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Dresdner Journal : 08.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186011082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18601108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18601108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-11
- Tag 1860-11-08
-
Monat
1860-11
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 08.11.1860
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1860 V261 Donnerstag, den 8. November. ,-> >!"> » - »r Dres-nerIourml a Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. ) Uichtamllicher Theil Aeuilletou vember >rnvor- ft- mg der m. und pen. ^j-G. do. 0 G.; Oder- !01^ do. !0 G.; ; öst. ern. vember ortrag; Nonen; ction» o. ssr- > G.; G. istalt » G. Iw LanNwck» tritt kott uuck St«wp«lin»- »edl»L Nüw». n. «,l. G.; 4dl» hlrs. röß. ,17!ü 73K Hoheit des Prinzen Georg eine Hauptversammlung. Der erste Vorstand übergab zunächst dem Vereine die vom Herrn Oberpfarrer Fischer in Frohburg cingcsandte Schrift: „Frohburg und seine Kirche im dreißigjährigen Kriege. Gin Beitrag zu seiner Chronik, zum Besten einer nöthigen Restauration der Kirche daselbst (Froh bürg, 1860)". Sodann berichtete Herr Pastor Richard über seine nach Freiberg unternommene antiquarische Reise. Derselbe schilderte das rege Bestreben des dor tigen Alterthumsvereins für die Erforschung und Er haltung der interessanten Alterthümer der Stadt; er meldet, daß man dort vor Allem beabsichtige, die be rühmte „goldnc Pforte" durch Beseitigung späterer An baue wiederum zur Anschauung zu bringen. Derselbe machte den Verein aufmerksam auf die Laden der Hand werkerzünfte, in denen manches wcrthvollc Denkmal des Alterthums verwahrt liege, dem bei bevorstehender Ab änderung des Zunftwesens sorgfältige Beachtung zu widmen sei. Endlich trug Herr vr. Bösigk ein Referat über eine Abhandlung deS Herrn Fr. Sperrhakcn vor, das den Feensmännelberg bei Ostritz zum Gegenstand hatte und unter Anderm die sagenhaften Fccnsmännel mit den Zwergen anderer deutschen Gegenden als gleicb bedeutend darstellte. Die Sitzung ward nach 7 Uhr ge schlossen. an- Ax deffen „Mäklern au« rinr« Schauspieler«", ^berOtt — X. ». Mtttrrfeld Verliu. «. ,^pr« «vchtzondlun- Erkenntniß ins Auge gefaßt wird. Unter RechtSvrrstän- digen kann überhaupt rin Zweifel darüber nicht aufkom men, was unter „Einleitung der Untersuchung" oder deS „AnklageverfahrenS" zu verstehen sei. Man hat dabei stet- eine Handlung deS Gerichts im Sinne, welcher eine Cognition in der Sache vorhergegangcn ist, wie auch Art. 4 alin. 3 der Etrafproceßordnung deutlich an die Hand giebt. Daß aber mit dem Anklageverfahren ein ganz selbstständiger Theil der Untersuchung beginnt, wird un» die „Const. Zig." wohl nicht abstreiten. Denn nach Art. 135 muß der Richter die Voruntersuchung zuerst „schließen" und laut Art. 229 kommt der Antrag deS StaatSanwaltS erst „nach dem Schlüsse der Vorunter suchung." In der That bildet aber jenes Erkenntniß die Einleitung der eigentlichen Untersuchung. Denn gerade, wenn man den Schwerpunkt des jetzigen Strafverfahren- in der öffentlichen und mündlichen Hanplverhandlung findet und erwägt, daß diese lediglich erst durch ein nach Art. 233 zu sprechendes Erkenntniß ermöglicht wird, muß man dahin kommen, diese» FortstellungSer- kenntniß al- den Ausgangspunkt und die Einleitung der