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Dresdner Journal : 29.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186011291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18601129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18601129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-11
- Tag 1860-11-29
-
Monat
1860-11
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 29.11.1860
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t, 278. DonuerStag, dell 29 Novembers — — .IkO>l >5' '' 'Ü'N,1.,?^ "ü.^7 '' 1860 Tldnuresrest^rrtst: »brllcl»; »>rill».1v dr»«^j l« -s- 1v „' t, i, (t»«u ko«- «M «»»»tUel» i» 0r—»»r »5 f ^»,»»«1«^ Lto»«l»o bluiEer»^ LlM. „ 1 «l»l»M b>»>» > Ksstrskntprxtst: VNt a,L K»llv» vio«r --,t>»lt«o«v ^tzll«: ! Issk. v»d»r «» r«ii»: r «»». .. . ,. ö <r»,Uel,, wl» u-r 8»«»- m>ä r«i«t»«A ^deuä, Nir äo» kotg»»1«i» r»U^ ; l> - ki «i ,1 -^r te.ll «..^U, , , i -MS»SSW»»»SSn»üS«WSl«W» L t 4 i <1 r.1 t. Z VerantwortNcher Redakteur . 3- T- Hartmanns Laserateuannahm« auswärts: lUpiiE: t',. U>»Fgiv»e»r^»», 6omrni»»tonlr cke» Vrk»d»er ^ooruol»: «beuä»elk,t: U. Ul)»»»»; Lltoo»; Un»»»»r»i» Sc Vooex»; larlw: tt»ni-ir^-,clie ttiirtiti., Ii»r»»rr»»'» liure»»; L. 8e»i.vrr»; krxuidvrt «. A.: ^L»o»»'»vil« vuobtiuoälun^; Ldi»; ^»oux U»v«r»»r k»rt»: r. (2L, ru« des doo» «uk»u»); kr»x: k«. Luxi-rcu» llucbbxodluug. " cherausgeber: llövixl. ktxpeditioo do« Dresdner Jour«»!», ' vrosäsu, U»ri«u»tra»»o !tr. 7. > I, I lf o/. .» .gö.x 1'.', UchklIU .1 . N. U il.ütlvl. El. />- ttiMi .' . ^1.1 l..-!k . ! r . i !uo - Amtlicher Theil. »»lletin. . In dem Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Fran Kto« Prinzessen macht sich henke, obgleich Hvchstdie- selben in der vergangenen Nacht weniger geschlafen «nd mehr gehustet habe«, doch eine wettere Abnahme der Kiankhett bemerkbar. Dresden, am 28. November 4860.^' '' >vr. v. Ammon. vr. Grins'rr. .ki'i^s! niik.n!-',- . . 4.. Nichtamtlicher Shell. Nest erstech» rettgraPhisehr Rachrtchte» Zritungsscha«. (Kranzvfische Blätter. —Allgemeine Zrttuna.) rageSgrschicht«. Dresden: Kammerverhandlungmi; —> Wien: Ernennungen. Organistrung de» Kriegsrttini- ftrrrumS. Pefth: Zur OrgantstttiouLfta-e. — Le» meSva«: Berachung über die Einverleibung de« Ba- «al» in fUützar». e— Klausen bürg, ' Magyarisch« Agitation sür die Union mit Siebenbürgen. — H«r» »«nnstadt: Sachsen-Bersammlung. Ber mischt,«. — Berona: Tagesbefehl venedek's. Besestigung-ardei' ton. — Berlin: Der Sprachenstreit in Posen. Sanmr- . luage« sür da» Vteiudenünal. — Stuttgart: Hör» zog Paul von Württemberg f-. — Malchin: Vom Landtag«. — Pari«: Gras Persigny. Zur Preßfrage. , Anleihegerüchte. Fould. Neue Broschüre«. — Bern: Annerimrsgetüste. Gardue sicher Protest i« der Lis» thümrrangelegenheit. — Brüssel: Berichtigung. — Neapel: Manifestationen der Garibaldianer., Der Stattholtereirath modistcirt. Belagerungszustand für« ganze Land in Aussicht. König Franz nicht erkrankt. T.«ri«: Emission von Echahscheinen. Projekt einer neuen Einthcilung de» Staate». Der Titel „König vou Italien". — Rom: Terraeina von den Piemon» tose« besetzt. — Mailand: Garibaldi. — Kopen- Hagen: Eecdesestigungcn. — Montenegro: Ber- mähl««g de» Fürsten. Abreise der Fürstin - Witwe. Die Gvenzregulirung» - Commission aufgelöst», e^r Llerandriv«: Herr v. Lefsep». — New-Hottfr SrPMttstisch« Bewegung. W»/ PMNHMsFstllMchchWdzNGHDW. Dresdner Nachrichten. Srovinatalvachrichte«. (Leipzig. Zwickau. Lößnitz.) Bermischket. Statistik und Lolktwirthschaft. Ae»illet»n. rageßkalender. Inserate. Börsen- uachrichte». Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 28. November. Bei einer dem Szathmarer Obergespan, Grafen Karolyi, bei seiner Durchreise durch Debreczin am 26. d. M. gebrachten Abendmufik mit Fackelbeleuch tung find bedauerliche Excesse vorgefallen, welche das Einschreiten des Militärs nothwendtg mach ten und noch an demselben Abende circa 30 Ver haftungen zur Folge halten. Die heutige „Wien. Ztg." enthält die Ernen nung von 18 neuen Obrrgesparren für Ungarn. Durch eine Verordnung de» Staat-Ministerium» vom 26 November wird die schleunige Vornahme neuer GemeinderathSwahlen in den deutschen Kron ländern auf der Grundlage des GemeindegesetzeS von 1849 angrordnet. Kassel, Mittwoch 28. November. Der Land tag wird morgen Mittag 12 Uhr von dem Minister des Innern, Bollmar, eröffnet. ..«i i, u 1 n m N'u-rr",«». kH Feuilleton. k. Dresden, im November. Da» hiesige Consrr- vatortum für Musik (LandhauSstrahe 6, II), unter dem Protektorate Er. königl. Hoheit de» Kronprinzen, hat m der letzten Zett so erfreulich« Fortschritte gemacht, daß «» gerechtfertigt erscheint, hier darüber einige Mttthet- lungen zu geben. — Nachdem e» den Bemühungen des vollziehenden Direktor», Herrn F. Pudsr, gelungen war, in Herrn Kapellmeister vr. Julius Rietz der Anstalt einen ««ßrvordtntltch thätigen, umsichtigen und seiner Aufgabe in jeder Hinsicht gewachsenen artistischen Leiter zu ge winnen, widmete dieser dem Unternehmen seine unge- thöilte Aufmerksamkeit und traf nach genommener genauer Einsicht in die Lehrkräfte und gelammte Organisation de» Institut» dir zweckmäßigsten Maßregeln sowohl in künstlerischer al» administrativer Hinsicht, welch« dem Con- servatorium schnell viele neue Zögling« z«führtrn. Unter diesen Anordnung«« find namentlich die während de» Winterhalbjahre» stattfindenden Abrndunterhaltungr« zu nennen, welche Herr vr. Rietz im Einverständnisse mit dem Lehrerkollegium einrichtete. In denselben sollen «ar Botträge der Zöglinge zu Gehör kommen und dadurch die Lust dieser und die Thetlnahm« eine» rngern Kreise» de» musikalischen Publicum» erweckt werden. Bi» jetzt haben zwei derartige Soireen stattgefunden, in welchen Orchester- und Kammermusik, Gesangsstücke (Arie«, Duette), Jnstrumentalsolt rc. zur Aufführung käme«. Waren die» selbstverständlich auch durchweg nur schüler hafte Leistungen, so beansprncbien doch viel« deiltlhen die volle Theilnahme der Zuhörer. Namentlich warm r» di« Lüftungen der Bla»instnnnenttstrn, wie fi« wohl t» Aageublick« kein zweite» Konservatorium in D«utfch- tand — da» in Prag au-genommen — Herstellen könnte; PsrsSt Mittwoch, >8. November. Der „Mo- «itetttz" weid«, daff Sraf Fiahault zu» Botschaf ter iv Lottdo« ernauut »orde« ist. Ber», DteuStaa, 27. Novembrr. Der Bau- deSraAAt ausführliche Beschlüsse gefaßt über aü drE^vtzndeSrath zu bringende Anträge »egen beträchtlicher Waffevanschaffungen für die rtdge- nSsfische Armee. , Luri», Dienstag, 27. November. Rach hier eiugetrostenen Nachrichten aus Neapel würde der Kö»ig Victor Gmauuel heute nach Palermo ab- reisen. Larin, Mittwoch, 