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Dresdner Journal : 05.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186010056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18601005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18601005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1860
-
Monat
1860-10
- Tag 1860-10-05
-
Monat
1860-10
-
Jahr
1860
- Titel
- Dresdner Journal : 05.10.1860
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IO,,„r«r>t«prrift: cknvrliek: k> 10 Kxr. io »—1 lio L-l»»so ^Mri.:1 ,. 10 „ ,. „ stritt k«» «»» ÜvootUol» i» vr—<l»o: It> kl^r i 8»,mp«l»o Kummern: 1 klxr. 1 »cbI»L blor». »»seratenpretse: k"är äeu K»nm ^l»»r e"p«8eoeo /«No: 1 kkxr. llot^r cki» 2 tkxr. erscheinen: l'iixiivk, inlt Kii»n»I>m« ä«r Koon- uuü k'e>!<rt»x«, ^beu<l» i»r äk» kvtxeoit?» r»^. Dres-nerImmaü Verantwortlicher Redakteur: 3- G. Hartmann. rnseratenannahme auowärts: Lstpilss: l'o. . Oommiktiionitr 6«» I)re»<I»er .1ourn»I>>; »d*oü»»«Id«t! tt tti)»»r»; KlU»»»: t Vooi.r«; NsrUa: ti,or,ri'i»et>? Uuetiü., krrrxrrr»'» ttur>-!«u; Lr«»»»o: k. 8« »i.r»vri«; kr»oiltort «. N : .iLi tt«» »»t>«> ; Ldio: Kooi.» k*ri«: v. I.nv»»ürri.ü (28, rii« eie, dou» eot'»ui»)^ I«. 1!niil.l<»'» liuekItKnäluux. Herausgeber: Kvai^I. krpeäitioo eie» Dresdner.koiirnel«, Dresden, öinrieustresse X'r. 7. Uichtamllicher TheU. UederfleLt. Tel«gr«ptzische Skachrichteu Z-ttungtschau. (Ost-Deutsche Post. — Konstitution««!. — Journal de St. Petertbourg. — Nordische Birne.) Lagesgeschichte. Leipzig: Die Predigerangrlegenheit der deutsch-katholischen Gemeinde. — Wien: Vom Hofe. Frldmarschall v. Heß. Wirderzusammentritt de» RrichSrath« in Aussicht. Dir österreichischen Ka nonenboote. Kroatische Eisenbahn. Ein Vorschlag de» Neich»rath» v. Mocsonyi. — Triest: KriegSschtffe von GaSta zurück. —Bodenbach: CommtssionSbrrathun gen über den Bau eine» Stationsgebäude-.— Pesth: Petition in kirchlichen Angelegenheiten. — Berlin: Bevorstehende Rückkehr de» Prinz-Regenten. Mili tärische». Ministerialerlaß bezüglich jüdischer Schul zen. Ernennungen zum Herrenhause. — Gemün den: Eisenbahnlinie nach Meiningen. Vermischte».— Gera: Ueberfledeluug der Sträflinge nach Zeih. HauptstaatSkaffenrrchnung für 18LS. — Frankfurt: Von der Bundesversammlung. Der bevorstehende Ab marsch österreichischer Besatzungen. — Pari«: Audienz de» Marschall- Mae Mahon. Eomplrtirung de» Train». Statue de» Marschall» Jourdan. — Turin: Noch keine Piemontesen in» Neapolitanische «ingrrückt. Ad miral Persano zurück. Lamoriciör«. Da» Annera- tionSgesetz. — Rom: Geheime» Konsistorium. Kon ferenz Antonelli'» mit dem französischen Gesandten. — Neapel: Die Armee de» König». Decrrtr Ga ribaldi'». Manifest der Mazzinisten. Da» neue Mi nisterium. Der verunglückte Angriff auf Capua. Neueste Nachrichten. — London: Tagesbericht. — Kopenhagen: Der RrichStag eröffnet. — War schau: Verhaftungen. — Belgrad: Proctamation de» Fürsten Michael. Dresdner Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. St. Petersburg, Mittkvoch, 3. October. Ihre Majestät die Kaiserin ist heilte früh in ZarSroje Selo von eine« Prinzen entbunden »vrdev, der den Rameo Großfürst Paul erhalten hat. St. Petersburg, Donnerstag, 4. Oktober. Der Kaiser wird <uv 1L. Oktober die Reise nach Warschau antretrn, a« 13. in Wilna eintreffen. Dresden, 4. Oktober. Die „Ost-Deutsche Post" begleitet dir Nachricht von der Eröffnung der Kammern in Turin mit fol