eigentlichen Untersuchung zu betrachten. Auch! die Ter minologie der Strafproceßordnung bestätigt unsre Be hauptung, denn dies Gesetz spricht nicht eher von „An geklagten", als nachdem die Entscheidung auf Verweisung zur Hauptverhandlung erfolgt ist. kunft mit Garibaldi. Fliegende Colonnrn. Garibaldi. Der Kampf vom 3. November. — Madrid: Ver handlungen der Corte». — London: Eine Depesche Lord Russell'» nach Turin. Französisches Schreiben an englische Freiwillige. — Stockholm: Minister wechsel. Dresdner Nachricht«. Provinzialnachrichten. (Chemnitz. Freiberg. Werdau.) Bildende Kunst. Sernnschtes. Statistik nnd Lolkswirthschaft. Feuilleton. Tageskalender. Inserate. Börsen nachrichten. t- m n >r. >r. * Meißen. Vergangene Woche beging die hiesige Liedertafel eine Festfeier, um dem als strebsamen und thätigen Musikdirektor bekannten Herrn Cantor Hart mann Hierselbst ein Zeichen der Anerkennung und Dank barkeit darzubringen. Wer die hiesigen Musikzustände kennt und weiß, mit welchen mancherlei Hindernissen di« Pflege der Musik hier zu kämpfen hat, wird das Ver dienst des Herrn Hartmann um so höher zu schätze^ Wissen, als sich ja Meißen vornehmlich eben infolge d«. Aat.- Zank- '.ugS- 17k. aat»- ItG; 56k neue KG.; redit- > G.; k G. ssauer thü- Cre- So hatte ich dem armen Mädchen zwei Abende Ruhe verschafft. Al» Desdemona sah sie reizend au»; aber in ihrem Spiele bemerkte ich dieselbe Sonderbarkeit, wie gestern. Wie sie al» Virginie nämlich vor dem JciliuS zurück gebebt war, so that sie eS jetzt vor dem Othello, und schien wirklich in meiner Umarmung zu schaudern. WaS konnte da» bedeuten? Die letzte Scene im Zimmer spielte sie mit schreck lichem Ernste; die Brthruerungen ihrer Unschuld, ihre Bitten um Gnade, ihr herzzerreißender Schrei und kon vulsivischer TodcSkampf machten jeden Nerv in mir er beben. Die Ruhe de» ewigen Schlummer», in den sie verfiel, al» die That gethan war, war nicht minder ent setzlich für mich. Ich konnte mich de» Gedanken» nicht erwehren, sie könne wirklich todt sein, und eS lief eisig durch meine Glieder bei dem Gedanken, daß ich e» dann sei, der sie grtödtet. Al» ich während der Scene meine Hand auf ihr Herz legte und sie so weiß und kalt da lag wie frischgefallener Schnee, fühlte ich kein Klopsen in der Brust; der Puls schien still zu stehen und ihr Athem würde nicht eine Feder bewegt haben. — O, wie ich mich nach dem Ende de» Stückes sehnte! Da» Klopfen an die Thür kam heran, Emilia nähert« sich dem Bett, wo DeSdemona lag. — Wie gierig lauschte ich nach den letzten Worten: „Ich sterbe schuldlos. — Empfiehl mich meinem güt'grn Herrn!" aber sie kamen nicht. — Auf Emilia'S Frage: „Wer hat di« That vollbracht?" erhielt sie keine Antwort. Alle» war still, still wie da» Grab. Guter Gott! Sollte sie wirklich todt sein!? Da war keine Zeit zum Zögern, und ich eilte durch die Seen«, um da» Stück so schnell al» möglich zu Ende zu bringen. „Emilia" (dir Frau de» Direktor») schien von Herausgeber: Kuuigl. Lrpeäitiou <l«8 Ilreeänar ^Mirnals, 1>re«!en, Iltarionstrssro Xr. 7. »nseratenannohmr ««wärt«: taipriU k'n. kntnvarirri», Oommiaoionltr äee Ilroassner .lourunls; ebenllemelbat: II. Uvvun»; tttton»: ijnannsrnli» ch V'o«i.r»; larlü». Onvvire'ucbo Uu<I>Ii., itxr» kinrenii; Lromoo: L. 8cui.nrr«; kranbkurt ». U.: ttuel>li»n<llnn^; Uvln: NX»»»»«; V. <28, ruo <Ie» d»iiü vnlano); Lrlegraphische