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Dresdner Journal : 22.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186011221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18601122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18601122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-11
- Tag 1860-11-22
-
Monat
1860-11
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 22.11.1860
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Ihre Kaiserlich Königs liche Hoheit di« verwitiwete Frau Großherzogin von ToSeana ist heut« Mittag Al Uhr nach Gchlackenwerth gereist. Bekanntmachung de- Ministeriums des Innern, die Zulassung innenbemerkter ausländischer Ver sicherungsanstalt zum Geschäftsbetriebe im König- , reiche Sachsen betreffend. In GemLßhett 8- 6 der Verordnung über den Ge schäftsbetrieb ausländischer Versicherungsanstalten im Kö- ntgretche Sachsen vom 16. September 1856 wird von de« Ministerium de» Innern andurch bekannt gemacht, daß di« Leben»verstcherungS- und Garantie-Gesellschaft Albert in London den Vorschriften in 8- 2 bis 4 dieser Verordnung Genüg« geleistet hat und daß insbesondere Leipzig »o» ihr zum Sitz der Gesellschaft für daS Königreich Sachsen gewählt worden ist. Dresden, den 13. November 1860. Ministerium des Innern. Arhr. von Beust. Demuth. > Nichtamtlicher TheU. n e b e tt s t «d t. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Presse.) Lage-geschichte. Dresden: Der Herzog von Nassau nach Wien. Kammerverhandlungen. — Wien: DaS kaiserliche Decret wegen der Ausgabe von Münzschei- n«n. NamenSsest der Kaiserin. Vom Hofe. Der Wechsel aus dem englischen Gesandtschaft-Posten. — Triest: Vertrag de» Llotzd mit der ägyptischen Regie rung. — Pesth: Die Eiöffnung der Univeisttät. — Berlin: Berathung der Würzburger Convention. Ein neapolitanischer General. — München: Zur Anwesen heit des Kaisers von Oesterreich. Gezogene Geschütze. Stuttgart: Ankunft des Kaisers vonDesterrrich. — Karlsruhe: Der Großherzog nach Stuttgart. — Braunschweig: Landtag rinberusen. — Brüssel: Die Kaiserin von Oesterreich. — Neapel: Austritt Garibaldi'scher Freiwilligen. Die Belagerung von Gaeta. Aler. DumaS abgereist. Das Gefecht vom 12. November. König Franz. — Genua: Freiwil lige «uS Neaprl zurück. Ein Schreiben Garibaldi'S. — London: Cabinrtsralhssitzungrn. Kaiserin Eu genik. Ein Schiff gescheitert. Landtag-Verhandlungen. vre-durr Nachrichten. Proviuzialuachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Plauen. Meißen.) Vermischte-. Statistik und Lolk-wirthschast. Kruilleton. Tage-kalender. Inserate. Börsen nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Pari-, DiruStag, 20. November, Abend-. Lu- Rom wird vom 17. d. M. gemeldet, daß General Goyon die Piemontesen zur Räumung von Terracina aufgrfordert habe. München, Mittwoch, 21. November. Die heu tige „Reue Münch. Ztg." bringt ein Telegramm au« Neapel, welche- meldet, daß in der Provinz Abruzzodie „Reaction" immer weiter um sich greife. Feuilleton. Coralie Walton, die englische Provinzschauspielerin. Sin« Episode au« dem wirklich«» Letzen. Von G- Vanbeahoff.