genden Bekundungen: „Die ptemontesischen Staatsmänner haben jeder eine Branche im Virtuosenthum, in der sie eine Epecialität sind. Cavour ist Virtuose in der par lamentarischen Clavtatur; Farini's Specialttät ist da» Organifiren von Deputationen in Staaten fremder Herren, die um Annexion bitten sollen; Ricasoli ist Meister auf dem vote universel. Mit diesen drei Virtuosen an der Spitze unternimmt Victor Emanuel nun die bevorstehende politische Action im Römischen und Neapolitanischen. Vor Allem ruft Cavour da» Turiner Parlament ein — um von ihm sich „Vollmachten" geben zu lassen, die An nexionen unternehmen zu dürfen ; unterdessen harrt be reit» Farini mit den Deputationen aus dem Kirchen staate, au» Eicilicn und Neapel, um die Annexionen zu erbitten, während Ricasoli nur des Auftrags harrt, um die allgemeine Abstimmung, zunächst wohl nur im Kir chenstaate, in Scene zu setzen. Die sardinische Kammer ist zusammengetreten. Sie wird sicher nicht spröde sein gegen die Einverleibung eines Königreich» und einiger Provinzen. Hierüber wird die Discussion nicht lange dauern. Aber über die Stellung der Regierung zu Ga ribaldi, über de» Diktators Stellung zu dem Könige dürfte der Streit heiß werden. ES unterliegt keinem Zweifel, daß Cavour de» Siege» über den republika nischen Nebenbuhler sicher ist, sonst hätte er den ChoruS nicht cinberufen. Die Einberufung und Abstimmung hat ja hauptsächlich den Zweck, Garibaldi'» Sonderbrstre- dungen von der Abgeordnetenkammer vrrurtheilcn zu lassen und der Regierung eine moralische Stütze zu geben für den Fall, daß e» mit Garibaldi und seinen Schaarrn zu einem wirklichen Conflicte kommen sollte. Indessen läßt sich Hundert gegen Ein- wetten, daß die Garibal- dianer und dir Piemontesen cs auf kein gegenseitige» Blutvergießen ankommcn lasten, sondern, sobald erst die Letzter» in» Neapolitanische eingerückt sind, froh sein wer den, sich gegenseitig gegen da» Herr Franz II. unter stützen zu können. Garibaldi hat nach dem letzten ernsten Scharmützel vor Capua (vergl. unter „TagcSgeschichte") nicht sehr große Ursache, sich gegen die regulären Truppen Piemonts auf da- Hohr Roß zu setzen. Die königlichen Truppen in Ga< ta und Capua haben durch die für sie glückliche Affairr an Muth und Selbstvertrauen gewonnen und e» wird dem Diktator nicht unlieb sein, durch eine Reihe piemontesischcr Regimenter sich verstärkt zu sehen. Sie werden beide vereinigt noch ein gute» Stück Arbeit finden, denn so viel man hört, ist der König Franz bester bedient und stärker gerüstet, al» man bisher zu glauben geneigt war. Die Piemontesen werden gegen Gaeta eben so gut ihre Flotte benutzen wie gegen Ancona, und darin liegen eigentlich ihre Hauptchancen deS Erfolgs. Die Frage ist jetzt wieder, ob Franz II. aus seinem Posten ausharren oder ob er, da» Beispiel LamoriciereS vor Augen, eS nicht vorziehen wird, vor der Ankunft der Piemontesen sich aus dem Lande zu entfernen, um nicht seinen Feinden in die Hände zu fallen. Wir möchten daS Erste glauben und dükfrn uns in Neapel auf da merkwürdige, seit langen Jahren nicht dagewesenc Schau spiel gefaßt machen, daß ein König den andern bekriegt mit der cingestandenen Absicht, den Thron desselben für sich zu erobern." Die kürzlich mitgcthcilte Moniteur-Note über die Ver stärkung der französischen Besatzung in Rom (vgl. Nr. 230) begleitet der halbamtliche „ Constitu tion nrl" heute mit folgenden Bemerkungen: „Die