Nachrichten. Zeitungtschau. (Constitutionelle Zeitung.) ragesgeschichte. Dre»drn: Erste Sitzung der Kam mern. — Wien: Vom Hofe. Eisrnbahneröffnung. Dir Warschauer Zusammenkunft. Der Proceß Rich ter begonnen. — Prag: Zei1ung»confi»catton. Dank- schrriden de» Baron» v. Mecsertz. — Pesth: Revi sion de» Concordat» angeregt. Ablehnungen von Ober- gespänen. Vorschläge bezüglich der Primatialconfe- renz. Mißverständnisse. — Triest: Vorkehrungen ge gen feindliche Einfälle. Englisch« Schiffe bei Cattaro. — Venedig: Erzherzog Albrecht. KriegSgerücht«. Verhaftungen. — Berlin: Graf v. d. Gröben zu rück. — Weimar: Vom Hofe. Vermischtes. — Pari»: Ein Brief Mocquard« an englische Freiwil lig«. Militärische». — Turin: Die „Opinione" über die Congrrßfrage. — Genua: Staprllauf einer neuen Fregatte. Galeerensträflinge. General Scotti. — Rom:. Neuer Armeecommandant. General Schmid. PetrrS- pfennige. — Neapel: Victor Emanuel'» Zusammen» theils freiwillig ihre Funktionen in derselben aufgabrn. SS sind die« dir Herren v. Heynitz, Graf Riesch und v. Sarlowitz. Die Kammer tdeilt gewiß mit mir das Gifühl -eS Schmerze« über den uns durch den Austritt der Ktnani een erwachsenen Verlust, sie wird aber zugleich, ebenfalls mit mir dir, infolge l essen neu ringetretenen Mitglieder, die Herren v. Nostitz Wallwitz, Hcmptl, Kraft, Lbhr und Rittner, von Herzen willkommen heißen. ..Endlich, meine Herren, kann ich nicht unerwähnt lassen, wir sehr wir Ursache baden, der hohen Slaatsregierung dankbar zu sein für die große Bereitwilligteir, mit welchrr dieselbe unfern Wünschen, betreffs einer Restauration d.r Kamnierloealitäten, »ntgegengrkommen ist. Wir sehen nun diese Räume verjüngt und in ihrem Aeußern ins ein Berhältniß gebracht zur Würde, welche un« zustrht, und finden eine große Anzahl Uebelstände abgeschafft, dir uns früher oft lästig wurden. Gewiß ist auch hier die Kam mer darüber mit mir einverstanden, daß der hohen StaatS- rrgierung dafür unsre dankbare Anerkennung gebührt, welche ich mir erlaube in Ihrem Namen hier auszusprechen." Der Herr Präsident gedenkt sodann des Personen wechsels in der Mitgliedschaft der Kammer und widmet den ausgetretenen Herren v. Heynitz-Heynitz, Graf Riesch und Major v. Carlowitz einige, ihre Wirksamkeit in der Kammer anerkennende Worte. Auch für die Restauration der Lokalitäten spricht derselbe den Dank der Kammer gegen die StaatSregierung aus. Es folgt die Verlesung der Registrande. Auf derselben fand sich angezetgt der Eingang der Berichte der Zwischcndeputationen über die Vorlagen bezüglich der Gewerbeordnung und Ge- wcrbegerichte, der Armeegerichtsordnung und Militärstraf- proceßordnung. Zu dem erftern bemerkt der Bürgermeister Müller al» Berichterstatter, daß der Bericht schon Mitte vorigen Monats geschlossen sei und deshalb die seitdem der Deputation direkt oder durch die Presse zur Kennt- niß gelangten Wünsche und Urtheile darin noch keine Besprechung hätten finden können. Die- müsse einem später zu erstattenden Nachberichte Vorbehalten bleiben. Königliche Dekrete sind der Ersten Kammer zugegangen: bezüglich der Kirchenordnung, bezüglich der Regelung der Opferpfennige rc., bezüglich des Arbeitserwerbcs der De- tinirtcn, der Wahlen zum Staatsschulden-LandtagS Aus schuß und bezüglich der Veränderungen im Staatsgut«. Außerdem war eine Petition der in die Stadtkirche zu Pirna eingepfarrten