28. November. SeritN« a»S Neapel vom gestrigen Lag« melde«, baß Pinrlli in Avezzano < Abruzzen) elvaerückt und der Distrikt pacificirt worden ist. Der Erzbischof von Rrapel wird erwartet. Die Abreise Victor Ema- nuel'S nach Gicilien ist wegen übler Witterung abermals verschoben worden. Die Ge»eral-E»n- sulta ist auf den 2. December einberufen, ... . - , , , DrrSdeu, 28. November. > Die in KrankreichgewährtrnVerfassungSrefor- me n werden von den frauzüstschon Blättern natürlich hoch ausgenommen. Dl« havboffictrllen Blätter geben ihr« Be geisterung über die Reformen in den lebhafteste» Aus drücken kund, und die übrigen drücken ihr« Zufrirdeuhrtt d«rüb«r au». In der „Patrik" ergreift Herr Dela- warre da» Wort. „Alle Welt wird — sagt derselbe — dir hohe Wichtigkeit dieser Decrete brgrcisrn. Die großen Staatskörper werden in Zukunft an der allgemeinen Po litik Thril nehmen; durch die Erweiterung der Veröffent lichung der Debatten wird da» ganz« Land dabei inter- «sfirt. Durch Unterz«ichnung dieses Dekrete», da» sür dir Geschichte der Regierung de» Kaiser» bezeichnend ist, girbt derselbe einen glänzenden Beweis seine» Vertrauen» znm Volke und der Stärke seiner Regierung." Da» „Pays" läßt Herrn Granter d§ Caffagnac spreche«. Derselbe sagt: „Der Hauptcharakter der von dem Kaiser brschlofftnen und verwirklichten Maßregeln ist ihre frei willige Initiative. Der zweite Eharakter dieser Maßregeln ist dir Vereinigung de» politischen Geiste» mit der Er haltung der Autorität. Di« große« Staatskörpcr werde« «m Kraft aewinnin uud der Thron nicht» von der seiiri- ß«N verlieren. Mit einem Worte: es ist di« Vereinigung P«A tichttih nwlwtvüwi«, ohn» di« Unbequrmlichkrtt rued Gefahren de» parlamentarischen System»." Die demo kratische „Presse" sagt über die Reformen: „In ihrer Gesammtheit siud sie erheblich: sie find eS an sich und mehr noch vielleicht durch die weitern Entwickelungen, deren sie fähig erscheinen." Die „Döbats" sagen: „Man wird die Tragweite dieser Reformen zu prüfen und zu untersuchen haben, ob sie, um sich zu vervoll ständigen, nicht andere verlangen. Heute können wir nur der Regierung Beifall und Glückwunsch bringen über den glücklichen Weg, den sie betreten hat, stufenweise und so langsam e» auch sein mag, die Gewohnheit der Oeffent- lichkeit und der Diskussion wieder aufzunehmen. Das wird für unser Land, welches dessen bedarf, die Schule der Freiheit wieder eröffnen." — Es ist jedenfalls als ein Symptom sür den Charakter der heutigen Weltlage auf zufassen, daß in der deutschen Presse aller Partet- schattirungen die vom Kaiser von Frankreich gemachten Vrr- fassungSconcrsstonen nicht al- solche ihre Würdigung finden, sondern nur als Mittel zu Zwecken der äußern Politik besprochen werden. Man will darin die Vorbereitungen zu einem großen Kriege sehen. Wir wollen dem Miß trauen in dieser Beziehung durch Wiedergeben der Ur- thriledcr deutschen Presse hier nichtNahrung geben. Einem in gemäßigter» Sinne gehaltenen Artikel der „Allge meinen Zeitung" möge aber noch Folgende» entnom men sein: „Im nächsten Jahre finden die allgemeinen Wahlen für den gesetzgebenden Körper statt. Der Bruch mit dem Clerus ist vollbracht. Die RegierungScandida- ten können nicht mehr auf die geistlichen Wahlagenten doch giebt es dort keine Gesang»- und