Note deS „Moniteurs" hat eine Wichtigkeit, welche Nie mandem entgehen wird. Die Regierung de» Kaiser» be weist in dieser Weise, daß sie beabsichtigt, alle Pflichten zu erfüllen, welche in der gegenwärtigen Krise der ka tholischen Macht, der ältesten Tochter der Kirche, oblie gen. Frankreich hat öffentlich und bei jeder Gelegenheit erklärt, daß «Z sich al» Wächter der Autorität de» heiligen Baler- erachte; daß e- nicht dulden werde, daß man sein» weltliche Herrschaft antaste. Damit die- aber erreicht werden könne, ist es nicht nur unerläßlich, daß Rom ge gen jeden Angriff geschützt sei, sondern auch, daß die strategischen Zugänge der ewigen Stadt respectirt werden und den Bertheidigern de- heiligen Stuhles volle Frei heit deS Handelns bleibe. Im Interesse de» eigenen Ruhms, wie im Interesse der Sicherheit des Papstes wird sonach die Fahne Frankreichs fortfahren, nicht nur den Vatikan, sondern einen großen Theil deS alten Patrimo niumS deS heiligen PetruS (UN? Grande parlie cke l'anli- gue pairimoine cko Kl Pierro) zu decken. Wir hoffen, daß die sardinischen Generale die Tragweite dieser diplo matischen Notifikation nach Gebühr beachten werden. Sardinien ist eine katholische Nation. Es weiß sonack, recht wohl, daß daS mächtige Band zwischen den Völkern latei nischen Ursprungs noch das religiöse Band ist und daß die Aufrechterhaltung des Papstlhums schließlich ton detini liro> unsre gemeinschaftliche Ehre ist. Außerdem enthält die Note de» „Moniteurs" ein Wort, welches mit Recht bemerkt werden wird und welches un», jetzt wie im Mo nat Januar, den einzig möglichen AuSgang der italieni schen Frage anzudruten scheint: da- Wort „Congrcß". Wir sind mehr als je überzeugt, daß der Papst einem europäischen Kongresse die Consolidirung seiner weltlichen Gewalt unter Bedingungen verdanken wird, unter denen diese Gewalt mit den Interessen des genencrirten Italiens sich vereinbaren kann." Gegen eine Wiener Korrespondenz de» „Journal des DöbatS" vom 20. d. M., die von Missionen des Fürsten Gortschakoff, Generalgouverneurs in Polen, und de» Grneraladjutanten v. Toll bei dem Wiener Cabinel spricht, bemerkt das „Journal de St.PeterSbourg": „Wir bedauern, daß ein so ernstes Blatt, wie da» „Jour nal de» Döbats", die Sorge, dir Nachrichten de» Aus landes zu sammeln, nicht Korrespondenten anvrrtraut, die befähigter sind, der verdienten Stellung jenes Jour nals sowohl als auch dem Interesse seiner zahlreichen Leser zu entsprechen. Um die eben angeführte Korrespon denz auf ihren reellen Werth zmückzusührcn, wollen wir nur eine Thatsache hervorhcben, die nämlich, daß der Generaladjutant Fürst Gortschakoff, Statthalter Er. Maj. de- Kaisers in Polen, nur durch Wien gereist (irsvorsö) ist in Begleitung seines Sohnes, bei Gelegenheit seiner Rückkehr aus den deutschen Bädern, wohin er sich aus Gesundheitsrücksichten begeben, und seiner Reise nach War schau, ohne daß er sich in der österreichischen Hauptstadt auch, nur aufgehaltrn hätte. Dieser Umstand genügt, um die Glaubwürdigkeit des Wiener DöbatS-Corrrspondenten zu constatiren. Was Herrn v. Toll betrifft, so wissen wir gar nicht, ob er sich wirklich in Wien befindet, aber wir können jedenfalls versichern, daß dies nur als ein facher Reisender wäre. Wir wollen uns erlauben, noch eine einzige Betrachtung hinzuzufügcn. Welches auch der Gedanke sei, der den österreichischen Publiciftcn die Nachrichten ringiebt, die sie auSzustreuen