*) (Schluß aut Nr. 272.) „Als ich Wieder auf der Straße anlangte," erzählte Lionel Ransom weiter, „stand ein Constabler unter der Laterne. AlS ich bei ihm vorüberging, faßte er grüßend «n den Hut und sagt«: „Guten Abend, Sir! — Sehr lustig heute da oben!" — „DaS kommt aber wohl selten?" entgegnete ich. — „O nein, Sir! So geht'S alle Nächte! DaS ist daS besuchteste HauS von ganz London." — „Aber, um'» HimmrlSwillen," s«gte ich, „waS für rin HauS ist e» denn?" — „O, Sir!" antwortete er, „da» sollten Sie doch wiße«, da Sie eben herauSkommrn." — „Nesn, ich weiß e» nicht; ich wollte Mistreß Wilton in Privatangelegenheiten sprechen; bin ihr und ihrem Hause aber völlig fremd und unbekannt." — „Ah!" sagte der Constabler, „daS ist merkwürdig; eS giebt wenige junge Leute in London, die das von sich sagen können . . . e» ist da» erste Gelegenheit-Hau» der Stadt!" — „Großer Gott!" rief ich au» und fiel, wie vom Schlage getroffen, zu Boden. „Hoho!" rief der Constabler, indem er mich auf richtete; „waS ist Ihnen denn? — Sie sind unwohl, Sir, und sollten dort in der Taverne etwa« Stärkende» trinken, es giebt da ausgezeichneten Brandy; da» wird Ihnen gut thun, Str!" — Ich verstand de« Wink de» *) An«tz«ffea „vlättrrn au« d«« La,i buch« ,im« Schauspieler«", Stzersetzt von X.». Liaterfeltz. Berlin, >. Behr'1 Buctzd-indlun- («.So«). Der piemontesische General Pimelli, welcher dort befehligt, mußte in den Städten Aquila, Avrn- zano und Civita Dueale den Belagerungszustand verkündigen. Mailand, DienStag 21. November. Die heu tige „Prrsrveranza" meldet au» Neapel, vom 14. November, daß neuerding- daselbst wieder Demon strationen zu Gunsten de- König» Kranz ll statt gefunden haben. Tausende von Personen au- de« ärmsten Stadttheile durchzogen unter Hochrufen für den König Kranz die Straßen, rissr» die pie- montefischen Fahnen herab und pflanzten bour- bonische dafür auf. Beim Bahnhöfe wurden die selben von der Rationalgarde umringt, größten- theil- gefesselt vnd sodann eingekerkert. Dre-drn» 21. November. Während die „Kölnische Zeitung" und Blätter von gleicher Farbe nicht müde werden, das Thema zu variiren, der Besitz Venetien» sei nicht nur für Deutschland, sondern auch selbst für Oesterreich wrrthlo», während e» diese Blätter den osficiösen Korrespondenzen des Berliner Preßbüreau» sehr Übel nehmen, daß dieselben in Bezug auf Venedig anderer Meinung find und dessen Besitz für ein deutsche- Interesse erklären, wird nun auch von fran zösischer militärischer Seite gezeigt, wa» Venedig sür Deutschland bedeutet. Man wird sich erinnern — sagt die Wiener „Presse" — daß kurze Zeit nach dem Frieden von Villafranca der französische Geniegrneral und Marschall Niel in Wien ankam und nach kurzem Aufenthalt nach Verona und Venedig reiste, wo er sich längere Zeit aufhielt, um dann über Turin nach Pari- zurückzukehren. DaS Gerücht wollte damals wissen, der französische Marschall, der bekanntlich bei Solferino eine der schwierigsten militärischen Aufgaben löste und eigent lich den Rückzug der Ocsterreicher entschied, sei damals mit einer militärischen Mission betraut gewesen. Die französische Regierung hat seitdem eine Anzahl Stabs offiziere nach verschiedenen Thrilen Italien- geschickt, und Marschall Mel hat Naprleon III. vor einiger Zeit in Form eine» Gutachten» über dir militärische Leistungsfähigkeit Italien» im Allgemeinen und über Venetien und drsse« Bedeutung für Oesterreich und Deutschlands insbeson dere, ausführlichen Bericht erstattet. „ Wa» in diesem Be richte über die militärische Macht deS werdenden König reich» Italien gesagt wird, ist wenig schmeichelhaft für die Italiener und bildet auch nicht den Hauptpunkt des mili tärischen Gutachten» des Marschalls Niel. Aber manche neue und interessante Gesichtspunkte entwickelt dieser Ge- niegeneral in Bezug auf Venetien. Er nennt das vene- tianische Gebiet daS Glacis der Alpenkette, und bezeich net eS al» eine strategische Nothwendigkeit sür Oesterreich, weil die Constguration der Gebirgszüge so gestaltet ist, daß derjenige