Pianoforleklassen. — Möge dem jungen Institute die Gunst seiner hohen Gönner und des Publikums erhalten bleiben, damit eS frisch emporblühr und gedeihe. Theater. In Karlsruhe hat Herr Ed. Devrient bei der schon erwähnten Aufführung der „Räuber" die Bearbeitung derselben der Originalausgabe möglichst nahe gerückt und dem Werke Zeit und Tracht des acht zehnten Jahrhunderts wiedergegeben. — AuS Paris schreibt man, daß eS den Bühnen an guten Novitäten durchaus fehlt. Von einer Eomödie E. Äugte«'»: »be» kllkronles", erwartet man Unterhal tung, weil darin Porträts bekannter Persönlichkeiten vor kommen sollen. In den untergeordneten Theatern amü- sirt sich das Volk an den ausschweifendsten materiellsten Sprctakelstücken. Selbst das Vaudeville ist tief gesunken; Geist, Witz und Grazie sind den Verfassern abhanden gekommen, sie reden jetzt eine Sprache, die dem feinen Geschmack geradezu in» Gesicht schlägt. « Bon Heinrich Dietz in Leipzig ist ein Aufruf zur Gründung von naturwissenschaftlichen Anstalten in allen Städten Deutschland» auSgrgangen. Zweck der Anstalten soll sein: Die Keuntniß der un» umgebenden Natur durch alle Schichte« der Bevölkerung z» verbreiten, der Jugend zur Belehrung, dem Alter zur Uaterhaltung dienend. Der Verfasser sagt über die Art und Weis«, wie die Gründung von naturwissenschaftlichen Anstalten, besonder» in den kleinern, finanziell weniger günstig au-grstatteten Städten vor fich gehen könnte: „Ma« lege zuerst den Grundstein dazu, indem man d«« bekanntesten der Körper: „da» Wasser", al» den Gegenstand der nähern naturwissenschaftlichen Bettach tungen untersucht und dann nach und nach auf dieser zähle«. Im Gegentheil, der ClrruS wird seinen Einfluß »egen sie verwendrn und überall sür den Opposition»- candidaten agitiren. Au» dem Ergebniß der letzten Ge- metndewahlcn läßt sich auf eine große Rührigkeit der Verbündeten Malkontenten und insbesondere aller libe ralen Fraktionen schließen. Die Regierung befindet sich dahrr in der unabweiSlichen Nothwendigkeit, gegen die klerikalen Einflüsse eine Stütze in der liberalen Meinung z« suchen. E» drängt sich den politischen Kreisen und dem Publicum noch eine andere Frage auf. Schon vor einigen Monaten wurde an hoher Stelle versichert: dem nächsten Krieg werden liberale Eoncessioucn und diese« ein Ministerwechsel vorauSgehrn. Der Ministerwechsel ist eingetteten, die Concessionen werden bekannt gemacht. > Gehören sie zu den Rüstungen für den nächsten Krieg?" 'Letztere Frag« beantwortet dieselbe Correspondenz folgen dermaßen; ES werde nicht unwahrscheinlich, daß der fran zösischen Regierung aufrichtig daran luge, den Krieg oder revolutionäre Ereignisse im Frühjahre nicht aufkommen zu lassen. Dir allgemeinen Deputirtrnwahlrn im näch sten Jahre seien nicht au» dem Auge zu verlieren. Die Erhaltung de» Frieden», da- Einschlägen einer liberalen, im Innern productiven, d«r öffentlichen Meinung und der DiScussion Raum gebenden Politik sei zur Hintan haltung zahlreicher Opposition-Wahle« und zur Bildung einer neuen Kammer, auf welche die Regierung sich ver lassen und mit welcher sie sieben Jahre lang zusammen leben könne, unbedingt nothwendig. Die Pessimisten sähen in den Concessionen nichts als die Einleitung zu dem großen Kampfe mit England. Tagesgrschichte. Dresden, 28. November. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer stellten der Äbg, Jungnickcl und Genossen einen Antrag auf Wiedervorlegung des dem Landtage von 1850/S1 vorgelegt gewesenen Gesetz entwurfs wegen Abänderung der VerfassungSurkunde und der Wahl der Landtagsabgcordncten, der nächsten Freitag von dem Antragsteller motivirt werden wird. In der Berathung de» Gewcrbegesetze» ist die Kammer heute bis zu 8- 60 vorgeschritten und hat bei 8- 61 einen Antrag Le» Abg. Ploß: „die Regierung zu ersuchen, mit allen »u Gebote stehenden Mitteln auf zweckmäßigere Einrich tung de» Beginns der Leipziger Jubilate-Messe hinzu wirken" einstimmig angenommen. Wir», 27. Novrmber. Die „W. Z." meldet in fol gender Weise amtlich die bereits auf telegraphischem Wege bekannten Ernennungen: Sc. k. k. apostol. Majestät haben mittelst allerhöchster Entschließung vom 25. Nov. d. I. den wirkl. Geh. Rath u. Obergespan d«S Weissen burger ComilatS Grafen Johann Eziräky zum Iudex Ouriae kexiae des Königreichs Ungarn, und mit dem allerhöchsten Handschreiben vom 25. November d. I. den Statthalter von Mähren und Schlesien Anton Gra fen Korgüch von Ghymcs und Gacs zum Statthalter deS Königreichs Böhmen allergnädigst zu ernennen geruht. — (Oest. Ztg.) Der KriegSminister Feldzeugmeister Graf Degenfcld hat Er. Maj. dem Kaiser den neuen Entwurf zur Organisirung deS KriegSministe- riums bereit- unterbreitet. Wie wir erfahren, dürfte die allerhöchste Sanktion dieses Entwurfes schon im Laufe der nächsten Tage gewärtigt werden. Pesth, 25. November. (O. P.) Herr Adam v. Jnkey, Grundbesitzer auf der Murinsel, macht darauf auf merksam, daß diese Insel, welche 1848 vom Zalacr Co- mitate auSgeschieden und an Kroatien annerirt wurde, im Sinne der kaiserlichen Entschließungen vom 20. Oct. wieder zum Comitate Zala zu rechnen sei; nichtsdestowe niger habe der Ban von Kroatien für die aus den 26. d. M. anberaumte Banalconferenz eine Vertretung des Murinsclgebietes nach Agram eingeladen. Herr Jnkey erhebt nun im Auftrage der Bewohner dieser Insel Pro test gegen dies Vorhaben, umsomehr, als der Zalaer Obergespan Graf Emerich Batlhyany die Wiedereinver leibung des Jnselgebietes zum Comitate Zala im Sinne Basis die weitere Ausbildung der naturwissenschaftlichen Anstalt unter Beihilfe der freiwilligen Beiträge, Zu schüsse von Seiten der Stadt und den Reinerträgen, welche durch die Einnahmen bei den naturwissenschaftlichen Vorträgen, mit' erläuternden Experimenten verbunden, dem Fond der Anstalt zufließen, bewerkstelligt. Ein Grund, warum die Naturwissenschaften noch nicht die allgemeine Verbreitung im Volke gefunden haben, die sie ihres allgemeinen Nutzens schon längst haben sollten, mag cinestheilS mit darin liegen, daß zu einem erfolg reichen Vortrag in diesen Wissenschaften unbedingt Ex perimente erfordert werden, deren Ausführung eine die Kräfte des Einzelnen in der Regel übersteigende Aus gabe ist, sowie daß ein entsprechender Raum für die Äufstellung derselben erfordert wird. Mit Leichtigkeit kann dies von der Stadt aus durch den Rath und die Stadtverordneten oder durch die Vereinigung gleichgesinn ter Männer geschehen. — Die Auslagen für sämmtliche Experimente zur Erläuterung deS Vortrags über das Wasser betragen circa 20 Ngr., bei entsprechender Ver einfachung der Experimente lassen sich dieselben auf einige