seit einiger Zeit bemüht sind, wir zweifeln, daß sie ihrer eigenen Regie rung mit Nutzen dienen, indem sie durch Uebertreibungen Thatsachen entstellen, die in dem fieberhaften Zustande, in welchem sich jetzt die öffentliche Meinung in Europa befindet, nur dann gute Früchte tragen können, wenn sie ruhig und genau abgeschäht werden, sowohl in ihrer wirklichen Bedeutung, al» in ihrer möglichen Tragweite." König Victor Emanuel, dessen Vorgehen gegen den Kirchenstaat doch auch, wie bereits mitgethcilt, von der russischen Presse vielfach getadelt wurde, findet in der „Nordischen Biene" eine sehr warme Dertheidigerin. Sie geht sogar so weit, dem Könige den erwähnten Schritt als ein besonders großes Verdienst um den Papst und um Frankreich anzurechnen. DadurH habe er sich um den Papst verdient gemacht, weil er es verhindert, daß besten Name durch Ströme Blutes geschleppt würde, und eben so um Frankreich, welches als Beschützer Roms eS nicht hätte gleichmüthig anschen können, wie Garibaldi in den Marken verfahren wäre. Wäre Victor Emanuel nicht auS seiner Unthätlgkeit herausgetrcten, so hätte er die Reaktion in Italien und die Rückkehr der früher» Zustände ermöglicht. Victor Emanuel wolle den Unord nungen ein Ende machen, den nutzlosen Krieg enden, die Ruhe wiederhcrstellen, die Kirche Roms und ihr Ober haupt beschirmen, ja sogar die Unterdrücker und die thö- richten Führer schützen, welche die jetzige Noch hcrvorge- rusen haben. Unter diesen Umständen kann die „N. B." schließlich die Abberufung deS französischen Gesandten von Turin nur irgend einem „Mißverständnisse" zuschreiben. Tagesgeschichte. — Leipzig, 4. Oktober. Zur Ergänzung der in der gestrigen Nummer enthaltenen, dem „L. I." entnomme nen Mittheilung über die Enthebung deS I>r. Beyer von seiner Function als Prediger der deutsch-katho lischen Gemeinde zu Leipzig ist noch beizufügen, daß diese Maßregel nicht allein durch die in den Predig ten des l>r. Beyer enthalten gewesenen herabwürdigcnden Aeußerungcn und Schmähungen über das Christenthum und über dir Glaubenssätze der evangelisch-lutherischen und römisch-katholischen Kirche, sondern auch durch die ganz offenbaren Abweichungen der darin aus gesprochenen Anschauungen von den, dem Ge setze über die Verhältnisse der Deutschkatho- liken im Königreiche Sachsen vom 2. November 1848 «üb (7) beigefügtrn Glaubenssätzen veranlaßt und in dieser Maße die fragliche Entschließung motivirt gewesen ist. Wien, 3. Octobrr. (W. Bl.) Die Uebersiedlung Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, dann des Kronprinzen Rudolph und der Prinzessin Gisela von Schönbrunn nach Wien wird wahrscheinlich erst Ende Oktober stattfindcn. — Der Feldmarschall Freiherr v. Heß ist gestern Abend von seiner Urlaubsreise aus der Schweiz mittelst Westbahn hier eingetroffen. — Der ver stärkte ReichSrath soll, wie die Autogr. Corr, meldet, zur zweiten Session noch vor Ablauf dieses Jahres, und zwar im Monate Dccembcr, einberufen werden. — (Dr. Ztg.) Die österr. Kanonendampsboote nehmen unter den kleinen Kriegsschiffen den ersten Rang ein und sind nach einem ganz neuen Systeme gebaut. Diese Boote haben die Größe der Dampfer, welche im Donaucanale verkehren; sie sind aber nicht wie die lrtz- tern stach, sondern sic sind auf den Kiel gebaut, ihre Maschinen, haben 60 bis 100 Pferdckraft; di« Boote find mit einer einzigen Kanone von 48 dis 60 Pfund deS Kalibers ausgerüstet. Dieses