Landgemeinden eingegangen, worin dieselben sich über die Verwendung des Kirchenvcrmögen» der Stadt Pirna zu städtischen Schulzwccken beschweren, sowie «ine von 33 Innungen der Stadt Dresden aus gehende, den Gewerbeordnungsentwurf betreffende Eingabe. Die Kammer nahm nunmehr die Wahl der 4 ordent lichen Deputationen vor. Das Resultat derselben war folgendes bei 37 abstimmendcn Mitgliedern: I. Deputation (für Verfassung»- und Gesetzgebungs- Angelegenheiten): Bürgermeister Müller (36 Stimmen), Bürgermeister Hennig (36), Landesbestallter Regierungs rath Hempel (34), Kammerherr v. Zehmen (33) und Advocat v. Könneritz (32). II. Deputation (für Finanzsachen): — auf Vorschlag des Präsidenten beschließt die Kammer, für dieselbe sieben Mitglieder zu wählen — Kammerherr Freiherr v. Frie sen (37), Oberbürgermeister Pfotenhaucr (36), v. Rö mer (34), Bürgermeister Koch (33), Kammerherr v. Erd mannsdorff (32), Kammerherr v. Watzdorf - Störmthal (28) und Bürgermeister Löhr. Der Eintritt des Letzt genannten in die Deputation erfolgte erst nach mehrfachen Abstimmungen. Der zuerst gewählte Freiherr v. Schön berg-Bibran lehnte mit Zustimmung der Kammer ab. Die darauf vorgenommenen beiden ersten Scrutinien, in denen nach der Landtagsordnung die absolute Mehrheit zu entscheiden hat, gewährte kein Resultat, da von den beiden mit den meisten Stimmen Bedachten, Bürgermstr. Löhr und Rittner-Merzdorf, Keiner die erforderliche Ma jorität hatte. Im dritten Sctutinium, wobei die rela tive Majorität entscheidet, erhielt Jeder der Ebengcnann- tcn 19 Stimmen, so daß abermals kein Resultat erzielt und nunmehr das Loos entscheiden mußte, welches zn Gunsten des Bürgermeisters Löhr sprach. III. Deputation (für ständische Petitionen und An träge): Kammerherr v. Beschwitz (34), v. Böhlau (34), Finanzrath v. Nostitz-Wallwitz (32), Kraft (23) und Bürgermeister Clauß (21). — IV. Deputation (für nicht ständische Petitionen): Kammerherr v. Mctzsch (35), Gras Dresden, 7. November. Die „Constitutionelle Zeitung" kann sich noch nicht darüber beruhigen, daß wir es ablehnen, uns von ihr über den sächsischen Strafproccß belehren zu lassen. Wenn sie aber von uns „vollständige Capitulation und Ergebung auf Gnade und Ungnade fordert," dann sollte sie doch zuvor unsre Artikel richtig lesen und nicht Dinge hinein „escamotiren," die nicht darin gestanden haben, auch sollte sie selber nicht Unrichtigkeiten sich zu Schulden kommen lgssen, die von nicht eben gründlicher Kenntniß unser» Strafprocefsr» zeugen. Wir haben nicht behauptet, daß da» Bezirksgericht al» Collegium da» Anklagever- fahre« „einleite," wie un» die „Const. Ztg." unterlegen will. Wir haben gesagt, daß dasselbe „übjer" die Ein leitung de» Anklageverfahren» entscheide; die» ist aber vollkommen richtig, denn da» in Art. 233 erwähnte Er kenntniß de» Bezirksgerichts entscheidet eben darüber, ob die Untersuchung fortgestellt werden soll, und die Fort stellung erfolgt „mittelst Einleitung de» Anklagever- fahren»," wie Art. 229 wörtlich sagt. Und da nach Art. 229 der Staatsanwalt einen schriftlichen „Antrag" wegen Fortstellung der Untersuchung mittelst Einleitung de» AnklageverfahrenS einzureichen hat, so ergiebt sich, daß die „Constitutionelle Zeitung" völlig im Unftaren ist, wenn sie behauptet, „der Staatsanwalt leite da» Anklageverfahren ein." Wenn der Staatsanwalt dies thun könnte, brauchte