Groschen rrduciren. — Eine Person wird der andern in der Anstalt ihr Wissen mittheilen und dadurch unter dem Publicum selbst ein belehrender Austausch der Gedanken und Ansichten stattfinden. An bestimmten Abenden wissenschaftliche Vorträge durch Experimente er läutert. Mit der Anstalt «in Lefecabinet verbunden, deren eine Abtheilung für die Rathsmitglieder, die Vor steher der Anstalt und die Gönner, welche sich für die Naturwissenschaft intrresstren und sich um die Anstalt durch außerordentliche Beiträge, Kapitale, Legate, durch Schenkungen an die Sammlungen, Bücher rc. verdient machen, zur freien Benutzung steht. — Freie Ausstellung der, der Anstalt gehörigen Apparate, Instrumente rc. an Sonntagen, wo möglich in der ersten Zett unter Leitung der allerhöchsten Entschließungen, welche die Wiederher stellung der alten ComitatSgrenzen bestimmt, amtlich an geordnet hat. (Die Muraközer Insel ist ein sehr frucht barer Landstrich zwischen der Mur und Drau, zählt 16 Ouadratmeilen mit 108 Ortschaften und 50,000 Ein wohnern.) — Am 22. d. wurde in Gran unter dem Vorsitze deS Fürstrn-Primas eine Berathung wegen Organisirung des Comitate- abgehalten. Se. Em. sprach sich dahin aus, daß er schon dieser Tage die Instructionen erwarte, und sovald diese anlangen, die Organisation ohne Zögern vornehmen werde. Hr. v. P. bemerkte hierauf, daß als Norm der Organisation blo» die einzige und legale Basis von 1848 angenommen werden könne — welcher Ansicht auch alle Anwesenden beistimmten — daher e» nicht nöthig wäre, erst Instructionen abzuwarten, sondern Se. Em., auf den alle Augen irk Ungarn gerichtet sind, könnte auf diesem, vom Gesetze dictirten Wege den andern Co- mitaten vorangehen. Es wurde der Beschluß gefaßt, eine Generalversammlung, bestehend au» dem Adel, Honora tioren und 2 Vertretern, au» einer jeden Gemeind« bal digst rinzuberufen, welche die theils Physisch, theil» mo ralisch abgestorbenen Mitglieder de» Comitö- von 1848 durch eine neue Wahl zu ergänzen haben. — Szenti- vanyi ist zum Administrator der ZipS ernannt worden und hat diese Würde nach vorangcgangenrr Verständigung mit seinen politischen Freunden angenommen. Temeßvar, 24. November. (W. Bl.) Heute fand hier in der Wohnung deS kaiserlichen Commissar», Grafen MenSdorss-Pouilly, die erste Versammlung von Vertrauens männern statt, welche sich über die projeetirte Einver leibung de» Banate» in Ungarn äußer» sollten. Es lvaren Geistliche aller Bekenntnisse, Gutsbesitzer, Ge meinde-Repräsentant« und Vertreter deS Handelsstande» anwesend. Der Esanader Bischof sprach zuerst und für die Einverleibung des Banates in Ungarn, wilchcm Bo tum sich die übrigen Anwesenden anschloffen, die Rumänen und Serben unter der Bedingung, daß die Sprache der sämmtlichen Nationalitäten in Ungar« und im Banate gewahrt bleibe. - Klausenburst, 21. November. (O. P.) Unsre poli tische Lage wird von Tag zu Tag ernster und spannen der. Vielfache Gerücht« sprechen von besondern An strengungen der magyarischen Partei, die schon im Jahre 1848 «»gestrebte Union unser» Landes mit Ungarn in der allernächsten Zeit durchzuschen. Dir Br rufung unser» LaüdesgouverneurS nach Wien, die dahin erfolgte Abreise mehrer Magnaten, -di« man als di« Spitzen des Magyarwmn» in Siebenbürgen cneßvfehSb gewohnt ist, geben dem Gerüchte Nahrung, und