Geschütz ist am Hin tertheil in der Batterie postirt; einige Schuh unterhalb des Kanoncnlaufs befindet sich rin kleines offenes Verdeck zur Geschützbedienung. Sämmtliche 18 Kanonenboote (10 eiserne, 8 hölzerne) sind Räderdampfer und bewe gen sich mit einer außerordentlichen Schnelligkeit. Die Bemannung derselben besteht aus einem Kommandanten, 4 Chargen, 24 Artilleristen, Matrosen und sonstigen Soldaten, 1 Maschinisten und 2 Heitzcrn. Die innere Einrichtung ist dem Zwecke außerordentlich entsprechend. Die Mannschaften sind durchaus Deutsche und Slaven, das Boot Nr. 3 hat beinahe lauter Wiener Stadtsöhne. Wenn ein solches Dampfboot die Anker lichtet, so schießt es auf den Wellen wie ein Pfeil dahin, die Wendung wird rasch ausgeführt, die Verderben speiende Kanone wird loSgefruert und im Nu, wie eine Seemöve in den Lüften, entfernt sich das Boot von dem Objecte des An griffs in die weite sichere Ferne, um von Neuem den Kampf aufzunehmen. — Noch interessanter ist die schwim mende eiserne Batterie, die einzige dieser Art in Europa, die aber leider erst in 14 Tagen fertig wird. ES ist dies ein Maximilianischcr Castellthurm in optima lorma. Ju Englands und Frankreichs Arsenalen werden solch« Castelle construirt; ebenso auf den österreichischen Kriegswerften. Die Batterie ist selbstverständlich rund, hat eiserne 4 bis 6 Zoll dicke Wände, bombenfeste Räume und wird mit 24 bis 36 Stück achtundvierzig Psnnder armirt. Diese» SeecastcU hat die Bestimmung, das Delta eine» Fluße» oder die Einfahrt in einen KricgShasen zu vertheidigen. — Die „Agramer Ztg." vom 30. meldet, daß die GrundablösungScommission für die kroatische Eisen bahn in Agram bereits angekommcn ist und ihre Ar beiten bchonnen hat, sowie daß die Eisenbahnbautcn in der Richtung von Crnomcrec gegen Steinbrück demnächst in Angrrff genommen werden. — In einer der letzten Sitzungen deS verstärkten Reichsraths wurde von Herrn v. Mocsonyi ein von dem Anträge der Majorität abweichender Vorschlag ge macht, der weiter keine Folgen hatte, jedoch um deswil len beachtenswert bleibt, weil sich darin die Tendenz der früher von den Ungarn beherrschten Na tionalitäten kundgiebt. Wir lassen den Vorschlag nach träglrch folgen, indem wir noch beifügen, daß Herr v. Mocsonyi.zugleich, um die von den Ungarn in Frage gestellte Selbstständigkeit des tcmeser Banats vor der „historischen" Rcincorporation im ungarischen König reiche zu retten, dem Kaiser ein Memorandum überreicht hat, worin er nachzuweiscn strebt, daß dieses Land selbst historisch, mit Ausnahme der Zeit von 1784—1849, eine selbstständige Provinz gebildet habe. Die Vorschläge lau teten dahin: l) daß das -ksammte beabsichtigte reformatorische Werk, näm lich alle in« Leben zu rufenden Institutionen auf dem Arunbsatzr der vollkommenen Nleichberechtigung der Nationalitä ten ruhen sollen. Also in dem Sinne, daß in der Kommune die Nationalitäten der Kommune, im Kreise die Nationalitäten de« Kreise«, im Kronlande die Nationalitäten de« Kronlandei. und endlich im Neich«rathe die Nationalitäten de« Reicht« im Ver hältnis ihrer Se,Unzahl, und zwar al« solche, nämlich der Deutsche alt Deutscher, der Serbe al« Seide, der Romane al« Romane re. und so überall in allen maßgebenden Staattkdrperschasten vrrtre tcn werden; Feuilleton. Der texanische Grenzbewohner. Erzählt von Kalduin MSilh-osen. *) (flortsthung au« Nr. 232.) „Um nicht die Rache dieser Wilden herauSzusordern" — fuhr