-sehrn ließ. So lange da- Seidcnmaterial noch hoch im Preise stehl, werden auch alle popeline-artigen Stoffe mit ihren eapn» ciöscn Deffein» eine glänzende Rolle spielen. Die schö nen Pop« lin«-» jmpörmie,, für welche man schwärmen kann, können ohne Gefahr mit einer Seidenrobe in die Schran»
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