dasselbe wird um so leichter geglaubt, als man nach den Präce- dcnzcn nur zu sehr überzeugt ist, daß das magyarische Element seine letzten Erfolge nur als einen ersten Schritt zu Weiterm betrachtet. In das politische Leben Sieben bürgens ist seit der Revolution eine Masse von mehr als 1,ZOO,000 Rumänen (fast zwei Drittheile der Be völkerung) eingetteten, welche nach der frühern Verfas sung dieses Landes in politischer Beziehung so zu sagen gar nicht eristirten, die aber nun, nachdem man ihnen die einmal errungene politische Existenz unmöglich wie der nehmen kann, berufen erscheinen, einen Hauptfactor bei der künftigen legislativen und administrativen Ge staltung Siebenbürgens zu bilden. Es ist wohl nur natürlich, daß diese ganze Masse von Rumänen aus bas Entschiedenste gegen eine Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn protcstirt und bei dem blosen Gedanken daran zittert, daß sie möglicherweise durch eine solche Union von der großen magyarischen Majorität ins Schlepptau ge nommen werden könnte, während sie sich bei Aufrechter haltung der ausgesprochenen Autonomie Siebenbürgens im Stande fühlt, die ihr zukommende bedeutende poli tische Rolle zu übernehmen. Hermanustadt, 23. November. Aus einer Mittei lung der „KronstLdter Zeitung" erfahren wir, daß Herr Reichsrath K. Maager eine Versammlung mehrer sicbenbürgisch - sächsischer Volks- und Vaterlands freunde zu einer Besprechung der sogenannten brennen- eincS Führers, welcher den Zweck der Apparate, ihre Einrichtung und den Zweck einzelner Theile, soweit eS nothwendig ist, erklärt, damit eine Einsicht darüber ge wonnen und das Verständniß beim Expcrimentiren er leichtert werde. Soll die Anstalt ihren Zweck als „städtische Bildungsanstalt" erfüllen, so muß der Benutzung derselben auch von Seiten der unbemittelten Bewohner Nichts im Wege stehen. — 9!ach verhältniß- mäßig kurzer Zeit wird die naturwissenschaftliche Anstalt des OrteS im Stande sein, nicht nur sich selbst zu er halten, sondern auch eine« ansehnlichen Ueberschuß zur Anschaffung neuer Lehrmittel für Instrumente, Bücher, Zeitschriften zu gewähren. Als annähernde Beweisfüh rung mag folgende Aufstellung dienen. In einer Mittel stadt von 7000 Einwohnern sollen nur (?) 100 Per sonen an den naturwissenschaftlichen Abendunterhaltungen, mit Experimenten verbunden, theilnehmen. Diese sollen 10 Personen l Platz « 6 Ngr. — 2 Thlr-, 20 Personen II, Platz » 4 Ngr. -- 2^ Thlr., 30 Personen III. Platz « 2 Ngr. 2 Thlr., 40 Personen IV. Platz ü 1 Ngr. — 1A, Thlr., zusammen 8 Thlr., vertheilt sein und bei dem sehr billig gestellten Eintrittspreise schon eine Einnahme von 8 Thlr. erzielt werden. Die Ausgaben würden ungefähr betragen pro Abend: Lehrerhonorar 2 Thlr., Aufwärter 10 Ngr., Beleuchtung--Ausgaben 1 Thlr. Verzinsung des Anlage - Kapitals von 60 Thlr. auf eine Woche zu 6 Proc. 2'4 Ngr., Localmiethe (offen gelassen), zusammen 3 Thlr. 12^4 Ngr. Es bleibt dann immer noch ein Reingewinn von circa 4 Thlr. sür jeden Abend bei diesen keineswegs günstig (?) angenommenen Berechnungen." * Von historisch musikalischem Interesse ist die Ein führung deS TactstockS in London 1819, wie sie L. Spohr in seiner. Srlbstbiographie folgendermaßen erzählt: „ES war endlich auch die Reihe an mich ge-
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