Staat, welcher im Besitz der sogenannten natürlichen Grenze Italien», der Alpen und de- Jsonzo ist, Herr des Trirstinischen Gebietes und der dalmatinischen Küste werden muß. ES wird in dem Berichte erinnert, daß zur Zeit der Macht Venedig» die Republik diese Ge biete besessen hat, und daß das neue Königreich Italien nothwendigerweise auS strategischen und kommerziellen Gründen diesen Besitz sofort anstrebrn müsse. Oesterreich würde, wenn da» Venetianische für Len Kaiserstaat ver loren ginge, genöthigt sein, jenseits deS Jsonzo neue Festungen und befestigte Lager zu errichten, welche rin ähnliches Quadrilater werden müßten, als das an der Etsch und am Mincio, um der Kalamität zu entgehen, Triest und Dalmatien zu verlieren und vom adriatischcn Meer abgrschnitten zu werden. Diese militärischen Bauten müßten so kostspielig sein, daß die Abfindungssumme, welche Oesterreich bei einer friedlichen Lösung der vene- tianischen Frage möglicherweise bezahlt werden könnte, davon verschlungen würde, ohne daß eine sichere Garantie dafür gegeben wäre, daß die ehemaligen transmaritimcn Besitzungen Venedigs nicht in die Hände der neuen ita lienischen Großmacht fallen würden. Marschall Niel glaubt deshalb nicht, daß Oesterreich sich zu einem Aufgeben jirins.—H-n- Menschen, drückte ihm einen Schilling in die Hand und bat ihn, mich allein zu lassen. — Er faßte an den Hut und verschwand dann in der Taverne. „Gerechter Himmel! „Ich war wie betäubt; meine Knie schlugen gegen einander und das Herz that mir weh. Ich löste mir die Cravatte und versuchte durch schnelle- Gehen wieder zu mir selbst zu kommen. — Endlich klärten sich meine Ge danken wieder und die entsetzliche Wirklichkeit trat zurück vor meine Seele. Und dennoch konnte ich eS noch nicht glauben; r» mußte ein schrecklicher Traum sein, der meine Sinne gefangen hielt. „Ich eilte mit verzweifelter Entschlossenheit nach dem Hause zurück und klingelte, als gälte e», die Tobten zu erwecken. Dieselbe schlumpige Dirne öffnete die Thür, ich eilte aber sogleich an ihr vorbei, trat in das Hau» und rief: „Mistreß Wilton! Ich muß augenblicklich Mistreß Wilton sprechen!" — „Wer ruft mich?" fragte eine kaute heisere Stimme von der Treppe herab, und «in dicke», gemein auSsehende» Frauenzimmer von un gefähr vierzig Jahren stieg, übertrieben hrrauSgepuht, mit blosem Nacken und Busen, langsam die Stufen hinab. Ihre Wangen waren auf auffallende Weise ge schminkt, aber au» den aufgedunsenen Zügen traten dem Auge doch noch klassisch« Umrisse entgegen, und als sie im Hellen Lampenlicht« stand, erkannt« ich mit Schrecken eine Ähnlichkeit mit Coralie's sanftem und unschuldigem Antlitz. „Sie winkt« mir, ihr in den Salon zu folgen, der jetzt glänzend erleuchtet war, und sagte, nachdem sie sich gesetzt: „Ich glaube nicht, da» Vergnügen zu haben. Sie zu kennen, Sir?" — „Nein, Madame," sagte ich, „und wollt« Gott, ich hätte niemals Ihre Bekanntschaft gemacht." — „Wa»?" lachte sie verächtlich. „Sind Sie etwa zu dieser Stunde der Nacht hierher gekommen, um Venetien» entschließen könne, und spricht sich sogar dahin au», daß die übrigen deutschen Staaten, wenn sie ein Interesse an dem Handel deS mittelländischen MerreS haben, genöthigt sein werden, sür das Verbleiben Illy rien» und Dalmatien» bet Oesterreich, al» einem mit, 'Deutschland eng verbundenen Reiche, in die Schranken zu treten. Sollte es jedoch, so schließt der Verfasser, im Interesse der Politik deS Kaisers Napoleon liegen, dem Königreich Italien seiner Machtstellung und seine- Han del- wegen das Gebiet der ehemaligen Republik Venedig