er nicht beim Richter darauf anzu tragen. Auch suchen wir in Art. 20 vergeblich nach einer Bestimmung, welche die Aufgabe und den Beruf des Staatsanwalt» mit der de» Untersuchungsrichter» so vermischte, daß der Staatsanwalt Handlungen vornehmen könnte, die ausschließlich diesem zukommen. Endlich giebt sich die „Const. Ztg." vergebliche Mühe, wenn sie auSsühren will, daß diese Entscheidung des Be zirksgericht» über die Fortstellung der Untersuchung nicht der erste Theil de» Anklageverfahrens und daher nicht die „Einleitung" desselben sei. Denn Letztere» haben wir nicht behauptet; wir haben vielmehr blo» gesagt: „daß ein Collegium unabsetzbarer und für ihren Rechts spruch keiner Staatsbehörde verantwortlicher Richter zu entscheiden habe, ob der Antrag de» Staatsan walts begründet sei, ehe r» wirklich zur „Einleitung" einer Untersuchung kommen kann." In der That kann nun von Einleitung de» Anklageverfahrens nicht ander» die Rede sein, als insofern das in Art. 233 erwähnte Eoralie Walton, die englische Provinzschauspielerin. Eine Episode au« dem wirklichen beben. Von G- Vandtuhyss.*)^ (Fortsetzung au« Nr. ALS.) Am nächsten Tage war Othello-Probe. Eie war zur rechten Zett auf der Bühn«, sah jedoch noch blasser und trauriger au», al» gestern. Al» ich mich nach ihrem Befinden erkundigte, sagte sie, daß sie wieder ganz Wohl sei; e» sei die große Hitze gewesen, weiter Nicht». Uder ich bemerkte, daß sie häufig da» Taschentuch an die Lippen führte, und glaubte auch, einen kleinen Blut flecken darauf zu sehen, wenn sie e» zurückzog. „Arme» fiiud!" dachte ich, „ist e» da«!" Eie probtrte die Desdemona mit sehr leiser Stimme, alt wenn da» Sprechen ihr schwer falle, und wir vechselten außer unser« Dialog kaum rin Wort mit »»ander. Al» die Probe vorüber war, theilte ich dem Director tie Bemerkungen mit, di« ich gemacht hatte, und be- jveifellr, daß Miß Walton e» durchführ en werd«, Abend für Abend zu spielen. „Lasten Eie lieber morgen Ihre Fra» di« Lady Macbeth spielen," ftihr ich fort, „und -Innen Eie Miß Walton einen Abend Ruhe." „Gut," sagt, der Direktor, ,>a» wollen wir mache«, und übermorgen will ich versuche«», ob ich ihre Cora t« „Pizarro" nicht auch ander» besetze« kann." MO u. U 1847, 0» G» ; Art. HG-, SKdb prruß. Stoat«- lethe r. Hn-Ler. ,-Srd.- 2 bez.» oten in i k. «. tc. 8. imburg 3 Mi. in dft. cietäkr- :ourrc>- ößchen- Vamps- mpag.' «lal- -Lctien bergt, rfabrrk- lrethen» » Rgr-; e Halde »raten. 3 Thir. 3^> 47K; l 500; 731. Con- Sar- 93 ) Wer- li Thlr. , Lvgek. »t-3l r >SV.„ k Lhlr. rändert, reise.) ' weißer Gerste ,7-34 -Decbr. derselben Angst durchzittert zu sein als ich. Es kam mir vor, al» wenn jeder der Schauspieler, der noch zu sprechen hatte, seine Worte mit entsetzlicher Langsamkeit hervorbrachte, während ich die meinen mit rasender Schnelligkeit durcheilte. Endlich verließ Jago die Bühne; noch eine Rede, Othello stößt sich den Dolch ins Herz und, Gott sei Dank! der Vorhang fällt. Mit einem Satze sprang ich vom Boden auf und eilte an ihr Bett; aber sie lag noch immer starr und bewegungslos, weiß wie ihr Nachtgewand und bewußtlos wie das Grab! „Wasser! Um Gotteswillen, Wasser!" rief ich. — Es kam, und ich befeuchtete sofort ihre Hände und Schläfen. Die Frau des Direktors hielt ihr fliegende» Salz unter die Nase und versuchte ihr etwas Portwein in den Mund zu gießen. Endlich, endlich