der alte Heart in seiner Erzählung fort — „war r» unter unS auSgemacht worden, nur im nöthigsten Falle Blut zu vergießen und deshalb nur einige Schüsse über ihre Köpfe hinwegzufeuern; da- Geschick wollte «S indessen ander». — Mein Sohn hatte einen Indianer erblickt, der vom Pferde herab mit Pfeilen nach einem Ochsen schoß und sich dann, wie die Uebrigrn, au» dem Bereiche unsrer Büchsen über den Bach zurückzuzirhen beabsichtigte. Entrüstet über da» grausame und zugleich feige Benehmen, spornte der Junge sein Pferd dem Wilden nach, wobei er in drohender Weis« sein Gewehr schwang. Ich wollte.ihn zurückrufen, doch «in jäher Schrecken machte mich sprachlos, al» ich au» dem Bett de» Flüßchen», halb versteckt von Weiden, einen be rittenen Indianer hervorragen sah, der, vir Büchse an der Schulter, mit dem Auge den schnellen Bewegungen meine» Sohne» folgt«, welcher sich ihm mit jeder Sekunde näherte. Mir blieb keine Zeit mehr zum Rufen oder Denken, aber schneller wie ein Gedanke sprang ich vom Pferde, und fast in demselben Augenblicke krachte auch »eine Büchs«. E» war «in g«wagter Schuß, doch da» Glück hatte meine Kugel in ihrem Laufe gelenkt, denn dir Waffe, welche da» Lebe« meine» Sohne» bedrohte, entglitt den Händen de» WUdrn und verschwand, sich im Fall«, entladend, in den Wellen de» Bache». Der Jn- *) >u« beste» „Reisen in di» Kelseagebirg« Nordamerikas". Leipzig. Hermann vostenoble. ' dianer riß sein Pferd herum, und al» dasselbe am jen seitigen Ufer hinaufsprang, wankte er im Sattel, griff mit den Händen in der Luft umher und stürzte dann lautlos auf die Erde. „Der Tod eine- der Ihrigen führte eine schnelle Entscheidung herbei; zwei Indianer ritten schleunigst zu ihrem gefallene» Gefährten, hoben ihn vor den Einen auf» Pferd, der sich sogleich in größter Eile mit seiner Last entfernte, während der Andere, ein alter einäugiger Krieger, sich mir zuwcndcte und nut gräßlich verzerrten GestchtSzügcn drohend die mit dem Tomahawk bewaffnete Faust zeigte. So weit es auch hin war, so vermochte ich doch den Rachedurst zu erkennen, der aus seinem einzigen Auge glühte; ja, ich gestehe e», ich fürchtete mich vor dem Menschen, der mir auf seine Weise zu fluchen schien, und zweifle ich nicht, daß der erschossene Indianer der Sohn dieses alten Kriegers war. Vor meinem Gewissen fühlte ich mich vollständig gerechtfertigt über meine Thal, denn mein rasches Handeln hatte j« meinem Sohne dar Leben gerettet; doch der Fluch de» Wilden ist an mir in Erfüllung gegangen, und zwar ii höherm Grade, al» er e» selbst jema'S ahnen konnte. „Al» dieser Letzte, wie seine Gefährten, aus der weiten Ebene verschwunden war, begannen wir sogleich unsre Heerde zu sammeln; mit dem Aufbruche zögerten wir .indessen, um den ermatteten Thiercn einige Ruhr zu gönnen, bi- gegen Abend. Mit raschem Schritte be gaben wir unS alrdan« auf den Heimweg und kamea bald an den getLdlefta Rindern vorbei, welche von de» Wölfen und Geiern in einen solchen Zustand versetzt worden waren, daß wir-da» Fleisch als unbrauchbar zurücklafsen mußten. Gegen Morgen rasteten wir aber mals einige Stunden und erreichten endlich gegen Aben) unsre Colonie, wo wir mit unbeschreiblichem Jubel vor den Unsrigen empfangen wurde«, die während unsrer Abwesenheit in Verzweiflung und Bcsorgniß geschwebt hatten. „Von nun an wurde unsre Wachsamkeit wo möglich noch verstärkt; Blut war vergossen worden und mit Sicherheit