zum Schaden Oesterreich» hinzugefügt zu sehen, so würde der Kaiser genöthigt sein, diese Politik mit einer Waffen macht zu unterstützen, welche hinter der Unterstützung de» vorigen Jahre- nicht zurückbleiben dürfte. Im Falle de» Gelingens jedoch, erklärt die französische Autorität, würde die Frucht de» Siege» die glänzendste sein, da Frankreich, hinter dem neuen Italien stehend, in dessen Händen sich die wichtigsten strategischen Punkte finde« würden, einen unwiderstehlichen Druck bis Wien und Süddcutschland auSüben könnte- Die Nothwendigkeit für Italien dagegen, sich sowohl maritim als militärisch auf Frankreich zu stützen, erscheint dem Marschall ganz außer Zweifel. — WaS sagen die „nationalen" Blätter zu dieser Ausführung eine» französischen Marschall- und Genie- general» ? Tagesgeschichte. / Dre-deu, 21. November. Gestern Abend ist Se. Hoheit der Herzog von Nassau, über Leipzig von Frankfurt kommend, hier eingetroffen, hat im „Hotel Royal" das Souper eingenommen und ist Nachts ^1 Uhr mit dem Courierzuge nach Wien abgereist. Dre-den, 21. November. In der heutigen Sitzung tzerZweitenKammer wurde die specielle Berathung de» GewerbcgrsetzcS fortgesetzt und 88- 15—17 erledigt. Bei dem erster», der für die Ausübung deS HufbeschlagS und die Leitung von Bautrn einen Befähigungsnach weis forderte, wurde diese Erfordrrniß sür den Husbe- schlag mit 39 gegen 32 Stimmen abgelehnt, sür die Bauleitung hingegen einstimmig angenommen. Bei 8- 16 (Gewerbebetrieb der Ausländer) wurde die Ermächtigung für die Regierung zum Abschluß auf Gegrnseitigkrit be ruhender Freizügigkeitsverträge gegen 21-Stimmen abgr- *»hnt, dagegen der Antrag des srühern StaatsmiuisterS Abg. l)r. Braun: ,Di« Kammer möge im Verrin mit der Ersten Kammer die Skaatsregicrung ersuchen, in geeignet erscheinender Weise auf eine gemeinsame FreizügigkeitSgesetzgebung in den deutschen Bundesstaaten hinzuwirken" «instimmig angenommen. Wien, 20. November. Die „W. Ztg." enthält fol gende kaisrrl. Verordnung vom 17. November, wirksam für alle Länder, mit Ausnahme de» lombardisch-venetia- nischen Königreiche-, die HinauSgabe von Münz sch ei nen betreffend: Um bii den gegenwärtigen, den Umlauf der Scheidemünze störenden Verhältnissen de« Silderagio« dem dringenden Bedürf nisse de« Kleinverkehrs die erforderliche Abhilfe zu verschaffen, finde Ich, nach Vernehmung Meiner Minister und nach Anhi- rung Meine» ständigen ReichSrathe«, die HinauSgabe von Münz scheinen für dir Länder außerhalb des lombardisch-venetianischen KdnigreichrS, al« ein« provisorische Maßregel, gegen nachirägliche verfassungsmäßige Behandlung in der nächsten Versammlung Mei ne« gesammten SirichSrathe«, unter folgenden Bestimmungen an zuordnen : 1) Die Münzscheinr werden auf den Betrag von IO Kr. L. W- lauten und in demselben bei allen Zahlungen unter einem Gulden von den dffentlichen Kassen der gedachten Länder ange nommen werden. 2) Die LandrShaupt- u. EammlungSkassen werden die Münz scheine an andeie Lffentliche Kassen, Gemeinden und Parteien, bei welchen sich das Bedürfnis nach denselben kundgiebt, gegen den gleichen Betrag in Banknoten hinausgeben. 3) Die Gesammtsumme der nur nach Maß de« strengsten Verkehrlbedürfniffe« in Umlauf zu setzenden Münzschune hat 12 Millionen Gulden nicht zu überschreiten. Sobald da« Dcdürfniß nach diesem AuSglrichungSmiltel für den Kleinverkehr nicht mehr besteht, wird dir Einziehung der Münzscheine sogleich erfolgen. 