öffnete sie langsam die Augen, seufzte ttef und verfiel dann in hysterisches Schluchzen. In diesem Zustande ward sie ins ConversationSzimmcr getragen, ihr das Corset aus geschnitten und nach einem Arzte geschickt, der sie bald so weit brachte, daß sie in ihre Wohnung geschafft wer den konnte. „Emilia" (die Frau deS Direktors) ging ihr nicht von der Seite und begleitete sie, noch immer in ihrem Costüm, nach Hause, indem sie auf diese Weise ihre Rolle im Stück weit über die Grenze desselben hinauStrug. — Ah! — Es giebt viel Gefühl und Gr- müth hinter den Coulissen, wenn man desselben wirklich bedarf, wenn auch sonst Eifersucht, Neid und Mißgunst dort herrschen mögen. — Aber wo herrschen diese nicht?! WaS mich betrifft, so verfolgte mich die ganze Nacht hindurch das bleiche, todtenähnliche Antlitz und bannte den Schlaf aus meinen Augen. (Forts, folgt.) / X. Dresden. Am 5. November hielt der k sächs. AlterthumSverrin unter dem Vorsitze Sr. königl. Tagesgeschichte. Dresden, 7. November. Heute haben beide Kam mern ihre ersten öffentlichen Sitzungen gehalten. Die der Ersten Kammer begann nach 12 Uhr in Gegenwart der Herren Staalsminister Frhr. v. Beust, v. Rabenhorst und Frhr. v. Friesen. Der Sitzungssaal hat eiuc praktische und gefällige Restauration erfahren. Der Saal ist neu, grau mit Gold, gemalt. Uebcr dem Präsidial bureau an der Wand sind die Büsten Ihrer Majestäten der Könige Anton, Friedrich August II, und Johann an gebracht. Ein neuer grüner Teppich und grüne Vor hänge nebst den matt geschliffenen ober» Fenstern ge währen dem Auge ein mildes, angenehmes Licht. Die Putte der Mitglieder sind gelb polirt und mit zierlichen eisernen Füßen versehen, die gepolsterten Sessel mit grünem Leder bezogen. Die neuen weißen Porzellanöfen haben «c»^. zweckmäßigere Stellung im Saale erhalten. Ein Umbau ist nur insofern vorgenomme«, al» der Zugang zur öffentlichen Tribüne verlegt ist. Der Herr Präsident v. Schönfels eröffnete die Sitzung mit folgenden Worten: „Meine Herren! Wir beginnen den 10. ordentlichen eon« stitutwnellen Landtag. Einen Landtag, der durch dir ihm be vorstehende Lösung so mancher brennenden Frage unsre Hönze Lhätigkeit in Anspruch nehmen wird- Waren auch dir Aufgaben früherer Landtage ebenfalls von hoher Wichtigkeit und zuweilen höchst schwierig, so scheine sich diesmal so Manches zu vereinigen, um unser ständischer Tagewerk zu einem solchen zu erheben, bei welchem in der That Fniß, Anstrengung und Nachdenken mehr al« je erfordert werden wird, denn e« handelt sich hier nicht allein um materielle Interessen, nicht nur um die immerhin hochwich tige Ernführung »ine« vollständig neuen bürgerlichen Gesetzbücher und um die Beseitigung alter, seit Jahrhunderten bestehender In stitutionen, sowie um Herstellung neuer, tief eingreifender Ein richtungen an deren Stelle, sondern wir werden unr auch zu be wegen haben auf dem religiösen Gebiete, eine Aufgabe, dir um so schwieriger erscheint, al« gerade hier die menschliche Natur der Schwäche am zugänglichsten ist und oft der Beste von ihr erreicht wird, und ^veil hier, in der Regel, die Unduldsamkeit am schroff sten hrrvortritt, die Einigung erschwert und dfterS gänzlich hindert- Jndeß, meine Herren, wenn ein Werk begonnen wird, bei dessen Ausführung alle dazu Berufenen von der hohen Bedeutung des selben auf da« Lebendigste durchdrungen sind, und sofern