konnten wir auf die Rache der Indianer rech nen. Der Winter verstrich indessen, ohne daß uns Grund zu größerer Besorgniß gegeben worden wäre; der Frühling kleidete Wiesen und Felder in neues Grün, und nur durch die Aufrechterhaltung der Vorsichtsmaß regeln wurden wir an die frühern Unfälle erinnert. Mit froher Zuversicht bestellten wir unsre Accker und mit Stolz beobachteten wir daS Gedeihen unsrer Hecrden. Außer einigen Feldmessern und Kettenträgern bekamen wir weder rothc noch Weiße Menschen zu Gesicht, und von diesen erfuhren wir, daß das Staatseigenthum, auf welchem wir unS angebaut hatten, nunmehr bald in die Hände der Spekulanten übergehen würde, wenn wir cs nicht vorziehrn sollten, al» zuerst Berechtigte den Boden unsrer Ansiedelung direkt vom Staate für den gewöhn lichen Preis von 1'4 Dollar für den Morgen käuflich an uns zu bringen. Geringe Sorgen entsprangen unS aus dieser Nachricht, denn so viel Geld oder Gcldes- Werth hatte Jeder von uns schon erübrigt, um sich einen giftigen Besitztitel über 80 oder 120 Morgen Land ver schaffen zu können, und die Aussicht auf eine dichtere Bevölkerung in unsrer Nachbarschaft konnte nur erfreu lich und erwünscht sein. „Ich komme jetzt zu dem traurigsten Theile meiner Geschichte und zugleich zu Dem, wa» mich zur Aus wanderung nach Californien veranlaßte," fuhr der Er zähler mit gedämpfter Stimme fort. „Ein neuer Ansiedler war wieder bei un» angrlangt, und verstand es sich von selbst, daß wir Alle ihm bei der Errichtung eine» Blockhauses hilfreiche Hand leisteten. Lei der Anzahl von kräftigen Armen, die wir schon zu stellen vermochten, kostete es uns nur die Arbeit von einigen Tagen, um der angckommencn Familie ein Ob dach zu verschaffen. - Da jeder Zuziehende sich nur an der äußersten Grenze unsrer Farmen anbauen konnte und dabei auch auf die Lage des Bodens und die Nähe des Wassers Rücksicht zu nehmen hatte, so befanden sich die letzten Häuser schon in ziemlicher Entfernung vom Mittelpunkte oder vielmehr von den ältesten Wohnungen unsrer Colonie. Um daher beim Baue eines neuen Hauses Zeit und einen weiten Weg zu sparen, über nächteten die meisten der Arbeiter im Freien zwischen den gefällten Baumstämmen, während ein anderer Theil des Abends dem hcimathlichen Herde zueilte. ES war am Abend des zweiten TagcS harter Arbeit, als ich, die Art auf der Schulter, begleitet von meinem ältesten Sohne, den nächsten Weg durch die Wiesen nach unsrer Hütte einschluz. Wie immer, freute ich mich auch an diesem Abend auf den Empfang meiner Familie und be schleunigte deshalb meine Schritte. Ungefähr die Hälfte deS Weges hatte ich zurückgelegt, als einer meiner jünger« Söhne, der mit den andern Knaben den Tag bei den Heerden zugebracht, mir athemloS entgegenkam und auS- rirf: „Die Mutter ist krank und die beiden Pferde sind vom den Indianern geraubt worden!" Anfangs stand ich wie versteinert, ich fürchtete, dem Kinde Fragen vorzulegen, sammelte mich aber gleich wieder und lief, so schnell mich meine Füße zu tragen vermochten, meiner Woh nung zu." (Schluß folgt.) Adolph Werner, der Begründer der Turnkunst. In dem neuen frischen Aufschwünge, den die Turnkunst in Europa zu nehmen beginnt, glauben wir rin erfreu licheS Lebenszeichen der Menschheit zu erblicken. Man sängt wieder an zu fühlen, daß «in nerviger, muSkulösrr, feste, Körper, au- dem Kraft und Gesundheit strahlen.
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