4) Auf die Verfälschung oder Nachahmung dieser Münz scheine sind dieselben Strafen, welche auf die Virfälschunz und mir das Geständniß zu machen?" — „Ich kam hierher," entgegnete ich, um die Mutter von Coralie Walton, oder Wilton, zu sehen; ich habe sie gesehen, und nun ist meine Hoffnung begraben! — Allmächtiger Gott! Coralie's Mutter ist eine —!" „Coralie!" sagte das Weib mit gänzlich gleichgiltiger Stimme, indem sie aufstand, um die Thür zu schließen; können Sie mir Etwas von ihr mittheilen? Bringen Src mir Nachricht von meinem Kinde? Sie ist aus mei nem Hause entflohen!" — „Gott sei gedankt!" rief ich auS; „sie ist seiner Ansteckung entgangen; lassen Sie eS mich auch verlassen, und verflucht sei die Stunde, in der ich seine Schwelle überschritten!" — „Aber mein Kind, Sir? Mein Kind!? Ich verlange zu wissen, wo Sie mein Kind verborgen haben?" — „Wenn Sie nicht wissen, wo eS ist," entgegnete ich, „will ich eS Ihnen auch nicht sagen. ES möge Ihre Strafe sein, zu er fahren, daß Sie Coralie's und mein Glück für immer vernichtet haben. Leben Eie wohl!" — Al» ich jedoch meine Hand auf den Drücker der Thür legte, rannte sie durch das Zimmer, ergriff mich beim Arme und schwur, daß ich nicht eher das HauS verlassen solle, bl ich ihr gesagt, wo ihr Kind verborg«» sei. Sie klammerte sich krampfhaft an mich an, aber ich schüttelte sie mit einer gewaltsamen Anstrengung von mir ab, rannte auf die Straße, warf mich in einen Cab, fuhr nach einem Bahnhofe und war vermittelst NachtzugeS am andern Morgen in Liverpool. „Von dort auS schrieb ich an Coralie... was, weiß ich nicht mehr. . . aber cs war ein wildes, leiden schaftliche-, ewige« Lebewohl. In einer Nachschrift fügte ich noch hinzu, daß, wenn sie aus die Erfüllung meiner Versprechungen drrngen sollte, ich bereit sei, sie zu heirathen, daß jedoch unser Hochzrit-tag» sie zu gleicher Zett zur Frau und Witwe machen werde. N^chahmang von öffentlichen, al« Münz« geltenden Srebttpopie- ren bestehen, verhängt. ü) Dir geg nwärtige Maßregel wird der Soatrole Meiner StaaiSschuldeneomm ssion unterstellt k) Der Lriier Meine« Finanzministerium« ist mit dem Voll züge beavstragt. Schtndrunn, d«n 17. November 1860. Fran, Joseph w.z,. Graf ». Nechberg m. z». v. Plener m. p. Aus allerhöchste Anordnung Freiherr v- Nansonaet m. p. — (W. Bl.) Das Namens fest Ihrer Majestät dec Kaiserin wurde gestern in allen Pfarrkirchen Wien» durch feierliche Hochämter begangen, welchen die Ge- meindevorstäude aller Bezirke und die Schuljugend bei wohnten. Kronprinz Erzherzog Rudolph und Prin- zessin Gisela werden heute Dienstag von Schönbrunn in die k. k. Hofburg übersiedeln. — Der englische Gesandte, Lord LoftuS, wird noch 3 bi- 4 Wochen in Wien verbleiben, von Wien nach London reisen und wahrscheinlich erst zu Neujahr in Berlin eintreffen. Die Ankunft deS neu ernannten englischen Gesandten am hiesigen Hof«, LordS Bloomfield, aus Berlin ist nach den bisherigen Berichten für Ende diese» MonatS festgesetzt und sind bereits Verhandlungen mit Lord LoftuS im Zuge wrgrn Uebcrnahme d^r GesandtschaftSlocaliläten. Triest, 17. November. (D.-Z.) Wie ich vernehme, ist der österreichische /^Lloyd" im Begriff, mit der ägyptischen Regierung einen Vertrag wegen de» Transportes der mit den Dampfern der Gesellschaft be förderten Reisenden und Maaren auf der ägyptische« Eisenbahn abzuschließen, in welchem Vertrage dem Lloyd dieselben Zugeständnisse gemacht werden sollen, wie sie . der englischen „Oriental-u.Peninsular-Comp." verliehen wurden. Der Vertrag wird auf 4 Jahre abgeschlossen. E» befinden sich gegenwärtig 18 Schiffe unter Ladung in Triest. Pesth, 17. November. (Pr. Z.) Dir Eröffnung unsrer Universität ist im besten Zuge; am