sie ernstlich nur dar Rechte und da« Gute wollen, so werden sie e«, unter Gotte« Beistand, sicher erringen, denn wer könnte, wer dürfte dem Rechten und Guten widerstreben? „Man darf daher nicht zweifeln an dem Gelingen unsrer Aufgabe, denn sie wird, unter den von mir erwähnten Voraus setzungen, ersprießlich für da« Vaterland gelöst werden. Und mit dieser Hoffnung eröffne ich die erste öffentliche Sitzung. „Bevor wir jedoch un« zu unsrer Tagesordnung wenden, habe ich noch derjenigen Mitglieder dieser Kammer zu gedenken, welche seit letztem ordentlichen Landtag, theil« wegen Krankheit, Mrlleb: 5 Tblr. 10 «ssr. tt> «ttaAx». t^jlüirl.: 1 ,, 40 „ „ „ ttoouUttb i» vu—«»»! 15 K»r. Liu«»!»« KiUumvru: 1 »Afer«tr»»rrif«: ä«v Kaum «ü>«r 1 Kssv. Vurar «0« Lail«: 2 Kxr. »rschriuer: Ilizlieb, mit K«»»»kma äar 8o«a- »all k'.ieriKff«, Xb««ch» kllr äaa kol^vuä«« Bekanntmachung, Der am 27. August dieses Jahre» verstarb««« König lich Sächsisch« Hofrath Lud»vig Wilhelm Adolf Franz Eduard von Wagner hat in seinem am 24. März diese» JahreS beim Gerichtsamte allhier niedergelegtrn Testamente 150 Stück Actien der SocietätSbrauerei hier i» Antonstadl zur Vergrößerung der von dem Appella- tion»grricht»prLstdente« a. D. Geheimen Rath vr. Carl -ustav Müller, zum Besten hülsSbedürftiger weiblicher ! Hinterlassener verstorbener StaatSdiener errichteten Stif tung lrgirt und dabei verordnet, daß bei Verthellung srin« Quote an der Stiftung vorzugsweise auch Töchter und Wittwer» von MilitairS ohne Unterschied der Re- ligirn berufen werden sollen. Indem das Ministerium deS CultuS, unter dankbar ster Anerkennung deS von dem Verstorbenen bewährten WohlthätigkeitSfinaeS, solches zur öffentlichen Kenntniß dringt, bemerkt dasselbe, daß die von Wagnersche Stif tung schon jetzt gangbar zu machen ist und die erste Ver leihung von Benrficien aus derselben zu Ostern 1861 stattstaden wird. Dir Gesuche um dergleichen Benrficien sind bei dem l Ministrrio deS CultuS und öffentlichen Unterricht», bet I welchem da» Vermögen der Müllerschen und von Wag- I nerschen Stiftung verwaltet wird, einzureichen. Dresden, am 29. October 1960. I Ministerium de» CultuS und öffentlichen Unterrichts. von Aalkenstetn Heyman«. Amtlicher Theil. Dresden, 7. November. Wegen erfolgten Ableben»^ Ihrer Majestät der verwittweten Kaiserin von Rußland, ' Tlerandra Feodorowna, ist am Königlichen Hofe «ine Trauer von drei Wochen, von heute an bi» mit dem 27. diese» Monat», angelegt worden- Dresden, 5. November. Ee. Königlich« Majestät Haden geruht : dem in Wartegrld stehenden Oberstleutnant her Infanterie, von Cgidtz, die «egen überkommener Invalidität erbetene Entlastung au» Alkrhöchstihreu Krieg»- dienst««, mit der gesetzlichen Penfion und der Erland«iß zu« Tragen der Armee-Uniform, in Gnaden zu bewil ligen, sowie de« Oberleutnant Bode«er vom 3. Retter- Regimente zum Adjutanten diese» Regiment» und den Leutnant von Raab l. vom 2. Jäger-Bataillon zum Oberleutnant allergnädigst zu ernennen. Telegraphische Nachrichten. Paris, Dieustaa 6. November, Nach«. Rach eine« hier eingetroffenen Telegramm au» Tessa vom gestrigen Abend hat eine beträchtliche Anzahl königlich neapolitanischer Truppen, die außerhalb der Festung Gaita zurückgeblieben war, Vorschläge betreffs ihrer Capitulation in da» Lager der Pie montesen gesandt.
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