Donnerstage ha ben die Einschreibungen begonnen, und heute Vormittag wurde in der Universttätskirche bereits da» „veni «pirilus Ede" abgehaltrn, daS dem Anfänge des Schuljahre stet» vorherzugehen pflegt« Berlin, 20. November. (N. P. Z.) Zur Berathung über die Vorschläge der Würzburger Konferenz hinsicht lich der Bundeskriegsverfassung soll in Berlin' eine Commission österreichischer und preußischer General« zusammrntrcten. Als ein preußisches Mitglied dersrlbr« wird der General v. Moltke, Chef deS großen General stabe», bezetchnrt. — Der neapolitanische General Graf d'Aragona, der sich in außerordentlicher Mission deS Königs von Neapel nach St. Petersburg begeben hatte, ist von dort hier eingetroffen und wird einige Tage hier verweilen. München, 19. November. (Allg. Ztg.) Wie ich auS sicherer Quelle vernehme, fand noch am 17. d. M. eine längere Unterredung Ihrer Majestäten des Kaiser» von Oesterreich und deS König- statt, der Niemand weiter beiwohnte. Die Geschühprüfungscommission hat sich für die gezogenen Kanonen preußischen System entschieden. Wie man hört, sollen vorläufig 6 Batterien mit Sechspfündern dieser Art versehen werben, und die deSfallsigen Anträge demnächst der allrrhbchsten Stelle unterbreitet werden. Die Geschütze würden hiernach aus Gußstahl hergestellt werden. Stuttgart» Montag, 19. November. (Tel. d. W. Z.) Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist heute in Ulm vom Prinzen Friedrich begrüßt worden und Abends um 9 Uhr im erwünschten Wohlsein hier ein getroffen, wo Allerhöchstderselbe auf dem Bahnhofe vyn Sr. Majestät dem Könige empfangen wurde. Kari-ruhe, 19. November. (K. Z.) Der Groß herzog ist heute Ahend nach Stuttgart abgereist, um daselbst mit dem Kaiser von Oesterreich zusammenzu treffen. Der Großherzog wird unmittelbar nach der Ab reise deS Kaisers auch wieder hierher zurückkrhren. Braunschweig, 17. November. (N.-Z.) Durch Ver ordnung vom 14. d. M. ist der zehnte ordentliche Land tag birufen und die Mitglieder der Landesversammlung „Ihre Antwort war wie sie selbst. Ich habe sic noch und will sie Ihnen vorlesen." Er holte auS einer Brieftasche einen kleinen zer rissenen und entfärbten Brief und las mit zitternder Stimme folgende Worte: „Lebe wohl, Lionel! Ich mache Dir keine Vor würfe, noch halte ich Dich bei irgend einem Ver sprechen. Ich entbinde Dich von Allem, was Du mir zugesagt. Meine Begriffe von Ehre sind ebenso streng, wie die Deinigen; aber mein Herz ist gebrochen! Weshalb erwecktest Du eS einst zu einer Hoffnung auf Glück? Sei glücklich und vergiß die elende Coralie." „Wie konnte ich einem solchen Briefe widerstehen? Weshalb flog ich nicht zu ihren Füßen und nahm sie mit hinüber in die neue Welt, wo Niemand ihren Namen und ihr Geschick crrathrn hätte? — Ich weiß eS nicht! — Ich war geblendet durch ein falsches Ehrgefühl, das den Mann zum Schurken macht. Diesem Phantome opferte ich meinen Frieden und ihre Hoffnungen; diese» Phantoms wegen ward ich ihr Mörder, vergaß ihre Schönheit, ihre Unschuld, ihre edle, treue Natur und floh hinweg wie ein elender Feigling. — In drei Tag<n befand ich mich auf dem atlantischen Ocean. — DaS Uebrige wissen Sie!" O * O Am nächsten Morgen war der Unglückliche zur Armee deS Generals Taylor nach Merico abgcrcist, und bald darauf las ich auf d:r Liste der Gefallenen in der Schlacht von Buena-Vista den Namen Lionel Ransom. Kalender-Literatur. Unter den belletristisch aus gestatteten Kalendern sür da» Jahr 1861 behauptet „Auerbach'» Volkskalender" (Leipzig, E. Keil) dea
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